Fazit 158

Page 14

Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns. Eckart von Hirschhausen

das Produktangebot und die Öffnungszeiten des wöchentlichen Bio-Marktes erweitert. Außerdem wird der Internatsbereich der Schule auf 80 Plätze ausgebaut, um so auch überregional ein Angebot für eine bestmögliche Ausbildung im Bereich der biologischen Landwirtschaft zu schaffen.

Fotos: Toni Muhr, Fazit/Kanizaj

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler: »Der Horizont verantwortungsvoller Gesundheitspolitik reicht natürlich sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene weit über den Wahltag hinaus.«

113 Millionen für das LKH-Klinikum Graz Dass das »politische System« trotz Landtagswahlkampfs und Bundesregierungsprovisoriums funktioniert, beweist eine 113-Millionen-Euro-Megainvestition in das LKH-Universitätsklinikum Graz, die Gesundheitslandesrat Christopher Drexler gemeinsam mit KAGes-Chef Karlheinz Tscheliessnig und Übergangsfinanzminister Eduard Müller auf Schiene gebracht hat. Damit tragen das Gesundheitsressort und der für die Finanzierung der Universitäten zuständige Bund den medizinisch-technischen Fortschritten in den Bereichen Computertomographie, Magnetresonanz sowie der Angiographie, aber auch in der Nuklearmedizin Rechnung, die dadurch nicht nur den steirischen Patientinnen und Patienten, sondern auch der Forschung und Lehre am Standort Graz dienen. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler sieht in der rasanten Entwicklung der modernen Medizin eine große Herausforderung für das Land Steiermark als Spitalserhalter, der es nur mit großen finanziellen Anstrengungen – sowohl baulich als auch strukturell – folgen kann. Einen weiteren Schwerpunkt der Investi14 /// FAZIT DEZEMBER 2019

tion, die bis 2027 abgeschlossen werden soll, bilden weitere Optimierungen bei der chirurgischen Versorgung, zu denen auch die Errichtung einer zentralen Notaufnahme gehört, die es bisher nur für medizinische und neurologische, nicht aber für chirurgische Notfälle gab. Außerdem soll die gesamte übergeordnete Logistik-Infrastruktur samt den Tunneln zwischen den Gebäuden und den Ver- und Entsorgungsnetzen erneuert bzw. erweitert werden.

Der Grottenhof wird zu Österreichs größter Biobauernschule Um 18,6 Millionen Euro wird die landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof mit ihren Standorten in Graz und Thal zu Österreichs größter Ausbildungsstätte für Biobauern ausgebaut. Agrarlandesrat Johann Seitinger sieht im neuen Grottenhof ein Leuchtturmprojekt für die Ausbildung zum Biolandwirt und zum Direktvermarkter, das dem Bio-Gedanken weit über die Landesgrenzen hinaus Rechnung tragen wird. Um die Rolle des Grottenhofs als regionalen Nahversorger mit hochwertigen BioLebensmitteln für die steirische Landeshauptstadt weiter zu stärken, werden auch die Bildungs- und Erlebnisangebote sowie

Fürstenfeld – Folgenreiche Fehlentscheidung der EU-Kommission Brüssel ist halt sehr weit weg von Fürstenfeld. Nur so ist die Entscheidung der EU-Kommission zu verstehen, dem japanischen Nidec-Konzern die Übernahme des riesigen brasilianischen Kompressorenherstellers Embraco mit dessen 10.000 Mitarbeitern nur unter der Auflage zu gestatten, dass Nidec sich im Gegenzug von seiner 400-Mitarbeiter-Produktion in der oststeirischen Kleinstadt trennt. Die steirische Politik versuchte die mächtige EUWettbewerbskommissarin Margarethe Vestager unter Hinweis auf die große regionalpolitische Bedeutung des Fürstenfelder Werkes von der Zerschlagung abzubringen. Vestager ließ sich jedoch nicht erweichen und setzte heuer im April den Verkauf des Fürstenfelder Nidec-Verdichterwerkes als EU-Auflage an Secop durch. Gleichzeitig versprach sie Auflagen, mit denen die Zukunft des Fürstenfelder Werkes gesichert werden sollte. In Fürstenfeld war man durchaus erleichtert, dass ausgerechnet die deutsche Secop GmbH aus Flensburg das Werk unter den Bedingungen der EU-Kommission erwarb. Schließlich hatte Secop das Werk schon von 2013 aus einer Insolvenz herausgekauft und bis 2017 – dem Verkauf an Nidec – einigermaßen erfolgreich betrieben. Als Ende Oktober bekannt wurde, dass Secop die Produktion aus Fürstenfeld abziehen und 250 der etwa 350 verbliebenen Mitarbeiter entlassen will, war die Empörung in der gesamten Oststeiermark natürlich riesengroß. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Soziallandesrätin Doris Kampus hatten die EU-Wettbewerbsbehörde von Anfang an davor gewarnt, dass die aktuellen Regeln der EU hunderte Jobs in der indust-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Fazit 158 by Fazitmagazin - Issuu