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Projekt-Portfolio
DIE AKTUELLEN PROJEKTE DER STIFTUNG
INHALTLICHER UND GEOGRAFISCHER FOKUS
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Die Programme und Projekte der Eos Entrepreneur Foundation streben soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals -SDGs) an. Sie sind v.a. in Lateinamerika auf die Förderung und Unterstützung von Frauen und deren sozialunternehmerischen Initiativen ausgerichtet, die Einkommensgenerierung im Einklang mit der Natur –im Sinne der Kreislaufwirtschaft –anstreben.
Frauenförderung entlang der Wertschöpfungskette von Kakao in verschiedenen Regionen von Kolumbien

Förderung von Frauen im nachhaltigen Aufbau von Basisdienstleistungen in Nicaragua

Sensibilisierung der Bevölkerung für Kreislaufwirtschaft in der Schweiz
SozialunternehmerInnen/ Kooperativen nehmen eine wichtige Rolle ein in der UNO Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, da die Stossrichtung und Aktivitäten auf Nachhaltigkeitausgerichtet sind

KAKAO ALS KATALYSATOR FÜR TRANSFORMATION
VERÄNDERUNGSPROZESSE AUS DER SICHT DER FRAUEN/-GRUPPEN COACHES
Das Frauenförderungsprojekt entlang der Kakao Wertschöpfungskette hat primär zum Ziel, Frauen in leitenden und führenden Rollen zu coachen, d.h. auch Frauengruppen in sozialen, ökologischen und technischen/wirtschaftlichen Bereichen zu befähigen. Das thematisch weiterführende Projekt darf auf vorgängige Entwicklungsarbeit mit dem Fokus auf Kakao KleinbauernGemeinschaften und Agroforst-Anbau aufbauen. In diesem Bericht werden nun vermehrt Erfahrungen und Erkenntnisse aus der unmittelbaren Zusammenarbeit mit den Frauen bzw. Gruppen in den ruralen Gemeinschaften ausgetauscht. Erfahrungsbericht der Coaches vor Ort (MP und GU, März 2022, aus dem Spanischen übersetzt):
«Die Arbeit auf dem Lande ist immer eine große Herausforderung. Bei Frauengruppen ist insbesondere zu beachten, dass sie in ländlichen Gegenden weniger anerkannt sind als in der Stadt. Sie sind eher unterwürfig und stark vom Machismusgeprägt, ängstlich und oft auch daran gewöhnt, ein Leben ohne Hoffnung und ohne Illusionen zu leben. Es sind dies Frauen, die keine Möglichkeit hatten, zu studieren. Jene, die dies anstreben, kommen sehr selten in ihrem Studium voran und enden schliesslich in Jobs als Hausangestellte. Da der erlebte Rassismus nach wie vor sehr präsent ist, wird in diesem Kontext dann oft darauf hingewiesen, dass eine „Afro“ oder eine indigene Person für diese Aufgaben besser geeignet sei. Die Ungleichheiten sind in diesen ländlichen Gemeinschaften nach wie vor sehr ausgeprägt. Im Coaching wie auch in der Begleitung der transformativen Wirkung zu höherer Resilienz, d.h. sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit, braucht es deshalb viel Herz, Geduld und grosse Wertschätzung für jeden der Menschen, der Teil des Veränderungsprozesses ist; jeder von ihnen hat eine großartige Geschichte zu erzählen. Unter Berücksichtigung der aktuellen Lebensbedingungen ist es eher schwierig, diese Gruppen dazu zu bringen, über die Zukunft nachzudenken. Sie leben im unmittelbaren IST und die Arbeit an mittel-und langfristigen Projekten erweist sich daher als nicht sehr attraktiv. Es besteht eine hohe Tendenz zum „aufgeben“. Daher besteht eine der Strategien darin, kurzfristige Initiativen oder Projekte zu evaluieren, die es ermöglichen, umgehend die wirtschaftliche Situation, insbesondere der teilnehmenden Frauen, zu unterstützen oder zu verbessern.»

KAKAO ALS KATALYSATOR IN RURALEN ENTWICKLUNGEN
Jede und jeder ist ein grundlegender Teil des Prozesses, tut Dinge von Herzen und handelt aus Überzeugung
Ökologischer Kakao-Anbau

Beispiel einer Frauengruppen Initiative

Beispiel einer Frauengruppe Initiative

Ökologischer Kakao-Anbau - Agroforst

Visionsentwicklung und Frauengruppen Coaching

Coach mit Leiterin und Buchhalterin - Analyse der Entwicklung

Coach mit Leiterin, Buchhalter und technischer Beraterin - Analyse der Entwicklung

Bereitmachen der Kakaobohnen für den Transport
➢ «Hand in Hand arbeiten - nicht nur mit Institutionen, sondern auch mit der Arbeitsgruppe: Gemeinsam auf das gleiche Ziel hinzuarbeiten heisst, nicht lediglich aus wirtschaftlicher Sicht oder durch Zahlen die Veränderung zu fördern, sondern auch aus sozialer Perspektive; dem echten Wunsch, einen Beitrag zu leisten oder dazu beizutragen, einige der Lebensbedingungen dieser Menschen zu verbessern. « ➢ «Feedback abholen –immer wieder überprüfen, wie es geht, was dasVorhaben ist, was fehlt. Diese Aktivität ist grundlegender Art, um Fortschritte zu begleiten und zu erzielen. Dabei gilt es immer, nach Optionen oder lternativen zu suchen, um sich entwickelnde Herausforderungenanzugehen oder Lösungen zu finden, die sich positiv auf das Frauenförderungsprojekt auswirken könnten“ (MP und GU, März 2022, vom Spanischen übersetzt).
TRANSFORMATION NIMMT GESTALT AN - Gruppendynamik ermöglicht den Beteiligten sich zu entfalten
„Während den vergangenen anderthalb Jahren haben wir gelernt, dass einer der Erfolgsfaktoren die Fähigkeit ist, sich an exogene Veränderungen anzupassen. Wir haben im Projekt mehrere Einschränkungen durchgemacht, darunter die Pandemie, nationale Arbeitslosigkeit im Jahr 2021 und jetzt, im Jahr 2022, erleben wir sehr komplexe Situationen der öffentlichen Ordnung. Diese ruralen Gemeinschaften sind weiterhin das Ziel bewaffneter Akteure außerhalb des Gesetzes, die die Veränderungsprozesse und die Intimität der Gemeinschaften verzögern, aber trotz allem sind wir immer noch da, passen uns der Situation an und machen das Beste aus jedem von uns“ (MP und GU, März 2022). Soziale Befähigung: Die Initiativen werden durch Social Coaches, lokalem Buchhalter, Kommerzialisierungsspezialistin, Agronomin, Vertretungen der Verwaltungen, etc. und Projektmanagement vor Ort gestärkt.
„Diejenigen von uns, die wir heute sind … tragen mit einem Sandkorn dazu bei, die Bedingungen der Gemeinden Jamundí und Caloto zu verbessern“, fassten kürzlich die Leiterinnen des Coaching/der Kommerzialisierung zusammen.
CHARISMATISCHE COACHES UND LEITER/-INNEN VOR ORT BEFÄHIGEN - Synopsis aus einem Monatsbericht
Das monatliche Reporting der Projektleiterin der Eos Entrepreneur Foundation (Eos EF) vor Ort erfolgt parallel zum jeweiligen Monatsendgespräch. Zudem reichen alle Team-und GruppenleiterInnenvor Ort ihren Monatsbericht ein, hier ein Beispiel: «In diesem Monat wurde ein technisch-sozialer Workshop mit den Kakaobauern/-bäuerinnen durchgeführt, der von der Leiterin der zentralen Sammel-und Verarbeitungsstelle (CdA), Jamundí, veranlasst wurde. Die Zusammenarbeit der Stakeholders entlang der Kakao-Wertschöpfungskette zeigte sich vermehrt als förderungswürdig. Esnahmen 28 BäuerInnen, die Leiterinnen des kaufmännischen und des technischen Prozesses, Frauen der Frauengruppe und das Marketing teil. Im Training bot die Sozialberaterin und Coach der Eos EF vor Ort einen Motivationsworkshop an, Fedecacao offerierte die technische Befähigung. Mit allen Teilnehmenden wurde die Bedeutung jedes Einzelnen in der gesamten Sozialisierung und Wertschöpfungskette erarbeitet. Eine der Konklusion des Workshops war, dass das Training weiter fortgesetzt werden sollte, was von Fedecacao seitens technischen/praktischen Teil übernommen werden wird. Dies soll nun bereits anfangs des nächsten Monats umgesetzt werden. Unabhängig dessenwurden Frauen u/o BäuerInnen der Eos EF Teams einige Quoten für die Teilnahme an einer Schulung zum Thema "Nutzen und Qualität der Kakaobohnen mit Schwerpunkt auf sensorische Bewertung„ angeboten. Die Schulung dauerte drei Tage, Unterkunft und Verpflegung wurde von Fedecacao übernommen. Zwei der Jamundí-Frauen sowie die Leiterin und der technische Berater des Caloto Teams wurden berücksichtigt. Letzteren erlaubt dies mit vertiefter Fachkompetenz die Kakao BäuerInnen zu betreuen, siedamit in ihrem Unterfangen zu unterstützen. Zudem übernehmen sie nun dieVerantwortung, das erworbene Wissen den beiden Frauengruppen weiter zu vermitteln. Die Frauengruppe in Caloto finalisierte diesen Monat die Zufahrt zur Gärtnerei (Viveros von Kakaobäumchen) sowie den Kauf von reichhaltiger Ansaaterde, um die Säckleinfür die gekeimten Kakaobohnen zu füllen und diese darin zu setzen. Der technische Berater des Teams traf die notwendigen Vorkehrungen und beschaffte das Material. In beiden Teams wird weiterhin Kakao von den BäuerInnen gekauft. Caloto hätte ein genug grosses Volumen, um es zu liefern/zu verkaufen. Da aber diesen Monat die öffentliche Ordnung (orden público) schwierig war, wurden vorsorglich keine Fahrten in andere Regionen gemacht. Zudem warder Kakaopreis in den letzten Wochen tief. Es wird erwartet, dass der Verkauf im kommenden Monat erfolgen kann. In Jamundí begann das CdA diesen Monat erstmals mit dem Kauf von Frischkakao (Baba). Der gesamte Fermentations-und Trocknungsprozess wird somit im CdA durchgeführt, umeine hohe Qualität der Kakaobohnen besser zu gewährleisten. In diesem Monat konnte der Buchhalter der Eos EF vor Ort in jedem TeamFortschritte in der Anwendung der Finanzapplikationerzielen. In Jamundí wird noch die Videokamera zur Sicherung des CdA beschafft. Im Caloto Team wird bereits seit ein paar Monaten erfolgreich mit der neuen Computer Umgebung gearbeitet.»
VERSORGUNG MIT BASISDIENSTLEISTUNGEN ERMÖGLICHEN
SOZIALUNTERNEHMER/INNEN ALS UMTRIEBIGE AKTEURE IM WIRKUNGSFELD
Eos Entrepreneur Foundation fördert SozialunternehmerInnen, um den Zugang zu erschwinglichen Gesundheits-und anderen Basisdienstleistungen in unterversorgten Gemeinschaften in Nicaragua zu ermöglichen; der Fokus liegt zunehmend auf Initiativen mit Aspekten des zirkulären Wirtschaftens.
Im Jahre 2020 startete die Stiftung eine neue Initiative in Nicaragua, einem der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre, in dem der informelle Sektor sehr gross ist und das Land bzw. seine Bevölkerung zwischen Verneinung und Bekämpfung von COVID-19 hin und her gerissen war.
Engagierte Frauen bzw. -gruppen und Partnerorganisationen wurden im lokalen Netzwerk in Nicaragua identifiziert, mittels der online verfügbaren Eos ECIS Selbstbeurteilung evaluiert und ausgewählt für das Pilotprojekt. Zusammenfassend bekamen 10 Eigeninitiativen die
Möglichkeit, an einem Training und Coaching zur Vermarktung ihrer Lösungen und Produkte via digitale Medien teilzunehmen. Dieses Pilotprojekt wurde erfolgreich im 1. Quartal 2021 abgeschlossen. • Im Jahre 2021 startete ein Folgeprojekt mit einer Gruppe von Frauen und jungen Erwachsenen im Norden Nicaraguas, die Unterstützung suchten für den Aufbau einer lokalen Initiative, die den Anbau von Heilkräutern wie Oregano, Pfefferminze, Rosmarin und Thymian in einem Netzwerk startete und gemeinsam eine Verarbeitungsstelle für die geernteten Kräuter etablieren wollte, um damit lokal und regional Produkte wie Frischkräuter, getrockente Kräuter, Sirup, etc, die u.a. bedingt durch die Covid-19 Pandemie zunehmend fehlten, verkaufen zu können. • Konkret handelt es sich um drei junge Männer und fünf Frauen, die schon Erfahrung in der
Landwirtschaft bzw. in der Lebensmittelverarbeitung haben oder eine Ausbildung darin machen. • Mit diesem Projekt wurde Isolation überwunden, ein Netzwerk von umtriebigen Frauen und jungen Erwachsenen zusammen mit einer lokalen Partnerorganisation geschaffen, die eigene
Gesundheit der Frauen wie auch diejenige der KundInnen gefördert, Einkommen erzielt und
Ungleichheit reduziert –eine positive Perspektive für die Frauen und die Gemeinschaften im
Norden Nicaraguas als solches.
SCHRITT UM SCHRITT NACHHALTIGE WIRKUNG ERREICHEN
PROJEKT STÄRKT SELBSTVERTRAUEN UND WIRKT ALS LEUCHTTURM IN DER REGION


Befähigung: Die Heilkräuter-Felder werden aufgebaut, der Anbau mit agroökonomischen Wissen unterstützt sowie Kompetenzen des sozialen und eigenverantwortlichenHandelns gecoached Pflanzen hegen und

Realisierung: Verarbeitungsstelle wird aufgebaut, mit Betriebsmitteln ergänzt und Produkte vermarktet

Online Selbstbeurteilung
Das Team
Visioning: Team formiert sich, macht eine Ist-Soll Selbstbeurteilung und entwickelt einen Business Model Canvas mit dem Ziel der Förderung ökologischer Anbaumethoden



VISIONING UND BEFÄHIGUNG ÖFFNET EINE NEUE WELT – SCHRITTWEISE REALISIERUNG
Eos Entrepreneur Foundation unterstützt die Sensibilisierung sowie das Denken und Handeln in zirkulärem Wirtschaften, sei es als KonsumentIn, ProduzentIn, Mitglied unserer Gesellschaft oder als SozialunternehmerIn
• Die Stiftungsurkunde verpflichtet Eos Entrepreneur Foundation auf die Förderung von sozialunternehmerischen Projekten in Lateinamerika und der Schweiz. Während der Eos ECIS
Projekt-Fonds in den ersten Stiftungsjahren v.a. auf das Coachen von sozialunternehmerischen
Initiativen in der Schweiz fokussiert war, wird nun seit einigen Jahren auch die Sensibilisierung zum Thema der Kreislaufwirtschaft aktiv unterstützt. Dies u.a. aus der Erkenntnis heraus, dass sozialunternehmerische Initiativen, die gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen mit unternehmerischen Ansätzen angehen, u.a. mit der Situation konfrontiert sind, dass
KonsumentInnen das Bewusstsein für zirkuläres Wirtschaften oft fehlt. • Die Stossrichtung zielt primär auf Sensibilisierungsmassnahmen und sekundär auf Befähigungsaktivitäten. Einerseits werden Ausstellungen, z.B. in Bibliotheken, geplant und partnerschaftlich durchgeführt. Andrerseits werden Befähigungskurse zum Thema Kreislaufwirtschaft und Social
Entrepreneurship für junge Erwachsene angeboten, um diese zu befähigen, in ihrem Arbeitsumfeld eine Initiative als Social Intrapreneur zu starten und damit zu einer nachhaltigeren
Gesellschaft beizutragen. • Nach ersten Veranstaltungen in zwei Gemeinschaften im Kanton Zug im Jahre 2020 wurde 2021 eine Ausstellung zu Kreislaufwirtschaft und Social Entrepreneurship in der Bibliothek Schütze in der Stadt Zürich durchgeführt. • Überdies wurde der von der Stiftung entwickelte Marktplatzkurs für Bachelor StudentInnen der
Kalaidos Fachhochschule in Zürich im Wintersemester 2021-2022 zum zweiten Mal durchgeführt. Teilnehmende StudentInnen, die berufsbegleitend einen Bachelor machen, lernen über zirkuläres Wirtschaften und entwickeln im Rahmen des Kurses eigenständig Ideen, die sie in ihrem Berufsumfeld umsetzen wollen. • In diesem Zusammenhang ist auch die Eos ECIS Online Selbstbeurteilung weiterhin ein wichtiges
Hilfsinstrument, das von SozialunternehmerInnen genutzt wird –in der Schweiz wie in
Lateinamerika.
FOLGEN UNSERES WIRTSCHAFTENS ERKENNEN
MIT SENSIBILISIERUNG BEGINNEN, HANDELN IM ALLTAG ZU VERÄNDERN
Eindrücke von der Ausstellung zur Kreislaufwirtschaft in der Bibliothek PBZ Schütze in Zürich

Plakat zuKreislaufwirtschaft und Handlungsoptionen
Eindruck vom Vortrag zum Thema «ZeroWaste» Läden
Mobile App für Mitarbeitende zur Vorbestellung des Mittagessens in der Kantine zur Food WasteReduktion

Eine Reihe an Plakaten konfrontierte die BesucherInnen mit den Themen lineares versus zirkuläres Wirtschaften, Handlungsoptionen in Richtung Kreislaufwirtschaft, Beispielprojekten in der Schweiz sowie einem Aufruf zum Handeln in der eigenen Umgebung.
Einblick in Branchen und entwickelte Ideen im Rahmen des Marktplatzkurses an der Kalaidos zu Kreislaufwirtschaft und Social Entrepreneurship
Investitionsnetzwerk und Beratung von Bankkunden zur Förderung nachhaltigerer Produkte und Dienstleistungen
Die Bachelor StudentInnen haben im Marktplatzkurs im Wintersemester 2020-21 und 2021-2022 bereits 20+ Ideen entwickelt, die sie bei ihrem Arbeitgeber weiter verfolgen und realisieren wollen.