Wegekenner. Bei „Edge of Wales Walk“ organisiert Simon Logan für jeden Wanderer die passende Reise
Zeitreise. Seit 1902 zuckelt eine der weltweit letzten Kabel-Tramways auf den Great Orme in Llandudno
Steinerne Festung. Vor Caernarfon Castle am südlichen Ende der Menai Strait warten Boote auf die Flut
Strandpub. Das ehemalige Pfarrhaus aus dem Jahr 1823 ist heute unter den Top-Ten-BeachClubs der Welt
Pilgern die gefährliche Überfahrt und hofften dadurch auf einen verkürzten Aufenthalt im Fegefeuer. Die Angst vor der Hölle ist nicht der Grund, warum Simon hier so gerne unterwegs ist. „Die Weite des Horizonts auf der einen und die abwechslungsreiche Landschaft auf der anderen Seite!“, weiß er genau, was den Zauber des Küstenwanderns ausmacht. Wales feiert 2018 das „Jahr des Meeres“. Ebbe, Flut. Immer wieder Tafeln, an denen man den „Tidenhub“ für den Tag ablesen kann. Hier sind die Gezeiten wichtiger als der Wetterbericht. Wann kommt das Wasser, wann geht es wieder? Gibt es unseren Pfad noch, wenn wir zu-
rückgehen wollen? Können die Boote starten oder liegen sie wie vergessen im Sand? Wer an der walisischen Küste lebt, hat eine Gezeiten-App. Warum sind wir so gern am Meer? Es zieht uns magisch an. Nirgendwo spürt man die Kraft der Natur wie am Rand eines Ozeans, das Meer als riesige Projektionsfläche für Gefühle und Wünsche. Und wieder stehe ich am Rande der Welt und starre auf die Wellen. Für C. G. Jung steht das Meer in Träumen und Fantasien für das Unbewusste. Kreischend kreisen Möwen über mir, aber meine Gedanken kommen mit jeder Welle, die brandet, mehr zur Ruhe.
Wales
Einwohner: 3,1 Mio. Fläche: 20.735 km² Hauptstadt: Cardiff Staatsoberhaupt: Königin Elisabeth II. Sprache: Englisch, Walisisch
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