OBERINNENTAGUNG
Oberinnentagung: Sr. Hannelore Reichert-Pfundstein aus dem Freiburger Diakonissenhaus, Sr. Roswitha Buff von der Diakonie Neuendettelsau und Sr. Anke Frickmann von der Westfälischen Diakonissenanstalt Sarepta haben gut lachen
Übergänge erfahren und begleiten „Übergänge erfahren und begleiten” - unter diesem Thema trafen sich vom 31. März bis zum 02. April die Oberinnen unserer Häuser im Stuttgarter Diakonissenmutterhaus in der Rosenbergstraße. Das Thema und erst recht die Referentin, Schwester Liliane Juchli, Dr. theol.h.c., weckten bei den meisten von uns große Erwartungen. Die Grandedame der Krankenpflege kennt in Ost- und Westdeutschland jeder und jede, der/die zwischen den 60-er und 90-er Jahren eine Ausbildung in diesem Bereich absolvierte. Das von ihr begründete Pflegebuch bildete die Grundlage für die Wissensvermittlung in diesem Fachbereich. Vor fast zwanzig Jahren wandte sich Schwester Liliane, die Ordensschwester in dem franziskanisch geprägten Schweizer Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz ist, dem Thema Lebensübergänge zu, und damit beendete sie ihr herausragendes Engagement für den Bereich, der sie zu einer anerkannten und berühmten Persönlichkeit gemacht hat. Dem Menschen zugewandt, ihm und seinen Bedürfnissen ganz nahe, so erlebten wir Schwester Liliane während der Tagung. Sie machte uns darauf aufmerksam, dass unser Leben gespickt ist von mehr oder weniger
gravierenden Übergängen. Diese Übergänge gilt es wahrzunehmen und bewusst zu gestalten. In den vier Arbeitseinheiten gab sie uns eine Menge Wissen weiter. Es entstand der Gedanke, vor allem für unsere 60- bis 80-jährigen Schwestern Seminare anzubieten, die ihnen helfen können, Lebensübergänge gestärkt an Geist und Seele zu bewältigen. Schwester Liliane sagte uns zu, uns dabei zu unterstützen. Die eineinhalb Tage unserer Konferenz haben sich für uns gelohnt. Wir konnten dazulernen, und das zur Verfügung gestellte Material macht es uns leicht, damit in unseren Gemeinschaften weiterzuarbeiten. Zum Gelingen trugen auch die optimalen Tagungsverhältnisse im Mutterhaus in Stuttgart bei, die gastfreundlichen Schwestern, das köstliche Essen, der überall zu findende Blumenschmuck, der musikalische Abschlussabend und vieles mehr. Dr. Christine-Ruth Müller, Erna Biewald, Irmtraut Krumrey sowie Hannelore Reichert-Pfundstein organisierten und gestalteten gemeinsam mit der Referentin dieses Treffen, bei dem alles stimmte. Ihnen wie der Gastgeberin, Oberin Sr. Ursel Pfeifle, ihren Mitarbeiterinnen und Vorsteher Dr. Gottfried Claß herzlichen Dank!
Die Referentin und Pflegespezialistin Sr. Liliane Juchli ermutigte dazu, das Alter nicht als „Lebensrest" zu betrachten, sondern aktiv zu gestalten
Aussagen aus dem Referat von Liliane Juchli •
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Entscheidend ist die Phase um das sechzigste Lebensjahr. Dort wird bewusst, wofür der Mensch bestimmt ist. Die Veränderung in der Altersstruktur und die höhere Lebenserwartung des Menschen verlangen eine Veränderung der Sichtweise. Steigendes Alter bedeutet nicht Abstieg, sondern einen Lebensaufstieg. Das Alter sollte als „Lebenszeitraum mit eigenem Wert” betrachtet und aktiv gestaltet werden. Statt die fortgeschrittenen Lebensphasen als „Sonderfall” zu betrachten, sollten sie als normaler Teil der menschlichen Biographie angesehen werden, auch in Medizin und Pflege.
OBERIN SR. SONJA RÖNSCH, NIESKY
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