DURST 2/12

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Mäxchen (Deutschland)

Utensilien: zwei Würfel,

Würfelbecher

Spieler: 4 -10 Getränkeempfehlung: Shots Spielablauf: Es wird reihum

verdeckt gewürfelt, mit dem Ziel höher zu würfeln als der Vorwürfler. Die Punkteanzahl der Würfel ergibt den Gesamtwert. Das Mäxchen, also ein Würfel zeigt 1 und einer 2, besitzt den höchstmöglichen Wert. 1 und 3 hat den niedrigsten. Es ergibt sich diese Wertreihenfolge: 31, 32, 41, 42, 43, 51, 52, 53, 54, 61, 62, 63, 64, 65, 11, 22, 33, 44, 55, 66, 21. Entscheidend ist nun die Fähigkeit überzeugend zu lügen. Würfelt der erste Spieler eine 42, muss der nächste höher würfeln. Da verdeckt gewürfelt wird, kann der Folgespieler behaupten, er hätte 51 gewürfelt. Er übergibt dem Nächsten in der Reihe verdeckt sein Würfelergebnis. Dieser kann es ihm glauben und weiterwürfeln oder das Ergebnis überprüfen. Deckt er einen Lüge auf, trinkt der Lügner. Wurde nicht gelogen, trinkt der Aufdecker. Wer das Mäxchen würfelt, deckt dieses auf und der nächste an der Reihe trinkt/zahlt die nächste Runde. Wer einen Würfel fallen lässt, trinkt wegen unerlaubter Blödheit.

Tipp der Profis: Nach jedem

Mäxchen sollte die Richtung gewechselt werden, um sich auch für etwaige Lügen rächen zu können. Ziel des Spieles: Die Mimik auch unter starken Alkoholeinfluss beherrschen zu können, ist zwar kein hehres, aber doch ein Ziel.

Ich hab‘ noch nie (Dänemark)

Utensilien: Ehrlichkeit,

Leidensfähigkeit Spieler: 3 - 10

im Kreis Platz, beginnend beim Jüngsten und im Uhrzeigersinn muss nun jeder eine Sache nennen, die er noch nie in seinem Leben getan hat. Zum Beispiel: „Ich hab‘ noch nie etwas gestohlen.” Jeder, der das schon gemacht hat, muss daraufhin einen Schluck aus seinem Glas nehmen.

Tipp des Profis:Nach zwei bis drei

Fragen rutscht „Ich hab‘ noch nie” verlässlich auf zotiges SkikursNiveau ab, nach zwei Runden fühlt man sich wie im Sesselkreis im Swingerclub. Das ist nicht zu verhindern, wer vor hat ein wenig Würde zu bewahren, spielt besser gar nicht mit. Ziel des Spiels: Der Betrunkenste ist gleichzeitig derjenige, der sich in seinem Leben schon die meisten Kerben verdient hat – jeder Schluck ein Schulterschlag. Die Eigendynamik dieses „Kennenlernspiels” ist allerdings nicht zu unterschätzen: Willst du wirklich alles über deine Freunde oder gar deinen Partner wissen?

Die Münze (Kärnten)

Utensilien: Ein Bierkrügerl, eine

5-Cent-Münze, ein robuster Tisch

Spieler: 2 - 10 Getränkeempfehlung: Villacher Spielablauf: Jeder Spieler in der

Runde versucht der Reihe nach mit der Münze in das Krügerl zu treffen, das in der Mitte des Tisches steht – der Clou ist: Die Münze muss davor die Tischplatte berühren und erst von dort in das Glas hüpfen. Das ist nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. Anfangs ist das Glas zu einem Viertel gefüllt – trifft die Münze ins Glas, muss der nächste Spieler den Krug leeren. Doch Achtung: Bei jedem Treffer an die Kante wird das Glas weiter aufgefüllt. Prost!

Tipp der Profis: Bitte beim Trinken

darauf achten, die Münze nicht zu verschlucken. Das passiert!

Ziel des Spiels: Als Trinksport lebt das Spiel von persönlichem Triumph und der Gehässigkeit gegenüber seinen Gegnern. Prinzip: Schadenfreude. Aber wie im Sport: Am Ende sind dann alle wieder Freunde.

Beerpong (USA)

Utensilien: 18 Pappbecher, 2

Tischtennisbälle, ein länglicher Tisch (ideal: Heurigentisch) Spieler: 4 Getränkeempfehlung: Bier, leichte Mixgetränke Spielablauf: Zwei Zweierteams

stehen sich an den Enden des Tisches gegenüber. Vor ihnen: Jeweils neun halb gefüllte Becher, in einem Dreieck angeordnet, das auf das gegnerische Team zeigt. Abwechselnd haben die Teams nun die Chance die Tischtennisbälle in den gegnerischen Bechern zu versenken – jeder getroffene Becher muss vom Gegner ausgetrunken werden. Wer zuerst keine Becher mehr vor sich stehen hat, verliert.

Tipp des Profis: Sind nur noch vier Becher am Tischende des Gegners, darf dieser aufgefordert werden sie anders anzuordnen. So wird das Zielen wieder leichter. Ziel des Spiels: Dieser Teamtrink-

sport ist popkulturell in den USA beheimatet – über dortige High-School und College-Parties erzählt man sich so manche Schauermärchen. Doch bei Beerpong soll eigentlich der sportliche Wettkampf im Vordergrund stehen – denn richtig betrunken werden nur die Verlierer.

Kottabos

(antikes Griechenland) Utensilien: Sofas; flache, antike Weinkelche mit zwei Henkeln; ein antikes Kottabos-Gestell Spieler: 2+

Getränkeempfehlung: Wein Spielablauf: Idealerweise besitzt

einer der Mitspieler ein antikes Kottabosgestell. Das sieht aus wie eine Art Stehlampe. An der Spitze des Gestells befindet sich eine Vorrichtung, auf der eine kleine Schale balanciert werden kann. In der Mitte ist an der Stange eine weitere größere Schale angebracht. Die Mitspieler liegen auf einem Sofa. Jeder hält einen Weinkelch in der Hand. Der rechte Zeigefinger wird durch den Henkel der Weinschale gesteckt und das Gefäß wird in Rotation gebracht. Ist genug Schwung geholt, schleudert der Spieler den Wein aus dem Kelch Richtung Gestänge. Wer es schafft, mit dem Wein die kleine Schale an der Spitze zu Fall zu bringen, und dass diese auch noch die größere mit zu Boden befördert, hat gewonnen. Alle trinken durchgehend und unabhängig voneinander. Tipp des Profis: Der Ursprung des Spiels wird auf das 4. bis 5. Jahrhundert v. Chr. datiert, daher ist eine Orgie der einzig geeignete Rahmen für Kottabos. Dieses Spiel wird nur fortgeschrittenen Alt-Philologen empfohlen.

Cineastenunterhaltung (weltweit)

Dazed & Confused: Immer wenn die junge Hauptfigur Mitch Kramer die Nase reibt oder einer seiner Freunde den Hintern versohlt bekommt, heißt es „Prost!”. The Big Lebowsky: Jedesmal wenn der Dude einen White Russian trinkt, trinkst du mit. Reservoir Dogs: Trinke immer, wenn jemand „Fuck” sagt. Stirb langsam: Trinke immer, wenn irgendetwas in die Luft fliegt und jedesmal, wenn Bruce Willis einen der bösen Buben ausschaltet. Dirty Dancing: Trinke immer, wenn der enttäuschte Blick eines Vaters zu sehen ist. Goodfellas: Jeder Mitspieler sucht sich einen der Hauptdarsteller aus und trinkt, wenn dieser flucht.

Foto: Christian Bretter, Klebeschrift: Kurt Rudolf

Getränkeempfehlung: Longdrinks

Spielablauf: Die Spieler nehmen

DURST 2/12

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33 27.09.2012 15:23:58 Uhr


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