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„PHILIPP. Der Lese-Award 2012“ Wenn Lehrerinnen ihre Ehemänner zum Vorlesen in die Schule schicken, Großeltern Kindern als Märchenfiguren verkleidet Quizfragen stellen, SchülerInnen eine Lese-Chillout-Zone einrichten oder 380 kg Bücher lesen, um eine Wette gegen die DeutschlehrerInnen zu gewinnen (die gemeinsam 380 kg wiegen), dann hat PISA Pause und „PHILIPP. Der Lese-Award“ zieht durchs Land. Schulen, Kindergärten, Buchhandlungen, Bibliotheken und Gemeinden, Jugendvereine und Lesenetzwerke waren aufgerufen, ihre Leseprojekte, die zwischen September 2011 und Juni 2012 durchgeführt oder begonnen wurden, renommierten Lese- und Medienexperten zur Prüfung vorzulegen. Der Höhepunkt des Lesewettbewerbs - die Verleihung der Lese-Awards - fand im November in Wien, im Rahmen einer festlichen Lesegala, statt. 240 Projekte – mehr als beim Lese-Award 2010 – wurden eingereicht. Eins besser als das andere. Vor allem die Wettbewerbskriterien „Nachhaltigkeit“ und „Berücksichtigung von Kindern mit Leseproblemen“ wurden bei fast allen Einreichungen ernst genommen. Sie bewiesen, dass Lesenlernen mehr ist als „teaching to the test“ für PISA und Bildungsstandards, dass erfolgreiche Leseförderung in konkrete lebensnahe Situationen eingebettet werden kann und muss.

Die Zeiten, als eine einzige Lesenacht als Alibi für Leseförderung herhalten musste, scheinen tatsächlich vorbei. Viele Schulen haben mittlerweile ganzjährige Leseprogramme entwickelt, in die sie unterschiedliche Institutionen einbinden. Langjährige Lesepartnerschaften mit Bibliotheken sind dabei eine Selbstverständlichkeit, ebenso das Miteinander-Lesen in der Familie oder in sozialen Netzwerken. Dementsprechend schwierig war es für die externe Jury, aus so vielen guten Einsendungen eine Auswahl zu treffen. Als spannender Best-Practice-Katalog und als Anregung zur Nachahmung sind die Projekte der Shortlist, die Nominierungen sowie die Gewinner der Lese-Awards im Internet abrufbar: www.lese-award.at Gerhard Falschlehner

Österreichischer Buchklub der Jugend www.buchklub.at

PHILIPP. Der Lese-Award 2012

Die Gewinner

Kategorie 1: Schulen Grundstufe I und II Mädchen lesen Pferdebücher, Buben lesen Bücher über Fußball? VS Neilreichgasse, Wien Kategorie 2: Schulen Sekundarstufe I und II Topp, die Lesewette gilt! MS Sulz-Röthis Kategorie 3: Außerschulische Projekte Lesewelt Pinsdorf VS Pinsdorf mit Lebenswelt Pinsdorf Der Ehren-Award ging an die Künstlerin Hanne Türk für ihr Engagement in der Leseerziehung sowie für ihr künstlerisches Schaffen rund um die Lesemaus PHILIPP.

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©© Miriam Höhne


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