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Buch mit Geschichte Kraftplatz Ruine Rottenburg. A place, a history The Castle Ruin Rottenburg is a power place

BUCH MIT

GESCHICHTE

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EIN WENIG VERSTECKT LIEGT SIE DA, DIE RUINE ROTTENBURG OBERHALB VON BUCH. ES IST EIN WUNDERBARES FLECKCHEN ERDE.

Ein Kraftplatz.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Rottenburg, gelegen auf einer felsigen Waldkuppe oberhalb von Buch, im Jahr 1149. Im Mittelalter galt die Burg als Zentrum der Edelleute und Adeligen und war die wirtschaftliche Drehscheibe und das Verwaltungszentrum von Tirol. Ursprünglich war sie der Stammsitz der Herren von – der Name lässt’s erahnen – Rottenburg, denen sie als Wohnsitz diente und in deren Besitz sie sich befand, fast bis die Familie um 1410 ausstarb. Kurz zuvor begann sich Heinrich von Rottenburg gegen den Tiroler Landesfürsten Herzog Friedrich IV. mit der leeren Tasche aufzulehnen, der die Gefahr jedoch bannen konnte und die Rottenburger gefangen nahm. Die Burg selbst wurde zerstört, als Sitz des Landesgerichts Rottenburg zwar wieder aufgebaut, aber mit der Verlegung des Gerichts nach Rotholz im Jahr 1594 gänzlich dem Verfall preisgegeben.

Heute ist von der ehemals stattlichen, ausgedehnten Burganlage nur noch eine Ruine übrig. Nichtsdestotrotz ist sie samt ihrer Umgebung ein Kraftplatz geblieben. Eine gemütliche Wanderung führt über den Bibelweg die rund 200 Höhenmeter nach oben zu den steinernen Zeugen einer längst vergangenen Zeit – unter anderem vorbei an einem Naturdenkmal und Tirols höchstem Baum, der Notburga-Fichte. Neben der Ruine befindet sich die Versöhnungsstiege, die noch heute von der Wiedervereinigung der einst verfeindeten Grafen von Rottenburg zeugt. Dass sie sich versöhnten, war auch der heiligen Notburga zu verdanken, die 1313 auf der Rottenburg verstarb. 1956 erbaute man ihr zu Ehren die Notburgakapelle. ➸ DIE MAUERRESTE der Ruine Rottenburg sind Zeugen einer vergangenen, prächtigen Zeit.

Tirols einzige Heilige

Dass Notburga – die einzige Tiroler Heilige – eine eigene Kapelle bekommen hat, ist dem 2013 verstorbenen Kaplan Ludwig Penz zu verdanken. Auf dessen Initiative errichtete Architekt Josef Menardi die Kapelle 1957 aus Teilen der umherliegenden Steine der Ruine am Platz eines ehemaligen Eckturms.

➸ RUND 200 HÖHENMETER geht die gemütliche Wanderung nach oben. Wunderbare Ausblicke sind der Lohn.

Notburga von Rattenberg (1265–1313), benannt nach ihrem Geburtsort, war Dienstmagd unter Heinrich I. von Rottenburg. Notburga kümmerte sich auch um die weniger Privilegierten und verteilte mit Duldung ihres Dienstherren Speisereste an die Bedürftigen. Als Heinrich I. starb, untersagte die Frau seines Sohns Notburga das Verteilen der Speisen. Also begann sie, regelmäßig Fastentage abzuhalten und das so gesparte Essen an die Bedürftigen weiterzugeben. An einem solchen Tag trug sie das Essen in ihrer Schürze und einen Krug mit Wein im Arm, als ihr Dienstherr Heinrich II., aufgehetzt durch seine Frau, ihr den Weg versperrte. Er wollte wissen, was die Magd bei sich trug, und griff nach ihrer Schürze. Aber was er sah, war kein Essen, sondern Holzspäne. Und im Krug erblickte er auch keinen Wein, sondern Lauge. Dennoch kündigte der Burgherr das Dienstverhältnis bald auf, Notburga fand in der Gemeinde Eben Arbeit als Bauernmagd. Sie versorgte das Vieh und half bei der Feldarbeit. Vom Bauern hatte sie sich das Recht erbeten, mit dem Feierabend-Läuten die Arbeit niederzulegen, um zu beten. Eines Nachmittags, als das Wetter umzuschlagen drohte, legte Notburga wie immer die Arbeit nieder, obwohl der Bauer verlangt hatte, dass alle weiterarbeiten. Als er sie nicht gehen lassen wollte, warf sie ihre Sichel gen Himmel, wo diese an einem Sonnenstrahl hängen blieb. Der Bauer erschrak schier zu Tode und ließ Notburga ziehen. Zwischenzeitlich war auf der Rottenburg nicht nur die Gemahlin ihres einstigen Dienstherrn verstorben, sondern zudem ein blutiger Bruderkrieg zwischen Heinrich II. und seinem Bruder Siegfried entbrannt. Heinrich II. bat seine ehemalige Magd um ihre Rückkehr und tatsächlich gelang es ihr, Frieden zu stiften. Bis an ihr Lebensende blieb Notburga auf der Rottenburg. Als ihr Tod nahte, bat sie, dass man ihren Leichnam auf einen von zwei Ochsen gezogenen Wagen legen und sie dort begraben solle, wo die Tiere schließlich stehenbleiben würden. Von der Rottenburg hinauf bis nach Eben am Achensee zogen die Ochsen den Wagen und erst vor der Kirche hielten sie an. Bis heute ist dort Notburgas letzte Ruhestätte.

Wandertipp:

Vom Parkplatz Gasthof Esterhammer in Rotholz aus folgt man dem als Bibelweg beschilderten Forstweg und wandert entlang der besinnlichen Skulpturen zur höchsten Fichte Tirols, der Notburga-Fichte. Weiter geht die Wanderung bis zur Ruine der Rottenburg mit der Versöhnungsstiege, einem netten Rastplatz mit Feuerstelle und der Notburgakapelle. Die familienfreundliche, einfache Wanderung ist hin und retour rund 2,5 Kilometer lang.

A PLACE, A HISTORY

IT IS ALMOST INCONSPICUOUS, THE CASTLE RUIN ROTTENBURG ABOVE BUCH. HOWEVER, IT IS INDEED AN AWEINSPIRING PLACE – A power place,

IN FACT.

The Rottenburg Castle, located on rocky woodland above Buch, was first documented in 1149. In the Middle Ages, Rottenburg was regarded as the centre of the nobles and noblemen and was the economic hub and administrative centre of Tyrol. Originally, it was the ancestral seat of the Lords of, as the name suggests, Rottenburg. It served them as a residence and was in the family's possession almost until the family died out in 1410. Shortly before, Heinrich von Rottenburg had begun to rebel against the Tyrolean Duke Friedrich IV of the Empty Pockets, who, however, was able to avert the danger and captured the Rottenburgers. The castle itself was destroyed, although rebuilt as the seat of the regional court Rottenburg, but with the relocation of the court to Rotholz in 1594, it was completely abandoned and left to decay.

Today, only a ruin remains of the former stately, extended castle complex. Nonetheless, the castle and its surroundings have remained a power place. The Bible trail leads over an easy ascent of 200 meters up to the stone witnesses of a bygone era. Hikers will also pass a natural monument and Tyrol's highest tree, the spruce Notburgafichte. Next to the ruin are the Reconciliation Stairs, which still bear witness to the reunification of the once hostile Counts of Rottenburg. They were reconciled due to Saint Notburga, who died at Rottenburg Castle in 1313. In 1956 the so-called Notburga Chapel was built in her honour.

Hiking tip:

From the Gasthof Esterhammer inn's car park, follow the forest path signposted as a Bible trail and walk along the contemplative sculptures to Tyrol's highest spruce, the Notburga spruce. The hike continues to the ruin of Rottenburg with the reconciliation staircase, a nice rest area with a fire pit and the Notburga Chapel. The family-friendly, easy hike is altogether about 2.5 kilometres long.

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