ECHT Oberfranken - Ausgabe 42

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NATUR UND UMWELT

Zwischen den Rettungseinsätzen: Eine Kindergartengruppe kommt zu Besuch. Pilot Daniel Hecht stellt sein pädagogisches Geschick unter Beweis.

Rettungssanitäter Roland Wittig unterstützt den Notarzt. Hier bereitet er eine Spritze vor.

Beim erneuten Landen bewundere ich, wie Pilot Hecht den Hubschrauber jedes Mal so elegant und mühelos um 180 Grad dreht, damit er für den nächsten Abflug wieder in Startposition steht. Doch es gibt keine Verschnaufpause. Als sei es perfekt getimt, trifft gerade eine Kindergartengruppe mit ihren Erzieherinnen ein. Jetzt kann Daniel Hecht sein pädagogisches Talent beweisen. Mit seinen kindgerechten Erläuterungen zum Hubschrauber und zu den Aufgaben eines Rettungsdienstes zieht er die Kids ganz in seinen Bann. Und als Höhepunkt darf jedes Mädchen, jeder Junge mal ins Cockpit klettern.

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ECHT Oberfranken

Ein Rettungshubschrauber darf überall landen – ohne vorherige Erlaubnis.

Christoph 20 • Der Rettungshubschrauber des ADAC, benannt nach dem Schutzpatron der Reisenden, wird seit 1981 mit drei Piloten betrieben. Zur Luftrettung gehören außerdem sechs HEMS TC, speziell ausgebildete Rettungssanitäter des BRK und 21 Ärzte aus dem Klinikum Bayreuth. Die Finanzierung übernehmen die Krankenkassen, abgerechnet wird nach Flugminuten. • 200.000 Rettungseinsätze mit Hubschraubern gibt es jährlich in Europa, 100.000 in Deutschland, 55.000 davon werden vom ADAC geleistet. Für Christoph 20 sind es um 1.700 im Jahr, also rund fünf pro Tag. Hauptsächlich werden Zubringerdienste für den Notarzt geflogen. • Für den öffentlichen Luftrettungsdienst in Bayern stehen acht Rettungshubschrauber und vier Intensivtransporthubschrauber zur Verfügung. Ihr Einsatzbereich hat einen Radius von ca. 60 Kilometern, die Helikopter erreichen ihren Einsatzort in längstens 15 Minuten. Die nächsten Rettungshubschrauber sind in Suhl, Weiden und Nürnberg stationiert. Bei Dunkelheit sind Hubschrauber aus München, Regensburg und Nürnberg im Einsatz. • Christoph 20 kostet in der aktuellen Version inklusive der medizinischen Ausstattung rund 5,5 Millionen Euro. Das Leergewicht liegt bei 1,8 Tonnen, das Gesamtgewicht darf maximal 2.835 Kilo betragen. Durchschnittlich 13.000 Liter Kerosin verbraucht der Rettungshubschrauber im Monat, im Sommer etwa 15.000 Liter. Vollgetankt kann Christoph 20 2,5 Stunden lang in der Luft bleiben und 500 Kilometer Flugstrecke zurücklegen.


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