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Alle Talente in einem Medium
by FLOW WOLF
von Katrin Haudel
KUBARK – so lautet das Smartphone-Filmprojekt von Stefan Morawietz.
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Stefan ist Wolfsburger und ist vielseitig begabt, heute ist er vor allem als Schauspieler und Autor tätig. Als Musiker, Kunstmaler und Comiczeichner gehörte Stefan in den 80er und 90er Jahren zu den Bekanntesten in der Wolfsburger Kunst- und Kulturszene. Heute noch kennen ihn einige aus dieser Zeit. „Der kann unglaublich gut zeichnen“, rief uns während des Interviews eine Frau zu.
2002 ist Stefan dann nach China umgezogen, wo er hauptberuflich als Stuntman in chinesischen und internationalen Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte. Dabei wollte er es aber nicht belassen und wechselte zur Schauspielerei. Stefan konnte sich daraufhin als Drehbuch-, Roman- und Sachbuchautor ausprobieren. Nach sieben Jahren in Hongkong und Shanghai zog es ihn zurück in die Heimat, wo er geradewegs ins heimische Filmgeschäft einstieg und seitdem nebenbei zusätzlich als Personaltrainer arbeitet. Für eine der größten Fitness-Websites Deutschlands schrieb er die letzten Jahre als Kolumnist. Heute ist er Schauspieler und Autor, verdient damit sein Geld und wir dürfen einen Einblick in sein neustes Projekt und deren Entstehungsgeschichte erhalten. Hier kann Stefan Morawietz seine Talente in einem Medium vereinen.KUBARK – so lautet der endgültige Titel seines Smartphone- Filmprojekts, welches Stefan in diesem Jahr aufgrund des Corona-Lockdowns und der damit verbundenen Arbeitsbeschränkungen für die Filmbranche, begonnen hat, umzusetzen.
Doch die Idee und einiges an Material habe es schon die letztenJahre gegeben. Bereits in 2005, als Stefan in China arbeitete, sei der erste Entwurf einer Story zum Thema Gedankenkontrolle entstanden. „Es ging um die traumatisch induzierte Persönlichkeitsspaltung und um die damit verbundenen geheimen CIA-Forschungsprogramme. Das Ganze war ein Konzept für ein künstlerisches CGI-Projekt mit dem Berliner Fotografen und Entrepreneur Marten von Rauschenberg“, beschreibt der Allrounder die zurückliegenden Anfänge der Entstehung und die Grundidee zum heutigen Schritt als Indie- Filmemacher.

Stefan Morawietz
„Früher habe ich Comics gezeichnet, es gibt eine ganze Mappe voll, einige sind fertig, andere nicht“, erzählt Stefan. „In 2015 habe ich das fortgeführt und die Grundidee in einen digitalen Motion Comic mit dem Titel Montauk Boy umgewandelt. Es sind die ersten Comicseiten und ein Script entstanden, allerdings unvollendet.“ Weitere Jahre widmete sichStefan Morawietz anderen Projekten, bis er in 2019 die Idee weiter ausbaute. Er habe ein Film-Drehbuch, immer noch unter dem Titel „Montauk Boy“ geschrieben, das starken Bezug zu den geheimen Menschenversuchen der US-Regierung in Camp Hero, Montauk, im Bundesstaat New York, habe. Er weist auf die aktuelle Netflix-Serie „Stranger Things“ hin, in welcher dies ebenfalls thematisiert werde. In 2020 kam dann der entscheidende Punkt. Es kam zum Corona-Lockdown und der Schauspieler konnte vorerst, von heute auf morgen, seinem Beruf und seiner Leidenschaft nicht mehr nachgehen. „Also habe ich angefangen ein Ein- Mann-Smartphone-Filmprojekt zu starten, bevor ich durchdrehe“, beschreibt Stefan die Situation, welche für alle Künstler eine besonders harte gewesen sei. Als die Situation sich allmählich etwas zu entspannen schien,habe er begonnen eine weitere Person mit in das Projekt einzubinden. So stieß ich als Schauspielerin zum Filmprojekt hinzu. Und ich erinnere mich, wie mich bereits die erste Erzählung gefangen hat. Die Idee gefiel mir so gut, dass ich sofort zustimmte. Stolz ein Teil dieses Projektes sein zu dürfen und einen kleinen Anteil zum Umsetzen dessen beizutragen, habe ich auch gemerkt wie aufwändig und mit welch einer Leidenschaft Stefan an jeglicher seiner Aufgaben arbeitet. „Aus dem ursprünglichen Kurzfilm wird jetzt ein abendfüllender Spielfilm, aus dem amerikanischen Grundthema ist ein deutscher Nachkriegs-Mystery-Thriller im Neo-Noir-Stil entstanden“, beschreibt Stefan die Entwicklung über die wochenlange Arbeit. „Der Film steht in Bezug zur heutigen Virus-Pandemie und die dazugehörigen Verschwörungstheorien. Der Schauplatz ist jetzt Wolfsburg, was auch immer wieder im Film zu sehen sein wird.“ Auch der Titel habe sich verändert, aus „Montauk Boy“ sei nun KUBARK geworden, was das Geheimdienst-Kryptonym für das CIA-Hauptquartier und der Name des offiziellen Folterund Verhörhandbuches der U.S. Army sei.
Wenn Stefan Morawietz etwas macht, dann mit Leidenschaft und Herzblut, so hat er eine lange mit sich getragene Idee, zu seinem eigenen Film entwickelt und aufgrund der Fülle des Materials sei der Entschluss gefallen, 2021 mit dem fertigen Film an diversen Smartphone- Filmfestivals teilzunehmen. Doch diese Entscheidung brachte noch eine weitere, zeitaufwändige Seite mit sich, welche Stefan alsbald anging. Da die Teilnahme an internationalen Filmfestivals mit etlichen Auflagen verbunden sei, erklärt Stefan Morawietz, bedeute das, dass nur selbst gefilmtes Smartphone-Material eingereicht werden dürfe. Stock-Footage, Drohnen-Material als auch Filmmusik Dritter seien weitestgehend unzulässig. Dies bedeute für ihn, dass er seine Talente noch einmal mehr unter Beweis und auch seine Vielseitigkeit in einem Medium vereinen könne.
„Ich muss einiges bereits fertig gefilmtes und geschnittenes Material neu bearbeiten“, erzählt der Schauspieler. Außerdem wolle er einen eigenen Soundtrack produzieren, was ihm als Musiker zum Glück möglich sei. Und da er einige Aufnahmen Dritter wieder aus dem Material schneiden müsse, habe dies auch zur Folge gehabt, dass der Schauplatz Wolfsburg stärker einbezogen und eine zentrale Rolle spielen werde.

Stefan Morawietz
Stefan Morawietz, Schauspieler und Autor, ist ein Mensch mit vielen Facetten. Ein Allrounder und ein Lieblingsmensch. Mir hat es wieder sehr viel Spaß gemacht mit ihm als Künstler als auch als Mensch zusammen arbeiten zu dürfen.