
2 minute read
Disziplin Fahren
Pius Hollenstein, Leiter Disziplin Fahren
Nach zwei pandemiebedingt nicht einfachen Jahren nahm das Sportjahr 2022 im Grossen und Ganzen wieder einen normalen Gang. Alle geplanten Trainings und Anlässe konnten dank dem Engagement aller Beteiligten erfolgreich durchgeführt werden, darunter auch der Sichtungstag im März sowie die Auslandturniere.
Advertisement
Die Kaderfahrerinnen und Kaderfahrer konnten somit gut planen und sich gezielt auf die Titelkämpfe vorbereiten. An der Weltmeisterschaft der Vierspänner in Pratoni de Vivaro (ITA) lief es für Jérôme Voutaz leider nicht nach Wunsch, die Einspänner erreichten in Le Pin-au-Haras (FRA) mit WM-unerfahrenen Pferden Resultate im Rahmen der Erwartungen.
Erfolgreicher Nachwuchs
Bereits Ende Dezember 2021 wurde das Training mit dem U25-Kader gestartet, im Hinblick auf die Jugendeuropameisterschaft in Ungarn im August. Die Kadermitglieder verbesserten sich laufend, sodass am Schluss zwei Athleten selektioniert werden konnten. Natalie Bader überzeugte in der Gesamtwertung der Kategorie U25 und sicherte sich in einem starken Starterfeld die Bronzemedaille. Mathias Wüthrich gelang ein Sieg im Hindernisfahren. Diese Erfolge zeigen, dass die Schweiz mit der Nachwuchsarbeit auf gutem Weg ist, denn auch die weiteren Kadermitglieder überzeugten mit guten Leistungen an den nationalen Turnieren.
Auch den Mitgliedern des Perspektivkaders aller Gespannsarten wurden insgesamt drei Trainingswochenenden angeboten. Dort wurde gut gearbeitet, sodass die meisten Teilnehmenden im Laufe des Jahres Fortschritte verzeichnen konnten.
Turniere in der Schweiz und Schweizermeisterschaft
Die nationale Turniersaison begann mit der Vollprüfung in Bern, die viele Athleten für einen Formtest nutzten. Auch die zweite Vollprüfung in Frauenfeld mit einer zusätzlichen Kurzprüfung war gut besetzt und diente den Fahrerinnen und Fahrern als eine gute Vorbereitung auf die Schweizermeisterschaft im August in Bern. Einmal mehr zeigte es sich, dass der Fahrsport nur lebt, wenn genügend Turniere organisiert werden. Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Organisatoren und Helfern!
Bei den Einspännern waren die Teilnehmerfelder in allen Kategorien gut besetzt, neue Fahrerinnen und Fahrer stossen nach und wechseln von L in die höhere Kategorie M. Etwas weniger gut sieht es hingegen bei den Zweispännern aus und man wird sich Gedanken machen müssen, wie hinter der Spitze eine breite Basis aufgebaut werden kann. In der Kategorie der Pferde-Vierspänner sieht es ebenfalls nicht sehr gut aus: Der Abstand von Jérôme Voutaz als Spitzenfahrer zu den übrigen Gespannen ist riesig. Bei den Pony-Gespannen ist die Situation im Moment ausgeglichen, wobei sich insbesondere die PonyZweispänner im Verlaufe des Jahres positiv weiterentwickelt haben.
Erfreulich waren die guten Teilnehmerzahlen an den Multitests bzw. Lizenzprüfungen, was zeigt, wie attraktiv der Fahrsport ist.
Spannende Richterkurse und Nutzung von Synergien
Im Bereich Technik konnten 2022 alle geplanten Kurse durchgeführt werden. Die Richter trafen sich im Frühjahr im Rahmen der Sichtungstage in Bern, wodurch Synergien genutzt werden konnten. Ein Schwerpunkt waren die neuen Programme für Zwei- und Vierspänner. Mit dem internationalen Richter Mark Wentein konnte ein sehr kompetenter Referent gewonnen werden. Auch die Parcoursbauer wurden unter der Leitung des international tätigen Parcoursbauers Michael Mayer zusammen mit dem niederländischen Johan Jacobs an zwei Tagen intensiv geschult.
Ein Schwerpunkt der Reglementsänderungen 2022 waren die Regelungen für Gebisse, die nun in einem Anhang zum Reglement verbindlich festgehalten sind.