Februar/März 2017 ....... "Das Leben ist bunt - Farben und ihre Wirkung"

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zum Titelthema

Farben – Kinder des Lichts.

Ich hatte ein Buch als Kind, das ich besonders liebte. Es handelte von zwei Kindern, die trotz großer äußerer Widerstände zueinander fanden. Das eine Kind, ein Mädchen, lebte im »Buntland«, das andere, ein Junge, im »Grauland«. Zwischen ihnen stand eine hohe Mauer. Im Grauland lebten sehr unglückliche Menschen, deren König die Farben verboten hatte, da er depressiv war und sich nicht aufheitern lassen wollte. Das Buntland erklärte er zum Feindesgebiet. Jeder Kontakt zu ihm war strengstens verboten. Im Verlauf der Geschichte befreundeten sich die Kinder immer inniger. Sie hatten eine kleine Lücke in der Mauer zwischen den Ländern entdeckt, durch die hindurch sie miteinander reden konnten. Schließlich schaffte es der Junge, der zudem der Sohn des Königs war, aus dem Grauland hinüber ins Buntland zu fliehen – sehr zum Kummer und Zorn seines Vaters. Nach einiger Zeit siegte seine Sehnsucht nach dem Sohn und er begnadigte den Flüchtling. Der junge Prinz kehrte zusammen mit dem Mädchen ins Grauland zurück. Die beiden durften sogar die Farben mitbringen. Schließlich wurde er selbst König, nachdem er seinen Vater mit den Farben von seiner Schwermut geheilt hatte. Und natürlich heiraten die beiden und so weiter. Farben – was täten wir ohne sie. Was wären wir ohne sie. Was wären wir ohne das beruhigende weite Blau des Himmels, das vitalisierende Grün der Natur, die unendlich vielen Farbschattierungen der Blumen, die unser Leben so reich machen.

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Zwei Königreiche der Farben unterscheiden wir: Die Lichtfarben und die Erdfarben (Körperfarben). Die Summe aller Lichtfarben ergibt strahlendes, transparentes Weiß, die Summe aller Erdfarben ergibt opakes Schwarz. Die Lichtfarben sind die Fareinfach JA 02-03/2017

ben des gebrochenen Lichts, die Erdfarben die Farben des reflektierten Lichts. Eine rote Rose absorbiert alle Lichtfarben, außer dem Rot. Diese Farbe schickt sie als Schwingung in unser Auge zurück und von da in das Sehzentrum, wo wir die Schwingung als Farbe interpretieren, also sehen. Man könnte also auch sagen, dass die Erdfarben die irdischen Farben sind und die Lichtfarben die himmlischen. Beide begegnen uns besonders entzückend in einer Landschaft, über die sich ein leuchtender Regenbogen spannt. Selbst die für uns sichtbaren Lichtfarben sind wohl nichts gegen das Kaleidoskop der ätherischen spirituellen Farben, die wir mit unseren körperlichen Sinnen und unserem Gehirn nicht sehen können, außer wir haben dafür eine besondere Begabung. Aurasichtige Menschen sehen diese Farben mit ihrem Höheren Bewusstsein. Sie haben gelernt, sie mit ihrem geistigen Auge wahrzunehmen. Sie können auf dieser Seite des Lebens etwas, was auf der anderen Seite sehr einfach ist, weil es dort kein Gehirn mehr gibt, das als Wahrnehmungszentrum gebraucht wird. Daher sprechen Menschen, die Nahtod-Erfahrungen hatten oder sich sonstwie »aus dem Jenseits« zu Wort melden, von dieser ungeheuren Farbenpracht, die sie dort erleben. So wie auf Erden das Licht in einem Kristall oder Regentropfen millionenfach gebrochen wird, so wird im Himmel das himmlische strahlend weiße Licht gebrochen, noch viel strahlender, noch viel reiner – in einer Unendlichkeit von Farben, die wir mit unseren körperlichen Augen nicht wahrnehmen könnten. Alles, was Form hat, beginnt mit der Brechung oder Zerlegung des Lichts. Der Ursprung alles Seienden ist das reine Licht, das reine Bewusstsein, das


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