Leseprobe »’s fehlt no es Lied«

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DANIEL FUETER Philip Bartels [Hg.]

’s fehlt no es Lied CHansons mit Texten von Thomas Hürlimann, Martin Suter und vielen anderen





DANIEL FUETER Philip Bartels [Hg.]

’s fehlt no es Lied CHansons mit Texten von Thomas Hürlimann, Martin Suter und vielen anderen


Für Kathrin Brenk

Der Autor, der Herausgeber und der Verlag bedanken sich für die grosszügige Unterstützung

Der rüffer & rub Sachbuchverlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt.

Erste Auflage Herbst 2020 Alle Rechte vorbehalten Copyright © 2020 by rüffer & rub Sachbuchverlag GmbH, Zürich info@ruefferundrub.ch | www.ruefferundrub.ch Schrift: Arnhem, Avenir Next, November 2, Barlow Druck und Herstellung: Kösel GmbH & Co. KG, Altusried Papier: 90 g/m², Salzer EOS naturweiß, 1.75

ISBN: 978-3-906304-65-6


6

Daniel Fueter

Zu diesem Buch

8

Philip Bartels 66 Prototypen für den Gebrauch

14

Thomas Hürlimann – Texte

22

Thomas Hürlimann – Noten

74

Martin Suter – Texte

87

Martin Suter – Noten

160

Schweizer DichterInnen – Texte

168

Schweizer DichterInnen – Noten

208

Deutsche DichterInnnen – Texte

216

Deutsche DichterInnen – Noten

256

Zugabe

258

Thomas Hürlimann Kathrin Brenk

260

Textnachweis

262

Biografien


Daniel Fueter Zu diesem Buch

6

Die Schauspielerin Kathrin Brenk war über viele Jahre mit vier Soloprogrammen unterwegs. Lieder und Texte lösten sich ab. Einmal diente ein imaginäres Tagebuch als roter Faden, einmal waren es Innerschweizer Sagen. Zu zwei Programmen schrieb Thomas Hürlimann Conferencen, die eigentliche kleine Monodramen waren. Er steuerte auch Chansontexte bei. Der andere »Hausautor«, der Kathrin mit einer grossen Zahl »Lyrics« verwöhnte, war Martin Suter. Ich sass am Klavier. Unser Regisseur war Christoph Leimbacher. Die hier vorgelegte Sammlung enthält mindestens zur Hälfte Brenklieder, dann Chansons, die ich als kleine Beiträge für verschiedenste Programme geschrieben habe. Mein Dank gilt zuerst Kathrin Brenk, die alles ins Rollen brachte und mit der ich jede kleine Tournee genossen habe. Sie hat »ihre« Lieder mit Kraft und Zartheit zum Leuchten gebracht. Dankbar bin ich auch den vielen weiteren Schauspielerinnen und Sängern – ich nenne stellvertretend Rachel Matter und Rea Claudia Kost – die mit mir dieses Repertoire aufgeführt haben. Der zweite Dank gilt allen Autorinnen und Autoren, deren Texte ich vertonte. Ich genoss das Privileg, dass Thomas Hürlimann und Martin Suter mir ihre Texte anvertrauten und dass sie jetzt dieser Herausgabe nicht nur uneigennützig zustimmten, sondern sie engagiert unterstützten und bereicherten. Ich habe ihre ChansonGedichte mit grosser Freude vertont und freue mich, dass sie jetzt auch als Texte unabhängig von Musik gelesen werden können. Ebenso danke ich dem vor elf Jahren verstorbenen Max Rüeger, der einen wunderbaren Umgang mit der Mundart pflegte, und Maja Stolle, die beide bereit waren, die Brenkprogramme mit zusätzlichen und prägnanten Farben entscheidend zu bereichern. Christoph Leimbacher brachte mich auf jene Autorinnen und Autoren, die zur frühen Zürcher Kabarettszene gehörten, Graziella Rossi und Helmut Vogel haben mich zu Walter Mehring geführt, Tim Krohn mit seinem Stück »Vehsturz« zu Albert Streich, Udo Samel zu Brechts »Anna Gewölkegesicht«. Ein Komponist ist verwöhnt, wenn er mit guten Texten umgehen darf. In der Art, wie ich mich im Genre Chanson bewege, wird die Frage, was zuerst sei, Text oder Musik, eindeutig beantwortet: der Text!


Die Recherche nach den ursprünglichen Textvorlagen für den Abdruck war allerdings nicht immer einfach, die Vertonungen liegen teilweise Jahrzehnte zurück und die Texte sind auf nicht immer geradlinigen Wegen zu mir gelangt. Bei der Vorarbeit für diese Publikation hat sich gezeigt: Meine Qualitäten als Archivar sind leider bescheiden. Deshalb bin ich umso dankbarer, dass ich mich bei der Suche nach den originalen Handschriften und Typoskripten der – teilweise hier erstmalig abgedruckten – Liedtexte auf die Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Fachleuten verlassen durfte. Es sind dies namentlich das Schweizer Cabaret-Archiv und sein Gründer Hansueli von Allmen, das Stadtarchiv Zürich und dort insbesondere Barbara Haldimann, Nadine Schwald und Nicola Behrens sowie Heinrich Aerni und seine Kolleginnen und Kollegen von der Musikabteilung der Zürcher Zentralbibliothek.

nen dieses Buches auch massgeblich finanziell unterstützt. Als kleines Zeichen des Dankes für diese Grosszügigkeit sind als letzte Lieder in diesem Buch »Fünf Chansons auf Gedichte von Jakob van Hoddis« abgedruckt, die ich 1989 für Martina Bovet geschrieben habe. Sie waren Ergänzungen zu einem Programm, das u.a. aus Schönbergs Brettl-Liedern und Musik von Charles Ives und Erik Satie bestand. Diese Lieder sind für eine klassisch ausgebildete Stimme geschrieben. Sie öffnen den Weg zu »konzertanten« Liederzyklen und Einzelliedern, die Philip Bartels in meinem Namen neben den hier vorliegenden und weiteren Chansons ins Netz gestellt hat, zur freien Verfügung für interessierte Sängerinnen und Sänger, Liedbegleiterinnen und Liedbegleiter. Zürich, im Juni 2020

Zum Charakter der Gebrauchsmusik gehört es, dass manchmal Eile angesagt ist. Drei Tage vor der Premiere merkt der Regisseur, dass es noch eines Liedes bedarf. Entsprechend flüchtig hingekritzelt sind oft meine kleinen Partituren. Philip Bartels, ebenso Musiker wie Theatermann, hat seine ganze Kennerschaft, Präzision und Geduld in Recherche, Entzifferung und Transkription investiert. Darüber hinaus war er mein Berater hinsichtlich Auswahl und Gestaltung bis zu einer Unzahl von musikalischen Detailfragen. Ich danke ihm von Herzen für seine gewaltige Arbeit und eine Zusammenarbeit, die nicht schöner hätte sein können. Und endlich auch der grosse Dank an den Verlag rüffer & rub: Ich danke Anne Rüffer für den Mut zu diesem im Verlagsprogramm ungewöhnlichen und ungewöhnlich aufwändigen Experiment, für ihre Offenheit und die Zuneigung, die sie dem Projekt zukommen liess. Das Buch beweist ihre Tatkraft und die Tatkraft ihres Teams und die Sorgfalt, die alle der Gestaltung zukommen liessen. Martina Bovet hat als sehr junge Sängerin schon den ersten Brenkabend miterlebt. Später haben wir neben unseren klassischen Liederabenden viele dieser Lieder gemeinsam aufgeführt. Vor einem guten Jahr regte sie eine Publikation meiner Stücke an. Es blieb nicht bei der Anregung. Martina Bovet hat das Erschei-

7


Berliner Morgen (Text: Thomas Hürlimann) Fliessend

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mehr, nach mehr. Der laut im Ohr. Die

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was - ser - wei - te Bild hier läuft ei - ne all

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Lich - ter pla - tzen

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Tempo I

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S fehlt no es Lied (Text: Martin Suter) Langsam

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Durchsage der Leitstelle (Text: Maja Stolle)

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Bitte nicht mit dem Chauffeur sprechen.

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Durchsage der Leitstelle:

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3 4

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© bienz-photography.ch

Biografien

Daniel Fueter wurde 1949 in Zürich geboren. Er studierte Klavier bei Sava Savoff sowie Liedbegleitung bei Irwin Gage und Esther de Bros an der Musikhochschule in Zürich. Ab 1973 wirkte er am Konservatorium Zürich als Lehrer für Klavier und Fachdidaktik und als Leiter der allgemeinen Abteilung (1980–1984) sowie einige Jahre an der Musikhochschule als Korrepetitor. An der Schauspielakademie Zürich arbeitete er als Lehrer für Chanson. Ab 1988 bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er (lange Zeit zusammen mit Hans Adolfsen) Liedgestaltung an der Musikhochschule Zürich. 2009 bis 2014 betreute er die Liedklasse am Conservatorio della Svizzera italiana in Lugano, seit 2008 unterrichtet er im Bereich Chanson an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er gibt Lied- und Chansonkurse im In- und Ausland. 1998 wurde Fueter zum Direktor der Musikhochschule Zürich gewählt. Nach der Gründung der Hochschule Musik und Theater Zürich (HMT) im Jahr 1999 leitete er zunächst das Departement Musik, von 2003 bis zur Gründung der Zürcher Hochschule der Künste im Jahr 2007 war er Rektor der HMT. Fueter leitete das Musikpodium der Stadt Zürich (1985–1989), war Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins (1990– 1993) und von Suisseculture (2006–2008) sowie Mitglied im Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat (2008–2011). Sein kompositorisches Schaffen umfasst neben über hundert Bühnen-, Film- und Hörspielmusiken zahlreiche musiktheatralische Werke, Chorwerke, Lieder und Chansons, Klavier- und Kammermusik sowie eine Viel-

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zahl von Arrangements. Er wurde national und international mehrmals ausgezeichnet. Daniel Fueter ist Vater zweier Töchter und Grossvater zweier Enkelinnen und eines Enkels. Er ist mit der Pianistin Eriko Kagawa verheiratet. Bei rüffer & rub erschienen bisher: »Das Lächeln am Fuße der Tonleiter« (2011) und »Kontrapunkte und Koloraturen« (2007).

© Lothar Opilik

www.danielfueter.ch

Philip Bartels wurde 1978 in Ostberlin geboren und ist an der polnischen Grenze auf der Insel Usedom aufgewachsen. Er lebt seit 2002 in der Schweiz, wo er an der Hochschule für Musik und Theater Zürich sein Regiestudium bei Stephan Müller abschloss. Daneben studierte er Komposition für Bühne und Film und Chorleitung im Nebenfach. Nach dem Ende seines Studiums arbeitete er als Theater- und Musiktheater-Regisseur an den Stadttheatern Biel/Solothurn und St. Gallen, seine Inszenierungen als freier Regisseur waren in der Schweiz unter anderem im Zürcher Theater Rigiblick, der Basler Gare du Nord, der Lokremise St. Gallen oder dem Südpol Luzern zu sehen. Viele seiner Arbeiten werden aber auch an ungewöhnlichen Orten gezeigt wie zum Beispiel im Luzerner Stadthauspark, im Architekturforum Zürich, im Kino Alass Zofingen. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur komponiert und arrangiert Philip Bartels für verschiedenste

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Formationen und mit einer Vorliebe für aussergewöhnliche Besetzungen und Konstellationen. Er leitet zusammen mit der Pianistin Simone Keller das KünstlerKollektiv »ox&öl«, das Projekte im experimentellen Musiktheaterbereich und partizipative Vermittlungsangebote organisiert und durchführt. Die beiden wurden 2017 mit dem Anerkennungspreis der Fachstelle für Kultur des Kantons Zürich im Bereich der kulturellen Teilhabe ausgezeichnet und – ebenfalls 2017 – aufgrund der »richtungsweisenden Vermittlungsarbeit« für den »Junge Ohren Preis« in Frankfurt am Main nominiert. Als Mitglied des Kukuruz Quartetts stand Philip Bartels in Ruedi Häusermanns Inszenierung »piano forte« im Zürcher Schauspielhaus auf der Bühne und ist auf der CD »piano interpretations« mit Musik von Julius Eastman zu hören, die bei intakt records erschienen ist und weltweit und spartenübergreifend Aufmerksamkeit erregt hat und u.a. bei Boston Globe, New York City Jazz Records und Chicago Reader unter den »albums of the year 2018« zu finden ist. www.philipbartels.ch


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