Elsinor
Herbst 2023
Ein Menschheitsbuch – aber kann man es heute noch lesen?
Die Odyssee Geschichte eines Kriegsheimkehrers
Nach verlustreich gewonnenem zehnjährigem Kampf gegen Troja (heute Hisarlik im Nordwesten der Türkei) machen sich die Griechen auf den Heimweg. Odysseus, einer ihrer tapfersten und redegewandtesten Helden, will zurück in sein Inselkönigreich Ithaka. Ein Jahrzehnt lang kreuzt er mit seiner raubeinigen Mannschaft durchs Mittelmeer, immer wieder aufgehalten von widrigen Winden, mordlustigen Riesen, Seeungeheuern und dem eigenen Leichtsinn. Alle seine Reisegefährten kommen ums Leben. Odysseus treibt auf einer Holzplanke im Meer, landet auf einer Insel und kniet hilfeflehend vor der zauberhaften Prinzessin Nausikaa nieder. Die rettet ihn, auch weil die Göttin Athene ihr dazu geraten hatte. Athene nämlich mag Odysseus sehr, obwohl (oder gerade weil) er ein schwieriger Charakter ist: Er ist intelligent, lügt aber wie gedruckt, neigt im Zorn zu Gewalt, manchmal auch zur Weinerlichkeit und zu ausgiebigen Liebesabenteuern. Als er nach knapp 20 Jahren entkräftet und zerlumpt in Ithaka ankommt, ist er ein Fremder im eigenen Land: Niemand außer Argos, dem Hofhund, erkennt ihn wieder. Die jungen Männer der Insel lassen
es in seinem königlichen Landgut ordentlich krachen und rücken seiner wunderschönen Frau Pene lope mit Geschenken auf den Pelz. Odysseus nimmt Rache: Zusammen mit seinem Sohn Telemach und dem „göttlichen Schweinehirten“ Eumaios bringt er seine Konkurrenten in einem epischen Blutbad zur Strecke, feiert sodann eine rauschende Nacht lang Wiedersehen mit Penelope und stellt den Frieden im Inselreich wieder her.
Homers Odyssee ist in den letzten zweieinhalbtausend Jahren zu einer literarischen Groß-Metapher für viele Themen geworden, von der Vatersuche bis zur Kriegsheimkehr, von gnadenloser Eifersucht bis zu den Gefahren der Schiffahrt und des Reisens überhaupt. Ein Menschheitsbuch – aber kann man es heute noch lesen? Zwischen dem spannenden, unterhaltsamen und sogar tiefgründigen Stoff der Odyssee und dem modernen Leser steht die Sprache. Homer schrieb für die Zuhörer des 8. Jahrhunderts vor Christus. Das von ihm verwendete Versmaß des Hexameters und seine Ausdruckswelt bringen bei urtextnaher Übersetzung so viele Verständnisschwierigkeiten mit sich, dass sich der enorme Unterhaltungswert der Geschichte verflüchtigt.
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Homers Odyssee ist in den letzten zweieinhalbtausend Jahren zu einer literarischen Groß-Metapher für viele emen geworden, von der Vatersuche bis zur Kriegsheimkehr, von räuberischer Eifersucht bis zu den Gefahren der Schi ahrt und des Reisens überhaupt.
HOMER DIE ODYSSEE
Neu ins Deutsche übertragen sowie mit Vorbemerkungen und einer Kurzfassung des Inhalts versehen von Christoph Schmitz-Scholemann
ca. 560 Seiten Hardcover
14 x 22 cm
ca. € 34,00 [D]
ISBN 978-3-942788-75-5
Oktober 2023
Homer
Die Odyssee
Neu ins Deutsche übertragen von Christoph Schmitz-Scholemann Elsinor
Der Übersetzer Christoph Schmitz-Scholemann verzichtet auf das homerische Versmaß und erlaubt sich gegenüber dem Urtext auch sonst mehr Freiheiten als andere Übersetzungen. Wie schon bei der 2020 erschienenen Übertragung der Briefe des Horaz präsentiert er die Geschichte von Odysseus so, dass man dem Plot leicht folgen kann und immer im Geschehen bleibt. Das antike Versmaß ist ersetzt durch freie Rhythmen, flatternde Zeilen und gelegentliche Endreime. Erhalten bleiben der Bildreichtum des Originals, aber auch das Erschreckende und Rührende, das Brutale und das Liebliche, das Feierliche und das Verspielte des griechischen Epos. So lernt man quasi im Handumdrehen fast alle
Mitglieder der olympischen Großfamilie mit ihren ganz speziellen göttlichen Eigenschaften kennen und begegnet dabei auch noch Nymphen, Wahrsagern, Landstreichern, Tagedieben, Hirten, Gärtnern und Ammen. Man kann sich rühren lassen von Penelopes vornehmer Klugheit, der feinfühligen Beschreibung eines Wiedersehens von Vater und Sohn, dem stillen Humor des schwatzhaft gewordenen Kriegsveteranen Nestor und dem unsterblichen Liebreiz der jungen Königstochter Nausikaa. Und man ist dabei, wenn die Griechen am Strand Tieropfer zu Ehren ihrer Götter darbringen, um den Rest selbst zu verspeisen – das hat durchaus Züge einer zünftigen Grillparty.
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Herbst 2023 » NEUÜBERSETZUNG «
Grenze: Besetztes Gebiet Ballade eines Landes
Elisabeth Langgässer
ELISABETH LANGGÄSSER
GRENZE: BESETZTES GEBIET
Ballade eines Landes
Mit einem Nachwort von Karlheinz Müller
ca. 112 Seiten
Klappenbroschur
13 x 20,5 cm
ca. € 14,00 [D]
ISBN 978-3-942788-76-2
August 2023
Vor genau 100 Jahren, Anfang 1923, besetzten belgische und französische Truppen Teile des Rheinlands und des Ruhrgebiets, um Reparationsforderungen aus dem Ersten Weltkrieg durchzusetzen. Die Besetzung führte zu Widerstand in der Bevölkerung und beförderte nationale Strömungen in der damaligen deutschen Gesellscha .
Elisabeth Langgässer schildert in ihrer „Ballade eines Landes“ den Alltag im besetzten Rheinland, ohne diese Ressentiments zu bedienen. Vielmehr gelingt ihr in der Erzählung von den Erlebnissen einer jungen Lehrerin das vielschichtige Bild einer Landscha und ihrer Menschen vor dem Hintergrund einer Geschichte, die bis in römische Zeiten zurückreicht. Oder, um den Klappentext der Erstausgabe von 1932 zu zitieren:
Dieses Buch stellt das immer erneute und einmalige Schicksal eines Grenzlandes dar, das in wechselnden Jahrhunderten von Besatzung überzogen, zum Abfall versucht und in seiner Eigenart bestärkt wurde. Es grei aus der Zeit der französischen Besatzung die Monate des Ruhrkampfes heraus und schildert die Vorgänge des Jahres 1923 in dem Winkel zwischen Rhein und Main. Sein
Radius erstreckt sich von dem französischen Militärlager, nahe der hessischen Hauptstadt, bis nach Mainz herüber; seine innere Spannweite reicht von dem Einzelschicksal des rheinischen Menschen bis zum Erlebnis des leidenden Erdgesichtes. So verbindet diese Dichtung authentischen Bericht mit überpersönlicher Schau.
Elisabeth Langgässer (geboren 1899 in Alzey, das damals zum Großherzogtum Hessen und bei Rhein mit der Hauptstadt Darmstadt gehörte, gestorben 1950 in Rheinzabern) zählt zu den bedeutenden Vertreterinnen einer christlich orientierten Lyrik und Erzählkunst im 20. Jahrhundert. Langgässer arbeitete zunächst als Volksschullehrerin und ab 1931 als freie Schri stellerin. Da sie nach den Kategorien der Nationalsozialisten als „Halbjüdin“ galt, unterlag sie ab 1936 einem Publikationsverbot. 1946 erregte ihr Roman Das unauslöschliche Siegel Aufsehen. Der 1950 früh verstorbenen Dichterin wurde postum der Georg-Büchner-Preis verliehen.
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Elsinor
MARTIN MANDLER KLEINER VOGEL GLÜCK
ca. 190 Seiten
Klappenbroschur
14 x 22 cm
ca. € 18,00 [D]
ISBN 978-3-942788-77-9
September 2023
„Man weiß auch im Moment des größten Glücks nicht, ob zugleich nicht auch das größte Unglück an die Tür klop . Und das ist auch gut so. Dass man das nicht weiß.“
Kleiner Vogel Glück
Souverän und mutig erzählt: ein selten positives Buch.
Kleiner Vogel Glück ist die Geschichte von Hans. Er ist Soldat wider Willen, und es hat ihn an die DolomitenFront des Ersten Weltkriegs verschlagen. Viel weiß der Bergbauernsohn nicht über das Leben. Aber dass Hans seinen Kopf nicht mehr länger hinhalten will für die großkopferten Generäle, das weiß er schon. Und „wie verdreht diese Welt“ im Krieg ist, das weiß er auch. Was er aber da oben am verschneiten Grat nicht mehr verstehen kann: „Warum denn all die Hunderttausend, die mit einem Gewehr in der Hand an der Front stehen, sich nicht umdrehen. Warum sie nicht einfach kurzen Prozess mit denen machen, die nicht lange fackeln, wenn ein Befehl zu unterschreiben ist, der Zehntausende in den Tod schickt.“ Kleiner Vogel Glück erzählt vom tiefen Wunsch nach
Frieden und Menschlichkeit. Begleitet von großen und kleinen Geschichten über die Zufälle des Lebens. Das Glück ist ein Vogerl, heißt es in Österreich. Es setzt sich wie ein frecher Spatz mal hierhin, mal dorthin. Es kommt unerwartet um die Ecke, aber festhalten kann es niemand.
Martin Mandler, 1978 in Tirol geboren. Sein Debut 23 Tage (2011) wurde für verschiedene Literaturpreise nominiert, u. a. für den Rauriser Literaturpreis. Zuletzt erschien Shooting Stars (2013). Mandler lebt auf einem alten Hof in Kail/Eifel.
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2023
Herbst
MARTINMANDLER KLEINER VOGEL GLÜCK
ELSINOR
» ORIGINALAUSGABE «
Bereits angekündigt
Aus der Elsinor-Backlist
A. D. G.
Die Nacht der kranken Hunde
A. D. G. DIE NACHT DER KRANKEN HUNDE
Ein Klassiker des Noir-Thrillers
Mit einem Nachwort hrsg. von Martin Compart ca. 160 Seiten
Klappenbroschur
14 x 22 cm
ca. € 17,00 [D]
ISBN 978-3-942788-73-1
Mai 2023
„Die Nacht der kranken Hunde“ ist ein französischer Country-Noir mit origineller Erzählperspektive, der genüsslich und nster-fröhlich das Kleinbürgertum seziert. Jim Thompson tri auf Bourvil und heraus kommt ein nachtschwarzer Pas de deux.
Anfang der 1970er Jahre: Eine Gruppe jugendlicher Außenseiter har sich in einer zurückgebliebenen Gegend Frankreichs niedergelassen. Schon bald kommt es mit den Einheimischen zu Spannungen. Und auch ein Pro -Killer scheint es auf die jungen Rebellen abgesehen zu haben. Mord liegt in der Lu . Auf Hilfe der Polizei können sie nicht ho en.
A. D. G.s Meisterwerk hat einen ungewöhnlichen Plot, ist brillant aus der Perspektive eines Dor ewohners geschrieben und gleichzeitig ein bemerkenswertes Zeitdokument.
1971 schrieb A. D. G. in nur sechs Tagen seinen ersten Kriminalroman, La divine surprise, der noch im selben Jahr in Gallimards „Série noir“ verö entlicht wurde. Ebenfalls 1971 kam dort Jean-Patrick Manchettes Debüt-Roman L’a air N’Gustro heraus. Beide Titel markierten einen Wendepunkt im französischen „Noir“: die Entwicklung einer temporeichen und lakonischen Erzählweise, orientiert am amerikanischen Hard-boiled-Kriminalroman. Die politischen Standpunkte der beiden Autoren waren diametral entgegengesetzt: Manchette war ein Mann der radikalen Linken, A. D. G. ein extremer Konservativer, der immer weiter nach rechts tendierte. So ungleich die beiden Autoren in ihren politischen Standpunkten auch waren: Ein Jahrzehnt lang drückten sie von nun an dem französischen „Neo-Noir“ gemeinsam ihren Stempel auf und präsentierten sich als seine besten Vertreter. Und wenn man von A. D. G.s politischen Einstellungen einmal absieht, wurde die literarische Qualität seiner Romane doch nie in Zweifel gezogen, auch nicht von seinem Antipoden Manchette.
JOHN MAIR Es gibt keine Wiederkehr Ein Klassiker des Polit-Thrillers
Elsinor
Nachwort von Martin Compart
KENNETH FEARING Die große Uhr Ein Klassiker des Noir-Thrillers Elsinor
Nachwort von Martin Compart
JOHN BUCHAN Der Übermensch Ein Klassiker des Polit-Thrillers
Nachwort von Martin Compart
Elsinor
Elsinor
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Nicholas Blake Ein glühend Messer Kriminalroman
Ein Klassiker des Noir-Thrillers
Elsinor Nachwort von Martin Compart
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Jochen König
DEREK MARLOWE EIN DANDY IN ASPIK
Ein Klassiker des Spionageromans
Mit einem Nachwort hrsg. von Martin Compart
ca. 232 Seiten Klappenbroschur
14 x 22 cm
ca. € 20,00 [D]
ISBN 978-3-942788-74-8
Oktober 2023
Martin Compart war Herausgeber für Krimi-Reihen bei Ullstein, Bastei-Lübbe, Dumont und Strange. Er schrieb mehrere Noir-Romane und Sachbücher und wurde mit zwei Drehbuchpreisen ausgezeichnet. Der FOCUS bezeichnete ihn als „Deutschlands KrimiPapst“. Seine Artikel und Rezensionen nden sich seit 2009 regelmäßig in dem Blog https://martincompart.wordpress.com/.
Berlin und London Mitte der 1960er Jahre, zur Zeit des Kalten Krieges und der Pop-Revolution.
Alexander Eberlin, Oxford-Absolvent, ist ein Mann mit Stil: elegant, schlank, Mitte dreißig und exzentrisch. Er sammelt seltenes Porzellan und Bücher. Ein einsamer Wolf, aber auch ein wahrer Dandy und Mann von Welt. Dieser mondäne Gentleman arbeitet seit langem für den britischen Geheimdienst, wo man ihn als geschickten und zuverlässigen Agenten schätzt.
Was dort niemand auch nur zu ahnen wagt, ist Eberlins Doppelleben. Denn in Wirklichkeit arbeitet er unter dem Namen Krasnevin auch für die Russen. Er ist aber nicht nur ein simpler Maulwurf Moskaus, sondern ein gefährlicher Killer, der britische Agenten beseitigt.
Eines Tages erhält er vom britischen Geheimdienst einen Au rag, den nur einer ihrer besten Leute erfüllen kann: „Reisen Sie nach Berlin, nden und töten Sie den sowjetischen Top-Agenten Krasnevin!“
Marlowe stützt seinen Roman nicht allein auf die Handlung, so gut sie auch ist. Man braucht nur in eine beliebigen Seite hineinlesen, um den prägnanten Stil und seinen anhaltenden Reiz zu schätzen.
Derek Marlowe (1938–1996) war ein erfolgreicher britischer Romancier, Stückeschreiber, Drehbuchautor und Maler. Zwischen 1965 und 1982 schrieb er neun Romane, darunter einige bemerkenswerte Thriller, die heute KultStatus genießen. Zu seinen großen Vorbildern zählten Scott Fitzgerald und Raymond Chandler.
Ein Dandy in Aspik verfasste er in nur vier Wochen nach einem Literaturstipendium in Berlin. Die Idee dazu entstand während eines Colloquiums mit Günter Grass und Uwe Johnson.
Bereits kurz nach seinem Erscheinen galt Derek Marlowes Erstling als Klassiker des Spionageromans. Er wurde umgehend zu einem Welterfolg, sofort in zehn Sprachen übersetzt und von Anthony Mann ver lmt.
Die Vorstellung, dass beide Seiten im Kalten Krieg gleichermaßen zynisch, rücksichtslos und sogar unehrenha handelten, wurde in der britischen Spionageliteratur durch John Le Carré, Len Deighton und einige andere Autoren Anfang der 1960er Jahre zum „neo-realistischen“ Trend des Genres. Doch ein britischer Spionageroman mit einem Protagonisten, der als KGB-Killer den britischen Geheimdienst in ltriert hat, war 1966 revolutionär.
Der Welterfolg des Buches lag aber nicht nur am Plot, sondern auch an Marlowes düster-realistischer Prosa. Ein Dandy in Aspik ist sicherlich eines der stilistisch elegantesten Werke des Genres, in dem die literarischen Vorbilder durchschimmern.
Marlowes Roman war eine Weile in Vergessenheit geraten und nur den A cionados des Genres bekannt. Die Neuauflage durch Marlowes Sohn Ben 2015 brachte das Buch einer neuen Generation nahe.
Der Killer-Plot erinnert oberflächlich an Kenneth Fearings Die große Uhr, läu aber natürlich ganz anders.
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Herbst 2023
DEREK MARLOWE Ein Dandy in Aspik
E in K lassiker des Spionageromans
E lsinor Nachwort von Martin Compart
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BOSTON TERAN
der
BOSTON TERAN GÄRTEN DER TRAUER
Roman
Mit einem Nachwort hrsg. von Martin Compart ca. 212 Seiten Klappenbroschur
14 x 22 cm
ca. € 20,00 [D]
(Änderungen vorbehalten)
ISBN 978-3-942788-78-6
2024
GÄRTEN DER TRAUER ist ein brillanter und historisch relevanter Roman. Sein Protagonist John Lourdes, ein Agent des Bureau of Investigation, wird vom US-Außenministerium 1915 nach Konstantinopel geschickt. Der Große Krieg hat begonnen und die Briten wurden soeben von den Türken bei den Dardanellen besiegt. In der Türkei will die Regierung alle christlichen Armenier beiseitescha en, der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts bahnt sich an. John Lourdes’ heimlicher Au rag besteht darin, einem geächteten Priester namens Malek zu helfen, der als armenischer Volksheld gilt.
Lourdes’ deutscher Gegenspieler Rittmeister Franke führt eine Truppe brutaler Mörder an, die von den Jungtürken aus den Gefängnissen geholt wurden. Mit dieser Soldateska erscha Franke eine Landscha voller Angst und Terror.
Natürlich geht es auch um Öl. Hier um die Ölfelder von Baku und Basra, die für die kriegführenden Mächte schon im Ersten Weltkrieg Bedeutung hatten. Denn mit der maschinellen Kriegsführung begann auch die Bedeutung der fossilen Brennsto e, wie Teran in seinem Roman verdeutlicht. Öl, das heilige Wasser des Kommenden!
Teran zeigt die Zeichen der Zerstörung der alten Welt und das Entstehen einer Zeit, in der die Barbarei wissenscha lich wird und sich ökonomische Interessen krebsartig in sämtliche moralische Entscheidungen einfressen. Die Grundlagen unserer Gegenwart.
Die Reise beginnt mit einer Schi sfahrt von Konstantinopel nach Trapezunt. In der Nacht vor der Ankun treiben nackte Leichen in den Wellen („… was die Regierung als Abschiebung de niert“). Der Roman ist nichts für schwache Nerven oder Mägen. Folter, Mord, qualvolles Verenden … Teran macht daraus kein angenehm gruseliges Unterhaltungsspektakel. Mit seinen historischen und zeitgeschichtlichen Thrillern durchdringt Teran vielmehr die Nebelbänke der herrschenden Geschichtsschreibung, um sich anderen Wahrheiten zu nähern.
Mit diesem Buch startet endlich die deutsche Edition von Boston Teran, einem der besten Stilisten und wichtigsten Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur, der in unterschiedlichen Genres und Nicht-Genres arbeitet.
Weitere Informationen zum Autor und seinem Werk nden Sie im Blog des Herausgebers unter: https://martincompart.wordpress.com/category/boston-teran/
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Vorankündigung
Gärten
Trauer R oman E lsinor
» DEUTSCHE ERSTÜBERSETZUNG «
N achwort von Martin Compart
FRANK LINGNAU IN DER HAND DIE KLEBRIGEN MÜNZEN
Gedichte
ca. 80 Seiten
Klappenbroschur
13 x 20,5 cm
ca. € 14,80 [D]
ISBN 978-3-942788-79-3
Oktober 2023
Frank Lingnau
Mit dem Band In der Hand die klebrigen Münzen legt der Autor und Postpoetry-Preisträger Frank Lingnau ein lyrisches Werk vor, in dem sich Erinnertes, Erzähltes und Erlebtes verbinden. In lakonischen Versen und eindrücklichen Bildern widmet sich Lingnau dem Privaten, einer Kindheit und Jugend in den 70er Jahren, ebenso wie größeren Zusammenhängen, etwa Augenblicken existenzieller Ausnahmesituationen in den politischen Gedichten „Schwarze Oliven“ und „Klopfzeichen“. In dem Zyklus „Hoppengarten“ richtet er einen liebevollen Blick auf Tiere in einem Schrebergarten, einem höchst bedrohlichen Terrain. Seine anspielungsreichen Schneegedichte begleiten Goethe als Schlittschuhläufer und den Naturforscher Alfred Brehm bei einer Expedition an der Wolga.
Lingnau gehört keiner modischen Strömung oder Schule an. Er ist ein Lyriker, der sich als ein aufmerksamer und genauer Beobachter mit großem poetischen Repertoire erweist.
Frank Lingnau wurde 1960 in Krefeld am Niederrhein geboren und lebt seit 1992 in Münster. Er verö entlichte bislang Prosa, Gedichte und die CD „Der Gesang der Stadt“, die in Zusammenarbeit mit dem Jazzmusiker Achim Rietzler entstand. Im Frühjahr 2023 erschien der Band Das Vorbeiziehen der Schrebergärten – Ein lyrischer Dialog (gemeinsam mit Amanda Herbster). Für seine Werke erhielt Frank Lingnau verschiedene Auszeichnungen, z. B. Einladungen zum Lyrik-Wettbewerb um den Leonce-und-Lena-Preis, den Förderpreis des Landes NRW, den Nettetaler Literaturpreis und zuletzt 2021 den Postpoetry-Preis NRW.
Herbst 2023 9
In der Hand die klebrigen Münzen Gedichte
» ORIGINALAUSGABE «
Elsinor
Unterwegs mit Wulf Kirsten
Eine Freundesgabe
UNTERWEGS MIT WULF KIRSTEN
Eine Freundesgabe
Herausgegeben von Wolfgang Haak, Michael Knoche und Christoph Schmitz-Scholemann
ca. 150 Seiten
Klappenbroschur
13 x 20,5 cm
ca. € 17,00 [D]
ISBN 978-3-939483-74-8
September 2023
Freundscha sgabe für Wulf Kirsten
Eine posthume Freundesgabe will dieses Buch sein, ein „liber amicorum“ für einen großen Dichter. Im Dezember 2022 starb Wulf Kirsten im Alter von 88 Jahren in Weimar. Seit Ende der 60er erschienen seine unbequemen und eigenwilligen Gedichte, anfangs in der DDR, später im Schweizer Ammann-Verlag und bei S. Fischer in Frankfurt, außerdem als Übersetzungen in Europa und Asien. Kirsten machte aus der Landscha slyrik ein Genre, das wenig mit Romantik zu tun hat: Er nahm sehr unterschiedliche Gegenden „ins Wort“, von seiner sächsischen Heimat über das Weimarer Land bis zu den „schönen Rauchzöpfen über Wanne-Eickel“. Es ging ihm immer auch um die Menschen als Bewohner der Stadtund Landscha en und ihre Geschichte mitsamt der Wunden, die Kriege und industrieller Raubbau schlagen. In der „Wendezeit“ engagierte sich Kirsten in der Bürgerbewegung der DDR. Er gab mehrere Lyrik-Anthologien
heraus, förderte junge Talente und war Mitglied mehrerer Akademien. Bei all dem wuchs, in Deutschland und darüber hinaus, ein dichtes Netz von Freunden und Weggefährten. Dreißig von ihnen kommen hier zu Wort und reflektieren auf je eigene Weise ihr Verhältnis zu Wulf Kirsten. Die Herausgeber Wolfgang Haak, Michael Knoche und Christoph Schmitz-Scholemann waren mit Wulf Kirsten in den letzten Jahren in einem Gesprächskreis verbunden, der, in Rückgri auf eine alte Tradition, nach einem Baum hieß: „Elsbeerquartett“.
Mit Beiträgen u. a. von Jürgen Becker, Karl Corino, Edoardo Costadura, Daniela Danz, Wolfgang Haak, Kerstin Hensel, Michael Knoche, Michael Krüger, Stéphane Michaud, Johann Michael Möller, Jan-Volker Röhnert, Annette Seemann, Lutz Seiler, Brigitte Struzik, Susanne Theumer, Norbert Weiß, Michael Wüstefeld u. v. a.
Herausgegeben von Wolfgang Haak Michael Knoche und Christoph Schmitz-Scholemann
» ORIGINALAUSGABE « 10
Elsinor
PETRA FIETZEK
DER FLUSS. DIE STILLE. Gedichte
ca. 76 Seiten
Klappenbroschur
13,4 x 21 cm
ca. € 14,80 [D]
ISBN 978-3-942788-80-9
September 2023
Petra Fietzek
Zu gerne öffne ich die Türen meiner Imagination und folge Petra Fietzek durch die alte Allee hinunter zum Fluss, vorbei an Schleppkähnen, Stacheldrähten und brüchigen Kartenhäusern. Wenn ich Rosen und Ranunkeln entdecke, kann ich zurückkehren in meine Stille.
Auch die neuen Texte von Petra Fietzek loten die Tiefe und Weite menschlicher Existenz aus und ermutigen, den eigenen Standort in den Blick zu nehmen.
Andrea Scheidemann, Buchhändlerin
Eigentlich willst du nur zufrieden sein Nicht mal glücklich Nur in stillem Einklang mit allem was geschieht Ohne Einwände ohne Zittern
Deine Nichte ritzt sich die Beine blutig und in der Ukraine bricht Krieg aus Saharasand färbt dein Auto gelb Saharahitze leckt deine scheue Haut
Eigentlich willst du nur die Mülltonne rausstellen doch es zerrt an dir Zitternde wuchert wie es will
Du stehst unter dem weißen Mond hebst deine Hände lässt sie sinken weißt nicht aufzulesen heimzuholen all das
Petra Fietzek, geb. 1955, aufgewachsen in Frankfurt am Main, Berlin und Aachen. Studium der Germanistik, Kunstwissenscha und Philosophie in Köln. Tätigkeit im Schuldienst. Seit 1985 freie Schristellerin. Ca. 60 Bücher (Lyrik, Prosa, Kinder-/Jugendliteratur), in zahlreiche Sprachen übersetzt. Rundfunkarbeit. Ausbildung in Schreibtherapie (EAG). Leiterin von Schreibwerkstätten. Lebt im Münsterland.
Herbst 2023
Der
Fluss. Die Stille. Gedichte Elsinor
» ORIGINALAUSGABE « 11
Ida Wagner
IDA WAGNER
DAS GRAUE HAUS AM KOLK
Ein Stadtleben in Dichtung und Prosa
Ausgewählt und mit einem Essay hrsg. von Martin A. Völker ca. 96 Seiten Klappenbroschur
13 x 20,5 cm
ca. € 15,00 [D]
ISBN 978-3-945113-44-8
August 2023
Das graue Haus am Kolk
In den Texten der heute vergessenen Schri stellerin Ida Wagner (1877–1962) wird die Stadt Soest am Ende des 19. Jahrhunderts lebendig, ebenso die Erinnerung an jene Schäden, die zwei Weltkriege hinterlassen haben. Ihre kurzgeschichtlichen Prosastücke zeigen das Leben rund um den Kolk, während ihre an romantischen Vorbildern geschulte Lyrik eine innere Lebensgeschichte au lättert. Naturliebe ist Teil der Beschwörung der Schönheit des gelebten Lebens bei Ida Wagner. Diese
Schönheit bezieht ihren Wert aber nicht aus der Abwesenheit von schmerzha en Momenten, sondern aus der Gewissheit, sich der Trauer über erlittene Verluste hingeben zu dürfen, weil die Trauer einen inneren Wachstumsprozess in Gang setzt. Das Innere des Menschen ist ein schöner wilder Garten, wie Ida Wagner einen solchen als realen Lebensmittelpunkt in Soest lyrisch festhält. – Mit einem Essay herausgegeben von dem Literaturarchäologen Martin A. Völker.
Ein Stadtleben in Dichtung und Prosa
Hrsg. von Martin A. Völker
Longinus » WIEDERENTDECKT « 12
Longinus
GEORG VEIT
HERBSTLICHE SPIEGEL
Moderne Märchen aus dem Münsterland II
ca. 100 Seiten
Hardcover
18 x 29 cm
ca. € 32,00 [D]
ISBN 978-3-945113-45-5
Oktober 2023
Georg Veit gelingt mit seinen fest im Münsterland verwurzelten Märchen ein kleines Kunststück. Mit feinem Gespür für Sprache, Zwischentöne und Storytelling zieht er den Leser in den Bann – ein Vexierspiel, das eine uralte Erzählform in die Gegenwart hinüberrettet.
Wer mag schon glauben, dass alles anders ist? In den „Modernen Märchen aus dem Münsterland“ von Georg Veit jedenfalls ist alles anders. Auch in diesem zweiten Band stößt der vielgeplagte Ich-Erzähler auf einen merkwürdigen Märchenerzähler, diesmal ein seltsam erwachsenes Mädchen, das ihm mit seinen Pferden und seinen Märchen die „Hölle heiß“ und den „Himmel befahrbar“ macht. Es wird ihm mächtig mulmig bei diesen Geschichten des Pferdekindes: Verhexte Spiegel, eine verwelkte Prinzessin und ein Riese, der Schornsteine verstopft, Zwillinge, die während mittelalterlicher Fehden an eine unheilvolle „schwarze Glut“ geraten und plötzlich mit Zwerginnen, die sich in einen doppelköpfigen Drachen verwandeln, ihre Heimat retten sollen.
Selma Lagerlö schrieb einmal: „Kann sich wohl einer, dessen Seele von Sagen und Märchen erfüllt ist, jemals aus deren Macht befreien?“ Der gequälte Ich-Erzähler wohl kaum – jedenfalls noch nicht.
Georg Veit, geboren 1956, lebt in Coesfeld/Münsterland. Er war Kulturdezernent der Bezirksregierung Münster. Veit verö entlichte bislang historische und Kriminalromane, Kurzgeschichten und Lyrik. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schristeller. Seit 2020 ist er außerdem Mitglied der Literaturkommission für Westfalen.
Herbst 2023
Georg Veit Herbstliche Spiegel
Moderne Märchen aus dem Münsterland II
Longinus
Georg Veit
Das Lachen des Winters Moderne Märchen aus dem Münsterland Mit Illustrationen von Nicole Siewior Longinus
» ORIGINALAUSGABE « 13
Walter Gödden im Westfalenspiegel
14 DenisVonScheck empfohlen Aus der Backlist Elsinor Arthur Koestler Sonnen nsternis Roman Nach dem deutschen Originalmanuskript Hardcover € 28,00 [D] 978-3-942788-40-3 Broschur € 19,90 [D]
UND Z UM GLÜCK FEHLT MIR NICHTS –NU R DU Die Briefe des Horaz Lebensschrift Ein Vorwort von Uwe Tellkamp Elsinor Broschur € 14,00 [D] 978-3-942788-51-9 Das ungekürzte Original von «Die Gladiatoren» DER SKLAVEN KRIEG Roman ARTHUR KOESTLER Elsinor Hardcover € 29,00 [D] 978-3-942788-60-1 Alexander Moritz Frey SOLNEMAN DER UN S ICHTBARE Roman Elsinor Vorwort von Sibylle Lewitscharo Hardcover € 22,00 [D] 978-3-942788-54-0 Hao Jingfang Peking falten Erzählung Elsinor Broschur € 14,00 [D]
Kurt Kusenberg Herr über Nichts Sonderbare Geschichten Elsinor Broschur € 15,00 [D]
978-3-942788-53-3
978-3-942788-38-0
978-3-942788-23-6
Aus dem Essay «Die Emigranten» im Anhang dieses Buches: «Im Jahr 1953, als meine Frau und ich die Nase voll hatten von einem Leben mit Cider vom Fass und fünf kleinen Filterzigaretten pro Tag, trafen wir den Entschluss, England zu verlassen. Ich bewarb mich um einen Job auf der Insel Sark, wo alles billiger sein würde und wo wir vier (wir hatten eine Siamkatze und eine Bordercolliehündin) an der Seeluft ein kerngesundes Leben würden führen können. […] Etwa einen Monat nach meiner Bewerbung wurde ich ins Kolonialministerium gerufen (eine Regierungsstelle, die wir heute nicht mehr haben, damals beheimatet in der Great Smith Street, London SW1). Ich wunderte mich, dass sich das Kolonialministerium mit der Vergabe von Posten auf den Kanalinseln befasste, doch ich wusste ja, eines der großen Ruhmesstücke britischer Lebensart bestand im Kultivieren funktionierender Anomalien. Als ich vor dem Auswahlgremium im Kolonialministerium Platz nahm, fragte man mich, warum ich denn nach Malaya (heute bekannt als Malaysia) wolle. Darüber lächelte
Tiger
ANTHONY BURGESS
Elsinor Betten im Orient
Hardcover
€ 34,00 [D] 978-3-942788-65-6
15 Kürzlich
Anthony Burgess Jetzt ein
Anthony Burgess · Jetzt ein Tiger
Elsinor
ich: Ein Irrtum, sagte ich; sie würden doch Sark meinen. Nein, nein, lächelten sie zurück: Malaya. Ihrer Kenntnis nach, sagten sie, gebe es keine Kolonie namens Sark. Wie dem auch sei, ich hätte mich ja auf diese Stelle in Tahi Panas (oder so ähnlich) in Malaya beworben. Unsinn, lächelte ich: Das müsse jemand anders gewesen sein. Aber hören Sie, sagten sie, wir haben doch hier ein Bewerbungsschreiben. Sie zeigten es mir, und, unglaublich aber wahr, es trug meine Unterschrift. Einem meiner Gesprächspartner, einem wichtigen Mann, stand der Mund inzwischen permanent o en.» Hardcover € 26,00 [D] 978-3-942788-43-4 ANTHONY BURGESS Elsinor Der Feind in der Decke Hardcover € 32,00 [D] 978-3-942788-64-9 Georg Veit DROSTES S CHMERZEN Roman Elsinor Klappenbroschur € 19,90 [D] 978-3-942788-66-3 Doris Konradi Aber die Insel Roman Elsinor Hardcover € 20,00 [D] 978-3-942788-69-4 ILJA RICHTER N EH MEN S IE ’S P ERSÖNLICH
von M enschen, die mich prägten Elsinor Hardcover € 19,00 [D] 978-3-942788-70-0
Porträts
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S. 1: © Monotypie von Ilse Wittkampf; Foto: Peter Wittkampf