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Serie, Teil 1: So hat das Ehepaar Reichel den Einbau seiner altersgerechten Küche angepack t

SE RIE TE IL 1 KÜ CH EN M O D ER N IS IERU N G

Die eigene Planung ist immer die beste

Auf diesen Seiten beginnen wir eine Serie über eine Küchenmodernisierung. Die Besit zer berichten über ihre Er fahrungen und geben wer t volle Tipps. Wichtig für das Gelingen des Projek ts war eine gute Planung.

Noch bestens in Schus s präsentier te sich die Vorgängerküche der Reichels. Nur die Elek trogeräte schwächelten ein bis schen. St at t diese aus zut auschen, ent schlos s sich das Ehepaar zur Modernisierung der ganzen Küche.

Sowohl Hausbesit zerin Ute Reichel als auch die Beraterin der Firma Möbel Hofmann gingen bestens vorbereitet ins Gespräch. Mit Hilfe der digit alen Planungsmöglichkeiten ent st and ein 3-D-Modell der künf tigen Küche. Nach nur wenigen Korrek turen war der Ent wur f ver tragsreif.

Links: Damit die neue Küche alle Funk tionen er füllen und den Besit zern viel Freude bereiten kann, müs sen die Stromanschlüs se vorbereitet werden.

Recht s: Wenn schon renovieren, dann auch gleich noch neue und gut gedämmte Rollläden für Terras sentür und Fenster.

Warum eigentlich eine neue Küche? Die „alte“ macht doch noch einen guten Eindruck. Das dachten sich Rolf Peter und Ute Reichel zu Beginn ihres Küchenprojekts. “Obgleich hier viel gekocht wurde, sah sie fast noch wie eine ,Vorzeigeküche‘ aus, denn sie erhielt auch ihre Pflege“, sagt Rolf Peter Reichel. Lediglich die Technik zeigte Verschleißerscheinungen. Die Spülmaschine musste nach fast 30 Jahren ersetzt werden. „Das Kochfeld muckte hin und wieder, konnte aber durch Verbinden der Heizspiralen wieder zum Glühen gebracht werden. Auch die Backröhre war im Laufe der Zeit etwas einseitig geworden“, berichtet der Hausherr. Was tun? Reparieren? Austauschen? Oder doch eine neue Küche? Doch da kam für die Reichels ein weiterer Aspekt ins Spiel. „Die Werkstatt, vom Grundriss etwas kleiner als die Küche, war durch einfache, offene Stahlregale nicht besonders attraktiv. Da kamen wir auf die Idee: Könnte da nicht die ,alte‘ Küche ein zweites, dadurch nachhaltiges Leben führen? Und so war die Idee zum Besuch eines Küchenstudios geboren.“

Fachplanung nicht immer vom Fach

Damit begann für Reichels das Abenteuer Küchenrenovierung. Sie besuchten – mit den Grundrissen im Gepäck – mehrere Küchenstudios, um Angebote vergleichen zu können. Was sie auf ihrer „Reise“ erlebten, ist Stoff für Anekdoten. Bei einem Entwurf erkannten Reichels schon auf den ersten Blick, „dass die Klappe des Geschirrspülers fast in die Eingangstür ragte. Die Kaffeemaschine befand sich in Höhe der schmalen Hängeschränke. Auch die Einteilung der Hochschränke war sehr unruhig.“ Sobald Änderungswünsche vonseiten der Hausbesitzer kamen, stießen manche Studios an ihre Grenzen. Auf manches versprochene Angebot war ten Reichels noch heute.

Aufgrund dieser etwas ernüchternden Erfahrungen und angeregt durch die Lektüre eines Fachbuches zogen Reichels eine Lehre: „Mache den

1 Im L auf eines Küchenlebens sammelt sich eine Menge an Gegenst änden an. 2 So ist er st einmal das Ausräumen der alten Küche angesag t – Hühnerauge sei wachsam!

5 Hat sich ausgesprochen gut gehalten. Fast zu schade zum Ausbauen – fast! 6 Die Räumarbeiten sind abgeschlossen, auch im Backofen wurde nicht s verges sen. 3 Wie aus dem richtigen Leben: Manches läs st sich aus sor tieren, aber manches auch nicht.

7 Die Demont age kann beginnen. Zum Glück mus s die Küche nicht komplet t zerleg t werden.

Phase 2. Die alte Küche zieht in die Werkstatt um

9 Hier wird ein Teil der alten Küche seine neue Heimat f inden. 10 Geschlos sene Schränke st at t of fene Regale lautet die Devise. 11 Alles ist geräumt und sauber vorbereitet für den baldigen Einzug der Küchenmöbel.

13 Dank gute Planung und Vorbereitung geht die Mont age in der Werkst at t zügig voran.

15 Auch der Blick in die Gegenrichtung ver st ärk t den Eindruck der Maßanfer tigung. 4 Alle Teile werden vor sichtig transpor tier t und sorg fältig z wischengelager t.

8 Die Terras sentür erleichter t den Transpor t der Teile ins Freie bz w. in die Werkst at t.

12 Von Vor teil für den Umzug ist die Tat sache, das s die Möbel nicht durchs Haus getragen werden müs sen.

14 Als ob er nie woander s seinen Dienst verrichtet hät te, steht der Küchen-Oldie glänzend da.

16 St at t Küchenutensilien sind jet z t Werk zeuge wohlgeordnet und jeder zeit grif f bereit in den Schubladen.

17 Nach dem Ausbau der alten Küche brauchen Wände und Decken ein bis schen Schminke.

21 Zunächst werden alle Wand- und Deckenf lächen an schadhaf ten Stellen sauber verput z t. 18 Auch das Verlegen diver ser elek trischer Leitungen hat seine Spuren hinterlas sen.

22 Im Anschlus s daran wird grundier t und weiß gestrichen bz w. lackier t. Macht of fenbar Spaß! 19 Die Tür und Schiebetür zum E s s zimmer erhalten ebenfalls eine Farbbehandlung.

23 Stromanschlüs se, Siphon, Farbe: Jet z t ist alles vorbereitet, die neue Küche kann kommen. 20 Auch die Rahmen der Fenster sowie die Terras sentür werden weiß gestrichen.

24 Das graue Farbband deutet die spätere Wandabdeckung z wischen St and- und Hängemöbeln an.

Der Einbau der neuen Küche ist in vollem Gang. Davon berichten wir in der nächsten Ausgabe von „Bauen & Renovieren“.

Plan selbst!“, betont Rolf Peter Reichel. „Die meisten Hersteller bieten relativ einfache 3DProgramme auf ihren Internetseiten an. Einfach die Grundrissmaße eingeben, Korpuselemente auswählen und die technischen Geräte einsetzen. Klingt hier etwas einfach, aber mit ein wenig Probieren kommt man gut voran“, ermunter t der Fotograf angehende Renovierer. „Dazu kann man sich den Grundriss, aber auch die Seitenansichten anschauen und ausdrucken. Die technischen Geräte lassen sich dann leicht im Internet auswählen, zudem sieht man hier auch schon mal die Preise.“

Zweiter Anlauf ein voller Erfolg

Mit dieser Vorbereitung und „um einiges schlauer“ ging es in die zweite Runde. Wie sich zeigen sollte, war das letzte der besuchten Küchenstudios, die Firma Möbel-Hofmann in Rödental, dasjenige, das schließlich den Zuschlag bekam. Pläne und Geräteliste hatten Reichels schon im Voraus gemailt. „Uns erwar tete eine umfangreiche Ausstellung mit vielen guten Anregungen“, berichtet Rolf Peter Reichel. Statt eines Imponier-Atriums und einer Schickimicki-Bar bot das Studio eine eigene Schreinerei. „Die freundliche Beraterin war bestens vorbereitet“, erinner t sich Reichel. „Dreidimensional mit farbig perfekten Oberflächen strahlte uns unsere neue Küche an. Nur winzige Änderungen waren nötig.“ Da man sich auch preislich schnell einig wurde – inkl. Umzuge der alten Küche – kam es schon am nächsten Tag zur Ver tragsunterzeichnung. Hier hat Rolf-Peter Reichel noch einen guten Tipp parat: „Statt Kaufver trag sollte Werkver trag drüberstehen. Macht fünf Jahre Gewährleistung statt nur zwei.“ jh ■

In der nächsten Folge in Heft 9-10/2021 geht es um den Einbau der neuen Küche.