Programmheft Trigonale 2015 / Reclam

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Grusswort Vorstand der Trigonale Liebe Musikfreunde!

kommt! seht! hört! erlebt!

»Mögest du in interessanten Zeiten leben,« – so lautet ein alter chinesischer Fluch. Als ob die trigonale es sich mit den Chinesen verscherzt hätte: Manchmal durchleben wir interessantere Zeiten als uns lieb ist. Nach der trigonale 2014 begann für uns eine mehrmonatige Phase der Ungewissheit, die erst mit einem Regierungsbeschluss Ende Jänner 2015 ihr Ende fand. Ohne das wohlwollende Verständnis von Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung gäbe es keine trigonale 2015 und erst recht keinen neuen, immerhin dreijährigen Fördervertrag. Natürlich verschließen auch wir unsere Augen nicht vor der Realität und es wäre uns lieber, stünde Baa3 für eine Tonart, Heta für ein Intervall und Moratorium für eine Werkbezeichnung. Dennoch hoffen wir, dass jenen, denen die trigonale (noch) nicht so am Herzen liegt wie uns, die Erfahrung eines anderen chinesischen Sprichwortes erspart bleiben möge: »Wenn der Brunnen trocken ist, erkennt man den Wert des Wassers.« Dr. Albrecht Haller Dr. Hans Slamanig Dr. Martin Wiedenbauer Grussworte | 3


Grusswort Dr. Alois Schwarz Die Kärntner »trigonale, festival der alten musik 2015« wartet vom 28. August bis zum 13. September 2015 wieder mit einem erlesenen und anspruchsvollen Programm auf. Die musikalischen Aufführungen sind wieder angesiedelt im »Kulturraum« rund um die alte »Herzogstadt« St. Veit an der Glan mit Tanzenberg, Maria Saal, St. Peter Taggenbrunn, St. Georgen am Längsee und Magdalensberg. Den besonderen Auftakt bietet in der Seminarkirche Tanzenberg eine als Auftragswerk komponierte Kirchenoper zur Christophorus-Legende, womit die moderne Tradition Kärntner Kirchenopern, bisher im Rahmen des Festivals Carinthischer Sommer ein besonderer Programmpunkt, fortgesetzt wird. Vom offiziellen Eröffnungskonzert am Freitag, den 4. September bis zum Schlusskonzert am Sonntag, den 13. September in der Seminarkirche Tanzenberg, mit einer Aufführung der rekonstruierten Markus-Passion von J. S. Bach, spannt sich ein geistiger und geistlicher Bogen, der dem pädagogischen Motto des Festivals »Wir bereiten Wege zur Musik« gerecht wird.

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Manchmal scheint es, als wüchse die Musik in diesem Festival über die dazu erklärten Intentionen hinaus, als würde – über alles Programmatische hinausgehend – das Festival »transzendent«. Und diese Transzendenz-Offenheit, d. h. auch Gott-Offenheit, ist doch wohl das Erhabendste, was Musik und Kunst insgesamt – ohne weltanschauliche Vereinnahmung – dieser Welt und Zeit befreiend für Erlösung bieten können und bringen könnten. Denn ebenso wie Gottes Wort mögen – im Sinne eines Wortes der Bibel – auch die Musik und die Kunst insgesamt nicht »gefesselt« sein (vgl. 2 Tim 2,9b: »… aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt.«) an zeitgeistige, modische oder persönliche Programmatik und Bedingtheit. Und dies wünsche ich der trigonale zunehmend und immer mehr! Dr. Alois Schwarz Diözesanbischof

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Grusswort Kulturlandesrat Christian Benger Die trigonale ist eines der Aushängeschilder des Kulturlandes Kärnten. Das Festival der Alten Musik ist etabliert und wird auch weiterhin stattfinden. Als Kulturreferent reicht mein Herz von der freischaffenden Kunst bis hin zum Brauchtum. Dieses Land braucht hochwertige, regionale Kulturinitiativen, und zwar nicht nur in den städtischen Zentren. Gerade ein Festival wie die trigonale öffnet die Kultur auch in den Regionen und öffnet Regionen für die Kultur. Kultur muss für alle zugänglich sein und die Politik muss für die Kultur zugänglich sein. Insofern hat die Politik auch die Rahmenbedingungen festzulegen, damit Kultur, ein kritischer Diskurs, die Entwicklung der Gesellschaft möglich werden.

Diese Offenheit, diese Willkommenskultur, dieser Paradigmenwechsel in der Kärntner Kultur öffnet unser Land, lässt eine gesellschaftliche Entwicklung wieder zu und zeigt vor allem den Kulturbegeisterten weit über die Grenzen hinaus, dass Kärnten qualitativ hochwertige Festivals, Initiativen, Programme zu bieten hat. Ich danke den Veranstaltern der trigonale für ihre Offenheit, für ihre Begeisterung für Neues, für ihr Qualitätsbewusstsein und für ihre alljährliche Programmauswahl! Kulturlandesrat Christian Benger

Um den Kulturschaffenden Planungssicherheit zu geben und dem Publikum Kontinuität und Bestandsgarantie zu gewährleisten, sollen Kulturhighlights in Kärnten mittels Mehrjahresverträgen von Seiten des Kulturreferates des Landes Bestand haben und bringt die Politik ihre Offenheit und Wertschätzung gegenüber kritischen Geistern entgegen.

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Grusswort Gerhard Mock Die »Alte Musik« ist schon etwas Faszinierendes – vor allem bei der trigonale! Vom ersten Moment an überträgt sich bei jedem Konzert im historischen Ambiente die Spielfreude der Musiker auf die Zuhörer, und stets ist es ein Genuss, den internationalen Künstlerinnen und Künstlern dabei zuzusehen, wie sie miteinander kommunizieren, gemeinsam atmen und immer wieder fröhliche Blicke austauschen. Es ist schon überaus faszinierend, wie »aktuell« und abwechslungsreich auch 300 Jahre alte Musik sein kann! Musik und ihre Darbietung werden hinterfragt, es wird geforscht und der Frage nachgegangen, wie die damaligen Komponisten über ihre Arbeit gedacht haben. So bleibt die Aufführung Alter Musik im Wesentlichen eine Domäne spezialisierter Musiker bzw. Ensembles, da besondere historische Musikinstrumente und viel Fach- und Praxiswissen über Musikgeschichte, Instrumentenkunde, Spielweisen und Stimmungssysteme vorliegen müssen, um herauszufinden, wie die Musik früherer Epochen geklungen haben könnte.

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Dass sich am allerhöchsten künstlerischen Niveau auch heuer nichts ändert, dafür sorgen Arrivierte, Neulinge, Nacht- und Morgenkonzerte sowie erstmals eine zeitgenössische Kirchenoper in kammermusikalischer Besetzung! Auf all das freue ich mich gemeinsam mit dem immer größer werdenden Freundeskreis der »Alten Musik«! Gerhard Mock Bürgermeister der Stadt St. Veit an der Glan

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Grusswort Konrad Seunig

Grusswort Manfred Freitag

Auch 2015 werden in der Gemeinde St. Georgen am Längsee an verschiedenen historisch bedeutsamen Orten Konzerte der trigonale dargeboten.

»kommt.seht.hört.erlebt« – unter diesem Motto steht auch heuer die trigonale als Festival der Alten Musik. Nicht nur die trigonale, auch die Veranstaltung Kultur.Raum.Kirche hat sich in den letzten Jahren in Kärnten etabliert, und beide Veranstaltungsreihen genießen zu Recht einen hohen Stellenwert in der Kärntner Musikszene. Im Bereich klassischer sowie Alter Musik sind diese Musikveranstaltungen zum Aushängeschild des Kulturlandes Kärnten geworden.

Wir freuen uns darauf und sind überzeugt, dass diese Konzerte heuer ebenfalls wieder eine wertvolle Ergänzung des vielseitigen Kulturangebotes in unserer Gemeinde sind. Unsere lebenswerte Gemeinde hat neben diesen einmaligen Darbietungen der Alten Musik sehr viel zu bieten: die Burg Hochosterwitz, das Stift St. Georgen, die Weinburg Taggenbrunn, den unverbauten Längsee als Badesee mit Trinkwasserqualität, einen 18-Loch-Golfplatz, gastfreundliche Betriebe, nette Menschen und vieles mehr.

Ich lade Sie alle wieder recht herzlich ein und hoffe, dass viele Musikliebhaber aus nah und fern, die diese Art der Musik schätzen, zu uns kommen, und wünsche dem Festival 2015 viel Erfolg!

Die Unterstützung kultureller Projekte sowie die Weitergabe von wertvollem Kulturgut sind Teil der gesellschaftlichen Verantwortung. Als Unternehmen mit Vorbildwirkung nimmt die Kelag diese Verantwortung wahr und leistet mit der Unterstützung der trigonale und von Kultur.Raum. Kirche einen wichtigen Beitrag zur Kulturförderung auf regionaler Ebene. Dabei stehen neben der Regionalität auch junge ambitionierte Künstler im Vordergrund. Getreu dem Motto »kommt.seht.hört.erlebt« wird dem Publikum mit den Kulturhighlights trigonale und Kultur.Raum. Kirche ein musikalischer Hörgenuss im besonderen Ambiente ausgewählter Veranstaltungsorte geboten.

Konrad Seunig Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen am Längsee

Wir wünschen allen Besuchern und Künstlern energiegeladene Hör- und Seherlebnisse der Extraklasse!

Wir sind auch die größte Weinbaugemeinde Kärntens.

Manfred Freitag, Mitglied des Vorstandes der Kelag 10 | Grussworte

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Grusswort Vorstand der Austrian Anadi Bank AG Liebe Freunde des Festivals der Alten Musik, neue Wege zu beschreiten, wird in unseren Breiten nicht immer honoriert, und oftmals ersticken glanzvolle Ideen, noch bevor sie zu wachsen beginnen. Die Austrian Anadi Bank darf sich als langjähriger Wegbereiter und -begleiter der trigonale und von Kultur.Raum.Kirche freuen, dass die Freunde der Alten Musik in Kärnten rund um die Städte Klagenfurt und St. Veit jährlich ein Festival erleben dürfen, welches im Alpe-Adria-Raum seinesgleichen sucht. Dieses Festival hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Weg zur Musik zu bereiten. Und da wir als Bank neue Wege gehen – ohne auf Wichtiges wie unser Kärntner Kulturengagement zu verzichten –, vertrauen wir seit Jahren auf das perfekt ausgesuchte Programm und das Organisationsteam rund um Stefan Schweiger, der Jahr für Jahr ein hochwertiges Festival zaubert.

Neue Wege – das gilt auch für die Nachwuchskünstler, die jährlich die Chance erhalten, große Festivalluft zu schnuppern, und so die Festivalfamilie jedes Jahr wachsen und internationaler werden lässt. Gemeinsam mit Ihnen freuen wir uns auf bezaubernde Stunden bei der trigonale und bei Kultur.Raum.Kirche 2015, und als Sponsor freut es uns, dass aus anfangs neuen Wegen nunmehr vertraute Pfade geworden sind. Der Vorstand der Austrian Anadi Bank AG

Eindrucksvolle Austragungsstätten und klangvolle Ensembles bieten allen Besuchern ein Ambiente, welches verzaubert. Neue Wege bei den Beginnzeiten der Konzerte und bei den Orten, in denen Alte Musik nie alt klingt, sind wohl nur zwei Rezepte zum Erfolg.

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Grusswort Ing. Rudi M. Rattenberger Da capo – Musik ist der reinste Zeitvertreib

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Kennen Sie dieses Phänomen? Der letzte Ton ist verklungen – im Publikum herrscht noch feierliches Schweigen – gleich donnert der Applaus los – wie viel Zeit ist eigentlich seit Beginn des Konzertes vergangen? Ich kann es nicht sagen, denn irgendwann ist mein Bewusstsein abgebogen, dem Zauber der Musik folgend hat es den Kreis der alltäglichen Gedanken und Kategorien verlassen. Claude Levi Strauss hat dazu einmal gemeint: »Musik ist eine Apparatur zur Beseitigung der Zeit«. Zurück im beruflichen Alltag gibt mir dieses »Eintauchen« Kraft und Ruhe für die drängenden Fragen: Bleibt uns genug Zeit für die Wende bei der Energieversorgung, hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem, zu einer umweltverträglichen Mobilität, einer gerechteren Verteilung des Wohlstands? Treffen wir jetzt die richtigen Entscheidungen! Rudi M. Rattenberger GF Holz die Sonne ins Haus

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Elizabeth, unsere Titelheldin 2015 | 15


Inhalt Übersicht I

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Trigonale-Kirchenoper

Donnerstag, 27., Freitag 28. und Sonntag, 30. August Christophorus Auftragswerk für fünf Stimmen und Streichquintett

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Inhalt Übersicht

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Trigonale – Festival der Alten Musik

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Kultur.Raum.Kirche

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Anhang

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04. bis 13. September 2014

16. Mai bis 31. Oktober 2015 Mehr Musik in Kärnten

16 | Petr a, unsere Titelheldin 2014

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Konzerte der Trigonale 2015 Übersicht I

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Freitag, 4. September | 19 Uhr | Rathaus St. Veit Eröffnungskonzert der trigonale 2015 – Tiranno Amore

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Samstag, 5. September | 19 Uhr Seminarkirche Tanzenberg Venezianische Marienvesper

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Samstag, 5. September | 22 Uhr | Dom zu Maria Saal Sombre plaisir d'un cœur mélancolique

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Donnerstag, 10. September | 19 Uhr Stiftskirche St. Georgen / Längsee Tobias Michael – Musicalische Seelenlust / Erster Theil

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Freitag, 11. September | 19.30 Uhr | Rathaus St. Veit Franz Schubert – Die schöne Müllerin

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Freitag, 11. September | 21.30 Uhr | Rathaus St.Veit An Alehouse-Session

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Sonntag, 6. September | 6 Uhr Magdalensberger Kirche Nihon – Wo der Tag seinen Ursprung nimmt ...

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Samstag, 12. September | 19 Uhr Stiftskirche St. Georgen / Längsee Barbara e Benedetto

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Sonntag, 6. September | 14 Uhr | Rathaus St. Veit Kinder- und Familienkonzert – Gullivers Reisen

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Samstag, 12. September | 22 Uhr | Rathaus St. Veit John Dowland – Lachrimæ Or Seaven Teares

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Sonntag, 6. September | 18 Uhr Seminarkirche Tanzenberg Venecie Mundi Splendor – Staatsmotetten für Dogen der Serenissima

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Sonntag, 13. September | 11 Uhr Pfarrkirche St. Peter/Taggenbrunn Ein Italiener in Paris

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Sonntag, 13. September | 18 Uhr Seminarkirche Tanzenberg Abschlusskonzert der trigonale 2015 – J. S. Bach – Markus-Passion (BWV 247)

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Mittwoch, 9. September | 19 Uhr Stiftskirche St. Georgen / Längsee Airs de cour – Airs de cœur 20 | Trigonale 2015 – Vorschau

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Bei allfälligen Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter +43 (0) 422 3 290 79.

Allgemeines

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Eintrittskarten für die trigonale erhalten Sie ab sofort in

all unseren Verkaufsstellen (siehe Seite 202). Zusätzlich können Karten über unsere Website www.trigonale.com gekauft werden. Bei Onlinekauf ist die Bezahlung ausnahmslos mit Kreditkarte möglich. Sie erhalten eine Bestätigungs-E-Mail, die Karten liegen dann an der Konzertkasse für Sie bereit. Restkarten gibt es jeweils ab 90 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Konzertkasse.

Konzertkarten kosten generell 21 Euro, ermäßigte

Karten zu 14 Euro sind erhältlich für Pensionisten, Menschen mit Behinderung, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Wehr- und Zivildiener. Eintrittskarten für die Kirchenoper in Tanzenberg sind zum Einheitspreis von 25 Euro erhältlich, Kelag-Joker und Ö1Club-Ermäßigung behalten jedoch ihre Gültigkeit. Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr haben kostenlosen Zutritt.

Beim diesjährigen Kinder- und Familienkonzert am 6. September um 14 Uhr im Rathaus St. Veit gilt für Kinder ein Kartenpreis von 7 Euro, Erwachsene können das Konzert bei freiem Eintritt besuchen.

KulturPass Kärnten-Besitzer genießen bei allen Konzerten der trigonale freien Eintritt. Für Kelag-Pluskunden sowie für Ö1-Club-Mitglieder gelten die üblichen Ermäßigungen.

Trigonale-Platzhalter: Bei jedem unserer Konzerte

besteht für 30 Besucher gegen einen Aufpreis von 10 Euro/ Karte die Möglichkeit, einen Sitzplatz innerhalb der ersten fünf Reihen telefonisch unter +43 (0) 4223 29079 bis fünf Stunden vor Veranstaltungsbeginn reservieren zu lassen. Das Titelfoto der trigonale 2015 ziert die aus Australien stammende und nunmehr in London lebende Sopranistin Elizabeth Dobbin. Es entstand während einer Probe zum Eröffnungskonzert der trigonale 2014. In dieser Saison erleben wir Elizabeth nicht nur im Präsentationskonzert mit Carole Cerasi und Rodolfo Richter, sondern auch als Solistin im Konzert Barbara e Benedetto am 12. September in der Stiftskirche St. Georgen/Längsee.

Generell herrscht freie Platzwahl und Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Beginn. 22 | Trigonale 2015 – Vorschau

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Donnerstag, 27., Freitag 28. und Sonntag, 30. August | jeweils 19 Uhr Seminarkirche Tanzenberg I

trigonale Kirchenoper – Christophorus Auftragswerk für fünf Stimmen und Streichquintett

Auch wenn die trigonale seit ihrer Gründung im Jahr 2003 ein Festival ist, das sich in erster Linie der Alten Musik verschrieben hat, haben wir bereits in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, dem Schaffen zeitgenössischer Komponisten im Rahmen unserer Möglichkeiten Raum zu geben. Eine unverhoffte anonyme Spende an die trigonale im vergangenen Jahr führte dazu, dass die Realisierung meiner lang gehegten Idee einer szenischen, thematisch in sich geschlossenen Darbietung sakraler Musik erstmals in greif bare Nähe rückte. Was liegt näher, als in Richtung einer Kirchenoper zu denken, besonders vor dem Hintergrund, dass dieses Genre in Kärnten bereits Tradition hat. Zwar hat das Festival Carinthischer Sommer – hoffentlich nur vorübergehend – die Kirchenoper aus seinem Programm genommen, dennoch 2 4 | Trigonale 2015 – Vorschau

soll und darf unsere Produktion Christophorus keinesfalls als Fortführung bzw. Ersatz für die – und schon gar nicht in Konkurrenz zur – Ossiacher Kirchenoper gesehen werden. Vielmehr würde ich mir wünschen, dass sich zukünftig der CS und die trigonale gemeinsam um die Pflege dieser Werkgattung – vielleicht in einem alternierenden Jahresrhythmus – kümmern und diese dadurch lebendig halten mögen. Eine ganz wesentliche Rolle in der Entstehung unserer Produktion kommt dem hochgeschätzten Univ.-Prof. Dr. Karl Matthäus Woschitz zu. Ihm verdanken wir nicht nur das Thema Christophorus, er war es auch, dessen wertvolle Anregungen gleichsam den Nährboden bildeten, auf dem diese Kirchenoper überhaupt erst wachsen konnte. Lieber Karl Matthäus, dafür gebührt dir mein inniger Dank, und ich hoffe, dass du dich an der Urheberschaft dieses Werkes erfreuen kannst. Die anonyme Spende war – wie bereits erwähnt – der Grundstein. Ohne die zusätzliche und großzügige finanzielle Unterstützung des Projektes durch die Kulturabteilung des Landes Kärnten (Kulturreferent Dipl. Ing. Christian Benger) und die Diözese Gurk (Bischof Dr. Alois Schwarz) hätte das Gebäude mit Sicherheit nicht weiter wachsen können. Dafür sage ich namens der trigonale herzlichen Dank. Stefan Schweiger

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Libretto – Margret Kreidl Musik – Tristan Schulze Regie – Maximilian Achatz Kostüme – Emma Downey

Buch meiner Großmutter und daran, dass mein Vater am Rückspiegel seines LKW einen Christophorus-Anhänger hatte, zum Schutz.

Elisabeth Breuer – Sopran Johanna von der Deken – Mezzosopran Jan Petryka – Tenor Jonathan de la Paz Zaens, Jakob Bloch Jespersen – Bass

In der letzten Jännerwoche 2015 ruft mich Stefan Schweiger, der Leiter der trigonale, an: ob ich Interesse hätte, ein Libretto zu einer Kammeroper, basierend auf einer Christophorus-Legende, zu schreiben. Es wird ein langes Telefongespräch, auch darüber, wie es zu dieser Idee gekommen ist. Nach dem Gespräch lese ich in meinen Heiligenkalendern die Christophorus-Legenden nach, auch die Legenda Aurea. Ich erinnere mich an das Heiligengeschichten-

Am 30. Jänner 2015 treffe ich mich mit Stefan Schweiger, der extra aus Kärnten angereist ist, und Tristan Schulze, dem Komponisten, im Café Eiles in Wien. Es wird ein sehr intensives Arbeitsgespräch, über die Rollen, die zu besetzen sind: fünf Stimmen, davon zwei Frauenstimmen, und ein Kind. In der ursprünglichen Legende gibt es das Dreieck Christophorus, Einsiedler, Teufel und die weltliche Macht: den König und den Schwarzen Ritter, aber es gibt keine Frauen. Wir bleiben – neben dem Christophorus natürlich – beim Einsiedler oder Eremiten, zur Figur des Teufels sagt Tristan Schulze, dass er ein Entertainer sein könnte, ich schlage vor, ihn Spieler zu nennen. Wir einigen uns auf eine weibliche Figur, die eine Versucherin und Verführerin ist, und nennen sie Millionärin. Mit der zweiten Frauenfigur tun wir uns schwer: Die Idee einer inneren Stimme des Christophorus ist eine filmische, aber keine bühnenwirksame Vorstellung. Tristan Schulze schlägt im Telefongespräch nach dem Treffen die Figur der Touristin vor, was mir sehr gut gefällt: Auf der einen Seite die Millionärin und der Spieler, auf der anderen Seite die Touristin und Christophorus, den ich als Wanderer sehe, als Suchenden, als spirituell Suchenden. Mit dieser Figurenkonstellation ist klar, dass mein Auftrag keine »Nacherzählung« einer Christophorus-Legende werden kann. Ich telefoniere noch einmal mit Stefan Schweiger, und es wird endgültig entschieden,

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Konstantin von der Deken – Das Kind Jenny Lippl, Raphael Kasprian – Violine Nora Romanoff – Viola Anna Mittermeier – Kontrabass Tristan Schulze – Cello & Leitung Verdichtungsarbeit in drei Akten 1. Akt: Christophorus am Telefon

2. Akt: Christophorus im Café

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dass das Ganze eine dramatische Form haben soll und ich einen Text für die Bühne – ein Libretto – schreiben soll.

3. Akt: Christophorus am Schreibtisch I

Ich bin jetzt – heute ist der 1. März 2015 – mitten in der Arbeit, wobei es mehrere Anforderungen gibt: Texte in Reimform, Chorpassagen sowie Arien für die Sängerinnen und Sänger. Außerdem hat sich Tristan Schulze einen Prolog gewünscht, den ich auch gleich geschrieben habe. Da stellt sich der Teufel vor, als Spieler und Spielmacher. Damit steht die Figur in einer Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht, zum Teufel in geistlichen Spielen, der als Spielmacher auf der Bühne fungiert. Ausgehend vom Prolog schreibe ich das Libretto, in einzelnen Akten – die ich Bilder nenne. Das erste Bild ist die Stadt, in die sich der Wanderer verirrt. Die Figur des Christophorus hat mich schon beim ersten Nachdenken an Parzifal erinnert, der »tumbe Tor«, der naiv Suchende, der sich immer wieder verirrt. Bei mir verirrt sich der Wanderer in die Stadt, wo er der Millionärin und der Touristin begegnet. Im zweiten Bild, dem Wald, taucht der Einsiedler auf, den ich Meister nenne, der Meister als spiritueller Führer. Ich habe Meister Eckhart wieder gelesen, und den Cherubinischen Wandersmann von Angelus Silesius. Im Wald formieren sich die Figuren, ohne den Wanderer, zum ersten Mal zum Chor. Das dritte Bild ist der Berg, der Gipfel mit dem Gipfelkreuz, unter dem der Meister sitzt. Der Heiligenlegende nach ist Reprobus, wie Christophorus ursprünglich heißt, 28 | Trigonale 2015 – Vorschau

der Verworfene, auf der Suche nach einer größeren, höheren Macht. Der Wanderer ist für mich ein Mann, der in sportlichen Abenteuern etwas Höheres sucht, seinen Lebenssinn. Das vierte Bild ist die Wüste, also eine weitere Grenzerfahrung. Beim Meister gehe ich auf Bilder von frühchristlichen Eremiten zurück, auf die Dendriten, die auf Bäumen lebten, und auf die Anachoreten, die Wüstenväter. Das fünfte Bild ist der Fluss. Das ist der Ort, wo der Wanderer zum Diener und Träger seiner Nächsten wird. Hier findet das Glaubenserlebnis statt, die Begegnung mit dem Größten – Christus – im Kleinsten – dem Kind. Es muss Nacht sein am Fluss – ich habe das Bild noch nicht geschrieben, in dem das Kind den Wanderer ruft. Er glaubt zu träumen und kommt erst langsam zu sich, das heißt in die Wirklichkeit des Glaubens. Die Begegnung mit dem Kind wird das Ganze beschließen. Dann folgt noch ein Epilog für den Chor. In dieser Nachrede wird der blühende Stock besungen – bei ihrer ersten Begegnung im Wald hat der Meister dem Wanderer seinen Stock übergeben. Der blühende Stock ist der Lebensbaum, das tote Holz hat durch die Begegnung mit Christus zu blühen begonnen. Das ist noch nicht geschrieben, sondern nur skizziert, ich bin ja mitten in der Arbeit, die, was die zeitliche Vorgabe und die literarische Form betrifft, eine strenge Verdichtungsarbeit ist. Margret Kreidl

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Margret Kreidl geboren 1964 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Veröffentlichungen seit 1986, zuletzt: Einfache Erklärung. Alphabet der Träume, Edition Korrespondenzen, Wien 2014. Textinstallationen seit 1989, zuletzt gemeinsam mit Rhizom: Traumtücher, Literaturhaus Salzburg, Fotogalerie Wien, 2015. Theateraufführungen seit 1989, zuletzt: Dankbare Frauen. Komödie, ins Hebräische übersetzt von Yotam Benshalom, israelische Erstaufführung, Regie: Anna Minayev, Tel Aviv University 2015; Eine Schwalbe falten. Monolog, Uraufführung, Regie: Lucas Cejpek, Kabinetttheater Wien 2015. Tristan Schulze wurde in Annaberg-

Maximilian Achatz, geboren 1954, wohnt in Ferlach; Studium der Schauspieltechnik nach Michael Tschechow in Berlin; Gründungsmitglied des klagenfurter ensemble, des Theater im Landhauskeller Klagenfurt und des Theater Waltzwerk; Engagements: Schauspielhaus Graz, Theater an der Wien, Theater der Jugend, bühne 04, Fritz Rémond Theater, Opernhaus Graz, Theater Next Liberty, Stadttheater Klagenfurt, Schauspielhaus Wien, Studiobühne Villach, Aktionstheater Ensemble, Steirischer Herbst, Theater NeuUlm, Theater Kaendace, 3raum Anatomie Theater, Wald4tler Hoftheater, Theater WalTzwerk; zahlreiche theaterpädagogische Arbeiten, Lehraufträge, Filmrollen und Hörspiele.

Buchholz (Sachsen) geboren. Er studierte Violoncello in Dresden und Dirigieren und Komposition in Wien. Musikalische Studienaufenthalte führten ihn nach Indien, Senegal und Argentinien. Gemeinsam mit Daisy Jopling und Aleksey Igudesman, gründete er das Streichtrio Triology, mit welchem er eine langjährige internationale Konzerttätigkeit mit eigenen Kompositionen unterhielt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Solorepertoire, Chorwerke, Lieder, Kammermusik, Orchesterwerke, Opern, Instrumentalkonzerte und Filmmusik. Als Cellist ist er regelmäßig zu Gast in den Studios des Hollywood-Komponisten Hans Zimmer. Christophorus ist seine erste Kirchenoper.

Nach ihrem Studium am Edinburgh College of Art spezialisierte sich Emma Downey auf Kostüme und Bühnenbild. In ihrer Heimatstadt Dublin arbeitete sie einige Jahre lang in den Bereichen Kostümentwurf, Kostümassistenz und Fertigung und sammelte die ersten Erfahrungen als Bühnenbildnerin. Sie wirkt häufig an Live-Aufführungen mit. Neben Tanz und Experimentellem Theater zählen auch Oper, Film und Fernsehen zu ihren Schaffensfeldern. Seit 2014 lebt Emma in Wien, wo sie neben ihrer Arbeit an der Kammeroper das Kulturleben in vollen Zügen genießt.

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Elisabeth Breuer wuchs im steiri-

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Camera in Helfenberg (OÖ) die Yam Yam in der Operette Der Mikado. Ihre konzertanten Auftritte umfassen ein sehr vielseitiges Repertoire, wobei sie sich leidenschaftlich den Werken des Barock und der Wiener Klassik widmet. Auch der Liedgesang liegt der jungen Künstlerin sehr am Herzen. Überdies tritt sie regelmäßig bei zahlreichen Festivals im In- und Ausland auf. Bei der styriarte, wo sie nun schon mehrmals zu hören war, sang sie unter anderem Mozart-Arien, begleitet vom Concentus Musicus Wien. 2013 wurde sie für ihre Darstellung der Constance (Dialogues des Carmélites) für den Österreichischen Musiktheaterpreis nominiert und 2014 erhielt sie den Jungensemblepreis der Freunde des Linzer Musiktheaters.

schen Haus im Ennstal auf. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Elisabeth Batrice an der Grazer Kunstuniversität. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Elisabeth am Linzer Landestheater engagiert. Zu ihren bisherigen Höhepunkten in Linz zählen Rollen wie Norina (Don Pasquale), Constance (Dialogues des Carmélites), Despina (Così fan tutte), Musetta (La Bohème), Adele (Die Fledermaus) und Gabrielle (Pariser Leben). Sie sang die Clara in Kaspar H. (UA) von Balduin Sulzer und wirkte in der Uraufführung von Spuren der Verirrten von Philip Glass, anlässlich der Eröffnung des Neuen Linzer Musiktheaters, mit. In Linz stand sie außerdem als Amour und Clarine (Platée), Frasquita (Carmen), Jungfüchsin Schlaukopf und Hahn (Das schlaue Füchslein), Papagena (Die Zauberflöte), Emmie (Albert Herring), Lisa (Gräfin Mariza), Schlafittchen (Das Traumfresserchen), Andi (Die Omama im Apfelbaum) und Minnie Faye (Hello, Dolly) auf der Bühne. Engagements führten die junge Sängerin an das Teatro Cervantes de Málaga, wo sie unter Michi Gaigg als Carmi und Cabri in Mozarts Kirchenoper La Betulia liberata zu hören war. In dieser Oper trat sie auch bei den Donaufestwochen im Strudengau auf, wo sie mit dem L'Orfeo Barockorchester zusammenarbeitete. Elisabeth gastierte am Wiener Schauspielhaus als Julia in Romeo+/-Julia, am Parktheater Augsburg verkörperte sie die Franzi (Wiener Blut), beim Montafoner Sommer die Karoline (Das rote Käppchen). Sie war als Christel (Der Vogelhändler) im Musiktheater Schönbrunn zu erleben und sang bei Opera da

Johanna von der Deken wurde in Graz geboren, lernte am dortigen Konservatorium Violine und machte einen Lehrgang für Chorleitung an der Grazer Musikuniversität. Danach absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Schule des Wiener Volkstheaters. Es folgten Engagements am Volkstheater, am Theater der Jugend sowie zahlreiche Fernsehrollen. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Hilde Rössel-Majdan, Hilde Zadek und Herwig Reiter. Ihr vielfältiges Repertoire erstreckt sich von früher Barockmusik bis zu zeitgenössischen Werken. Johanna gastierte an renommierten Adressen wie dem Theater an der Wien, der Grazer Oper, der Berliner Staatsoper, der Wiener Kammeroper, der Neuen Oper Wien, dem Wiener Odeon, bei der Ruhrtriennale, der Oper Kloster-

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neuburg, am Wiener Schauspielhaus, am Stadttheater Klagenfurt, bei den Bregenzer Festspielen sowie an der Opéra National in Paris. Im Konzertbereich wurde Johanna von Ensembles wie La Capella Reial de Catalunya, der Wiener Akademie, Armonico Tributo, die Reihe, dem Klang forum Wien, dem Ensemble Prisma Wien sowie den Wiener Symphonikern zur Zusammenarbeit eingeladen. Projekte in der jüngeren Vergangenheit waren Death in Venice im Theater an der Wien, Sinfonia von L. Berio unter R. Chailly, Fama von Beat Furrer im Concertgebouw Brügge und bei Wien Modern, Satyricon von Bruno Maderna im Theater an der Wien, Jahrelang ins Ungewisse hinab von Friedrich Cerha im Mozarteum Salzburg und Die Geschichten aus dem Wienerwald von H.K. Gruber bei den Bregenzer Festspielen. Die vielseitige Künstlerin ist auch als Librettistin tätig. Zuletzt verfasste sie im Auftrag der Wiener Staatsoper das Libretto zur Kinderoper Das Städtchen Drumherum von Elisabeth Naske. boren und studierte zunächst Violoncello in Linz und Graz, danach Gesang bei Rotraud Hansmann und KS Marjana Lipovšek in Wien. Der lyrische Tenor hat sich ein breitgefächertes Repertoire erarbeitet, welches von franko-flämischer Vokalpolyphonie über Bachs Kantatenwerk, Oratorien der Wiener Klassik und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen

reicht, wobei ihm die sakrale Musik besonders am Herzen liegt. 2012 gab Jan in Schuberts Alfonso und Estrella mit dem Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bolton sein Debüt im Wiener Konzerthaus. Mit dem Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies war er in der 2. Symphonie St. Florian von A. Schnittke in der Stiftsbasilika St.Florian/OÖ zu hören. Mit Erwin Ortner, dem Arnold Schoenberg Chor und dem RSO Wien sang er im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins im Soloquartett des Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt. Seinen bisher bedeutendsten Auftritt auf der Opernbühne hatte Jan 2013 als Tamino in Mozarts Zauberflöte an der Opéra National de Lyon. Zu den Höhepunkten seiner Konzerttätigkeit gehören eine Europatournee mit dem Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble unter der Leitung von Marc Minkowski, eine Konzertserie im Auditori de Barcelona mit dem Orquestra Simfònica de Barcelona unter Salvador Mas sowie die Aufführung des Mozart-Requiems im Konzertsaal des KKL Luzern. Die intensive Beschäftigung mit dem Lied und mit Vokalkammermusik führte zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Pianisten wie Pierre Laurent Aimard, Roger Vignoles, David Lutz und Helmut Deutsch. Mit Letzterem trat er u.a. in der Berliner Philharmonie auf. Jans Diskographie beinhaltet Aufnahmen der Vokalwerke von Bruckner und Mendelssohn Bartholdy (mit E. Ortner und dem Arnold Schoenberg Chor, erschienen in der ASC Edition) sowie die von der Kritik gelobte Ersteinspielung von J. Haydns Marionettenoper Philemon und Baucis (mit M. Huss und der Haydn Sinfonietta Wien, erschienen beim Label BIS). Die Ersteinspielung von

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Jan Petryka wurde in Warschau ge-

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F. Schuberts Opernfragment Adrast (Harmony of Nations, Mario Aschauer, ÖAW-Verlag), auf der Jan in der Titelpartie zu hören ist, wurde für den Ö1-Pasticcio-Preis ausgewählt. 2014 war Jan im Rahmen des Lucerne Festival in der Titelrolle von G.F. Händels Oratorium Belshazzar unter der Leitung von Marcus Creed zu erleben.

auch der zeitgenössischen Musik, so sang er beispielsweise bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von Karl-Heinz Stockhausens Düfte-Zeichen. Bei der Uraufführung von Stockhausens letztem Opus Klang im Rahmen der Kölner Triennale übernahm er das Solostück für Bariton (Orvonton). Darüber hinaus führte er andere Werke Stockhausens sowie Sciarinnos, Zenders, Rihms, Eötvös und Piazollas bei den Berliner Festspielen, den Schwetzinger Festspielen, der Biennale Venedig, dem Agora Festival in Paris, dem Warschauer Herbst sowie im Koblenzer Stadttheater und an der Zeitgenössischen Oper Berlin auf.

Jonathan de la Paz Zaens wurde auf den Philippinen geboren. Er erwarb seinen Bachelor's Degree mit Auszeichnung an der University of the Philippines bei Prof. Andrea O. Veneracion und schloss sein Studium im Jahr 2000 an der Hochschule der Künste Berlin bei Prof. Dr. Herbert Brauer ab. Er ist Preisträger des 7. Sylvia Geszty Internationalen Koloratur-Gesangswettbewerbs, Finalist beim 13. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb und beim Mendelssohn-Gesangswettbewerb. Am Ständetheater und an der Staatsoper Prag gastierte er in den Mozart-Rollen Leporello und Guglielmo. In Berlin führten ihn Verpflichtungen an die Neuköllner Oper, die Neue Opernbühne sowie an die Kammeroper, wo er u.a. die Partie des Dulcamaras in Donizettis Der Liebestrank, die des Alidoros in Hasses La Sorella Amante und die des Abts in Brittens Curlew River gesungen hat. Als Konzertsänger gestaltet er wiederholt die Basspartien der großen Oratorien von Bach, Mozart, Händel, Haydn, Brahms, Mendelssohn Bartholdy und Rossini. Liederabende gab er in Deutschland, Italien, Schweden, Tschechien, Costa Rica, in den Vereinigten Staaten und in seiner Heimat. Er widmet sich

sche Erziehung begann bereits als Knabe im Kopenhagener Knabenchor. In weiterer Folge studierte er an der Königlich Dänischen Musikakademie und an der Königlichen Opernakademie, wo er 2007 sein Diplom erhielt. Private Studien führten ihn darüber hinaus zum Dirigenten Hervé Niquet nach Paris. 2006 gab er sein Debüt am Königlich Dänischen Theater als Angelotti in Puccinis Tosca. Er sang weiters den Basilio in Rossinis Il Barbiere di Siviglia, den Masetto in Mozarts Don Giovanni, den Collatinus in Brittens The Rape of Lucretia, den Magister in der DVD-Aufnahme von Carl Nielsens Masquerade sowie Rollen in zahlreichen Produktionen zeitgenössischer Opern. Jakob hat über Jahre hinweg den Schwerpunkt seiner Arbeit besonders auf die Musik des Barock und auf das zeitgenössische Repertoire gelegt und mit Ensembles wie Concerto

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Jakob Bloch Jespersens musikali-

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Copenhagen, Lautten Compagney, Arte dei Suonatori und Trinity Baroque, dem Leipziger Kammerorchester, der London Sinfonietta und dem Theatre of Voices zusammengerabeitet. www.jakobbloch.com I

Konstantin von der Deken wurde

im November 2007 in Wien geboren. Schon als Kleinkind bewegte er sich gerne zu Musik (am liebsten von Vivaldi). Er besuchte einen Montessori-Musikkindergarten. Im Alter von vier Jahren begann er Blockflöte zu lernen. Im Jahr 2014 spielte er bereits in G. F. Händels Messiah unter der Regie von Claus Guth am Theater an der Wien die Rolle eines Kindes.

was die Seele dem Körper ist. Sinnentleert ohne einander. So verwundert es wohl auch nicht weiter, dass die Liebe zur Musik und jene zur Poesie Hand in Hand weiter wuchsen. An der Musikuniversität Wien traf sie schließlich auf ihren Lehrer Ernst Kovacic, einen unermüdlichen Erkunder musikalischer Welten. Er lehrte sie Furchtlosigkeit, Respekt vor der Kunst und Neugier. Sie lernte von Wiener Philharmonikern wie Volkhard Steude, Giganten des Quartettspiels wie Gerhard Schulz, großen Pädagogen wie Igor Ozim, erkundete die Freiheit des Spiels von Barockgeigern und die Welt der Liebhaber der neuen Musik. Schließlich schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab, um ihren Tanz in den weiten Feldern der Musik fortzusetzen. Aus dieser Freiheit heraus entstand noch im selben Jahr das Podium Festival Mödling, ein Kammermusikfest, das keine kreativen Grenzen kennt und welches sie gemeinsam mit Freunden und wunderbaren Musikern gründete. Das Herzstück ihrer Arbeit aber ist ihr Trio KlaViS, dieses Kaleidoskop von Klangfarben und Sensibilität. www.trioklavis.com

Bereits im Mutterleib war Jenny Lippl eingetaucht in die Stimmen ihrer aus Mexiko stammenden Mutter und ihres Wiener Vaters. Und stets auch in die Musik, die diese liebten. Dvořák und Chopin trafen regelmäßig auf mexikanischen Danzon und Bolero. Sie war etwa fünf Jahre alt, als sie gefragt wurde, wie viele Sprachen sie sprechen würde. Die Antwort war eine klare. »Deutsch, Spanisch und Blockflöte.« Kurz vor ihrem 10. Geburtstag hat sie schließlich die Geige zu ihrem Sprachrohr auserkoren. Regina Brandstätter sollte ihre erste Lehrerin auf diesem wunderbaren Instrument sein. Seither sind andere Wortsprachen und viele Musiksprachen hinzugekommen. Man könnte sagen, die Musik ist der Poesie,

Klagenfurt, erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Violinunterricht am Kärntner Landeskonservatorium. Ab 1999 studierte er bei Prof. Brian Finlayson. Er ist mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb prima la musica sowie beim internationalen Violinwettbewerb Premio Rodolfo Lipizer in Gorizia/Italien. Im Juni 2006 schloss er sein pädagogisches Studium am Kärntner Landeskonservatorium mit Auszeichnung ab. Im Jahr

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Raphael Kasprian, geboren 1984 in

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Seit ihrer Kindheit konzertiert Nora Romanoff weltweit als Solistin und

2008 gewann er mit dem Violinkonzert Nr. 1 von D. Schostakowitsch den alljährlich am Kärntner Landeskonservatorium stattfindenden Wettbewerb Junge Solisten. Mit der daraus resultierenden öffentlichen Aufführung des genannten Werkes bestand er das Konzertfachstudium mit Auszeichnung. In Begleitung des Radio-Sinfonieorchesters Ljubljana präsentierte er 2010 im Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt das Violinkonzert von Alban Berg. 2008 setzte Raphael seine Ausbildung mit einem Masterstudium bei Prof. Benjamin Schmid am Mozarteum in Salzburg fort und schloss dieses 2011 ab. Er nahm an mehreren Meisterkursen u.a. mit Igor Ozim (Salzburg), Igor Ivanov (Moskau), Daniel Rowland (London) und Madeline Adkins (Baltimore) teil. In der Kärntner Kammerakademie, dem Sinfonischen Orchester des Kärntner Landeskonservatoriums, dem Domorchester Klagenfurt, dem Opernorchester am Mozarteum Salzburg und dem Sinfonischen Orchester des internationalen Musikfestivals in Stellenbosch/ Südafrika unter Daniel Raiskin war er als Konzertmeister tätig. Seit dem Wintersemester 2012 unterrichtet er an der Musikschule Klagenfurt Violine, Viola, Kammermusik und Kammerorchester, zusätzlich ist er seit November 2013 als Violinlehrer am Johann-Josef-Fux-Konservatorium in Graz tätig. Raphael ist Gründungsmitglied des Acies Quartetts, mit dem er zahlreiche Wettbewerbe und Auszeichnungen erringen konnte. Bei dem österreichischen CD-Label Gramola konnte er mit dem Ensemble mehrere Aufnahmen veröffentlichen, unter anderen eine Aufnahme des Schubert Quintetts mit David Geringas. www.aciesquartett.com

Kammermusikerin in renommierten Häusern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Wiener Konzerthaus, dem Teatro Colon in Buenos Aires, der Salle Pleyel in Paris, dem Musikverein in Wien, dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Sacharov Festival, dem Festival Valdres Sommersinfoni in Norwegen und vielen anderen. Als Solistin spielte sie bisher mit dem Orchestra della Svizzera italiana, dem Zagreber Kammerorchester, dem Orchestra Filarmonica di Bacau, dem Kristiansand Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Irkutsk und der argentinischen Camerata Bariloche. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen unter anderem namhafte Musiker wie Martha Argerich, Mischa Maisky, Gabriela Montero, Lylia Zilberstein und Renaud Capucon. 1985 in New York geboren, kam Nora als Kind mit ihrer Familie nach Wien. Sie begann mit sechs Jahren unter Anleitung ihrer Mutter Dora Schwarzberg Geige zu spielen und hatte im Alter von elf Jahren ihr Debut als Solistin im Wiener Konzerthaus. Ab 2002 widmete sie sich der Viola und begann ihre Laufbahn als Solistin und leidenschaftliche Kammermusikerin. Zu ihren Lehrern und Mentoren zählen Yuri Bashmet, Hatto Bayerle, Michael Kugel, Thomas Kakuska, Johannes Meissl und Igor Sulyga. Im März 2014 schloss Sie ihr Diplomstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien ab. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe in Italien, Österreich und Kroatien und war zwischen 2004 und

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2009 als Künstlerin für die Stiftung 'Live Music Now' tätig. Nora ist seit dessen Gründung Musikerin des Podium Festival – einem der innovativsten und erfolgreichsten Kammermusikfestivals der letzten Jahre – in Deutschland, Island und Norwegen. Sie ist Mitbegründerin des Podium Festival Mödling, das im September 2013 zum ersten Mal in Mödling (Niederösterreich) stattfand. Das Label EMI veröffentlichte 9 CDs, an deren Einspielung sie mitwirkte – live aufgenommen beim Progetto Martha Argerich. Mehrere dieser CDs erhielten Nominierungen für den Grammy. Nebst ihrer Präsenz in zahlreichen Radiomitschnitten nahm sie auch für die Labels Gramola und Naxos auf. Nora spielt auf einer Viola von Pietro Pallotta aus dem Jahre 1790, die ihr großzügigerweise von Lady Margaret Kagan gestiftet wurde.

Anna Katharina Mittermeier, geboren 1992, besuchte die Unterstufe des Musikgymnasiums Neustiftgasse und maturierte 2010 am BORG Hegelgasse in Wien. Sie erhielt Kontrabass- und Klavierunterricht in den Musiklehranstalten der Stadt Wien. Mit dem 12. Lebensjahr wechselte sie ans Konservatorium der Stadt Wien in die Vorbereitungsklasse zu August Trabitsch. Nebenbei nimmt sie Jazzbassunterricht bei Hans Strasser. Sie ist mehrfache Preisträgerin bei prima la musica. Seit dem Studienjahr 2006/07 studiert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Niederhammer.

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Als Mitglied der Jungen Wiener Solisten, einem Projekt im Rahmen der Begabtenförderung der MDW, führten Konzerttourneen sie nach China und Japan. Seit dem Sommer 2010 wirkt sie beim Nationalen Jugendorchester Schweden (SNUO) unter der Leitung von EsaPekka Salonen mit, weiters nahm sie an Meisterkursen bei Kurt Muroki und Eckhard Rudolph sowie im Jänner 2012 an einer Konzerttournee in die USA teil. Weitere Meisterkurse bei Herbert Mayr, Jan-Georg Leser und Dorin Marc. Im Juni 2011 wurde sie mit dem Förderungspreis der Wiener Symphoniker ausgezeichnet und ist seither als Substitutin in diesem Orchester tätig. Auch bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern und im Orchester der Volksoper Wien substituiert sie regelmäßig. Beim Wettbewerb Musica Juventutis wurde Anna für einen Soloauftritt im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses ausgewählt. Sie ist erste Preisträgerin des Wettbewerbs der Internationalen Sommerakademie 2012 (ISA) in der Kategorie solistische Streicher. Mitwirkung bei der Bühnenmusik der Salzburger Festspiele im Rahmen der Sommerakademie der Wiener Philharmoniker.

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Freitag, 04. September | 19 Uhr Rathaus St. Veit I

Eröffnungskonzert 2015 – Tiranno Amore Kantaten über die Affekte der Liebe

In der Stadt am Fuße des Vesuv brachte man es zuweilen sogar auf vier Premieren innerhalb eines Jahres, außergewöhnlich waren auch das Angebot und die Verbreitung der Kantate, lebten hier doch Meister wie Alessandro Scarlatti, Nicola Porpora, Leonardo Leo, Leonardo Vinci oder Nicolò Jommelli. Allein Scarlatti hinterließ uns über 600 Kantaten, eine Zahl, die auf die Anwesenheit von vielen ausgezeichneten Vokalinterpreten schließen lässt.

Keinen anderen Genres schenkten die Komponisten im Italien des ausgehenden 17. Jahrhunderts mehr Aufmerksamkeit als der Oper und der Kantate. So ist es auch nicht verwunderlich, dass besonders in Mittel- und Norditalien beinahe jede Stadt mittlerer Größe alljährlich eine doch beachtliche Anzahl an Opernaufführungen vorweisen konnte. Etwas anders verhielt sich dagegen die Situation im Süden des Landes, wo man nur in Palermo und Neapel Aufführungen dieser Art einen entsprechenden Platz einräumte.

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Die Kantate entsprach in ihrem Stil den neuen ästhetischen Erfordernissen, und die Texte wurden häufig von den Mäzenen selbst – oder von Literaten, die an ihren Höfen tätig waren – verfasst. Auch war der finanzielle Aufwand für die Aufführung nicht übermäßig groß, da sich die Anzahl der dafür erforderlichen Musiker in Grenzen hielt. Dies alles waren Gründe, die dazu führten, dass sich die Kantate sowohl beim Adel als auch bei den gebildeten Schichten zu einer sehr gefragten Musikgattung entwickelte. Unser kleines, aber fein besetztes Ensemble aus handverlesenen Solisten widmet sich in diesem Programm jenen Kantaten, die die Spielarten der Liebe – Leidenschaft, Eifersucht, Begierde, Drama – thematisieren.

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Silvia Frigato – Sopran Mauro Borgioni – Bariton I

Elisa Citterio, Mónika Tóth – Violine Stefano Marcocchi – Viola Alessandro Palmeri – Cello Barbara Fischer – Kontrabass Anna Januj – Blockflöte Lorenzo Feder – Cembalo Simone Vallerotonda – Theorbe Die italienische Sopranistin Silvia Frigato stammt aus dem kleinen Ort Bellombra in Venetien. Schon von Kindheit an widmete sie sich, gefördert von Schwester Teresa, dem Studium der Musik und des Gesangs. Ihren Gesangsabschluss machte sie am Conservatorio Statale di Musica di Adria (Provinz Rovigo), danach bildete sie sich bei der berühmten Sopranistin Raina Kabaivanska fort. Nachdem sie die Schönheiten des Barockrepertoires für sich entdeckt hatte, widmete sie sich dieser Musik mit Hingabe und studierte bei Roberta Invernizzi und Sara Mingardo. 2007 gewann sie den internationalen Wettbewerb für Barockgesang Francesco Provenzale in Neapel und 2010 den Wettbewerb für Alte Musik Fatima Terzo in Vicenza. Regelmäßig ist sie bei bedeutenden Festivals in ganz Europa zu Gast und arbeitet mit Musikern wie P. Herreweghe, J. E. Gardiner, O. Dantone, L. Ghielmi, F. Biondi, 46 | Trigonale 2015 – Vorschau

A. Marcon, C. Cavina, P. Zuccheri und zahlreichen bekannten Ensembles zusammen. Silvia liebt ausgedehnte Strandspaziergänge in Gesellschaft ihrer über alles geliebten Hunde. Der Bariton Mauro Borgioni studierte am Konservatorium in Perugia und spezialisierte sich in der Folge an der Scuola Civica in Mailand und am Konservatorium von Cesena auf Vokalmusik und Barockgesang. Er tritt als Solist auf, wobei sein Repertoire von den Madrigalen bis zu den Kantaten und vom Oratorium bis zur Oper reicht und Werke wie C. Monteverdis Vespro della Beate Vergine, die Oratorien von J. S. Bach, die Messen von J. Haydn und das Requiem von G. Fauré einschließt. Überdies war er als Orfeo und Apollo in Monteverdis L'Orfeo, als Aeneas in Dido & Aeneas von H. Purcell sowie als Mondo und Consiglio in La Rappresentazione di anima et Corpo von E. de Cavalieri zu erleben. Er arbeitet mit bedeutenden Orchestern und Ensembles wie La Venexiana, Cantar Lontano, Concerto Italiano, dem Coro della Radio Svizzera, dem Orchestra da Camera di Mantova, dem Orchestra Sinfonica della Rai, I Turchini, der Academia Montis Regalis und berühmten Dirigenten und Musikern wie C. Cavina, R. Alessandrini, D. Fasolis, A. Florio, T. Brock, C. Rovaris, J. Webb, M. Campanella, C. Banchini und L. Ghielmi zusammen. Ferner wirkte Mauro an Aufnahmen für verschiedene Labels und Rundfunkanstalten mit.

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Elisa Citterio studierte sowohl Vio-

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line als auch Viola am Conservatorio L. Marenzio in Brescia, später Barockvioline u.a. bei E. Onofri und C. Banchini. Seit 2004 ist sie Violinistin an der Mailänder Skala und arbeitet darüber hinaus regelmäßig mit den namhaftesten Barockmusikensembles wie Accademia Bizantina, Europa Galante und Accordone zusammen. Vor Kurzem erschien ein aufsehenerregender Live-Mitschnitt von A. Vivalids Vier Jahreszeiten mit Elisa als Solistin. Als überzeugte Veganerin, die überdies selbst sehr gerne kocht, hat sich Elisa im Laufe der Jahre ein großes Wissen über die natürliche Küche und makrobiotische Ernährung angeeignet. Sie liest gerne Romane und Sachbücher, ganz besonders liebt sie die Kriminalcomics des italienischen Autors Giancarlo Berardi. Wann immer es ihre Zeit erlaubt, beschäftigt sich Elisa mit dem argentinischen Tango, den sie nicht nur gerne hört, sondern auch mit großer Leidenschaft tanzt.

Mónika Tóth war ein lustiges Kind

und träumte immer davon, hinaus in die weite Welt zu gehen. Als sie das Lied gefunden hatte, welches sie in der Dunkelheit beschützte, nahm sie ihre Geige und machte sich auf den Weg. Im Jahr 1997 erwarb sie ihr Diplom in Instrumentalpädagogik Violine Cum Laude am Konservatorium der Hochschule für Musik Franz Liszt in Ungarn. 2000 gewann sie den 2. Platz beim Internationalen Wettbewerb für Kammermusik 48 | Trigonale 2015 – Vorschau

Premio Bonporti Rovereto und 2001 den 3. Platz beim Magdeburger Telemann-Wettbewerb. Den Master im Fach Barockvioline erlangte sie 2007 als Studentin von Enrico Onofri am Konservatorium Vincenzo Bellini in Palermo. Eine rege Konzerttätigkeit verbindet Monika mit führenden Barockensembles und Kammermusikformationen wie I Barocchisti, L'Eclisse, Zefiro, Europa Galante, Il Giardino Armonico, Dolce e Tempesta, Brixia Musicalis, Barucco Wien, Capella Leopoldina Graz, Neue Hofkapelle Graz sowie Musica Perduta. Sie ist Dozentin für Barockvioline und Kammermusik bei Sommerakademien in Miszla (Ungarn) und Neapel.

Stefano Marcocchi wurde in Parma geboren, jener Stadt, die für ihre musikalische Tradition und die besondere Leidenschaft für die Oper berühmt ist. Einen Großteil seiner musikalischen Ausbildung verdankt er Claudio Abbado, unter dessen Dirigat zu spielen er die Ehre hatte, und zwar mit dem Gustav Mahler Jugendorchester, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestra Mozart und dem Luzern Festival Orchester. Die Liebe zur Barockmusik entstand zeitgleich mit jener zu antiken Büchern; die Abhandlungen und Partituren seiner Sammlung waren häufig Quellen der Inspiration und führten ihn in das Universum der Historischen Aufführungspraxis. Trigonale 2015 – Vorschau | 49

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Nach einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit mit Europa Galante, die über vierzehn Jahre andauerte, übersiedelte Stefano 2014 in das kalte und weit entfernte Kanada, um Mitglied des renommierten Tafelmusik Baroque Orchestra zu werden.

Alessandro Palmeri studierte Cello

in Palermo und nahm in der Folge an verschiedenen Meisterklassen teil. Als Solocellist und Continuo-Spieler gab er Konzerte in Europa, Russland, Kanada, den USA sowie in Südamerika, Israel und Japan. In den 90er-Jahren unternahm er im Rahmen seiner Workshops Musica su più dimensioni sowie in zahlreichen Weltpremieren interessante Exkursionen in die Musik und Improvisationskunst des zwanzigsten Jahrhunderts. Später wandte er sich dem barocken Repertoire auf Originalinstrumenten zu. Er besuchte Kurse der Cini-Stiftung in Venedig und arbeitete mit führenden Ensembles für Alte Musik und Musikern wie J. Savall, S. Kuiken, C. Coin, E. Onofri, A. De Marchi, C. Astronio, D. Fasolis, C. Bartoli und O. Dantone zusammen. Er war an CD-Einspielungen für die Labels Tactus, Florentia Musicae, Stradivarius, Symphonia, Opus 111, Naive, ZigZag, Hyperion, Harmonia Mundi, Deutsche Grammophone, Brilliant und Decca beteiligt. Sein kostbares römisches Violoncello zählte einst zu den Instrumenten des Orchesters von Arcangelo Corelli.

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Über Barbara Fischer, Kontrabass: Ja, ich weiß, eine Querflöte ist leichter als mein Instrument. Ja, es gibt viele Frauen, die Kontrabass spielen. Nein, er ist nicht so schwer, wie er aussieht, denn er ist hohl. Nein, man muss kein Goliath sein – auf die richtige Technik kommt's an. Ja, ich liebe meinen Part als tiefste Stimme im Ensemble. Ja, Violone darf man ihn auch nennen, denn schließlich ist er ja der Große, Dicke aus der Violinfamilie. Ja, ich bin gerne unterwegs. Ja, ich mache das hauptberuflich. Ja, man kann davon leben, aber reich wird man davon nicht. Dennoch ist es ein wunderschöner Beruf!

Anna Januj, 1978 in Ungarn geboren, studierte Blockflöte in ihrer Heimatstadt Szeged, in Wien, in Mailand bei Pedro Memelsdorff sowie bei Prof. Robert Ehrlich in Leipzig. Sie ist Begründerin des Ensembles L'Eclisse und spielt als Solistin regelmäßig auch mit namhaften Orchestern (z.B. Bachakademie Stuttgart, Gewandhausorchester und Thomanerchor Leipzig, Berliner Bach Akademie, Le Concert Lorrain), mit denen sie zahlreiche CDProduktionen einspielte. Schon im Alter von 22 Jahren war sie Dozentin bei verschiedenen internationalen Meisterkursen. Seit 2009 unterrichtet sie Blockflöte an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. Trigonale 2015 – Vorschau | 51

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Lorenzo Feder wurde 1980 in Schio (Italien) geboren und begann in seiner Heimatstadt bei Renato Maioli Klavier zu studieren. Im Anschluss an sein Klavier-Diplom (2000) studierte er Cembalo bei Patrizia Marisaldi am Konservatorium in Vicenza und erlangte 2004 auch in diesem Fach das Diplom. Als Stipendiat der Niederländischen Regierung zog er 2006 nach Holland, um in der Klasse von Ton Koopman und Patrick Ayrton am Koninklijk Conservatorium in Den Haag zu studieren. Er legte 2009 die Bachelor- und 2011 die Master-Prüfung ab. Lorenzo tritt als Solist und Continuo-Spieler am Cembalo und an der Orgel auf Festivals in Europa, Mexiko und China auf und arbeitet mit Dirigenten und Solisten wie Ton Koopman, Peter Kooij und Sigiswald Kuijken sowie Ensembles wie dem Amsterdam Baroque Orchestra, Sette Voci, I Musicali Affetti, Il Tempio Armonico und Venice Baroque zusammen, mit denen er CDs für die Labels Naive, Virgin, EMI, Stradivarius und CPO aufgenommen hat. Als weitere USP (unique selling propositions) hat Lorenzo ein Diplom in Rechtswissenschaften vorzuweisen und widmet sich mit großer Leidenschaft dem Wuzeln (österreichisch umgangssprachlich für Tischfußball spielen).

Simone Vallerotonda – Motto: »Die Kunst ist Intuition. Der Künstler erzeugt ein Bild oder ein Trugbild und derjenige, der die Kunst genießt, blickt auf den Punkt, den der Künstler ihm gezeigt hat, betrachtet diesen durch den Spalt, den der andere ihm eröffnet hat, um in sich dieses Bild zu reproduzieren«. Simone wurde 1983 in Rom geboren und begann seine musikalischen Studien auf der modernen Gitarre. Von der Alten Musik fasziniert, studierte er danach Laute bei Andrea Damiani am Konservatorium Santa Cecilia in Rom, wo er mit Bestnote abschloss. In der Folge erlangte er einen Master auf der Theorbe und der Barockgitarre – ebenfalls mit Bestnote – bei Rolf Lislevand an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (Deutschland). Sein Doktorat erwarb er schließlich in Philosophie an der Universität Tor Vergata in Rom und spezialisierte sich danach in Ästhetik; dieses Studium schloss er mit Auszeichnung ab und widmete sich dann der Beziehung zwischen der Musik des 18. Jahrhunderts und den Philosophes. 2011 ging er als der Erstgereihte in der Kategorie Solisten aus dem Concorso Nazionale di Liuto Maurizio Pratola hervor und gewann im gleichen Jahr den Duo B.L.U. des Wettbewerbs REMA (Rèseau Européen de Musique Ancienne). Neben seiner solistischen Tätigkeit arbeitet er auch mit verschiedenen Ensembles wie Modo Antiquo, Les Ambassadeurs, Academia Montis Regalis, Musica Antiqua Roma, Silete Ventil und Il Pomo d'Oro zusammen. Da er überdies offen für Experimente und neue Ausdrucksweisen ist, arbeitet er auch mit dem Ensemble Soqquadro Italiano zusammen.

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Neben der Alten Musik beschäftigt sie sich leidenschaftlich mit Shiatsu und Craniosacral-Therapie, die sie auch praktisch ausübt. Die Erfahrung aus dieser Arbeit integriert sie sowohl in ihre eigene Spielpraxis als auch in ihre Lehrtätigkeit.

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2014 gründete er das Ensemble I Bassifondi, mit dem er Instrumental- und Vokalmusik des 17. und 18. Jahrhunderts für Gitarre, Theorbe und Laute zur Aufführung bringt. Seit dem Jahr 2013 hat er einen Projekt-Lehrstuhl am Konservatorium Licine Refice in Frosinone inne, wo er Laute unterrichtet.

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Samstag, 05. September | 19 Uhr Seminarkirche Tanzenberg I

Magnificat Anima mea Dominum Venezianische Marienvesper

Als monumentaler Zyklus ist uns Claudio Monteverdis Vespro della Beata Vergine (1610) bestens bekannt. Er zeigt uns damit eine Musik für die Liturgie, wie sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts nicht moderner hätte sein können. Auch heute noch zieht uns dieses in seiner Vielfalt an musikalischen Formen faszinierende Werk in seinen Bann und prägt unsere Vorstellung vom Reichtum frühbarocker venezianischer Kirchenmusik. Tatsächlich aber vermitteln uns Gesamtaufführungen von Monteverdis Marienvesper nur sehr bedingt ein Bild von der kirchenmusikalischen Praxis dieser bewegten Zeit, und es ist mehr als fraglich, ob er sie je in der Form zur Aufführung brachte, wie wir sie heute zu56 | Trigonale 2015 – Vorschau

meist erleben, wollte er sich doch mit dem berühmten Druck des Jahres 1610, der eine Messe im alten und eben jene Marienvesper im modernen Stil enthält, bei Papst Paul V. als Komponist empfehlen. Unbestritten ist hingegen, dass Monteverdi einer jener italienischen Komponisten war, die durch ihr Schaffen spätere Musikergenerationen nachhaltig geprägt haben. Schon zuvor bestand ein reger Kulturaustausch zwischen Italien und den nördlicheren Ländern Europas, der sein wohl prominentestes Beispiel in der Lehrzeit von Heinrich Schütz bei Giovanni Gabrieli in Venedig fand. Doch auch später zog es viele deutsche Musiker nach Italien, wo sie den stile nuovo aus erster Hand kennen lernen wollten. Einer von ihnen war Johann Rosenmüller (1617 - 1684), der in Leipzig als Organist an der Nikolaikirche, Lehrer an der Thomasschule sowie als Musiker im Umfeld der Universität wirkte und bereits 1645/46 erstmals nach Italien reiste. Ab 1658 hielt sich Rosenmüller nach seiner überstürzten Flucht aus Leipzig, wo er sich mit dem Vorwurf der Päderastie konfrontiert sah, ständig in Venedig auf. Bis 1682 ist er dort in verschiedenen Positionen nachweisbar, etwa als Posaunist an San Marco oder als Chormeister am Ospedale della Pietà. Vor allem jedoch etablierte er sich in diesen Jahren als geachteter Komponist. Es entstand eine Fülle an lateinischer Trigonale 2015 – Vorschau | 57

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Kirchenmusik, darunter viele Psalmvertonungen in großen Besetzungen, in denen er den modernen italienischen Konzertstil mit der kontrapunktischen Schreibart deutscher Schule zu einer besonderen Synthese führte.

Ulrike Hofbauer, Hanna Herfurtner – Sopran Margot Oitzinger, Ida Aldrian – Alt Hans Jörg Mammel, Jan Petryka – Tenor Jonathan de la Paz Zaens, Ulfried Staber – Bass

Für dieses Konzert haben wir aus den Psalmkompositionen Rosenmüllers je eine Vertonung jener fünf Psalmen ausgesucht, die für die Vesper an einem Marienfest vorgesehen sind. In unterschiedlichen Besetzungen zeigen sie die ganze Bandbreite dessen auf, was eine ambitionierte Hofkapelle in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu leisten vermochte. Einen besonderen Höhepunkt verspricht das große vierchörige Magnificat, das zu den reifsten Werken Rosenmüllers gezählt wird.

Les Cornets Noirs Bork-Frithjof Smith, Gebhard David – Zink Simen van Mechelen, Henning Wiegräbe, Joost Swinkels – Posaune Wolfgang Gaisböck – Trompete Cosimo Stawiarski, Regula Keller – Violine Johannes Frisch, Sarah Giger – Viola Mélanie Flahaut – Dulzian Matthias Spaeter – Theorbe Tore Eketorp – G-Violone

Selbstverständlich griff man früher bei der Zusammenstellung von Vespermusiken nicht nur auf die Musik eines einzigen Komponisten zurück. So entspringt unser Entschluss, alle fünf Psalmen und das Magnificat in Vertonungen Johann Rosenmüllers zu musizieren, weniger einer realen historischen Situation als vielmehr dem Wunsch, unserem Publikum diesen großen Komponisten in aller Ausführlichkeit vorzustellen. Mit Orazio Tarditi und Massimiliano Neri nehmen wir aber noch zwei weitere Komponisten in das Programm auf, die zeitgleich mit Rosenmüller in Venedig wirkten. Folgen Sie uns also auf dieser Zeitreise in das Italien der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, hinein in die Klangpracht einer venezianischen Festmusik innerhalb der Vesper an einem Marienfeiertag.

Johannes Strobl – Orgel & Leitung

Johannes Strobl

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Ulrike Hofbauer studierte Gesang

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und Gesangspädagogik an den Hochschulen Würzburg und Salzburg und an der Schola Cantorum Basiliensis. Zu ihren maßgeblichen Lehrern zählen Sabine Schütz, Evelyn Tubb und

www.ulrikehofbauer.com www.savadi.net www.ensemble-etcetera.com

Hanna Herfurtner wurde in Mün-

Anthony Rooley. Die in Oberbayern geborene Sängerin ist heute in der Nähe von Basel ansässig und musizierte als Solistin unter anderem mit Singer Pur, dem Collegium Vocale Gent, L'Arpeggiata, La Chapelle Rhénane, L'Orfeo Barockorchester und Cantus Cölln und arbeitete mit Andrew Parrott, Philippe Herreweghe, Christina Pluhar, Andrea Marcon, Gustav Leonhardt, Manfred Cordes, Hans-Christoph Rademann und JörgAndreas Bötticher zusammen. Neben Radiomitschnitten und live-Hörfunkauftritten dokumentieren CD- und FilmProduktionen die Vielseitigkeit der Sängerin. Ihr schauspielerisches Interesse kann Ulrike auch auf der Opernbühne unter Beweis stellen. Sie sang unter anderem an den Theatern Basel, Bern und Magdeburg und folgte 2013 einer Einladung in die USA zum Boston Early Music Festival, um die Titelrolle in Händels Almira zu singen. Mit ihrem eigenen Ensemble savādi hat sie 2003 den York Early Music International Young Artists Competition und 2004 den Van Wassenaer Concours in Den Haag gewonnen. Größer besetzte Projekte verwirklicht Ulrike Hof bauer mit ihrem Ensemble &cetera. 2014 erschien die erste CDEinspielung von &cetera: »Dialoghi a voce sola« in Zusammenarbeit mit Radio Bremen beim Label Raumklang (nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik).

chen geboren, wo sie auch ihren ersten Gesangsunterricht bei Prof. Thomas Gropper erhielt. In ihrer Jugend sang sie in verschiedenen Chören und lernte so früh ein breites Repertoire kennen, insbesondere die Oratorien von Bach und Händel. Nach dem Abitur studierte sie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität in München. Anschließend ging sie zum Gesangsstudium zunächst an die Musikhochschule Stuttgart zu Prof. Bernhard Jäger-Böhm, dann an die Universität der Künste Berlin zu Prof. Julie Kaufmann. Einer ihrer Schwerpunkte ist seit jeher die Alte Musik. So sang sie 2007 bei den Opernfestspielen Bad Hersfeld in Monteverdis Orfeo die Ninfa, die Euridice und La Musica und gewann 2010 den dritten Preis beim Cesti-Wettbewerb der Festwochen für Alte Musik, Innsbruck, sowie den Sonderpreis Resonanzen des Konzerthauses Wien, wo sie seither regelmäßig zu Gast ist. Im Februar 2013 gab sie ihr Debut am Theater an der Wien – in der konzertanten Aufführung von Polifemo von Porpora unter der Leitung von Rubén Dubrovsky. Im Sommer 2009 sang sie bei der Ruhrtriennale eine nackte Jungfrau in Moses und Aron von Arnold Schönberg und im darauffolgenden Jahr die Titelpartie in der Uraufführung von Hans Werner Henzes Gisela.

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Im Sommer 2011 konnte man Hanna als ungeborenes Kind in der Frau ohne Schatten von Richard Strauss unter der Leitung von Christian Thielemann bei den Salzburger Festspielen erleben. Als Aschenputtel debütierte sie in Wolf-Ferraris gleichnamiger Oper im Herbst 2011 an der Staatsoper Berlin. In der Spielzeit 2012 war sie Ensemblemitglied an der Oper Kiel, wo sie u.a. als Olympia in Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach und Fraarte in Händels Radamisto zu hören war. Im Sommer 2013 war sie erstmals bei den Bregenzer Festspielen zu hören, 2014 war sie als Polly in Birtwistles Punch and Judy an der Staatsoper Berlin zu erleben. Auch der Liedgesang liegt ihr sehr am Herzen. Wesentliche Impulse darin erhielt sie von Axel Bauni und Eric Schneider. Im Herbst 2009 gewann sie beim Paula-Salomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin den 1. Preis. In den vergangenen Jahren war Hanna mit verschiedenen Programmen u.a. beim Heidelberger Frühling, dem Coburger Musikverein und im Konzerthaus Wien zu Gast. Im August 2012 sang sie das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf beim Rheingau Musikfestival.

Margot Oitzinger wurde in Graz geboren und studierte Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Sie absolvierte Meisterkurse bei Emma Kirkby und Peter Kooij und ist Preisträgerin des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbes in Leipzig 2008 und des Internationalen Barockgesangwettbewerbs in Chimay (Belgien) 2006. 62 | Trigonale 2015 – Vorschau

Ihr Repertoire reicht von den Werken J. S. Bachs und Händels – mit Schwerpunkt auf Oratorium – über Mozart und Haydn bis zu Komponisten der Romantik und Moderne. Sie war bislang mit Orchestern und Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent, dem Bach Collegium Japan, Cantus Cölln, Concerto Copenhagen, dem L'Orfeo Barockorchester, Sette voci, dem Dunedin Consort and Players oder Le Concert Lorrain zu hören. Neben zahlreichen Chanson- und Liederabenden, beispielsweise beim Festival Accademia delle Crete Senesi unter Philippe Herreweghe (Brahms), war sie vor allem in Barockopernpartien in der Kammeroper Graz, der Kammeroper Wien, bei den Donaufestwochen auf Schloß Greinburg und bei der styriarte zu erleben. Margot tritt unter anderem bei Festivals wie den HändelFestspielen in Halle, dem Bachfest Leipzig, dem Festival Oude Muziek Utrecht, dem Heinrich-Schütz-Musikfest Dresden, dem Festival de Saintes, dem Festival Alte Musik Knechtsteden, den Innsbrucker Festwochen, dem Festival de musique de La Chaise-Dieu oder dem Bachfest Salzburg auf. CDs mit ihr wurden bisher bei Labels wie Deutsche Harmonia Mundi (Arie per un' Amante, Haydn), Linn Records (h-moll Messe, Bach), Challenge Records (Betulia liberata, Mozart), cpo (Italienische Madrigale, Schütz), Querstand (Kantaten, Telemann) und J. S. Bach-Stiftung (DVDs und CDs mit Kantaten, Bach) veröffentlicht. Weitere Aufnahmen wie zum Beispiel die Matthäus-Passion von J. S. Bach sind in Produktion. www.oitzinger.com Trigonale 2015 – Vorschau | 63

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Ida Aldrian wurde in Bruck an der Mur in der Steiermark geboren. Mit fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht in Blockflöte, später auch in Klavier, Geige und Gesang. Von klein auf war sie fasziniert vom Singen und tat dies mit Begeisterung in verschiedensten Chören. Bei Sigrid Rennert erhielt sie schließlich ihren ersten Gesangsunterricht. Nach der Matura folgte das Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst bei Leopold Spitzer, schließlich bei Karlheinz Hanser und KS Marjana Lipovšek. Die Diplomstudien Lied und Oratorium sowie Musikdramatische Darstellung bei Uwe Theimer und Didier Orlowsky schloss sie mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Ann Murray, Peter Kooij, Bernarda Fink, Thomas Hampson, Andrew Watts u.a. gaben der jungen Künstlerin stets neue Impulse und Möglichkeiten, sich vor allem stilistisch weiterzuentwickeln. Ihre ersten Opernerfahrungen sammelte sie schon während ihres Studiums als Bradamante in G. F. Händels Alcina und als Dorabella in W.A. Mozarts Cosi fan tutte im Schlosstheater Schönbrunn in Wien sowie bei den donauFESTWOCHEN als Aristea in A. Vivaldis L'Olimpiade. Seit der Saison 2012/13 ist Ida Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Dort verkörpert sie Partien wie Dorabella (Cosi fan tutte), Sandmännchen (Hänsel und Gretel), die Dritte Dame (Die Zauberflöte), Tisbe (La Cenerentola), Annina (La Traviata) sowie die Titelrolle in der Oper Orontea von Antonio Cesti. Ida ist Preisträgerin beim Wettbewerb prima la musica 2004 und erhielt mehr-

mals den Förderungspreis der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Des Weiteren ist sie Preisträgerin bei Musica Juventutis 2010, im darauffolgenden Jahr wurde ihr der Preis der Armin Weltner Stiftung zuerkannt. Eine ihrer großen Vorlieben gilt dem Musizieren mit Originalklangensembles, so kann sie trotz ihrer jungen Karriere bereits auf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Ensembles und Orchestern wie der Wiener Akademie, dem Haydn Quartett, Barucco, dem L'Orfeo Barockorchester, Barokksolistene, dem Bach Consort Wien u.a. zurückblicken. Jüngste Projekte von Ida sind Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe unter Martin Haselböck im Wiener Musikverein sowie die MatthäusPassion in Spanien und beim Wiener OsterKlang. Mit dem RSO unter Cornelius Meister sang sie in Schumanns Requiem für Mignon im Wiener Konzerthaus, und in Franz Schuberts As-Dur-Messe war sie unter Andrés OrozcoEstrada auf einer Spanien-Tournee zu erleben. Im Rahmen der Telemann-Festtage in Magdeburg gastierte sie am dortigen Theater mit dem L'Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg in Georg Philipp Telemanns Miriways, weiters trat sie bei den Händel-Festspielen in Halle mit dem Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky auf. 2011 sang sie Bach-Kantaten im Rahmen des Kammermusikzyklus der Musica Angelica in Los Angeles und feierte ihr Debüt im Wiener Musikverein mit den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi in Mendelssohns Sommernachtstraum. In Henry Purcells Dido and Aeneas debütierte die Mezzosopranistin 2012 nicht nur am Opernhaus Graz, sondern im Jahr darauf auch gemeinsam mit der Neuen Hofkapelle Graz bei der styriarte. www.idaaldrian.at

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Hans Jörg Mammel erhielt seine erste

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das Stadttheater Koblenz (Händel), das Staatstheater Darmstadt (Lehar) und die Staatsoper Unter den Linden in Berlin (Cavalli). Er sang bei den Münchner Opernfestspielen und bei den Wiener Festwochen. Neben Konzert und Oper widmet er sich auch dem Lied. Außer den großen Liederzyklen der Romantik gilt hier sein Interesse besonders den Komponisten der Zweiten Berliner Liederschule. In Liederabenden stellt er dem Publikum auch immer wieder wenig bekannte Werke von Komponisten wie Carl Friedrich Zelter, Johann Friedrich Reichardt, Johann Abraham Peter Schulz oder auch Robert Franz vor. Daneben ist er natürlich auch mit Liedern der großen Liedkomponisten des 19. Jahrhunderts zu hören. Viele dieser Werke sind auf CDs für die Labels alpha, Naxos und den Carus-Verlag eingespielt worden. Zuletzt war Hans Jörg mit Liederabenden in Frankfurt, Stuttgart, Paris, Rouen, Saintes, Besancon, Berlin, Nantes, Tokio, Warschau und Feldkirch zu hören. Er ist Mitglied bei Cantus Cölln unter der künstlerischen Leitung von Konrad Junghänel. www.hansjoergmammel.de

musikalische Ausbildung in seiner Geburtsstadt Stuttgart und bekam ersten Gesangsunterricht bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben. Zunächst studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und ging dann an die Musikhochschule, wo er Gesang bei Winfried Toll, Prof. Werner Hollweg und Prof. Ingeborg Most studierte. Er absolvierte Meisterkurse bei Barbara Schlick, Elisabeth Schwarzkopf und James Wagner sowie bei Reinhard Goebel für historische Aufführungspraxis. Hans Jörg ist vor allem als Konzert- und Liedsänger in Deutschland und dem benachbarten Ausland bekannt. Er sang bei bedeutenden Festivals in Utrecht, Schwetzingen, Schleswig-Holstein, Jerusalem, Breslau, Brügge und Wien. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kuijken, Ivan Fischer, Hans Zender, Daniel Reuss, Hans-Christoph Rademann, Marcus Creed, Philipp Herreweghe, Ivor Bolton, Francois-Xavier Roth und Masaaki Suzuki. Sein Repertoire reicht dabei von der Renaissance über die großen Werke des Barock, der Klassik und der Romantik bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Er wirkte bei Uraufführungen von Werken von Nikolaus Huber, Karl-Heinz Stockhausen und Hans Zender mit. Überdies ist er als Gesangspädagoge tätig und wird regelmäßig als Lehrer für Gesangskurse und Meisterklassen eingeladen. Hans Jörg sang mit großem Erfolg die Partie des Orfeo in Monteverdis gleichnamiger Oper in Island. Gastverträge führten ihn an die Städtischen Bühnen Freiburg (Britten),

Ulfried Staber wurde in Fohnsdorf in der Steiermark geboren. In der örtlichen Musikschule erhielt er seine erste musikalische Ausbildung auf der Violine und am Klavier. 1995 begann er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz das Lehramtsstudium für Musik. Im Rahmen dieses Studiums bekam er erstmals Gesangsunterricht bei Elisabeth Batrice und begann 1998 ein Gesangspädagogik-

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studium bei Martin Klietmann, das er im Juni 2005 mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Sein Lehramtsstudium beendete er im Oktober 2007. Während seines Studiums entdeckte er die Liebe zur Chormusik. Er war Mitglied der Domkantorei Graz, bei cantus, der cappella nova graz und bei anderen Chören und Ensembles, mit denen er in ganz Europa und Asien bei verschiedenen Festivals zu Gast war. Seine solistische Konzerttätigkeit erstreckt sich auf ganz Österreich, Italien und Deutschland, wo er u.a. in den Passionen sowie in zahlreichen Kantaten von J. S. Bach, in der Schöpfung von J. Haydn sowie in der Marienvesper von C. Monteverdi sang. Auftritte führten ihn zu Festivals wie styriarte, Carinthischer Sommer, trigonale, Feste musicale per S.Rocco/Venedig, la strada, Psalm 2003, Ecchi Lontani Cagliari u.a. Auch in Opern ist er immer wieder zu hören. So sang er bei der Uraufführung der Oper Sheherazade von W. Grassl den Sheherayar in Kairo und Alessandria, kleinere Rollen in Brittens Death in Venice im Theater an der Wien oder zuletzt den König und Schlächter in der Kinderoper Die Gänsemagd von Iris ter Schiphorst im Radialsystem Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Ulfried auch mit Ensembles wie Cinquecento, ars antiqua austria, Nova und Weser-Renaissance.

Johannes Strobl, aufgewachsen in

Seeboden am Millstätter See, erhielt seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht bei Hermann Zeyß an der Musikschule Spittal/Drau. Nach der Matura am dortigen Bundesgymnasium studierte er bei Heribert Metzger am Salzburger Mozarteum und schloss dort die Studiengänge Kirchenmusik, Instrumentalpädagogik und Konzertfach Orgel mit Auszeichnung ab. Es folgte ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder (Orgel), Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), Jesper Christensen (Generalbass) und Rudolf Lutz (Improvisation). Heute ist Johannes Strobl Organist an der für ihre historischen Orgeln bekannten Klosterkirche Muri und künstlerischer Leiter der Konzertreihe Musik in der Klosterkirche Muri (www.murikultur.ch). Besondere Schwerpunkte bilden hier mehrchörige Musik, wofür der oktogonale Kirchenraum mit seinen vier Emporen prädestiniert ist, sowie szenische Karfreitagsoratorien in der Tradition des Habsburger Hofes in Wien. Zudem arbeitet Johannes als Dozent für Generalbass, Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Musikhochschule Luzern und verfolgt als Solist und Ensemblemusiker, vor allem als Organist des Ensembles Les Cornets Noirs, eine internationale Konzerttätigkeit. Spezialisiert auf die Musik des Frühbarock, hat sich das 1997 von Gebhard David und Bork-Frithjof Smith gegründete Instrumentalensemble Les Cornets Noirs international einen Namen gemacht und konzertiert seit dem

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Erlangen des dritten Preises beim concours musica antiqua 2000 in Brugge in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Frankreich, Luxemburg, Italien und Portugal sowohl mit eigenen Programmen als auch in Zusammenarbeit mit Vokalensembles in Aufführungen groß besetzter Musik von G. Gabrieli, H. Schütz, C. Monteverdi, G. Muffat, H.I.F. Biber und deren Zeitgenossen. Die gemeinsam mit der Cappella Murensis eingespielte Aufnahme Polychoral Splendour (audite SACD 92.652) wurde mit dem ICMA 2013 in der Sparte Baroque vocal ausgezeichnet. www.lescornetsnoirs.com Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten: Jan Petryka – Seite 34 Jonathan de la Paz Zaens – Seite 36

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Dank ... all jenen, die durch ihre Hilfe dazu beigetragen haben, dass das diesjährige Programm überhaupt entstehen und schließlich in dieser ausführlichen und ansprechenden Art und Weise zu Papier gebracht werden konnte, insbesondere: Edith Heilig. Anne Hooss. Nicole Kelner. Almut Lenz-Konrad. Jutta Frank. Tristan Schulze. Karl Matthäus Woschitz. Hildegard Wiener. Dem lieben Gott.

Stefan Schweiger

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Samstag, 05. September | 22 Uhr Dom zu Maria Saal I

Sombre plaisir d'un cœur mélancolique Je später der Abend ...

bei uns findet, denn die beiden Ausnahmekünstler lernten einander im April 2014 bei der Aufführung der Auferstehungshistorie von Heinrich Schütz im Dom zu Maria Saal kennen, wo auch der Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt entstand. Gern erfüllen wir ihnen diesen – mit Sicherheit auch zur Freude unseres Publikums.

Dass es keines großen Orchesters bedarf, um unserem Publikum zutiefst berührende Musikerlebnisse zu bescheren, haben uns die Nachtkonzerte der vergangenen Jahre auf beeindruckende Art und Weise vor Augen und Ohren geführt. Gibt es denn einen Zusammenhang zwischen Uhrzeit und empfundener Intensität? Eine mögliche Erklärung für die ganz besondere Atmosphäre solcher Konzertminiaturen zu später Stunde liegt wohl auch darin, dass Dunkelheit und nächtliche Stille sich wie eine Decke über all das legen, was unsere Aufmerksamkeit in der Hektik des Tages auf sich ziehen könnte. So werden auch wir ruhig und bereit, die Musik – und die ihr innewohnende Stimmung – in uns aufzunehmen. Friederike Heumann, herausragende Virtuosin der Viola da gamba, und Franco Pavan, dem trigonale-Publikum seit langem lieb gewordener Meister der Theorbe und Laute, musizieren erstmals in Duo-Besetzung. Ein weiteres Beispiel für eine künstlerische Zusammenarbeit, die ihren Ursprung hier

da gamba an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jordi Savall und Paolo Pandolfo. Sie schloss ihre Ausbildung mit einem Solistendiplom für Alte Musik ab. Anschließend war sie Stipendiatin an der Cité Internationale des Arts in Paris und lebte dort mehrere Jahre als freischaffende Musikerin. Als Solistin und als Gast von Ensembles wie Hesperion XXI und Le Concert des Nations ( Jordi Savall), Concerto Vocale (René Jacobs), Le Concert d'Astrée (Emmanuelle Haïm), Les Arts Florissants (William

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Wir hören Werke von Marin Marais, Diego Ortiz, Sieur de Sainte-Colombe, Arcangelo Corelli u.a.

Friederike Heumann – Viola da gamba Franco Pavan – Laute, Theorbe Friederike Heumann studierte Viola

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Christie), Lucerne Festival Orchestra (Claudio Abbado), Ensemble Café Zimmermann, Le Poème Harmonique, Bayerische Staatsoper München, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Ton Koopman), Montréal Symphony Orchestra und Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (Kent Nagano), Berliner Barocksolisten u.a. ist sie in ganz Europa, Kanada, Brasilien, Japan, den USA und Israel zu hören. Mit ihrem Ensemble Stylus Phantasticus ist sie Gast vieler internationaler Festivals, sowohl mit Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts als auch unter Mitwirkung von Gesangssolisten wie María Cristina Kiehr, Victor Torres, Roberta Invernizzi, Andreas Scholl, Damien Guillon, Furio Zanasi u.a. Unter Friederikes künstlerischer Leitung erschienen bei Accent und Alpha diverse CD-Aufnahmen, die von der internationalen Kritik mit großer Begeisterung aufgenommen und mit vielen Preisen ausgezeichnet wurden (Diapason d'Or, Choc du Monde de la Musique, 10 de Répertoire/Classica, 5 Étoiles de Goldberg, 4 clés de Télérama ffff ). 2012 erschien beim Label Accent ihr neues Soloalbum unter dem Titel Il vero Orfeo-Arcangelo Corellisop. V in Bearbeitung und Imitation. Seit dem Wintersemester 2011/12 unterrichtet Friederike Heumann Viola da gamba an der Musikhochschule in Würzburg.

Franco Pavan, der italienische Laute-

bles – ist er uns vertraut geworden und ans Herz gewachsen. Er schloss sein Studium der Laute und Musikwissenschaft in Mailand mit »summa cum laude« ab und ist seither mit den wichtigsten italienischen Ensembles im Bereich der Alten Musik, wie Concerto Italiano, Accordone, La Cappella della Pietà dei Turchini, La Risonanza, La Venexiana sowie mit dem Londoner Ensemble Trinity Baroque aufgetreten. Er arbeitet mit namhaften Dirigenten zusammen und hat in den bedeutendsten Konzerthäusern weltweit gastiert. Weiters konzertierte er in Uruguay, Chile, Mexiko, Kolumbien, Brasilien, China, Ägypten und Marokko. Franco Pavan hat über 40 CDs aufgenommen und Preise wie den Gramophon Award, Diapason d'Or oder Premio Vivaldi della Fondazione Cini (Venedig) gewonnen. Seine Soloaufnahme Le Mouton Fabuleux gewann den Premio del Disco Amadeus 2009. Er unterrichtet die Fächer Laute und Kammermusik für historische Musikinstrumente am Konservatorium E. F. Dall'Abaco in Verona und schrieb musikwissenschaftliche Artikel über die Geschichte der Laute und die Musik des frühen 17. Jh. sowie eine Abhandlung über neue Dokumente zu Monteverdi und Gesualdo. Auch hat er an der neuen Ausgabe des New Grove Dictionary of Music and Musicians und an der Enzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart mitgearbeitet.

nist und Theorbist, ist für das trigonalePublikum kein Unbekannter. Nicht nur als coverface der trigonale 2009, sondern auch als Gast in mehreren Konzerten – solistisch und mit verschiedenen Ensem-

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Sonntag, 06. September | 6 Uhr Magdalensberger Kirche I

Nihon Wo der Tag seinen Ursprung nimmt ...

In situ gedrehte Videosequenzen, Projektionen und Lichteffekte tragen das ihre dazu, den Gipfel des Magdalensbergs mitsamt der einzigartigen Kirche zum Leuchten zu bringen.

Nathalie Houtman – Blockflöte, Shakuhachi Raphaël Collignon – Cembalo L'Inouï / Clément & Timothée Collignon –

Lichteffekte und Bilder

Nathalie Houtman geboren 1979,

Als Nathalie, Raphaël, Clément und Timothée im vergangenen Jahr auf dem Festival Bach en Combrailles in Frankreich ihr erstes gemeinsames Programm – eine Kombination aus Livemusik, Videokunst und Poesie – vorstellten, setzten sie damit neue Akzente in der Interpretation J. S. Bachs. Für unser diesjähriges Morgenkonzert wenden sie sich traditioneller Musik aus dem Land der aufgehenden Sonne zu, die ursprünglich auf Instrumenten wie dem Koto (mit Seide bespannte Wölbbrett-Zither) und der Shakuhachi (Bambuslängsflöte) gespielt wurde, nun aber in eigens für diesen Anlass entstandenen Bearbeitungen für Cembalo und Blockflöte erklingen wird.

studierte Klavier und Blockflöte. Am Konservatorium Mons wurde sie mit dem ersten Preis im Fach Klavier ausgezeichnet, 2002 schloss sie am Konservatorium Brüssel in der Klasse von Frédéric de Roos ihr Studium in Blockflöte mit Bestnote ab. Anschließend vertiefte sie ihre Studien ein Jahr lang bei Walter van Hauwe in Amsterdam und wechselte anschließend nach Den Haag, wo sie 2007 mit dem Master of Music abschloss. Nathalie trat mit Frédéric de Roos (La Pastorella) auf, mit dem sie Corellis Concerti Grossi als Solistin einspielte (Diapason d'or). Erwähnenswert sind auch ihre Auftritte mit den Ensembles Les Muffatis, More Maiorescu, Alba Novella, Laterna Magica (eine J. S. Bach gewidmete CD-Einspielung) sowie

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mit dem Ensemble Apsara mit einem Programm zeitgenössischer Musik. Ihre Begeisterung für die Musik Indiens führte zu mehreren Reisen in dieses Land; u.a. arbeitete sie mit dem indischen Meister auf der Bansuri, Harsh Wardhan, zusammen. Nathalie ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe: Jeunes Solistes, Jong Tenuto, Johann-Sebastian-BachWettbewerb, Fifty-one International, EPTA, Pro Civitate, SONBU Utrecht Recorder Competition und IYAP Antwerpen. Überdies erhielt sie 2007 den Preis der Fondation Belge pour la Vocation.

Raphaël Collignon wurde 1979 ge-

boren. Nachdem er am Konservatorium in Paris (CNR) mit einem ersten Preis im Fach Klavier ausgezeichnet worden war, veranlasste ihn sein Interesse an Improvisation auf Tasteninstrumenten zu weiterführenden Studien an den Konservatorien in Straßburg, Den Haag, Amsterdam und Brüssel, wo er höchste Auszeichnungen in Kammermusik, Cembalo, Generalbass (Basso Continuo) und Jazz-Improvisation erhielt. Gemeinsame Auftritte und Einspielungen verbinden ihn mit den Straßburger und Lütticher Philharmonikern ebenso wie mit Le Concert d'Astrée, dem Het Residentie Orkest of The Hague, dem Harmony of Nations Baroque Orchestra, dem Ensemble Laterna Magica, mit Les Inventions und Les Musiciens de Saint-Julien. Mit dem European Union Baroque Orchestra (EUBO) konzertierte er in den Jahren 2004, 2006 und 2009 wiederholt in ganz Europa. Raphaël wird regelmäßig zur Zusammenarbeit mit den renommiertesten Musikern der 78 | Trigonale 2015 – Vorschau

heutigen Barockmusikszene eingeladen (Ton Koopman, Jordi Savall, Chiara Banchini, Lars Ulrik Mortensen, Christophe Coin, Emmanuelle Haim, Alfredo Bernardini, Andrew Manze, François-Xavier Roth u.a.) und wirkt an verschiedenen Projekten in den Bereichen Improvisation und darstellende Künste mit (Tanz, Theater und Film).

Timothée Collignon, Jahrgang 1974, lebt und arbeitet in Paris. Der freischaffende Grafikdesigner schloss sein Studium an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs de Paris (ENSAD) in Grafikdesign für Neue Medien ab. Als Artdirector für verschiedene Agenturen (BBDP Interactive, Tequila und FKGB Interactive) spezialisierte er sich auf die Entwicklung von Navigationsoberflächen für kulturelle Plattformen wie louvre.edu oder texteimage.com sowie lescollectionsdesfrac.fr. Er ist Mitgründer von Since studio (visuelle Elemente und Architektur). Seit 2003 lehrt er Grafikdesign und Typographie an der ENSAD und leitet derzeit in Partnerschaft mit dem IEP Paris (SciencePo) eine Studie am EnsadLAB. Er führt einen Fotoblog, in dem grafische Gestaltung und intime Momente eine gelungene Mischung eingehen. www.fantaziocollusion.net

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Clément Collignon, 1982 geboren, lebt und arbeitet ebenfalls in Paris. Nach seiner Schulzeit am Lycée Henri IV studierte er an der ESSEC Business School mit Schwerpunkt Mathematik und schloss mit einem MBA ab. Er arbeitete als Produktmanager für die Anbieter von Handelssoftware Murex und Calypso. Seine Tätigkeit in der Welt des Business führte ihn nacheinander nach San Francisco, London und Singapur, bis er 2007 nach Paris zurückkehrte. Dort beschloss er, sich fortan ganz auf das Schreiben zu konzentrieren und veröffentlichte seinen ersten Gedichtband Mémoire de l'Invisible (L'Harmattan, November 2012). Ein Jahr später erschien SLOGAN als Ergebnis eines Aufenthalts als Artist in Residence in Marseille. Clément Collignon schreibt einen Blog unter www.chemincritique.tumblr.com. Zusammen mit seinem Bruder Timothée begründete er 2013 das Projekt L'Inouï. In diesem entwickeln sie ihre ganz persönliche Kunst, in der sie Dichtung und Videoelemente unter Einsatz unterschiedlicher Medien (Filme, Bücher, Videoinstallationen) kombinieren und auf Veranstaltungen wie Konzerten oder Festivals präsentieren. Ausgehend von einer Studie über das Wechselspiel zwischen Texten und bewegten Bildern wandte L'Inouï sich nach und nach dem besonderen Bezug zwischen dem Erlebten und dem Akt des Schreibens zu. In ihren Arbeiten thematisieren sie die enge Verbindung zwischen einer Handlung – oder ihrem Fehlen – und ihrer Bedingtheit durch die umgebenden Elemente. Da ihre Filme oft abstrakt bleiben, ist es die Musik, die den Betrachter durch das Geschehen führt.

Die von ihnen dargestellte Welt gleicht einer sensiblen Landschaft, die ihr Geheimnis wahrt. Ihre Deutung bedarf eines Schlüssels, der manchmal in der Gestalt von Poesie auftritt. Die Auseinandersetzung mit diesem Gegenstand und seine permanente Distanz werden zu wesentlichen Aspekten der Sinnsuche.

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Sonntag, 06. September | 14 Uhr Rathaus St. Veit/Glan I

Gullivers Reisen Barocke Abenteuergeschichten

Die Solistinnen und Solisten der Neuen Hofkapelle Graz stellen Telemanns humorvollem Stück weitere barocke Meisterwerke gegenüber, die nicht minder aufregend und plastisch sind: In Vivaldis Kammerkonzert La Notte spuken beispielsweise Gespenster in den Träumen der Schlafenden herum, und auch der steirische Komponist Johann Joseph Fux wartet mit spannenden Abenteuern auf.

Lucia Froihofer – Violine und Leitung Roswitha Dokalik – Violine Klaus Hubmann – Fagott Dimitri Bondarenko – Orgel Michael Hell – Blockflöte, Cembalo und Leitung Georg Kroneis – Kontrabass und Moderation Wohl kaum ein Werk der Weltliteratur kann mit mehr Überraschungen aufwarten als Jonathan Swifts Abenteuerroman Gullivers Reisen aus dem Jahr 1726. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich kein Geringerer als der Hamburger Barockkomponist Georg Philipp Telemann daranmachte, Gullivers Besuch bei Riesen und Zwergen – in Glubbdubdrib oder bei den Houyhnhnms – in einer wunderbar komischen Suite zu erzählen.

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Neue Hofkapelle Graz – Mit Herz und Hirn Seit der Gründung der ersten Hofkapelle Graz im Jahr 1564 hat sich einiges verändert: Den Hof gibt es längst nicht mehr, so gab es lange Zeit auch keine dazugehörige Kapelle. In der Neuen Hofkapelle Graz werden seit 2010 nicht nur die alten Ideen mit neuem Leben erfüllt, sie werden hinausgetragen in die Welt und bringen dabei zugleich etwas zurück nach Hause. Und erfreulicherweise musizieren diesmal auch Frauen im Ensemble – und das in führender Position. Trigonale 2015 – Vorschau | 83

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Lucia Froihofer an der ersten Violine, deren musikan-

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tische Ader in der steirischen Volksmusik wurzelt, und Michael Hell an Cembalo und Blockflöten verstehen es, in Doppeldirektion das Ensemble mit Herz und Hirn zu einem wendigen Klangkörper zu formieren, wie man ihn sich für barocke Tänze, aber auch gediegene Orchesterwerke wünscht. Die Geschichten, die die Hofkapelle dabei zu erzählen hat, sind vielfältig, bestehen sie doch aus neu arrangierter Barockmusik, Szenen aus Opern, mitunter modernen Kompositionen und nicht zuletzt Urtexten, die unter Berücksichtigung historisch informierter Aufführungspraxis erklingen. Stets trachtet das Ensemble in seinen Konzerten danach, den emotionalen Bogen so weit zu spannen, dass Gefühle tiefster Trauer ebenso darunter Platz finden wie solche größter Freude. Unterwegs von Litauen bis Albanien, zu hören auf Ö1, im ORF und im WDR, zugegen auf den europäischen Festivals für Alte Musik – Kölner Fest für Alte Musik, Musica Viva Osnabrück, styriarte u.a. – ist die Hofkapelle auch in ihrer Heimat aktiv. Zu Hause in Graz hat das Ensemble eine Konzertreihe etabliert und betreut überdies in Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum die Reihe Alte Musik im Palais, in der das junge Publikum jedes Konzert auch als moderiertes Familienkonzert erleben kann. 2013 debütierte das Ensemble mit einem dieser Programme in der Kölner Philharmonie. Ihre bisherigen CDs sind den steirischen Barockkomponisten Johann Joseph Fux und Valentin Lechner gewidmet. www.hofkapelle.at 84 | Trigonale 2015 – Vorschau

Auf Gullivers Reisen mit dabei: Georg – er erzählt euch von Gullivers Abenteuern und

spielt das größte Streichinstrument: den Kontrabass. Georg will mit Gulliver nach Glubbdubdrib, weil ihm der Name so gut gefällt. Dort kann er es sich zwischen all den Houyhnhnms und Yahoos so richtig gut gehen lassen. Michael spielt auf der Blockflöte und am Cembalo. Er möchte auf die fliegende Insel Brobdingnag. Dort kann er das riesige Cembalo von Glumdalclitch spielen, mit Tasten so groß wie ein Laptop. Roswitha spielt Geige und freut sich auf ihre Freunde, die Yahoos, denn die senden nämlich auch Roswithas E-Mails und so hat sie endlich Zeit zum Spielen und für ihre Yogastunden. Lucia spielt auch Geige, am liebsten die erste, und sie möchte da leben, wo man gerne tanzt und wo die köstlichsten Gerichte bei wunderbarer Musik gekocht werden. Klaus bleibt am liebsten zu Hause in seiner riesengroßen Bibliothek, so muss er nicht die Strapazen des Reisens auf sich nehmen und kann ganz bequem alles auf der Couch nachlesen. Ja, und Fagott spielt er auch. Dimitri verrät uns sein Traumziel nicht – das bleibt sein Geheimnis. Ob es was mit Pfeifen zu tun hat? Er spielt nämlich die Orgel.

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Sonntag, 06. September | 18 Uhr Seminarkirche Tanzenberg I

Venecie mundi splendor Staatsmotetten für Dogen der Serenissima

Als ich im Sommer des Vorjahres eingeladen wurde, eine CD-Aufnahme des auf Musik des Mittelalters spezialisierten italienischen Ensembles laReverdie fotografisch zu dokumentieren, war die Freude groß, sollte das Projekt doch in der mir inzwischen so lieb gewordenen Lagunenstadt stattfinden. Am 6. Oktober 2014 machte ich mich schließlich auf den Weg nach Venedig, und abgesehen von der Information, welche Vaporetto-Linie ich besteigen und an welcher Station ich aussteigen sollte, wusste ich kaum, was mich am Bestimmungsort erwarten würde. 86 | Trigonale 2015 – Vorschau

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Umso überwältigter war ich, als ich bei strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel San Giorgio Maggiore erreichte, die dem Becken von San Marco in südlicher Richtung vorgelagerte Insel mit der namensgebenden Basilika und dem ehemaligen Benediktinerkloster, dessen Ursprünge bis in das 10. Jahrhundert zurückreichen. Mit dem Betreten des weitläufigen Innenhofes der beeindruckenden Klosteranlage nahm die Begeisterung abermals zu, und je näher ich dem ehemaligen Refektorium kam, das für die nächsten 48 Stunden mein Arbeitsplatz sein sollte, umso mehr zog mich die Musik, die sich mir schon auf den Gängen ankündigte und deren Klang schließlich das Refektorium erfüllte, in ihren Bann. So dauerte es auch nicht lange, bis ich den Entschluss gefasst hatte, laReverdie mit gerade jenem Programm zur trigonale einzuladen, das auch im Mittelpunkt dieses CD-Projektes stand. Festmusiken oder Staatsmotetten – diese Bezeichnungen werden wohl am ehesten den Werken gerecht, welche die Komponisten Marchetto da Padova, Francesco Landini, Johannes Ciconia, Antonius Romanus, Cristoforo de Monte und Hugo de Lantins zwischen 1330 und 1430 entweder Dogen der Serenissima gewidmet oder in deren Auftrag geschrieben haben. Aus dem Inhalt der Texte, in denen immer wieder Trigonale 2015 – Vorschau | 87


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die Namen der Dogen Erwähnung finden, lässt sich schließen, dass die Musik für den prachtvollen Rahmen staatlicher oder kirchlicher Anlässe konzipiert war. Um eben diesem extravaganten und festlichen Charakter des Repertoires Rechnung zu tragen, setzen die Musikerinnen und Musiker dieses Abends auf eine vielfältige und geradezu üppige Besetzung aus Instrumenten für Innenräume, auch »bassa cappella« genannt, bestehend aus Organetto, Fideln, Harfe und Blockflöte, kombiniert mit typischen Freiluftinstrumenten wie Zink und Posaune sowie gemischtem Vokalensemble. Neben den Motetten nimmt laReverdie auch drei liturgische Kompositionen von Antonius Romanus ins Programm auf, wodurch der musikalische Rahmen dieses Jahrhunderts venezianischer Geschichte abgerundet wird. Romanus war von den oben erwähnten Komponisten offensichtlich der einzige, der eine kontinuierliche Beziehung zur Dogenkapelle aufrechterhielt. Er wurde 1420 als Magister Cantus an San Marco genannt und am 20. Juli 1425 in einer notariellen Urkunde als Cantor Sancti Marci erwähnt. Als Aufführungsort für dieses Konzert steht uns zwar nicht der Markusdom in Venedig zur Verfügung, dennoch sind wir davon überzeugt, dass es den Musikerinnen und Musikern von laReverdie gelingen wird, diese äußerst selten gespielte Musik von überwältigender Schönheit im wunderbaren Rahmen der Tanzenberger Kirche mit ihrer exzellenten Akustik für uns zum Leben zu erwecken. Stefan Schweiger

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Ensemble laReverdie Claudia Caffagni – Gesang Livia Caffagni – Gesang, Fidel, Blockflöte Elisabetta de Mircovich – Gesang, Fidel Elena Bertuzzi – Gesang Anna Pia Capurso – Gesang Andrea Inghisciano – Zink David Yacus – Posaune Sara Mancuso – Organetto, Harfe Mauro Morini – Posaune Matteo Zenatti – Gesang, Harfe Claudia Caffagni wuchs in einem musikalischen Umfeld auf und begann mit 13 Jahren, unter Anleitung ihres Vaters, Laute zu spielen. Sie studierte bei Federico Marincola und Jacob Lindberg, bei dem sie 1989 das Diplom in 'lute performing' am Royal College of Music in London ablegte. In der Folge studierte sie an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel bei Hopkinson Smith. Bereits 1982 begann sie ihre Konzertlaufbahn als Solistin und mit verschiedenen Ensembles. Sie ist eine der Mitbegründerinnen des Ensembles laReverdie, das sich dem Studium und der Interpretation des mittelalterlichen Repertoires widmet und darin zu den bedeutendsten Ensembles auf internationaler Ebene zählt. Mit laReverdie konzertiert sie regelmäßig und tritt bei den namhaftesten Festivals in ganz Europa auf; außerdem kuratiert sie sämtliche Musiktranskriptionen aller Projekte des Ensembles. Trigonale 2015 – Vorschau | 89

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Claudia wirkte mit an Aufnahmen für die verschiedensten europäischen Rundfunkanstalten, darunter der ORF, France Musique oder der Bayrische Rundfunk sowie Sender in Spanien, Polen und Holland. Mit laReverdie nimmt sie seit 1993 regelmäßig für das Label Arcana auf. Viele der Aufnahmen haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, beispielsweise den 'Diapason d'Or'. An der Musikhochschule in Triest unterrichtete Claudia von 2001 bis 2006, in ihrer Heimat und im Ausland hält sie regelmäßig Kurse, Seminare und Meisterklassen. Seit 2007 ist sie Dozentin für mittelalterliche Musik an der Milano Civica Scuola di Musica und unterrichtet Plektrumlaute und Frühe Notationskunde an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Seit 2003 lehrt sie bei den Corsi Internazionali di Musica Antica di Urbino und seit 2009 gibt sie regelmäßig Meisterkurse im Rahmen der trigonale. Doch nicht nur musikalisch ist Claudia erfolgreich: 1994 hat sie ihr Architekturstudium an der IUAV (Venedig) mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Das Thema ihrer Diplomarbeit, die 2011 veröffentlicht wurde, umfasst architektonische und musikalische Aspekte. Sie arbeitet regelmäßig an weiteren Publikationen, in denen sie sich vermehrt musikalischen Thematiken widmet.

Blockflötenausbildung mit Bestnoten ab. Außerdem studierte sie Viola da gamba bei C. Lewis, N. Shaap und P. Pandolfo sowie gregorianischen Gesang beim Benediktinermönch L. Agustoni und bei N. Albarosa. Nach dem Abschluss der klassischen Studien begann sie ihre Konzerttätigkeit im Jahr 1981, trat mit unterschiedlichen Alte Musik-Ensembles auf und gründete in den folgenden Jahren Ensembles wie La Capriola, l Orchestra Concerto Barocco und il trio Ribes Nigrum. Seit 1986 unterrichtet sie auch, wobei sie derzeit den Lehrstuhl für Blockflöte am Konservatorium von Trient inne hat. Für das interessanteste musikalische Abenteuer hält Livia ihre seit 1986 andauernde Zusammenarbeit mit dem auf Musik des Mittelalters spezialisierten Ensemble laReverdie. 1989 hat sie ferner ein Doktorat in modernen Fremdsprachen und Literatur mit Auszeichnung an der Universität Bologna abgeschlossen. Mit Auszeichnung beendete sie 2008 auch ihre Studien auf dem Gebiet der Renaissancemusik am Konservatorium von Lecce. Dabei verteidigt sie ihre Doktorarbeit »Musica nell 'esperienza spirituale di Santa Caterina da Bologna (1413 - 1463)« [die Musik in der spirituellen Erfahrung der Hl. Caterina von Bologna]. Aus dieser Arbeit wurden zwei Artikel in der Zeitschrift Vox Antiqua veröffentlicht.

Livia Caffagni wurde 1963 in Bolo-

Elisabetta de Mircovich wurde in

gna geboren, wo sie in einem Umfeld aufwuchs, das reich an kulturellen und künstlerischen Anregungen war; dafür – und nicht nur dafür – ist sie ihren Eltern Paola und Mirco dankbar. 1985 schloss sie ihre

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Triest geboren, wo sie auch die klassischen und musikalischen Studien absolvierte. 1989 beendete sie das VioloncelloStudium am Konservatorium von Triest unter der Leitung von Maestro L. Lana

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mit ausgezeichnetem Erfolg. Nachdem sie einige Wettbewerbe für junge Interpreten gewonnen hatte, übt sie ihre Konzerttätigkeit als moderne und barocke Cellistin in unterschiedlichen Kammermusikformationen aus. Auf dem Gebiet des barocken Vokal- und Instrumentalrepertoires konzertierte sie unter Maestro A. Curtis und mit Ensembles wie den I Sonatori de la Gioiosa Marca und der Accademia Strumentale Italiana. Als Gesangssolistin und Solocellistin arbeitet sie mit dem Ensemble Accordone zusammen. 2013 trat sie als Sopransolistin in der IV. Symphonie von Mahler unter der Leitung von Maestro M. Brunello auf. Bereits im Alter von fünf Jahren begann sie gemeinsam mit ihrer Schwester Ella mittelalterliche Motetten zu singen. Ab den späten 1970er Jahren stand sie mit Ella auch gemeinsam auf der Konzertbühne. Seit 1986 tritt sie mit dem Ensemble laReverdie bei den bedeutendsten italienischen und europäischen Festivals auf. Mit diesem Ensemble nahm sie auch 18 CDs auf, die häufig mit Preisen ausgezeichnet wurden. Elisabetta arbeitete auch mehrere Jahre mit dem Ensemble Sequentia aus Köln zusammen, sowohl auf der Konzertbühne als auch bei Schallplattenaufnahmen.

Accademia Filarmonica di Verona ausgeschriebenen Gesangswettbewerb. In zahlreichen Konzerten trat Elena als Solistin mit verschiedenen Kammermusikformationen und Spezialensembles auf Festivals in Italien und im Ausland auf und arbeitete mit Dirigenten wie E. Inbal, J. Tate, U. B. Michelangeli, T. Koopman, S. Kuijken und P. Phillips zusammen, unter deren Leitung sie an Aufführungen von Opern und Oratorien von Komponisten wie Monteverdi, Cavalli, D. Scarlatti, Pergolesi, J. S. Bach, Vivaldi u.a. mitwirkte. Sie war an vielen CD-Aufnahmen für Labels wie Stradivarius, Tactus, Brilliant und Radio- und Fernsehaufnahmen für Stationen wie RAI, WDR, ORF und Polskie Radio beteiligt.

Nach ihrem Abschluss als Opernsängerin am Konservatorium F. E. Dall'Abaco in Verona studierte Elena Bertuzzi am Konservatorium A. Pedrollo in Vicenza Renaissance- und Barockgesang und schloss auch diese Studien mit Bestnote und einer Doktorarbeit über die »Lamenti italiani del XVII secolo« ab. 1996 gewann sie den ersten Preis im von der

Anna Pia Capurso studierte zunächst Romanistik an der Universität Antwerpen. Es folgte ein Aufbaustudium in Musikwissenschaft an der Universität Bologna. Parallel hierzu ging sie ihrer Passion für Gesang nach und nahm an Meisterklassen teil, unter anderem bei Emma Kirby, Montserrat Figueras, Rinaldo Alessandrini und Jill Feldman. Sie tritt regelmäßig mit verschiedenen Ensembles auf und arbeitete mit Regisseuren wie Graham Vick und Claude Régi auf renommierten Festivals zusammen, darunter das Kunstenfestivaldesarts, Laus Polyphoniae, Festival Oude Muziek Utrecht, das Ravenna Festival, Sagra Musicale Malatestiana, MITO Settembre Musica und das Festival d'Aix-en-Provence. Anna Pia war an CD-Einspielungen für die Labels Tactus, Amadeus, VRT, Eufoda Bayer Records und Classic Voice Antiqua beteiligt.

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Andrea Inghisciano studierte Trom-

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pete bei M. Nesi und Jazz bei M. Grossi am Istituto Musicale Pareggiato P. Mascagni in Livorno. Danach entdeckte er den Zink und studierte bei B. Dickey zuerst am Conservatorio A. Pedrollo in Vicenza, anschließend an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er mit dem Master in Alter Musik abschloss. Mit dem Daimonion Ensemble gewann er den 1. Preis und den Spezialpreis der Jury beim internationalen Wettbewerb für Alte Musik Premio Bonporti in Rovereto (I). Er widmet sich dem Bau von Zinken und arbeitet mit verschiedenen Formationen der Alten Musik wie Il Giardino Armonico, Concerto Italiano, Concerto Romano, I Barocchisti, La Pifarescha, La Venexiana, Concerto Palatino, Odhecaton, Cantar Lontano, La Stagione Armonica, Accademia Montis Regalis, Holland Baroque Society sowie Le Concert d'Astrée zusammen. Der aus Nantucket (USA) stammende Posaunist David Yacus legte seinen Bachelor-Abschluss am New England Conservatory of Music (Boston) ab. Während seines Graduate-Studiums an der Juilliard School (New York) wurde Zubin Mehta auf ihn aufmerksam und verschaffte ihm eine Stelle im Orchester des Maggio Musicale in Florenz. Der Aufenthalt dort bot ihm Gelegenheit, seiner Neigung zu Musik und Instrumenten des 16. und des 17. Jahrhunderts nachzugehen. Später nahm er auch mittelalterliche und klassische Werke sowie ethnische Traditionen in sein Repertoire auf. 1994 ver94 | Trigonale 2015 – Vorschau

ließ er das Orchester und widmete sich von nun an ganz der Forschung und historisch fundierten Aufführung von Musik unterschiedlicher Stilepochen. Er arbeitet regelmäßig mit renommierten Ensembles der Alten Musik wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Amsterdam Baroque Orchestra, dem Bach Collegium Japan, Concerto Italiano, Concerto Palatino, dem Freiburger Barockorchester, dem Ensemble La Fenice sowie laReverdie zusammen. David war Fakultätsmitglied am Conservatorio Giacomo Puccini in La Spezia (Italien) und lehrte im Rahmen des Programms Music in Italy der Furman University (USA). Überdies leitete er Meisterklassen in historischer Aufführungspraxis an der Oxford University (GB), der Schola Cantorum Basiliensis (Basel, Schweiz), am Conservatorio Guido Cantelli in Novara (Italien) und an der Escuela Superior de Musica (Mexico City). Er ist regelmäßig in Rundfunk- und Fernsehsendungen in ganz Europa, den USA und Japan zu hören und wirkte an zahlreichen Einspielungen mit, die von der Kritik hoch gelobt wurden.

Sara Mancuso, gotische Harfe, Clavicymbalum, Organetto, studierte Klavier am Konservatorium B. Marcello in Venedig und widmet sich seither der Alten Musik. Sie studierte Cembalo, Klavichord und Hammerflügel bei M. Giorgio Cerasoli und Bernard Brauchli und nahm an zahlreichen Meisterkursen für mittelalterliche Musik teil, unter anderem mit dem Ensemble laReverdie, organisiert von F.I.M.A (Urbino), und bei Claudia Caffagni im Rahmen der trigonale. Heute gilt ihre Passion hauptsächlich der gotischen Harfe, Trigonale 2015 – Vorschau | 95

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Mauro Morini hat seinen Abschluss am Konservatorium F. Morlacchi in Perugia unter Maestro C. Menci gemacht. Es folgten weitere Studien bei B. Slokar, E. Bezalel, R. Sauer, P. Goodwin was die Alte Musik betrifft, sowie bei David Bellugi an der Scuola di Musica di Fiesole und bei Bruce Dickey und Charles Toet an der Accademia Musicale Chigiana (Diplom und Anerkennung) und an der Hochschule für Alte Musik in Basel. Er absolvierte eine intensive Konzerttätigkeit in ganz Europa, in der Schweiz, Russland, den Kanarischen Inseln, Marokko, Israel, Südkorea, Brasilien, Kolumbien und den USA. Er nimmt regelmäßig an den bedeutendsten internationalen Festivals teil, wo er mit anerkannten Ensembles und international bedeutenden Dirigenten arbeitet, die sich in einem Repertoire spezialisierten, das vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert reicht. Er kann ferner auf zahlreiche Schallplattenaufnahmen verweisen, sowie auf eindrucksvolle Preise, wie: 5 Goldberg, 10 Répertoire, ffff Télérama, Choc du Disque, Diapason d'or de l'anné 2005, Gramophone Award 2008. Mauro ist Dozent und unterrichtet am Lehrstuhl für Posaune am Konservatorium F. Venezze in Rovigo.

Nachdem Matteo Zenatti sein Gesangsstudium bei C. Cavina und G. Sarti aufgenommen und an der Scuola Regionale di Teatro di Padova Schauspiel studiert hatte, schloss er im Fach Oper am Istituto Musicale Pareggiato O. Vecchi in Modena bei M. G. Munari ab und vertiefte seine Kenntnisse in der Alexander-Technik bei M. King. Seit 1986 geht er einer intensiven Konzerttätigkeit als Gesangssolist in bedeutenden Ensembles der mittelalterlichen Musik, der Renaissanceund Barockmusik nach. 1999 gründet er das Ensemble Cantimbanco, welches auf die Interpretation von Madrigalen spezialisiert ist. Am Istituto Musicale Achille Peri di Reggio Emilia unterrichtete Matteo Inszenierung. Mit der Compagnia Teatro del Veneto di Bergamo trat er als Musiker und Schauspieler in ganz Italien auf. Sein Repertoire reicht von mittelalterlichen bis zur spätbarocken Musik, wobei seine besondere Vorliebe den Madrigalen des 16. Jahrhunderts gehört. Eines seiner weiteren Tätigkeitsfelder ist das Melodram. In jüngerer Zeit näherte er sich der Musik des 20. Jahrhunderts an, indem er mit dem Orchestra Sinfonica Arturo Toscanini ein Programm aus Werken des Komponisten A. Corghi erarbeitete. Weiters wirkte er bei der Aufführung von Il piccolo spazzacamino (Der kleine Rauchfangkehrer) von B. Britten sowie bei der Uraufführung von Cavalcanti von E. Pound mit. Als Sänger und Harfenist trat Matteo bei bedeutenden Festivals in Italien und im Ausland auf und war bei zahlreichen Einspielungen für Labels wie Stradivarius, discantica, Foné, Arcana, und Tactus beteiligt.

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die sie bei Hannelore Devaere und Marina Bonetti studiert. Sie ist Mitglied des spanischen Ensembles für mittelalterliche Musik Puy de sons d'autre fois und dem venezianischen Ensemble La Frottola. Seit zwei Jahren arbeitet sie mit dem Ensemble laReverdie zusammen, mit dem sie bei einer CDAufnahme beim Label Arcana mitgewirkt hat.

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Mittwoch, 09. September | 19 Uhr Stiftskirche St. Georgen / Längsee I

Airs de cour – airs de coeur Wege zur amour parfait

Dennoch – ein Land bleibt geheimnisvoll, auch wenn es seit Menschengedenken von jeder Frau, jedem Mann und jedem Kind auf seinem Weg durch das Leben bereist, durchwandert und erforscht wird: das Land der Liebe. Wie also soll ein Liebender wissen, auf welchem Weg die Gunst der Angebeteten errungen werden kann, welcher Pfad zu ihrem Herzen führt? Was gibt ihm die Gewissheit, nicht ziellos umherzuirren? Wie kann er die vollkommene Liebe finden? Unbestritten Fragen von zeitloser Aktualität.

Uns Menschen des 21. Jahrhunderts sind alle Kontinente bekannt, jeder Berg, Fluss und See trägt seinen Namen. In Atlanten und auf Globen sind selbst viele Reliefs der Tiefsee faszinierend genau dargestellt, das Internet und Dokumentationen im Fernsehen lassen uns glauben, es gäbe sie nicht mehr: die weißen Flecken auf den Landkarten dieser Erde.

Auf der Suche nach Antworten entstand im Frankreich des 17. Jahrhunderts die Carte de Tendre, eine allegorische Landkarte des Reiches der Liebe, welche uns als Abbildung in einem der zehn Bände des pseudohistorischen Romans Clélie der schon zu Lebzeiten überaus populären französischen Schriftstellerin Madeleine de Scudéry (1607 - 1701) überliefert ist. Auf dieser Landkarte der zärtlichen Empfindungen, die dem Liebenden bei der Suche nach der amour parfait hilfreich sein soll, werden allen Schattierungen zwischenmenschlicher Gefühle geographische Positionen zugeordnet. So finden sich im von den Flüssen der Zuneigung, der Dankbarkeit und der Wertschätzung durchflossenen Terrain Ortsbezeichnungen wie Ehrfurcht, Zärtlichkeit, Einfühlungsvermögen und Freundschaft, aber auch Treulosigkeit, Indiskretion, Nachlässigkeit oder Leichtfertigkeit. Besondere

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Vorsicht sei jedoch geboten, nähert man sich dem Meer der Feindschaft oder dem See der Gleichgültigkeit ... I

Claire Lefilliâtre begann im Alter von sechzehn Jahren ihr Gesangsstudium am Conservatoire National de Région de Caen, wo sie ihr Abschlussexamen in Gesang und Musikgeschichte machte. Parallel zu einem Theater- und Filmstudium an der Université de Caen nahm sie Unterricht bei Alain Buet am ENM d'Alençon, der sie zur Alten Musik führte und für ihre künstlerische, stilistische und pädagogische Ausrichtung

prägend wurde. Es folgten Studien bei Eugène Green und Benjamin Lazar in Deklamation und barocker Gestik. Seit einigen Jahren setzt sie ihr Studium bei Christine Schweitzer fort. Ihre Vertrautheit mit dem barocken Repertoire ließ sie zur bevorzugten Interpretin zahlreicher Ensembles werden und führte sie an viele französische und ausländische Bühnen, darunter der Salle Gaveau, das Festival de Beaune, die Opéra de Rouen, die Opéra d'Avignon, das Festival in Utrecht, die Sankt Petersburger Philharmonie, der Palau de la Mùsica in Barcelona, der Palais des Beaux Arts in Budapest, das Festival Bozar in Brüssel, das Concertgebouw in Amsterdam sowie Veranstalter in Tokio und Buenos Aires. Seit 1999 ist Claire die zentrale Interpretin der Produktionen von Le Poème Harmonique unter der Leitung von Vincent Dumestre. Ihre Konzerte und Aufnahmen mit diesem Ensemble, seien es Werke von Etienne Moulinié, Pierre Guédron, Antoine Boesset, Emilio de Cavalieri, Il Fasolo oder französische Romanzen, werden einhellig von der Presse gewürdigt. Claire sang 2004 an der Opéra d'Avignon und 2005 am Théâtre Royal in Versailles die weibliche Rolle in den Zwischenspielen von Le bourgeois gentilhomme von Lully und Molière. 2006 verkörperte sie die Titelrolle in Marazzolis Oper La vita humana u.a. im Concertgebouw in Utrecht und beim Festival in Ambronay. 2008 sang sie Hermione in Cadmus et Hermione von Lully (Inszenierung: Benjamin Lazar) an der Opéra Comique, dann am Théâtre des Arts in Rouen. Ebenfalls 2008 sang sie den Annius in La clemenza di Tito von Mozart (Inszenierung: Alain Garichot) am Théâtre des Arts in Rouen.

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Das Ensemble Stylus Phantasticus und die unvergleichliche Claire Lefilliâtre begeben sich auf die Suche nach dem Weg zur amour parfait – die Carte de Tendre möge auch ihnen dabei als Orientierungshilfe dienen.

Claire Lefilliâtre – Sopran Stylus Phantasticus Gebhard David – Zink, Viola da gamba Friederike Heumann – Viola da gamba & Leitung Romina Lischka – Viola da gamba Irene Klein – Viola da gamba Frauke Hess – Viola da gamba Evangelina Mascardi – Renaissancelaute

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Gebhard David, geboren in Erlangen, begann seine musikalische Ausbildung auf der Blockflöte und der Viola da gamba. Im Alter von zwölf Jahren entdeckte er den Zink, der von da an sein Hauptinstrument wurde. Er studierte an der Schola Cantorum Basiliensis Alte Musik mit Hauptfach Zink bei Bruce Dickey und erhielt 1997 sein Diplom. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Bork-Frithjof Smith das Ensemble Les Cornets Noirs. Gebhard spielt seit Jahren mit den bekanntesten Ensembles für Alte Musik wie Double Bande, Hesperion XX/XXI, Il Giardino Armonico, Concerto Köln, La Petite Bande, Concerto Palatino, La Fenice oder L'Arpeggiata und tritt mit ihnen bei den bedeutendsten Festivals in ganz Europa auf. Außerdem konzertierte er in Israel und Russland sowie in Nord- und Südamerika. Mehr als 60 CD-Einspielungen bei verschiedensten Labels dokumentieren seine bisherige Laufbahn. Für die Mitwirkung bei einer CD mit L'Arpeggiata erhielt er 2010 einen Echo, 2011 einen Grammy für eine CD-Einspielung mit Jordi Savall. Von 2006 bis 2008 war Gebhard Dozent für Zink und Diminution an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Seit 2009 ist er Lehrer an der Hochschule für Künste in Bremen.

Romina Lischka begann mit sieben Jahren Gitarre und mit dreizehn Jahren Gambe an verschiedenen Musikschulen in Wien zu lernen. Von 1999 bis 2002 studierte sie klassische Gitarre bei Prof. Walter Würdinger an der Universität für Musik, Wien. Ihr starkes Interesse für die Alte Musik führte sie an die Schola Cantorum Basiliensis in Basel, wo sie ab 2002 Viola da gamba bei Paolo Pandolfo studierte und 2006 ihr Solistendiplom mit Auszeichnung bestand. Anschließend studierte sie mit Philippe Pierlot am Königlichen Konservatorium Brüssel, wo sie 2008 einen Master mit Auszeichnung machte. Seit 2008 arbeitet sie als freischaffende Gambistin mit Ensembles wie Collegium Vocale Gent, Ricercar Consort, Les Flamboyants, Le Jardin Secret, Queens Consort, B-Rock, Capilla Flamenca, Vlaamse Opera, Zefiro Torna, Roza Enflorese u.a. Ihre Konzertaktivität führte sie in den letzten Jahren zu Festivals und an Häuser wie: Early Music Festival York, Brighton Early Music Festival, Züricher Tonhalle, Concertgebouw Amsterdam, Lincoln Center NY, Festival d'Aix en Provence u.a. Romina hat bei CDAufnahmen für Labels wie Coro, Flora, Ricercar und Christophorus mitgewirkt. Neben ihrer Tätigkeit als Gambistin studierte sie ab 2006 klassischen nordindischen Gesang (Stil Dhrupad) am Konservatorium Rotterdam in Holland sowie bei Ustad Fariduddin Dagar und Uday Bhawalkar in Delhi und Pune (Indien). 2011 gründete sie ihr Hathor-Consort, mit dem sie sich dem Consort-Repertoire der Renaissance und des Barock widmet.

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Irene Klein studierte an der Schola Cantorum Basiliensis bei Paolo Pandolfo und in Mailand an der Civica Scuola di Musica bei Roberto Gini. Sie war Preisträgerin beim 1. Internationalen BachAbel-Wettbewerb für Viola da gamba in Köthen/Anhalt und bei mehreren internationalen Ensemblewettbewerben mit ihrem Gambenduo Musicke&Mirth, in dem sie gemeinsam mit Jane Achtman musiziert. Verschiedenste Konzert- und Aufnahme-Projekte führten sie seither durch viele Länder der Welt. Seit 2004 ist sie Dozentin für Viola da gamba an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy. Frauke Hess studierte zunächst in

Hamburg Musikwissenschaft, bevor sie 1999 ihr Gambenstudium bei Sarah Cunningham und Hille Perl an der Hochschule für Künste Bremen begann. Sie ergänzte ihr Studium durch Besuche verschiedener Meisterkurse, u.a. bei Jordi Savall, Wieland Kuijken, Paolo Pandolfo und Vittorio Ghielmi. Seit 2000 tritt sie als freischaffende Solistin auf den renommierten Festivals im In- und Ausland mit Gruppen wie Ensemble WeserRenaissance, Sirius Viols, Concerto Köln, Movimento, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Balthasar-Neumann-Ensemble, Cantus Cölln, Concerto Copenhagen, Freiburger Barock Consort, Dresdner Kammerchor u.a. auf. Außerdem nahm sie an zahlreichen CD- und Rundfunkproduktionen teil und wirkte als Continuospielerin mit Gambe, Lirone und Violone 104 | Trigonale 2015 – Vorschau

bei Opernproduktionen mit Thomas Hengelbrock, Konrad Junghänel, Lars-Ulrik Mortensen, Pablo Heras-Casado u.a. mit. Sie ist Preisträgerin des 3. Internationalen TelemannWettbewerbs. 2007 schloss sie mit Auszeichnung ihre Ausbildung mit dem Konzertexamen an der Abteilung Alte Musik Bremen bei Hille Perl ab, wo sie seitdem auch als Lehrbeauftragte tätig ist. 2012 erschien ihre erste Solo-CD mit Kammermusik von D. Buxtehude, C. PH. Erlebach, A. Kühnel u.a. beim Label Coviello Classics. Die 1977 in Buenos Aires geborene studierte in ihrer Heimatstadt Gitarre an der J. P. Esnaola National School of Music bei Silvia Fernandez und Gabriel Schebor, bevor sie 1997 in die Lautenklasse von Hopkinson Smith an der Schola Cantorum Basiliensis eintrat. Dort erlangte sie 2001 ihr Solistendiplom. Als Solistin trat sie mit großem Erfolg bei verschiedenen Festivals auf (u.a. Fringe Barcelona, Junge Künstler Nürnberg, Concentus Berlin). Evangelina spielt Continuo in verschiedenen Ensembles wie dem Venice Baroque Orchestra, dem Ensemble Zefiro, Ensemble 415, Capriccio Basel, Ensemble Vocal de Lausanne u.a. Auf CD hat Evangelina Musik von Silvius Leopold Weiss, J. S. Bach und Bellerofonte Castaldi eingespielt, sowie jüngst Musik für die jesuitische Barockharfe und Barockgitarre. Evangelina unterrichtet Laute an der Hochschule für Musik und Theater in München.

Evangelina Mascardi

Die Biografie von Friederike Heumann finden Sie auf Seite 73. Trigonale 2015 – Vorschau | 105

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Musicalische Seelenlust/ Erster Theil (1635) Tobias Michael (1592 - 1657)

tember 1631 verschlimmerte sich die Situation abermals und Leipzig stand oft im Brennpunkt des Geschehens. Verwüstung, Hunger und wechselnde Besatzung der Stadt durch kaiserliche und schwedische Truppen währten gar bis 1650, obwohl der Krieg offiziell bereits mit dem Westfälischen Frieden von 1648 als beendet galt. Dennoch kommt es in Michaels Amtszeit zu einem Aufblühen des musikalischen Lebens in der Thomaskirche. Selbst der damalige Dresdener Hofkapellmeister Heinrich Schütz wandte sich wiederholt an den Thomaskantor, um sich bei Michael Sänger für besondere Anlässe auszuleihen. Schütz' Begeisterung für Michaels Arbeit ging sogar so weit, dass er der Stadt Leipzig, dem Thomanerchor und dessen Kantor den ersten Teil seiner Geistlichen Chormusik (1648) widmete.

Als Tobias Michael im Jahre 1630 seinem ehemaligen Kommilitonen Johann Hermann Schein im Leipziger Thomaskantorat, dem zur damaligen Zeit wohl begehrtesten und bedeutendsten musikalischen Amt Deutschlands, nachfolgt, sind Schrecken und Grauen des Dreißigjährigen Krieges allgegenwärtig. Nach der Schlacht von Breitenfeld im Sep-

Tobias Michaels musikalisches Vermächtnis liegt uns – abgesehen von wenigen gedruckten und handschriftlich überlieferten Werken – in Form seiner 1635 beziehungsweise 1637 in zwei Teilen veröffentlichten Sammlung Musicalische Seelenlust vor. Deren erster Teil, der im Mittelpunkt dieses Konzertes stehen wird, umfasst 30 geistliche Madrigale und kann durchaus als Schwesterwerk der 1623 erschienenen Sammlung Israelis Brünnlein seines Amtsvorgängers Johann Hermann Schein bezeichnet werden, finden sich darin doch viele Gemeinsamkeiten: Vertont sind jeweils biblische Texte

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für fünf Stimmen und Basso continuo, auch sind die Stücke beider Sammlungen »auf eine sonderbar Anmutige Italian Madrigalische Manier« komponiert. I

Mittels ergreifender Solo- und Ensemblesätzen gelingt Tobias Michael in der Musicalischen Seelenlust die Verquickung von Wort und Harmonie zu einer barocken Klangsprache von größter Ausdruckskraft, die uns auch Jahrhunderte nach Veröffentlichung der Sammlung zu überwältigen vermag.

Ensemble Polyharmonique Magdalene Harer, Joowon Chung – Sopran Vincent Lesage – Tenor Matthias Lutze – Bass Klaus Eichhorn – Orgel Juliane Laake – Viola da gamba Magnus Andersson – Laute

emotionale Aspekt die Arbeit des Ensembles. Die Mitglieder sind nicht nur erfahrene Ensemblesänger, sondern haben sich auch als Solisten im internationalen Konzertleben einen Namen gemacht. Ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit den führenden Formationen der Alten Musik (Collegium Vocale Gent, Cantus Cölln, Musica Fiata Köln, RIAS Kammerchor, Concerto Palatino) bringen sie in die Ensemblearbeit ein. Einladungen zu Festivals erfolgten aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Eine erfolgreiche künstlerische Zusammenarbeit verbindet ensemble polyharmonique mit der Neuen Lausitzer Philharmonie und dem Barockorchester Solamente Naturali Bratislava. Im September 2015 erscheint die Ersteinspielung der Musicalischen Seelenlust als Debüt-CD des Ensembles beim Label Raumklang.

Magdalene Harer hat ihr Gesangs-

ensemble polyharmonique ist ein Kollektiv von Sängern und Musikern aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, das sich unter der Leitung des international gefragten Countertenors Alexander Schneider unter besonderer Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis intensiv mit Musik der Renaissance- und Barockzeit auseinandersetzt. Dabei prägen höchste Ansprüche an die Klangkultur, eine inhaltsorientierte Textgestaltung sowie der

studium an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Sabine Ritterbusch absolviert und 2010 mit Auszeichnung abgeschlossen. Seit einigen Jahren ist sie eine gefragte Solistin im Konzertbereich und bundesweit mit den großen Oratorien zu hören. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Ensemblegesang. So singt sie u.a. im Collegium Vocale Gent, im Huelgas Ensemble und im Rias-Kammerchor. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Dirigenten Konrad Junghänel, in dessen solistischem Vokalensemble Cantus Cölln sie Mitglied ist. Sie gab Konzerte in vielen europäischen Ländern, Israel und den USA und musizierte mit Orchestern wie Concerto Köln,

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Alexander Schneider – Altus & Leitung

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dem Göttinger Barockorchester, der Hannoverschen Hofkapelle, dem Barockorchester L'Arco, dem Ensemble Schirokko, der Nordwestdeutschen Philharmonie und der Neuen Philharmonie Westfalen. Auf der Opernbühne verkörperte sie Partien wie die der Adele (Fledermaus) und der Eurydike (Orpheus).

Joowon Chung entdeckte schon als Kind ihre Liebe zum Gesang. Nach dem Besuch einer Schule mit musischem Profil nahm sie ein Gesangsstudium an der Seoul National University bei Hyunju Yoon auf. In Deutschland setzte die junge Sopranistin ihr Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden fort. Dort besuchte sie die Klassen von Prof. Christiane Hossfeld und Prof. Christine Hesse. 2011 führte sie ihr Interesse an der Musik des Barock an die Abteilung Alte Musik der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. In Meisterkursen bei Emma Kirkby und Dorothee Mields erhielt sie wichtige Impulse für den Gesang unter besonderer Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis. Joowon trat bereits beim Festival Oude Muziek Utrecht, beim Bachfest Leipzig, bei den Mendelssohn-Festtagen Leipzig, beim Musikfest Erzgebirge und beim Festival Musicale Estense in Modena auf. Auf der Opernbühne sang sie in Glucks Orfeo ed Euridice und Hasses La Semiramide Riconosciuta. 2013 gewann sie den Ersten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb cantateBach! in Greifswald.

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Der Tenor Vincent Lesage studierte Gesang und Barockvioline am Königlichen Konservatorium in Brüssel sowie Musikwissenschaften an der KU Leuven. Wichtige Impulse erhielt er von Lena Lootens, Stephen Salters, Udo Rein Mann, Howard Crook und Edith Wiens. Als Ensemblesänger arbeitete er mit dem Choeur de Chambre de Namur, L'Arpeggiata, Akademia, Collegium Vocale Gent, Il Gardellino, BachPlus u.a. Überdies ist er europaweit als Solist in den Evangelistenpartien der Passionen und Oratorien von J. S. Bach sowie in Mozarts Requiem, Haydns Schöpfung, dem Verdi-Requiem oder der Messa di Gloria von Puccini gefragt. Er leitet den Brüsseler Bachchor und den Kammerchor Clockwork Musik Brüssel. Vincent sang an der Opéra Royal de Wallonie in Das schlaue Füchslein ( Janácek) und in der Zauberflöte (Mozart) sowie in L'Enfant et les Sortilèges (Ravel). Im November 2011 gab er sein Debüt für die National Reisopera in den Niederlanden in der Barockoper Platée (Rameau). Im Juli 2013 sang er in Berlin die männliche Hauptrolle in Acis and Galatea (Händel) und im November mit Jos van Immerseel und dem Budapest Festival Orchestra in Il Combattimento di Tancredie Clorinda (Monteverdi), 2014 hatte er sein Debüt bei OPERA2DAY in Den Haag in der Oper La descente d'Orphée aux enfers (Charpentier). Im Januar 2015 übernahm er die Titelrolle in Le Docteur Miracle (Charles Lecocq) an der Volksoper von Antwerpen.

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Der Bass-Bariton Matthias Lutze erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und im Windsbacher Knabenchor. Er studierte Gesang an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden bei Christiane Junghanns und Olaf Bär. Wichtige Impulse erhielt er außerdem von Charlotte Lehmann, Norman Shetler und Peter Kooij. Matthias musiziert mit namhaften Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent, dem RIAS-Kammerchor, der Lauttencompagney Berlin, der Cappella Amsterdam, der Batzdorfer Hofkapelle, dem Dresdner Kammerchor, der Capella de la Torre, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Budapest Festival Orchester, Cantus Thuringia und dem BL!NDMAN collectief. Er ist regelmäßig Gast bei großen Musikfestivals wie den Händelfestspielen in Halle, den Bachtagen Potsdam, dem Bachfest Leipzig, dem Festival de Saintes, den Dresdner Musikfestspielen, dem Musikfest Stuttgart, dem Prager Frühling und dem Heinrich-Schütz-Musikfest, singt unter Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Hans-Christoph Rademann, Wolfgang Katschner, Roderich Kreile, Daniel Reuss, Marcus Creed, Iván Fischer, James Wood, Paul Dombrecht und Helmuth Rilling und wirkte bei zahlreichen CD- und Rundfunkaufnahmen mit.

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Klaus Eichhorn, geboren 1949, stu-

dierte Kirchenmusik und Cembalo an der Musikhochschule Berlin und gilt als ausgewiesener Spezialist für Alte Kirchenmusik, insbesondere der Alten Orgelmusik und ihrer Aufführung auf historischen Instrumenten. Er war an der Gründung der Musicalischen Compagney beteiligt, deren Pioniertaten er wesentlich mitgestaltete und die wiederum seinen weiteren Werdegang prägend beeinflussten. Von 1972 bis 1981 war er Lehrbeauftragter beim Staats- und Domchor Berlin und baute 1981 die Capella Cantorum auf, ein Vokalensemble mit Knaben- und Männerstimmen. Als Leiter dieser Gruppe sowie als Gast bei vielen Ensembles wie Concerto Palatino, Musica Fiata Köln und Fiori Musicali Bremen wirkte er bei zahlreichen Konzerten und Aufnahmen mit und ist überdies als Solist an der Orgel wie auch als Generalbass- und Continuo-Spieler international gefragt. Darüber hinaus unterrichtet er als Professor für Orgel und Continuo an der Hochschule für Künste in Bremen sowie im Rahmen von Kursen und Seminaren. Seit 2005 ist er als Orgelsachverständiger für die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg tätig.

Juliane Laake studierte Viola da gamba bei Hille Perl an der Hochschule für Künste Bremen sowie bei Philippe Pierlot am Königlichen Konservatorium von Den Haag. Ferner absolvierte sie etliche Meisterkurse bei Kapazitäten wie Wieland Kuijken, Paolo Pandolfo und Lorenz Duftschmid. Trigonale 2015 – Vorschau | 115

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Die Preisträgerin des Internationalen Telemannwettbewerbs Magdeburg hat sich inzwischen beim Leipziger Bachfest und zahlreichen anderen renommierten Festivals für Alte Musik empfohlen: Sie konzertierte unter anderem in Utrecht, Kopenhagen, Stockholm, Zürich und Tel Aviv, arbeitet immer wieder mit Ensembles wie der Lautten Compagney, WeserRenaissance und der Akademie für Alte Musik Berlin sowie mit renommierten Solisten wie Hille Perl, Harry van der Kamp und Dorothee Mields zusammen. Die Resultate dieser Kooperationen spiegeln sich in Julianes umfangreicher Diskographie, deren zum Teil preisgekrönte, in jedem Fall aber immer ausgezeichnete Produktionen unter anderem bei der deutschen harmonia mundi, bei cpo und raumklang erschienen sind. Ihr jüngster Erfolg war die CD In darkness let me dwell mit Musik von John Dowland, die mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik bedacht wurde. Zudem unterrichtet Juliane Laake ausgesprochen gern. So erteilt sie auch Anfängern mit großem Vergnügen Unterricht auf der Gambe, wozu sie einen gewissen Vorrat an Leihinstrumenten besitzt. Nach dem Erwerb der ersten Kenntnisse ist die Mitwirkung in einem der Schülerconsorts möglich, die Juliane Laake im Raum Berlin-Potsdam unterhält.

ton/USA.

Der Lautenist Magnus Andersson wurde 1981 in Arboga/Schweden geboren und studierte bei Sven Aberg an der Königlichen Hochschule für Musik in Stockholm sowie bei Prof. Nigel North an der Indiana University in Blooming-

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International tritt Magnus als Kammermusiker und Basso Continuo-Spezialist sowie als Solist mit Schwerpunkt auf das Repertoire des 16. bis 18. Jahrhunderts mit verschiedenen Barockensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, der Lauttencompagney Berlin, dem Händel Festspielsorchester, der Batzdorfer Hofkapelle, dem Ensemble La Moresca, dem Solistenensemble Kaleidoskop und der Accademia degli Umoristi auf. 2008 war Magnus 1. Preisträger bei den Wettbewerben Jörgen Rörby und Early. Des Weiteren erhielt er in den Jahren 2008 und 2009 für seine Arbeit mit der Renaissancelaute Stipendien von der Schwedischen »Kungliga Musikaliska Akademien«. Seit 2011 lebt Magnus in Berlin und ist als Musiker und Lehrer für historische Zupfinstrumente tätig.

Alexander Schneider wurde in Frankenberg/Sachsen geboren. Von 1987 bis 1996 war er Mitglied im Dresdner Kreuzchor. Ab 1997 studierte er an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin bei Peter Herrmann. 2004 erhielt er sein Gesangs- und Pädagogendiplom. Zudem besuchte er Meisterkurse von David Cordier, Jeffrey Gall und Peter Kooij. Er ist Preisträger des Wettbewerbes Musica Antiqua in Brügge 2002. Der Altist arbeitet mit vielen namhaften Ensembles zusammen, darunter Cantus Cölln, Concerto Palatino, Collegium Vocale Gent, Akademie für Alte Musik Berlin, Absolut Ensemble New York, Rheinische Kantorei, Ricercar Consort, Vox Luminis, Sette Voci, Dresdner Kammerchor, Ensemble Amarcord, Musica Fiata Köln und die Lauttencompagney Berlin. Trigonale 2015 – Vorschau | 117

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Er sang unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Philipp Herreweghe, René Jacobs, Kristian Järvi, Stephen Stubbs, Herrmann Max, Howard Arman, Joshua Rifkin, Philippe Pierlot, Wolfgang Katschner, Martin Haselböck, Marcus Creed, Attilio Cremonesi, Hans-Christoph Rademann und Konrad Junghänel. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Das Musiktheater führte ihn an das Theater Heidelberg, die Oper Leipzig, das Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das Theater Gera und das Schlosstheater Potsdam im Neuen Palais. Am Theater Luzern stand er als Oberon in Brittens Midsummer Night's Dream auf der Bühne. Zur Welturaufführung der Jazz-Oper Casanova von Daniel Schnyder gastierte er in Gstaad/Schweiz und New York City/USA. Er gründete das ensemble polyharmonique und führt Sänger aus ganz Europa zusammen, um Projekte mit Musik aus der Zeit der Spätrenaissance bis hin zur Zeit des Barock zu realisieren. Das Barockorchester Solamente Naturali Bratislava und andere renommierte Instrumentalisten der Alten Musik, wie David van Bouwel und Klaus Eichhorn oder die Lautenistin Ophira Zakai, sind seine musikalischen Partner.

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In eigener Sache

Wir freuen uns über Ihre Spende! Das trigonale-Unterstützungskonto: Raiffeisenlandesbank Kärnten IBAN: AT64 3900 0009 0112 3322 BIC: RZKTAT2K

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Freitag, 11. September | 19.30 Uhr Rathaus St. Veit I

Franz Schubert (1797 - 1828) Die schöne Müllerin

Die Lichter gehen aus, der Sänger tritt auf und in das Geschehen kommt Bewegung. Auf berührend-schlichte Art und Weise erwacht der junge Müllersgeselle vor unseren Augen und Ohren zu neuem Leben. Wir begleiten ihn – dem Lauf des Baches folgend – auf seinem Weg, werden Zeugen seiner Freude über die gefundene Arbeit, erleben, wie er sich verliebt und sein Herz öffnet. Wir sind dabei, wenn er die Qualen der Eifersucht durchlebt und bei seinem einzigen verbliebenen Freund Trost findet ... Franz Schuberts im Jahre 1823 entstandener erster großer Liederzyklus, in dem er 20 Gedichte der Gedichtsammlung Die schöne Müllerin aus der Feder des deutschen Dichters Wilhelm Müller (1794-1827) vertonte, erklingt in dieser neuen – zugegebenermaßen ungewöhnlichen – Bearbeitung für historische Instrumente und Percussion. Dafür verantwortlich zeichnet Tom Guthrie, vielversprechender Regisseur am Royal Opera House in Covent Garden, London.

Der Sänger ist bereit, das Publikum voll der Erwartung. Das Konzert könnte beginnen. Doch – wo ist das Klavier? Auf der Bühne nur Pulte für sieben Musiker, Schlaginstrumente, ein Kontrabass, Geigen und Gitarren. Und ein geheimnisvoll verhülltes Objekt schwebt über der Bühne.

Barokksolistene unter Bjarte Eike und der herausragende britische Tenor Robert Murray bereiten uns einen Abend voller Magie und tiefster Emotion ...

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Robert Murray – Tenor

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Barokksolistene Bjarte Eike, Stefan Lindvall – Violine Per Buhre – Viola Runar Kjeldsberg – Romantische Gitarre Fredrik Bock – Barockgitarre Johannes Lundberg – Kontrabass Thomas Guthrie – Arrangement & Regie

bei den Festivals von Brighton und Aldeburgh sowie in der Londoner Wigmore Hall zu erleben. Zu seinen geplanten Engagements zählen ein Gastspiel in Händels Messiah zusammen mit der Academy of Ancient Music, die Rolle des Frederic in Die Piraten von Penzance für die English National Opera und Auftritte in der Handel and Haydn Society in Boston.

Barokksolistene (BaS) unter der künstlerischen Lei-

Robert Murray studierte am Royal College of Music und am National Opera Studio. Er war Jette Parker Young Artist am Royal Opera House Covent Garden. Zu seinen Opernrollen zählten Tamino in Die Zauberflöte, Reischmann in Henzes Elegie für junge Liebende, Idamante in Idomeneo, Benvolio in Roméo et Juliette, Male Chorus in The Rape of Lucretia, Ferrando in Cosi fan tutte, Tom Rakewell in The Rake's Progress, Don Ottavio in Don Giovanni sowie die Titelrolle in Jephtha und Essex in Gloriana. Wichtige Stationen seiner Karriere waren und sind das Royal Opera House sowie die English National Opera, die Opera North, die Garsington Opera, die Welsh National Opera, die Norwegische Oper, die Hamburger Staatsoper und die Salzburger Festspiele. Im Konzert war Robert mit Sir John Eliot Gardiner ebenso zu hören wie mit Sir Charles Mackerras, Emanuelle Haïm, Edward Gardner und Esa-Pekka Salonen. Als Solist war er

tung des führenden norwegischen Barockviolinisten Bjarte Eike, ist ein Ensemble der Alten Musik, das 2005 gegründet wurde und in flexibler Formation – als Kammerorchester, Pub Band, frei improvisierende Gruppe, Cross-over-Ensemble oder als kleines intimes Kammerensemble – auftritt. Es bietet seinen Instrumentalisten – sie alle zählen auf ihrem Instrument zu den herausragenden Solisten und Interpreten in Europa – die Gelegenheit, sich als Künstler und Kammermusiker weiterzuentwickeln. Durch Bjartes engagierte, bewusst persönliche und innovative Programmgestaltungen und die mitreißende virtuose Spielweise der Musiker vermittelt das Ensemble einem breiten Publikum Barockmusik auf verblüffend natürliche Art, sodass seine Konzerte oftmals als spielerisch und wegweisend beschrieben werden. Seit seiner Gründung war BaS als Ensemble in Residence bei verschiedenen Festivals in Europa zu Gast und gibt jährlich etwa 60 Konzerte. Für die nächste Zukunft stehen spannende Projekte bei der trigonale, am Shakespeare Globe Theatre in London, beim Festival Oude Muziek Utrecht sowie im Musikverein Wien am Programm. Die zuletzt veröffentlichte

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CD des Ensembles, The Image of Melancholy (BIS, 2014), wurde international gelobt und in mehreren Ländern mit Nominierungen und Preisen ausgezeichnet. BaS wird durch den Norwegischen Kulturrat unterstützt. www.barokksolistene.com

renommiertesten Bühnen der Welt. Thomas, der kürzlich in das Tenorfach gewechselt hat, erklärt: »Tenöre haben definitiv mehr Spaß im Leben. Zumindest kommen sie mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Rolle des Liebhabers in Frage!«

Thomas Guthrie, innovativer Diri-

gent, Musiker, Sänger, Schriftsteller und Darsteller im Bereich Klassische Musik und Theater, hat vor kurzem sein zweijähriges Engagement als Young Artist Stage Director am Royal Opera House in Covent Garden, London, beendet. Zu seinen aktuellen Projekten zählt die Produktion einer neuen Orchesteraufführung von J. C. Bachs Adriano in Siria für die Classical Opera Company. Außerdem wird er die britische Premiere von Jonathan Doves The Monster in the Maze mit dem London Symphony Orchestra (LSO) unter Sir Simon Rattle inszenieren. Begeistertes Lob der Kritik erhielt Guthries eigene Produktionsgesellschaft GOT Company für ihr jüngstes Stück Death Actually beim Spitalfields Festival. Als passionierter Musikpädagoge arbeitet Thomas auch mit dem Projekt Streetwise Opera zusammen, im Rahmen dessen er regelmäßig Musiktheater-Workshops mit Obdachlosen in London veranstaltet. Seine musikalische Ausbildung begann Guthrie am St John's College in Cambridge. Später kehrte er dorthin zurück, um am Trinity College Klassische Altertumswissenschaften zu studieren, bevor er ein Stipendium für das Royal Northern College of Music erhielt. Als Bariton sang er auf einigen der 12 4 | Trigonale 2015 – Vorschau

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Freitag, 11. September | 21.30 Uhr Rathaus St. Veit I

Alehouse-Session No. 3 Musik aus den englischen Wirtshäusern und alte Hits aus Norwegen

Schottland und Skandinavien im 17. Jahrhundert. Wir finden in diesem Projekt Freude, Spielvergnügen, Spaß und Schönheit zugleich, und stets gelingt es uns, Menschen mit ganz unterschiedlichem Musikgeschmack anzusprechen – eine Tatsache, die dem Publikum in ganz Europa nicht verborgen geblieben ist. Und ob wir in großen Konzertsälen, kleinen Pubs, bei Open Airs, in Restaurants, Theatern oder Motorradclubs auftreten, ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Im Laufe der Jahre waren es Musiker und Sänger ganz unterschiedlicher Art, die uns für kürzere oder längere Zeit in unseren Alehouse-Sessions begleiteten. Nunmehr hat sich für dieses Projekt innerhalb von Barokksolistene eine offizielle Band herausgebildet, mit der wir auch bei der trigonale zu erleben sein werden und die wir liebevoll Alehouse Boys nennen.

»Die Alehouse-Sessions sind seit 2007 zu einem Markenzeichen von Bjarte Eike und Barokksolistene (BaS) geworden. Es handelt sich nicht um ein feststehendes Projekt, sondern vielmehr um ein kreatives Universum oder einen Raum, in dem wir neue Ideen entwickeln, unser Repertoire aufbauen und jede Menge Spaß haben – alles innerhalb der gesteckten Grenzen: Musik aus den Pubs und Tavernen in England,

Die Entwicklung des Alehouse-Projekts ist ein kontinuierlicher Prozess – wann immer sich die Gelegenheit dazu ergibt, legen wir zwischendurch Workshops in eigener Sache ein, in denen wir nicht nur an neuem Repertoire arbeiten, sondern auch voneinander lernen: Wir singen im Chor, lernen tanzen, üben uns in Polyrhythmik und fordern uns gegenseitig als ambitionierte Hobbyköche heraus. All dies macht die Alehouse Boys zu einer starken und eingeschworenen Truppe, die sich selbst und die Zuhörer immer wieder an neue Grenzen führt – durch musikalische Kunst, Improvisation, Spielfreude und jede Menge Spaß.

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Lassen wir den geistigen Vater und Erfinder dieses Projektes zu Wort kommen:

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Und waren wir auch bereits zweimal – 2010 und 2012 – bei der trigonale zu Gast, so besteht dennoch kein Grund zur Annahme, wir würden diesmal abgestandenes Bier kredenzen. Essenz und Feeling mögen ähnlich sein, das Repertoire und einige der Musiker sind freilich neu.

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Auch diesmal versprechen wir unserem Publikum einen äußerst vergnüglichen Abend. Dass es neben Musik auch Ale und typische Snacks zu genießen geben wird, soll nicht unerwähnt bleiben. Unsere Alehouse-Version bei der trigonale bildet die Grundlage für den restlichen Alehouse-Herbst – mit Konzerten an Spielorten wie dem Shakespeare's Globe Theatre in London und dem Musikverein in Wien.« Bjarte Eike

Alehouse Boys Bjarte Eike, Stefan Lindvall – Violine Per Buhre – Viola/Gesang Thomas Guthrie – Gesang & Fiddle Fredrik Bock – Barockgitarre Steven Player – Gitarre & Tanz Hans Knut Sveen – Cembalo Johannes Lundberg – Kontrabass Bjarte Eike – Leitung

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Bjarte, unser Titelheld 2012 | 129


»Bjarte Eikes Musik hat einen sehr persönlichen intensiven Swing, der sich durch selten gehörte Lebendigkeit und Virtuosität auszeichnet.«

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Tori Skrede, Verdens Gang

Der Barockviolinist Bjarte Eike sprengt die Grenzen der klassischen Musik. Ständig auf der Suche nach neuen Projekten zwischen den Genres, gewinnt er mit seinem mitreißenden Spiel und Musikstil neue Publikumsschichten. Als künstlerischer Leiter von BaS überrascht er mit neuen und innovativen Konzepten. So erkundet er in An AlehouseSession die Musik der Pubs und Alehouses im England des 17. Jahrhunderts: The Early Joke ist eine Reise durch die Musikgeschichte und widmet sich unterschiedlichen Aspekten im Spannungsfeld Humor und Musik; The Image of Melancholy beschäftigt sich mit traurigen Liedern und Emotionen in Renaissance-, Folk- und Experimentalmusik. Sein neuestes Konzept Old Hits from Norway schließlich verbindet Elemente der Folk- und Barockmusik aus Norwegen und anderen skandinavischen Ländern. Als freischaffender Geiger und Konzertmeister erkundet er ständig alternative Wege zur klassischen Musik. Obwohl seine musikalischen Grundlagen auf der historisch informierten Aufführungspraxis fußen, bezieht er gern andere künstlerische Ausdrucksformen – bildende Künste, Tanz, Erzählkunst, Improvisation usw. – in seine Aufführungen ein. Er erfährt derzeit das zunehmende Interesse europäischer und amerikanischer Ensembles, ihn als Gast-Konzertmeister und Dirigent einzuladen. Bjarte studierte an der Grieg-Akademie in Norwegen sowie bei Richard Gwilt in London. 130 | Trigonale 2015 – Vorschau

Er war Artist in Residence bei Festivals für Alte Musik, Klassische Musik, Folkmusik und Jazz- bzw. Experimentalmusik und wirkte bei zahlreichen Einspielungen mit. Er lehrt Barockvioline an der Norwegischen Musikakademie und ist Gastdozent am Königlich Dänischen Musikkonservatorium. Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten: Barokksolistene – Seite 123 Thomas Guthrie – Seite 124

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Samstag, 12. September | 19 Uhr Stiftskirche St. Georgen / Längsee I

Barbara e Benedetto

Benedetto: »Dieses Fräulein Barbara singt vortrefflich, und wie gewagt doch ihre Kompositionen anmuten!« Barbara: »Der Klang von Benedettos Theorbe lässt mich dahinschmelzen, den Beinamen Benedetto della Tiorba trägt er zu Recht! Hätte ich ihn zum Begleiter, meine Lieder würden die Menschen zu Tränen rühren!« Ob es tatsächlich zu einer solchen Begegnung kam und sich Barbaras Wunsch nach einer musikalischen Zusammenarbeit mit Benedetto erfüllte? Wir wissen es nicht.

Benedetto Ferrari (1603 - 1681) – bereits zu Lebzeiten berühmter Lautenist und Theorbist und ab 1674 »maestro di capella« am Hof von Francesco II. d'Este in Modena. Barbara Strozzi (1619 - 1677) – eine der wenigen bekannten Komponistinnen des 17. Jahrhunderts, deren Schaffen von großer Kreativität und Musikalität zeugt. Was, wenn sie einander begegnet wären – vielleicht aus Anlass einer Reise Barbaras nach Modena, die sie unternahm, um dort auf Einladung von Freunden gemeinsam mit Benedetto an einem Konzert mitzuwirken? 132 | Trigonale 2015 – Vorschau

Mehr als 350 Jahre später machen sich nun Künstlerinnen und Künstler aus London, Berlin, der Uckermark, Basel und Budapest auf den Weg nach Kärnten, um auf Einladung der trigonale erstmals gemeinsam ein Programm zu gestalten, in dessen Mittelpunkt Lieder von Barbara und Benedetto stehen – mit italienischer Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts behutsam zu einem großen Ganzen verwoben. Wird es den Beteiligten in den Tagen ihrer Zusammenarbeit vor Ort beschieden sein, durch gegenseitige Inspiration und Begeisterung zu einem Ensemble zusammenzuwachsen? Auch das wissen wir nicht, aber wir sind voll Zuversicht, dass es gelingen wird! Trigonale 2015 – Vorschau | 133

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Ensemble Ombra e Luce Georg Kallweit (Uckermark) – Violine Björn Colell (Berlin) – Laute & Theorbe I

Mónika Tóth (Budapest) – Violine Rebeka Ruso (Basel) – Viola da gamba Elizabeth Dobbin (London) – Sopran Eine ganz besondere Liebe und Neugier

Georg Kallweits gilt der Entwicklung

Kammermusik beim Label Capriccio, mit Recitals mit Ombra e Luce bei Raumklang und vieles mehr. Seine rege internationale Konzerttätigkeit führt ihn in nahezu alle europäischen Länder und regelmäßig nach Nordund Südamerika sowie nach Asien. Als Dozent und Leiter von Meisterklassen unterrichtet er beispielsweise an den Musikhochschulen in Leipzig, Weimar, Helsinki und St. Petersburg. 1964 in Berlin geboren, studierte Björn Colell Gitarre an der Hochschule der

von genreübergreifenden Konzertformaten. Zeitgenössischer Tanz, Gesang, Lichtdesign, Schauspiel und Musik bilden neue Symbiosen, um eindrücklich Geschichten zu erzählen und ganz unterschiedliche Publikumskreise zu begeistern. Im Berliner Radialsystem war er wiederholt und maßgeblich an der Entwicklung und Produktion von außergewöhnlichen szenischen Konzertprojekten beteiligt. Als Mitglied, Konzertmeister und Solist der Akademie für Alte Musik Berlin und als Gast anderer renommierter Ensembles, ist der aus Greifswald stammende Musiker heute längst zum vielgefragten Spezialisten avanciert. So arbeitet er als künstlerischer Leiter, Konzertmeister und Solist regelmäßig mit europäischen Barockorchestern und zunehmend auch mit renommierten »modernen« Klangkörpern zusammen. Unter seiner Mitwirkung entstanden über sechzig international prämierte CD-Einspielungen, darunter Aufnahmen mit Violinkonzerten beim Label Harmonia Mundi France, mit

Künste in Berlin bei Mariangelez Sanchez-Benimeli, wo er sowohl in Gitarrenpädagogik als auch im Konzertfach Gitarre mit Auszeichnung abschloss. Ein Studium für Laute und historische Aufführungspraxis am Royal College of Music in London bei Jakob Lindberg beendete er mit dem ARCM Diplom. Später folgte die künstlerische Reifeprüfung an der Hochschule der Künste in Berlin, ebenfalls mit sehr gutem Abschluss. Als Dozent für historische Zupfinstrumente lehrte er zwischen 1993 und 2002 an den Musikhochschulen Felix Mendelssohn Bartholdy, Leipzig und Carl Maria von Weber, Dresden. Seit 2011 ist er Dozent für historische Zupfinstrumente im Rahmen des Master Konzertgitarrenstudiums an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar, seit 2014 Dozent für Laute/Theorbe an der UDK Berlin. Meisterkurse für Lautenisten und Gitarristen ergänzen seine Unterrichtstätigkeit. Das Spektrum seiner Konzert- und Aufnahmetätigkeit reicht

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vom solistischen Spiel über Kammermusik bis zur Mitwirkung bei Orchesterwerken und Opern als Continuospieler. Eine intensive Konzerttätigkeit führte ihn an die prominentesten Konzertorte in Europa, Japan sowie Süd- und Nordamerika. Er spielte unter anderem in der Carnegie Hall, New York, in der Londoner Royal Albert Hall, im Teatro Colón, Buenos Aires, und in der Berliner Philharmonie. Als festes Mitglied der Berliner Barocksolisten wirkte er an zahlreichen Tourneen und CD-Produktionen mit. Björn ist außerdem Gastmusiker bei vielen anderen Ensembles mit künstlerischer Spezialisierung auf historische Aufführungspraxis, darunter das Freiburger Barockorchester, die Akademie für Alte Musik Berlin, das Drottningholms Barockensemble sowie die Berliner Barock Compagney. Gerne und erfolgreich konzertiert er auch in Duobesetzungen. Neben der festen Duopartnerschaft mit dem Barockgeiger Georg Kallweit im Ensemble Ombra e Luce arbeitete er in dieser Besetzung auch mit hervorragenden Instrumentalisten und Sängern, wie z.B. Maurice Steger und Philippe Jaroussky. Es existieren zahlreiche CD-Einspielungen sowie Rundfunk- und Fernsehproduktionen, die unter seiner Mitwirkung entstanden. Seine besondere Qualität als einfühlsamer und gleichzeitig virtuoser Begleiter wird von Kritikern und Publikum gleichermaßen geschätzt und gefeiert. CDEinspielungen mit Björn Colell, wie Gluck Italian Arias mit Cecilia Bartoli, oder Aufnahmen mit Maurice Steger waren international erfolgreich und erhielten Auszeichnungen wie den Echo-Klassik, den Grammy und den Choc de la Musique.

Die Sopranistin Elizabeth Dobbin begann ihre musikalische Ausbildung schon in jungen Jahren am Klavier. Ein Jurastudium und ein Studium der Geisteswissenschaften mit Schwerpunkt auf französischer und englischer Literatur an der University of Sydney schloss sie mit Auszeichnung ab. Ebenfalls mit Auszeichnung erlangte sie ein Klavier-Diplom. Ihre Begeisterung für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts veranlasste sie zu weiterführenden Studien der Aufführungspraxis der Barock- und klassischer Musik am Königlichen Konservatorium in Den Haag, Niederlande. Dort nahm sie Unterricht bei Michael Chance, Jill Feldman und Peter Kooij, besuchte Meisterkurse bei Emma Kirkby, Isabelle Desrochers, Christophe Rousset sowie Paul Agnew und schloss 2008 ihr Master-Studium ab. Sie war Gründungsmitglied des Ensembles Le Jardin Secret, mit dem sie den ersten Preis und den Publikumspreis beim Wettbewerb York Early Music International Young Artist Competition 2007 gewann. Die zwei CDs des Ensembles, erschienen beim Label Coro, wurden von der Kritik sofort in höchsten Tönen gelobt, erhielten eine Fünfsterne-Kritik im renommierten Goldberg Early Music Magazine und wurden zur »Editor's Choice« in der Zeitschrift Early Music Today. Elizabeth ist häufig als Solistin in klassischen Oratorien sowie als Kammermusikerin zu erleben. Bisherige Auftritte führten sie zum London Handel Festival, zum York Early Music Festival, zum Festival van Vlaanderen, zum MA Festival in Brügge, zum Festival Oude Muziek Utrecht, zum Festival Itinéraire Baroque, zum Festival de Musique Baroque

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d'Ambronay, zum Festival Resonanzen in Wien, zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, zu den Donaufestwochen und zu den Jeunesses Musicales Wien. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Richard Egarr, William Christie, Christina Pluhar u.a. zusammen, gab Liederabende in Japan und in den USA und wirkte in zahlreichen Rundfunkübertragungen mit. Zu ihren Projekten für das laufende Jahr zählt eine Solo-CD mit der Ersteinspielung der airs sérieux des äußerst produktiven, aber wenig bekannten französischen Komponisten Jean Baptiste de Bousset (1662 - 1725) beim Label Ramée. Elizabeths Diskographie umfasst Aufnahmen für die Labels Coro, Alpha, Pentatone Classics, Aliud Records sowie für den ORF.

I Barocchisti, L'Eclisse, Zefiro, Europa Galante, Il Giardino Armonico, Dolce e Tempesta, Brixia Musicalis, Barucco Wien, Capella Leopoldina Graz, Neue Hofkapelle Graz sowie Musica Perduta. Sie ist Dozentin für Barockvioline und Kammermusik bei Sommerakademien in Miszla (Ungarn) und Neapel.

und träumte immer davon, hinaus in die weite Welt zu gehen. Als sie das Lied gefunden hatte, welches sie in der Dunkelheit beschützte, nahm sie ihre Geige und machte sich auf den Weg. Im Jahr 1997 erwarb sie ihr Diplom in Instrumentalpädagogik Violine Cum Laude am Konservatorium der Hochschule für Musik Franz Liszt in Ungarn. 2000 gewann sie den 2. Platz beim Internationalen Wettbewerb für Kammermusik Premio Bonporti Rovereto und 2001 den 3. Platz beim Magdeburger Telemann-Wettbewerb. Den Master im Fach Barockvioline erlangte sie 2007 als Studentin von Enrico Onofri am Konservatorium Vincenzo Bellini in Palermo. Eine rege Konzerttätigkeit verbindet Monika mit führenden Barockensembles und Kammermusikformationen wie

Die international renommierte slowakische Gambistin und Cellistin Rebeka Rusó stammt aus einer Musikerfamilie und erhielt ihre erste musikalische Ausbildung in ihrer Geburtsstadt Bratislava. Während ihres Cello-Studiums besuchte sie zahlreiche Kurse für Alte Musik, bei denen sie ihre Faszination für die Viola da gamba entdeckte. Auf ihr abgeschlossenes Cello-Studium in Bratislava folgte das Studium der Gambe bei Wieland Kuijken am Königlichen Konservatorium in Brüssel, wo sie 1996 ihr Diplom mit Auszeichnung erlangte. Weitere Studien führten sie nach Basel an die Schola Cantorum zu Paolo Pandolfo und Christophe Coin (Barockcello). Außerdem besuchte sie Meisterkurse bei Jordi Savall. Sie ist Preisträgerin des ersten internationalen Bach-AbelGambenwettbewerbs in Köthen 1997. Als Mitglied und als Solistin namhafter Barockensembles wie La Petite Bande, Hespérion XXI, Le Parlement de Musique, La Chapelle Rhénane, Musica Fiorita, Marais Consort und Labyrinto spielt sie regelmäßig Konzerte bei zahlreichen Alte-Musik-Festivals in Europa, Südamerika, China und Japan und hat in zahlreichen Aufnahmen mitgewirkt.

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Mónika Tóth war ein lustiges Kind

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Sie ist Mitglied des Basler Gambenconsorts Concerto di Viole. Eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit verbindet sie mit Paolo Pandolfo. Als Lehrerin am Conservatoire de Strasbourg sowie an der Musikhochschule Leipzig gibt sie die Liebe und Leidenschaft für das Gambenspiel an ihre Schüler und Studenten weiter. Auf ihrer ersten Solo-CD Touch me Lightly (PanClassics 2008) ließ sie sich durch die Affinität der Gambe zur Laute inspirieren. www.rebekaruso.com

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Samstag, 12. September | 22 Uhr Rathaus St. Veit I

John Dowland (1563-1626) Lachrimae or seaven Teares Dowland meets Van Parys

And though the title doth promise teares, unfit guests in these joyful times, yet no doubt pleasant are the teares which Musicke weeps, neither are the tears always shed in sorrowe, but sometimes in joy and gladnesse. Vouchsafe then (worthy Goddesse) your Gracious protection to these showers of Harmonie, least if you frowne on them, they bee Metamorphosed into true teares. John Dowland

Lachrimae, John Dowlands Sammlung mit Consort-Musik, wurde 1604 veröffentlicht. Damals stand der Komponist im Dienste König Christians IV. von Dänemark. Ein Jahr zuvor war er nach fast zehnjähriger ununterbrochener Abwesenheit 142 | Trigonale 2015 – Vorschau

in seine Heimat England zurückgekehrt, wo er sich zum dritten und letzten Mal um die Stelle eines Hoflautenisten bei Elizabeth I. bewerben wollte. Mit der Arbeit an Lachrimae hatte er bereits in Dänemark begonnen, so ist anzunehmen, dass Dowland beabsichtigte, sie der Königin als Kostprobe seiner Kunst vorzulegen. Als Elizabeth jedoch im Frühling 1603 unerwartet starb, versuchte Dowland sein Glück beim neuen König James I. und seiner Frau Anne – leider erfolglos. Zu allem Überfluss musste er seine Rückreise nach Dänemark dreimal verschieben, nutzte jedoch die Zeit des Wartens auf die Überfahrt, um die Veröffentlichung der Lachrimae voranzutreiben. Obwohl der Sammlung zunächst der erhoffte Erfolg versagt blieb, gilt sie heute als ein Glanzpunkt englischer ConsortMusik. Auffällig erscheint zunächst die Tatsache, dass Dowland die Stücke in Lachrimae nicht – wie damals üblich – in verschiedenen Stimmauszügen herausgab, sondern sämtliche Stimmen in einem einzigen Folianten bearbeitete. Wenn man diesen auf einem Tisch ausbreitete, konnten alle sechs Musiker ihre Stimme von ihrem Standort aus lesen. Schon dieser Umstand weist auf den intimen Charakter des Musizierens hin, wie er Dowland vorschwebte. Betrachten wir zusätzlich die geheimnisvollen lateinischen Titel der einzelnen Pavane (feierliche Schreittänze) und die Trigonale 2015 – Vorschau | 143

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eindringliche Melancholie der Musik mit ihren für die damalige Zeit völlig unüblichen Dissonanzen und unerwarteten harmonischen Wendungen, erschließt sich auf sinnlicher Ebene, warum wir der Anziehungskraft der Musik dieser Sammlung bis zum heutigen Tage erliegen. Doch hören wir in diesem Nachtkonzert nicht nur Stücke aus der Feder des englischen Meisters der Instrumentalmusik, vielmehr verweben die Mitglieder des Hathor-Consort diese auch mit Werken der jungen belgischen Komponistin Annelies Van Parys. Femke Gyselinck choreographiert den Abend und tritt auch selbst als Tänzerin in Erscheinung, wofür der Rathaushof erstmals in seiner gesamten Größe zur Bühne wird. Das Publikum findet seinen Platz in den Arkaden des ersten Stockes, um zu sehen, was man hört ...

Hathor-Consort Romina Lischka – Diskantgambe & Leitung Liam Fennelly – Altgambe Thomas Baeté – Altgambe Anne Bernard – Bassgambe Benoit Vanden Bemden – Violone Sofie Vanden Eynde – Laute Femke Gyselinck – Choreografie und Tanz

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Die österreichische Gambistin Romina Lischka begann mit sieben Jahren Gi-

tarre und mit dreizehn Jahren Gambe an verschiedenen Musikschulen in Wien zu lernen. Von 1999 bis 2002 studierte sie klassische Gitarre bei Prof. Walter Würdinger an der Universität für Musik, Wien. Ihr starkes Interesse für die Alte Musik führte sie an die Schola Cantorum Basiliensis in Basel, wo sie ab 2002 Viola da gamba bei Paolo Pandolfo studierte und 2006 ihr Solistendiplom mit Auszeichnung bestand. Anschließend studierte sie mit Philippe Pierlot am Königlichen Konservatorium Brüssel, wo sie 2008 einen Master mit Auszeichnung machte. Neben ihren Studien beteiligte sie sich an Meisterkursen bei W. Kuijken, J. Savall sowie S. Watillon und nahm 2004 an der Academie Baroque d'Ambronay unter der Leitung von C. Rousset teil. Seit 2008 arbeitet sie als freischaffende Gambistin mit Ensembles wie Collegium Vocale Gent, Ricercar Consort, Les Flamboyants, Le Jardin Secret, Queens Consort, B-Rock, Capilla Flamenca, Vlaamse Opera, Zefiro Torna, Roza Enflorese u.a. Ihre Konzertaktivität führte sie in den letzten Jahren zu Festivals und an Häuser wie: Early Music Festival York, BOZAR, AMUZ, Brighton Early Music Festival, Züricher Tonhalle, Teatro Malibran, Concertgebouw Amsterdam, Lincoln Center NY, Festival d'Aix en Provence u.a. Romina hat bei CDAufnahmen für Labels wie Coro, Flora, Ricercar und Christophorus mitgewirkt. Neben ihrer Tätigkeit als Gambistin studierte sie ab 2006 klassischen nordindischen Gesang (Stil Dhrupad) am Konservatorium Rotterdam in Holland sowie bei Ustad Fariduddin Trigonale 2015 – Vorschau | 145

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Dagar und Uday Bhawalkar in Delhi und Pune (Indien). Für die Saison 2012/13 wurde sie von BOZAR und Concertgebouw Amsterdam als Rising Star in der Kategorie Alte Musik ausgewählt. 2011 gründete sie ihr Hathor-Consort, mit dem sie sich dem Consort-Repertoire der Renaissance und des Barock widmet.

Liam Fennelly begann seine Karriere als Knabe in einem Kinderchor und studierte sowohl Geige als auch Bratsche, außerdem studierte er an verschiedenen Universitäten Sprachen und Literatur des Mittleren Ostens und Zentralasiens. Ende der 80er Jahre nahm er seine musikalischen Studien wieder auf und studierte bei Lehrern wie T. Binkley, W. Gillespie, M. Müller und W. Kuijken. Liam spielt mit Ensembles wie der Capilla Flamenca, Currende und dem Ricercart Consort und wirkte an mehreren Theaterund Tanzproduktionen von HardtMachin, muziektheater LOD, und Les Ballets C de la B mit.

von W. Kuijken am Königlichen Konservatorium von Brüssel aufgenommen wird. Sein Studium schloss er 2002 mit einem Diplom ab. Weitere Kurse bei P. Van Heyghen, J. Savall, P. Pandolfo, S. Watillon und P. Memelsdorff weihen ihn tiefgründiger in die Welt der Alten Musik ein. Als Gambist und Fiedelspieler hört man Thomas mit Ensembles wie Capilla Flamenca, Mala Punica, Graindelavoix, La Caccia u.a. Weiters ist er festes Ensemblemitglied bei La Roza Enflorese (sefardische Musik) und La Folata (mittelalterliches Repertoire). Mit diesen Gruppen hat er verschiedene CDs aufgenommen und war in Nord- und Südamerika, Marokko, Russland und in den meisten Ländern Europas zu hören. Er unterrichtet Gambe, Fiedel und Consort am Konservatorium von Leuven und an der Académie de Musique von Sint-Lambrechts-Woluwe in Brüssel.

Anne Bernard studierte klassische

Thomas Baeté begegnete der Musik schon als Kind. Er lernte Geige an der Musikschule seiner Geburtsstadt Ostende und sang dort auch in einem Kinderchor. Nachdem er die Schule abschloss, studierte er Geige am Konservatorium von Antwerpen bei Vegard Nilsen. Angezogen vom melancholischen Klang der Gambe, begann er zuerst autodidaktisch das Instrument zu lernen, bis er schließlich 1997 in die Klasse

Gitarre am königlichen Konservatorium von Liège, ihrer Heimatstadt, wo sie 2003 in der Klasse von L. Vander Borght und J. Fostier diplomierte. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre Begeisterung für die Gambe und begann zuerst bei S. Watillon und später bei P. Pierlot zu studieren. 2010 schloss sie am königlichen Konservatorium von Brüssel mit einem Master ab. Ihr Interesse an alive music bringt sie zu G. List, bei dem sie freie Improvisation studiert. Anne arbeitet freischaffend mit Ensembles wie Vendetta, BachPlus, Leuven Baroque, Natividad, Ricercar Consort, Musica

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Favola, Martinelli Baroque Consort, Les Menus Plaisirs du Roy sowie Roza Enflorese und nimmt an verschiedenen Theater- oder Tanzprojekten teil. Mit dem Ensemble Tresse bringt sie auch zeitgenössische Musik zur Aufführung. Neben der Bassgambe spielt Anne auch Violone.

Benoît Vanden Bemden diplomiert

1997 in der Klasse von C. Vander Borght am Königlichen Konservatorium von Brüssel mit Premier Prix de contrebasse gefolgt von einem Diplôme Supérieur mit Auszeichnung in Kammermusik in der Klasse von G. Van Waas am Königlichen Konservatorium von Mons. Sein Interesse für die Alte Musik und den historischen Kontrabass führt in nach Den Haag in die Klasse von Maggie Urquhart, wo er 2003 sein Studium mit einem Master of Music am königlichen Konservatorium Den Haag abschloss. Er ist Mitbegründer des Barockorchesters Les Muffatti. Freischaffend arbeitet er mit Ensembles wie La Petite Bande, Ricercar Consort, Les Agrémens, Clématis, New Dutch Academy, Capriccio Stravagante, Stradivaria, Le Parlement de Musique, La Fenice, Masque, und Nordic Affect sowie in zahlreichen Kammermusik-Projekten. Seit September 2003 unterrichtet er Violone und historischen Kontrabass an der Académie de musique WoluweSaint-Lambert. Im April 2007 gab er einen Meisterkurs im Rahmen des Cursos de Musiqua Antigua de l'Université de Salamanca in Spanien.

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Sofie Vanden Eynde wurde in Belgien geboren. Sie lernte von klein auf Gitarre, ihr starkes Interesse für die poesievolle Musik der Renaissance und des Barock führte sie schließlich zum Studium der Laute und Theorbe. Sie studierte bei Philippe Malfeyt am Konservatorium Gent und schloss 2002 mit Auszeichnung ab. Es folgte ein Aufbaustudium bei Hopkinson Smith an der Schola Cantorum in Basel. Sofie hat sich einen internationalen Ruf als Spezialistin für historische Zupfinstrumente erworben und wirkte an verschiedenen Opernprojekten mit C. Rousset, P. Mc Creesh (beide als Mitglieder der Académie Baroque d'Ambronay), H. Arman und R. Stengaards mit. Sie tritt regelmäßig mit Ensembles wie Le Tendre Amour, Encantar und The Queen's Consort auf. Mit ihrem Ensemble Le Jardin Secret gewann sie beim Wettbewerb York Early Music International Young Artists Competition 2007 sowohl den ersten Preis als auch den Publikumspreis. Die erste CD des Ensembles erschien im Juni 2008, die zweite im Oktober 2009. Zusammen mit der Sopranistin Rebecca Ockenden erarbeitete Sofie das reiche Repertoire an Liedern für die Laute und bringt sie zur Aufführung. Im März 2011 erschien ihre erste gemeinsame CD (Mistress Elizabeth Davenant, her Songes) beim Label Ramee. Die Produktion dieser CD wurde von der flämischen Regierung gefördert. Sofie ist auf renommierten Festivals zu hören, u.a. auf dem Festival van Vlaanderen, styriarte, Festival de Musique Ancienne de Sarrebourg, Netwerk Oude Muziek, Brighton Trigonale 2015 – Vorschau | 149

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Early Music Festival, Suffolk Villages Festival, Euroconcert, Musica Sacra, Dag van de Oude Muziek und dem Händel Festival. 2006 bekam sie zur Anerkennung ihrer künstlerischen Leistungen den Kulturförderpreis ihrer Heimatstadt Lommel.

Femke Gyselinck schloss ihr Studium am P.A.R.T.S. 2006 ab. Als Tänzerin arbeitete sie mit Eleanor Bauer, Andros Zinsbrowne und Esther Venrooij zusammen. Sie begann ihre künstlerische Laufbahn bei Rosas als Assistentin im Tanzstück The Song. Später wirkte sie als Probenleiterin bei den Produktionen von En Atendant, Cesena, Partita 2 und Vortex Temporum mit. 2009 legte sie ein Diplom in Tanzpädagogik ab und leitet seither Technikklassen, Workshops in Aufführungspraxis und Rosas-Meisterklassen. In Zusammenarbeit mit Romina Lischka entwickelte sie den Tanz zu Lachrimae or Seven Teares von John Dowland. Das Stück wurde mit dem Hathor-Consort im Dezember 2012 uraufgeführt und steht auch im Jahr 2015 auf dem Programm. Ein zweites Stück, L'echo du Danube, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Romina entstanden, wurde im September 2014 zu Musik von Johannes Schenck uraufgeführt.

walter vonbank-orgelbau Auch bei der trigonale und bei Kultur.Raum.Kirche 2015 spielen unsere Künstler auf Truhenorgeln aus der Werkstatt unseres lieben Freundes Walter Vonbank.

vonbank-orgelbau Walter Vonbank | Triebendorf 20 | A-8850 Murau TEL: +43 (0)3588 / 471 FAX: +43 (0)3588 / 4714 office@vonbank-orgelbau.at www.vonbank-orgelbau.at Für Werkstattbesuche wird um Voranmeldung gebeten.

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Sonntag, 13. September | 11 Uhr Pfarrkirche St. Peter/Taggenbrunn I

Ein Italiener in Paris

Ein Krieg der Geschmäcker tobte Anfang des 17. Jahrhunderts zwischen Komponisten italienischer und französischer Herkunft. Auf das Schärfste grenzten sich die wortführenden unter ihnen voneinander ab und schmähten den jeweils anderen Stil als unvertretbar. Und dennoch: Schon bevor in den »goûts-réunis« schließlich die Wiedervereinigung der Stile gefeiert wurde, kann eine gegenseitige Beeinflussung beider Strömungen in Form von Verflechtungen und Unterwanderungen nachgezeichnet werden. Zahlreiche italienische Virtuosen, unter ihnen Angelo Bartolotti und Francesco Corbetta, reisten über die Alpen nach Frankreich und wurden am Hof von Louis XIV. gefeiert. 152 | Trigonale 2015 – Vorschau

Erinnern ihre frühen Werke auch stark an den italienischen Stil, huldigen spätere doch klar dem französischen, ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen. Das italienische Kunstlied als ein sich an der Monodie orientierendes Generalbasslied, in dem sich deklamatorischer Affekt mit virtuosen Koloraturen abwechselt, erklang am Hofe neben den französischen »airs de cour« – Strophenlieder mit oft einfacher, kantabler Melodieführung als Grundlage sängerischer Improvisation. Dass der Erfolg der Gäste aus dem Süden allerdings auch Neider auf den Plan rief und Intrigen nach sich zog, zeigt sich am Beispiel einer Entlassungswelle aus den Diensten des Sonnenkönigs, der eine ganze Riege italienischer Virtuosen zum Opfer fiel. Dahinter steckte Jean-Baptiste Lully, selbst aus Italien stammend und den Großteil seines Lebens am Hof von Ludwig XIV. beschäftigt. Folgen Sie mit uns den Spuren dieses musikalischen Wettstreits in einem Programm aus solistischen Kompositionen der führenden Gitarren- und Theorbenvirtuosen ihrer Zeit, verwoben mit Liedern von Michel Lambert, Jacopo Peri, Benedetto Ferrari u.a. Björn Colell

Arwen Colell – Sopran Björn Colell – Barockgitarre, Theorbe Trigonale 2015 – Vorschau | 153

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Aufgewachsen in einer Musikerfamilie, begann Arwen Colell im Alter von fünf Jahren mit dem Violoncellospiel. Sie wurde Solocellistin im Landesjugendorchester Schleswig-Holstein und arbeitete mit Dirigenten wie Georg Fritzsch, Roman Brogli, Heribert Beissl und Anna-Sophie Brüning. Impulse für ihre weitere musikalische Entwicklung erhielt sie u.a. durch Michael Sanderling, Ulf Tischbirek und Troels Svane. Gesanglich widmete sie sich anfänglich hauptsächlich den Genres Jazz und Pop (Gewinnerin des Reinhard-MeyPreises 2004). Nach erfolgreich bestandener Aufnahmeprüfung für ein Violoncellostudium an der Hochschule für Musik Freiburg wandte sie sich jedoch zunächst einem Studium der Politikwissenschaft zu, welches sie 2013 mit Auszeichnung abschloss. Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes, des US Department of State und der Staatlichen Japanischen Studentenförderung führten sie im Zuge ihres Studiums der internationalen Energie- und Klimapolitik unter anderem nach Massachusetts, Arizona und Japan. Parallel dazu begann Arwen privat eine klassische Gesangsausbildung und studiert derzeit bei Friederike Meinel. Wichtige Lehrerinnen für sie waren außerdem Martina Rüping und Yvonne Frazier. Impulse für den Barockgesang erhielt sie von Nele Gramß. Sie sang als Mitglied von CANTUS DOMUS junger chor berlin unter anderem unter Ralf Sochaczewsky beim Festival »young.euro.classic« und unter Jonathan Nott in Mahlers Symphonie Nr. 2 in der Philharmonie Essen.

Arwens Promotion zum sozialen Innovationspotential von Bürgerenergievorhaben wird durch die Heinrich-Böll-Stiftung gefördert.

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Die Biografie von Björn Colell finden Sie auf Seite 135.

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Sonntag, 13. September | 18 Uhr Seminarkirche Tanzenberg I

Abschlusskonzert 2015 – J. S. Bach Markus-Passion – BWV 247 Eine aktuelle Rekonstruktion

und die noch umfangreichere und größer besetzte MatthäusPassion, stellen unbestrittene Höhepunkte protestantischer Kirchenmusik bzw. abendländischer Musiktradition dar. Kaum bekannt ist hingegen die Tatsache, dass Bach für die Karfreitag-Liturgie auch eine Lukas-Passion – diese hat er eigenhändig von einer unbekannten Quelle abgeschrieben – und eine Markus-Passion zur Verfügung hatte. Jene MarkusPassion ist es auch, die den Musikwissenschaftlern 165 Jahre lang Rätsel aufgab, seit Wilhelm Rust, ein Nachfolger Bachs an der Thomaskirche und Mitherausgeber der ersten BachGesamtausgabe von 1851, ihre Existenz entdeckte.

Angesichts der musikalischen Beschränkungen, die ihm die Leipziger Stadtväter auferlegt hatten, fand Bach in der dramatischen Bearbeitung der Passionsgeschichte die beste Möglichkeit, sich dem Komponieren von Opern anzunähern. Seine beiden bekannten Passionen, die Johannes-Passion

Zusammen mit zahlreichen anderen unveröffentlichten Werken wurde sie Bachs Herausgeber Johann Breitkopf von Carl Philipp Emanuel Bach einige Zeit nach dem Tod seines Vaters, in den frühen 1750er Jahren, übergeben. Wenig später verschwand das Werk und geriet im darauffolgenden Jahrhundert völlig in Vergessenheit. Erst unter Rusts Adlerauge kam es beinahe 100 Jahre später wieder zum Vorschein. Mithilfe einer eigenständigen Abschrift des Librettos der Markus-Passion stellte Rust in detektivischer Kleinarbeit anhand eines Verzeichnisses der ungewöhnlichen Orchesterbesetzung – mit Lauten und Gamben – fest, dass es sich bei der Musik um die Wiederverwendung einer früheren Kantate handeln musste. Da die unbestritten zugrunde liegende Kantate (BWV 198) allerdings kürzer als die Markus-

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Passion ist, suchten Musikwissenschaftler seit Rust nach Parodievorlagen für die verbleibenden verschollenen Arien. I

Als viel größeres Problem in der Rekonstruktion dieses Werkes stellt sich allerdings das vollständige Fehlen der Musik zu den Rezitativen des Evangelisten und den dazugehörigen Turba-Chören dar. In der Vergangenheit wurden dafür verschiedene Lösungen vorgeschlagen: Entweder gelangten nur die Chöre und Arien zur Aufführung und die gesamte Handlung wurde ausgelassen oder man bediente sich einer Vertonung dieser fehlenden Teile aus der Feder von Bachs Zeitgenossen Reinhard Keiser (1674 - 1739), der ebenfalls eine Passion zum selben Text komponiert hatte. Eine weitere Möglichkeit bestand darin, auf Material aus den Passionen nach Johannes oder Matthäus zurückzugreifen. Da alle diese Lösungen mit Zugeständnissen verbunden sind, wird in der bei der trigonale erklingenden Version ein anderer musikalischer Ansatz versucht: Anstelle des überlieferten Markus-Librettos bildet die Kantate BWV 198 – Laß Fürstin, laß noch einen Strahl – den Rahmen für die Rekonstruktion. Somit gelangt ausschließlich Originalmusik von J. S. Bach zur Aufführung, ein Schauspieler trägt das fehlende dramatische Rezitativ und die Turba-Texte vor.

Hanna Herfurtner – Sopran Ida Aldrian – Alt Jan Petryka – Tenor Jonathan de la Paz Zaens – Bass Barokksolistene Bjarte Eike, Stefan Lindvall – Violine Per Buhre – Viola Judith Maria Blomsterberg – Cello Christine Sticher – Violone Fredrik Bock – Laute Friederike Heumann, Romina Lischka – Viola da gamba

Hans Knut Sveen – Orgel Torun Torbo, Sigrid Egetvedt – Traversflöte Anna Starr, Eduard Wesly – Oboe Bjarte Eike – Leitung Martin Ploderer – Rezitation

Malcolm Bruno

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Nach der Matura am Lycée Français de Vienne studierte Martin Ploderer Rechtswissenschaften und Theaterwissenschaften, absolvierte aber auch die staatliche Bühnenreifeprüfung (Studium bei Burgschauspieler Peter P. Jost). Nach Auftritten in Wien und Berlin übersiedelte er nach Paris, wo er u.a. an der renommierten privaten Schauspielschule Ecole Florent unterrichtete. In der Folge führte ihn sein Weg an die Österreichische Botschaft Paris (Presse- und Informationsdienst). Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er zunächst einige Jahre als Programmkoordinator und Chef vom Dienst eines Wiener Privatradios. Seit seiner Rückkehr zu seiner eigentlichen Berufung – als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera – hat er bereits eine große Anzahl an Auftritten absolviert sowie einige Rollen in diversen Filmen verkörpert. Es ist in besonderer Weise die Liebe zur Sprache, die ihn dazu bewogen hat, zu seinen Wurzeln zurückzukehren. In einer Zeit zunehmender sprachlicher Beliebigkeit möchte Martin Ploderer bei seinem Publikum die Hochachtung vor dem geschriebenen und gesprochenen Wort wecken, indem er diesem durch eine sehr persönlich und authentisch gehaltene, werktreue Interpretation den ihm gebührenden Stellenwert zurückgibt. Martin Ploderer tritt sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache auf.

Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten: Hanna Herfurtner – Seite 61 Ida Aldrian – Seite 64 Jan Petryka – Seite 34 Jonathan de la Paz Zaens – Seite 36 Baroksolistene – Seite 123

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Veranstaltungen Kultur.Raum.Kirche 2015

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Samstag, 16. Mai | 18 Uhr Karnberger Kirche Hadsch

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Sonntag, 17. Mai | 17 Uhr Dom zu Maria Saal Meerstern, ich dich grüsse!

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Workshop mit Christine Maria Rembeck

182 Samstag, 24. Oktober bis Samstag, 31. Oktober Maria Saal Kammermusik Maria Saal kmms2015_I: Samstag, 24. Oktober, 19 Uhr, Tonhof kmms2015_II: Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr, Tonhof kmms2015_III: Sonntag, 25. Oktober, 18 Uhr, Tonhof kmms2015_IV: Montag, 26. Oktober, 18 Uhr, Tonhof kmms2015_V: Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr, Rathaus St. Veit kmms2015_VI: Samstag, 31. Oktober, 19 Uhr, Dom zu Maria Saal

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Eintrittskarten erhalten Sie ab sofort in unseren Ver-

kaufsstellen (siehe Seite 202). Zusätzlich können Karten über unsere Website www.kultur-raum-kirche.com gekauft werden. Bei Onlinekauf ist die Bezahlung ausnahmslos mit Kreditkarte möglich. Sie erhalten eine Bestätigungs-E-Mail, die Karten liegen dann an der Konzertkasse für Sie bereit.

Restkarten erhalten Sie jeweils 90 Minuten vor Ver-

Mariensingen

Donnerstag, 23. Juli | 10 Uhr bis Sonntag, 26. Juli | 12 Uhr Pfarrhof Maria Saal Wach auf mein Herz und singe

Bei allfälligen Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter +43 (0) 422 3 290 79.

anstaltungsbeginn an der Konzertkasse. Für Kelag-Pluskunden sowie für Ö1-Club-Mitglieder gelten die üblichen Ermäßigungen.

Karten für den Hadsch und für das Mariensingen kosten generell 21 Euro, ermäßigte Karten zu 14 Euro sind erhältlich für Pensionisten, Menschen mit Behinderung, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Wehr- und Zivildiener. Karten für Kammermusik.MariaSaal werden zum Einheitspreis von 20 Euro verkauft. Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr haben kostenlosen Zutritt. Generell herrscht freie Platzwahl. Einlass jeweils 30 Minuten vor Beginn.

Platzhalter: Bei jedem unserer Konzerte besteht für 30 Besucher die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis von 10 Euro je Karte einen Sitzplatz innerhalb der ersten fünf Reihen telefonisch unter +43 (0) 4223 29079 – bis fünf Stunden vor Veranstaltungsbeginn – reservieren zu lassen. Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 165

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Sonntag, 16. Mai | 18 Uhr Karnberger Kirche

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Mit seinen 336 Pfarr- und rund 650 Filialkirchen ist unser wunderschönes Kärnten wahrlich reich gesegnet. Kaum ein Fleck in der Landschaft, von dem aus man nicht zumindest einen Kirchturm erspähen kann, kaum eine Ortschaft, in deren Mitte nicht zumindest ein kleines Kirchlein steht. Dieser Umstand war es auch, der uns vor nunmehr sechs Jahren dazu veranlasst hat, mit Kultur.Raum.Kirche ins Land hinaus zu gehen, um jene Kleinode unter den Sakralbauten unserer Heimat kennenzulernen, die zwar nur wenige Kilometer von den Hauptstraßen entfernt, dennoch aber selbst vielen Menschen aus unserer Gegend kaum bekannt sind.

wir dafür ganz wunderbare Künstlerinnen und Künstler gewinnen, die zu erleben allein schon Ansporn genug sein sollte, sich bei jeder Witterung mit uns auf den Weg durch die unvergleichlich schöne Landschaft hinter dem Ulrichsberg zu begeben. Der österreichische Schauspieler Florentin Groll wird für uns in der Kirche von Projern lesen. Ida Aldrian (Mezzosopran), Peter Trefflinger (Barockcello) und Matthias Maierhofer (Orgel) erfreuen uns mit ihrer Kunst nicht nur zu Beginn, sie sind es auch, die den Hadsch in der Hörzendorfer Kirche mit einem Konzert beschließen werden, in dessen Mittelpunkt das Salve Regina des österreichischen Barockkomponisten Georg Reutter (1708 - 1772) stehen wird. In diesem speziell für diesen Anlass erarbeiteten Programm erklingen außerdem Werke von A. Hammerschmidt, G. A. Silvani, J. S. Bach und G. P. Telemann.

Es sind die Kirchen von Karnberg (nicht Karnburg!), Projern und Hörzendorf, die wir in diesem Jahr literarisch-musikalisch miteinander verweben wollen. Abermals konnten

Und Getreu dem Motto »der Weg ist das Ziel« wollen wir heuer dem Gewahrsein im Gehen besondere Aufmerksamkeit schenken. Martin Brunner, Feldenkrais-Lehrer mit eigener Praxis in Klagenfurt/Viktring, gibt uns am Ausgangspunkt unserer Wanderung Einblicke in seine Arbeit und lädt uns dazu ein, mit uns selbst auf Entdeckungsreise zu gehen, uns dabei bewusster zu bewegen, zu atmen und wahrzunehmen, als wir es in der Hektik des Alltags oft tun.

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Wir bitten die Hadscher, nach Hörzendorf anzureisen. Ab 17 Uhr wird ein kostenloser Shuttle-Bus zwischen Hörzendorf und Karnberg verkehren. Dieser steht auch nach der Veranstaltung zur Verfügung. Abfahrtsort: Parkplatz vor der Hörzendorfer Kirche. Im Anschluss laden wir zum gemütlichen Ausklang bei Kartoffeln und Wein vor der Kirche in Hörzendorf ein. Wir »hadschen« bei jeder Witterung. Festes Schuhwerk ist notwendig. Bitte auch Regenschirm bzw. entsprechende Kleidung mitbringen.

stisch weiterzuentwickeln. Seit der Saison 2012/13 ist Ida Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Ida ist Preisträgerin beim Wettbewerb prima la musica 2004 und erhielt mehrmals den Förderungspreis der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Eine ihrer großen Vorlieben gilt dem Musizieren mit Originalklangensembles, so kann sie trotz ihrer jungen Karriere bereits auf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Ensembles und Orchestern wie der Wiener Akademie, dem Haydn Quartett, Barucco, dem L'Orfeo Barockorchester, Barokksolistene, dem Bach Consort Wien u.a. zurückblicken. www.idaaldrian.at (Eine ausführliche Biografie von Ida Aldrian finden Sie auf Seite 64.)

Ida Aldrian wurde in Bruck an der Mur in der Steiermark geboren. Mit fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht in Blockflöte, später auch in Klavier, Geige und Gesang. Von klein auf war sie fasziniert vom Singen und tat dies mit Begeisterung in verschiedensten Chören. Bei Sigrid Rennert erhielt sie schließlich ihren ersten Gesangsunterricht. Nach der Matura folgte das Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst bei Leopold Spitzer, schließlich bei Karlheinz Hanser und KS Marjana Lipovšek. Die Diplomstudien Lied und Oratorium sowie Musikdramatische Darstellung bei Uwe Theimer und Didier Orlowsky schloss sie mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Ann Murray, Peter Kooij, Bernarda Fink, Thomas Hampson, Andrew Watts u.a. gaben der jungen Künstlerin stets neue Impulse und Möglichkeiten, sich vor allem stili-

Chronopoulos und Kerstin Feltz an der Grazer Musikuniversität sowie Barockcello bei Jörg Zwicker am Konservatorium der Stadt Wien und Viola da gamba bei Lorenz Duftschmid. Meisterkurse ließen ihn mit Musikerpersönlichkeiten wie Philippe Muller, Christopher Coin, Jaap ter Linden und Kurt Neuhauser zusammentreffen. Peter machte sich als Barockcellist und Continuo-Spezialist einen Namen. Engagements als Solocellist in Orchestern wie dem L'Orfeo Barockorchester Linz , der Wiener Akademie, Barucco, der Haydn Akademie, dem Bach Consort u.a. führten ihn in viele Länder Europas, nach Nord- und Südamerika sowie nach Japan und zu zahlreichen Festivals wie den Salz-

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Geboren in Steyr, studierte Peter Trefflinger Violoncello bei Jannis

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burger Festspielen, der styriarte, dem Brucknerfest Linz, dem Haydn Festival Eisenstadt, dem Festival La Folle Journée Nantes, den Händel Festspielen Halle u.a. Als Kammermusiker ist er sowohl am historischen wie auch am modernen Cello in verschiedenen Besetzungen aktiv. Er war etwa Gründungsmitglied des international erfolgreichen Quadriga Consort und arbeitet regelmäßig mit Ars Antiqua Austria zusammen. Zahlreiche CD-Einspielungen für Labels wie Sony, Alpha, CPO und den ORF dokumentieren seine Tätigkeit.

Matthias Maierhofer studierte

Als Solist und auch als Continuospieler trat Matthias Maierhofer mit Ensembles wie dem Dresdner Kreuzchor, dem Thomanerchor Leipzig, dem Gewandhauschor Leipzig, der Staatskapelle Dresden, der Staatskapelle Halle und dem Pauliner Barockorchester auf. Er wirkte bei CD-Produktionen und Publikationen der Edition Helbling mit, überdies liegen Aufnahmen von seinen Konzerten bei diversen Rundfunkanstalten und beim Label Ambitus vor. Von 2009 bis 2013 leitete er eine Orgelklasse an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Seit September 2013 ist Matthias Professor für Orgel und Kirchenmusik (Nachfolge Prof. Dr. Gerre Hancock) an der University of Texas in Austin (USA).

Orgel, Alte Musik und Kirchenmusik an den Hochschulen von Graz, Freiburg, Leipzig und an der Schola Cantorum in Basel. Zu seinen Lehrern gehörten u.a. Arvid Gast, Andrea Marcon, Kurt Neuhauser und Martin Schmeding. Seine Studien schloss er mit einem Solistenexamen mit Auszeichnung an der Musikhochschule Freiburg ab. Noch während seines Studiums war er Preisträger in einer Reihe von bedeutenden internationalen Orgelwettbewerben (Bach-Wettbewerb Arnstadt, Pachelbel-Wettbewerb Nürnberg, Franz Schmidt-Wettbewerb Kitzbühel, Orgelconcours Njimegen und CiurlionisWettbewerb Vilnius). Eine rege Konzerttätigkeit führte ihn zu bedeutenden Festivals in Europa, den USA, Japan und Südkorea (u.a. zu den Brucknertagen im Stift St. Florian/ Linz, der ION Nürnberg, den Mendelssohn Festtagen Leipzig, der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig und dem Europäischen Musikfest Stuttgart).

Florentin Groll wurde 1945 in Vöcklabruck geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in München und Frankfurt, zum Studium der Theaterwissenschaften kam er nach Wien. Am Ateliertheater am Naschmarkt fand sein erster Bühnenauftritt statt. Weitere Stationen waren u.a. das Staatstheater Darmstadt, das TAT Frankfurt/Main, das Düsseldorfer Schauspielhaus sowie das Burgtheater, an dem er ab 1979 Ensemblemitglied war. Gastspiele führten ihn in dieser Zeit auch ans Staatstheater Stuttgart und das Thalia Theater in Hamburg. An zahlreichen Bühnen in Wien, u.a. Schauspielhaus Wien, Theater Drachengasse, Gruppe 80 und Theater Rabenhof, war er ebenso zu sehen wie bei den Sommerspielen in u.a. Kobersdorf, Reichenau und Haag. Eigene Regiearbeiten zeigte er u.a. am Burgtheater, in

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Reichenau und im 3Raum Anatomietheater, Wien. Er arbeitete mit Regisseuren wie George Tabori, Achim Benning, Hans Neuenfels, Jan Bosse, Karin Henkel, Martin Kusej, Claus Peymann und Andrea Breth. Florentin Groll war Lehrbeauftragter am Max Reinhardt Seminar und an der Schauspielschule Graz. II

Martin Brunner, geboren und auf-

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gewachsen in Klagenfurt. Musikstudium am Kärntner Landeskonservatorium und am Konservatorium der Stadt Wien. Ausbildung zum Feldenkrais Lehrer in Wien. Hauptberuflicher Feldenkrais Lehrer mit eigener Praxis in Klagenfurt/Viktring. Arbeitet seit 2004 mit der Methode. Trainingsmentor der Feldenkrais Ausbildung im Mozarthaus St. Gilgen am Wolfgangsee. Feldenkrais Kurse und Fortbildungen für folgende Einrichtungen: Musikschulwerk Kärnten, Kärntner Landeskonservatorium, Pädagogische Hochschule Kärnten, Kunstuniversität Graz, Musikschulmanagement Niederösterreich, Musikum Salzburg, Stadttheater Klagenfurt, Chorakademie Kärnten, pro mente Kärnten, Bildungshaus Sodalitas.

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Sonntag, 17. Mai | 17 Uhr Dom zu maria Saal

Meerstern, ich dich grüße! Mariensingen II

Es freut uns, dass auch in diesem Jahr unser hochwürdigster Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz die Moderation dieses musikalischen Marienlobs übernehmen wird. Mitwirkende:

Jugendchor Tanzenberg Leitung Mag. Sylvia Steinkellner

Der Mai gilt nicht nur als Monat der Liebe, er ist auch – was zumindest in unseren Breiten hinlänglich bekannt sein dürfte – ein Monat der besonderen Verehrung Mariens. So ist es nicht verwunderlich, dass Kultur.Raum.Kirche auch in diesem Jahr mit dem schon traditionellen Mariensingen einen musikalischen Beitrag dazu leisten möchte.

Weisenbläserensemble BlechBlos KlångQuadrat Kvintet Donet Spafudla Ida Aldrian (Mezzosopran), Peter Trefflinger (Barockcello) Matthias Maierhofer (Truhenorgel) An der Johann Martin Jäger-Orgel:

Matthias Maierhofer

Neben preisgekrönten Vokal- und Instrumentalensembles aus der Kärntner Volksmusikszene und den jungen Stimmen des Jugendchores Tanzenberg dürfen wir auch die einzigartigen Spafudla aus der Steiermark sowie ein kleines – aber feines – klassisches Ensemble bei uns begrüßen.

Die BlechBlos, ein Blechbläserquartett aus dem Oberkärntner Raum, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Kultur des Weisenblasens in Kärnten neu zu beleben. Seit einigen Jahren spielen die Bläser ein bunt gemischtes Repertoire aus Volksweisen, Tänzen und Liederweisen. Ein großes Anliegen der BlechBlos ist der weiche Klang der Instrumente und die gesangliche Interpretation der Lieder.

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Jedes Mitglied spielt bei diversen Volksmusikgruppen sowie bei Blasorchestern, Sinfonieorchestern sowie Brass-Bands.

KlångQuadrat

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Im Oktober 2013 veranstaltete der Gemischte Chor Grafenstein (GCG) das traditionelle Herbstkonzert, und wie's nach jedem Konzert so üblich ist, wurde danach bis in die frühen Morgenstunden noch voll Begeisterung weitergesungen. Als schließlich nur mehr wir Vier – Barbara Hambrusch (S), Michaela Kulle-Hudelist (A), Tino Taupe (T) und Gerhard Huber (B) – übrigblieben, waren wir irgendwie ganz aufgeregt, weil unsere Stimmen so schön harmonierten. So beschlossen wir, zukünftig als Quartett miteinander zu singen. Kurz einige Worte zu den einzelnen SängerInnen: Barbara ist Mitglied beim Kärntner Dreigsang und Gründungsmitglied des GCG Grafenstein. Sie singt auch in der Domkantorei Klagenfurt und war Mitglied des StudioVokal am Konservatorium Klagenfurt. Michaela war ein Drittel des Terzett Grafenstein (mit Elisabeth und Gerhild Zeilner geb. Taupe), sang ebenfalls im StudioVokal und ist seit 2006 Leiterin des GCG. Tino Taupe war langjähriger Chorleiter des Quartett Grafenstein und des MGV Grafenstein, ist Mitglied beim GCG und tritt auch als Solosänger bei geistlichen und klassischen Konzerten auf. Gerhard Huber war Mitglied des Kärntner Doppelsextett, war ebenso Sänger beim StudioVokal, singt im Chor New Voices in Dellach im Drautal und ist Mitglied der Domkantorei und des GCG. Unser bisheriger Höhepunkt war unser hervorragendes Abschneiden beim Wettbewerb Kärntner Chor des Jahres. Mit 176 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau

dem Sieg in der Kategorie Kleingruppe des Jahres folgten bereits zahlreiche Auftritte. Unser nächstes Ziel ist die Aufnahme unserer ersten CD im Sommer dieses Jahres. Doch eigentlich ist für uns jede Probe ein absolutes Highlight, weil es uns einzig ums Singen geht und wir es unheimlich genießen, wenn alles zu schwingen beginnt. Das Kvintet Donet, geleitet von Martin Kušej, besteht aus fünf jungen, sangesbegeisterten Männern aus dem Jauntal, denen die Freude am schönen Gesang und die Liebe zum slowenischen Volkslied besonders am Herzen liegen. Gegründet wurde das Quintett im Oktober 2001, damals unter dem Namen Kvintet Foltej Hartman. Seit seinem Bestehen pflegt das Ensemble zahlreiche Sängerfreundschaften, die weit über die Landesgrenzen reichen, vor allem nach Slowenien und Italien, aber auch in andere Bundesländer und nach Deutschland. Ein besonderes Ereignis war die Teilnahme beim Chorwettbewerb Kärntner Chor des Jahres 2012, wo sich das Quintett als beste Kleingruppe Kärntens behaupten konnte. Seit heuer trägt die Vokalgruppe den neuen Namen Kvintet DONET. In Anlehnung an klingen und schallen – auf Slowenisch doneti – sollen die Lieder die Herzen der Menschen erfreuen.

Manfred Krainz – 1. Tenor Martin Kušej, Samo Müller – 2. Tenor Branko Hudl – Bariton Marko Kumer – Bass Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 17 7

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Wir Spafudla sind vier leidenschaftliche Musiker, die von Kindheit an in der Volksmusik beheimatet sind: Eine in vielen Barockmusik-Ensembles erprobte Stimmführerin an der ersten Geige (Lucia Froihofer), eine sich perfekt einfügende, auf die Gruppenharmonie achtende Psychologin an der zweiten Geige (Bernadette Froihofer), ein diplomierter Jazz-Komponist und -Schlagzeuger an Gitarren, Marimba und für viele Kompositionen verantwortlich (Daniel Fuchsberger), sowie noch ein gelernter JazzTrommler an Kontrabass und Marimba, der sich außerdem um den Schreibtisch kümmert und auch noch der Bruder der beiden Geigerinnen ist (Gabriel Froihofer). Wir spielen vorwiegend auf Konzertbühnen, aber auch auf Tanzböden und diversen Festivitäten, bei denen SpafudlaMusik gefragt ist. Dies führte uns in den letzten Jahren zur Teilnahme an renommierten Festivals (laStrada, styriarte, aufhOHRchen), zu Auftritten im Radio und Fernsehen (u.a. Mei liabste Weis, Klingendes Österreich, Fernsehfrühschoppen, Wirtshausmusikanten) und zu zahlreichen Konzerten in Österreich, Spanien, Italien, Schweiz und Deutschland. Der Jugendchor Tanzenberg wurde 1970 als Knaben-

chor des Marianum Tanzenberg von Mag. Dominik Maringer sen. gegründet. Viele erfolgreiche Aufführungen und Chorreisen prägten das Chorleben. Seit 1999 steht der Chor, in dem nunmehr rund 80 Schülerinnen und Schüler im 178 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau

Alter zwischen zehn und 18 Jahren singen, unter der Leitung von Mag. Sylvia Steinkellner. Ziel ist es, den Jugendlichen die Freude am Singen zu vermitteln und ein breites Spektrum verschiedener Genres zu präsentieren. So umfasst das Repertoire Lieder aus allen Musikgattungen: Geistliches Liedgut und Spirituals, Jazz, Pop, weltliches Liedgut und Kärtnerlieder. Die regelmäßige Teilnahme an den Kongressen der Pueri Cantores (Vereinigung von kirchlichen Jugendchören in Europa) führte den Chor bisher nicht nur in andere Bundesländer Österreichs, sondern auch nach Frankreich, Polen, Schweden, Spanien und Italien. Überdies realisiert der Chor in jedem Schuljahr ein größeres Projekt (z.B. MusicalGala) und arbeitet immer wieder mit anderen namhaften Ensembles aus Kärnten (Stimmen aus Kärnten, Domchor Klagenfurt, Militärmusik Kärnten) bzw. mit Musikschulen zusammen. Der Choralltag in der Schule besteht aus der Gestaltung von Gottesdiensten, Weihnachtsfeiern, Schulfeiern und Familienfesten. Bei seinen Projekten wird der Chor zumeist von der Spielmusik und der Band der Schule (Leitung: Mag. Dominik Maringer) unterstützt. Die Biografien von Ida Aldrian, Peter Trefflinger und Matthias Maierhofer finden Sie auf den Seiten 168 – 170 im vorherigen Kapitel.

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Donnerstag, 23. Juli | 10 Uhr bis Sonntag, 26. Juli | 12 Uhr | Pfarrhof Maria Saal

Wach auf mein Herz und singe Workshop

sowie die Offenheit für neue Singerlebnisse und für berührende Begegnungen mit der Musik, mit sich und den anderen KursteilnehmerInnen. Körper- und Atemübungen sowie improvisatorische Elemente runden den Kurs ab. Weitere Informationen zur Kursleiterin: www.christine-maria-rembeck.de

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»Unser Körper ist das Haus des Herzens und das Herz ist das Haus unseres Gesanges ...« (CMR) Auch in diesem Jahr wollen wir den schon zur Tradition gewordenen Workshop unter der Leitung der deutschen Sängerin, Gesangspädagogin und Rhythmikerin Christine Maria Rembeck im Rahmen unseres Jahresprogrammes anbieten, um begeisterten Menschen – unabhängig von Alter und Können – die Möglichkeit zu geben, sich voller Freude dem Singen in Gemeinschaft zu widmen. Der 3-tägige Gesangskurs lädt ein, sich selbst als klingendes, singendes und schöpferisches Wesen zu erleben und staunend und freudvoll über die eigenen stimmlichen Grenzen und Bequemlichkeiten hinauszuwachsen. Notenkenntnisse sind erfreulich, aber nicht zwingend notwendig. Einzige Voraussetzungen für die Teilnahme sind die Freude am Singen (im Ensemble oder solistisch) und Lauschen 180 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau

Der Workshop findet seinen Abschluss im Sonntagsgottesdienst, der von den Kursteilnehmern musikalisch gestaltet wird. Sollte der Wunsch nach Einzelunterricht bestehen, bittet die Kursleiterin darum, ein Lied – möglichst auswendig – vorzubereiten (Noten nicht vergessen!). Außerdem sind bequeme Kleidung und eine Decke bzw. Matte als Unterlage mitzubringen.

Kosten: 80 Euro/Erw., 40 Euro/Schüler und Studenten. Die Bezahlung erfolgt vor Ort.

Kursort: Pfarrhof bzw. Haus der Begegnung. Die Verpflegung während der Kurstage erfolgt gegen geringes Entgelt am Tonhof. Günstige Unterbringungsmöglichkeiten sind vorhanden.

Anmeldung und detaillierte Infos unter: +43 (0) 664 / 877 84 93 (Maria Hassler) sowie unter maria.hassler@gmx.at

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Samstag, 24. Oktober bis Samstag, 31. Oktober Tonhof, Rathaus St. Veit, Dom zu Maria Saal

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Zehn KünstlerInnen. Zehn Tage. Sechs Konzerte Jene unter Ihnen, die im vergangenen Jahr Konzerte der ersten Auflage unseres Projektes kammermusik.mariasaal miterlebt haben, wissen mit Sicherheit, was uns dazu bewogen hat, die letzten zehn Tage im Oktober abermals ganz dem Musizieren in kammermusikalischer Besetzung zu widmen. Sollten Sie jedoch zu jenen gehören, die an Intensität kaum zu überbietende Musikerlebnisse lieben, kmms 2014 allerdings versäumt haben, so sei Ihnen schon jetzt wärmstens ans Herz gelegt, sich die Zeit zwischen dem 24. und dem 31. Oktober freizuhalten. Zehn wunderbare Künstlerinnen und Künstler aus Österreich, Deutschland, Aserbaidschan, Slowenien, Polen und der Schweiz verlegen ihren Lebensmittelpunkt für die Dauer von zehn Tagen in den Tonhof, um sich einzig dem gemeinsamen Musizieren hinzugeben. Das Ergebnis dieses kreativen Prozesses erleben wir in insgesamt sechs Konzerten, die zwischen dem 24. und 31. Oktober am Tonhof (4x), im Rathaus St. Veit sowie im wunderbaren Dom zu Maria Saal stattfinden. 182 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau

Bei allfälligen Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter +43 (0) 422 3 290 79.

Die Detailprogramme der Konzerte werden zwar erst im Verlauf der Proben festgelegt, dennoch erhalten Frühentschlossene ab sofort Eintrittskarten zum Einheitspreis von 20 Euro bei unseren Vorverkaufsstellen (siehe Seite 202) sowie telefonisch unter 04223 / 29 0 79. Wie bei all unseren Konzerten haben Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr freien Eintritt.

Platzhalter: Gegen Aufpreis von 10 Euro können Sitz-

plätze in den ersten fünf Reihen telefonisch unter 04223 / 29 0 79 reserviert werden. Ab Anfang September finden Sie auf unseren Webseiten www.kultur-raum-kirche.com und www.tonhofmariasaal.com nähere Informationen zu den einzelnen Konzerten, zeitgleich werden auch Flyer mit Informationen aufgelegt.

Vorab für Ihren terminkalender:

kmms2015_I: Samstag, 24. Oktober, 19 Uhr, Tonhof kmms2015_II: Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr, Tonhof kmms2015_III: Sonntag, 25. Oktober, 18 Uhr, Tonhof kmms2015_IV: Montag, 26. Oktober, 18 Uhr, Tonhof kmms2015_V: Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr, Rathaus St. Veit kmms2015_VI: Samstag, 31. Oktober, 19 Uhr, Dom zu Maria Saal Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 183

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Dimitri Ashkenazy – Klarinette Johanna von der Deken – Mezzosopran Miha Ferk – Saxophon Sabina Hasanova – Klavier Raphael Kasprian – Violine Anna Magdalena Kokits – Klavier Jenny Lippl – Violine Jan Petryka – Tenor Nora Romanoff – Viola Tristan Schulze – Cello & Komposition

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Der Klarinettist Dimitri Ashkenazy wurde 1969 in New York geboren. 1978 übersiedelte er mit seinen Eltern aus seinem Heimatland Island in die Schweiz, wo er seither lebt. Ersten Musikunterricht erhielt er am Klavier im Alter von sechs Jahren. Vier Jahre später wechselte er zur Klarinette und wurde Schüler von Giambattista Sisini. 1989 trat er unter Beibehaltung des Lehrers ins Konservatorium Luzern ein, wo er vier Jahre später sein Studium mit Auszeichnung abschloss. In den Jahren 1992/93 war er Mitglied des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters, in den Jahren 1993/95 gehörte er dem Gustav Mahler Jugendorchester an. Seit 1991 führt seine rege Konzerttätigkeit Dimitri in alle Welt. Er trat u.a. in der Hollywood Bowl von Los Angeles, im Sydney Opera House, in der Suntory Hall in Tokyo, der Royal Festival Hall in London, bei den Salzburger Festspielen, im Prager Rudolfinum sowie in der Salle Pleyel in Paris auf. Neben seinen Konzertverpflichtungen hat Dimitri bereits an zahlreichen CD-, Radio- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, wobei Aufnahmen bei Labels wie paladino, Orlando, Pan Classics, Decca, DUX und Ondine erschienen. Einladungen als Gastdozent für Meisterkurse führten ihn zur Australian National Academy in Melbourne, zur Merit School of Music in Chicago, zur Universität von Oklahoma City, zum College of Music in Reykjavík und zu den Conservatorios Superiores von San Sebastián und Granada.

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Die Mezzosopranistin Johanna von der Deken wurde in Graz geboren,

lernte am dortigen Konservatorium Violine und machte einen Lehrgang für Chorleitung an der Grazer Musikuniversität. Danach absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Schule des Wiener Volkstheaters. Es folgten Engagements am Volkstheater, am Theater der Jugend sowie zahlreiche Fernsehrollen. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Hilde Rössel-Majdan, Hilde Zadek und Herwig Reiter. Ihr vielfältiges Repertoire erstreckt sich von früher Barockmusik bis zu zeitgenössischen Werken. Johanna gastierte im Rahmen von Opernprojekten an renommierten Adressen wie dem Theater an der Wien, der Grazer Oper, der Berliner Staatsoper, der Wiener Kammeroper, der Neuen Oper Wien, dem Wiener Odeon, bei der Ruhrtriennale, der Oper Klosterneuburg, am Wiener Schauspielhaus, am Stadttheater Klagenfurt, bei den Bregenzer Festspielen sowie an der Opéra National in Paris. Im Konzertbereich wurde Johanna von Ensembles wie La Capella Reial de Catalunya, der Wiener Akademie, Armonico Tributo, die Reihe, dem Klang forum Wien, dem Ensemble Prisma Wien sowie den Wiener Symphonikern zur Zusammenarbeit eingeladen. Projekte in der jüngeren Vergangenheit waren Death in Venice im Theater an der Wien, Sinfonia von L. Berio unter R. Chailly, Fama von Beat Furrer im Concertgebouw Brügge und bei Wien Modern, Satyricon von Bruno Maderna im Theater an der Wien, Jahrelang ins Ungewisse hinab von Friedrich Cerha im Mozarteum Salzburg und Die Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 187

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Geschichten aus dem Wienerwald von H.K. Gruber bei den Bregenzer Festspielen. Die vielseitige Künstlerin ist auch als Librettistin tätig. Zuletzt verfasste sie im Auftrag der Wiener Staatsoper das Libretto zur Kinderoper Das Städtchen Drumherum von Elisabeth Naske. II

lysierte Bachs Kontrapunkt. Weiters traf er eine Menge interessanter und weniger interessanter Leute, verbrachte viel Zeit alleine, dachte nach und genoss oft sowohl die Natur als auch wilde Partys. Miha ist ständig am Arrangieren und Komponieren, oft sind es Auftragswerke für renommierte Musiker. Er spielt auch im Vienna Saxophonic Orchestra, einem originellen Ensemble aus zwölf Saxophonen. Seine wohl größte Leidenschaft und stärkste musikalische Stimme ist das Trio KlaViS, für das er auch als Arrangeur und Komponist tätig ist. Mihas Komposition Reflection ist das erste auf Youtube veröffentlichte Video des Trio KlaViS.

Wo Miha Ferks Weg zur Musik begann ist schwer zu sagen. Vielleicht war es die kleine Gitarre, die er als Kind bekam und auf der er bald darauf selbst erfundene Lieder spielte. Es könnte auch der Maiumzug des Blasorchesters in seiner Heimatstadt in Slowenien gewesen sein, als er beschloss, Saxophon zu spielen. Doch möglicherweise war es jene Schachtel seiner Eltern mit 50 CDs, die ihn endgültig in die Arme der Musik trieb. Jedenfalls beschloss er, sein Leben der Musik zu widmen. Ein Entschluss, dem er auch treu blieb. Bevor Miha als Künstler Freiheit erlangen konnte, musste er noch sämtliche Papiere sammeln – Bestätigungen, dass er als Musiker genug geübt und gelernt hatte. Er schloss also das Musikgymnasium mit Auszeichnung ab und ging zum Saxophon-Studium nach Wien, wo er einige Jahre später den Titel Mag. art. ebenfalls mit Auszeichnung erhielt. Seit damals spielte er oft als Solist mit diversen Orchestern, komponierte viele Werke, schrieb verschiedenste Arrangements, hörte viel Musik und ging regelmäßig in Museen. Er spielte in mehreren Saxophonquartetten, dirigierte, las Bücher, studierte die musikalische Sprache Berios und ana-

Die Pianistin Sabina Hasanova wurde in Baku, Aserbaidschan, in eine russische Pianistenfamilie geboren und wuchs in verschiedenen Regionen der Türkei auf. Auf die Frage nach ihrer Herkunft hat sie eine lange Antwort: Ihre musikalische wie auch menschliche Inspiration kommt von ihren Eltern Olga und Vasif Hasanov, beide großartige Pianisten und Klavierpädagogen. Sabina lernte von ihnen eine Menge über Musik, Kunst und darüber, wie man damit zurechtkommt, die Tochter von Professoren zu sein. Begierig, ihr Wissen weiter zu vermitteln, unterrichtete Sabina selbst zwei Jahre lang an der Kafkas Universität, wo sie unter anderem auch benachteiligten Kindern Klavierunterricht gab. Wann immer sie etwas Zeit zwischen dem Üben, ihren Konzerten und dem Gewinnen von zahlreichen Wettbewerben fand, zeichnete sie auf die Wände der Cafeteria ihrer Uni-

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versität, was schließlich zur Herausgabe ihrer Zeichnungen in Aleksey Igudesmans Notenheft Horoscope Preludes bei Universal Edition führte. Sabina ist außerdem Associate Producer und Teil des Kernteams des Films Noseland, einer humoristischen Dokumentation mit John Malkovich, Sir Roger Moore, Julian Rachlin und vielen berühmten Musikern. Noseland wurde auf über 15 Filmfestivals weltweit gezeigt, unter anderem beim Karlovy Vary Film Festival, wo sie es genoss, in ihren liebsten Louboutin-Schuhen über den roten Teppich zu laufen. Weltbekannte Musiker wie Dmitri Alexeev und Boris Bloch lehrten Sabina in diversen Meisterkursen, wie man alle richtigen Noten spielt. Nachdem sie ihren Master in Istanbul erhalten hatte, zog sie nach Wien und machte ihr postgraduales Studium beim renommierten Pianisten und Dirigenten, Professor Stefan Vladar an der Universität für Musik und darstellende Kunst. Sie hatte weltweit Auftritte als Solistin und Kammermusikerin, allerdings ist ihre neueste geheime Leidenschaft Aggressive Skating, der sie – zur Erleichterung ihrer größten Liebe, dem Trio KlaViS – nur in voller Schutzausrüstung nachgeht.

Raphael Kasprian, geboren 1984 in Klagenfurt, erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Violinunterricht am Kärntner Landeskonservatorium. Ab 1999 studierte er bei Prof. Brian Finlayson. Er ist mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb prima la musica sowie beim internationalen Violinwettbewerb Premio Rodolfo Lipizer in Gorizia/Italien. Im

Juni 2006 schloss er sein pädagogisches Studium am Kärntner Landeskonservatorium mit Auszeichnung ab. Im Jahr 2008 gewann er mit dem Violinkonzert Nr. 1 von D. Schostakowitsch den alljährlich am Kärntner Landeskonservatorium stattfindenden Wettbewerb Junge Solisten. Mit der daraus resultierenden öffentlichen Aufführung des genannten Werkes bestand er das Konzertfachstudium mit Auszeichnung. In Begleitung des Radio-Sinfonieorchesters Ljubljana präsentierte er 2010 im Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt das Violinkonzert von Alban Berg. 2008 setzte Raphael seine Ausbildung mit einem Masterstudium bei Prof. Benjamin Schmid am Mozarteum in Salzburg fort und schloss dieses 2011 ab. Er nahm an mehreren Meisterkursen u.a. mit Igor Ozim (Salzburg), Igor Ivanov (Moskau), Daniel Rowland (London) und Madeline Adkins (Baltimore) teil. In der Kärntner Kammerakademie, dem Sinfonischen Orchester des Kärntner Landeskonservatoriums, dem Domorchester Klagenfurt, dem Opernorchester am Mozarteum Salzburg und dem Sinfonischen Orchester des internationalen Musikfestivals in Stellenbosch/ Südafrika unter Daniel Raiskin war er als Konzertmeister tätig. Seit dem Wintersemester 2012 unterrichtet er an der Musikschule Klagenfurt Violine, Viola, Kammermusik und Kammerorchester, zusätzlich ist er seit November 2013 als Violinlehrer am Johann-Josef-Fux-Konservatorium in Graz tätig. Raphael ist Gründungsmitglied des Acies Quartetts, mit dem er zahlreiche Wettbewerbe und Auszeichnungen erringen konnte. Bei dem österreichischen CD-Label Gramola konnte er mit dem Ensemble mehrere Aufnahmen veröffentlichen,

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unter anderen eine Aufnahme des Schubert Quintetts mit David Geringas. www.aciesquartett.com

Anna Magdalena Kokits wurde

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Gebert, dem langjährigen Cellisten des Altenberg Trios. Das Duo konzertiert seit seiner Gründung regelmäßig im Musikverein Wien sowie in vielen Ländern Europas. Die erste gemeinsame CD erscheint 2014 beim Label Gramola mit Sonaten österreichischer Komponisten, die zwischen 1938 und 1945 der Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt waren und/oder zur Emigration gezwungen waren: Hans Gál, Karl Weigl, Ernst Toch und Erich Zeisl. Anna Magdalena trat im Rahmen des Festivals Rising Stars in Kremlin mit den Moskauer Virtuosen unter Vladimir Spivakov in Moskau auf. Neben dem Standardrepertoire widmet sich die Pianistin mit besonderem Interesse auch weniger bekannten und vergessenen Werken. So sind für 2015 die Ersteinspielung des Gesamtwerks für Klavier von Ernst Toch sowie eine CD mit Kammermusik von Mieczysław Weinberg geplant. Anna Magdalena engagiert sich sehr für zeitgenössische Musik und arbeitet eng mit den Komponisten Richard Dünser, Helmut Schmidinger, Tomasz Skweres, Akos Banlaky, Christoph Renhart und Lukas Haselböck zusammen. Konzertengagements führen sie in diesem Jahr nach Deutschland, Italien, Polen, Korea und Finnland.

1988 in Wien geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von vier Jahren, für mehrere Jahre nahm sie auch Violinunterricht. Ab dem Jahr 2000 war sie Studentin von Alejandro Geberovich, bei dem sie 2013 ihr Studium an der Konservatorium Wien Privatuniversität mit Auszeichnung abschloss. Sie ist mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Erst kürzlich gewann sie den 2. Preis beim Johannes-Brahms-Wettbewerb in Pörtschach. Ihr Debüt mit Orchester gab Anna Magdalena 2005 mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in Wien. Sie gibt regelmäßig Klavier- und Kammermusikabende im In- und Ausland und ist Gast bei Festivals wie dem Internationalen Brahmsfest Mürzzuschlag, dem Klavierfrühling Deutschlandsberg, dem Festival 'Nei Suoni dei Luoghi' in Italien, dem Euregio Musikfestival, dem Musikfest Schloss Weinzierl, dem Musikalischen Sommer in Ostfriesland sowie dem 'Music in Rhodes' Festival auf Rhodos. 2009 gab Anna Magdalena im Rahmen der Reihe 'Musica Juventutis' ihr Debüt im Wiener Konzerthaus. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen u.a. Eduard Brunner, Dimitri Ashkenazy, Chen Halevi, Lars Wouters van den Oudenweijer,Herbert Kefer (Artis Quartett) und das Bennewitz Quartett. Seit dem Jahr 2007 spielt sie im Duo mit Alexander

Bereits im Mutterleib war Jenny Lippl eingetaucht in die Stimmen ihrer aus Mexiko stammenden Mutter und ihres Wiener Vaters. Und stets auch in die Musik, die diese liebten. Dvořák und Chopin trafen regelmäßig auf mexikanischen Danzon und Bolero.

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Sie war etwa fünf Jahre alt, als sie gefragt wurde, wie viele Sprachen sie sprechen würde. Die Antwort war eine klare. »Deutsch, Spanisch und Blockflöte.« Kurz vor ihrem 10. Geburtstag hat sie schließlich die Geige zu ihrem Sprachrohr auserkoren. Regina Brandstätter sollte ihre erste Lehrerin auf diesem wunderbaren Instrument sein. Seither sind andere Wortsprachen und viele Musiksprachen hinzugekommen. Man könnte sagen, die Musik ist der Poesie, was die Seele dem Körper ist. Sinnentleert ohne einander. So verwundert es wohl auch nicht weiter, dass die Liebe zur Musik und jene zur Poesie Hand in Hand weiter wuchsen. An der Musikuniversität Wien traf sie schließlich auf ihren Lehrer Ernst Kovacic, einen unermüdlichen Erkunder musikalischer Welten. Er lehrte sie Furchtlosigkeit, Respekt vor der Kunst und Neugier. Sie lernte von Wiener Philharmonikern wie Volkhard Steude, Giganten des Quartettspiels wie Gerhard Schulz, großen Pädagogen wie Igor Ozim, erkundete die Freiheit des Spiels von Barockgeigern und die Welt der Liebhaber der neuen Musik. Schließlich schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab, um ihren Tanz in den weiten Feldern der Musik fortzusetzen. Aus dieser Freiheit heraus entstand noch im selben Jahr das Podium Festival Mödling, ein Kammermusikfest, das keine kreativen Grenzen kennt und welches sie gemeinsam mit Freunden und wunderbaren Musikern gründete. Das Herzstück ihrer Arbeit aber ist ihr Trio KlaViS, dieses Kaleidoskop von Klangfarben und Sensibilität. www.trioklavis.com

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Jan Petryka wurde in Warschau ge-

boren und studierte zunächst Violoncello in Linz und Graz, danach Gesang bei Rotraud Hansmann und KS Marjana Lipovšek in Wien. Der lyrische Tenor hat sich ein breitgefächertes Repertoire erarbeitet, welches von franko-flämischer Vokalpolyphonie über Bachs Kantatenwerk, Oratorien der Wiener Klassik und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen reicht, wobei ihm die sakrale Musik besonders am Herzen liegt. 2012 gab Jan in Schuberts Alfonso und Estrella mit dem Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bolton sein Debüt im Wiener Konzerthaus. Mit dem Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies war er in der 2. Symphonie St. Florian von A. Schnittke in der Stiftsbasilika St.Florian/OÖ zu hören. Mit Erwin Ortner, dem Arnold Schoenberg Chor und dem RSO Wien sang er im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins im Soloquartett des Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt. Seinen bisher bedeutendsten Auftritt auf der Opernbühne hatte Jan 2013 als Tamino in Mozarts Zauberflöte an der Opéra National de Lyon (Leitung: Stefano Montanari, Regie: Luc de Wit/Pierrick Sorin). Zu den Höhepunkten seiner Konzerttätigkeit gehören eine Europatournee mit dem Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble unter der Leitung von Marc Minkowski mit Werken von Mozart und Bach, eine Konzertserie im Auditori de Barcelona mit dem Orquestra Simfònica de Barcelona unter Salvador Mas (mit Franz Schuberts Messe in Es-Dur und W.A. Mozarts Freimaurerkantate) sowie die Aufführung des Mozart-Requiems Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 195

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im Konzertsaal des KKL Luzern. Die intensive Beschäftigung mit dem Lied und mit Vokalkammermusik führte zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Pianisten wie Pierre Laurent Aimard, Roger Vignoles, David Lutz und Helmut Deutsch. Mit Letzterem trat er u.a. in der Berliner Philharmonie auf. Jans Diskographie beinhaltet Aufnahmen der Vokalwerke von Bruckner und Mendelssohn Bartholdy (mit E. Ortner und dem Arnold Schoenberg Chor, erschienen in der ASC Edition) sowie die von der Kritik gelobte Ersteinspielung von J. Haydns Marionettenoper Philemon und Baucis (mit M. Huss und der Haydn Sinfonietta Wien, erschienen beim Label BIS). Die Ersteinspielung von F. Schuberts Opernfragment Adrast (Harmony of Nations, Mario Aschauer, ÖAW-Verlag), auf der Jan in der Titelpartie zu hören ist, wurde für den Ö1-Pasticcio-Preis ausgewählt. 2014 war Jan im Rahmen des Lucerne Festival in der Titelrolle von G.F. Händels Oratorium Belshazzar unter der Leitung von Marcus Creed zu erleben.

Kammermusikerin in renommierten Häusern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Wiener Konzerthaus, dem Teatro Colon in Buenos Aires, der Salle Pleyel in Paris, dem Musikverein in Wien, dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Sacharov Festival, dem Festival Valdres Sommersinfoni in Norwegen und vielen anderen. Als Solistin spielte sie bisher mit dem Orchestra della Svizzera italiana, dem Zagreber Kammer-

orchester, dem Orchestra Filarmonica di Bacau, dem Kristiansand Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Irkutsk und der argentinischen Camerata Bariloche. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen unter anderem namhafte Musiker wie Martha Argerich, Mischa Maisky, Gabriela Montero, Lylia Zilberstein und Renaud Capucon. 1985 in New York geboren, kam Nora als Kind mit ihrer Familie nach Wien. Sie begann mit sechs Jahren unter Anleitung ihrer Mutter Dora Schwarzberg Geige zu spielen und hatte im Alter von elf Jahren ihr Debut als Solistin im Wiener Konzerthaus. Ab 2002 widmete sie sich der Viola und begann ihre Laufbahn als Solistin und leidenschaftliche Kammermusikerin. Zu ihren Lehrern und Mentoren zählen Yuri Bashmet, Hatto Bayerle, Michael Kugel, Thomas Kakuska, Johannes Meissl und Igor Sulyga. Im März 2014 schloss Sie ihr Diplomstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien ab. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe in Italien, Österreich und Kroatien und war zwischen 2004 und 2009 als Künstlerin für die Stiftung 'Live Music Now' tätig. Nora ist seit dessen Gründung Musikerin des Podium Festival – einem der innovativsten und erfolgreichsten Kammermusikfestivals der letzten Jahre – in Deutschland, Island und Norwegen. Sie ist Mitbegründerin des Podium Festival Mödling, das im September 2013 zum ersten Mal in Mödling (Niederösterreich) stattfand. Das Label EMI veröffentlichte 9 CDs, an deren Einspielung sie mitwirkte – live aufgenommen beim Progetto Martha Argerich. Mehrere dieser CDs erhielten Nominierungen für den Grammy. Nebst ihrer Präsenz in zahlreichen Radiomit-

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Seit ihrer Kindheit konzertiert Nora Romanoff weltweit als Solistin und

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schnitten nahm sie auch für die Labels Gramola und Naxos auf. Nora spielt auf einer Viola von Pietro Pallotta aus dem Jahre 1790, die ihr großzügigerweise von Lady Margaret Kagan gestiftet wurde.

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Tristan Schulze wurde 1964 in

septett und Orchester), das Theater an der Wien (Premiere), Sonus Brass (Konzert für Violoncello und Blechbläserquintett), das SBO Ried und Günter Voglmayr (Flötenkonzert) sowie für Janine Jansen und Julian Rachlin. Tristan lebt und arbeitet als freischaffender Komponist, Cellist, Organist und Dirigent in Wien. www.tristanschulze.eu

Sachsen (Deutschland) geboren. Nach dem Cellostudium in Dresden lernte er im Orchester das klassische Opern- und Konzertrepertoire kennen. In Benares (Indien) studierte er klassische indische Musik, danach an der Wiener Musikhochschule Dirigieren und Komposition. Studienaufenthalte führten ihn in den Senegal, nach Argentinien und nach Mexiko. 1995 gründete er gemeinsam mit Daisy Jopling und Aleksey Igudesman das Streichtrio Triology, für welches er auch den Großteil des Repertoires schrieb. Eine rege Konzerttätigkeit, in deren Rahmen es auch zur Zusammenarbeit mit Künstlern wie Julian Rachlin, Wolfgang Muthspiel, Bobby McFerrin und Hans Zimmer kam, führte das Ensemble nach Japan, Mexiko, in die Vereinigten Staaten, Australien und in viele europäische Länder. Ab 2005 entstanden Auftragskompositionen u.a. für das Staatstheater Braunschweig (Hermann Hesse auf dem Weg in die Mailänder Scala), das Symphonieorchester Klagenfurt (Konzert für Triology und Orchester), das Symphonieorchester Vorarlberg und Wolfgang Muthspiel (Konzert für E-Gitarre und Orchester, Drei Orchesterstücke), Mnozil Brass und das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester (18 Präludien und Septupelfuge für Blechbläser198 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau

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Anhang

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Unsere Verkaufsstellen

Anfahrt

Buchhandlung Heyn Kramergasse 2 – 4, 9020 Klagenfurt

Buchhandlung Hermagoras Viktringerring 26, 9020 Klagenfurt III

Kärntner Buchhandlung

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Wiesbadener Straße 5, 9020 Klagenfurt

Kärntner Buchhandlung 8. Mai Platz 3, 9500 Villach

Buchhandlung Besold Hauptplatz 14, 9300 St. Veit/Glan

Buchhandlung Nest Hauptplatz 2, 9800 Spittal/Drau

Kleintierpraxis Dr. Ladstätter Gailtalstraße 33, 9620 Hermagor

Buchhandlung – Galerie Magnet Hauptplatz 6, 9100 Völkermarkt

Trafik Kohlweg Hauptstraße 3, 9063 Maria Saal 202 | Anhang 2015

Anhang 2015 | 203


juni preview ccb-tanz.at Man nippt am Champagner, während die Fluten kommen… III

Tanztheater »T wie Tsunami« von Yukie Koji und Hanspeter Horner preisgekrönte CCB-Produktion in Kooperation mit dem tonhof

Termine: 26., 27., 28. Juni Je w e il s u m

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2 0 .3 0 U h

r

Weitere Infos unter www.ccb-tanz.at | www.tonhofmariasaal.com

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juli

preview WalTzwerk

Theater WalTzwerk am tonhof 2015

Alles ist Lüge, doch es geht immer um Leben und Tod. Die Eröffnung ist einem Schauspieler gewidmet, der nur auf der Bühne lebensfähig zu sein vermeint. Er ist verrückt und lebensunfähig wie alle, die sich ganz und gar dem Theater weihen, weil sie das Leben nicht aushalten.

Die Eröffnung III

von Peter Turrini

Eine Koproduktion mit dem Kultur und Kommunikationszentrum – Kulturni in kumunikacijski center St. Johann im Rosental k & k. »Nur am Theater kann man das Leben überleben«, meint Peter Turrini hintergründig und schenkt mit seiner »Eröffnung« dem Theater ein Stück über das Theater.

m 2 0 .3 Premiere: 17. Juli 2014 Je w e il s u Termine: 18. Juli – 26. Juli

0 Uhr

Peter Turrini, der Nestroy unserer Tage, erzählt in dem 2000 in Bochum uraufgeführten Opus von den Höhen und Tiefen, vom Scheitern eines nur in einer Scheinwelt existierenden Mimen. Eines Schauspielers, für den das Theater der einzige Ort der Wirklichkeit ist. »Da kann man aus allen Lügen ausbrechen, aus den politischen und aus den Lebenslügen.«

Karl Kneidl – Regie und Bühnenbild, wurde 1940 in

Inhalt: Das Stück handelt von einem Mann, der sich haltlos in die Welt der Bühne hineinbegeben hat und dem Publikum in zahlreichen Rollen sein ganzes Glück und Unglück, seine Siege und Niederlagen und nebenbei auch die Tricks des Theaters offenbart.

Nürnberg geboren, war Schüler des Malers und Bühnenbildners Ambrosius Humm und absolvierte eine Lehre als Bauund Möbelschreiner. Als Bühnen- und Kostümbildner arbeitete er in zahlreichen deutschen Städten. 1974 wurde er Professor für Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf und erhielt 1986 den Kulturpreis der Stadt Nürnberg. Seine erste eigene Inszenierung als Regisseur war Jewgenij Schwarz' Die Schneekönigin in Stuttgart. Daran schlossen sich

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Maximilian Achatz – Schauspiel Karl Kneidl – Regie, Bühnenbild und Kostüm

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Regiearbeiten in Frankfurt, Darmstadt, Zürich, Hannover, Mannheim, Berlin und Düsseldorf an. Er schuf die Ausstattungen für Perikles am Berliner Ensemble, Dorsts Don Karlos in Bonn, Warten auf Godot in Frankfurt und Glaube, Liebe, Hoffnung in Zürich. Für Peter Zadek stattete er Pinters Mondlicht, Der Kirschgarten, Rosmersholm und am Berliner Ensemble Peer Gynt aus. In Stuttgart entwarf er Kostüme und Bühnenbild zu Il trovatore, Die Walküre und Die verkaufte Braut. Bühnenbild an der Bayrischen Staatsoper: Simplicissimus als Gastspiel der Staatoper Stuttgart.

Theater, Opernhaus Graz, Theater Next Liberty, Stadttheater Klagenfurt, Schauspielhaus Wien, Studiobühne Villach, Aktionstheater Ensemble, Steirischer Herbst, Theater NeuUlm, Theater Kaendace, 3raum Anatomie Theater, Wald4tler Hoftheater, Theater WalTzwerk; zahlreiche theaterpädagogische Arbeiten, Lehraufträge, Filmrollen und Hörspiele.

Karten zu Euro 0 | 14 | 21 gibt es bei der Buchhandlung

Heyn in Klagenfurt, bei der Trafik Kohlweg in Maria Saal, per E-Mail unter karten@waltzwerk.at sowie telefonisch unter 0676 / 5 74 48 33. Weitere Infos auf www.waltzwerk.at

Maximilian Achatz über Karl Kneidl: „In der Spielzeit 2012/ 2013 – Stadttheater Klagenfurt – hatte ich das Vergnügen Karl Kneidl, der die Ausstattung für Alpenkönig und Menschenfeind übernommen hatte, in meiner Rolle als Habakuk kennenzulernen. Aus dieser Arbeit entwickelte sich eine künstlerische Freundschaft und der Wunsch eine eigene Produktion zu erarbeiten. Karl Kneidl wohnte in dieser Zeit am Tonhof Maria Saal und war von dem Spielort im Tonhofstadel und unseren Aktivitäten mit Stefan Schweiger so begeistert, dass wir uns entschlossen hatten, ein Stück des Maria Saaler Autors Peter Turrini in unseren Spielplan aufzunehmen.“

Maximilian Achatz, geboren 1954, wohnt in Ferlach; Studium der Schauspieltechnik nach Michael Tschechow in Berlin; Gründungsmitglied des klagenfurter ensemble, des Theater im Landhauskeller Klagenfurt und des Theater Waltzwerk; Engagements: Schauspielhaus Graz, Theater an der Wien, Theater der Jugend, bühne 04, Fritz Rémond 208 | Anhang 2015

tonhof | Schnerichweg 2 A - 9063 Maria Saal

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nov-dez Märchen am Tonhof Für die stille und besinnliche Zeit wird es am Tonhof wieder ein Märchen für die Kleinen ab 4 Jahren geben. III

Termine 28. und 29. November 6., 7., 8. Dezember 12. und 13. Dezember 19. und 20. Dezember

m1 Je w e il s u

6 Uhr

preview WalTzwerk Sarah Rebecca Kühl, geboren 1984 in Hannover, wohnt seit 2013 in Maria Saal; Ausbildung am Michael Tschechow Studio Berlin; Engagements: Kinder- und Jugendzirkus Tortellini, Landesbühne Sachsen-Anhalt, Theater Poetenpack, Theaterforum Kreuzberg, Theater Anu, Forum Theater Stuttgart, Theaterburg Rosslau, Theater WalTzwerk; ab 2015 gemeinsam mit Markus Achatz künstlerische Leitung des Theater WalTzwerk.

Sarah Rebecca Kühl und Markus Achatz –

Inszenierung und Spiel

Markus Achatz, geboren 1985 in Klagenfurt, wohnt seit

2013 in Maria Saal; Ausbildung am Michael Tschechow Studio Berlin; Engagements: Landesbühne Sachsen-Anhalt, Theater der Altmark Stendal, Shakespeare Company Berlin, FFT Düsseldorf, Theater das Letzte Kleinod, Theater Anu, Theater WalTzwerk; Auftritte an ungewöhnlichen Theaterorten: Weinberge, Tunnel, Klassenzimmer, Felder, Kaufhäuser, Waisenhäuser, Innenhöfe, Koffer, Nordseestrände; ab 2015 gemeinsam mit Sarah Rebecca Kühl künstlerische Leitung des Theater WalTzwerk.

Karten zu Euro 8 gibt es bei der Buchhandlung Heyn in

Klagenfurt, bei der Trafik Kohlweg in Maria Saal, per E-Mail unter karten@waltzwerk.at sowie telefonisch unter 0676 / 5 74 48 33. Weitere Infos auf www.waltzwerk.at

tonhof | Schnerichweg 2 | A - 9063 Maria Saal 210 | Anhang 2015

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TO N H O F / MARIA SAAL

Die Präsidentinnen Schauspiel von Werner Schwab

ab 03. Jun 15 III

Drei ins Monströse überzeichnete Protagonistinnen schwadronieren in einer Wohnküche vor dem Fernseher aus ihrem Alltagssumpf heraus über Gott und die Welt, Sparsamkeit, missratene Kinder und Dackel, Gulasch und verstopfte Toiletten, steigern sich in bestem „Schwabisch“ in Wunschwelten von erfülltem Leben und Liebesglück hinein und schwingen sich zu gewaltigen Allmachtsphantasien auf, bis die Situation eskaliert. Erna, Grete und Mariedl sind Präsidentinnen. „Das sind Leute, die glauben alles zu wissen, über alles zu bestimmen. Eine Form von Größenwahn. Ich stamme aus einer Präsidentinnen-Familie“, bemerkte Schwab zu dem Stück, dem ersten seiner sogenannten Fäkaliendramen, das gemeinsam mit Mein Hundemund, Übergewicht, unwichtig: Unform und Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos eine Tetralogie bildet. REGIE Michael Eybl BÜHN E Thomas Stingl KOSTÜME Bettina Breitenecker DRAM AT U R G I E Sylvia Brandl MIT Sandra Lipp, Seraphine Rastl, Katharina Schmölzer TERMI N E 03., 07., 09., 10., 11., 12., 13., 14. Jun 15 (jeweils 19.30 Uhr) INFOR M AT I O N E N & K A RTEN (0463) 54 0 64 kartenkasse@stadttheater-klagenfurt.at

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Sandra Lipp

Seraphine Rastl

Katharina Schmölzer

Wer seine Stücke kennt oder kennenlernen wird, wird sie lieben können sollen dürfen. Für ihren Witz und für ihre Traurigkeit und für das Widerliche, was bei Schwab, wie einmal bemerkt wurde, ein Synonym ist für das Wirkliche. Roland Koberg 1990 wurde der witzig-böse Text, den Verlage und Theater zunächst als „unspielbar“ ablehnten, in Wien im Theater im Künstlerhaus uraufgeführt und brachte Schwab den ersehnten Durchbruch als Dramatiker. Der Grazer wurde über Nacht Werner Schwab zum Shooting-Star der deutschsprachigen Theater- und Literaturszene der frühen 90er Jahre. Seine barocken Sprachkunstwerke speisen sich von den Niederungen des Lebens, von der abgründigen Welt des Kleinbürgertums. Von den Kritikern als „Sprachberserker“ und „Brachialdramatiker“ bezeichnet, wurde er ebenso heftig umjubelt wie abgelehnt. Bis zu seinem frühen Tod 1994, er war erst 36, produzierte Schwab – zum Teil als Auftragsarbeiten bedeutender Theater – 18 Stücke, von denen die Hälfte erst postum aufgeführt wurde.

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MUSICAL

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Victor / Victoria Musical von Henry Mancini und Blake Edwards MUSIKAL. LTG Günter Wallner

REGIE Vicki Schubert

ab 26. Mär 15

Sechs Tanzstunden in sechs Wochen Komödie von Richard Alfieri REGIE Patrick Schlösser MIT Heidelinde Weis, Sebastian Klein

ab 07. Mai 15

Die schönsten Opernchöre Chor und Extrachor des Stadttheaters Klagenfurt Kärntner Sinfonieorchester MUSIKAL. LTG Günter Wallner

ab 16. Apr 15

Cosí fan tutte

ERÖFFNUNGSPREMIERE SPIELZEIT 2015/2016

Oper von W. A. Mozart MUSIKAL. LTG Alexander Soddy REGIE Marco Štorman MIT Golda Schultz

ab 17. Sep 15 INFORMATIONEN UND K ARTEN www.stadttheater-klagenfurt.at TELEFON (0463) 54 0 64 kartenkasse@stadttheater-klagenfurt.at

INFORMATIONEN UND K ARTEN www.stadttheater-klagenfurt.at TELEFON (0463) 54 0 64 kartenkasse@stadttheater-klagenfurt.at

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WIEDERAUFNAHME

Die spielen uns was vor. Richtig. Und zwar das ganze Jahr 2015 über www.die-cma.at

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JA Z Z C LU B K AMMERLICHTSPIELE

Das Geheimnis Jugendstück von Thomas Howalt (ÖEA) übersetzt von Kerstin Kirpal Koproduktion Theater WalTzwerk und Stadttheater Klagenfurt

ab 07. Mai 15

Brigitte Karner & Peter Simonischek Benefiz-Lesung zugunsten von „Live Music Now”

31. Mai 15 — 19.30 Uhr INFORMATIONEN UND K ARTEN www.stadttheater-klagenfurt.at TELEFON (0463) 54 0 64 kartenkasse@stadttheater-klagenfurt.at

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CMA Carinthische Musikakademie Stift Ossiach

Samstag, 30. Mai | 19.30 Uhr Schubertiade Ossiach Der ernste und der heitere Schubert

Freitag, 3. bis Sonntag 5. Juli Sang & Klang Open House für Musik und Karriere

Sonntag, 11. Oktober | 19.30 Uhr The Philadelphia Big Brass / USA III

Noch nie von uns gehört? Dann wird's aber Zeit! Denn die Carinthische Musikakademie Stift Ossiach (CMA) ist nicht nur wegen ihrer malerischen Lage, direkt am Ufer des Ossiacher Sees, einer der schönsten Veranstaltungsorte des Alpe-Adria-Raumes. Nein, auch die optimale Infrastruktur, die einem in den herrlich restaurierten Stiftsräumlichkeiten geboten wird, lässt Konzerte, Seminare oder Kongresse in der CMA zu einem ganz besonderen Erlebnis werden.

Samstag, 17. Oktober | 19.30 Uhr Brass Band Kärnten / A Freitag, 23. Oktober | 19.30 Uhr German Brass / D Sonntag, 22. November | 11 Uhr Matineekonzert Orchesterakademie Kärnten Samstag, 12. Dezember | 19.30 Uhr Vokaler Advent mit der Singgemeinschaft Oisternig

Aus unserem Konzertprogramm:

Informationen – Karten

Sonntag, 19. April | 19 Uhr Prayer Wheel

CMA Carinthische Musikakademie Stift Ossiach Telefon +43 (0) 4243 45594 office-ossiach@die-cma.at www.die-cma.at

Messe für Chor und Jazzquartett von Karen Asatrian 218 | Anhang 2015

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WoertherSee Classics Festival 10. bis 13. Juni 2015

In all diesen Jahren seines Bestehens hat das WoertherSee Classics Festival nicht nur international künstlerische, sondern auch wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen: 6.090 Übernachtungen ausschließlich bei Kärntner Hotellerie der mitwirkenden Musiker – zusätzlich dazu gibt es eine kontinuierliche Kooperation mit dem Arcotel Moser Verdino. Außerhalb der Hotellerie beschäftigt das Festival auch führende Kärntner Institutionen, wie z.B. das Konzerthaus Klagenfurt, die Carinthian Bus Reisebüro GmbH, die City-Arkaden Klagenfurt, Jaques Lemans oder Villacher Bier.

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Während dieser Zeit haben über 520 Medienvertreter, betreut durch Kärnten Werbung, das Festival besucht und sehr enthusiastisch von Japan bis Kanada berichtet.

Auf neuen Brücken in den Klassik Himmel Die Philosophie des Woerthersee Classics Festivals ist so einfach wie genial: Fünf weltberühmte Komponisten, aufgewachsen in der k.u.k. Monarchie, lebten und arbeiteten an diesem wunderschönen See: Gustav Mahler aus Iglau (heute: Jihlava), Alban Berg und Anton von Webern aus Wien, der Wahlwiener Johannes Brahms aus Hamburg und Hugo Wolf aus Windischgrätz (heute: Slovenj Gradec). Alle liebten den See und das Land Kärnten. Seit dem Jahr 2002 werden die schönsten Werke dieser Komponisten zur Freude des Publikums eine Juni-Woche lang aufgeführt.

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Alexei Kornienko mit Budapester Philharmoniker

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Der Grundgedanke und die ursprüngliche Idee des Festivals, nämlich fünf Komponisten, welche am Wörthersee einen Teil ihres Gesamtwerkes schufen zu verbinden, bietet in vielerlei Hinsicht Möglichkeiten für ein breiteres Spektrum sowohl an klassischen, als auch zeitgenössischen Komponisten. Diesem Ziel nachzugehen, um dem Festival somit eine größere Bandbreite zu ermöglichen, wurde durch den Anreiz der Schattenbilder von Otto Böhler – konkret der Ankunft Brahms' im Himmel – ins Leben gerufen. Wichtig ist hierbei ein Gleichgewicht zwischen klassischen Kompositionen, Auftragswerken für das Festival und gleichzeitig spezifische, auf Kärntner Künstler bezogene Ehrungen zu kreieren. Auch 2015 wartet das Festival mit thematischer Bandbreite und programmatischer Vielfalt auf. Im festlichen Eröffnungskonzert gastieren die Zagreber Philharmoniker unter der Leitung von Alexei Kornienko mit Werken von Brahms sowie Mozarts 24. Konzert für Klavier und Orchester, als Solist ist Mikhail Pletnev zu hören. Weitere Konzerte widmen sich dem Werk von Haydn – Elena Denisova spielt den Soloviolinpart – und Schubert – Bariton Thomas Bauer singt die Winterreise, am Klavier begleitet von Siegfried Mauser. Anlässlich des 100. Geburtstages von Christine Lavant führt Ilse Schneider durch einen literarisch-musikalischen Abend, der der Kärntner Autorin gewidmet ist. Wie immer wird Wilhelm Sinkovicz mit seinen informativen und unterhaltsamen Einführungsgesprächen dem Publikum das nötige Hintergrundwissen mit auf den Weg geben.

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Elena Denisova – Auftritt mit A.Glazunow, Violinkonzert

Termine: 10. bis 13. Juni 2015 Preise: von 10 Euro bis 46 Euro Veranstalter, Informaion und Buchung WoertherSee Classics Festival Bahnhofstrasse 22 | 9020 Klagenfurt am Woerthersee +43(463)5640010 (ruefa) +43(1)96096 (öticket) christin.krassnik@ruefa.at www.woertherseeclassics.com

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Musikalische Jugend Österreich Jeunesse-Kärnten Progamm April – Oktober 2015

Samstag, 08. 05. 2015 | 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt Grosser Saal

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Samstag, 18. 04. 2015 | 17 Uhr Konzerthaus Klagenfurt | Mozart Saal Jeunesse für Kinder – Prinzessin Himbeere Julia Lacherstorfer – Violine Verena Zeiner – Klavier Mathias Koch – Vibraphon, Perkussion Marlene Lacherstorfer – Kontrabass Elisabeth Orlowsky – Schauspiel, Tanz Verena Zeiner und Elisabeth Orlowsky – Idee Anna Hauer – Regie Hubertus Zorell – Text Eine musikalische Geschichte über den Mut, den ersten Schritt zu tun, mit Werken von Verena Zeiner, erzählt und getanzt von Elisabeth Orlowsky. 22 4 | Anhang 2015

Lidia Baich & Junge Solisten Großer Auftritt der »Stars von Morgen«: In bewährter Weise betreuen Wolfgang Czeipek, der Altobmann der Jeunesse Kärnten, und Ausnahmegeigerin Lidia Baich, die selbst Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert interpretieren wird, junge Solisten bei ihren ersten Auftritten mit der Euro Symphony SFK.

Euro Symphony SFK Lidia Baich – Violine Junge Solisten Wolfgang Czeipek – Dirigent Programm: Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 u. a.

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Samstag, 30. 05. 2015 | 17 Uhr Konzerthaus Klagenfurt | Mozart Saal Jeunesse für Kinder – Die Musikkiste Unglaubliches befindet sich in der Musikkiste… Gemeinsam entdecken wir die zauberhafte Welt der Musik!

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Samstag, 12. 10. 2015 | 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt Grosser Saal Euro Symphony SFK Fabian Panisello –

Dirigent und Komponist

Marco Tamayo – Solist Programm: Joaquín Rodrigo, Concierto de Aranjuez.

Karten für alle Konzerte der Jeunesse Kärnten sind im Büro der Jeunesse im Konzerthaus Klagenfurt, unter Telefon 0463 / 890 810 oder E-Mail klagenfurt@jeunesse.at sowie in allen Ö-Ticket Vor-verkaufstellen erhältlich. Ermässigungen für Kinder und Jugendliche bis 26 Jahre, Erste Bank-, Sparkassen-Kunden, Ö1 Club-Mitglieder und KulturcardInhaber, Personen mit besonderen Bedürfnissen mit Ausweis. 226 | Anhang 2015

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Auch in diesem Jahr findet das Open-Air-Kino des Volkskinos im eindrucksvollen Ambiente des Burghofes im Zentrum von Klagenfurt statt (22. Juli bis 25. August). Die prächtige Kulisse, eine Riesenleinwand (140 m2) und das sorgfältig ausgewählte Filmprogramm machen diese Veranstaltung zum 5-wöchigen Highlight des Kultursommers in Klagenfurt. Auf Grund von Sitzmöglichkeiten unter den Arkaden finden die Vorstellungen bei jeder Witterung statt!

www.volkskino.net Anhang 2015 | 227


Musikverein Kärnten Progamm April – November 2015

Samstag, 07. 03. 2015 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt Grosser Saal III

Kärntner Sinfonieorchester Ein exotischer Ausflug in den argentinischen Dschungel, mit Alberto Ginasteras Ballettmusik zu Panambi bringt der Musikvereins Kärnten Abwechslung in sein Programm. Ein Konzert der Gegensätze bei dem das Kärntner Sinfonieorchester unter der Leitung des argentinischen Dirigenten Luis Gorelik zwei vollkommen unterschiedliche Werke zum Besten gibt.

KSO Kärntner Sinfonieorchester Luis Gorelik – Dirigent Programm: Joseph Haydn, Symphonie Nr. 101 'Die Uhr', Hob.I: 101, D-Dur; Alberto Ginastera, Ballettmusik zu Panambi op.1

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Donnerstag, 23. 04. 2015 | 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt, Grosser Saal Mährische Philharmonie Olmütz Die Mährische Philharmonie zählte zu den Lieblingsklangkörpern Ludwig van Beethovens und hat daher einen besonderen Bezug zu seinen Werken. Nicht zuletzt aus diesem Grund kommt bei dem Konzert in Klagenfurt Beethovens Violinkonzert zur Aufführung.

Jan Mráček – Violine Stefan Fraas – Dirigent Programm: Carl Maria von Weber, Ouvertüre zur Oper Euryanthe; Ludwig van Beethoven, Konzert für Violine und Orchester, op. 61, D-Dur; Robert Schumann, Sinfonie Nr. 4, op. 120, d-Moll.

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Montag, 18. 05. 2015 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt Grosser Saal

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Kärntner Sinfonieorchester Beim Abschlusskonzert der Saison gibt ein wahrer Pultmagier dem Musikverein die Ehre. Auf dem Podium des Kärntner Sinfonieorchesters, steht der amerikanische Dirigent, John Axelrod, der durch vielfältiges Repertoire und charismatischen Aufführungsstil international bekannt und erfolgreich ist. Die Saison endet mit einem finalen Konzert geprägt durch starken Italienbezug, jedes der Werke bietet einen eigenen Blick auf Kultur, Historik und Mentalität Italiens.

KSO Kärntner Sinfonieorchester John Axelrod – Dirigent Programm: Giuseppe Verdi, Ouvertüre zur Oper La Forza del destino; Pjotr Iljitsch Tschaikovsky, Romeo und Julia; Richard Strauss, Aus Italien op.16.

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Mittwoch, 23. 09. 2015 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt Grosser Saal

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Nürnberger Symphoniker Alexander Shelley – Dirigent Ludwig Quandt – Cello Semi Yang – Violine Shiran Wang – Klavier Programm: Ludwig van Beethoven, Ouvertüre zur Oper Fidelio op. 72; Ludwig van Beethoven, Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56; Max Bruch, Kol Nidrei op. 47; Igor Stravinsky, Der Feuervogel (L'Oiseau de feu) Ballett-Suite 1945.

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Samstag, 28. 11. 2015 19.30 Uhr Konzerthaus Klagenfurt Grosser Saal

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SONDERKONZERT – Tchaikovsky Symphony Orchestra Moscow

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Vladimir Fedoseyev – Dirigent Programm: Peter Iljitsch Tschaikowsky, Sinfonie Nr.4 f-Moll op.36, Klavierkonzert Nr.1 b-Moll op.23

Karten für alle Konzerte des Musikverein Kärnten sind im Büro des Musikvereins im Konzerthaus Klagenfurt, unter Telefon 0463 / 55410 sowie in allen Ö-Ticket Vorverkaufstellen erhältlich. Ermässigungen (ausgenommen Sonderkonzerte): Kinder, Schüler, Studenten, Lehrlinge (bis 26 Jahre), Personen mit besonderen Bedürfnissen mit Ausweis, Kelag Plus Club Mitglieder bei ausgewählten Konzerten, Mitglieder des Musikvereins Kärnten, Kleine Zeitung Vorteilsclub Mitglieder, Ö1 Club Mitglieder, Kultur Card Inhaber bei ausgewählten Konzerten, Kultur Pass Inhaber (3.Kategorie) bei ausgewählten Konzerten. 232 | Anhang 2015

Eine unserer Clubgarnituren. Ö1 Club-Mitglieder haben es gut: Sie setzen auf die Nummer 1 in Sachen Kultur. Wie zum Beispiel bei der Trigonale in Kärnten. Ö1 Club-Mitglieder erhalten bis zu 10 % Ermäßigung auf Einzelkarten. Sämtliche Ö1 Club-Vorteile finden Sie in oe1.orf.at

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8. Internationales Gitarrenfestival Millstatt La Guitarra esencial – 05. bis 09. August 2015 Musik wochen Millstatt

Eröffnungskonzert Mittwoch, 05.08. | 20 Uhr Kongresshaus Millstatt Julia Malischnig & Friends | Arabian Nights Ein Eröffnungskonzert, das in die unendlichen Klangwelten von Julia Malischnig und in die Welt der arabischen Musik entführt ... mit fantastischen Ausnahmemusikern wie dem Oud Starvirtuosen Orwa Saleh aus Damaskus, der Flötistin So-Youn Kim aus Seoul und vielen anderen Gästen – ein einzigartiger musikalischer Märchenzauber wie aus 1001 Nacht!

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Heisse Rhythmen und Gitarrenklänge in Millstatt am See Das inzwischen als Highlight und Kulturhöhepunkt avancierte Internationale Gitarrenfestival Millstatt, La Guitarra esencial, das nicht mehr aus dem sommerlichen Reigen der Musikfestivals in Österreich wegzudenken ist, startet mit einem absoluten Sensationsprogramm in die achte Festivalsaison: Eröffnet wird erstmals mit arabischen Klängen – die Gitarristin Julia Malischnig & Friends entführen gemeinsam mit dem Oud-Star aus Damaskus, Orwa Saleh, in die orientalische Weltmusik von 1001 Nacht.

Donnerstag, 06.08. | 20 Uhr | Kongresshaus Millstatt The Rosenberg Trio | Gipsy Jazz Das legendäre Gipsy Jazz Trio, das seit über 20 Jahren vom Publikum weltweit frenetisch gefeiert wird!

Freitag, 07.08. | 20 Uhr | Kongresshaus Millstatt Dimitri Illarionov & Artis Quartett Das Klassik Highlight mit dem russischen Starvirtuosen!

Gipsy Jazz vom Allerfeinsten mit dem legendären Rosenberg Trio aus den Niederlanden erwartet das Publikum ebenso wie ein klassisches Feuerwerk an Virtuosität und Passion mit dem russischen Klassikgitarrevirtuosen Dimitri Illarionov im Zusammenspiel mit dem berühmten Artis Streichquartett aus Wien. Und schließlich der Gitarrist, dem die Musikerwelt zu Füßen liegt: Al di Meola, der wohl größte Guitar-Hero unserer Zeit! 234 | Anhang 2015

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Samstag, 08.08. | 20 Uhr | Kongresshaus Millstatt Al Di Meola | Elysium unplugged Tour 2015 Der Weltstar in Millstatt – Einer der größten Gitarre-Virtuosen unserer Zeit!

Die Festivalteilnehmer erwartet außerdem ein spannendes und vielseitiges Workshop-Programm: Klassische Gitarre mit Dimitri Illarionov, Jazz Gitarre mit Primus Sitter, Ensemblearbeit mit Martin Schwarz, Orientalische Musik für alle Instrumentalisten mit Orwa Saleh und Atemschwung mit Gertrud Kotschy. Eine umfangreiche Notenausstellung der Mayrischen Musikalienhandlung sowie eine Instrumentenausstellung des Gitarrenbauers Daniel Zucali runden das 8. La Guitarra esencial Festival 2015 ab.

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Rechtzeitig Karten sichern heißt es ab 07. April, wenn der Karten-

vorverkauf startet.

Freuen Sie sich auf spannende Saitenspiele zwischen Form und Freiheit im wunderschönen Millstatt am See! Alle Details zum umfangreichen Festivalprogramm 2015 finden sich auf www.laguitarraesencial.com

8. La Guitarra esencial Festival im Rahmen der Musikwochen Millstatt 5. bis 9. August 2015, Kongresshaus Millstatt. Karten & Info unter Telefon (0 47 66) 20 21-35 Informationen und Anmeldung unter

www.laguitarraesencial.com 236 | Anhang 2015

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Verein Panorama für Musik und Kunst Schloss Damtschach | www.damtschach.at Galerie Schloss Damtschach Panorama · Verein für Musik und Kunst

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STARKE PRODUKTE. STARKER SUPPORT.

in Damtschach | Damtschacherstrasse 18 A-9241 Wernberg Telefon + Fax: 0 42 52 / 22 25 Mail: m-o-r@damtschach.at

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Ausstellung | 29. März, 17 Uhr – Vernissage Michael Krainer, Objekte, Skulpturen: »Kombinen« Dauer der Ausstellung: bis 12. Juli

Ausstellung | 16. Juli, 17 Uhr – Vernissage Ralf Marsault »Forschungsfeld« Dauer der Ausstellung: bis 13. September

Sommertheater | 6., 7., 8., 9. August Kurt Tucholsky »Schloss Gripsholm« Alexander Julian Meile – Regie Michael Cerha – Dramaturgie Marc Germeshausen – Produktion Termine Carinthischer Sommer »Bachs Bier« | 17. Juli | 20 Uhr Tenne Pulcinella »Bestiche« | 12. Juli | 20 Uhr Schlosshof Eintrittspreise: siehe Carinthischer Sommer www.carinthischersommer.at 238 | Anhang 2015

LIEBE VERGEHT, m2 BESTEHT SCHAFFEN SIE SICH OBJEKTIVE WERTE Beneidenswert! Mit den eigenen vier Wänden schaffen Sie sich bleibende Werte und sind frei vom ständigen Druck der jährlich steigenden Mieten. Lassen Sie sich von unseren Wohnbau-Finanzierungsexperten ausrechnen, wie viel Sie ein Kredit für ein Eigenheim kosten würde. Der Vergleich Miete zu Eigentum wird Sie erstaunen. Und unser Rundum-Wertvollpaket für Ihre Wohnraumfinanzierung auch! Austrian Anadi Bank AG | Domgasse 5 | 9020 Klagenfurt am Wörthersee Tel. +43 (0) 50202 0 | austrian@anadibank.com www.austrian-anadi-bank.com FN 245157a/LG Klagenfurt | DVR 2110537

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Promusica Carinthia März bis Juni 2015

Klassik neu interpretiert Neue Interpretationen, spannende Konzepte und Genreübergreifende Verwendung klassischer Instrumente zeichnen die Konzerte dieser Konzertreihe aus. Da wird auf einem Cello aus dem 17 Jahrhundert gegroovt, auf einem Akkordeon romantisch gejazzt oder mit dem Kontrabass querfeldein vom Kärntnerlied bis zur Barocksonate improvisiert. Sie müssen nicht weit fahren, um Österreichs beste NachwuchsmusikerInnen zu hören, denn wir holen sie nach Villach! Alle Konzerte finden im Bambergsaal des ehemaligen Parkhotels in Villach statt.

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Beginn ist jeweils 20 Uhr. Eintritt: Erwachsene ab Euro 17, SchülerInnen und StudentInnen ab Euro 12.

29. 05. Brass Boys feat. Anton Maier

Wir veranstalten Konzerte und Musikprojekte im Bereich der klassischen Musik.

Ausgefallene Ideen und unbändige Musizierlust sind ein Markenzeichen der Brass Boys. Junge Burschen, die sich das Ziel gesetzt haben, einen Konzertabend mit Show, Witz und Charme aufzupeppen.

Wir vernetzen Musikschaffende im Alpen-Adria Raum.

Bernhard Winkler – Trompete/Piccolo-Trompete Michael Mayer – Trompete Daniel Loipold – Horn Bernhard Vierbach – Posaune/Euphonium Manuel Edlinger – Tuba/Bassposaune Anton Maier – Percussion

Wir organisieren die »Villacher Philharmonie«, ein Projektorchester von Salonbis Sinfonieorchesterbesetzung.

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30. 06. Duo [:klak :] meets Breinschmid & Mallinger

29. 03. Preisträgerkonzert Prima La Musica 2015

Ein musikalisches Crossover-Experiment zwischen den Lavanttaler Musikern Markus Fellner, Stefan Kollmann alias [:klak:], dem heimischen Jazz Export Bernie Mallinger (radio.string.quartet) und dem Wiener Jazz–Bassisten Georg Breinschmid. Das Quartett bewegt sich in einem musikalisch-ausgefallenen Gemüsebeet: von Jazz bis Musettewalzer, Wiener- bis Kärntnerlied, Arrangements bis Eigenkompositionen.

Mit den Preisträgern der PROMUSICA CARINTHIA-Sonderpreise, die beim Österreichischen Jugendmusikwettbewerb 2015 ausgelobt wurden.

Markus Fellner – Klarinette Stefan Kollmann – Akkordeon Bernie Mallinger – Geige Georg Breinschmid – Kontrabass

19.04. A cappella , Flöte & Klavier Vox popularis – A cappella Jakob Slavkov – Flöte Jana Thomaschütz – Klavier Christina Tschernitz – Gesang 17.05. Harfen, Klavier & Gesang

»Frische Klänge junger Talente« Bei der als Sonntagsmatinée konzipierten Konzertreihe stellt PROMUSICA CARINTHIA erfolgreiche und engagierte NachwuchsmusikerInnen der Kärntner Musikschulen und des Konservatoriums vor, denn die Förderung des musikalischen Nachwuchses ist uns ein großes Anliegen. Alle Konzerte finden im Parksalon des Warmbaderhofs in Villach statt.

Beginn ist jeweils 10.30 Uhr Eintritt: Erwachsene Euro 7, Jugendliche frei.

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Maximilian Monai – Klavier Elina Hribar und Abelina Stieger – Harfe Lena Tschinderle – Gesang

Details und weitere Termine finden Sie auf www. promusica-carinthia.org www.facebook.com/promusicacarinthia

Kontakt Telefon 0699 1103 3367 promusicacarinthia@gmail.com | kartenpromusica@gmail.com Kartenvorverkauf: Augenweide – feinste optik, Villach Anhang 2015 | 2 43

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www.reclam.de

Thomas Forrest Kelly: Alte Musik

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Deutsche Erstausgabe Übersetzung: Herbert Geisen 184 Seiten EURO (A) 8,30 ISBN: 978-3-15-019173-6

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Thomas Forrest Kelly, Professor für Musik in Harvard und ehemaliger Präsident der »Early Music America«, bietet in dieser Einführung einen kompakten Überblick über die Alte Musik, die primär die Musik des Mittelalters, der Renaissance und des Barock umfasst – vom Gregorianischen Choral bis zu Bachs Brandenburgischen Konzerten. Außerdem geht er auf die Entwicklung der Alte Musik-Bewegung ein, auf die Bedeutung alter Instrumente, die Diskussion über historisch informierte Aufführungen auch jüngerer Werke und die Frage, inwiefern die Mainstream-Konzert-Praxis heute von diesen Einsichten profitiert.

»Ein trotz seiner Kürze sehr inhaltsvolles Werk, das auch die Konzert-Praxis von heute mit einbezieht.«

Foto: Graham Gordon Ramsay

Michael S. Zerban, opernetz.de

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Heidi Debschütz, ekz Bibliotheksservice

»Der Autor will in diesem Reclam-Sachbuch dem interessierten Laien eine fundierte Einführung in die Materie vermitteln und einen kompakten Überblick über die Entwicklungen geben. Und dies gelingt mit großer Sachkenntnis, die das Buch auch für den Kenner zu einer durchaus bereichernden Lektüre werden lässt.« Jürgen Scholz, Neue Musikzeitung

»Auf rund 180 Seiten dieses handlichen Formats werden wir tief in die Welt der Alten Musik mit all ihren Aspekten getaucht; und tauchen geläutert, wissend und mit einem gelassenen Schmunzeln wieder aus ihr auf. So muss ein Buch sein.«

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Ihr Festivalradio der trigonale 2015

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9313 St. Georgen am Längsee, Schlossallee 6, 04213-2046, office@stift-stgeorgen.at, www.stift-stgeorgen.at

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www.aha-projects.de/anne hooss

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Kultur. Begegnung. Literatur. Kommunikation. Musik. Herberge. Theater. Empfänge und Feste. Park. Inspiration und Ruhe. Der Tonhof – gelegen im Herzen von Maria Saal – war und ist nicht nur ein Ort der kulturellen Begegnung, mit seinen Möglichkeiten bietet er auch einen einzigartigen Rahmen für Veranstaltungen verschiedenster Art. Wir bieten: Salons und Räume auf drei Etagen. TonhofStadl. Einen herrlichen Park (8.500 qm). Vermietung von Gästezimmern. Tontechnik/Lichttechnik/Beamer. Eine gut ausgestattete Küche. Information & Buchung unter: +43 (0) 4223/29079 sowie info@tonhofmariasaal.com www.tonhofmariasaal.com 254 | Anhang 2015

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trigonale FestivalbetriebsgmbH Winklern 17 A - 9063 Maria Saal +43 (0)4223 / 29079 contact@trigonale.com www.trigonale.com

Geschäftsführer Ing. Stefan Schweiger

Redaktion

Stefan Schweiger, Jutta Frank, Edith Heilig, Nicole Kelner, Hildegard Wiener

Artdirektor

Anne Hooss

Fotos

Bastien Brohier, Pia Clodi, Johan Legraie, Stefan Schweiger

Übersetzungen

Almut Lenz-Konrad, Trude Graue

Herstellung

Philipp Reclam jun. Graphischer Betrieb GmbH, Ditzingen

Stand

März 2015, Änderungen vorbehalten

256 | Impressum 2015

2015

trigonale festival der alten musik

Herausgeber

KULTUR.RAUM.KIRCHE

Impressum


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