DSO-Nachrichten 09/10 2016

Page 1

DSO-NACHRICHTEN September | Oktober 2016

BRENNEN FÜR DEN MOMENT Martin Grubinger im Gespräch ›Vanessa‹ David Zinman dirigiert Barber

S. 5

Anmut und Emotion Kirill Gerstein spielt Skrjabin Schöpfer und Nachschaffender Ton Koopmans Barock

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

S. 3

S. 6 S. 7


2

70 Jahre DSO | Kurzmeldungen

Inhalt 2

Erinnerungen … Die Fünfzigerjahre

Willkommen 70 Jahre DSO und Kurzmeldungen

3

Brennen für den Moment Martin Grubinger im Gespräch

4

Die Musik der Tausend Rückblick auf den ›Symphonic Mob‹

Vernarrt Kulturradio-Kinderkonzert

5

»… eine amerikanische Große Oper« David Zinman mit Samuel Barbers ›Vanessa‹

6

70 Jahre DSO Fundstücke aus sieben Jahrzehnten (I)

Anmut und Emotion Giancarlo Guerrero und Kirill Gerstein

7

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Schöpfer und Nachschaffender Ton Koopman mit einem Barockprogramm

Debüt im Deutschlandradio Kultur

Eigentlich war ich 1948 nach Berlin gekommen, um dort meine Geigenstudien fortzusetzen, wurde jedoch kurz darauf Mitglied des Berliner Philharmonischen Orchesters. Regelmäßig spielte ich auch als Aushilfe bei Schallplattenaufnahmen und Konzerten des RIAS-Symphonie-Orchesters – ab 1956 Radio-Symphonie-Orchester (RSO), heute DSO – unter seinem ersten Chefdirigenten Ferenc Fricsay. Ich stellte dabei fest, dass mir seine Art des Musizierens besser gefiel als die von Furtwängler, Karajan oder Celibidache. Fricsay hat seine Musiker nie als Untergebene angesehen, er hat jeden einzelnen respektiert, uns viele Freiheiten gelassen, und er war immer bereit, eine Interpretation organisch wachsen zu lassen. Der Umgang war sehr kollegial, und Fricsay hat Anmerkungen, die man sonst vielleicht schärfer oder deutlicher ausgedrückt hätte, durch seine österreichisch-ungarische Art sehr charmant vermittelt: »Meine Herren, sein’s so nett …«. Zudem war das RSO exzellent besetzt und wusste viele gute Musiker der Staatskapelle in seinen Reihen, die aus dem Osten wegwollten und wegen Fricsay zu uns gekommen waren. Ich selbst wurde dann 1955 Mitglied des RSO – obgleich das Orchester nach dem Wegfall der Finanzierung durch die Amerikaner auf sich allein gestellt war und sich bis 1956 mit Schallplattenaufnahmen über Wasser halten musste. Manchmal waren wir acht Stunden im Studio und spielten abends dann noch ein Konzert. Das waren damals harte Zeiten in Berlin, aber sie haben einen unglaublichen Zusammenhalt unter den Musikern erzeugt, der für Jahrzehnte den Charakter des Orchesters geprägt hat. Wir haben mit Dirigenten wie Böhm, Solti oder Klemperer gearbeitet, auch Strawinsky oder Hindemith standen am Pult des RSO, und viele namhafte Komponisten vertrauten uns Uraufführungen an. Das Orchester war zu einem Klangkörper zusammengewachsen, der auch ein Gegengewicht zu den Kapellmeistern bildete und mit ihnen gemeinsam auf höchstem Niveau musizierte. Das habe ich in all den Jahren besonders geschätzt.

Drei Newcomer stellen sich vor

8

Konzertkalender Alle Konzerte im August, September und Oktober

Eberhard Wangemann, geboren 1920 in Leipzig, war von 1955 bis 1985 Mitglied der Geigen im RSO, lange Jahre Vorsitzender des Orchestervorstands und Mitglied des Kuratoriums. Für sein Engagement wurde er 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, seit 1985 ist er Ehrenmitglied des Orchesters. Er lebt bei Berlin. Ein ausführliches Gespräch lesen Sie unter dso-berlin.de/70jahre.

Sommerliche Kammermusik mit dem Polyphonia Ensemble Berlin

Auf Wiedersehen! Tugan Sokhiev nimmt Abschied vom DSO

Busoni zum 150. Geburtstag – Kammerkonzert am 26.09.

Mit intelligenten und spannenden Programmen, musikalischen Entdeckungen und flexiblen Besetzungen hat sich das Polyphonia Ensemble Berlin nicht nur in der Hauptstadt einen Namen gemacht. Die DSO-Mitglieder sind mit Konzerten und Kammermusik-Workshops in Zusammenarbeit mit der Deutschen Welle weltweit unterwegs. Am 26. August gestalten sie ein Konzert der Reihe ›Klassik im Grünen‹ im Botanischen Garten mit sommerlichen Werken für zehn Bläser von Bird, Caplet und Françaix. Am 27. August ist das Ensemble dann in anderer Gestalt erneut zu erleben: Im Rahmen der ›Langen Nacht der Museen‹ erklingen Kompositionen u.a. von Albéniz und Piazzolla für Holzbläserquintett. Mehr lesen Sie unter dso-berlin.de/kammermusik.

Nach vier intensiven und überaus fruchtbaren Jahren als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter hat Tugan Sokhiev seinen Abschied vom DSO genommen. Mit einem neuen Blick auf Beethoven, Brahms und Mahler hat er das Berliner Publikum begeistert, darüber hinaus vor allem aber unbekannte Musikwelten Osteuropas erschlossen – mit Werken von Weinberg, Tanejew und Chatschaturjan. Einen bleibenden Eindruck hinterließen seine Prokofjew-Interpretationen, die sich wie ein roter Faden durch die Ära ziehen und auf vielgelobten CD-Mitschnitten bei Sony Classical dokumentiert sind. Französischer Klangsinn und besonders die Musik von Hector Berlioz bildeten einen weiteren Schwerpunkt der gemeinsamen Jahre; die dramatische Legende ›La damnation de Faust‹ setzte am 25. und 26. Juni einen farbkräftigen und beeindruckenden Schlusspunkt hinter eine Zusammenarbeit, die das Orchester in Bestform hinterlässt. Es ist nur ein vorläufiger Abschied, denn zum Saisonabschluss 2017 kehrt Tugan Sokhiev als Gast ans Pult des DSO zurück. Im Herbst 2017 wird ihm mit dem Engländer Robin Ticciati ein hochspannender Künstler im Amt nachfolgen: Den designierten Chefdirigenten kann man bereits am 13. Januar und am 22. Juni beim DSO erleben.

›Freiheit für die Tonkunst!‹ heißt die Ausstellung in der Kunstbibliothek am Kulturforum, die sich vom 4. September bis zum 8. Januar dem Leben, Werk und Wirken Ferruccio Busonis widmet – einer zentralen Figur der Moderne und einer der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit. Im April 2016 wäre der Komponist, Klaviervirtuose, Dirigent, Musiktheoretiker und Wahl-Berliner 150 Jahre alt geworden. Im Rahmenprogramm der Ausstellung geben Musikerinnen und Musiker des DSO am 26. September ein Sonderkonzert der Reihe ›Notturno‹, das ganz dem Œuvre Busonis gewidmet ist – mit Kompositionen für Klavier solo, Werken für Violoncello bzw. Klarinette und Klavier, einem Klaviertrio, dem Zweiten Streichquartett sowie dem Orchesterstück ›Berceuse élégiaque‹ in einer Bearbeitung für Instrumentalensemble mit Klavier und Harmonium. Mehr lesen Sie unter dso-berlin.de/busoni.

Fr 26. August 18 Uhr Botanischer Garten

Sa 27. August 21 Uhr Musikinstrumenten-Museum 23 Uhr Gemäldegalerie

26.08.: Karten zu 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 15 € 27.08.: Karten und Informationen unter lange-nacht-der-museen.de

Mo 26. September 20.30 Uhr Musikinstrumenten-Museum

Karten zu 22 € | 15 € ermäßigt AboPlus-Preis 19 €

In Kooperation mit der


3

Martin Grubinger im Gespräch

Brennen für den Moment Saisoneröffnung des DSO mit dem Schlagzeuger Martin Grubinger am 11.09.

Der österreichische Multiperkussionist Martin Grubinger ist der wohl wichtigste Protagonist seines Instruments. Er wird weltweit bei Festivals und Orchestern gefeiert – mit einem Repertoire, das von Solowerken über Kammermusik bis zu Solokonzerten und großbesetzten Konzert-Events, etwa mit seinem Ensemble ›The Percussive Planet‹ reicht. Im Rahmen des Musikfests Berlin, das in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf das Schlagwerk setzt, ist er am 11. September zum ersten Mal beim DSO in Berlin zu Gast: Er spielt die Deutsche Erstaufführung von Olga Neuwirths Schlagzeugkonzert ›Trurliade – Zone Zero‹. Martin Grubinger, warum ist das Schlagzeug für Sie das Instrument des 21. Jahrhunderts? Das Schlagzeug hat für unterschiedlichste Musikrichtungen einen hohen Stellenwert, darunter Salsa, Samba, Funk-Rock, African Drumming, Taiko Drumming oder die zeitgenössische Musik mit ihren riesigen Perkussionsapparaten. Komponisten wie Cerha, Rihm oder Eötvös greifen auf Instrumente, Rhythmen und Einflüsse aus der ganzen Welt zurück, und das macht das Schlagzeug so spannend. Es repräsentiert das gesellschaftliche Zusammenleben in unserer heutigen, multikulturell vernetzten Welt wohl am besten, es kann die zeitgenössische mit der klassischen Musik in Verbindung bringen und zugleich ein breites Publikum ansprechen. Tatsächlich füllen Sie mit zeitgenössischer Musik ganze Konzertsäle. Wie machen Sie das? Bei der zeitgenössischen Musik hat man zu oft die Gründe für ihre Unbeliebtheit beim Publikum gesucht: »De Leit verstengans ned«. Doch die Verantwortung dafür lag meist bei uns Musikern. Man hat ein zeitgenössisches Werk »realisiert«, um danach eine Beethoven-Symphonie zu »interpretieren«. Diese Unterscheidung ist falsch – die Leute müssen spüren, dass wir für den Moment brennen, dass wir an die Musik glauben und keine Kompromisse eingehen. Dann geht das Publikum auch mit. Es ist unsere Aufgabe, den Komponisten und ihren Werken zum Durchbruch zu verhelfen. Es gäbe nichts Schlimmeres für mich, als nach dem Konzert in das enttäuschte Gesicht eines Komponisten zu blicken. Wir Musiker stehen also in der Verantwortung! Sie spielen ein hochkomplexes Instrumentarium mit hunderten von Klangerzeugern, Schlägeln und Anspielmöglichkeiten – immer auswendig. Wie studiert man so etwas ein? Bewusst könnte man jeden einzelnen Ton gar nicht spielen, dazu geht es meist zu schnell. Ein neues Werk memoriere ich deswegen rein über den Bewegungsablauf. Der wird wieder und immer wieder langsam geübt, so dass im Unterbewusstsein schließlich genau abgespeichert ist, wohin welche Hand wie geführt wird, damit alles automatisch abläuft und man sich quasi selbst zusehen kann.

Das Konzertrepertoire für Ihr Instrumentarium ist allerdings nicht sehr umfangreich ... Das stimmt. Als Stunde Null für uns Schlagzeuger würde ich das Jahr 1913 mit Strawinskys ›Le sacre du printemps‹ ansetzen, dann folgen Stationen wie Varèses ›Hyperprism‹ 1923, Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug 1937, später Werke von Messiaen, Xenakis oder Stockhausen. Einen wirklichen Stellenwert als Soloinstrument bekam es aber erst in den letzten 25 Jahren. Aus der Not des kleinen Repertoires heraus entstand eine enorme Freiheit, weil man nicht so sehr in Traditionen verhaftet ist. Die großen Meister unserer Zeit haben inzwischen fast alle für das Schlagzeug komponiert – und die anderen kriegen wir auch noch an die Angel … [lacht] Sehen Sie sich denn selbst in einer Tradition? Schlagzeugsolisten als Vorbilder gab es nicht, als ich mit dem Instrument angefangen habe. Ich bin als Jugendlicher erst den Orchesterweg gegangen und in die Solo-Schiene eher hineingestolpert. Bei meinen Studenten an der Zürcher Hochschule der Künste ist das inzwischen anders. Was das Instrument betrifft, ist meine Tradition nicht nur eine europäische. Für das kommende Jahr bereiten wir mit ›The Percussive Planet‹ das Projekt ›A Century of Percussion‹ vor, das die Geschichte des Instruments seit der erwähnten ›Sacre‹-Revolution breit auffächert und zeigt, was zeitgleich in anderen Musikkulturen passiert ist. Was hat Bartók etwa 1937 inspiriert, als er [singt und klatscht ein rhythmisches Motiv] in seiner Sonate schrieb? Man denkt sich, ja Wahnsinn, das groovt! Wie ist er darauf gekommen? Dann stellt man fest: Bartók war in der Türkei und in Nordafrika, hat dort Volksmusik studiert und die orientalische Darbuka-Tradition kennengelernt. Das ist spannend. Wie kam es dazu, dass Komponisten wie Peter Eötvös oder Olga Neuwirth heute auf diese Rhythmen und Instrumente aus aller Welt zurückgreifen können? Das ist auch ein Produkt der Globalisierung …

schicken immer wieder einen Zwischenstand, fragen, ob das so funktioniert. Andere Komponisten nehmen den Auftrag an, und nach ein paar Monaten kommt die fertige Partitur mit der Post. Das war bei Friedrich Cerha so – und auch bei Olga. Sie ist nicht nur gesellschaftlich und politisch sehr engagiert, sondern auch künstlerisch absolut kompromisslos. Sie geht ihren Weg, vertritt die Freiheit des Individuums und lebt diese Idee als Person und in ihrer Musik aus. Dem fühle ich mich wesensverwandt. Ich glaube, sie würde es nicht schätzen, wenn ein Interpret an ihrem Werk herumkritteln würde. Man muss vielleicht kämpfen wie ein Löwe, aber es wird das umgesetzt, was die Komponistin komponiert hat. Das Konzert heißt ›Trurliade – Zone Zero‹. Der Untertitel ›Relief méta-sonore‹ erinnert an Jean Tinguely und seine kinetischen Skulpturen ... Ja, das stimmt, der ist eine wichtige Inspirationsquelle, ebenso wie Science-Fiction-Literatur und andere Erlebnisse, die Olga musikalisch verdichtet und zu diesem Werk verarbeitet hat. Durch die Instrumentenauswahl hat es tatsächlich etwas Industrielles, Maschinelles, Robotermäßiges ... Unzählige Schlaginstrumente, Schrottteile, ein Ölfass, Bratpfannen und Ventilatoren verlangt die Partitur. Erwartet uns eine große Klangmaschine? Ja, es geht in diese Richtung: eine große Maschine mit extremen Dynamiken. Da sind Dinge dabei, die ich vorher noch nie gespielt habe, und Olga hat unglaublich detaillierte Vorgaben gemacht, fordert etwa eine Dresdner Rührtrommel mit Darmsaiten und Ziegenfell ... Ich bin selbst überaus gespannt, aber wie ich Olga kenne, wird das ein großartiger, wilder Ritt, und wir werden Klänge entdecken, die wir vorher noch nie gehört haben! Das Gespräch führte MAXIMILIAN RAUSCHER.

Zahlreiche Komponisten haben inzwischen Konzerte für Sie geschrieben. Am 11. September spielen Sie ein neues Werk von Olga Neuwirth – die Uraufführung findet kurz zuvor in Luzern statt. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Ich kenne Olga seit Langem und es gab schon einmal gemeinsame Pläne, die sich dann zerschlagen haben. Sie ist eine »Heldin der Nation«, wir Österreicher sind stolz auf diese großartige Komponistin. Wenn man von ihr gefragt wird, ob man etwas von ihr spielen möchte, sagt man sofort ja! Ich freue mich unglaublich, dass es nun endlich geklappt hat.

Musikfest Berlin 2016 György Ligeti ›Concert Românesc‹ für Orchester Olga Neuwirth ›Trurliade – Zone Zero‹ für Schlagzeug und Orchester (Deutsche Erstaufführung) Antonín Dvořák Symphonie Nr. 4 d-Moll

Wie stark ist man als Widmungsträger in den Kompositionsprozess eingebunden? Das ist unterschiedlich. Komponisten wie Avner Dorman oder HK Gruber sind im ständigen Austausch mit den Solisten, sie

In Kooperation mit

JAKUB HRŮŠA Martin Grubinger Schlagzeug So 11. September 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €


Symphonic Mob | Kinderkonzert

4

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Die Musik der Tausend Rückschau und Ausblick auf den ›Symphonic Mob‹ 2016

Die Kulisse war überwältigend. Mehr als tausend Mitwirkende, rund 360 Sänger und 640 Instrumentalisten, verwandelten am Pfingstmontag die überdachte Piazza der Mall of Berlin in einen Konzertsaal und ließen die sonst dem Shopping vorbehaltenen Mauern zum klingenden Dom werden. Kent Nagano, der ehemalige Chef- und heutige Ehrendirigent des DSO, leitete die mittlerweile dritte Auflage dieses besonderen Musikereignisses – sie wurde zum bewegenden Erlebnis für alle. Von Berlins größtem Spontanorchester zeigte sich auch der kalifornische Maestro beeindruckt: »Ehrlich gesagt, war ich anfangs etwas nervös, mit so vielen Leuten in einem Einkaufszentrum aufzutreten. Als ich aber in die Augen der Teilnehmer sah, wußte ich, es gibt nur einen Grund für sie, heute hier zu sein: die Liebe zur Musik. Das ist pure Emotion. Am Ende war es für mich ein unerwarteter Spaß. Wir haben uns wirklich durch die Musik kennengelernt – und das ist die schönste Art überhaupt.«

Musizieren motivieren kann. Unter der Dachmarke ›Symphonic Mob‹ und in Kooperation mit dem DSO luden im Juni und Juli die Bremer Philharmoniker, das Gürzenich-Orchester Köln und in Rostock die junge norddeutsche philharmonie zum Miteinander von professionellen Orchestern und Laienmusikerinnen und -musikern ein. Die Resonanz und der Beifall waren allerorts außerordentlich groß, Teilnehmer wie Zuhörer sichtlich bewegt. Am 18. September folgt noch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt dem Erfolgsrezept. Eine Fortsetzung in Berlin ist für 2017 bereits geplant. Symposium ›Partizipation und Musik‹ Zum Abschluss der diesjährigen ›Symphonic Mob‹-Veranstaltungen findet in der Villa Elisabeth, dem klassizistischen Galeriesaal in Berlins Mitte, am 12. November ein Symposium zum Thema ›Partizipation und Musik‹ statt. Es bietet Fachpublikum und Interessierten ein Forum der Information und des Austauschs. Neben Round Tables sowie Klang- und Bildeindrücken von den musikalischen Begegnungen in Berlin, Bremen, Köln, Rostock und Frankfurt (Oder) soll es zu Beginn eine moderierte Einführung zu den Themen Teilhabe und Musikvermittlung geben. In einer Podiumsdiskussion unter der Leitung von Andrea Thilo werden diese Themen aufgegriffen und vertieft.

Unter dem Motto »Ihr spielt die Musik!« brachte der ›Symphonic Mob‹ am 16. Mai erneut Menschen jeglicher musikalischer Ausbildung und jeden Alters zusammen, um diesmal Verdis Gefangenenchor aus der Oper ›Nabucco‹, Wagners Pilgerchor aus der Oper ›Tannhäuser‹ und Bizets ›Pastorale‹ und ›Farandole‹ aus der zweiten ›L’Arlésienne‹-Suite aufzuführen. Auch Instrumente, die in einem Symphonieorchester üblicherweise nicht zu finden sind, waren wieder vertreten. So konnte man unter den Musikerinnen und Musikern Gitarren, Pan- und Blockflöten, Melodicas, Saxophone und sogar eine Bildhauerin entdecken, die in den Reihen der Schlagwerker ihren Marmorblock bearbeitete.

Sämtliche Informationen, Bilder und Videos finden Sie unter symphonic-mob.de. Der ›Symphonic Mob‹ wird gefördert durch die

Ein Erfolgsrezept Mit Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes konnte das Konzept in der Zwischenzeit auch außerhalb Berlins beweisen, dass es Groß und Klein begeistern und zum gemeinsamen

Vernarrt Kulturradio-Kinderkonzert am 18.09.

Die Kulturradio-Kinderkonzerte starten in die nächste Saison: Sechs musikalische Sonntagvormittage für Kinder ab sechs Jahren mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei denen Ihr nicht nur zuhören, sondern immer auch mitmachen könnt – oder mitreden! Denn gerne frage ich Euch als Moderator, was Ihr gerade aus einer Musik herausgehört habt. Los geht’s am 18. September im Großen Sendesaal des rbb mit dem 66. Kulturradio-Kinderkonzert. Es heißt ›Vernarrt‹. Auf dem Programm steht ein tolles Stück für großes Orchester: ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ von Richard Strauss. Ein Schelm im Narrenkostüm Vor Tills Streichen ist niemand sicher. Er freut sich, wenn er in seinem bunten Kostüm mit der Narrenkappe auf dem Kopf alle und alles durcheinanderbringen kann. Dabei nimmt er die Menschen oft ganz einfach nur beim Wort. Er tut genau das, was sie ihm sagen, nur kommt dann etwas ganz anderes heraus, als die Leute sich vorstellen. Was kann er denn dafür, wenn sie etwas anderes meinen, als sie sagen? So hält Till den Leuten oft den Spiegel vor und macht sich über sie lustig. Den Erwachsenen gefallen seine Streiche gar nicht, gerade denen, die sich besonders wichtig nehmen. Da ist zum Beispiel der Pfarrer. Till verkleidet sich, zieht das lange Priestergewand über sein Narrenkostüm und hält in der Kirche eine Predigt. Sein Ton ist fromm und so merken die Leute erst gar nicht, dass seine Worte ganz schön frech sind. Ehe sie ihn aber von der Kanzel jagen können, eilt Till schon weiter zum nächsten Streich ... Till geht in die Universität. Will er dort wirklich studieren, ordentlich lernen? Oder treibt er mit seinen Fragen nur die zerstreuten Professoren in den Wahnsinn? Till ist ein Schelm, er liebt Schabernack. Auf einem Pferd galoppiert er kreuz und quer über den Marktplatz, mitten durch die Verkaufsbuden. Alles fällt um. Eier und Obst kullern über den Boden, Hühner und Marktfrauen

gackern aufgeregt um die Wette. Und Till lacht sich ins Fäustchen. Einmal allerdings meint er auch etwas ernst und verliebt sich. Dann ist der Narr total vernarrt. Ob das Mädchen wohl seine Freundin werden will? Ein musikalisches »Ätsch« Der Komponist Richard Strauss erzählt all diese Geschichten mit Musik. Till selbst hat gleich zwei Instrumente: das Horn und die hohe Klarinette. Das Horn ist ja oft ein Instrument, mit dem mutige Helden in der Musik dargestellt werden. Till ist ganz schön mutig und dazu noch frech. Wie man das an seiner Melodie erkennen kann, verrate ich im Konzert. Mit Tönen der Klarinette streckt uns Till dann immer wieder die Zunge raus, zeigt uns eine lange Nase und sagt »Ätsch«. Die junge Dirigentin Dalia Stasevska aus Finnland leitet das DSO. Hoffentlich spielt Till ihr keinen Streich. Wie immer gibt es vor dem Konzert das Open House mit Instrumenten zum Ausprobieren. Dort könnt Ihr auch singen und Euch schminken lassen. CHRISTIAN SCHRUFF

›Vernarrt‹ Richard Strauss ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ DALIA STASEVSKA Christian Schruff Moderation So 18. September 12 Uhr Konzert | ab 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal Für Kinder ab 6 Jahren Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €


5

David Zinman

»… eine amerikanische Große Oper!« David Zinman am 29.10. mit Samuel Barbers ›Vanessa‹

Mit einem exponierten Projekt erinnert das DSO in seiner Jubiläumssaison an seine Gründung durch die amerikanische Gewährsmacht in Berlin. David Zinman, gebürtiger New Yorker, dirigiert eine halbszenische Aufführung von Samuel Barbers Oper ›Vanessa‹, deren Uraufführung 1958 zur kleinen Sensation an der Metropolitan Opera wurde. Beide Künstler pflegten zu dem Berliner Orchester eine besondere Verbindung. Barbers Werke standen beim DSO häufiger auf den Programmen als bei anderen Ensembles. Der Komponist selbst leitete das RIAS-Symphonie-Orchester,

Libretto verfasst. Doch einem anderen Komponisten die Vorlage für sein musikalisches Werk zu liefern, das hatte er bis dahin noch nicht getan. Bei der Wahl des Sujets ließ sich das Künstlerpaar von den ›Seven Gothic Tales‹ (Sieben fantastische Erzählungen) inspirieren, die 1934 der dänisch-englischen Schriftstellerin Isak Dinesen alias Karen Blixen alias Tania Blixen den Durchbruch brachten. ›Vanessa‹ spielt in düsterer, bedrückender Atmosphäre in irgendeinem Land des Nordens, in dem es verwunschene Schlösser gibt. Die literarische Figur des Dorian Gray könnte darin ihre Heimat gehabt haben. Vanessa lebt auf ihrem Anwesen abgeschlossen von der Umwelt mit ihrer Mutter und ihrer Nichte Erika. Die »Dame von großer Schönheit« wartet seit zwanzig Jahren Winter für Winter auf die versprochene Rückkehr ihres Geliebten Anatol. Die Spiegel verhängt sie mit dunklen Tüchern, um ihr Altern nicht mit ansehen zu müssen. Eines kalten Tages kommt ein Anatol vorgefahren – der Sohn des heiß Erwarteten. Vanessa hält ihn für den Geliebten. Als der Irrtum aufgeklärt ist, will die Nichte den ungebetenen Gast zur Abreise drängen. Er bleibt. Er verführt Erika. Sie erwartet ein Kind von ihm, beschließt aber, es nicht zu bekommen, um ihre Tante nicht zu kompromittieren. Vanessa und Anatol geben bei einem Silvesterball ihre Verlobung bekannt, heiraten später und brechen nach Paris auf. Die Nichte kommt nicht mit. Sie zieht sich nun ihrerseits von der Welt zurück.

»›Vanessa‹ ist theatergerecht und dramatisch durch und durch, voll von Überraschungen und Höhepunkten im Orchesterpart, aber alles dient der Bühne, wie es in einer richtigen Oper sein muss. Kurz und gut: eine amerikanische Große Oper!« Dimitri Mitropoulos

wie es bis 1956 hieß, am 21. Februar 1951 in der »6. Veranstaltung für Berliner Studenten und Schüler«, das der amerikanische Hochkommissar organisierte. »Das Publikum«, so erinnerte sich Barber, der eigene Werke dirigierte, »bestand fast ausschließlich aus jungen deutschen Studenten, und es war wundervoll, für sie zu spielen.« David Zinman stand 1985 zum ersten Mal am Pult des Orchesters, das damals dann Radio-Symphonie-Orchester (RSO) Berlin hieß. Der seinerzeit 46-Jährige hatte soeben die Künstlerische Leitung des Baltimore Symphony Orchestra übernommen; er holte es in kurzer Zeit aus dem Schatten besser bekannter US-Orchester – unter anderem durch neue Konzertformate, in denen er Werke mit Beispielen erläuterte und anschließend dirigierte. Nach seinem Debüt war er beim DSO regelmäßig zu erleben. Während seines fast zwanzigjährigen Engagements als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Zürcher Tonhalle-Orchesters, dem er sich mit ganzer Kraft und innovativen Ideen widmete, reduzierte er seine Gastauftritte auch in Berlin. Seit 2014 aber findet Zinman wieder mehr Zeit für die Arbeit mit Spitzenorchestern weltweit. In der vergangenen Saison begeisterte er das DSO-Publikum mit einem Sibelius-Abend. Nun steht also ›Vanessa‹ auf dem Programm, Samuel Barbers erste Oper. Der lange Weg zu ›Vanessa‹ Barber nahm sich Zeit, ehe er das große Genre des Musiktheaters ins Auge fasste. Er wollte »alle Techniken, die mit der Opernkomposition einhergehen, vorher erprobt haben und beherrschen; das heißt: wie man für ein Orchester schreibt, wie man für Chor und Ballett schreibt, und wie für eine Solostimme mit Orchester«. Mitte der 1930er-Jahre hatte er diese Voraussetzungen erfüllt, aber dann begann die lange, lange Suche nach einem geeigneten Libretto und einem entsprechenden Librettisten. Mit namhaften Dichtern wurde verhandelt: mit Dylan Thomas, mit Thornton Wilder. Schließlich löste der eigentlich nächstliegende Gedanke das Dilemma: Barbers Lebensgefährte Gian Carlo Menotti schrieb das Textbuch. Er hatte schon etliche Bühnenwerke komponiert, für einige auch selbst das

Menotti verfasste ein Libretto, bei dem die äußere Handlung nicht das eigentlich Wichtige ist. Entscheidend werden die Gefühle, die in den verschiedenen Stationen entstehen, und denen der Komponist mit seinen Mitteln Ausdruck verleihen kann. Barber äußerte sich glücklich darüber, dass der Musik, dem leidenschaftlichen, seelisch bewegten Gesang die wesentliche Dimension des Geschehens blieb. Da er selbst Sänger war, wusste er dies erfolgreich umzusetzen. Etliche Arien fanden auch unabhängig vom Bühnenwerk ins Repertoire der Vokalvirtuosen. Die Premiere, die Dimitri Mitropoulos an der Met dirigierte, wurde zum Publikumserfolg – auch weil ›Vanessa‹ seit 1947 die erste amerikanische Oper war, die an dem renommierten Haus gegeben wurde. »Eine Wiederentdeckung von ›Vanessa‹ lohnt sich schon allein wegen des meisterhaften letzten Akts«, urteilte Alex Ross in der New York Times nach einer Wiederaufnahme 1995. HABAKUK TRABER

Samuel Barber ›Vanessa‹ – Oper in drei Akten (Fassung 1964, halbszenische Aufführung) DAVID ZINMAN Erin Wall Sopran (Vanessa) Susan Graham Mezzosopran (Erika) Andrew Staples Tenor (Anatol) Neal Davies Bassbariton (Der alte Doktor) Catherine Wyn-Rogers Mezzosopran (Die alte Baronin) Stephen Barchi Bariton (Nicholas, der Haushofmeister) Johannes Schendel Bass (Der Diener) RIAS Kammerchor Justin Doyle Choreinstudierung Andrea Dorf McGray Regie Sa 29. Oktober 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 € In Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor


6

70 Jahre DSO | Gerstein und Guerrero

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Anmut und Emotion Kirill Gerstein und Giancarlo Guerrero am 02.10.

Eine Bilderreise durch die Orchestergeschichte (I) Gegründet am 15. November 1946 als RIAS-Symphonie-Orchester, gab das RSO bald darauf erste öffentliche Konzerte und bot im dritten Jahr bereits eine Abonnementserie an. Seit 1956 trug es den Namen Radio-Symphonie-Orchester. Die Jahre 1948 bis 1963 standen ganz im Zeichen des ersten Chefdirigenten Ferenc Fricsay, der das Orchester zu einem Klangkörper von Weltrang formte und mit seinen Bartók- und Mozart-Interpretationen bis heute gültige Maßstäbe setzte.

07.09.1947 W alter Sieber dirig iert das erste öf fentliche Konzer im Titania-Palas t t. Solistin ist Al berte Brun.

Konzert mit akat zum dritten 12.06.1949 Pl

Ferenc Fricsay

1954 Schallplat

tenaufnahmen mit Ferenc Frics in der Jesus-Ch ay ristus-Kirche in Dahlem

Mozarts nspielung von tencover zur Ei hon op m am 1955 Schallplat Gr he ‹ für die Deutsc ›Die Zauberflöte

»Es passt mir nicht, jetzt mit einem Jugendwerk aufzutreten, das ich zudem nicht liebe«, antwortete Alexander Skrjabin 1908 auf die Bitte, sein Klavierkonzert zu spielen. In jener Zeit hatte der Musiker anderes im Kopf. Eben erst hatte er sein kühnes, klangberauschtes ›Poème de l’extase‹ komponiert, bald darauf sollte er die Symphonische Dichtung ›Prometheus‹ für Orchester, Klavier und Lichtklavier schaffen. Zudem trug er sich regelrecht besessen mit der Vision für sein ›Mysterium‹, in dem er die Idee des Gesamtkunstwerks in geradezu absurde Sphären erweitern und nicht nur Musik, Sprache und Tanz, sondern auch Farben, Düfte, Geschmack, Berührungen und Naturbewegungen in einem auf sieben Tage und Nächte angelegten Opus magnum verschmelzen wollte. Für dessen Aufführung, der nicht weniger als das Ende der Welt und die Transformation der Menschheit folgen würden, sollte ein gigantischer Tempel am Fuße des Himalaya entstehen. So beflügelnd diese Gedanken für den Komponisten auch waren, sie blieben ein Traum. Mehr als die Skizzen zu der ›Vorbereitenden Handlung‹ – die Ersteinspielung einer von Alexander Nemtin besorgten zweieinhalbstündigen Fassung realisierten 1999 das DSO und Vladimir Ashkenazy – konnte er nicht mehr fertigstellen. Skrjabin starb 1915 im Alter von 43 Jahren.

»Er trachtete nicht danach, flüchtig Vergnügen zu bereiten, / Mit Melodien zu trösten und zu bezaubern; / Er träumte von Höherem: Die Gottheit zu preisen / Und mit Tönen in Abgründe des Geistes zu leuchten.« Valerie Brjussow, ›Auf den Tod A. Skrjabins‹

Vorspiel zu einer Ekstase Im Angesicht dieser künstlerischen Entwicklung nimmt es nicht wunder, dass das Verhältnis des Komponisten zu seinem frühen Klavierkonzert, das er 1896 mit 25 Jahren geschrieben hatte, eher unterkühlt ausfiel. Dennoch hat er es auch später immer wieder gespielt – 1910 mehrfach unter Sergei Kussewitzki auf einer Schiffsreise entlang der Wolga, 1911 unter der Leitung Rachmaninoffs in Moskau. Tatsächlich begegnet dem Zuhörer des selten zu hörenden Werks noch nicht der radikale Klang-Erotomane und Tonalitäts-Zerdehner der späteren Orchesterpoeme. Doch der virtuose, hochromantische Gestus, das Wechselspiel von dramatischer Aufwallung, üppigen Schwelgereien und zarter Anmut dieses ersten Skrjabin’schen Orchesterwerks lassen schon viel vom klangmalerischen Genius des russischen Komponisten erkennen. Am 2. Oktober wird es Kirill Gerstein in Berlin interpretieren, der als Gast renommierter Orchester und als Kammermusikpartner an der Seite etwa von Sir András Schiff, Tabea Zimmermann, Steven Isserlis oder Kolja Blacher reüssiert. Schon früh ergänzte der in Russland geborene Musiker seine Klavierausbildung um improvisiertes Spiel. Ein Jazzstipendium brachte ihn mit 14 ans Berklee College in Boston, wo er sich schließlich doch auf die klassische Musik konzentrierte. Die andere Perspektive, die ihn seine Jazzerfahrung lehrte, ist ihm geblieben; sie erfrischt den Blick und weitet den Horizont. Das enorme Preisgeld des Gilmore Artist Award, den er 2010 erhielt, investierte Gerstein in Kompositionsaufträge an Musiker aus beiden Welten. Im März 2015 gab er mit Strauss’ Burleske und Liszts ›Totentanz‹ sein Debüt beim DSO, nur wenige Tage später erschien eine gemeinsame CD-Ersteinspielung, die seitdem weltweit für Furore gesorgt hat und mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde: Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert in der Originalfassung des Komponisten, die – anders als die nicht von ihm autorisierte, posthum entstandene dritte Fassung, die seit über 100 Jahren das Konzertleben dominiert – weniger sportiv und brillant, dafür umso lyrischer klingt. Volkston und Moderne Am Pult steht diesmal Giancarlo Guerrero. Auch er ist beim DSO kein Unbekannter: Als Dirigent der Silvesterkonzerte hat er sich 2012 bestens eingeführt, im Oktober 2014 leitete er die Europäische Erstaufführung von Terry Rileys Orgelkonzert. In Costa Rica geboren, sammelte er nach seinem Musikstudium in den USA wichtige Dirigiererfahrungen bei ›El Sistema‹ in Venezuela. Seit 2007 ist er Musikdirektor der Nashville Symphony, sein leidenschaftlicher Einsatz für die Werke amerikanischer zeitgenössischer Komponisten hat dem Klangkörper sieben Grammy Awards eingetragen.

»An unserem Helden zieht ein Leichenbegräbnis vorbei […]. Den Trauermarsch des ›Bruder Martin‹ hat man sich von einer ganz schlechten Musikkapelle, wie sie solchen Leichenbegängnissen zu folgen pflegen, dumpf abgespielt zu denken.« Gustav Mahler, Programmnotizen zum 3. Satz Sein Konzert mit dem DSO eröffnet Guerrero mit der hochenergetischen Suite aus dem Ballett ›Estancia‹ von Alberto Ginastera und beschließt es mit Gustav Mahlers Erster Symphonie, dieser einzigartigen Mischung von musikalischer Groteske und emotionalen Extremen, Dramatik und Transzendenz, Liedhaftigkeit und rustikalem Volkston, in der die Moderne ihre Schatten vorauswirft. Nachdem die ersten Aufführungen in Budapest und Wien Publikum wie Kritik gespalten hatten, ergänzte Mahler für ein Hamburger Konzert den Titel ›Titan, eine Tondichtung in Symphonieform‹ und programmatische Notizen, zog sie aber nach kurzer Zeit wieder zurück. Heute bedarf es der erklärenden Worte ohnehin nicht mehr, die Erste zählt zu seinen beliebtesten Werken. MAXIMILIAN RAUSCHER

Alberto Ginastera Suite aus dem Ballett ›Estancia‹ Alexander Skrjabin Klavierkonzert fis-Moll Gustav Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur GIANCARLO GUERRERO Kirill Gerstein Klavier So 2. Oktober 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €


7

Schöpfer und Nachschaffender

Ton Koopmann | Debüt

Newcomer erleben: Debüts am 10.10.

Ton Koopman auf barocken Spuren am 25.09.

»Bach ist eine faszinierende Mischung aus Vernunft, Können und Herz, er ist ein großer Architekt, der imstande ist, das aufs Notenblatt zu bekommen, was er will.« So hat es Ton Koopman einst in einem Interview formuliert. In seinen Konzerten scheint es, als würde er Bach in vielerlei Hinsicht nacheifern – zumal im Ehrgeiz, nachschaffender und schöpferischer Künstler zugleich zu sein. In seiner Programmwahl für das DSO-Konzert am 25. September tritt dies besonders stark zutage. Johann Sebastian Bach mag den italienischen Komponisten Antonio Vivaldi augenscheinlich in gleichem Maße bewundert haben, wie Koopman seinerseits Bach verehrt. Bach studierte Vivaldi Einst brachte Bachs Weimarer Fürst, Prinz Johann Ernst, von einer niederländischen Studienreise Vivaldi-Noten mit. Seit dieser Zeit beschäftigte sich Bach intensiv mit den Werken des älteren italienischen Kollegen und veränderte namentlich Vivaldis ›L’estro armonico‹ op. 3 kreativ nach seinem Geschmack. Das wohl berühmteste Beispiel für die Auseinandersetzung mit dem Venezianer ist das Konzert für vier Violinen in h-Moll, welches bei Bach zum Konzert für vier Cembali und Orchester in a-Moll wurde. Es gilt allein schon durch seine Besetzung für vier gleiche Tasteninstrumente als extravaganteste Orchesterkomposition des Leipziger Thomaskantors. Den Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt hat die Begeisterung für dieses Bach’sche Vivaldi-Arrangement im Jahr 1984 dazu gebracht, die Zigarette aus dem Mundwinkel zu nehmen und sich als Cembalist an einer Schallplattenaufnahme des Stücks zu beteiligen.

barocker Orchesterbesetzungen – etwa von der Trompete zur Oboe oder andersherum und natürlich stets musikphilologisch bis ins Kleinste begründet – hinaus. Rameau lädt seine Interpreten zur Freiheit ein Doch auch jenseits von Bach sucht sich Koopman für seine Konzerte gerne Repertoire, das er selbst nicht nur als Interpret gestalten kann, sondern für das er im besten Fall sogar vom Komponisten zu solchen Eigenmächtigkeiten autorisiert ist. Dies ist in Jean-Philippe Rameaus Ballett-Oper ›Les indes galantes‹ aus dem Jahr 1735 gegeben. Was dieser selbst hier zunächst einmal stark bearbeitete, ist: die Wirklichkeit. Für ihn – wie für viele seiner Zeitgenossen – war alles geographisch Unbekannte irgendwie Indien: Der rote Faden des Bühnenwerks über die galanten Inder besteht darin, wie und weshalb in der fernen Fremde geliebt wird – mal mit, mal ohne europäische Beteiligung. Rameaus Kenntnisse dieser Fremde und ihrer Kunstformen waren begrenzt. Er hatte 1725 in Paris der Vorstellung zweier amerikanischer Ureinwohner beigewohnt, die vor dem französischen Großstadtpublikum ihre Tänze vorführten. So frei seine Fantasie zu diesem Thema sich daraufhin entfaltete, so liberal waren Rameaus kompositorische Vorgaben. Er selbst veröffentlichte sein Werk nicht so, wie es auf dem Theater gegeben wurde, sondern als »Concerts«, in denen die Musikstücke unabhängig von der Reihenfolge auf der Bühne nach Tonart und Charakter wie in einer Suite zusammengefügt wurden. Vielleicht ist das Stück bereits dadurch für den passionierten und verantwortungsvollen Neuschöpfer Koopman eine Attraktion. Auch der niederländische Cembalist hat die Auswahl aus dem reichen musikalischen Material selbst getroffen und seine eigene Suite über das bunte globale Treiben von Rameaus ›Indern‹ zusammengestellt. MATTHIAS NÖTHER

Jean-Féry Rebel ›Le chaos‹ aus ›Les éléments‹ Johann Nepomuk Hummel Mandolinenkonzert G-Dur Jean-Philippe Rameau Suite ›Les indes galantes‹ Antonio Vivaldi Konzert für vier Violinen RV 549, bearbeitet für vier Cembali von Ton Koopman Antonio Vivaldi Mandolinenkonzert C-Dur Antonio Vivaldi Konzert für vier Violinen, Violoncello, Streicher und Basso continuo RV 580, bearbeitet für vier Cembali und Orchester in a-Moll von Johann Sebastian Bach BWV 1065 Georg Friedrich Händel Concerto a due cori F-Dur HWV 334

Den Musiker Ton Koopman wiederum hat seine Begeisterung für den Arrangeur Bach, aber auch sein Forscherdrang dazu getrieben, sich an einem ähnlichen Vorhaben zu versuchen. Vivaldis Konzert für vier Violinen, Streicher und Basso continuo RV 549, bearbeitet für vier Cembali, Streicher und Basso continuo: Das geht weit über Koopmans fast schon vertraut gewordene Veränderungen

Auch in der Konzertsaison 2016 | 2017 bietet die Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ wieder zwei Mal die Gelegenheit, die spannendsten und interessantesten Newcomer der internationalen Musikszene erstmalig als Dirigenten und Solisten des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin zu erleben: Der Gewinn des Zweiten Preises beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb im vergangenen Jahr war nur die vorläufig letzte von etlichen Auszeichnungen, die den US-amerikanischen Pianisten George Li schon früh ins Licht der musikalischen Öffentlichkeit rückte. Neben seinem Studium an der Harvard University und dem New England Conservatory pflegt der 21-Jährige eine intensive Konzerttätigkeit. Beim DSO präsentiert er sich mit seinem Moskauer Siegerstück, dem Dritten Klavierkonzert von Prokofjew. Auch der spanische Cellist Pablo Ferrández konnte beim Tschaikowsky-Wettbewerb und bei der Paulo Cello Competition in Helsinki reüssieren. Er ist als Kammermusiker und Konzertsolist gefragt, hat CDs mit den Stuttgarter Philharmonikern und der Kremerata Baltica eingespielt und wählte für sein DSO-Debüt das Erste Cellokonzert von Haydn. Mit der Dritten Symphonie seines Landsmannes Arthur Honegger debütiert zudem der Schweizer Dirigent Lorenzo Viotti, Gewinner des Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award 2015. Ursprünglich Schlagzeuger, steht er nun am Beginn einer vielversprechenden Pultkarriere. Mehr lesen Sie unter dso-berlin.de/debuet.

TON KOOPMAN Leitung und Cembalo Avi Avital Mandoline Tini Mathot, Patrizia Marisaldi und Kathryn Cok Cembali

Debüt im Deutschlandradio Kultur Sergei Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur Joseph Haydn Violoncellokonzert Nr. 1 C-Dur Arthur Honegger Symphonie Nr. 3 ›Liturgique‹

So 25. September 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie

LORENZO VIOTTI George Li Klavier Pablo Ferrández Violoncello

Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Mo 10. Oktober 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 12 bis 32 € | AboPlus-Preis ab 10 €

Anzeige

RESERVIERT FÜR GRENZENLOSE FREUDE. Schau- und Ausstellungsraum, Event-Location und Kommunikationsplattform: Das BMW Haus am Kurfürstendamm bietet Ihnen exklusive Erlebnisse über die faszinierenden Erfahrungen mit den aktuellen BMW Modellen hinaus. Dabei können Sie im Rahmen unserer Vermietungsangebote auch selbst zum Gastgeber werden. Wir freuen uns auf Sie.

BMW Haus am Kurfürstendamm Kurfürstendamm 31 10719 Berlin Tel: 030-20099-1020

Counter.Kurfuerstendamm@bmw.de Öffnungszeiten www.bmw-kurfuerstendamm.de Mo - Sa: 10:00 - 20:00 Uhr www.facebook.com/bmw.kurfuerstendamm So: 11:00 - 18:00 Uhr

BMW Kurfürstendamm

www.bmwkurfuerstendamm.de

Freude am Fahren


Konzertvorschau | Letzte Meldung | Impressum

8

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Konzerte August

Fr 26.08. 18 Uhr Botanischer Garten

Kammerkonzert ›Klassik im Grünen‹ Bird, Caplet, Françaix POLYPHONIA ENSEMBLE BERLIN

Sa 27.08. 21 Uhr Musikinstrumenten-Museum 23 Uhr Gemäldegalerie

Kammerkonzert ›Notturno extra‹ im Rahmen der ›Langen Nacht der Museen‹ Albéniz, Piazzolla u. a. POLYPHONIA ENSEMBLE BERLIN

So 11.09. 20 Uhr Philharmonie

Mo 26.09 20.30 Uhr Musikinstrumenten-Museum

Musikfest Berlin 2016 Ligeti ›Concert Românesc‹ für Orchester Neuwirth ›Trurliade – Zone Zero‹ für Schlagzeug und Orchester (Deutsche Erstaufführung) Dvořák Symphonie Nr. 4 d-Moll JAKUB HRŮŠA Martin Grubinger Schlagzeug

Fr 16.09. 20.30 Uhr Villa Elisabeth

So 18.09. 12 Uhr Haus des Rundfunks ab 10.30 Uhr

Kulturradio-Kinderkonzert Strauss ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ DALIA STASEVSKA Christian Schruff Moderation Open House

So 25.09. 20 Uhr Philharmonie

Rebel ›Le chaos‹ aus ›Les éléments‹ Hummel Mandolinenkonzert G-Dur Rameau Suite ›Les indes galantes‹ Vivaldi Konzert RV 549, bearbeitet für vier Cembali von Ton Koopman Vivaldi Mandolinenkonzert C-Dur Vivaldi Konzert RV 580, bearbeitet für vier Cembali und Orchester in a-Moll von Johann Sebastian Bach BWV 1065 Händel Concerto a due cori F-Dur HWV 334 TON KOOPMAN Leitung und Cembalo Avi Avital Mandoline Tini Mathot, Patrizia Marisaldi und Kathryn Cok Cembali

Ginastera Suite aus dem Ballett ›Estancia‹ Skrjabin Klavierkonzert fis-Moll Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur GIANCARLO GUERRERO Kirill Gerstein Klavier

Kammerkonzert Dutilleux, Gubaidulina, Piazzolla, Scelsi ENSEMBLE DES DSO

Mo 10.10. 20 Uhr Philharmonie

Kammerkonzert Kapustin, Piazzolla, Yun ENSEMBLE QUINTANDO

Die Kammermusiksaison 2016 | 2017 eröffnet am 16. September das Ensemble Quintando – Elsa Brown und Nikolaus Kneser (Violine), Eve Wickert (Viola), Leslie Riva-Ruppert (Violoncello) und SooJin Anjou (Klavier) – in der Villa Elisabeth. Auf dem Programm stehen Isang Yuns ›Espace I‹ für Violoncello und Klavier, Auszüge aus Astor Piazzollas ›Las Cuatro Estaciones Porteñas‹ (Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires)

So 09.10. 17 Uhr Heimathafen Neukölln

Kammerkonzert ›Notturno extra‹ im Rahmen der Ausstellung ›Busoni – Freiheit für die Tonkunst‹ Busoni ENSEMBLE DES DSO

Oktober

So 02.10. 20 Uhr Philharmonie

September

Letzte Meldung: Kammermusik im September und Oktober

Debüt im Deutschlandradio Kultur Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur Haydn Violoncellokonzert Nr. 1 C-Dur Honegger Symphonie Nr. 3 ›Liturgique‹ LORENZO VIOTTI George Li Klavier Pablo Ferrández Violoncello

Sa 29.10. 20 Uhr Philharmonie

Barber ›Vanessa‹ – Oper in drei Akten (Fassung 1964, halbszenische Aufführung) DAVID ZINMAN Erin Wall Sopran Susan Graham Mezzosopran Andrew Staples Tenor Neal Davies Bassbariton Catherine Wyn-Rogers Mezzosopran Stephen Barchi Bariton Johannes Schendel Bass RIAS Kammerchor Justin Doyle Andrea Dorf McGray Regie

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie – mit Ausnahme der Casual Concerts – findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

in einer Fassung für Klaviertrio und das jazzig-virtuose wie farbenprächtige Klavierquintett des ukrainischen Klang-Alchimisten Nikolai Kapustin. Am 9. Oktober gestalten Thomas Hecker (Oboe), Elsie Bedleem (Harfe), Ander Perrino Cabello (Kontrabass), Henrik Magnus Schmidt (Schlagzeug) und Anna Kirichenko (Klavier und Cembalo) ein Nachmittagskonzert im Heimathafen Neukölln (Bild) mit Werken von Henri Dutilleux, Sofia Gubaidulina, Giacinto Scelsi und Tangos von Astor Piazzolla.

Fr 16. September 20.30 Uhr Villa Elisabeth

So 9. Oktober 17 Uhr Heimathafen Neukölln

Karten zu 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 15 € Weitere Informationen zu den Kammerkonzerten des DSO finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Kammermusik im günstigen Abonnement erhalten Sie mit der Kammermusikserie oder dem Abo ›Notturno‹. Mehr unter dso-berlin.de/abo.

Anzeigen

KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 –18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets dso-berlin.de | dso-berlin.de

3. + 4. September 2016 9 bis 18 Uhr

www.berliner-staudenmarkt.de

RBB-ONLINE.DE

Der Perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt. DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR QIU Lounge im the Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 59 00 5 00 00 | www.qiu.de

IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16 –20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 info@dso-berlin.de | dso-berlin.de Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Felicitas Böhm Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos I. Haas, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin (S. 2 links), Kai Bienert (S. 2 Mitte + S. 4 oben), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv (S. 2 rechts), Felix Broede (S. 3), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 4), Priska Ketterer (S. 5), Archiv DSO (S. 6 links), Marco Borggreve (S. 6 rechts), Kirill Bashkirov (S. 7 rechts), Verena Eidel (S. 8) Art- und Fotodirektion Preuss und Preuss Satz peick kommunikationsdesign Redaktionsschluss 11.08.2016, Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2016 Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.