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Nr. 15 | 9. April 2014 | Träger-Auflage: 25.109 |
FLACHSCHIFF Fährlinie 73 bekommt frühestens Mitte Mai Verstärkung | Seite 3
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FLÜCHTLINGE Containerdorf am Kurdamm erst im Juni bezugsfertig, Sozialbehörde prüft neue Unterkunft in der Sanitasstraße | Seite 5
FREIKARTEN Komödie „Kunst“ im St. Pauli Theater | Seite 2
Sinti präsentieren ihre Kultur
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Bürgerhaus Wilhelmsburg: Elbinsel-Gipsy-Festival am 11. und 12. April
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Wenn ein Baby kommt WILHELMSBURG Die Elternschule Wilhelmsburg, Zeidlerstraße 75, bietet ab Freitag, 11., bis Sonntag, 13. April, einen Vorbereitungskurs für werdende Eltern. Anmeldung und nähere Infos erteilt 0175/924 95 87. SD Hebamme Alexa Aguimbag unter
Es geht weiter: Veddeler Schülerfirma
Swing, Czardas, Wiener Kaffeehausmusik und die alten Weisen der Sinti erklingen, wenn das Café Royal Salon Orchester das Elbinsel-Gipsy-Festival am Freitag, 11. April, um 19.30 Uhr eröffnet. Foto: pr SABINE DEH, WILHELMSBURG
M
usik, eine Lesung, Ausstellung und Gespräche stehen im Mittelpunkt des 6. Elbinsel-Gipsy-Festivals, das der Hamburger Landesverband der Sinti und das Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestraße 20, am Freitag, 11., und Sonnabend, 12. April, gemeinsam präsentieren. Seit über sechs Jahrhunderten ist die Sinti-Familie Weiss in Hamburg ansässig. Rund 500 Männer, Frauen und Kinder mit
diesem Namen leben seit 1982 in einer Siedlung in Georgswerder. Dort wuchs auch die junge Sängerin Melody Weiss auf, deren großes Vorbild die US-Star Beyonce ist. Die Wilhelmsburgerin erhält seit Kindheitstagen Gesangsunterricht. Ihre Stimme hat in der Zwischenzeit eine Emotionalität erreicht, die ihrem großen Vorbild in nichts nachsteht. Begleitet wird die 18-Jährige von ihrem Cousin Kako Weiss (Saxophon), Gerd Bauder (Kontrabass), Thomas Himmel
(Schlagzeug) und Fontaine Burnett (Gitarre). Kako Weiss, Bummel Weiss und Baro Kako Weiss, die mit ihrem Café Salon Orchester das Festival am Freitag, 11. April, um 19.30 Uhr eröffnen, haben ihre Wurzeln ebenfalls auf der Elbinsel, genau wie die Mitglieder der Band Django Deluxe, die im vergangenen Jahr für ihr Debütalbum „Wilhelmsburg“, mit dem Jazz Echo 2013 ausgezeichnet wurde. Sie alle wollen ihre lebendige
Kultur im Rahmen des 6. Elbinsel-Gipsy-Festivals präsentieren. Die Verfolguns- und Diskriminierungsgeschichte der Sinti und Roma thematisiert die Ausstellung „Ausgegrenzt“, die am Sonnabend, 12. April, um 16 Uhr eröffnet wird. Anschließend erzählen in der Lesung „Racke malprahl - sprich drüber“, Enkel die Geschichten ihrer Großväter. Die Tagestickets kosten jeweils 18 Euro, ermässigt 15 Euro. Das komplette Programm steht im Internet auf www.buewi.de
Jetzt ist’s doch leiser am Katenweg Aber die neue Holzwand an der Bahnstrecke zwischen Harburg und Wilhelmsburg soll Anwohner vor der Baustelle und nicht vor dem Lärm der Züge schützen A. SOSNOWSKI, WILHELMSBURG
G
ute Nachrichten für die lärmgeplagten Bewohner des südlichen Katenwegs: Seit vergangenem Donnerstag steht zwischen ihren Häusern und der nur 20 Meter entfernten Bahnstrecke, über die täglich rund 800 Züge rollen, wieder eine Schutzwand – wenn auch nur eine provisorische aus Holz. Rattert ein Zug vorbei, messen Anwohner jetzt knapp 80 Dezibel in ihren Gärten, zuvor waren es 90 Dezibel. „Jetzt ist es fast erträglich“, sagt Alfred Lischewski erleichtert. Seine Nachbarn und er hatten durch die Lärmbelastung und den damit verbundenen Schlafmangel über Konzentrationsschwierigkeiten geklagt. Schon ab 65 Dezibel gilt Lärm als gesundheitsgefährdend. Die Wand wurde aufgebaut, obwohl der Senat noch vor zwei Wochen auf eine Kleine Anfrage der Linken geantwortet hatte, dass es „angesichts der starken Sogwirkung vorbeifahrender Züge“ technisch nicht möglich sei, ein Provisorium aufzustellen. Die Bewohner des Katenwegs sollten dem Lärm ausgeliefert sein, bis
bau kein schweres Gerät und damit auch keine Sperrpause der Bahn nötig gewesen sei. Der Sichtschutz, der etwa 50.000 Euro gekostet hat, werde Mitte Juni wieder abgebaut. Kurios: An der Bahnstrecke auf Höhe Leipeltstraße und Schwentnerring, wo die Lärmschutzwand bereits im Oktober 2013 abgebaut wurde, ist kein Sichtschutz geplant. Die Anwohner im Katenweg wurden weder über den Abbau der Lärmschutzwand im Februar, noch über die Zwischen dem 1. und 3. April hat die Deges am Katenweg eine Schutzwand aus aktuellen Arbeiten inforHolz aufgebaut (hier noch unfertig). An gleicher Stelle stand die am 22. Februar miert und sind ententfernte Lärmschutzwand. Foto: pr täuscht von den Behörim August die neue Lärmschut- „Bei den Wänden handelt es sich den und der Deges. „Da wird von zwand gebaut würde. Auch die nicht um einen provisorischen vorne bis hinten nur gelogen“, Deutsche Einheit Fernstraßen- Lärmschutz, sondern um einen ärgert sich Alfred Lischewski und planungs- und -bau GmbH (De- Sichtschutz, der zum Schutz der fügt hinzu: „Wir vermuten, dass ges), die die Arbeiten vor Ort aus- Anwohner errichtet wurde. Dass nur aufgrund des öffentlichen führt, hatte eine provisorische er neben dem Sichtschutz auch Drucks etwas passiert ist.“ Über Lärmschutzwand abgelehnt. Sie einen gewissen Lärmschutz bie- die unzumutbare Situation und sei zu teuer und könnte nicht im tet, ist ein angenehmer Nebenef- den Protest der lärmgeplagten laufenden Betrieb der Bahn ein- fekt“, stellt Deges-Sprecherin Et- Wilhelmsburger war weit über ta Weiner klar. Die Konstruktion Hamburgs Grenzen hinaus begesetzt werden. Warum ging es jetzt also doch? sei so leicht, dass für ihren Auf- richtet worden.
VEDDEL Vor drei Jahren nahm die Schülerfirma der Stadtteilschule Wilhelmsburg „Veddelerleben“ ihre Arbeit auf. Im Auftrag ihres Sponsors Saga/GWG und ProQuartier verwalten die derzeit 42 jungen Geschäftsleute die Sport- und Mehrzweckhalle auf der Veddel. Dort wurde auch Anfang der Woche der bestehende Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert. SD
Ausstellung: Träume aus Stoff
VEDDEL Im Auswanderermuseum BallinStadt, Veddeler Bogen 2, läuft noch bis Sonntag, 27. April, die Sonderausstellung „Träume aus Stoff: Quilte erzählen die Geschichten der Auswanderer“. In Zusammenarbeit mit der Hamburgerin Thea Knopke (Foto) wird anhand ausgewählter, von ihr gefertigter Stücke die Geschichte des Quiltens erzählt. Als sie 1979 zum ersten Mal in die USA reiste, war sie sofort von diesem alten Handwerk „infiziert“. Inzwischen hat sie über 200 Patchworkdecken genäht, von denen jetzt eine Auswahl im Haus drei des Museums zu sehen ist. SD/Foto: pr
Lärmschutzwände Thema im Beirat WILHELMSBURG Die nächste Sitzung des Beirats für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg findet am Mittwoch, 16. April, im Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestraße 20, statt. Dort geht es ab 18.30 Uhr unter anderem darum, ob der Inselpark unzäunt bleiben soll. Zu diesem Thema wird sich auch Bezirksamtsleiter Andy Grote vor Ort äußern. Zudem stehen die wegen Umbaumaßnahmen für mindestens sechs Monate entfernten Lärmschutzwände an der S-Bahntrasse auf der Tagesordnung. Darüber hinaus geht es um die Neuaufteilung der Quartiere, aus denen jeweils ein Vertreter im Beirat sitzt, und die weitere Zusammenarbeit mit dem Projekt „Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinseln“. SD
13.04.2014
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