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September

Studieren an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

ernst erklärt Warum Uni Erlangen-Nürnberg?

ernst unterhält Highlights im Uni-Jahr

ernst informiert Fakten, Fächer, Fakultäten

www.uni-erlangen.de


Ziffernblatt Was man über die Uni Erlangen-Nürnberg wissen sollte 1 Universität – 2 Städte Das MP3-Format In

5 Fakultäten 21 49,5 57 Etwa 550

Im Jahr

1743

10.000 26.000 1.230.000 Etwa 5.400.00 Rund

Die Hauptstandorte der Universität sind Erlangen und Nürnberg. Die Uni ist aber auch an anderen Orten präsent, zum Beispiel mit einem Materialforschungszentrum in Fürth, einem astronomischen Institut plus Sternwarte in Bamberg und einem Wassersportzentrum in Pleinfeld. kommt aus Erlangen und wurde gemeinsam von Forschern des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltungen und der Universität entwickelt. gliedert sich die Uni Erlangen-Nürnberg, nämlich die Philosophische Fakultät mit Fachbereich Theologie, die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche, die Medizinische, die Naturwissenschaftliche und die Technische Fakultät. Segelboote ankern am Wassersportzentrum der Universität am Großen Brombachsee. Meter hoch ist das höchste Gebäude der Universität – das WolfgangHändler-Hochhaus auf dem Erlanger Südgelände. Auf Rang 2 folgen die „Philosophentürme“ in der Bismarckstraße mit jeweils 30,5 Metern Höhe. Prozent aller Erlanger Studierenden sind am liebsten mit dem Rad unterwegs. Professorinnen und Professoren lehren und forschen an der Uni Erlangen-Nürnberg. wurde die Universität gegründet. Damals hieß sie noch Friedrichs-Universität nach ihrem Gründer, Markgraf Friedrich von Bayreuth. 1769 wurde sie zu Ehren des großen Förderers der Universität, Markgraf Alexander von Ansbach und Bayreuth, zur Friedrich-Alexander-Universität. Essensportionen gehen während der Vorlesungszeit in Erlangen und Nürnberg jeden Tag über die Theken der Mensen und Cafeterien des Studentenwerks. Studierende sind heute an der Universität Erlangen-Nürnberg eingeschrieben. Im allerersten Semester der Universität, 1743, waren es nur 64. Einträge werden angezeigt, wenn man bei Google nach „Universität Erlangen-Nürnberg“ sucht. Bücher und Zeitschriften stehen in der Universitätsbibliothek, ihren Teil- und Zweigbibliotheken für wissbegierige Leser bereit.


Editorial

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Jetzt wird’s ernst! Es hört sich nicht gerade gemütlich an, wie Eltern, Großeltern und Lehrer gern umschreiben, was dich an der Uni erwartet. Doch wir meinen: Ohne kein Spaß!

Unser hilft dir, dich an der Uni langenürnberg und im udentenleben zurechtzufinden. Er versorgt dich mit Wissenswertem rund um Studium und Uni – nicht vollständig und allumfassend, aber mit dem Blick für das Wesentliche und Spannende. erklärt, wie die Uni funktioniert und wo du Hilfe bekommst. Und auch die angenehmen Seiten des Lebens weiß zu schätzen. Er kennt sich aus in Erlangen und Nürnberg und verrät, wo das Studentenleben tobt. Fazit: Mit diesem Heft lässt sich der Ernst des Lebens viel leichter ertragen. Wir wünschen dir viel Spaß bei der Lektüre.

Deine

-Redaktion

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im

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Studenten on air

Hilfe beim Karrierestart

20 Schatztruhe Universitätsbibliothek

erklärt 6

Warum Uni Erlangen-Nürnberg? Insider klären auf

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Wer nicht fragt, bleibt dumm! Ein Wegweiser für Uni-Einsteiger

22 Fit für die Welt Sprachen lernen an der Uni Erlangen-Nürnberg

23 Jura studieren zwischen Bratwurst und Crêpe Wer Deutsch-Französisches Recht studiert, hat beste Berufsaussichten

10 Das Uni-ABC Ein Führer durch den akademischen Dschungel

24 Geld für den Geist Stipendien, Studienbeihilfen und BAföG

12 Gut, besser, Erlangen Medizinstudenten aus Mittelfranken haben bundesweit die Nase vorn

14 w.w.w.wo.wie.warum. Im Internet ist deine Uni nur einen Klick weit entfernt

16 Auf diplomatischer Mission Erlanger Studierende nehmen an einer UN-Konferenz teil

26 Auf Du und Du mit dem PC Das Rechenzentrum macht dich zum Computer-Experten

27 Spielerischer Auftakt Wirtschaftsstudenten üben sich als Unternehmer und Stadtentwickler

28 Unter den Schwingen des Kondors Geographie-Studenten auf Expedition in Südamerika

17 Gutenberg meets Cash-Flow Die Uni Erlangen-Nürnberg bietet einen Studiengang rund ums Buch

18 Eigener Herd ist Goldes Wert Ein Wegweiser zur Wohnungssuche

30 Frauen auf Draht Die Ariadne-Programme geben Studentinnen Hilfe beim Karrierestart

32 Studenten geben Vollgas Ein Erlanger Rennteam tritt am Hockenheimring an

20 Kramen in einer Schatztruhe Die Universitätsbibliothek

33 Forscher im Sturzflug Erlanger Wissenschaftler experimentieren im größten fliegenden Labor der Welt


im

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33

28

Forscher im Sturzflug

38

Auf Expedition in Südamerika

Highlights im Uni-Jahr

unterhält 36 Zwischen Schlossgarten und Kaiserburg Leben in Erlangen und Nürnberg

informiert 46 Fakten, Fächer, Fakultäten Informationen zum Studium

38 Bloß nicht verpassen! Highlights im Uni-Jahr

41 Man höre und staune Studierende mischen sich in die Kulturszene der Region ein

42 Uni … hören, sehen, erleben Immer gut informiert mit Campus-Radio und Uni-Fernsehen

43 Sport frei Ausgleich zum Studienalltag gibt’s beim Allgemeinen Hochschulsport

44 Mit Pauken und Trompeten Musizieren an der Universität Erlangen-Nürnberg

auf dem

:

Moritz (23) studiert Politikwissenschaft und Romanistik (7. Semester) an der Uni Erlangen-Nürnberg.

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Insider klären auf:

Warum Uni ErlangenWarum ausgerechnet in Erlangen oder Nürnberg studieren? Was bietet die Uni Erlangen-Nürnberg, was andere Hochschulen nicht bieten können? Die Entscheidung für die Friedrich-AlexanderUniversität fiel diesen sieben Studentinnen und Studenten nicht schwer.

Sabrina (25), Soziologie und Politikwissenschaft, 2. Semester Ich bin einer Freundin nach Erlangen gefolgt. Ich komme nämlich aus Neu-Ulm und wollte für mein Studium in Bayern bleiben. Mein erstes Semester habe ich an der Universität Augsburg verbracht, aber dort hat es mir nicht so gefallen, da der Campus separat liegt. Das ist in Erlangen viel besser: Der Campus ist überall in der Stadt. Außerdem ist die Uni hier eine „alte“ Universität mit Tradition. Die Lehre ist gut, und ich bekomme immer einen Sitzplatz in den Lehrveranstaltungen.

Friedrich (25), Zahnmedizin, 9. Semester

Moritz (23), Maschinenbau, 8. Semester

Ich habe die Universität Erlangen-Nürnberg als Erstwunsch bei der ZVS angegeben – und auch, wie erhofft, eine Zusage erhalten. Ich komme aus der Gegend und wollte hier bleiben. Die Uni hat einen guten Ruf, die Lehre ist gut, und das Pendeln klappt auch: In Erlangen hat man ja überallhin kurze Wege. Die Zahnklinik ist gut ausgestattet. Außerdem ist die Zahl der Studierenden in einem Semester überschaubar und die Betreuung somit relativ gut.

Ich komme aus Oberbayern, aber ich wollte nicht an die Universität in der Großstadt München. In Erlangen hatte ich die Aussicht auf eine zentral gelegene 2er-WG: Das hat mich überzeugt! Außerdem sind die Wege hier in der Stadt kurz: In nur zehn Minuten bin ich mit dem Fahrrad auf dem Südgelände. Die Universität Erlangen-Nürnberg taugt mir schon, und sie hat einen ganz guten Ruf. Nicht zu vergessen das leckere Bier hier in der Umgebung und die tolle Kneipendichte Erlangens.


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Dagmar (24), Französisch und Geschichte, 8. Semester

Christina (23), Biologie und Chemie, Lehramt Gymnasium, 6. Semester

Sarah (20), Wirtschaftsingenieurwesen, 2. Semester

Dominik (22), Wirtschaftswissenschaften, 6. Semester

Ich komme aus einer Nachbarstadt Erlangens, und mich hat der Kostenfaktor überzeugt: Ich kann mit dem Fahrrad und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bequem pendeln. Ein großer Vorteil der Universität ist, dass es keine Campus-Uni ist. Die Stadt ist eher klein und beim Laufen zwischen den Seminaren und Vorlesungen trifft man viele Menschen. Außerdem kann man unterwegs schnell noch zum Bäcker oder in die Buchhandlung gehen. Die Nähe zur größeren Stadt Nürnberg ist auch toll und der Erlanger Schlossgarten ist die Rettung im Sommer!

In Erlangen und Umgebung kann man billig und schön wohnen, deswegen bin ich auch hier geblieben, denn ich komme aus der Gegend. Außerdem ist die Betreuung an der Uni gut. Unsere Professoren nehmen sich Zeit für uns, mit denen kann man reden. Sie geben sich Mühe, v. a. um uns während der Umstellung auf die Bachelor-Studiengänge zu unterstützen. In meinem Studiengang sind wir nicht viele Kommilitonen, man kennt sich also, das finde ich gut. Dank der drei Städte, Erlangen-Nürnberg-Fürth, ist außerdem immer was los!

Erlangen ist eine super Studentenstadt! Erstsemester sind hier gut aufgehoben, denn es gibt Anlaufstellen für jede Art von Fragen. Dank der Studienbeiträge haben wir außerdem neue Computerräume, viel mehr Tutorien und eine individuelle Betreuung. An der Uni ist es zum Glück nicht so anonym: Wir haben guten Kontakt zu unseren Professoren. Außerdem gibt es in Erlangen-Nürnberg viele unterschiedliche Forschungsbereiche, in die man als Hilfskraft hineinschnuppern kann.

Ich habe mich für ein Studium an der Universität ErlangenNürnberg entschieden, weil der Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften hier eine Vielzahl an Studienrichtungen anbietet. In den ersten zwei Semestern kann man sich orientieren, so dass man sich anschließend bei der Wahl des Studienschwerpunkts und der Vertiefungsfächer ganz sicher ist. Nürnberg ist außerdem eine tolle Stadt für Studierende: Die überschaubare Größe und die kulturellen Möglichkeiten sorgen dafür, dass man auch in der Freizeit oft auf Kommilitonen trifft.

Fotos: Anne Koch, Barbara Mestel, Stefanie Hauck

Nürnberg?


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Wer nicht fragt, bleibt dumm! Ein Wegweiser für Uni-Einsteiger Viel Neues erwartet dich, wenn du als Erstsemester an die Uni Erlangen-Nürnberg kommst. Es gibt allerdings genügend Anlaufstellen an der Universität, wo dir deine Fragen gern beantwortet werden. Was kann ich studieren? Erste Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Studium ist das Informations- und Beratungszentrum für Studiengestaltung (IBZ). Hier erfährst du alles über das Studienangebot an der Uni Erlangen-Nürnberg und mögliche Fächerkombinationen, Studiengestaltung, Zulassungsregelungen und Bewerbungsverfahren, Studium im Ausland und vieles mehr. Gern berät dich das Team auch bei Problemen im Studium oder vor einem Fach- oder Hochschulwechsel. Beim IBZ bekommst du Informationsmaterial zum Studienaufbau und zu einzelnen Studiengängen. Vor Semesterbeginn gibt es außerdem die Veranstal-


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tung „Studienanfang leicht gemacht“, wo du deine Fragen loswerden kannst. Das Beratungsbüro mit den längsten Öffnungszeiten in der Republik findest du in der Erlanger Halbmondstraße 6, Zi. 0.021. Geöffnet ist es Mo-Fr von 8.00-18.00 Uhr. www.uni-erlangen.de/studium/serviceberatung/studienberatung.shtml Der Schritt ins Studentenleben Mit der Immatrikulation, der Einschreibung ins Studentenverzeichnis – die sogenannte Matrikel –, wirst du ganz offiziell zum Studenten der Universität ErlangenNürnberg. Die Termine dafür und die zur Einschreibung notwendigen Unterlagen findest du im Internet unter www.campus.uni-erlangen.de. Dort meldest du dich online für zulassungsfreie Fächer an. Zur

deine Uni-mail-Adresse aktivierst!) Nun musst du den Studienbeitrag und den Studentenwerksbeitrag bis zum angegebenen Datum überweisen. Nach Zahlungseingang darfst du „vorrücken“ und kannst deine Studienbescheinigungen für das nächste Semester am Computer selbst ausdrucken. Das Büro der Studierendenverwaltung befindet sich in Erlangen in der Halbmondstraße 6, Zi. 0.034. Öffnungszeiten sind Mo-Fr von 8.30-12.00 Uhr. www.uni-erlangen.de/studium/serviceberatung/studentensekretariat.shtml Kein Plan vom Studium? Im Gegensatz zur Schule, kannst du dir an der Uni deinen Stundenplan selbst zusammenstellen. Dabei gibt es einiges zu

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Job suchst, dann bist du beim CareerService genau richtig! Dort hilft man dir beim Einstieg in den Beruf. Im OnlineAngebot findest du eine Vielzahl von Stellen, sortiert nach Fakultäten. www.uni-erlangen.de/studium/ career-service/ In die weite Welt Die Universität Erlangen-Nürnberg unterhält Partnerschaften zu rund 500 Hochschulen in der ganzen Welt. Eine Übersicht über mögliche Studienorte, Austauschprogramme und Stipendienangebote gibt es unter www.uni-erlangen.de/ internationales/wege-ins-ausland/. Wenn du ein Auslandssemester planst, dann kannst du dich vorab bei der Studienberatung oder im Büro für Internationale Angelegenheiten informieren. Das Büro für Internationale Angelegenheiten findest du in der Halbmondstraße 6, Zi. 0.048 in Erlangen. Wenn du Interesse hast, mit Studierenden aus dem Ausland in Kontakt zu kommen und ihnen in ihrem Studienalltag helfen möchtest, kannst du übrigens als Tutor oder Buddy an der Uni arbeiten. www.aaa-tutoren.uni-erlangen.de Urlaub von der Uni

Der erste Schritt ins Studentenleben ist die Immatrikulation in der Studierendenverwaltung.

Immatrikulation selbst musst du allerdings noch einmal persönlich im Büro der Studierendenverwaltung erscheinen. www.uni-erlangen.de/studium/zulassung/ einschreibung Nicht vergessen solltest du, dich gegen Ende der Vorlesungszeit eines Semesters für das kommende Semester rückzumelden, sonst endet deine Unikarriere unerwartet schnell. Im Laufe des Semesters (Juni für das Wintersemester, Januar für das Sommersemester) bekommst du dazu eine mail von der Studierendenverwaltung. (Es ist also wichtig, dass du

beachten. Hilfe bekommst du bei den Fachstudienberatern deines Studiengangs oder an der Philosophischen und an der Technischen Fakultät in den Studien-Service-Centern. Dort erhältst du auch Antworten auf alle Fragen rund um deinen Studiengang. www.studienservicecenter.phil.unierlangen.de www.ssc.tech.uni-erlangen.de Auf Jobsuche Wenn du ein Praktikum, einen Nebenjob, eine Stelle für die Abschlussarbeit oder als frischgebackener Absolvent den ersten

Wenn du für ein Semester ins Ausland gehst, ein Praktikum absolvierst, für längere Zeit krank wirst oder schwanger bist, ist es sinnvoll, dich rechtzeitig beurlauben zu lassen. Dann zählt dieses Semester nicht als Fachsemester, du musst keine Studienbeiträge zahlen und vermeidest außerdem eine unnötige Überschreitung der Regelstudienzeit. Näheres über die Voraussetzungen erfährst du in der Studienberatung.

Informations- und Beratungszentrum für Studiengestaltung Tel.: 09131/85-23333 oder -24444 ibz@zuv.uni-erlangen.de www.uni-erlangen.de/studium/


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Das Uni-

ABC

Fakultät Organisatorische Grundeinheit der Hochschule, in der mehrere verwandte Fachgebiete zusammengefasst sind. Die Uni Erlangen-Nürnberg hat fünf Fakultäten. FSI Fachschaftsinitiative. Zusammenschluss von Studierenden eines Faches. Die FSI ist wichtiger Ansprechpartner bei Problemen und Fragen rund um das Studium. www.uni-erlangen.de/studierende/studentenseiten.shtml Immatrikulation

Einschreibung an der Universität. Das Gegenstück zur Immatrikulation ist die Exmatrikulation: Abmeldung von der Universität. Die ist am Ende des Studiums notwendig oder wenn du das Studium abbzw. unterbrechen willst. Achtung: Du Geschäfte in der Fakultätsverwaltung, dem wirst automatisch exmatrikuliert, wenn du Dekanat. vergisst, den Semesterbeitrag zu zahlen und dich so für das nächste Semester Dies academicus zurückzumelden. Infos zur Einschreibung Ein an vielen Universitäten üblicher akade- findest du unter: www.uni-erlangen.de/ mischer Feiertag. An der Uni Erlangen- studium/zulassung/einschreibung Nürnberg ist es der 4. November. An diesem Tag im Jahr 1743 wurde die Universität Kanzler Chef der Verwaltung und Dienstherr aller gegründet. nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter. ECTS European Credit Transfer System. System Master

Ein Führer durch den akademischen Dschungel Audimax Größter Hörsaal der Universität. Abkürzung von Auditorium maximum. Das Audimax befindet sich in Erlangen in der Bismarckstraße 1. Bachelor Erster berufsqualifizierender Abschluss, der nach ca. drei Jahren erreicht werden kann. Eher praxisorientiert. Zusammen mit dem darauf aufbauenden Master ersetzt er das traditionelle deutsche System von Diplom und Magister. Gibt es in vielfältiger Form, zum Beispiel als Bachelor of Arts (B.A.) oder Bachelor of Science (B.Sc.). c.t. cum tempore. Diese Abkürzung steht hinter Uhrzeiten und stellt das berühmte akademische Viertel dar. Die Lehrveranstaltungen, die z. B. für 14 Uhr c.t. angekündigt sind, beginnen erst um 14.15 Uhr. Außerdem gibt es noch die Abkürzung s.t.: sine tempore. Beginn einer Veranstaltung mit dem Zusatz s.t. ist pünktlich zur angegebenen Zeit. Dekan Chef einer Fakultät, den die Professoren aus ihrer Mitte wählen. Der Dekan vertritt die Interessen der Fakultät und führt die

zur Anrechnung von Studienleistungen. Jede Lehrveranstaltung bzw. jedes Modul wird nach Arbeitsaufwand mit einer bestimmten Zahl von ECTS-Punkten bewertet. So können Studienleistungen miteinander verglichen und an eine andere Uni oder sogar ein anderes Land „transferiert“ werden.

Studienabschluss, der auf den Bachelor folgt und mit dem deutschen Diplom bzw. Magister vergleichbar ist. Wenn du ein Masterstudium aufnehmen willst, solltest du den vorangehenden Bachelorstudiengang mindestens mit der Note 2,5 abgeschlossen haben.

Einführungsveranstaltungen

Matrikelnummer

Zu Beginn des Semesters gibt es in den meisten Fächern Einführungsveranstaltungen für Studienanfänger. Die solltest du unbedingt besuchen. Dort bekommst du viele praktische Infos rund um dein Studium, viele Kontakte zu anderen Erstsemestern und zur Orientierung oft eine Institutsführung.

Jeder Student erhält bei der Einschreibung eine individuelle Nummer. Diese Nummer begleitet dich, solange du an der Universität eingeschrieben bist. Du musst sie auf vielen Formularen eintragen, deshalb solltest du sie dir unbedingt merken. Vergesslichen hilft ein Blick auf den Studentenausweis.


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Mensa Kantine für Studierende. Auch wenn immer wieder über die Mensa geschimpft wird, hat sie doch entscheidende Vorteile. Man muss nicht einkaufen, nicht kochen und nicht abwaschen und bekommt für wenig Geld eine gute Mahlzeit. Infos zu den aktuellen Speiseplänen der Mensa unter www.studentenwerk.uni-erlangen. de/verpflegung/de/speiseplaene.shtml

abgelegt haben musst, steht in der Prüfungsordnung deines Fachs. www.uni-erlangen.de/universitaet/ organisation/recht/studiensatzungen Rektor Steht an der Spitze der Hochschule. Sein Amtssitz ist an der Uni Erlangen-Nürnberg im Erlanger Schloss. Traditionelle Anrede: Magnifizenz.

Modul Einheit aus Lehrveranstaltungen zu einem bestimmten Fachgebiet. Am Ende steht meistens eine Prüfung. Numerus clausus (NC) Zulassungsbeschränkung für Studiengänge, die sich besonders großer Nachfrage erfreuen und nur eine begrenzte Studienplatzkapazität haben. Die Studienplätze in NC-Fächern werden entweder von der Uni oder bundesweit über die ZVS vergeben. Ob dein Abi für eine Zulassung in einem NC-Studiengang reicht, kannst du unter www.unierlangen.de/studium/zulassung/nc-bewerbung nachlesen. N.N. Nomen nominandum, lateinisch für „ein zu nennender Name“. Diese Abkürzung findest du immer wieder im Vorlesungsverzeichnis, wenn der Dozent für diese Veranstaltung noch nicht feststeht. Prüfungen Nach bestandenem Abi ist es mit dem Prüfungsstress noch lange nicht vorbei. Auch im Studium musst du dich einigen Prüfungen stellen. Welche das sind und zu welchem Zeitpunkt in deinem Studium du sie

Die genaue Zahl steht in der Studienordnung. Eine Semesterwochenstunde dauert in der Regel 45 Minuten, die meisten Veranstaltungen haben einen Umfang von zwei SWS.

Seminar Lehrveranstaltung. In Pro-, Haupt- oder Oberseminaren werden in vielen Studiengängen Leistungsnachweise durch Referate und Hausarbeiten erworben. Semesterwochenstunden (SWS) Unterrichtsstunden, die pro Woche in einem Semester besucht werden müssen.

Studienfachberater Hilft bei allen fachspezifischen Fragen des Studiums, da selbst dem Lehrkörper des betreffenden Instituts angehörig. Namen, Adressen, Sprechzeiten und Telefonnummern gibt es hier: www.uni-erlangen.de/ studium/service-beratung/StudFB.pdf Tutorium Tutorien ergänzen meist die Einführungsveranstaltungen und geben den Erstsemestern die Möglichkeit, Fragen zu stellen, für die im Kurs selbst keine Zeit mehr war. Werden meist von Studenten geleitet. Vorlesung Lehrveranstaltung. Die Professoren tragen aus ihrem Skript vor. Die Studierenden hören zu und schreiben mit (idealerweise). Vorlesungsverzeichnis Register aller Lehrveranstaltungen der Universität. Du findest es im Internet unter www.vorlesungsverzeichnis.uni-erlangen.de. Dort gibt es auch ein komplettes Mitarbeiter-, Einrichtungs- und Raumverzeichnis der Universität. ZVS Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen für Erstsemester. Dort bewirbst du dich, wenn du Medizin, oder ZahnPharmazie medizin studieren willst. www.zvs.de


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Wer später mal als Arzt arbeiten möchte, ist beim Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg gut aufgehoben. Denn seit Jahren gehört die Ausbildung von Medizinern hier zu den besten in Deutschland.

Gut, besser, Erlangen Medizinstudenten aus Mittelfranken haben bundesweit die Nase vorn Förderung und Forderungen. Das erwartet diejenigen, die sich für ein Medizinstudium an der Universität ErlangenNürnberg entscheiden. Für Medizinstudentin Melanie sind dies ideale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche akademische Ausbildung. „Bereits zu Beginn des Studiums machten die Professoren deutlich, dass sie sehr hohe Erwartungen an uns haben“, sagt die 28-Jährige. Die hohen Anforderungen seien jedoch eine gute Vorbereitung, zum Beispiel auf die verschiedenen Klausuren und das Physikum. Dieses besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil. „Weil wir die Studenten immer zum Lernen anhalten, empfinden viele die Prüfungen als leicht“, berichtet Medizinprofessor Winfried Neuhuber. Im Physikum, das in der Regel nach dem vierten Semester abgelegt wird, sichern sich die Erlanger Studenten im Vergleich mit mehreren Universitäten regelmäßig einen Platz auf dem Siegertreppchen. Von über 30 Fakultäten belegte die Universität Erlangen-Nürnberg im letzten Jahr den dritten Platz. Auch beim deutschlandweit einheitlichen Physikum gehören die Erlanger Studierenden zu den Besten. „Gerade in den Fächern medizini-

sche Psychologie, Biochemie und Physik schneiden unsere Studenten im Physikum bundesweit konstant hervorragend ab“, sagt Neuhuber. Bei der Gestaltung des Unterrichts setzen Neuhuber und sein Kollege Prof. Hans Drexler auch auf traditionelle Unterrichtsformen wie den Frontalunterricht. Für die erfahrenen Mediziner sei dies eine effektive Methode, gerade Erstsemestern den Lernstoff systematisch zu vermitteln. Kleine Hörsäle begünstigen die Kommunikation zwischen Dozent und Studenten. „Gerade Studenten, die Probleme mit dem selbstständigen Erwerb von Grundkenntnissen haben, wird durch den Frontalunterricht geholfen“, erklärt Neuhuber. In Seminaren und Praktika mit einer geringeren Teilnehmerzahl wird der Stoff dann vertieft. So sicher wie die Forderungen ist den Studenten aber auch die Förderung. Prof. Hans Drexler genießt unter den Medizinstudenten einen besonders guten Ruf. Er habe immer ein offenes Ohr für die Probleme der Studenten und setze sich für sie ein, erzählt Melanie. Auch beim letzten Ärztlichen Staatsexamen machen die Studenten der Universität Erlangen-Nürnberg eine gute

Figur und kamen auf den fünften Platz. Bestehen Möglichkeiten im nächsten Jahr die Spitzenposition zu übernehmen? „Wer Platz drei oder fünf erreicht, ist spitze“, erklärt Drexler. Unter den ersten Rängen gebe es kaum mehr Unterschiede. Das seien nur noch Stellen hinter dem Komma. Viele Dozenten der Medizinischen Fakultät verfolgen regelmäßig die Ergebnisse der Prüfungen. „Das ist schon sportlicher Ehrgeiz, den die Hochschullehrer haben. Selbstverständlich freuen wir uns darüber, dass unsere Studenten gut sind“, erklärt Prof. Drexler. | cf


Jetzt wird Ihr Praktikum zum echten Einstieg in die

PRAXIS

und Studium können Sie perfekt verbinden – in einem Unternehmen, das Talente wachsen lässt. Als Student der Wirtschaftswissenschaften oder der Informatik steigen Sie bei DATEV Schritt für Schritt ein in die berufliche Praxis. Nach einem erfolgreichen Praktikum erwarten Sie studienbegleitende Aufgaben in Service und Vertrieb, im Marketing oder in der Software-Entwicklung. Und auch Ihre Abschlussarbeit können Sie bei uns machen. Informieren Sie sich im Internet über Praktika und studienbegleitende Jobs in einem Unternehmen mit Zukunft. www.datev.de/karriere

Zukunft gestalten.Gemeinsam.


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Du hast die letzte Vorlesung verpasst oder kannst deine Mitschrift nicht mehr lesen? Kein Problem! An der Uni Erlangen-Nürnberg gibt es eine ganze Reihe von Online-Diensten und Internetportalen, die dir helfen, dein Studium zu meistern. Du kannst dort Vorlesungen hören, die wichtigsten Inhalte des letzten Seminars noch einmal nachlesen, dich mit Freunden austauschen und vieles mehr.

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Der erste Schritt Um die vielfältigen Internetangebote der Universität nutzen zu können, musst du zuerst deinen Account freischalten. Dazu findest du auf deiner Immatrikulationsbescheinigung eine Aktivierungskennung und ein Aktivierungspasswort. Damit loggst du dich unter www.idm.uni-erlangen.de ein. Dort erhältst du deine endgültige Benutzerkennung, mit der du alle anderen Webdienste der Universität nutzen kannst. Die Webadresse der Seite solltest du dennoch nicht gleich vergessen. Hier kannst du künftig dein Passwort ändern oder zurücksetzen.

Fotos: RRZE; Andreas Brunner

w.w.w.wo.wie.warum. Im Seminar zuhause

Dein Prof im mp3-Format

Über StudOn kannst du bequem von zuhause lernen, den Stoff von Vorlesungen und Seminaren wiederholen und dich auf Prüfungen vorbereiten. Unter www. studon.uni-erlangen.de findest du Skripten, Zeitpläne, Material für Übungen, Klausuren, Aufzeichnungen kompletter Vorlesungen und vieles mehr. In Foren und Chats hast du die Möglichkeit, dich mit anderen Studierenden und Dozenten auszutauschen.

Du hast die letzte Vorlesung verpasst oder kannst deine Mitschrift nicht mehr lesen? Kein Problem! Im Apple iTunes-Store findest du unter „iTunes U“ ausgewählte Mitschnitte von Vorlesungen und Vorträgen der Uni ErlangenNürnberg als Audio- oder Video-Files und vieles mehr. Kostenlos versteht sich! Die kannst du herunterladen und dann ganz einfach am heimischen PC oder unterwegs auf deinem MP3-Player anschauen oder anhören. Einzige Voraussetzung: Du musst das Programm iTunes auf deinem Rechner installieren.


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ich@uni-erlangen.de Ganz wichtig ist es, dass du unter www.studmail.uni-erlangen.de deine Uni-Mail-Adresse aktivierst. Über diese Adresse schicken dir unter anderem Studentenkanzlei und Prüfungsamt wichtige Informationen, zum Beispiel über Rückmeldefristen oder gesetzliche Änderungen rund um die Studienbeiträge. (Du kannst die Nachrichten selbstverständlich auch an andere MailAdressen weiterleiten.) Außerdem hast du eine schicke Absender-Adresse für Bewerbungen zu Praktika usw.

Verwalte dich selbst Das Portal „mein campus“ spart dir im Laufe deines Studiums viele Gänge zur Studentenkanzlei und zum Prüfungsamt. Über www.campus.uni-erlangen.de verwaltest du deine persönlichen Daten, änderst zum Beispiel nach einem Umzug deine Adresse oder kannst deinen Stundentenausweis und Studienbescheinigungen ausdrucken. Außerdem ist das Portal das virtuelle Prüfungsamt der Uni. Dort meldest du dich zu Prüfungen an (und im Notfall auch wieder ab) und erhältst einen Überblick über deine Noten.

Im www ist die Uni nur einen Klick weit entfernt Die Campus-Community

Immer bestens informiert

Alles nach (Stunden)Plan

Richte dein eigenes Profil unter www.portal.uni-erlangen.de ein, tausche mit Studienkollegen Bilder, Filme, Skripte und Vorlesungsmaterialien und diskutiere in Foren die aktuellen Themen der Uni. Wenn dir das nicht genügt, kannst du dich in Gruppen und Communities mit anderen Usern vernetzen. Auf deiner persönlichen Startseite kannst du deine Lieblingsfeeds, -videos und -bilder einbinden.

Aktuelles aus Lehre und Forschung und auch einen Bereich mit Nachrichten für Studierende findest du auf der Homepage der Uni. Dort gibt es Infos über Kurse und Vorträge, die nicht zum regulären Vorlesungsprogramm gehören, Angebote des Hochschulsports, Infos über Studienprogramme und Stipendien aber auch aktuelle Ankündigungen von Prüfungsamt und Studentenkanzlei und vieles mehr. Alle Nachrichten kannst du als RSS-Feed abonnieren. Am besten du schaust einfach mal rein, unter www.uni-erlangen.de

Unter www.vorlesungsverzeichnis. uni-erlangen.de findest du sämtliche Lehrveranstaltungen, die in einem Semester an der Universität angeboten werden und kannst dir bequem deinen Stundenplan zusammenbauen. Dort gibt es auch ein komplettes Telefon- und MailVerzeichnis aller Mitarbeiter der Universität.


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Auf diplomatischer Mission Erlanger Studierende nehmen an einer UN-Konferenz teil

Nur fünf Meter saßen die Erlanger Studenten bei der Eröffnungsveranstaltung von Kiyotaka Akasaka, dem UN-Untergeneralsekretär für Presse und Kommunikation, und Sir John Holmes, dem UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, entfernt. Vier Stunden hatten sie gewartet, um einen Platz in der ersten Reihe der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu ergattern – und sich ein ganzes Semester lang auf die fünftägige Konferenz vorbereitet, an der jedes Jahr mehr als 4.000 Studierende von über 300 verschiedenen Universitäten und Hochschulen weltweit teilnehmen. Schon zum zweiten Mal war ein Team der Universität ErlangenNürnberg dabei. Jede Delegation repräsentiert einen Mitgliedsstaat in verschiedenen Sonderor-

ganisationen und Ausschüssen der Vereinten Nationen. Die Erlanger Studierenden vertraten die Libanesische Republik – in Ausschüssen der Generalversammlung, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation oder der Arabischen Liga. Überall waren die Delegierten dabei, auf Englisch für die nationalen Interessen des Libanon zu kämpfen und in Resolutionen niederzuschreiben. Von morgens bis abends wurden in den Konferenzräumen des Marriott Marquis, dem Tagungsort direkt am Times Square, Verhandlungen geführt, Kompromisse ausgelotet und Reden gehalten. Da bei einem Ansturm von knapp 4.000 Studierenden die 15 Aufzüge des Hotels schnell schlapp machten, musste der ein oder andere der Teilnehmer schnell mal 20 Stockwerke im Treppenhaus zurücklegen, um rechtzeitig zum Tagungsbeginn in seinem Komitee zu sein. Besonders am Abstimmungstag war große Diplomatie gefragt, um ausreichende Mehrheiten für die eigene Resolution zu bekommen. Zwei Erlanger Komitees waren dabei so erfolgreich, dass sie für ihre Arbeit ausgezeichnet wurden. Die gesamte Delegation der Uni Erlangen-Nürnberg bekam den Preis für „Outstanding Position Papers“, für die Positionspapiere, die einen

Monat vor der Simulation eingereicht werden mussten – und gehörte damit zu den besten 30 Unis beim Wettbewerb. Nach der intensiven Vorbereitung und fünf anstrengenden Konferenztagen sind sich die Delegierten einig: Die Teilnahme an dem weltweit größten Planspiel hat sich definitiv gelohnt. Das Team ist mit viel Wissen über die Vereinten Nationen und Verhandlungsgeschick wieder nach Hause geflogen – und kann aus eigener Erfahrung Frank Sinatra beipflichten: Geschlafen haben sie in | uz New York wirklich nicht viel.

Fotos: privat

New York – die Stadt, die niemals schläft – war das Reiseziel von 20 Studierenden der Uni Erlangen-Nürnberg. Sie kamen jedoch nicht als Touristen in die Metropole an der amerikanischen Ostküste, sondern als Teilnehmer des größten Planspiels der Welt, den „National Model United Nations“.

Stolz präsentieren die Erlanger Studierenden ihre Preise, die sie beim weltgrößten Planspiel gewonnen haben.

Informationen


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Gutenberg meets Cash Flow Die Uni Erlangen-Nürnberg bietet einen Studiengang rund ums Buch Das Buch ist tot. Das Internet DAS neue Medium. Oder doch nicht? An der Uni Erlangen-Nürnberg erfreut sich das Studium rund ums Buch größter Beliebtheit. Markus Stoll studiert Buchwissenschaft im 2. Semester. hat mit ihm gesprochen. ernst: Weshalb sollte man Buchwissenschaft studieren und nicht, sagen wir, irgendetwas mit Internet? Markus: Weil es viele Menschen wie mich gibt, die richtig gerne lesen! Ich denke nicht, dass das Internet das Buch irgendwann ersetzen wird, sondern dass die beiden auch in Zukunft nebeneinander existieren. Das Internet baut ja auf den Fähigkeiten auf, die man über das Buch lernt. ernst: Was genau ist eigentlich Buchwissenschaft? Markus: Im Mittelpunkt des Studiums steht natürlich das Buch. Im Studium lernen wir viel über seine Geschichte, Buchherstellung und Vertrieb und über andere Medien – zum Beispiel das Internet. Das Bachelor-Studium dauert drei Jahre und besteht nicht nur aus Theorie, sondern ist auch praktisch orientiert. Im ersten Jahr erhält man einen allgemeinen Einblick in

das Fach. Da sind besonders Themen wie Buchmarkt, Lesen und Leser und Schriftgestaltung wichtig. Dazu kommen elektronisches Publizieren und Buchhandelsgeschichte, außerdem Seminare über Layout und auch Betriebswirtschaftslehre. Zusätzlich sollte man Praktika bei Verlagen, Buchhandlungen oder Zeitungen machen. Das Tolle am Studium in Erlangen ist, dass man Buchwissenschaft in Kombination mit einem anderen Fach studiert. Ich habe mich zum Beispiel für Kunstgeschichte entschieden. Es sind aber auch viele andere Fächer möglich, wie Germanistik, Geschichte oder Ökonomie. ernst: Bist du neben der Uni in Forschungsprojekte oder ähnliches eingebunden? Markus: Ich arbeite bei der Forschung rund um den Melusine-Roman mit. Dabei kann ich meine Begeisterung für alte

Bücher und ihre Überlieferung ausleben, die ich entdeckt habe, als ich ein Buch aus dem Jahr 1602 in den Händen gehalten habe. In der Buchwissenschaft gibt es mehrere Forschungsprojekte, an denen sich immer wieder auch Studenten beteiligen können. Seit ein paar Monaten gibt es außerdem die Marginalglosse. Das ist ein Blog auf der Webseite des Börsenblatts, dem Fachmagazin der Buchwirtschaft, das wir BuWis betreuen. ernst: Und nach dem Studium? Markus: Viele Absolventen arbeiten in Verlagen, weil man bei uns sehr gut für die Arbeit im Lektorat, Marketing und Vertrieb ausgebildet wird. Einige sind bei Zeitungen und Zeitschriften oder in Buchhandlungen tätig, andere in der Öffentlichkeitsarbeit. Ich würde gerne in einem wissenschaftlichen Verlag als Lektor arbeiten, wobei mich besonders das Thema Geschichte interessiert.


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Eigener Herd ist Goldes wert Vor dem Studium kommt die Zimmersuche. Ein Wegweiser Auf zum Studium! Das heißt für die meisten Neu-Studenten auch Abschied vom Hotel Mama. Bei den Wenigsten reicht es gleich für eine Villa mit Flussblick oder ein Loft im angesagtesten Stadtviertel, aber eine Wohngemeinschaft, ein Zimmerchen zur Untermiete oder ein Platz im Studentenwohnheim sind für den Anfang auch nicht schlecht...

Ideal für Studienanfänger ist das Studentenwohnheim. Das meint jedenfalls Antje, die Theater- und Medienwissenschaft an der Uni Erlangen-Nürnberg studiert. „Die Mieten sind deutlich günstiger als auf dem freien Wohnungsmarkt, außerdem findet man dort schnell Anschluss“, sagt sie. Antje bewohnt ein 18 Quadratmeter großes Zimmer im Wohnheim in der Erlanger Hartmannstraße. „Als ich am Anfang meines Studiums eingezogen bin, standen plötzlich meine Nachbarn mit einer Sektflasche vor meiner Tür, haben mich begrüßt und gleich zur Wohnheimparty eingeladen“, erzählt sie. Was will man als Neuankömmling mehr? Auf Antjes Etage wohnen noch zehn andere Studenten, da waren schnell Kontakte geknüpft. Und Gelegenheiten, die vielen anderen Nachbarn im Haus kennenzulernen, gab es im Wohn-

heim reichlich, zum Beispiel bei unzähligen Veranstaltungen, vom Kneipenabend in der wohnheimeigenen Bar, über Kickerturniere, bis hin zum Weißwurstfrühstück und einem Sommerfest. „Ich finde es schön, hier zu wohnen, weil man nie wirklich alleine ist, aber seine Ruhe hat, wenn man sie will“, betont Antje. Nicht nur die Nähe zur Technischen und zur Naturwissenschaftlichen Fakultät im Süden der Stadt, sondern zum Freibad und dem Sportzentrum der Uni machen Antjes Wohnheim sehr attraktiv. „Wenn ich aus meinem Fenster schaue, kann ich den Beachvolleyballern beim Spielen zuschauen“, erzählt Antje. Wer etwas mehr Party haben möchte, schaut sich das Kulthaus Alexandrinum an, eines der wohl lebendigsten Wohnheime in Erlangen. Es liegt sehr zentral, und der Weg zur Philosophi-


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schen Fakultät ist auch nicht weit. Wie in den meisten anderen Wohnheimen gibt es dort eine Kellerbar, die liebevoll „Bansibar“ genannt wird. Ein perfekter Wohnsitz für Studenten am Nürnberger Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ist das Studentenwohnheim Weinstadel/Wasserturm. Das Fachwerkhaus mit Turm und Brückensteg liegt direkt am Fluss in der Altstadt. Das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg ist sicherlich die wichtigste Anlaufstelle für Wohnungssuchende. Es verwaltet 20 eigene Wohnheime mit über 3.500 Plätzen. Das Angebot reicht vom mittelalterlichen Fachwerkbau in der Altstadt über das klassische Studentenwohnheim mit Schnellkontaktgarantie bis zur modernen Wohnanlage. Darunter sind kleine Häuser mit rund 30 Plätzen, aber auch ganze Studentendörfer für rund 650 Personen. Außerdem gibt das Studentenwerk das Heft „Wegweiser für Studierende“ heraus, in dem unter anderem Adressen von Wohnheimen anderer Träger stehen, die alle Zimmer an den wissenschaftlichen Nachwuchs vermieten. Klingt doch schon mal nicht schlecht, aber Vorsicht, ein Platz auf der Warteliste garantiert leider noch kein Dach über dem Kopf, vor allem nicht zu Beginn der Semester. Die Lage entspannt sich meist erst wieder nach den Examensprüfungen. Wer also keinen der begehrten Wohnheimplätze ergattert oder lieber in einem weniger turbulenten Umfeld wohnt, schaut am besten bei der Privatzimmervermittlung des Studentenwerks vorbei. Die vermittelt Zimmer und Wohnungen und hat ihr Büro im Mensagebäude am Erlanger Langemarckplatz bzw. in Nürnberg am Andrej-Sacharow-Platz. Wichtig: Du musst persönlich vorbeikommen, telefonisch werden hier keine Zimmer vermittelt! Falls auch da nichts für dich dabei ist, bloß nicht entmutigen lassen! Auch das Internet hat noch einiges zu bieten, zum Beispiel unter www.nordbayern.de oder www.wg-gesucht.de. Außerdem gibt es die Mitwohnzentrale und unzählige Anschläge an den schwarzen Brettern in den Mensen, an der Uni oder in Wohnheimen, über die schon einige erfolgreiche WGs gegründet wurden. Wirf vielleicht auch mal einen Blick in die örtliche Tagespresse, vor allem mittwochs und samstags findest du dort

aktuelle Wohnungsanzeigen. Falls alles nichts hilft, und du immer noch auf der Suche bist, gibt es natürlich für den Anfang noch die gute alte Jugendherberge. | syl

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Informationen www.studentenwerk.unierlangen.de/wohnen/de

Wenn der (kleine) Hunger kommt Preiswert und vor allem ohne das lästige Spülen hinterher kannst du dich in den acht Mensen und zehn Cafeterien des Studentenwerks in Erlangen, Nürnberg, Eichstätt, Ingolstadt und Ansbach verpflegen. Mittags stehen in den Mensen in der Regel drei Menüs auf dem Speiseplan, darunter auch eine vegetarische Mahlzeit. Für die Figurbewussten gibt es ein Salatbuffet. Bezahlt wird mit der aufladbaren MensaCard. Die besten Treffpunkte sind die Innenstadtmensen am Erlanger Langemarckplatz und auf der Insel Schütt in Nürnberg. Hier kann Student sich sein Wunschmenü selbst zusammenstellen. Für den Hunger zwischendurch gibt es den ganzen Tag lang Sandwichs, Kuchen, Süßigkeiten und natürlich Getränke aller Art. Übrigens: Renner im Speiseplan sind dem Fitnessboom zum Trotz Pommes Frites und Currywurst. Money, Money, Money ... Auch wenn die Euros langsam knapp werden, ist das Studentenwerk ein verlässlicher Partner. Es berät dich zu allen Fragen rund ums BAföG, der staatlichen Ausbildungsförderung auf Teildarlehensbasis, und nimmt die Förderanträge entgegen. Amt für Ausbildungsförderung beim Studentenwerk Erlangen-Nürnberg, Hofmannstraße 27, 91052 Erlangen, Tel. 09131/8917-0 und Andreij-Sacharow-Platz 1, 90403 Nürnberg, Tel. 0911/58857-0 Help! Bei juristischen Streitigkeiten, zum Beispiel mit dem Vermieter, dem Prüfungsamt oder dem Arbeitgeber, hilft dir die Rechtsberatung des Studentenwerks kostenlos weiter. An die Psychologische Beratungsstelle kannst du dich bei Prüfungsangst, Konflikten mit dem

Partner bzw. der Partnerin, Kontaktschwierigkeiten oder anderen persönlichen Problemen wenden. Auf und davon! Raus aus dem tristen Studentenalltag und das für nur wenig Geld? Diesen Service bietet der Reisedienst des Studentenwerkes, der im Studentenhaus am Erlanger Langemarckplatz beheimatet ist. Dort werden Studien- und andere Reisen verschiedener Veranstalter vermittelt, die Studenten besondere Vergünstigungen einräumen. Du kannst dort auch verbilligte Flugreisen in alle Welt buchen. Und sonst? Neben all dem hier Vorgestellten bietet das Studentenwerk noch viel mehr: Kulturinteressierten stellt das Studentenwerk Proben- und Ausstellungsräume zur Verfügung und bietet organisatorische Hilfe bei studentischen Kulturevents. Zusammen mit verschiedenen Elternvereinen kümmert sich das Studentenwerk auch um Betreuungsplätze für Kinder von Studierenden.

Informationen www.studentenwerk. uni-erlangen.de/


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Wie ein Garten ohne Wasser ist ein Student ohne passende Fachliteratur. Denn im Studium hat sie viel mehr Bedeutung als in der Schule. Wer das kostenlose Angebot der Universitätsbibliothek richtig zu nutzen weiß, hat bestimmt die Nase vorn.

Kramen in einer Schatztruhe Fast unerschöpflich: Die Universitätsbibliothek Bücher, Bücher, Bücher so weit das Auge reicht. Dicht gedrängt stehen sie in den endlos scheinenden Regalreihen der Universitätsbibliothek (UB) Erlangen-Nürnberg. Hier sind Orientierung und Hilfe gefragt. Deshalb solltest du als allererstes an einer „Einführung in die Bibliotheksbenutzung“ teilnehmen – entweder in der Hauptbibliothek in der Erlanger Schuhstraße, der technisch-naturwissenschaftlichen Zweigbibliothek im Südgelände oder der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen bzw. der erziehungswissenschaftlichen Zweigbibliothek in Nürnberg. In rund einer Stunde wirst du in die Geheimnisse der riesigen UB mit über fünf Millionen Büchern eingeweiht und erhältst Infos über Buchrecherche und

Ausleihbedingungen. Willst du keine Zeit in einen Bibliotheksbesuch investieren, kannst du dich im Netz unter www.studon.unierlangen.de unter dem Punkt „Bibliothek“ schlau machen. Der nächste Schritt ins Bücherglück ist der Benutzerausweis. Den gibt es in der Hauptbibliothek und den drei Zweigbibliotheken. Viele Bücher, die du als Erstsemester brauchst, findest du in der jeweiligen Lehrbuchsammlung. Dort sind alle Bestände von Lehrbüchern und Grundlagenliteratur nach Fächern sortiert und oft in mehreren Exemplaren frei zugänglich. Du kannst sie direkt aus dem Regal nehmen und sofort ausleihen. Wenn du nach einem ganz bestimmten Titel suchst, dann versuche es mit


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einer Recherche im Online Public Access Catalogue (OPACPlus). Per Computer lassen sich alle Bßcher, Zeitschriften, CDRoms usw. aus dem Bestand der UB bequem auffinden. Auch von zuhause aus. Bßcher, die in der Hauptbibliothek lagern, kannst du mit einem Klick bestellen, Benutzernummer und Kennwort eingeben und am nächsten Tag abholen. Einen Tag muss man warten, weil die Bßcher erst aus den Magazinen zur Ausleihtheke gebracht werden mßssen. In den Zweigbibliotheken sind die Buchbestände in der Regel frei zugänglich; d.h. du kannst dort

haupt – nur Ăźber Nacht oder Ăźbers Wochenende mĂśglich. In den meisten Bibliotheken kannst du allerdings von frĂźh morgens bis spät nachts im Lesesaal arbeiten. BĂźcher, die du nicht im Bestand der UB findest, kannst du Ăźber die Fernleihe aus MĂźnchen, WĂźrzburg oder auch mal Greifswald anfordern. Damit werden es noch ein paar Millionen BĂźcher mehr, die man Ăźber das Internet bestellen kann. Hinzu kommt eine Vielzahl von elektronischen Angeboten: LehrbĂźcher und Fachliteratur als E-Books, elektronische Zeitschriften, Datenbanken, usw.. Spätestens im Haupt-

Viele der Bßcher aus dem Bestand der Universitätsbibliothek kannst du fßr vier Wochen ausleihen. Foto: Staatliches Bauamt Erlangen-Nßrnberg

alle BĂźcher direkt aus dem Regal holen und an der Ausleihtheke verbuchen lassen. Vier Wochen hast du dann Zeit, die neuen Zimmergenossen zu beschnuppern. Wem das noch nicht reicht, der kann die Ausleihfrist, wenn nĂśtig, zweimal online verlängern. Sicherheitshalber wirst du mit einer Mail an die Abgabetermine erinnert. Nach drei Monaten musst du dich endgĂźltig von dem Regalschmuck aus der UB verabschieden. Doch nicht alle BĂźcher der UB kannst du mit nach Hause nehmen und auf dem Sofa oder am Schreibtisch durcharbeiten. Denn prinzipiell gilt: Ausleihe nur in der Haupt-, den drei Zweigbibliotheken und einigen Teilbibliotheken. In anderen ist die Ausleihe – wenn Ăźber-

studium weiĂ&#x;t du die vielfältigen Angebote der UB sehr zu schätzen und erkennst: Hier geht’s eine Nummer grĂśĂ&#x;er zu als in einer Stadtbibliothek. Ă„uĂ&#x;erst zufrieden mit dem Angebot ist jedenfalls der allergrĂśĂ&#x;te Teil der Studierenden, wie eine Fragebogenaktion jĂźngst gezeigt hat. „Denn“, so stellen die zwei Medizinstudentinnen Wanda und Astrid fest, „du kannst dir einfach nicht alle BĂźcher kaufen, die du im Studium brauchst.“ Kein Problem jedoch fĂźr den, der die Informationsquelle UB anzuzapfen weiĂ&#x;.

Informationen www.ub.uni-erlangen.de

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Im Sprachenzentrum kannst du Sprachen im Selbststudium büffeln und dabei auch Studierende anderer Kulturen kennenlernen.

Fit für die Welt Sprachen lernen an der Uni Erlangen-Nürnberg Ganz gleich ob du „Allerweltssprachen“ wie Englisch, Französisch und Spanisch oder doch lieber Arabisch, Koreanisch oder Ukrainisch lernen möchtest: Im Angebot des Sprachenzentrums der Universität Erlangen-Nürnberg ist garantiert etwas für dich dabei. Ob als Teil eines Sprachenstudiums, als Vorbereitung für ein Auslandssemester, als zertifizierte Zusatzqualifikation oder „nur“ aus Interesse an der Sprache: In dem breiten Angebot des Sprachenzentrums mit ca. 450 Lehrveranstaltungen pro Semester in 20 verschiedenen Sprachen findet jeder den passenden Kurs. „Die Nachfrage nach Sprachkursen ist seit Einführung der neuen Studiengänge erheblich gestiegen“, sagt Professor Gerhard Koller, der das Sprachenzentrum leitet. Insgesamt nutzen mehr als 6.000 Studierende in jedem Semester die Ange-

bote des Sprachenzentrums. Mehr als die Hälfte davon sind „HaF“, also Hörer aller Fakultäten, die studienbegleitend oder im Rahmen der Schlüsselqualifikation in den Bachelor-Studiengängen an Sprachkursen teilnehmen. Viele Studenten wollen sich aber auch neben ihrem eigentlichen Studium einfach nur sprachlich weiterbilden, um damit später auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen zu haben. Vielsprachig auch im Job Fremdsprachenkenntnisse und Auslandsaufenthalte werden als Zusatzqualifikationen für den Job immer wichtiger. In einigen Sprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch bietet das Sprachenzentrum deshalb auch Fachsprachenkurse an, in denen zum Beispiel Juristen, Mediziner oder Ingenieure das sprachliche Handwerkszeug für ihren Beruf erlernen können. Als Nachweis für deine Sprachkenntnisse kannst du am Sprachenzentrum das sogenannte UNIcert©-Zertifikat erwerben, das es in vier Stufen vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen gibt.

UNIcert© garantiert eine qualitativ hochwertige Fremdsprachenausbildung und ist bundesweit anerkannt. Neben konventionellem Sprachunterricht kannst du am Sprachenzentrum auch im Selbststudium lernen: In Erlangen und Nürnberg stehen Selbstlernzentren zur Verfügung, in denen du mit Hilfe von Buch und CD bzw. an Computern Hörverstehen, Aussprache und natürlich deinen Wortschatz trainieren kannst. Und für ganz Ehrgeizige gibt es in den Semesterferien ganztägige Intensivkurse, die den Stoff zweier Semester innerhalb weniger Wochen vermitteln. Ganz wichtig ist, dass du dich für die Kurse anmeldest und an einem Einstufungstest teilnimmst, falls du schon über Vorkenntnisse in der Sprache verfügst.

Informationen www.sz.uni-erlangen.de Anmeldung unter www.sprachkurse.uni-erlangen.de


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Jura studieren zwischen Bratwurst und Crêpe In nur zehn Semestern gleichzeitig zwei Abschlüsse erwerben – das ist das Konzept des Studienprogramms DeutschFranzösisches Recht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Uni ErlangenNürnberg. Die Teilnehmer erhalten so die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Rechtstraditionen und Kulturen kennen zu lernen – und haben beste Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. In das gemeinsame Studienprogramm der Uni Erlangen-Nürnberg und der Universität Rennes 1 werden jedes Jahr 15 bis 20 Studierende aufgenommen. Nach bestandenen Prüfungen halten die Absolventen neben dem deutschen juristischen Examen mit dem „master en droit“ zusätzlich einen vollwertigen französischen Hochschulabschluss in den Händen. Wer Deutsch-Französisches Recht studieren darf, entscheidet eine Auswahlkommission aus Erlanger und Rennaiser Juristen. „Zwar ist nicht zu leugnen, dass gegenüber einem normalen Jura-Studium ein Mehraufwand für das Doppeldiplom zu leisten ist. Allerdings müssen sich die Teilnehmer vor Augen halten, dass das Programm eine Eliteförderung ist“, sagt Professor Matthias Jestaedt, der das Programm in Erlangen koordiniert. „Den Absolventen steht neben dem deutschen auch der französische Arbeitsmarkt offen, und internationale Unternehmen sowie die europäischen Institutionen suchen Absolventen mit doppeltem Abschluss.“ Das Studienprogramm ist von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) anerkannt, deshalb werden die Studieren-

den während der Auslandsphase mit monatlich 270,– Euro unterstützt. Daneben haben Teilnehmer solcher Programme gute Chancen, in die Begabtenförderung verschiedener Stiftungen aufgenommen zu werden. Ausgangspunkt für das neue Programm ist die Städtepartnerschaft zwischen Erlangen und Rennes. Darauf bauen auch die engmaschigen Netzwerke zwischen den beiden Städten im Studierendenaustausch auf: Seit fast 20 Jahren erhalten Rennaiser Studenten über das Erasmus-Austauschprogramm an der Uni Erlangen-Nürnberg einen Einblick in das deutsche Rechtssystem. Raphaela Merk, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Erlanger Fachbereich Rechtswissenschaft, ist den umgekehrten Weg gegangen und hat in Rennes den Studienabschluss „Master I“ geschafft. Dazu musste sie eine Menge Stoff auswendig lernen, noch dazu auf Französisch. Geholfen hat ihr dabei die besondere Atmosphäre in der Partnerstadt: „Rennes ist einfach eine putzige Stadt mit wunderschönen Fachwerkhäusern, nicht weit entfernt von der rauen Küste. Und die Bretonen sind ein bisschen wie die Franken: etwas zurückhaltend und kühl, aber liebenswert.“ In ganz Frankreich unterscheidet sich das Studiensystem von dem in Deutschland, meint Prof. Jestaedt: „An französischen Unis ist Frontalunterricht üblich. Die Studenten müssen alles mitschreiben und werden auch nur über diesen Stoff geprüft.“ In Erlangen basiere das

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Wer Deutsch-Französisches Recht studiert, hat beste Berufsaussichten Gelernte dagegen stärker auf Selbststudium in Büchern. Weil deutsche und französische Studierende die ersten vier Semester an der Heimatuniversität verbringen, ist auch ein späterer Einstieg ins Programm möglich: „Man kann sich auch erst im Sommersemester bewerben, wichtig ist, dass es nach der Zwischenprüfung nach Rennes geht.“ Dort steht der Abschluss „Licence en droit“ an. Im achten Semester kehrt die deutsch-französische Truppe gemeinsam nach Erlangen zurück, um für die erste juristische Prüfung beziehungsweise den Master in Deutsch-Französischem Recht zu büffeln. „Schade, dass es das Doppeldiplom erst jetzt gibt“, findet Raphaela Merk, die ihr Studium bereits beendet hat: „Sonst hätte ich mich bestimmt auch dafür | ch beworben.“

Informationen www.dt-frz-recht-erlangen.de


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Geld für den Geist

Stipendien, Studienbeihilfen und BAföG Abitur geschafft und den gewünschten Studienplatz bekommen? Herzlichen Glückwunsch, dann kann es jetzt losgehen! Wenn da nicht die leidige Frage nach dem lieben Geld wäre. Denn damit das Studentenleben auch ein lustiges werden kann, sollte man sich rechtzeitig um die Finanzierung kümmern.

Gerade wenn du nicht mehr bei den Eltern wohnst, wirst du schnell feststellen, dass Jobben allein nicht immer eine sinnvolle Alternative ist, um das Budget aufzubessern oder den Lebensunterhalt gar selbst zu bestreiten. Eine wichtige Anlaufstelle für Fragen rund um die Studienfinanzierung ist die Allgemeine Studienberatung der Universität. Hier bekommst du Informationen zum BAföG und Antworten auf die Frage, wie du dich um Stipendien und Studienbeihilfen bewerben kannst. Hinter der Abkürzung BAföG verbirgt sich das Bundesausbildungsförderungsgesetz. Danach können Studenten finanzielle Unterstützung auf Darlehensbasis während des Studiums beantragen. Ob und wie viel BAföG du bekommst,

hängt wesentlich vom Einkommen deiner Eltern ab. Nachfragen lohnt sich aber auf jeden Fall! Wer sich erst mal seine Chancen ausrechnen will, bevor er sich in die aufwendige Prozedur des Anträge Ausfüllens stürzt, kann das ganz bequem auf der Internetseite www.das-neue-bafoeg.de mit dem BAföG-Rechner tun. Das Geld vom Staat gibt es dann monatlich und wird für die Regelstudienzeit bewilligt. Der Höchstsatz liegt derzeit bei 643 Euro pro Monat. Anträge auf BAföG kannst du im Internet als pdf-Dokument herunterladen oder direkt beim Amt für Ausbildungsförderung des Studentenwerks abholen. Seit 2006 bieten auch Banken und Sparkassen eine Möglichkeit der Bildungsfinanzierung an: Studenten können


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Dein Beitrag zu besseren Studienbedingungen Seit dem Sommersemester 2007 zahlen die Studenten in Bayern Studienbeiträge. 500 Euro sind es an der Uni ErlangenNürnberg. Mit dem Geld finanziert die Universität zum Beispiel zusätzliche Lehrkräfte, um mehr Seminare, Tutorien oder Übungen anbieten zu können, oder auch Studienberater, die dir bei Problemen im Studium zur Seite stehen. Die Beiträge werden außerdem dafür eingesetzt, die Gebühren für Sprachkurse zu senken oder die Öffnungszeiten der Bibliotheken zu verlängern – zum Teil bis Mitternacht und am Wochenende. Das Geld fließt aber auch in die bessere Ausstattung von Studentenlaboren, Computerräumen, in neue Bücher für die Bibliotheken und vieles mehr. Die Universität achtet streng darauf, dass die Studienbeiträge verantwortungsvoll und im Sinne der Studierenden eingesetzt werden. Wofür das Geld im Einzelnen verwendet wird, darüber entscheidet eine Kommission, die zu gleichen Teilen aus Vertretern der UniLeitung und Studenten besetzt ist. Was genau aus Studienbeiträgen finanziert wird, wer zahlen muss und wer nicht, erfährst du unter www.uni-erlangen.de/ studium/studienbeitraege

einen Kredit zur Finanzierung ihres Studiums und der Studienbeiträge beantragen. Wenn es mit dem BAföG nicht klappt, kannst du versuchen, dich um ein Stipendium bei Begabtenförderungswerken oder Stiftungen zu bewerben. Wichtigstes Auswahlkriterium ist hier eine überdurchschnittlich gute Studienleistung, die in der Regel durch die Gutachten zweier Hochschullehrer bestätigt werden muss. Aber genauso viel Wert wird auf gesellschaftliches Engagement der Bewerber gelegt. Und das kann auch schon die Leitung einer Jugendgruppe im Sportverein sein. Stiftungen sind meist weniger auf der Suche nach kleinen Genies als vielmehr nach Menschen, die sich gezielt für eine Sache einsetzen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Neben den großen konfessionellen, staatlichen und politischen Stiftungen gibt es noch eine ganze Reihe von Organisationen und privaten Stiftungen, die sich an ganz bestimmte Personenkreise richten, zum Beispiel an Studierende bestimmter Fachrichtungen. Zudem bietet die Uni Erlan-

gen-Nürnberg verschiedene einmalige Ausbildungsbeihilfen, wie Büchergeld aus dem Oskar-Karl-Forster-Fonds, an. Frag einfach in der Stipendienstelle der Uni Erlangen-Nürnberg nach, welche Möglichkeiten es für dich gibt. Du hast schon eine Weile studiert und willst mal Auslandsluft schnuppern? Dann sollte dein erster Weg zur Allgemeinen Studienberatung führen. Wer noch nach einer kleinen Finanzspritze sucht, kann sich sowohl um Auslands-BAföG als auch um Zuschüsse aus dem Erasmusbzw. Sokratesprogramm der Europäischen Union bemühen. Stipendien, von denen man auch im Ausland den Lebensunterhalt bestreiten kann, gibt es beim DAAD, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst. Viele Institute der Uni Erlangen-Nürnberg pflegen Partnerschaften mit ausländischen Universitäten und organisieren auch einen Studentenaustausch, von Rennes über Riga und Parma bis Tokio. So kann auch der Student mit kleinem Geldbeutel schnell zum Global Player werden.

Informationen Allgemeine Studienberatung Halbmondstraße 6, Zi. 0.021 91054 Erlangen Tel.: 09131/85-23333 oder 24444 www.uni-erlangen.de/studium/ service-beratung Amt für Ausbildungsförderung Hofmannstraße 27 91052 Erlangen Tel.: 09131/8917-0 Andreij-Sacharow-Platz 1 90403 Nürnberg Tel.: 0911/58857-0 www.studentenwerk.uni-erlangen.de Stipendien Zulassungs- und Stipendienstelle Halbmondstraße 6, Zi. 0.051 91054 Erlangen Tel.: 09131/85-24075


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Foto: RRZE

Rein ins Studium und ran an die Wissenschaft! Nichts kann dich mehr davon abhalten, die Geheimnisse deines Studienfaches zu ergründen? Es sei denn, die Technik funkt dazwischen! Denn Computerkenntnisse sind für den Uni-Einsteiger mittlerweile in jedem Studienfach unabdingbar.

Auf Du und Du mit dem PC Das Uni-Rechenzentrum macht dich zum Computer-Experten Angst vor Power-Point-Präsentationen, durchschwitzte Nächte nach verhängnisvollen Computerabstürzen und Genickstarre nach angestrengter Buchstabensuche mit zwei Fingern auf der PCTastatur sind Erfahrungen, die du später nicht zwingend mit der Zeit an der Uni in Verbindung bringen musst. Das Studium bietet dir eine gute Gelegenheit, Freundschaft mit dem oft zu Unrecht verfluchten Computer zu schließen und dir in Kursen am Regionalen Rechenzentrum Erlangen, kurz RRZE, eine solide Basis von Computerkenntnissen anzueignen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du bereits an deiner eigenen Internetseite bastelst oder gerade deine erste Hausarbeit formatierst. Am RRZE findet jeder den passenden Kurs. Mit einem zertifizierten Abschluss (Xpert) kannst du später in Bewerbungen auftrumpfen. Die Prüfung dafür bietet das RRZE an.

Die didaktisch versierten Fachleute des Rechenzentrums erklären dir in den Schulungen in Erlangen und Nürnberg an modernster Informationstechnik die verschiedensten PC-Programme: von Office- und Grafikanwendungen über Datenbanken bis zum Web-Design. Teilnehmen können alle, die an der Uni Erlangen-Nürnberg studieren – und das zu fairen Teilnahmegebühren. Für einen Standardkurs, z. B. in Word, zahlst du am Tag lediglich 10 Euro, für einen Halbtagskurs 8 Euro.

nes Druck-Kontos steht dir das ServiceTeam der IT-Betreuungszentren mit Rat und Tat zur Seite. Als neues Mitglied der Universität erhältst du bei der Immatrikulation automatisch eine E-Mail-Adresse der Uni und kannst zum Beispiel auch Software kostenlos nutzen. | akh

Computerkurse zu Studentenpreisen Erproben kannst du deine neu erworbenen Kenntnisse dann in den Computerräumen der Uni. Die so genannten CIP-Pools stehen allen Studenten offen. Dort kannst du an den Computern arbeiten und deine Werke ausdrucken oder im Internet surfen und E-Mails schreiben. Für die Lösung kniffliger Probleme und das Auffüllen dei-

Informationen www.kurse.rrze.uni-erlangen.de


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Spielerischer

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Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften startet das Studium mit einem Spiel: dem Planspiel. Drei Tage lang setzen sich die Studienanfänger mit grundlegenden Studieninhalten auseinander, lernen die Räumlichkeiten der Universität kennen und knüpfen erste Kontakte.

Auftakt

Wirtschaftsstudenten üben sich als Unternehmer und Stadtentwickler Studierende der Fächer Wirtschaftswissenschaften und International Business Studies schlüpfen im Unternehmensplanspiel in die Rolle von Managern einer Firma, die MP3-Player produziert. „Wir teilen die Studierenden am Anfang des Planspiels in Ländergruppen mit circa 25 Studierenden ein, die von je zwei Tutoren betreut werden. In jedem Land gibt es wiederum fünf Firmen, die direkt miteinander konkurrieren“, sagt Bianca Vogel, Mitorganisatorin des Unternehmensplanspiels. In mehreren Spielrunden treffen die Studierenden im Team unternehmerische Entscheidungen, beispielsweise darüber, wie viele Mitarbeiter sie beschäftigen wollen oder wie viel produziert werden soll. Welche Auswirkungen diese Entscheidungen haben, ermitteln die Tutoren nach jeder Runde mit Hilfe einer speziellen Software. „Oft ist man auch ohne große Fachkenntnisse und nur mit gesundem Menschenverstand ziemlich erfolgreich“,

sagt Matthias Häfner, BWL-Student im vierten Semester und ein früherer Teilnehmer. Besonders wichtig war für ihn der Kontakt zu anderen Studenten: „Zwischen den einzelnen Spielrunden haben die Tutoren uns die Bibliothek oder Cafeteria gezeigt und uns Tipps fürs Studium gegeben.“ Zum Abschluss des Unternehmensplanspiels präsentiert jede Gruppe ihr Unternehmen auf einem Plakat. „Im Plenum mit allen Studierenden wird dann das beste Plakat, das den lautesten Beifall bekommt, gekürt. Auch die insgesamt erfolgreichsten Unternehmer gewinnen einen Preis“, erklärt Bianca Vogel. Im Planspiel Sozialökonomik stehen die drei großen Themen der Soziologie, Individuum, Gruppe und Gesellschaft auf dem Programm. „Wir beginnen mit freizeitpädagogischen Gruppenübungen auf der Insel Schütt. Da bleibt viel Zeit, um sich untereinander kennenzulernen“, berichtet Professor Bernhard Prosch, Initi-

ator des Planspiels. Am zweiten Tag folgt ein Stadtentwicklungsspiel, in dem die Studierenden durch Diskussionen und Entschlüsse den Großraum Nürnberg neu gestalten. Der letzte Tag ist dem Thema Individuum gewidmet. „An diesem Tag sollen die Studenten reflektieren, was sie aus den beiden vorherigen Tagen mitgenommen haben und einen individuellen Blick auf das kommende Studium werfen“, sagt Professor Prosch. Die Planspiele zum Studienstart kommen gut an: „Ich habe viele gute Kontakte während meines Planspiels geknüpft und möchte dieses Jahr als Tutor dazu beitragen, dass die Neuen auch wieder herzlich empfangen werden“, sagt Matthias Häfner. Auch die Sparkasse Nürnberg hält das Konzept zum Studienstart für herausragend: Im Januar vergab sie an die Entwickler des Planspiels Sozialökonomik den Lehrinnnovationspreis. | sd


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Der Alpamayo – der wohl schönste Berg der Welt.

Unter den Schwingen des Kondors Erlanger Geographie-Studenten gehen auf Expedition in Südamerika

Geländetauglichkeit bewiesen die Studierenden bei einer Wanderung durch die chilenische Atacama-Wüste. Fotos: Carolin Bimüller


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Minusgrade, Atemnot, über uns am Himmel das verblassende Kreuz des Südens – so begann für uns der Tag auf 3.800 Metern Höhe in der peruanischen Cordillera Blanca. Um sechs Uhr morgens wurden wir von der Kälte und den Eseln geweckt, auf deren Weide wir campierten. Die ersten zaghaften Sonnenstrahlen befreiten die Schlafsäcke vom Reif der Nacht. Vorbei an türkis funkelnden Lagunen führte uns der Weg zum 5.947 Meter hohen Alpamayo, dem wohl schönsten

in den Bergwerken und schlagen unter schwierigsten Bedingungen mit einfachen Werkzeugen Gestein aus dem Berg. Die Männer schleppen die Steine dann in mehr als einen Zentner schweren Säcken durch lange Stollen an die Oberfläche und transportieren sie auf unbefestigten Pfaden zur Weiterverarbeitung ins Dorf. An den Steilhängen, inmitten der dicht an dicht gebauten Hütten, werden mit Hilfe von Quecksilber die Goldbestandteile aus den Steinen gewaschen. Obwohl Nambija

Sieben Wochen lang waren 25 Geographiestudenten der Uni ErlangenNürnberg mit ihrem Professor Michael Richter auf großer Expedition in den Anden unterwegs. Auf ihrer Reise von Ecuador über Peru nach Chile legten sie mehr als 7.000 Kilometer zurück und durchquerten Regenwald, Wüsten und Hochgebirge. Carolin Bimüller, Florian Weisser und Stefanie Wenz berichten. Berg der Welt. Die Überreste eines Pferdes am Rand des Weges machten uns deutlich, dass der Aufstieg nicht ganz ungefährlich ist. Doch die Mühen lohnten sich: Nach ein paar Stunden Marsch standen wir kurz unterhalb des Gipfels und genossen den Ausblick auf die schneebedeckten Berge der Umgebung. Getrübt wurde die Idylle nur durch die einsetzende Höhenkrankheit: Jeder Schritt wurde zur Qual, uns plagten Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit. Erste Hilfe: Coca, die getrockneten Blätter des Cocastrauchs… Das Maultier – ein Globalisierungshelfer Doch von Anfang an: Auf unserer Expedition – Teil des Geographiestudiums an der Uni Erlangen-Nürnberg – wollten wir mehr über die Geographie und Geologie, über das Klima und auch über die Menschen im Andengebiet erfahren. Ausgangspunkt war die ecuadorianische Hauptstadt Quito. Von dort aus fuhren wir zunächst nach Norden, vom Andenhochland in den tropischen Regenwald, mit seiner scheinbar unendlichen Artenvielfalt. Wir besuchten die Goldgräbersiedlung Nambija, die fernab der nächsten Straße liegt. Der kleine Ort zählt rund 500 Einwohner, die meisten von ihnen arbeiten

weit ab von jeglicher Zivilisation zu liegen scheint, werden auch hier die Auswirkungen der Globalisierung deutlich: Die berühmte braune Zuckerbrause ist selbst bis in diesen entlegenen Winkel gelangt, allerdings auf dem Rücken des Maultiers. Lima, eine unserer nächsten Stationen, war Kontrastprogramm. Endlich die erste Fastfood-Kette! Nach dem täglichen Hühnchen mit Reis in bescheidenen familiären Restaurants eine willkommene Abwechslung. In der peruanischen Hauptstadt erlebten wir starke soziale Gegensätze, als wir zunächst unter Polizeischutz ein Armenviertel besuchten und uns abends in der Shopping-Mall im Nobelstadtteil Miraflores wie in einem goldenen Käfig vorkamen. Weiter per Nachtbus in den Süden. Und dort, zum Abschied von Peru, entdeckten wir ihn endlich! Den Kondor – den König der Lüfte, wie er majestätisch über den Anden schwebte. Einen Großteil der Strecke bewältigten wir in öffentlichen Bussen, die vorzugsweise nachts viele hundert Kilometer zurücklegen. Gerade hier lernten wir Land, Leute und ihre Gewohnheiten kennen. Mit dem Grenzübertritt nach Chile tauschten wir für eine Woche den Bus gegen drei Pick-Ups und einen Kleinbus ein, mit denen wir die Atacama-Wüste

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durchquerten. Dies war notwendig, da viele einzigartige Exkursionsziele nur mit geländetauglichen Fahrzeugen erreichbar sind. Die touristische Infrastruktur ist schlecht entwickelt, so dass wir nicht selten auf dem Dorfplatz oder „in der Pampa“ übernachteten. Höhenrausch Den, im wahrsten Sinne des Wortes, Höhepunkt bildete die Besteigung des 5.970 Meter hohen bolivianisch-chilenischen Grenzvulkanes Sairecabur. Bei der Anfahrt durch menschenleeres Gebiet mussten wir den Luftfilter unseres Kleinbusses ausbauen, da der Sauerstoffgehalt auf dieser Höhe nur noch etwas mehr als die Hälfte des normalen Wertes beträgt. Schließlich schafften es nur noch die Allrad-Pick-Ups, uns bis auf 5.600 Meter Höhe zu bringen. Der restliche Aufstieg erforderte all unsere Kräfte: Es galt gegen orkanartigen Wind, Minustemperaturen und erste Zeichen der Höhenkrankheit zu kämpfen. Oben angekommen wurden wir mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Unser absolutes Glücksgefühl ließ sich allerdings mehr schlecht als recht ablichten: Beweisfotos auf knapp 6.000 Metern Höhe gerieten aufgrund von Gleichgewichtsstörungen in die Schieflage... Nach Regenwald, Hochgebirge, Meer und Wüste gewöhnten wir uns im subtropischen Elqui-Tal inmitten eines chilenischen Weinanbaugebietes mit Pisco Sour, einem Mixgetränk auf Weinbrandbasis, wieder an das lockere Studentenleben. Vollends in die westliche Welt zurückgekehrt waren wir in Santiago de Chile, das für viele der Gruppe eine nunmehr ungewohnt neue alte Umgebung war, aber uns zugleich deutlich machte, dass es durchaus möglich ist, fernab von Zivilisation nicht nur zu überleben, sondern auch angenehm zu leben.


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In den Ariadne-Programmen stehen den Studentinnen bei Studienproblemen und Karriereplanung Mentoren aus Wissenschaft und Unternehmen zur Seite.

Frauen auf Draht

Die Ariadne-Programme geben Studentinnen Hilfe beim Karrierestart Mehr Führungspositionen für Frauen in Forschung und Wissenschaft, das ist das Ziel der Ariadne-MentoringProgramme der Universität Erlangen-Nürnberg. Mentorinnen und Mentoren aus der Wissenschaft unterstützen Studentinnen bei Studium und Berufseinstieg. Neben AriadneTechNat, für Studentinnen und Doktorandinnen der Technischen und Naturwissenschaftlichen Fakultät, gibt es AriadneMed und AriadnePhil für Nachwuchswissenschaftlerinnen in der Medizin bzw. den Geisteswissenschaften. Die Programme wollen die Kar-

rierechancen qualifizierter junger Frauen in Wissenschaft und Industrie verbessern. Im AriadneTechNat-Programm können sich Frauen im Hauptstudium oder im 1. Semester des Masterstudiums bewerben. Ihr Mentor oder ihre Mentorin ist Ansprechperson rund um das Studium und den Berufseinstieg. Kathrin Engelhardt studiert Chemie- und Bioingenieurwesen. Seit 2005 ist sie Mentee von Professorin Heike Dörnenburg. Kathrin ist froh, eine kompetente Stütze an ihrer Seite zu haben: „Es tut gut, wenn man weiß, da ist jemand, da kann ich anklopfen.“ Von Anfang an hatte sie klare Ziele vor Augen, bei Entscheidungen und Wendepunkten im Studium war ihr die Mentorin eine große Hilfe, denn Prof. Dörnenburg, Professorin am Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, konnte Erfahrungen und

Tipps über Forschung und Industrie weitergeben. Darauf, dass die Chemie zwischen Mentee und Mentorin stimmt, legt Sonja Besendörfer, Projektkoordinatorin von AriadneTechNat, großen Wert: Die Tandems werden nicht nach dem Zufallsprinzip ausgewürfelt, sondern Profilbögen werden miteinander verglichen, Präferenzen und Erwartungen berücksichtigt. Entscheidend, ob man in das Programm aufgenommen wird, sind nicht die Noten, sondern vor allem die persönliche Einstellung, eigenständiges Vorgehen, der Lebenslauf und Engagement. Auch Kathrin ist eine Konsumhaltung fremd. Sie ergreift die Initiative für Treffen, wenn sie Hilfe braucht oder Fragen hat: „Ich war durch das Programm über Möglichkeiten besser informiert als mei-


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Professorin Heike Dörnenburg (re.) berät Kathrin Engelhardt bei allen Fragen und Problemen rund um das Studium.

Alle Studentinnen der Universität können die Weiterbildungsangebote des Frauenbüros nutzen.

ne Mitstudenten.“ Seit sie bei Prof. Dörnenburg als Hilfskraft und Diplomandin am Lehrstuhl beschäftigt ist, sind Termine und Umgang lockerer, „man sieht sich dadurch sowieso öfter“, so die Studentin. Prof. Dörnenburg empfindet das Programm als sehr bereichernd. So lernt sie durch ihre Mentees die Probleme der Studierenden kennen und erkennt Fragen wieder, die auch sie sich irgendwann gestellt hat. Wenn sie um Rat gebeten wird, versucht sie immer verschiedene Wege zu zeigen und nicht in eine bestimmte Richtung zu lenken: „Ich versuche den Studierenden die Entscheidung offen zu lassen und ihnen von meinen Erfahrungen zu berichten.“ Mit der Zeit baut man eine Vertrauensbasis auf, ist Bezugsperson für die Studierenden. Prof. Dörnenburg erläutert: „Diese Gemeinschaft lebt stark von der Beziehung. Wenn man erst einmal einen guten Kontakt gefunden hat, verselbstständigt sich das.“ Seit Herbst 2008 ist Kathrin selbst Mentorin im Ariadne-Programm und teilt ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit ihrer Mentee.

Ein breites Rahmenprogramm fördert die Mentees zudem außerhalb des Tandems, so bietet Ariadne Informationsveranstaltungen, Vorträge, Seminare zur Karriereund Persönlichkeitsentwicklung. Hier treffen die Mentees aufeinander und können sich austauschen. Networking wird bei Ariadne groß geschrieben. Haben die Mentees erkannt, dass sie sich an der Uni ver-

Das Frauenbüro der Universität Erlangen-Nürnberg ist eine wichtige Anlaufstelle für alle Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Mitarbeiterinnen der Hochschule. Beratend steht es den Frauen bei allen Problemen rund um die Universität zur Verfügung, zeigt Karrieremöglichkeiten auf, informiert über Stipendien und vieles mehr. Alle Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an der Uni Erlangen-Nürnberg können die Weiterbildungsangebote des Frauenbüros nutzen. Tagesseminare zu Themen wie Bewerbungstraining, Rhetorik oder Zeitmanagement werden jedes Semester angeboten. Gelegenheit zum wissenschaftlichen

netzen müssen, wird deren Karriere auf eine zielstrebige Schiene gesetzt, davon ist Sonja Besendörfer überzeugt. | ak Informationen www.mentoring.med.uni-erlangen.de www.mentoring.phil.uni-erlangen.de www.mentoring-tech-nat.uni-erlangen.de

Austausch finden Studentinnen und junge Wissenschaftlerinnen auf der jährlich stattfindenden Ferienakademie Tutzing. Bei Fragen rund um das Thema Studieren mit Kind steht der Familienservice allen Studierenden zur Seite. Er berät zu Fragen wie Mutterschutz, Elternzeit, Elterngeld und hilft bei der Suche nach Kinderbetreuungsangeboten.

Informationen www.frauenbeauftragte. uni-erlangen.de www.familienservice. uni-erlangen.de


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Studenten geben Vollgas Ein Erlanger Rennteam tritt am Hockenheimring an Mit dem FAUmax beta werden die Octanes gegen Teams aus aller Welt antreten.

Eine Gruppe von über 40 Studierenden der Uni Erlangen-Nürnberg hat sich Großes vorgenommen: Bis August 2009 wollen sie einen einsitzigen Formelrennwagen entwickeln, der einiges mehr können muss als eine Seifenkiste. Schnell soll er natürlich sein, durchdacht, schön anzusehen, nicht zu teuer. Das sind die Bedingungen für die etwa 80 Teams aus aller Welt, die beim großen Rennen der Formula Student Germany am Hockenheimring antreten. Rund 22 Kilometer lang ist die Strecke, die mit den selbstgebauten Flitzern – inklusive einem Fahrerwechsel – zurückgelegt werden muss. Aber wer als Erster die Ziellinie überquert, wird nicht automatisch zum Sieger gekürt. Das Rennen ist nur ein Teil des Wettbewerbs. Zur Aufgabe des Studententeams gehört es, als fiktives Ingenieurbüro einen kostengünstigen und zuverlässigen Rennwagen für ambitionierte Wochenendrennfahrer zu entwickeln und dafür einen Business Plan aufzustellen. Eine Jury aus Vertretern von Motorsport und Automobilindustrie bewertet dann die Gesamtleistung des Teams.

Vielseitigkeit ist gefragt Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben sich im Erlanger HighOctane Motorsports-Team Studierende unterschiedlicher Disziplinen wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Werkstoffwissenschaften zusammengefunden. Angehende Wirtschaftsingenieure und Betriebswirte steuern das ökonomische Fachwissen bei. In Fachteams konstruieren die Studentinnen und Studenten Motor, Antrieb und Fahrwerk, entwickeln die Fahrzeugelektronik, denken über Aerodynamik und Design nach. Aber auch mit Fragen wie Finanzplanung und Recht, Materialwirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Personalakquise und Produktionskoordination müssen sie sich beschäftigen. Schon 2008 haben die Octanes am Formula Student Wettbewerb teilgenommen. „Leider gelangte durch eine Öffnung des Einspritzventils zu viel Benzin in den Motor, so dass wir nicht mehr starten konnten, weshalb wir in der Gesamtwertung nur auf Platz 74 kamen“, erklärt Christian Nagel, der Chef des Motor-

teams. „Wir haben viel Lehrgeld bezahlt, aber auch viele wichtige Erfahrungen gesammelt, die uns jetzt beim Bau des zweiten Boliden zugutekommen.“ Doch nicht allein der sportliche Erfolg treibt die Nachwuchsingenieure und -ökonomen an: „Das, was wir in unserer theoretischen Ausbildung an der Universität gelernt haben, können wir in diesem Projekt auch in der Praxis anwenden“, sagt Markus Rauch, der technische Leiter des Teams. „Außerdem sammeln wir wichtige Erfahrungen, die uns auch in Zukunft im Beruf nützlich sein werden.“ Mit so viel Enthusiasmus wird es das High Octanes-Team 2009 am Hockenheimring sicher weit bringen.

Informationen Wie das Team auf dem Hockenheimring abschneidet, kann man im Internet verfolgen: www.high-octane-motorsports.de

Fotos: High Octane Motorsports Team

Studiert die Zukunft des deutschen Automobil-Rennsports an der Universität Erlangen-Nürnberg? Das zeigt sich vielleicht schon bald, wenn ein Erlanger Team beim Konstruktionswettbewerb Formula Student Germany mit seinem selbstgebauten Boliden gegen Mannschaften aus aller Welt antritt.


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im Sturzflug

Erlanger Wissenschaftler experimentieren im größten fliegenden Labor der Welt Genau 22 Sekunden Schwerelosigkeit herrschen im Inneren des Airbus A300 Zero-G, dem größten fliegenden Labor der Welt, wenn es in den Sinkflug geht. In diesen 22 Sekunden können Wissenschaftler im Flugzeug Experimente durchführen und zum Beispiel neue Werkstoffe für den Flugzeugbau und die Raumfahrt testen oder erforschen, wie der menschliche Körper auf die Schwerelosigkeit reagiert. Alexander Tallner, der nach seinem Studium in Erlangen hier als Wissenschaftler forscht, war bei einer Parabelflugmission dabei. Endlich geht’s los! Hinter uns liegen sechs Monate der Vorbereitung und 1300 Kilometer Autofahrt, vor uns der riesige Airbus A300 Zero-G auf der Startbahn im Novespace-Parabelflugzentrum am Rande des Flughafens Bordeaux-Mérignac, drei aufregende Tage und etwa eine halbe Stunde Schwerelosigkeit. Wir sind schon vor ein paar Tagen angekommen und haben unser Experiment gründlich vorbereitet, die Geräte im

Flugzeug fest montiert, Kabel, Schrauben, Gurte und Technik mehrmals sorgfältig überprüft. Alles muss klappen wie am Schnürchen. Wir, das sind Holger Eckhardt, Robert Klam, Wolfgang Geidl, Simon Steib, Marcus Prümmer, unser Professor, der Sportmediziner Matthias Lochmann nd ich: Alexander Tallner. Unser Team ist hier, um mehr darüber herauszufinden, wie der Bewegungsapparat des Men-

schen in der Schwerelosigkeit funktioniert. Anders als auf der Erde, soviel wissen wir schon. In unserem Experiment wird jeweils einer von uns auf einem speziellen Fahrradergometer strampeln, während die anderen die Beinbewegungen filmen, die Hirnströme aufzeichnen und die elektrische Aktivität in den Beinmuskeln messen. Auf Basis unserer Ergebnisse sollen Trainingsprogramme für Astronauten entwickelt werden. Für die stellt die

Fotos: LS Sportwissenschaft (Bewegung und Gesundheit)

Forscher


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Um für gut 20 Sekunden Schwerelosigkeit zu erreichen, steigt der Airbus A300 Zero-G zunächst im 45 Grad-Winkel auf 8500 Höhenmeter auf und rast dann im freien Fall wieder zur Erde (rechts). Im Inneren des Flugzeugs bleibt den Forschern nur kurze Zeit für Experimente oder akrobatische Kunststücke (unten). Alexander Tallner (im Bild hinten rechts) und seine Kollegen vom Erlanger Forscherteam vor ihrer Parabelflugmission (ganz unten).

fehlende Schwerkraft im All ein großes Problem dar, ganz besonders dann, wenn sie sich auf längeren Missionen befinden. Die Anziehungskraft der Erde trainiert nämlich das Herz-Kreislauf-System und auch die Muskeln und Knochen des Menschen. Ohne Erdanziehung sinkt die Leistungsfähigkeit des Körpers innerhalb kürzester Zeit. Die A300 rollt Richtung Startbahn. Meine Kollegen befestigen zielstrebig und

griffsicher 78 Elektroden an meinem Körper, verkabeln und testen sie. Matthias setzt mir eine Spritze. Gegen Übelkeit. Wenn der Airbus das Fluggebiet hoch über dem Atlantik erreicht hat, wird der Pilot die Maschine mit vollem Schub in die Steigphase steuern und auf 8500 Meter Höhe bringen. Im steilen Aufstieg drosselt er dann die Triebwerke. In der Kabine wird in dieser Zeit Schwerelosigkeit herrschen – für etwa 22 Sekunden. Das Flugzeug

fällt, wie ein Stein. Danach fängt der Pilot das Flugzeug wieder ab und setzt nach kurzer Pause zur nächsten Parabel an. Bei einem typischen Parabelflug von ca. drei Stunden Dauer werden in kurzen zeitlichen Abständen 30 solcher Parabeln geflogen. Die Nervosität ist allen im Team deutlich anzumerken. „Kling.“ Wie im normalen Linienflieger erlischt das Anschnallzeichen. Alle erheben sich von ihren Sitzen und gehen zum Experiment. Wie schon unzählige Male zuvor geübt, werden die Notebooks gestartet, die Messgeräte verbunden und ich auf dem Fahrrad festgegurtet. Kurze Zeit später befinden wir uns im Anflug auf die erste Parabel. „10 … 5, 4, 3, 2, 1, pull up.“ Der Pilot steuert die Maschine mit vollem Schub in die erste Steigphase. Im Flieger herrscht nun doppelte Erdanziehungskraft. Die 1,8-fache Erdbeschleunigung presst meinen Körper an den Sattel. Ich wiege jetzt also nicht mehr 80 Kilogramm, sondern 150. Gleich werde ich das erste Mal in meinem Leben für 22 Sekunden schwerelos sein. „Alex, halt die Füße still, Testparabel.“ Ohne Treten, nur staunen. Ich denke bloß noch wowwww. Ich scheine auf dem Kopf zu stehen, von der Decke zu hängen. Mit meinen Augen kann ich sehen, wo unten und oben ist, aber für alle anderen


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Sinnesorgane gibt es keine Richtung mehr im Raum. Wer glaubt, Schwerelosigkeit ist zärtlich, der täuscht sich. Man reißt mir das Fahrrad unter dem Hintern weg, lässt mich fallen, dreht mich auf den Kopf. Gottseidank hänge ich am Fahrrad fest! Und schon ist es vorbei. Wieder sitzen 150 Kilo auf dem Sattel. Wahnsinnserfahrung! Wen das nicht beeindruckt, der ist schon tot! Das war erst die Testparabel. Gleich geht’s mit dem Radfahren los. 30 Sekunden vor der nächsten Parabel startet die Messung – und ich das Treten auf dem Rad. Ich bin gespannt, wie schwer die Beine werden. Schwer x 1,8 = sauschwer. Dann Schwerelosigkeit – und ich fahre alles, Kettcar, Slalom, aus der Haut. Aber nicht Fahrrad. Alles ist so leiiiicht und auch schnell wieder vorbei. Die 150 Kilo, ihr wisst schon. Meine Spannung löst sich. Nur ein einzelnes kleines Organ leistet erbitterten Widerstand gegen die aufkommende gute Laune: der Magen. Aus Erzählungen weiß ich, dass die Übelkeit schleichend eintritt und plötzlich kulminiert. Ich gebe den anderen Bescheid, dass sich da was zusammenbraut. Meine 15 Parabeln fahre ich noch sauber zu Ende. Dann muss ich jedoch schnell zu den Sitzen, weg vom Experiment. Anschnallen, Kopf ruhig. Von da an geht mir jede zweite Parabel noch einmal durch den Kopf – glücklicherweise immer erst nach der Schwerelosigkeit. Nicht auszudenken! Deswegen immer die Tüten gut zuhalten! Gottseidank hatten die anderen den Versuch gut im Griff und konnten die Messungen sauber in den Kasten fahren. Dass ich den Versuch verlassen musste, tut mir sehr leid. Bevor ich das Flugzeug verlasse, überlege ich mir noch einmal, ob ich versuchen soll, meinen speziellen Zustand im Sinne der Mannschaftsmotivation den anderen gegenüber zu verbergen. Keine Chance. Gelächter, Rufe. Zur Beschreibung meiner Gesichtsfarbe wird der halbe Malkasten herangezogen. Nach drei Tagen, dreimal 31 Parabeln und insgesamt rund 34 Minuten Schwerelosigkeit haben wir mehrere Gigabyte Daten auf unseren Festplatten, die wir in den kommenden Monaten auswerten werden. Und ich bin um eine unglaubliche Erfahrung reicher. Völlig irre. Ein Gefühl, das für immer bleibt.

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Bei den Trockenübungen am Boden (oben links) tritt es sich auf dem Fahrradergometer viel leichter als in der Schwerelosigkeit (oben rechts).

Sogar das Schweben (links) haben die Forscher am Boden gründlich trainiert (unten).


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Was hat eine Stadt, die alles hat, was andere Städte nicht haben? Die Bergkirchweih, Frankens schönstes Bierfest, bei dem zu Pfingsten der Student zusammen mit seinem Prof traulich eine Maß trinkt.

Leben in Erlangen ...

Zwischen Schlossgarten Quadratisch, praktisch, gut: Hätte es die ritterlich-sportliche Schokolade anno 1686 schon gegeben, sie hätte glatt als Vorbild für den Erlanger Stadtplan herhalten können. Französische Glaubensflüchtlinge suchten Asyl und Obdach, der Markgraf gewährte beides – doch keineswegs selbstlos: Die handschuhmachenden und strumpfwirkenden Hugenotten waren dereinst begehrte High-Tech-Pioniere. Heute sind Universität und Siemens

Garanten für modernstes High-Tech. Die Siemens AG gibt dabei den Ton in der 100.000 Einwohner-Metropole an. 1.500 der Erlanger Studierenden können als Werkstudenten beim Weltkonzern ihr monatliches Budget aufbessern. Zudem fördert und kooperiert der Konzern auf breiter Basis in Forschung und Lehre mit der Universität. Denn erklärtes Ziel Erlangens ist es, Hauptstadt der Medizin zu werden. Da spielen der Unternehmensbereich Medical

Stadt der bunten Bilder und Figuren Regelmäßig alle zwei Jahre findet in Erlangen das Internationale Figurentheaterfestival im Wechsel mit dem Internationalen Comic-Salon statt. 1984 war es eine mutige Entscheidung des Kulturamtes der Stadt Erlangen, ausgerechnet dem in der Öffentlichkeit zwiespältig beäugten Medium Comic eine derartige Großveranstaltung zu spendieren. Doch es hat sich gelohnt! Heute ist der Comic-Salon eine der größten Veranstaltungen dieser Art in ganz Europa. Regelmäßig treffen sich Verlage, Comic-Zeichner aus dem In- und Ausland und natürlich Comic-Fans. Nicht wenige nutzen die viertägige Veranstaltung, um Autogramme und begehrte Zeichnungen der Künstler zu erhalten. Neben der eigentlichen Comic-Messe wird die Veranstaltung von zahlreichen Ausstellungen begleitet. Aktuelle Informationen zur Kultur in Erlangen findest du unter www.erlangen.de

Solutions, die Universitätskliniken sowie die Medizinische, Naturwissenschaftliche und Technische Fakultät der Universität eine Hauptrolle. Spiel mit Puppen Alle zwei Jahre, immer schön im Wechsel mit dem Comic-Salon, lässt Erlangen die Puppen tanzen. Beim Figurentheaterfestival – das nichts mit „Kasperle haut das Krokodil und rettet die Großmutter“ zu tun hat – trifft sich die internationale Szene. Und das fulminante Psychospiel von Dauergast Neville Tranter vergisst man garantiert so schnell nicht. Poetische Tage Ein Genuss der besonderen Art ist das jährlich Ende August stattfindende Poetenfest. Der idyllische Schlossgarten wird zum einzigartigen Podium für Schriftsteller, Publizisten und Literaturkritiker aus ganz Deutschland. Drei Tage lang wird gelesen, besprochen, diskutiert, was im Herbst die Regale der Buchhandlungen füllen wird. Bei lauem Sommerwetter ein unvergessliches Erlebnis.


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Nürnberg pulsiert. Über 950 Jahre alt, präsentiert sich die Halbmillionenstadt ganz als Stadt der Moderne.

... und Nürnberg

und Kaiserburg Jüngster Kontrapunkt zum Butzenscheiben-Image rund um die ehrwürdige Kaiserburg ist der alles überragende, silberglänzende Business-Tower der Nürnberger Versicherung. Dazwischen erstrecken sich ausgedehnte Grün-Oasen: die Wöhrder Wiese, die Pegnitzauen, der Stadtpark. Kunst und Kultur Lebkuchen und Bratwürste: Als Publikumsmagnet erweist sich alljährlich zur Vorweihnachtszeit der Nürnberger Christkindlesmarkt. Kunstkenner bevorzugen hingegen ganzjährig das Germanische Nationalmuseum, das Museum für deutsche Kunst und Kultur schlechthin, mit Weltsensationen wie dem ersten Globus

von Martin Behaim. Kunsthalle und Neues Museum Nürnberg präsentieren Zeitgenössisches vom Feinsten. Zudem ist das Neue Museum Nürnberg ein architektonischer Leckerbissen. Die riesige, sanft geschwungene Glasfassade gewährt gleichermaßen Ein- und Ausblick, der Durchblick in Sachen Kunst und Design kommt bei Werken von Antes bis Zero ganz von alleine. Auch dem düstersten Kapitel seiner jüngsten Vergangenheit nähert sich Nürnberg in Museumsform. Als Stadt der Reichsparteitage mit Resten einer gigantomanischen Architektur auf dem Gelände am Dutzendteich beherbergt die Noris ein drückendes Erbe, das nun in einem viel beachteten Dokumentationszentrum Raum für kritische Auseinandersetzungen schafft. Stadt(ver)führungen Norisring-Rennen, Bardentreffen, Blaue Nacht, Rock im Park und nicht zu vergessen die Spiele beim 1. FCN: Reich ist das Angebot an sogenannter Eventkultur. Hinzu kommt ein pralles Programm in Sachen Oper, Theater, Ballett und Konzert. Und gäbe es bei dieser Fülle keine „Stadt(ver)führungen“, sie müssten glatt erfunden werden.


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010 und 26.6.2 0 1 0 .2 .1 3 2

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Die Uni tanzt Wenn dir nach unzähligen Studenten-Partys einmal der Sinn nach Feiern in noblerem Ambiente steht, sei dir das Schlossgartenfest der Universität empfohlen. Immer am letzten Samstag im Juni schwingen im Erlanger Schlossgarten bei einem der größten Gartenfeste Europas Profs und Studis, Freunde und Förderer der Uni gemeinsam das Tanzbein. Wer die Augen offen hält, kann unter den mehr als 6.000 Ballgästen auch den einen oder anderen Promi aus Wirtschaft, Politik oder Kultur entdecken. Anzug bzw. Ballkleid kannst du ein halbes Jahr später wieder auftragen. Dann tanzt die Uni zusammen mit den Hochschulen der Region auf dem Winterball in der Nürnberger Meistersingerhalle. Für beide Ereignisse gibt es ermäßigte Studierendenkarten. www.schlossgartenfest.uni-erlangen.de www.winterball.uni-erlangen.de

Bloß nicht verpassen! Highlights im Uni-Jahr

Fotos: Georg Pöhlein

9 24.10.200

Wissen ist Nacht Alle zwei Jahre findet in den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen die Lange Nacht der Wissenschaften statt. In dieser Nacht öffnen die wissenschaftlichen Einrichtungen der Metropolregion ihre Pforten. Auch die Universität Erlangen-Nürnberg beteiligt sich neben den anderen vier Hochschulen der Region sowie zahl-

reichen weiteren Institutionen und Unternehmen an diesem Riesenevent. Mehr als 20.000 Besucher waren beim letzten Mal im Jahr 2007 dabei. Sie nutzten die Möglichkeit, einen Einblick in die unterschiedlichen Wissenschaftsbereiche zu erhalten. Auch die Universität hatte ihre Türen geöffnet und bot Wissenschaft zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren.

2009 findet die Lange Nacht der Wissenschaften am 24. Oktober statt. Das wissensdurstige Publikum erwartet ein spannendes Programm zu Themen aus Medizin und Technik, Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, die das vielfältige wissenschaftliche Spektrum der Universität widerspiegeln. www.nacht-der-wissenschaften.de


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010 und 22.7.2 11.2.2010

Vorlesung mit Knalleffekt Wer an die Chemiestunden in der Schule nur qualvolle Erinnerungen hat, dem sei ein Besuch der Zaubervorlesung von Professor Rudi van Eldik als Therapie empfohlen. Zusammen mit seinem Team stellt der Professor für Anorganische und Analytische Chemie zu Beginn des Wintersemesters eine dreistündige Experimentalvorlesung der Superlative auf die Beine. Mit seiner Mischung aus Zaubertricks, Knalleffekten, aufwendigen Experimenten gewürzt mit viel Klamauk, poppiger Musik, aber auch wissenschaftlichen Erklärungen, hat sich Magic Rudi eine treue Fangemeinde aufgebaut. Das Erlanger Audimax ist immer restlos gefüllt. Deshalb gilt: Frühzeitiges Anstellen sichert (vielleicht) einen der begehrten Plätze. www.chemie.uni-erlangen.de/Zaubervorlesung

Wenn Studenten rücklings auf Pianos liegen und dabei noch ordentlich in die Tasten hauen, wenn sie vierstimmig auf Gießkannen musizieren oder aus Fahrradschläuchen Flötentöne hervorzaubern, dann ist wieder Studentenkonzert bei den Musikpädagogen. Die Studenten zeigen dann, was sie können, und dabei ist mit allem zu rechnen, nur nicht mit einem konventionellen Konzertprogramm. Insider halten sich schon ganz selbstverständlich den letzten Donnerstag der Vorlesungszeit frei, um mitzuerleben, wie die angehenden Lehrerinnen und Lehrer die Aula in der Regensburger Straße in Nürnberg zum Rocken bringen. www.musik.ewf.uni-erlangen.de

9 24.10.200 d n u . 3 2 22.,

Fotos: Michael Galle

Foto: LS Musikpädagogik

Wehe, wenn sie losgelassen…

Die wunderbare Welt der Schwerkraft Ähnlich spektakulär wie in der Zaubervorlesung geht es bei der traditionellen Weihnachtsvorlesung der Erlanger Physiker zu. Jedes Jahr im Dezember stellen Studenten und Dozenten gemeinsam ein buntes Programm auf die Beine und verblüffen ihre Zuschauer mit eindrucksvollen Experimenten und ganz neuen Einsichten in die Physik. www.physik.uni-erlangen.de

10 ab 29.4.20

Foto: LS Musikpädagogik

Showtime! Einen Hauch von Broadway und West End holen die Musikpädagogik-Studenten mit ihren Musicals an die Uni. Schon fünf äußerst erfolgreiche Produktionen haben die Studenten auf die Bühne gebracht – „Joseph“, „Linie 1“, die „Grease“-Adaption „Schooldays“ und zuletzt „Fame“. Auf ihren sechsten Streich, „Yellow Submarine“, kann man nur gespannt sein… www.musical.ewf.uni-erlangen.de


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Man höre und staune

Fotos: ARENA

Studierende der Uni Erlangen-Nürnberg mischen sich in die Kulturszene der Region ein

Alles Theater ! Junge, talentierte Menschen aus aller Welt versammeln sich in jedem Sommer für eine Woche in Erlangen – zum internationalen Theaterfestival ARENA. Das ist kein Festival wie jedes andere. Es gibt keine großen Produktionen, kein pompöses Festivalgelände, noch nicht einmal hauptberufliche Mitarbeiter. Es sind zum großen Teil Studierende der Uni Erlangen-Nürnberg aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen, die alljährlich zu Eventmanagern mutieren, um diesen Höhepunkt im Erlanger Kulturkalender auf die Beine zu stellen. Und das mit einigem Erfolg: 2009 fand das Theaterfestival bereits zum 19. Mal statt. Seit 1991 waren fast 200 Theatergruppen aus der ganzen Welt zu Gast in Erlangen und spielten vor mehr als 45.000 Zuschauern. So erreichte ARENA neben einem großen Stammpublikum auch große Bekanntheit über Erlangen hinaus. Ein Grund dafür ist sicher die Kreativität der Aufführungen: Körpertheater, Tanztheater, Audioperformances oder Lesungen auf

Englisch – kurz: Theater mit anderen Mitteln. Außerdem sorgen internationale Koproduktionen für Begeisterung. Jedes Jahr wird eine ausländische Theatergruppe ausgewählt, mit der zusammen dann Erlanger Studierende ein Stück für das nächste Festival produzieren. Wer auch einmal Teil von ARENA sein will, kann unter www.arena-festival.de Kontakt aufnehmen. Auf die Ohren Ähnlich wie das Theaterfestival ARENA wird auch das Hörkunstfestival von Studierenden organisiert. Der Hörkunst-Verein, der 1999 gegründet wurde, arbeitet dabei im Zwei-Jahres-Turnus eng mit dem Theater Erlangen, dem Kultur- und Freizeitamt der Stadt, großen Rundfunkanstalten und natürlich der Uni ErlangenNürnberg zusammen. Die Besucher des Festivals erwartet eine Mischung der verschiedensten Künste, wie Literatur, Theater, Musik, Tanz, Performance und elektroakustischer Musik.

Das noch junge Genre Hörkunst ist ein Grenzgänger zwischen den etablierten Sparten und vereint zahlreiche ästhetische Stilmittel. Die Hörkunst arbeitet mit Geräuschen, Klängen, Stimmen, aber ebenso mit den akustischen und atmosphärischen Möglichkeiten des Aufführungsraumes oder unterstützenden Medien. Weil Radiokunst und Hörspiele schwierig auf die Bühne zu bringen sind, bietet das Hörkunst-Festival ein sehr abwechslungsreiches Programm. In Stadtrundgängen werden den Gästen die verschiedenen Geräusche der Stadt bewusst gemacht. Der Hörer bzw. Festivalbesucher genießt Klanginstallationen, Klangraumkompositionen, Hörtheater oder kann sich in der HörBar ausruhen. Die Organisatoren des Hörkunstfestivals sind immer auf Suche nach Verstärkung für ihr Team. Unter www.hoerkunst.de kannst du Kontakt aufnehmen. | schano


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Informationen Radio

Foto: bit eXpress

Unimax und bit eXpress senden über digitale Kurzwelle (DRM) auf 15,896 MHz & 909 kHz, via Webstreaming (www.biteXpress.de und www.uniradiounimax.de) und in Erlangen auch über DVB-H und DVB-T. Für digitalen Empfang braucht man spezielle Empfänger. Informationen dazu gibt es auf den Webseiten der Radios. Wer bei Unimax mitmachen will, schaut am besten bei einer Redaktionssitzung, immer donnerstags, um 19 Uhr, im Studio der Bismarckstaße 1, in Erlangen vorbei oder schreibt einfach eine Mail an:

Uni… hören, sehen, leben Immer gut informiert mit Campus-Radio und Uni-Fernsehen Wenn du dich über das Unileben in Erlangen und Nürnberg auf dem Laufenden halten willst, dann seien dir die Uniradios Unimax und bit eXpress sowie das Magazin t°fau empfohlen. Hier produzieren Studenten für Studenten. Was für’s Ohr gibt’s bei bit eXpress und Unimax. Die beiden Radioformate haben voneinander unabhängige Redaktionen, senden aber über die gleiche digitale Plattform. Das Studentenmagazin „Unimax“ läutet montags von 18–20 Uhr mit aktuellen Themen, brandneuer Musik und Beiträgen rund um das Unileben den Start der Woche ein. Sonntags von 14– 16 Uhr stellt Unimax im „Plattenteller“ Bands und Musiker vor und spricht mit interessanten Leuten über die Welt im Allgemeinen und die Uni im Besonderen im „Campusgespräch“.

Am Dienstag präsentiert bit eXpress den „bit Day“. Von 16–18 Uhr gibt es dort Interessantes aus Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Zu jeder vollen Stunde liefert die bit eXpress-Nachrichtenredaktion die Fakten zum Tag und erkärt sie im „Thema des Tages“. Donnerstags von 19–20 Uhr geht der „bit Newcomer“ an den Start und sucht Neuentdeckungen und schräge Vögel in Kultur und Gesellschaft, immer ein bisschen abseits des Mainstreams. Außerdem laufen Programmübernahmen, z. B. von Deutschlandfunk oder Radio Goethe. Und zwischen all diesen Sendungen wirst du mit dem musikalischen „Mainstream-Independent-Mix“ verwöhnt. Was für’s Auge gibt’s beim Magazin t°fau. Das Fernsehformat informiert über das studentische Leben in Erlangen und Nürnberg, nimmt seine Zuschauer mit in die Küche der Mensa oder reist mit Austauschstudenten in ferne Länder. Wer sich schon immer mal als Fernseh- oder Radiomacher betätigen wollte, ist herzlich willkommen!

redaktion@uniradiounimax.de www.uniradiounimax.de

Für Einsteiger in den Hörfunkjournalismus bietet bit eXpress einmal im Semester ein sechswöchiges Intensivpraktikum an. Dort werden die Grundlagen rund ums Thema (digitales) Radio vermittelt. Wer gleich bei biteXpress einsteigen möchte oder einfach Fragen aller Art hat, kann sich hier melden: Tel: 09131/85-25139 info@biteXpress.de www.biteXpress.de

Fernsehen t°fau sendet nach Ankündigung in Kooperation mit bit eXpress über DVB-H und DVB-T. Die Beiträge sind auch auf der Webseite von t°fau verfügbar. Die Redaktionssitzung findet jeden Donnerstag, um 17 Uhr am Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaft, Raum B 204, Bismarckstraße 1, Erlangen, statt. Kontakt: redaktion@tfau.de www.tfau.de


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Ausgleich zum Studienalltag gibt’s beim Allgemeinen Hochschulsport

Sport frei Aikido, Flamenco oder Unterwasserrugby: Es gibt wohl kaum eine sportliche Betätigung, der du an der Uni Erlangen-Nürnberg nicht frönen kannst. Ein toller Ausgleich zum Lernen. Abschalten von Seminaren, Prüfungen und Nebenjobs geht dabei fast von allein.

Klassiker wie Fußball, Tennis oder Schwimmen sind natürlich ebenso im breiten Angebotsspektrum vertreten wie exotische Disziplinen – zum Beispiel Kopfballtischtennis oder Parkour. Rund 70 Sportarten bietet der Allgemeine Hochschulsport an. Die Kursgebühren sind niedrig – wer also mal etwas Neues ausprobieren möchte, ist hier genau richtig. Beim Segeln zum Beispiel: Am Großen Brombachsee steht das Wassersportzentrum der Universität. Dort haben Anfänger und Fortgeschrittene die Möglichkeit, an Segelkursen teilzunehmen und anschließend den Segelschein zu erwer-

ben. Wer den bereits hat, kann zum freien Segeln Boote leihen. Figurbewusste kümmern sich bei Aerobic, TaeBo und Fitnessgymnastik um Bauch, Beine und Po und spannen Muskeln an, von deren Existenz sie bisher nichts ahnten. Das geht übrigens auch im Fitnessstudio des Allgemeinen Hochschulsports. Fans fernöstlicher Philosophie lassen Körper und Seele verschmelzen und widmen sich Sportarten wie Karate, TaiChi, LuJong und Bujinkan Budo Taijutsu. Wer andere Präferenzen hat, erfreut sich an Jazzdance, Kickboxen, Klettern, Yoga und, und, und …

So ist für alle etwas dabei, die nicht nur den Geist, sondern auch den Körper fit halten wollen – ganz gleich, ob in- oder outdoor, allein oder in der Gruppe. Denn beim Allgemeinen Hochschulsport kannst du über die Sportpartnerbörse Gleichgesinnte suchen und neue Sportfreunde gewinnen. | bf

Informationen www.sport.uni-erlangen.de/hochschulsport


Foto: Anna Böhm

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Mit Pauken und Trompeten Musizieren an der Universität Erlangen-Nürnberg Du singst gern? Oder spielst ein Instrument? Die Uni Erlangen-Nürnberg bietet dir viele Möglichkeiten, dein musisches Talent auszuleben. Idyllisch in der Orangerie des Erlanger Schlossgartens gelegen, ist die Abteilung für Kirchenmusik erste Anlaufstelle für jeden Musikbegeisterten und bietet für Studierende aller Fachrichtungen ein reichhaltiges Angebot, gemeinsam zu musizieren.

Klassik-Fans stehen der Akademische Chor und das Collegium musicum, das Symphonieorchester der Universität, offen. Für diejenigen, die es moderner mögen, bietet sich die Big Band der Uni Erlangen-Nürnberg an. Erfahrene Sänger und Sängerinnen können sich beim Vokalensemble vorstellen: Hier sind die Stücke anspruchsvoller – ein Vorsingen am Anfang des Semesters ist daher Pflicht. Das Blechbläserensemble hat Musik vom Frühbarock bis zur Moderne im Programm, begleitet regelmäßig die Universitätsgottesdienste und sorgt bei festlichen Universitätsveranstaltungen für die musikalische Umrahmung. Alle Studierenden können während des Semesters kostengünstig Gesangsund Instrumentalunterricht nehmen. Außerdem stehen die Räume in der Orangerie allen offen, die ungestört üben wollen. Wer das nicht gern alleine tut, trifft hier schnell auf Gleichgesinnte. Daneben haben auch die Musikpädagogen in Nürnberg musikalisch viel zu bieten: Es gibt einen Chor und einen Kammerchor sowie ein Symphonieorchester und ein Jazzensemble, die musikalisch einiges auf die Beine stellen und allen Interessierten offen stehen. | bf

Informationen www.musik.uni-erlangen.de www.musik.ewf.uni-erlangen.de


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Eines unserer Spezialgebiete: Absicherungen für den Lehrer

seit 1993 Ihre unabhängige Versicherungsagentur

Jens Zimmermann Versicherungskaufmann seit 1988 Unisono GmbH Emil-Warburg-Weg 26 95447 Bayreuth info@unisonogmbh.de www.unisonogmbh.de Tel. 0921 - 56 07 76 - 0 Fax 0921 - 56 07 76 - 99


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September 2009

Informationen zum Studium Fakten, Fächer, Fakultäten Studienangebote für Anfänger Naturwissenschaftliche Fakultät Biologie Chemie Geographie Geowissenschaften Integrated Life Sciences Kulturgeographie Lebensmittelchemie Materialphysik Mathematik Molecular Science Pharmazie Physik Physische Geographie Technomathematik Wirtschaftsmathematik

Medizinische Fakultät Medizin Molekulare Medizin Zahnmedizin

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät International Business Studies Internationales Wirtschaftsrecht Rechtswissenschaft Sozialökonomik Wirtschaftswissenschaften mit Spezialisierung in BWL, VWL, Wirtschafts- und Betriebspädagogik sowie Wirtschaftsinformatik Wirtschaftsinformatik

Technische Fakultät Chemie- und Bioingenieurwesen Computational Engineering Elektro- und Informationstechnik/ Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik Energietechnik Informatik Informations- und Kommunikationstechnik Life Science Engineering Maschinenbau Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Mechatronik Nanotechnologie Wirtschaftsingenieurwesen

Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie Archäologische Wissenschaften Buchwissenschaft Darstellendes Spiel Deutsch/Germanistik Englisch/English and American Studies Ethik Evangelische Religionslehre/ Evangelische Theologie Französisch / Frankoromanistik Geschichte Griechisch / Griechische Philologie Grundschullehramt Hauptschullehramt Indogermanistik und Indoiranistik Informatik Italienisch/Italoromanistik Japanologie Kulturgeschichte des Christentums Kunstgeschichte Kunstpädagogik Latein/Lateinische Philologie Linguistische Informatik Medienpädagogik Mittellatein und Neulatein Musikpädagogik Nordische Philologie Öffentliches Recht Orientalistik Orientalistik und Sozialwissenschaften Pädagogik Philosophie Politikwissenschaft Psychologie Sinologie Sozialkunde/Soziologie Spanisch/Iberoromanistik Sport Theater- und Medienwissenschaft Wirtschaftswissenschaften/Ökonomie


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September 2009

Master- und Aufbaustudiengänge aller Fakultäten Advanced Materials & Processes Advanced Optical Technologies Arbeitsmarkt und Personal Business Management Chemie Chemie- und Bioingenieurwesen/ Chemical & Bioengineering Computational Engineering Deutsch-Französisches Recht Ethik der Textkulturen Finance, Auditing, Controlling, Taxation Gerontologie Health Business Administration International Business Studies International Information Systems Islamische Religionslehre Journalistik/Christliche Publizistik Kulturgeographie Lexikographie Management Marketing Maschinenbau Materials Science Medical Process Management Medien, Ethik, Religion Molecular Science Multimedia-Didaktik Organisations- und Personalentwicklung Physical Activity & Health Physik Physische Geographie Rechtswissenschaft Systeme der Informations- und Multimediatechnik Werkstoffwissenschaften/Materials Science Wirtschaftspädagogik Zell- und Molekularbiologie

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Impressum

Studieren an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Ausgabe September 2009

Herausgeber Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Schlossplatz 4, 91054 Erlangen

Verantwortlich Kommunikation und Presse Ute Missel, Tel.: 09131/85-24036 presse@zuv.uni-erlangen.de

Redaktion Sandra Kurze

Autoren Stefanie Daum (sd), Bettina Freuer (bf), Christiane Fritz (cf), Sylke Hartmann (syl), Christiane Hawranek (ch), Annkathrin Heidenreich (akh), Anne Koch (ak), Martin Schano (schano), Anna Schleinzer (as), Ulrike Zanker (uz)

Layout und Titel zur.gestaltung, Nürnberg

Titelfoto Erich Malter

Fotos Kommunikation und Presse, Erich Malter, falls nicht anders vermerkt

Druck Bollmann Druck GmbH, Zirndorf

Anzeigen Werbe-Agentur Kunze GmbH, Nürnberg

Auflage 8.000 Exemplare

ernst im Internet www.uni-erlangen.de/einrichtungen/presse/ publikationen/ernst/

ISSN 1865-746X


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