SITTEN...LEBT

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SITTEN ... LEBT MARCEL MAURER | CLAUDE COEUDEVEZ




EDITIONS MONOGRAPHIC

Text Marcel Maurer Bilder Claude Coeudevez Adrien Coeudevez (p. 127) Patrice Tschopp (pp. 128, 129, 130) Gestaltung und Satz Raul Minello, pixel-factory.ch Druck Schoechli Impression & Communication SA, Sierre © 2015 - Edition Monographic SA, CH-3960 Sierre monographic.ch ISBN 978-2-88341-246-0


SITTEN ... LEBT MARCEL MAURER | CLAUDE COEUDEVEZ




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Poet und Musiker. Sein Blick schweift in die Ferne, tr채umt das Leben, gestaltet sein Universum in allen Einzelheiten. Der K체nstler ist in seiner Loge, letzte Retusche vor dem Auftritt. Er, Marc, hat die Messlatte hoch gesetzt. Leidenschaftlich, sensibel, anspruchsvoll, ein Perfektionist.




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Dort sitzend, wo sich früher die Stadtmauer erhob. Wie aus einem Fellini-Film. Konfettis kleben an den Kleidern. Der Umzug und die Wagen rücken näher. Der Hexer und sein Turm wachen über diese bunte vermummte Welt. Würdig sind sie und stolz inmitten des Lichtstrahls, der durch die Äste und Blätter dringt. Irgendwie herrscht Ruhe, obwohl das Getöse der Guggenmusik ertönt. Die Zeit scheint still zu stehen.



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Der reissende Wildbach bleibt brav in seinen Schranken. Er spielt «Suone», indem er durch sein Rauschen den stillen Ort belebt, auf dem in Kürze das Fest beginnt! Die Kühle des Wassers ist willkommen. Der Kran dient als Übergang zwischen Himmel und Erde. «Schwarz und Weiss gleichen sich wie zwei Wassertropfen.» (Claude Nougaro)




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Er sass auf einer Bank an der Seepromenade von Montreux. Wir spazierten mit meinem Vater: «Siehst du diesen Herrn, das ist Alfred Hitchcock». Sein Film Die Vögel war 1963 auf der Leinwand zu sehen. Die Begegnung dieser zeitlosen Legende ist mit schwarzer Tinte in mein Gedächtnis eingetragen. Die Erinnerung an die Prinzessin von Monaco ist nicht weit.



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Er ist ruhig und konzentriert, nimmt nicht mal die nackte GĂśttin wahr. Es ist Aperozeit. Nichts zu machen. UnerschĂźtterlich. Bistro-Stimmung.



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Es ist eine verlassene Tankstelle, irgendwo zwischen Las Vegas und der kalifornischen Küste, wenige Kabellängen von Texas entfernt. Weit und breit keine Seele. Die grosse Brüstung empfängt die Göttin Automobil. Diese Raststätte der modernen Zeiten ist schon ein wenig überholt. Bald kommt die Zeit des elektrischen Aufladens. Sie tritt aus der Nacht hervor wie ein Objekt, das auf einem Modell liegt. Jakobsmuschel auf dem Weg nach Compostela.






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