UNSERE SPORTWELT TENNIS
Ohne Kinder, ohne Kerle Die Meisterinnen: (von li. nach re.) Carolyn Heinz, Andrea Rechlin, Stefanie Ostendorf, Katrin Döscher, Marion Schorer, Catalina Rühl und Dagmar Hellwegen
Toller Sport und noch mehr Spaß: Die Ü40-Damen feierten mit dem Gewinn der norddeutschen Meisterschaft einen Überraschungserfolg. Andreas Hardt blickt fürs ETVMagazin weit über das Netz hinaus. Scharbeutz, nur für sich, schnacken, Wellness, wieder schnacken und dann ein Glas Wein oder zwei. Verdienter Abschluss einer überragenden Hallensaison. Traditionelles Wochenende zum Selbst-Verwöhnen. Mitte Februar war es wieder so weit. „Ohne Kinder, ohne Kerle“, sagt Andrea Rechlin, „nur wir, das ist unser Zickenwochenende.“ Seit rundum 15 Jahren machen sie das. Immer wieder mal raus, ein Ritus, der diese außergewöhnliche Tennistruppe zusammenhält. Als „Damen 40“ spielen sie jetzt, obwohl einige – man darf es ehrlich sagen – auch schon in höheren Altersklassen antreten könnten. Aber sie haben es halt drauf mit dem Tennisschläger, so richtig gut. Sie gehören zu den erfolgreichsten Sportlerinnen überhaupt in unserem Verein. So ist Dagmar Hellwegen im Januar mit ihrer Doppelpartnerin Vize-Europameisterin der Damen 60 in Seefeld geworden. Heike-Catalina Rühl gewann die Hamburger Meisterschaft der Damen 40 und Stefanie
Ostendorf sichert sich in dieser Konkurrenz den dritten Platz. In der gerade zu Ende gegangenen Hallensaison sind sie zudem als Team auch für sich selbst überraschend norddeutsche Meister geworden. „Wir wollten doch als Aufsteiger nur drin bleiben“, sagt Mannschaftskapitänin Heike-Catalina Rühl. Aber es flutschte: Gleich in den ersten drei Spielen gab es deutliche Siege. Dann aber mussten die ETV-Damen eine Niederlage gegen den in Bestbesetzung angetretenen deutschen Vizemeister DTV Hannover hinnehmen. Egal. Nach einem Sieg im letzten Spiel reichte es dennoch zum Überraschungstitel. Mehr geht im Winter nicht, auf Bundesebene wird nicht gespielt. „Eine Bank waren in diesem Winter unsere Doppel, die wir, bis auf zwei, alle gewinnen konnten!“, freut sich Catalina. Schon geht der Blick voraus in die Sommersaison. Nach einem unglücklichen Abstieg aus der Regionalliga im vorigen Jahr ist das Ziel in der Nordliga nun klar: Wiederaufstieg. Schaunmermal. Spaß aber werden sie auf jeden Fall haben, mindestens dienstags nach dem Training auf der Clubhausterrasse. Der harte Kern diese tollen Truppe spielt seit etwa 20 Jahren zusammen. So genau will das niemand wissen. Immer mal kamen Spielerinnen hinzu, andere
hörten auf, aber der Charakter hat sich nie verändert. Sport ist vor allem Freude am Spiel und soziales Miteinander. Wenn dann noch Leistungsstärke dazukommt, dann ist es perfekt. Die ETV-Damen sind für diesen wunderbaren Mix weltberühmt in ganz Hamburg – da wollen auch immer wieder mal Neue gerne mitspielen. So, wie vor dieser Saison Stefanie Ostendorf aus Sasel hinzugekommen ist. „Eine tolle Verstärkung, sowohl in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht“, lobt die Kapitänin und stellt auch gleich die anderen Spielerinnen vor: Carolyn Heinz: D55 Deutsche Rangliste Nr. 41, Hamburger Rangliste Nr. 1; Dagmar Hellwegen: D60 Deutsche Rangliste Nr. 16, Hamburger Rangliste Nr. 1; Marion Schorer: Kämpft sich nach langwierigen Verletzungsrückschlägen gerade wieder zurück; Stefanie Ostendorf: Auf dem Weg in die Spitze; Kerstin Dietrich: Gerade im Vorhandumbau; Katrin Döscher: Hat kein Aufschlagproblem (mehr); Andrea Rechlin: Weltbester Coach und Doppelspezialistin; Ulrike Brandenburg: Leider nach Berlin verzogen; Catalina Rühl: D45 Deutsche Rangliste Nr. 37, Hamburger Rangliste Nr. 1. Und dann ist da noch Trainerin Olga Urban, die sich einmal in der Woche aus Haffkrug aufmacht, um diese ohnehin schon so starke Truppe noch besser zu machen. Als ehemalige Fed-CupSpielerin für die ehemalige Sowjetunion weiß sie, wie das geht – und auch sie macht das vor allem deshalb, weil diese ETV-Damen so eine klasse Truppe sind: Toller Sport und noch mehr Spaß!
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