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Energiefresser im Fadenkreuz

Angeregte Diskussionen beim microsonicBetriebsrundgang: Alexander Harbach (r.), Energieeffizienz-Manager bei DEW21, sucht mit Prokurist Andreas Jantz (M.) und Anja Schweer (l.), Assistentin der Geschäftsleitung, nach Einsparpotenzialen.

Acht Dortmunder Unternehmen wollen in den nächsten beiden Jahren ihre Verbräuche und Kosten spürbar senken. Daher haben sie mit Unterstützung von DEW21 das Energieeffizienz-Netzwerk »Effizienz verbindet« gegründet. Wie schnell sich konkrete Einsparpotenziale finden lassen, wird beim Energiecheck bei der Firma microsonic deutlich.

Den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen hat Andreas Jantz schon länger im Blick. Der Prokurist des UltraschallsensorenHerstellers microsonic führte bereits vor sechs Jahren ein UmweltmanagementSystem ein und legte auch beim neuen Firmensitz am Phoenixsee, der vor zwei Jahren bezogen wurde, viel Wert auf ressourcenschonende Technik: Für das Kühlen und Erwärmen des Gebäudes wird beispielsweise eine innovative BetonkernAktivierung genutzt. Mit derart fortschrittlichen Ansätzen im Hinterkopf hat microsonic

Für das Kühlen und Erwärmen des microsonic-Gebäudes am Phoenixsee setzt das Unternehmen bereits auf eine innovative Betonkern-Aktivierung.

zusammen mit sieben anderen Dortmunder Unternehmen ein EnergieeffizienzNetzwerk gegründet. Unterstützt vom lokalen Energieversorger DEW21 wollen die Mitglieder ihre Verbräuche und Kosten weiter runterfahren.

„Beim Energiesparen haben wir schon einiges erreicht, aber wir werden uns nicht auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen. Als HightechUnternehmen ist es unser Anspruch, nicht nur mit unseren Produkten, sondern auch mit unserem Firmensitz stets zu den Vorreitern zu gehören“, betont Jantz. Vom branchenübergreifenden Austausch mit den anderen NetzwerkUnternehmen sowie den Workshops und Vorträgen erhofft sich der Prokurist wertvolle Impulse. Gleiches gilt für den von DEW21 durchgeführten Energiecheck vor Ort, der für alle NetzwerkMitglieder auf dem Programm steht.

„Ganz egal, wie intensiv sich ein Betrieb bereits mit seinen Energieverbräuchen auseinander gesetzt hat: Mit dem frischen Blick von außen identifizieren wir immer noch Stellschrauben, an denen man drehen kann“, ist Alexander Harbach, EnergieeffizienzManager bei DEW21, überzeugt. Typische Schwachpunkte seien unnötig hohe Lastspitzen, falsch eingestellte Heizungspumpen oder stromfressende Beleuchtungen. „Dabei hat sich gerade die LEDTechnik in den vergangenen zwei Jahren rasant weiterentwickelt“, so Harbach. Nicht zuletzt könnten auch die Mitarbeiter durch umsichtiges Verhalten zu erheblichen PositivEffekten beitragen.

Wie zügig sich konkrete Ansatzpunkte zum Energiesparen identifizieren lassen, macht etwa die Lastganganalyse bei microsonic deutlich. Dabei scannt Harbach den betrieblichen Stromverbrauch eines Jahres nach besonderen Auffälligkeiten. „Wir können sehen, dass es auch in produktionsfreien Zeiten einen beachtlichen Stromverbrauch gibt. Den Ursachen dafür müssen wir auf den Grund gehen.“ Weiteres Einsparpotenzial sieht er in den Stromverbrauchsspitzen, die sich auf nur wenige Stunden im Jahr summieren, aber über den Leistungspreis direkten Einfluss auf die Stromkosten haben.

Auch der anschließende Betriebsrundgang wirft spannende Fragen auf: Können die neben dem Rolltor platzierten Heizkörper nicht runtergeregelt werden? Kann die Abwärme des Kompressors in irgendeiner Form für die Heizung genutzt werden? Harbach resümiert: „Es gibt gleich mehrere Punkte, die wir nun tiefer analysieren werden. Ich bin sicher, dass wir am Ende für Klimaschutz und Kostenseite des Unternehmens einiges tun können.“

Effizienz verbindet: DEW21-Geschäftsführer Peter Flosbach (m.) mit den acht Dortmunder Netzwerk-Akteuren, die gemeinsam ihre Energieverbräuche runterschrauben wollen.

Bundesweite Initiative

Das Dortmunder Netzwerk »Effizienz verbindet« gehört zum Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz, den die Bundesregierung gemeinsam mit Verbänden und Organisationen ins Leben gerufen hat. Bis 2020 sollen bundesweit 500 lokale EnergieeffizienzNetzwerke entstehen. Partner des Dortmunder Netzwerks sind WILO SE, Bäckermeister Grobe, Städtische Seniorenheime Dortmund, Flughafen Dortmund, Wasserwerke Westfalen, SanktJohannes Hospital Dortmund, SanktJosefsHospital und microsonic. Die Anmeldung als Partner ist noch bis Juni 2017 möglich. Kontakt: alexander.harbach@ dew21.de.

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