Werkzeug der Kreativen
Karl Lagerfeld Anton Wolfgang Graf von FaberCastell beim Hochzeitswalzer am 12. Dezember 1987 mit Gräfin Mary, strahlend schön in der Robe von Karl Lagerfeld.
Karl Lagerfeld, Entwurfszeichnung Brautkleid Mary Gräfin von Faber-Castell, ohne Datum, Faserstift und Kreide (Polychromos Pastell), 29,5 × 20,9 cm (Sammlung Faber-Castell, © Karl Lagerfeld)
„Die Mode beginnt auf Papier; und sie überdauert auf Papier“. Mit diesem Zitat beschreibt einer der kreativsten deutschen Köpfe, Karl Lagerfeld (*1938), seine Wertschätzung der Modezeichnung. Für Lagerfeld, der sich nicht als Designer, sondern als Illustrator bezeichnet, ist nicht der Stoff Ausgangspunkt für die Entwicklung seiner Haute-Couture- und Prêt-à-porter-Kollektionen: Ihm dienen Stift und Papier als Quelle der Inspiration. Seine Zeichnungen sind Arbeitsskizzen und direkte Anleitung zugleich. Im Jahr 1987 gab es anlässlich der Hochzeit von Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell und Mary Hogan, Marketing-Direktorin von Chanel USA in New York, ein besonderes Geschenk: Das Haus Chanel hatte seinen Chefdesigner Karl Lagerfeld mit der Anfertigung des Brautkleides beauftragt. Das Kleid passte perfekt zum Ort der Festlichkeit, dem Graf von Faber-Castell’schen Schloss in Stein: Der Modeschöpfer hatte sich von Details des Schlosses anregen lassen, die er zuvor in dem Architekturmagazin „World of Interiors“ entdeckt hatte. Vom Deckenmosaik des Damenbades im Graf von Faber Castell’schen Schloss ließ Karl Lagerfeld sich beim Design des Brautkleids inspirieren.
250 Jahre Faber-Castell
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