BDKJ Information

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Layout: Sabine Pelizäus, © BDKJ-Verlag Paderborn, Foto: D. Lankowski, Bild: Tobias Prinz geht „weltwärts“

Magazin der kirchlichen Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn

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02 - 2010

Jugend feiert Libori 2010

Jugendarbeit: Neue Grundlagen Zwei große Wallfahrten

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Interkulturelle Jugendarbeit


„Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben“ (Kol 2,7) – mit den Worten aus der Bibel möchte ich dieses Editorial beginnen. Zum einen, weil im nächsten Jahr der Weltjugendtag in Madrid unter diesem Leitsatz gefeiert wird. Dabei steht der Inhalt des Satzes für das Bindeglied zwischen Millionen Kindern und Jugendlichen rund um den Erdball. Zum anderen, weil ich das Motto passend zu meinem Start in der Redaktion der „information“ finde. Als neuer Referent für Presseund Öffentlichkeitsarbeit beim BDKJ darf ich mich für die katholische Jugendverbandsarbeit engagieren. Für einen leidenschaftlichen Journalisten ist das eine ganz unerwartete und faszinierende Aufgabe. Schließlich braucht man als Kontaktmann zur Öffentlichkeit viele Eigenschaften. Ein Regierungssprecher von Kanzler Adenauer hat sie einst aufgezählt: „unerschütterliche Ruhe, großes Wissen, Humor, schnelle Reaktionsfähigkeit, Kenntnis der Gesetze, unter denen die journalistische Arbeit steht, und jederzeit Hilfsbereitschaft“. Ich hoffe, dass ich diese Aufgabe gut ausfüllen kann. Doch in dieser Rolle werde ich nur so gut sein wie das „Produkt“, das ich „verkaufe“. Dass dies gut ist, davon zeugen über 70 000 Kinder und Jugendliche im Erzbistum Paderborn, die in den Mitgliedsverbänden des BDKJ ein großes Abenteuer erleben. Die Aufgabe nehme ich gerne an, weil ich überzeugt bin, dass der BDKJ im Erzbistum die richtigen Schwerpunkte setzt, um Jugendverbänden in diesen schwierigen Jahren in Kirche und Politik eine gute Zukunft zu sichern. So lädt das Redaktionsteam Sie und euch ein, in dieser Ausgabe einen Blick in den Alltag der „interkulturellen Jugendarbeit“ zu werfen. Für die Jugendverbände ist dieser Schwerpunkt immer etwas Spannendes: Da geht es um internationale Partnerschaftsarbeit bis hin zu den wöchentlichen Treffs im Gemeindehaus, die von vielen Kulturen geprägt werden. Aber da geht es auch um interkulturelle Massenveranstaltungen, wie die Ministrantenwallfahrt nach Rom vor wenigen Wochen und den Weltjugendtag im Jahr 2011 in Madrid. Viel Spaß beim Lesen! Dirk Lankowski

Inhalt Schon gehört??? 1 Kurz & bündig 1 Katholische Jugendarbeit im Veränderungsprozess 2 Andreas Tillmann tritt Vorstandsamt an 3 9 000 Kinder erlebten Ferienfreizeiten 3 Partizipation von Jugendlichen gegen die Politikverdrossenheit 4 Glauben wecken und Liebe entzünden 5

Geistliches Wort 6 „Jugend engagiert sich für Jugend, Pfadis tun was für Pfadis“ 7 Ein Prinz geht „weltwärts“ 8 Die Kraft des Evangeliums in den Händen junger Menschen 10 www.wjt-paderborn.de 10 Ein Stück Europa mitten in Kamen 11 Vielfalt leben lernen 12 Partnerschaftsvertrag soll Grundlagen und Umsetzung regeln 14 Multikulturelle Vielfalt – eine Herausforderung 15 Interkulturalität als Chance 16 Drei ausgewählte Begegnungen: 16 Jugendliche werben für einen guten Zweck 17 Der bosnische Pinsel 18 Ministranten auf der Suche nach der wahren Quelle 20 Satireschnipsel 22

„Ruf mich an!“ 23 „ER macht uns Beine – und sie machte(n) sich auf den Weg“ 23 „O heiliger Libori, sei die Brücke hin zu ihm …“ 24 So pocht der Sommer … 26 Schüler in Identitätsentwicklung und Kreativität stärken 27 „Kinder zeigen Stärke“ 28 Malteserjugend und Landjugend qualifizieren sich 29 Jungen kochen mit Promis und für Mädchen 29 „Wenn ich König von Arnsberg wäre, dann würde ich …“ 30 Michael Kraft neuer stellvertretender Diözesanjugendsprecher der Malteser 30 KLJB Bilme entdeckt Pfarrgemeinderat 31 Jugendverbände als große Gewinner des 12. Schöpfungspreises Schoko-Parcours bei „fairspielter Kinderakademie“ in Dortmund „junge kirche unterwegs zu dir“ 34 „Wenn nicht wir, wer dann …!?“ 35 Terminkalender Oktober - Dezember 2010 36 Die „information“ ist das Magazin der Kirchlichen Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn, publiziert vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend und der Abteilung Jugendpastoral/ Jugendarbeit im Erzbischöflichen Generalvikariat.

Impressum

Editorial

Herausgeber BDKJ Diözesanverband Verleger BDKJ GmbH • Busdorf 7 33098 Paderborn Anschrift der Redaktion Redaktion „information“, 33098 Paderborn Tel.: 0 52 51 / 2888-400 Fax: 0 52 51 / -401 E-Mail: info@bdkj-paderborn.de Redaktion: Kathrin Jäger, Karl-Heinz Stahl, Janine Mehr-Martin, Dirk Lankowski (Schriftleitung) Gestaltung: Sabine Pelizäus BDKJ Verlag Paderborn Druck: RLS Jakobsmeyer, Paderborn

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Bezugsbedingungen Die „information“ kann von MitarbeiterInnen kirchl. Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn kostenlos abonniert werden. Erscheinungsweise information erscheint 4 x jährlich, jeweils zum Quartalsende. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion / des Herausgebers wieder. Nicht angeforderte Manuskripte und Fotos sind zwar erwünscht, jedoch kann die Redaktion leider keine Haftung dafür übernehmen. Honorare für Beiträge können nicht gezahlt werden. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen.


Schon gehört??? Andreas Tillmann hat am 1. September sein Amt als BDKJ-Diözesanvorsitzender angetreten. Während des Liborifestes wurde Matthias Schmidt als sein Vorgänger verabschiedet.

Christian Gnida (Bildungsreferent der Kolpingjugend) und Ehefrau Vivien haben das dritte Kind bekommen. Hannah erblickte am 20. August das Licht der Welt.

Mario Kleinemeier (Stellv. Diözesanjungschützenmeister) und seine Frau Sandra haben Nachwuchs bekommen. Tochter Leonie erblickte am 27. Mai 2010 das Licht der Welt.

Magdalena Wecker hat am 21. September ihren Mann Jörg Lucas geheiratet. Außerdem wechselt sie zum 1. Oktober von der Malteser Jugend als Referentin zur KJG.

Michael Kraft wurde zum neuen stellvertretenden Diözesanjugendsprecher der Malteser Jugend gewählt.

Bildungsreferent Philipp Pöschel (KJG) hat zusammen mit Ehefrau Anne eine Tochter bekommen. Am 23. März wurde Frida geboren.

Tobias Teepe (BDKJ-Stadtvorstand Dortmund) und Ehefrau Anja sind Eltern geworden. Tochter Pia erblickte am 23. Mai das Licht der Welt. Johannes Moser ist seit Juli der neue BDKJ-Referent für das Kooperationsprojekt Schule – Jugend(verbands) arbeit. Dirk Lankowski hat im August seine Stelle als neuer Referent für Presseund Öffentlichkeitsarbeit beim BDKJ in Paderborn angetreten. Gleichzeitig ist er weiterhin als Pressereferent für die DPSG und neuerdings als Referent für Öffentlichkeitsarbeit für die KJG tätig. Kristina Drüke hat ihre Ausbildung zur Bürokauffrau beim BDKJ beendet. Sie wird als Sachbearbeiterin das Kooperationsprojekt „Schule-Jugendarbeit“ und den „mundus Eine Welt e.V.“ begleiten.

Sascha Haurand und Florian Mura haben als neue FSJ’ler im Büro des DPSG Diözesanverbandes Paderborn ihren Dienst begonnen. Felix Leifeld ist der neue FSJ’ler in der Diözesanstelle der KJG. Rainer Fromme (Referent für Jugend und Familie im Dekanat Paderborn) und seine Frau Christina freuen sich über die Geburt von Rafael, der am 20. Juli 2010 geboren wurde. Katharina Windisch (Referentin für Jugend und Familie im Dekanat Siegen) und ihr Mann Marcus sind Eltern geworden. Seit dem 28. April 2010 ist Mathilda-Sophie auf der Welt. Andreas Klimpel ist seit dem 15. Juli 2010 als Referent für Jugend und Familie im Dekanat Siegen tätig. Er vertritt Katharina Windisch, die gegenwärtig in Elternzeit ist.

Matthias Brunnert (Leiter des Hauses der Offenen (HOT) Tür „Lorenz-Jaeger-Haus“ in Olpe) und seine Frau Sandra freuen sich über die Geburt ihres ersten Kindes Lukas, der am 21. Juli 2010 geboren wurde. Kerstin Nemeit, Kleine Offene Tür (KOT) Förderband Schmallenberg, und ihr Mann Christian freuen sich über die Geburt ihres Kindes Henri, der am 23. Juli 2010 geboren wurde.

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Annemarie Schulte wurde als Diözesanvorsitzende der DPSG wiedergewählt. Nicht mehr im Bereich der Jugendfreizeitstättenarbeit tätig sind, aufgrund einer beruflichen Veränderung, die folgenden Personen: Sonja Mester, sie war im HOT- Neheim tätig. Nicole Schröder, sie war für die KOTBad Driburg tätig. Sabine Peters, sie leitete die KOT- Herzebrock. Anna Putzu und Lisa-Marie Schulte, sie haben beide das HOT „Alfred-DelpHaus“ in Brilon verlassen. Neu begrüßen dürfen wir: Verena Groppe, sie hat für die Elternzeit von Kerstin Nemeita die Leitung der KOT Förderband Schmallenberg übernommen, Johanna Kenter, die jetzt zusammen mit Kathrin Eickhoff die Leitung der KOT Förderband Meschede übernommen hat und Torben Held, der als pädagogische Fachkraft im HOT Neheim ins Berufsleben gestartet ist. Allen wünscht die Redaktion einen guten Start.

Kurz & bündig Verspätete Zustellung der Ausgabe I 2010 Liebe Leserinnen und Leser, bei der Zustellung der letzten Ausgabe der „information“ sind leider zwei unglückliche Zufälle aufeinandergetroffen: Aufgrund einer Vakanz im Redaktionsteam konnte der ursprüngliche Zeitplan nicht optimal eingehalten werden, so dass der Artikel zur Landtagswahl leider nicht mehr vor dieser erschienen ist. Bisher ungeklärt ist für uns allerdings die Ursache, warum es bei der Zustellung nach Rückmeldung verschiedener Empfängerinnen und Empfänger eine Differenz von fast zwei Wochen gegeben hat. Wir bitten dies zu entschuldigen und arbeiten an einer Lösung. Ihre Redaktion

Interesse am Beruf des Gemeindereferenten? Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind zum Kundschaftertag am Samstag, 22. Januar 2011, von 10 bis 17 Uhr ins Pauluskolleg in Paderborn, Husener Straße 46, eingeladen. Es gibt Infos zu Studium und Beruf sowie die Möglichkeit zum Austausch mit Studierenden und eine Begegnung mit der Dekanin an der Katholischen Hochschule. Infos und Anmeldungen unter www.pauluskolleg.de oder bei benedetta.michelini@erzbistum-paderborn.de.


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Erzbischof unterschreibt „Grundlagen und Eckpunkte Katholischer Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn“

Katholische Jugendarbeit im Veränderungsprozess Erzbischof Hans-Josef Becker hat die neuen Grundlagen und Eckpunkte der Katholischen Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt. Verantwortliche aus der Jugendarbeit hatten ein Forum gebildet und in einem mehrjährigen Dialogprozess angesichts der steten Veränderungen in den Lebenswelten Jugendlicher bisherige Konzepte überarbeitet und weiterentwickelt.

Die Vielfalt unterschiedlicher Berufungen werde besonders deutlich, wenn man einen Blick auf die Buntheit jugendlicher Lebensentwürfe werfe, betonte der Erzbischof bei der Unterzeichnung. Er freue sich, dass die Verantwortlichen der Katholischen Jugendarbeit das Anliegen der „Perspektive 2014“ aufgegriffen und intensiv reflektiert hätten. Sowohl die Lebenswelten als auch die Lebensweise der jungen Generation ließen sich nicht mit herkömmlichen Zuschreibungen fassen, fuhr Becker fort. „Ich danke stellvertretend den hier anwesenden Mitgliedern des Forums

Katholischer Jugendarbeit für ihr Engagement in dieser Richtung und bitte Sie und alle im Jugendbereich Engagierten auch weiterhin um eine aufmerksame und kreative Begleitung der pastoralen Prozesse in unserem Erzbistum!“ Auch Generalvikar Alfons Hardt hat allen am Forum Beteiligten „für das große Engagement, für Arbeitsstunden und Herzblut, die in diesen Grundlagenbeitrag investiert wurden“, herzlich gedankt. Es sei keine einfache Arbeit gewesen. „Hier ist Kontinuität gewahrt worden und zugleich Einvernehmen hergestellt zwischen zahlreichen Trägern und Orga-

nisationen. Eine großartige Leistung“, lobte der Generalvikar die Delegierten aus den Jugendverbänden, darunter Mitglieder des BDKJ, Verantwortliche aus den Bereichen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendbildungsstätten, Jugendseelsorger und Referenten der Jugendpastoral, während eines kleinen Festaktes zur Unterzeichnung. Das 35 Seiten umfassende Papier wird demnächst gesondert veröffentlicht. In ihm sind die Lebenswirklichkeiten junger Menschen beschrieben und analysiert. Die Ziele Katholischer Jugendarbeit werden in ihren kulturellen, sozialpädagogischen und kirchlichen Dimensionen ausführlich erörtert. Mehr dazu in der nächsten „information“.

g pdp


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Andreas Tillmann tritt Vorstandsamt an Der Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn ist wieder komplett. Andreas Tillmann trat nach den Sommerferien sein Amt als Vorsitzender des über 70 000 Kinder und Jugendliche zählenden Verbandes an. „Ich freue mich wirklich sehr auf diese spannende Aufgabe“, erklärte Tillmann. Im Diözesanbüro im Kolping-Forum in Paderborn hat der Vorsitzende nun sein Büro bezogen. Mitvorsitzende Kathrin Jäger und Diözesanseelsorger Lars Hofnagel begrüßten ihren neuen Kollegen. Bei der Sommer-Diözesanversammlung wählten die Delegierten Andreas Tillmann mit großer Mehrheit. Zuletzt vertrat der 28-jährige Geseker als ehrenamtlicher Bundesjungschützenmeister des BdSJ die Interessen von über 35 000 Jungschützen. Dort setzte er sich für die Belange von Jugendlichen gegenüber der Politik ein. Tillmann: „Ich möchte das Erfolgs-

modell katholischer Jugendarbeit sichern und ausbauen.“ Dabei werde er sich besonders für gute Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement einsetzen. Tillmann tritt die Nachfolge von Matthias Schmidt an, der das Amt zum 31. Juli nach achteinhalb Jahren abgegeben hat. Der BDKJ-Bundesvorstand zeichnete Schmidt für sein Engagement und sei-

ne Mitwirkung auf der Bundesebene des Verbandes mit dem goldenen Ehrenkreuz des BDKJ aus.

g Dirk Lankowski Pressereferent des BDKJ-Diözesanverbandes Paderborn Am Busdorf 7 33098 Paderborn Tel: 05251/28 88-407 Fax: 05251/28 88-401

9 000 Kinder erlebten Ferienfreizeiten Mittlerweile nahen die Herbstferien, doch viele Kinder und Jugendliche denken gerne an die Sommerferien zurück. Mehr als 9 000 Kinder und Jugendliche nahmen an insgesamt 185 Ferienfreizeiten und Zeltlagern der katholischen Jugendverbände im Erzbistum Paderborn teil. „Diese Angebote sind nach wie vor ein Klassiker unserer Arbeit“, so BDKJ-Diözesanvorsitzende Kathrin Jäger. „Nachtwanderungen, Singen am Lagerfeuer, Austoben bei

großen Geländespielen, Übernachten in Zelten und heilige Messe unter freiem Himmel feiern, all das sind Elemente, die die Ferienfreizeiten einzigartig machen. An die Abenteuer einer Ferienfreizeit erinnern sich viele noch Jahre und Jahrzehnte später gern zurück.“ Ermöglicht wurden die Angebote in erster Linie durch ehrenamtliches Engagement: Mehr als 1 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereiteten viele Wochen und Mona-

ten die Veranstaltungen mit großem Einsatz vor. Viele von ihnen haben sich durch spezielle Aus- und Fortbildungsangebote der Verbände für diese Aufgabe qualifiziert. „Sie bringen enorm viel Kraft und Energie ein, denn soviel Spaß Leiter sein macht, so anstrengend und verantwortungsvoll ist es auch“, hebt Jäger anerkennend das Engagement der Ehrenamtlichen hervor.


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Partizipation von Jugendlichen gegen die Politikverdrossenheit Glauben wecke Geringe Wahlbeteiligung, Parteiverdrossenheit bei Jugendlichen und ein hohes Misstrauen gegenüber den Politikern sind die Ergebnisse vieler Studien. Für die Zukunftsfähigkeit einer Demokratie sind dies besorgniserregende Ergebnisse. Viele Politiker sehen Jugendparlamente und erweitere Partizipationsformen als Lösungen an.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn reagiert mit einem Positionspapier zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Verbänden und Kommunen auf diese Entwicklung. Mit großer Mehrheit nahmen die Delegierten der Mitgliedsverbände und der BDKJ-Regionalverbände das Papier während der letzten Diözesanversammlung an. Die katholischen Jugendverbände unterstreichen damit eine Selbstverpflichtung, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in ihren Verbänden auf hohem Niveau zu halten. „Jugendverbandsarbeit ist Partizipation“, erklärt Diözesanvorsitzende Kathrin Jäger. „In Jugendverbänden wird Jugendarbeit von jungen Menschen selbst organisiert, gemeinschaftlich gestaltet und mitverantwortet“, so Jäger. Die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu fördern sei aber auch über den verbandlichen Bereich hinaus eine wichtige Aufgabe. Eher skeptisch sehe der BDKJ jedoch einige Entwicklungen im Bereich der Jugendparlamente in Städten und Gemeinden, die zu häufig nur scheinbar Partizipation ermöglichten.

„Wir fordern eine echte Beteiligung der jungen Bürger“, stellt Jäger heraus. Jugendliche würden viel zu oft in diesen Gremien instrumentalisiert oder hätten keine wirklichen Mitbestimmungsrechte. Vielmehr müssten die Jugendlichen durch die Übernahme von Verantwortung und Entscheidungsrechten in ihrem politischen Handeln motiviert werden. „Alles andere sorgt für Politikverdrossenheit“, betont die Vorsitzende. Als Vorschlag für eine gelingende Partizipation junger Menschen im kommunalen Raum bringen die katholischen Jugendverbände ein Jugendforum, organisiert vom Jugendring, in die Diskussion ein. Dies setzt voraus, dass die jeweils kommunal existierende Jugendring-Struktur funktioniert, verbandlich orientiert ist und partizipativ arbeitet. Zur Umsetzung dieser Form der Partizipation wollen die katholischen Jugendverbände Gespräche und Verhandlungen mit verschiedensten Akteuren und Partnern auf kommunaler Ebene führen. Neben der Kritik an vermeintlichen Partizipationsformen bemängelte der BDKJ, dass nach der letzten Kommunalwahl in Städten und Gemeinden bei den Jugendförderplänen der Rotstift angesetzt werde. „Die Kommunen müssen ihren gesetzlichen Förderverpflichtungen in angemessenem Umfang nachkommen, um die Entwicklung junger Menschen aufgrund der Finanzsituation nicht zu gefährden“, erklärt Kathrin Jäger.

g Dirk Lankowski

und Liebe entz Der Pallotti-Jugendhof in Olpe hat mit Pater Christoph Hammer einen neuen geistlichen Leiter. Dirk Lankowski sprach im Interview mit Pater Christoph über die Arbeit und die Bedeutung der Jugendbildungsstätte. Pater Christoph ist 33 Jahre alt, wurde 2008 zum Priester geweiht und stammt gebürtig aus Heggen im Sauerland. Pater Christoph, wie gefällt Ihnen die Arbeit auf dem Jugendhof? Arbeit auf dem Jugendhof ist gut gesagt. Das, was heute der Jugendhof ist, war zwar vor 25 Jahren Ökonomie und somit der Hof des Pallottinerklosters, heute würde ich von der Arbeit im Jugendhof sprechen. Die Arbeit ist sehr vielseitig. Tage der Orientierung für Schüler aller Jahrgangsstufen und Schulformen bilden das Hauptgeschäft, darüber hinaus bieten wir Wochenenden für Jugendliche und junge Erwachsene an. Der Jugendhof ist aber auch Beleghaus, das heißt, Gruppen und Pfarreien mieten das Haus. Auch hier bin ich auf Anfrage tätig. Somit ist die Arbeit sehr vielseitig, und kein Tag ist wie ein anderer. Da gibt es jeden Tag neue Herausforderungen, und genau diese Herausforderungen schätze ich, und sie machen mir Spaß. Ich möchte keinen der Bereiche missen.


meinschaft, Vinzenz Pallotti, ein Herzensanliegen waren. Das waren zwei Gründe, warum er die Gemeinschaft der Pallottiner gegründet hat. Ich bin davon überzeugt, dass dies nicht nur damals, also zu Pallottis Zeiten, vonnöten war, sondern auch heute noch ist. In unserer heutigen Gesellschaft geht es immer mehr darum, dass jeder über seine Leistung definiert wird. Viele junge Menschen suchen und wissen nicht, was sie suchen. Die Jugendlichen mit ihren Fragen ernst zu nehmen und ihnen eine wenn auch oft nur kurze Heimat zu bieten ist mir ein Anliegen.

Was ist das Besondere an der pallottinischen Jugendarbeit?

en zünden Um welche Dinge müssen Sie sich nun als geistlicher Leiter kümmern? Als geistlicher Leiter ist mein Schwerpunkt die geistliche Leitung des Hauses. Das bedeutet, das religiöse und besonders das pallottinische Profil des Hauses zu wahren ist meine Aufgabe. Ich trage aber auch Verantwortung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Als pallottinische Jugendbildungsstätte im Dekanat Südsauerland des Erzbistums gehört zu meinen Aufgaben auch die Vernetzung mit dem Dekanat, den Pallottinern und dem Erzbistum.

Was ist das Besondere und Reizvolle an Ihrem Job? Das Reizvolle an meinem Job ist die Vielschichtigkeit, und damit gehört auch dazu, dass es mehr als nur ein Job ist. Es ist ein Beruf, zu dem eine gewisse Passion, eine Leidenschaft, gehört.

In der Gründungsurkunde des Jugendhofes heißt es unter anderem: „in Orientierungsnot, Mutlosigkeit und Sinnleere den Glauben zu wecken und in Vereinsamung, Bindungsangst und Friedlosigkeit die Liebe zu entzünden“. Können Sie das auch heute noch unterschreiben? Den Glauben zu wecken und die Liebe zu entzünden sind beides Anliegen, die dem Gründer meiner Ge-

Das Motto des Jugendhofes ist seit über 25 Jahren „Wachsen zur Fülle des Lebens“. Diese Fülle des Lebens ist das Besondere der pallottinischen Jugendarbeit im Jugendhof. Auf die verschiedenen Fragen und Nöte in den verschiedenen Lebensräumen der Jugendlichen nach Antworten zu suchen und mit ihnen auf dem Weg zu sein ist wichtiger Bestandteil. Die Arbeit ist geprägt von unserem christlichen Menschen- und Gottesbild, das wir eben nicht allen überstülpen. Wir sind natürlich offen für alle Jugendlichen, die zu uns kommen.

Welche Ziele verfolgen Sie und der Jugendhof? Ziele sind die Begleitung und das gemeinsame Suchen nach Antworten auf die Fragen der Jugendlichen, ihnen Heimat zu bieten während ihres Aufenthaltes und auch Anlaufstelle zu sein nach dem Aufenthalt.

Welche Bedeutung haben die Jugendbildungsstätten heute? Jugendbildungsstätten können Leuchttürme sein, die neu Richtung geben können. Richtung, aber auch Halt in orientierungslosen Zeiten, in Zeiten, wo mehr Fragen als Antworten da sind. Da Jugendbildungsstätten nicht direkt im Kontext von Schulen und Pfarreien stehen, haben sie die Möglichkeit, beides zusammenzubringen, aber genauso auch mit der daraus resultierenden Freiheit auf die Jugendlichen zuzugehen.

Auf was für Jugendliche treffen Sie während Ihrer Arbeit? Da alle Schulformen und Klassenstufen und die Klassen oft im Klassenverband kommen, treffe ich Jugendliche aller Altersgruppen und sozialen Schichten. Das Einzugsgebiet des Jugendhofes ist recht groß. Es kommen Schüler und Schülerinnen aus den

Erzbistümern Paderborn und Köln wie auch aus dem Bistum Trier. Ich finde es immer wieder interessant, mit den verschiedenen Mentalitäten zu tun zu haben, seien es Jugendliche aus den Städten oder vom Land oder auch die Mentalitäten der Rheinländer und Sauerländer.

Welche Veränderungen nehmen Sie wahr? Da ich erst seit gut eineinhalb Jahren im Jugendhof bin, kann ich in der Zeit keine Veränderung erkennen. Wenn ich allerdings nostalgisch werde und an meine Schulendtage und Besuche vor fast 20 Jahren im Jugendhof zurückdenke, bin ich davon überzeugt, dass es nur schwer möglich ist, beides zu vergleichen, weil die Umstände und die Gesellschaft sich in dieser Zeit so radikal verändert haben.

Was erwartet den Jugendhof in der Zukunft? Gibt es Pläne? Wenn ich jetzt schon wüsste, was den Jugendhof in der Zukunft erwartet, würde ich Schritte tun, alle Beteiligten darauf vorzubereiten. Ich freue mich, am Jugendhof mitgestalten zu können und ihn im Bewusstsein der Leute zu halten. Die Zusammenarbeit und die Partnerschaft mit dem BDKJ in Paderborn und dem Erzbistum sind wichtig, und mir ist es ein Anliegen, daran festzuhalten. Das Stichwort Vernetzung ist ebenfalls etwas, an dem es gilt dranzubleiben. Dazu gehören der BDKJ mit seinen Mitgliedsverbänden, das Dekanat mit den pastoralen Räumen, das Erzbistum und – nicht zu vergessen – die Pallottiner und die pallottinischen Gemeinschaften. Was sich erhalten will, muss sich wandeln. So gilt es nach den äußeren Veränderungen der vergangenen Jahre, der Verkauf des Pallotti-Hauses, die Umstrukturierung in eine GmbH, nun an das Innere zu gehen. Konzepte für Orientierungstage, Firmwochenenden oder Wochenenden für Ministranten unterliegen einem ständigen Wandel und müssen stetig neu verändert und angepasst werden. Eine spannende Herausforderung, auf die ich mich immer neu freue.

g Dirk Lankowski Pallotti Haus-Jugendhof Olpe Jugendbildungsstätte Im Osterseifen 1 57462 Olpe Tel.: 02761/608-1126 Fax.: 02761/608-1156 E-Mail: jugendhof@pallotti-haus-olpe.de

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schwerpunkt Liebe Leserin, lieber Leser, „Deutschland schafft sich ab!“ Mit diesem streitbaren Buchtitel hat der Bundesbankvorstand und das SPD-Mitglied Thilo Sarazzin in den vergangenen Wochen für öffentlichkeitswirksame Furore gesorgt. Seine Thesen über das Scheitern der Integration, vor allem muslimischer Migranten, hat die Emotionen hoch gehen lassen. Die Reaktionen reichten von wütender Ablehnung und Beschimpfung bis hin zu begeisterter Zustimmung: „Endlich einer, der die Wahrheit auf den Tisch bringt“. Da ich selber das Buch nicht gelesen und auch die Diskussion nicht näher verfolgt habe, möchte ich mich persönlich eines Urteils enthalten. Allerdings gibt mir der provokante Titel „Deutschland schafft sich ab!“ einen Anstoß zu fragen, ob wir in der Kirche dabei sind uns abzuschaffen? Also: „Schafft die Kirche sich ab?“

Dieses Jahr 2010 war für die Kirche in Deutschland – und auch in anderen Ländern – geprägt von moralischen Skandalen und Enthüllungen über den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Einrichtungen sowie über Ge-walt gegen die Bewohner von Erziehungs- und Kinderheimen. Das hat unsere deutsche Kirche tief erschüttert und wir sind immer noch dabei, die Dinge aufzuarbeiten. Nicht verwunderlich war – wegen des hohen Anspruches, den die Kirche gerade im Bereich der Moral erhebt – die große Aufmerksamkeit der Medien. Manche Kri-tiker sprachen von einer regelrechten Kampagne, die Zeitungen, Magazine, Fernsehen und andere Medien gegen die Kirche inszenierten. Andere – auch Bischöfe – haben ihre Dankbarkeit geäußert, dass Medien geholfen haben, Dinge ans Licht zu bringen, die aufgearbeitet werden müssen. Wie dem auch sei: diese Aufarbeitung wird uns sicherlich noch einige Zeit beschäftigen. Was alle, die sich um den Glauben bemühen und die in der Kirche arbeiten, zutiefst bestürzt, ist, dass das Böse – wie Papst Benedikt XVI. es einmal formuliert hat – im Innern der Kirche selber sich eingenistet hat. Sprich: Priester, Ordensleute, Mitarbeiter/innen haben in der Vergangenheit mit Gewalt und sexuellen Über-griffen Menschen, die ihnen anvertraut waren, schwer geschädigt. In einem fal-schen Verständnis von „Schutz der Kirche“ vor Verleumdung, aber auch vor Schwächung durch Aufdecken dieser kriminellen und verurteilenswerten Machenschaften, hat man früher viele dieser Ereignisse zu vertuschen versucht. Wir haben mittlerweile gelernt, dass auch die Opfer manchmal für Jahrzehnte die trau-matischen Erfahrungen in ihrem Innern verschlossen hielten, bis sie jetzt durch die Veröffentlichungen wieder frei gelegt wurden. Viele merken erst Jahrzehnte nach den Vorfällen, dass das ihr Leben bis heute tief prägt. Die deutschen Bischöfe haben Ende August die Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch noch einmal überarbeitet und manches darin klar gestellt; u. a. dass eine Zusammenarbeit mit der Justiz zwingend notwendig ist. Und dass die Opfer aller Zuwendung und Hilfe bedürfen. Die andere Seite ist, dass darauf geachtet wird, dass Täter nie wieder in Zusam-menhänge kommen, in denen sie Übergriffe begehen können. Der Preis für all das ist, dass viele Menschen das Vertrauen in die Kirche verloren haben und sich abwenden. Für manchen, der sowieso schon lange sich innerlich entfremdet hatte, war das dann der letzte Anstoß zum Kirchenaustritt. Wir müssen befürchten, dass die Zahlen für 2010 deutlich gestiegen sind. Die Jugendverbände sind insofern betroffen, als dass das Thema natürlich auch in diesem Bereich für den Umgang der Mitarbeiter/innen mit den ihnen Anvertrauten noch einmal sensibilisiert. Ich weiß, dass der BDKJ sich sehr offensiv bemüht, diese Dinge aufzuarbeiten und seine Mitarbeiter/innen zuzurüsten, damit umzugehen, auch präventiv. Dafür sage ich ein herzliches Dankeschön. Wenn wir nach Gottes Plänen hinter all diesen Ereignissen fragen, dann mag eine Antwort im Aufruf Jesu zur Umkehr liegen, wie er ganz am Anfang des Evangeli-ums steht (vgl. Mk 1,15): „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!, die wir natür-lich immer nur tastend und suchend uns zu erschließen vermögen. Das bleibt für alle, die ihren Glauben ernst nehmen, eine lebenslange Aufgabe! Sich den eigenen dunklen Seiten stellen, auch das Triebhafte, das in jedem Men-schen schlummert, genau zu beobachten und ihm keinen Raum zu geben, gelingt, wenn wir all dieses Gott hinhalten in sein Licht, damit die langen Schatten zerfal-len. Wir haben bitter lernen müssen, dass bestimmte Grenzen im Umgang mit Men-schen, gerade auch mit Kindern und Jugendlichen, bei aller Vertrautheit nicht überschritten werden dürfen. Das macht manches unbefangene Umgehen in Zu-kunft schwieriger, aber es hilft auch deutlich zu machen, dass Christen versuchen, den Respekt und die Würde der ihnen Anvertrauten über alles zu stellen. Wer weiß, vielleicht ist die Kirche, wenn sie durch dieses „Tal der Tränen“ gegangen ist, sogar Vorreiter für einen offensiven Umgang mit dem Thema „Missbrauch“ überhaupt. Denn eine Gesellschaft, in der Missbrauch in vielen anderen Zusammenhängen viel häufiger und viel schmerzlicher vorkommt als es im kirchlichen Bereich je geschehen ist, braucht darin Vorbilder. Vielleicht hat das Aufbrechen der Tabus innerhalb der Kirche zur Folge, dass diese Tabus, die den Missbrauch in der Gesellschaft umgeben, auch dort aufgebrochen werden, damit die Wunden heilen können. Der Glaube gibt mir die Zuversicht, dass das vielleicht im Plan Gottes liegt.

g Weihbischof König


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Im Jahr 2006 startete eine Gruppe Jugendlicher zu einem Gegenbesuch in den Norden Sambias. „Es ist wirklich schön, dass die Partnerschaft gelebt

„Jugend engagiert sich für Jugend, Pfadis tun was für Pfadis“ wird“, erzählt Marius König, der mit nach Kasama reiste. Die Reisegruppe bestand aus fünf Jugendlichen, auch DPSG-Diözesankurat Tobias Dirksmeier war als damaliger Seelsorger der Gemeinde mit dabei. Darunter auch Marius mit seinem Pfadfinder-Freund Martin Schladör, die bereits während des WJT die Gäste bei den „Tagen der Begegnung“ und natürlich in Köln begleiteten. In Sambia konnten nun neue Kontakte vor allem auch zu Jugendlichen geknüpft werden, um den Austausch der Partnergemeinden anzuregen, neue Hilfsprojekte zu beginnen, aber auch um interkulturelle Jugendarbeit zu leben. „Unter anderem wurde der Kontakt zu einer Schule in Mpulungu, der Stella Maris Convent School, hergestellt, die seitdem vom Freundeskreis Kasama unterstützt wird“, erklärt Marius König. Bei den Überlegungen, wem der Erlös des Kindertriathlons zugutekommen soll, haben Marius und Martin ihre Erfahrungen im Pfadfinderstamm eingebracht, so dass die Pfadfinder sich

dafür entschieden haben, ihre Einnahmen an Father John Chilongo aus Sambia zu spenden. Dieser investierte das Geld in die Einrichtung einer Computerlernstätte für Jugendliche und in weitere Bildungsprojekte in Mporokoso in der Diözese Kasama. „Für uns war es natürlich wichtig, dass der ebenfalls durch Father John Chilongo betreute sambische Pfadfinderstamm St. Joseph unterstützt wird.“ Also überschreiben die Pfadfinder ihre Aktion mit dem Leitspruch „Jugend engagiert sich für Jugend, Pfadis tun was für Pfadis“. Die Pfadfinder spendeten schon einige Male. Im Jahr 2008 konnte ein Scheck über 1 600 Euro sogar persönlich an Father John Chilongo während einer Gruppenstunde übergeben werden. Hierbei berichtete er den Pfadfindern über die schwierige berufliche Situation der Jugendlichen in Sambia. Father John war gemeinsam mit Erzbischof James Spaita und Schwester Regina Nkandu zu Besuch in der Gemeinde Möhnesee. Marius König: „Das war für uns alle sehr wichtig, wir wissen, wem wir helfen.“

g Dirk Lankowski

Interkulturelle Jugendarbeit

Das war eine richtig spannende Zeit“, blickt Marius König zurück. Der Pfadfinder vom Möhnesee konnte zum Weltjugendtag 2005 Jugendliche aus Kasama in Körbecke begrüßen. Die Partnerschaft der Kirchengemeinde St. Pankratius, Möhnesee, mit der Erzdiözese Kasama im Norden Sambias besteht seit 34 Jahren – aber seit dieser Begegnung im Jahr 2005 sind die Bande noch enger geknüpft. Sambische Jugendliche wohnten für fünf Tage in Gastfamilien in der Gemeinde Möhnesee und hinterließen einen bleibenden Eindruck. „Durch diesen Besuch erhielt die Partnerschaft neuen, nachhaltigen Aufschwung“, weiß Marius König. Viele Organisationen der Gemeinde sind in den Kontakt nach Afrika involviert. Mit dabei ist der Pfadfinderstamm, der jedes Jahr mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion auf das Projekt „Jugend engagiert sich für Jugend“ aufmerksam macht. Der ganze Pfadfinderstamm engagiert sich bei einem Benefiz-Kindertriathlon für die Kasama-Partnerschaft. Der „Freundeskreis Kasama“, der sich nach dem Besuch der afrikanischen Jugendlichen zum Weltjugendtag gründete, unterstützt die Pfadfinder hierbei.

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DPSG Möhnesee und Freundeskreis Kasama helfen Jugendlichen


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Interkulturelle Jugendarbeit

Kinderbetreuung statt Hühnerhüten

Ein Prinz geht „weltwärts“ Ferne Länder haben Tobias Prinz spätestens seit seinem Ghana-Besuch im Jahr 2006 gereizt. Jetzt will der 19-Jährige gleich für ein ganzes Jahr bleiben – in Brasilien. Gefördert vom entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundes, „weltwärts“, und unterstützt von der Paderborner Entsendeorganisation „mundus Eine Welt e.V.“, ist sein Ziel Vitória – eine Stadt mit 300 000 Einwohnern, tropischem Klima und durchschnittlichen Monatstemperaturen von 24 Grad im derzeit herrschenden Winter. Der Flieger startet noch in diesem Monat. Nur noch wenige Tage bleiben für den Abschied. „Ich bin in Lintel wirklich sehr behütet aufgewachsen“, erklärt Tobias. An Internationalität fehlt es jedoch nicht auf dem beschaulichen Bauernhof bei Rheda-Wieden-

brück. Ständig gehen Gäste aus dem Ausland ein und aus, die Familie freut sich, Herberge zu sein. „Meine Eltern waren früher auch ständig in der Welt unterwegs“, weiß Tobias. Und jetzt werden die Kinder flügge: Schwester Theresa weilt in Australien und Tobias nun bald in Brasilien. Nur Bruder Simon bleibt auf dem Hof bei den Hühnern. „Es kann viel passieren in einem Jahr“, gibt Tobias zu. Angst vor Krankheit oder Überfällen steht nicht im Vordergrund, „das Abschiednehmen fällt schwer“. Schließlich lässt der frischgebackene Abiturient für den „Anderen Dienst im Ausland“ – den Ersatz für Zivil- und Wehrdienst – nicht nur seine Familie, sondern auch Freundin und Großeltern zurück. Sein neues Zuhause wird eine noch unbekannte Familie in Vitória. „Die Mentalität, die Sprache, die Kultur und das Essen sind ganz anders, aber ich hoffe, dass ich ein Teil davon werde.“ Also musste zur Vorbereitung fleißig Portugiesisch gelernt werden. Auch ein Orientierungskurs mit an-

deren Freiwilligen, ein Gespräch im Kreisgesundheitsamt und natürlich der Kontakt zu Ele Leifeld, der Referentin der Paderborner Entsendeorganisation „mundus Eine Welt e.V.“, gehörten zur Vorbereitung dazu. Da seine Entsendeorganisation vom BDKJ-Diözesanverband Paderborn und vom Erzbistum Paderborn mitgetragen wird, stand für Tobias als „Missionar auf Zeit“ ein Gespräch mit Weihbischof Matthias König an. „Das war ein interessantes Gespräch, danach hatte ich ein gutes Gefühl.“ Schließlich ist der Weihbischof zuständig für Aufgaben der Weltkirche und Weltmission und kann von seinen Erfahrungen berichten. „Ich wollte nicht irgendeinen Freiwilligendienst machen, der kirchliche Background war mir wichtig“, sagt Tobias und erinnert sich an seine Zeit bei der Katholischen Landjugend, die jetzt erst mal unterbrochen wird. Aber Tobias hat ein gutes Gefühl, und das kann Ele Leifeld bestätigen. „Partnerschaft muss gelebt werden – auf Augenhöhe.“ Die Referentin steht ständig mit den Organisationen vor Ort – in diesem Fall ist es die Caritas in der Diözese Vitória – in Kontakt. Auch das Feedback der Partner vor Ort sowie der Rückkehrer ist wichtig. Deshalb wurde Tobias erster Wunsch auch abgelehnt, wieder nach Ghana oder nach Namibia zu reisen. „Wir konnten zu dem damaligen Zeitpunkt


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g Dirk Lankowski Seit dem 1. Januar 2008 kön-

nen junge Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren Freiwilligendienste in beinahe allen Ländern der sogenannten „Dritten Welt“ leisten und dabei auf die Unterstützung des Staates bauen. Die Bundesregierung hat dieses Programm auf den Weg gebracht, um solche Einsätze, die bis dahin nur als Zivildienstersatz für junge Männer und als Dienste für „Selbstzahler“ möglich waren, auch für Menschen zu ermöglichen, die keinen Zivildienst (mehr) leisten müssen und nicht das nötige Kleingeld für die anfallenden Kosten eines Auslandsarbeitsaufenthaltes mitbringen. Über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – kurz: BMZ – werden seitdem Freiwillige in alle Ecken und Enden der Welt entsandt, um dort im Namen unterschiedlichster Entsendeorganisationen für die jeweilige Partnerorganisation zu arbeiten. Bis Ende 2010 wird sich das Programm in der Evaluationsphase befinden, dann wird beschlossen, ob und wie es weitergeführt werden soll. Der „mundus Eine Welt e.V.“ ist ein seit mehr als 20 Jahren existierender Verein im Umfeld der katholischen Jugendverbände im Erzbistum Paderborn, der gemeinnützig im weiten Feld der „Eine-Welt-Arbeit“ tätig ist. Bis 2008 war diese Tätigkeit für mehrere Jahre beschränkt auf die Trägerschaft des sogenannten „Anderen Dienstes im Ausland“ (§ 14b Zivildienstgesetz), der jungen Männern eine Alternative zum klassischen Zivildienst bietet. g Gabriele Leifeld Seit Beginn des Förderpromundus Eine Welt e.V. gramms „weltwärts“ wurAm Busdorf 7 de der Verein strukturell und 33098 Paderborn konzeptionell als Träger eines Tel.: 0 52 51 - 2888 407 entwicklungspolitischen FreiFax: 0 52 51 - 2888 401 willigendienstes im gesamtE-Mail: leifeld@bdkjen Erzbistum aufgebaut, um paderborn.de hier jungen Menschen aus dem Kontext der katholischen Jugend(verbands)arbeit, aber auch darüber hinaus ein kompetenter Partner zu sein.

Eine Welt

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die Sicherheit nicht gewährleisten“, so Ele Leifeld. Dafür wartet in Vitória Arbeit, auf die sich Tobias freut. In einem Straßenkinderprojekt der Caritas wird er in den verschiedensten Tätigkeitsfeldern mitwirken. Dabei ist Tobias aber kein Ersatz, sondern eine zusätzliche Hilfe, die den Kindern und Jugendlichen zugutekommt. Hausaufgabenhilfe, Fußball spielen, in der Schule assistieren – Tobias hat sich bei ehemaligen Freiwilligen über die Aufgaben informiert. Doch neben der Arbeit möchte Tobias natürlich auch Abenteuer erleben und viel reisen. „Ich bin wirklich dankbar für meine Lebenssituation hier, für meine tolle Familie und meine Freunde, aber das lasse ich jetzt ein Jahr hinter mir.“ Até à próxima – Bis bald.

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Ein Ausblick auf den Weltjugendtag 2011 in Madrid

Die Kraft des Evangeliums in den Händen junger Menschen

Heute sieht das wieder ganz anders aus. Es dauert nicht mehr allzu lange, bis sich wieder Tausende junger Menschen auf den Weg machen, fast zwei Wochen miteinander verbringen und zum Abschluss unter freiem Himmel Wache halten und den AbschlussGottesdienst miteinander feiern. Für Außenstehende ist das vielleicht mehr als merkwürdig: Warum nehmen junge Menschen solche (körperlichen) Strapazen auf sich, bewegen sich auf fremdem Boden in fremden Kulturen und kommen mehr oder weniger geschafft nach Hause, um in den Alltag einzusteigen? Sind das nicht irgendwie sonderbare Gestalten, leicht durchgeknallt, oder, wie die TAZ in anderem Kontext titelte, „die Unbeirrbaren“, die auch in solchen Zeiten der kirchlichen Realität nicht den Rücken kehren, nicht wahrhaben wollen, was doch auf der Hand liege? Mag sein, dass dieser kommende Weltjugendtag unter einem besonderen Vorzeichen stattfindet, wenn man die kirchenpolitischen Aktualitäten in Betracht zieht. Aber gerade dies ist ja eine Merkwürdigkeit des Phänomens WJT: dass er sich nicht instrumentalisieren lässt. Was da eigentlich passiert, bleibt letztendlich unverfügbar, weil die Player – neudeutsch gesprochen – in ihrem Vollzug erst entscheiden, welche Richtung das Unternehmen bekommt. Dazu eine kurze Rückbetrachtung in drei Punkten:

World Youth Day als ein großartiges Vernetzungstreffen In Köln waren es junge Menschen aus 168 Ländern, die zusammengekommen waren, um ihr Leben und

ihren Glauben miteinander zu teilen. Gerade die Begegnung vor Ort, das Zusammenkommen in verschiedenen Formen und an unterschiedlichen Orten, brachte es mit sich, dass über die eigenen vier Wände hinaus ein neues Gefühl für die Welt der Jugend entstehen konnte. Die Neugierde am Fremden ließ aus dem anderen einen Freund werden. Bezeichnend dafür steht die Tatsache, dass Brieffreundschaften die Tage der Begegnung überdauern, dass Austausch eine Fortsetzung findet und die Welt … näher zusammenrückt. Eine Erfahrung, die durchgängig zu beobachten ist, wie die Tage in Australien bestätigen. Es sind halt eben nicht nur sentimentale Erinnerungsspuren, die ausgetauscht werden, wenn sich Teilnehmer in anderen Kontexten wieder treffen. Vielmehr klingen die Begegnungen noch nach, die sich auf fremdem Boden ereignet haben. Der Gang über die Harbour Bridge ließ erahnen, dass hier mehr passiert als ein jugendspezifisches Happening. Was hier geschehen ist und geschieht, be-

rührt offensichtlich junge Menschen in ihrem Inneren, in ihren wesentlichen Vollzügen. Dabei spielt die religiöse Grundorientierung, die im Miteinander ausgetauscht, vergewissert und vertieft wird, eine wichtige Rolle – manchmal fernab der angebotenen Programm-Palette, manchmal auch angeregt und aufgenommen im offiziellen Programm.

Zu Gast bei neuen Freunden Wenn man jugendliche Teilnehmer an Weltjugendtagen fragt, was denn das Bleibende gewesen sei, was sie an Erfahrung mitgenommen hätten aus den Tagen, dann fällt neben den Storys und Unwägbarkeiten einer solchen internationalen Veranstaltung immer wieder der Aspekt der Gastfreundschaft und des Begegnungsprogramms in den Gastfamilien und Gemeinden vor Ort. Ich erinnere mich so zum Beispiel an den „Social Day“ in Bendigo: Alle, Gastgeber wie Gäste, arbeiteten einen Tag lang in unterschiedlichen Aufgabenfeldern

www.wjt-paderborn.de

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Das war schon ein lautes Echo auf dem Randwick Racecourse am letzten Tag des WJT in Australien, als Papst Benedikt XVI. den Ort des nächsten internationalen Weltjugendtages bekannt gab. Spanien schien aber noch unheimlich weit entfernt zu sein. Und ob wir dann noch dabei sein werden?


Was uns trägt, ist der Glaube an Jesus Christus Das Bekenntnis zu Jesus Christus, der persönlich wie gemeinschaftlich gelebter Glaube, stand auch in diesen Vollzügen immer schon im Blickpunkt. Allerdings häufig genug ungenannt und unausgesprochen. Diese Dimension des Glauben-Teilens bekommt dann einen weiteren Ausdruck, wenn in der zweiten Woche mit den Katechesen die deutende Feier dieses Großereignisses einsetzt: ob in der Begegnung mit Bischöfen aus dem eigenen Kulturkreis, ob in der gemeinsamen Feier des Kreuzwegs oder in der wirklich immer wieder neu beeindruckenden Vigil in der Nacht von Samstag auf Sonntag: Zu spüren und zu fühlen ist eine Unmittelbarkeit christlichen Glaubens wie selten im Rahmen solcher Veranstaltungen. Egal, auf welche Art und Weise, mit welcher Ausdrucksform und in welcher Haltung – bis in den frühen Morgen hinein bleibt das Gefühl, an einer Begegnung der besonderen Art teilzuhaben. Konzentriert auf spirituelle Erfahrung der letzten Tage wird sichtbar und spürbar, was Johannes Paul II. meinte, als er in Rom die Jugendlichen die Wächter auf den neuen Morgen nannte. Hier liegt tatsächlich die Kraft des Evangeliums in den Händen der jungen Menschen, hier wird punktuell und fragmentarisch ein neues Gesicht der Kirche sichtbar – und hier ereignen sich Momente der Hoffnung, Perlen des Glaubens, die geteilt und mitgeteilt ihren Weg in die Gewohnheit des Alltäglichen nehmen – und dort unterbrechen, hinterfragen und Mut machen weiterzugehen. Nicht nur bis zum nächsten Weltjugendtag oder sonstigen Event, sondern weit darüber hinaus …

g Klemens Reith Referat religiöstheologische Bildung der Abteilung Jugendpastoral/ Jugendarbeit im Erzbischöflichen  Generalvikariat

Drei Frauen gründen eine internationale WG

Ein Stück Europa mitten in Kamen Ein neues Abenteuer beginnt: Junge Frauen aus Bosnien und Deutschland starten eine internationale Wohngemeinschaft. Es sind Monika und Karolina aus Sarajevo und Diana Sichelschmidt aus Kamen. Beide Bosnierinnen haben gerade Abitur gemacht und kommen für ein MaZler-Jahr (Missionar auf Zeit) nach Deutschland. Sie arbeiten in zwei städtischen Jugendzentren, in einer offenen Ganztagsgrundschule und im Arbeitsfeld des Pastoralverbundes Kamen-Kaiserau mit. Diana Sichelschmidt ist als Referentin für Jugend und Familie im Dekanat Unna tätig. Der Ort der WG wird im Zentrum von Kamen sein, in einer Dachgeschosswohnung hoch über den Dächern der Stadt. Diana Sichelschmidt berichtet im „information“-Interview über die Ziele und Wünsche der WG. Was sind eure Wünsche für dieses „Abenteuer Begegnung“? Unsere WG soll ein Ort interkulturellen Zusammenlebens sein. Schon seit einigen Jahren kommen junge Menschen aus Bosnien für ein Jahr nach Deutschland, um ein FSJ zu absolvieren. Die ersten Erfahrungen sind im Jugendhaus Hardehausen gemacht worden. Dieses Jahr kommen junge Bosnierinnen erstmals nach Kamen. Es stellte sich die Frage, wo die beiden wohnen werden – in Familien oder in einer Gemeinschaft junger Menschen unterschiedlicher Nationen? Es entstand die Idee, ein „missionarisches WG-Projekt“ zu wagen. Wie soll das Leben in der WG aussehen? Unsere WG soll ein Ort der Begegnung für Jugendliche sein. Die Tür unserer WG steht offen für Jugendliche der Gemeinde, der Stadt und der ganzen Welt. Sie wird ein Ort sein, an dem gelacht und geweint, gefragt und diskutiert wird und noch vieles mehr. Uns ist es wichtig, immer ein offenes Ohr zu haben für das, was jeden von uns und jeden Gast bewegt. Und natürlich gibt es bei uns immer einen (bosnischen) Kaffee oder Tee. Übrigens: Einige Jugendliche aus Kamen, die beim Renovieren geholfen haben, wollten schon einziehen, und eine Jugendliche aus Tschechien – Teilnehmerin am diesjährigen Sommer-

camp in Bosnien – hat mich gefragt: „Kann ich kommen und ein paar Wochen mit euch leben?“ – Gut, dass wir noch ein paar Matratzen für Gäste unter unseren Betten liegen haben! Wie sieht die inhaltliche Gestaltung der WG aus? Wir haben den Wunsch, das Evangelium, also die Worte Jesu, zu leben. Das soll die wichtigste Grundlage unseres Zusammenlebens sein. Wir folgen dem Traum Jesu, der auch nach seinem Tod unter den Seinen weiterleben wollte. Sein Versprechen „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ ist unser Leitwort. Wir wollen Jesus beim Wort nehmen. Sein Wort soll mehr und mehr (unser) Leben sein. Mit diesem Wunsch sind wir mit mittlerweile über 1 000 jungen Menschen in vielen Sprachen auf der ganzen Welt in dem Netzwerk „Jesus beim Wort genommen“ verbunden. Diese „Freunde des Wortes“, wie sie sich nennen, treffen sich in unterschiedlichsten Gruppierungen, tauschen sich über ihr Leben mit dem Wort Gottes aus, engagieren sich für Menschen in Not. Unsere Wohnung wird ein weiterer „Ort“ in diesem Netzwerk sein. Wir sind überzeugt, dass es immer mehr dieser Orte braucht. Was wünscht ihr euch für das Leben in der WG? Wir sind uns sicher: Unser Leben und unsere Kirche werden sich nur von Gott her erneuern können, wenn wir uns und damit neue Wege wagen. Denn es heißt: „Auf dein Wort hin werfe ich die Netze nochmals aus!“ Die Jünger fangen auf dieses Wagnis hin eine so große Menge Fische, dass sie total erstaunt sind. Auch wir haben schon Fische gefangen, neue Erfahrungen gemacht. Und wir sind bereit, sie mit Ihnen und dir zu teilen. Also: Dobro dosli! Welcome! Willkommen!

g Diana Sichelschmidt Diana Sichelschmidt Wimme 6 59174 Kamen Tel.: 0 23 07 / 9 64 45 63 E-Mail: diana.sichelschmidt@freenet.de

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zusammen. Es war nicht nur spaßig, sondern auch intensiv, Lebenswirklichkeiten einer anderen Kirche, einer anderen Kultur und einer anderen Gesellschaft aktiv zu leben und eben nicht touristisch zu bestaunen. Gebündelt im gemeinsamen Tagesabschluss in der Kathedrale, wurde nicht nur eine obligatorische Unbeirrbarkeit gefeiert, sondern die gemeinsame Erfahrung auf ihre tiefere Wurzel hin buchstabiert: In seinem Geist geschah das, was junge Menschen in verschiedenen Lebenswirklichkeiten immer wieder neu zusammenfinden lässt.

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Vielfältig, bunt und interkulturell – so lässt sich der Alltag in der Gender-Bildungsstätte JaM (Jugend aus Mengede) im Dortmunder Stadtteil Mengede beschreiben. Seit 2004 ist die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) Träger dieser Einrichtung. Johannes Moser und Kathrin Jäger besuchten den Offenen Treff und sprachen mit der Leitung Andrzej Ceglarski und Kristina Schmidt über Geschlechter, Erfahrungsräume und die Herausforderung des interkulturellen Zusammenlebens.

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Was genau verbirgt sich hinter einer „Gender-Bildungsstätte“? Mit einer Gender-Bildungsstätte verfolgen wir das pädagogische Leitprinzip der Genderarbeit. In unseren Konzepten und unserer täglichen Arbeit sind uns die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Auseinandersetzung mit den Geschlechterrollenbildern ein besonderes Anliegen. Konkret spiegelt sich dies beispielsweise in vier Bereichen wider: Haus – Angebot – Mitarbeitende – Finanzen.

Vielfalt leben lernen Ein Interview zur Gender-Bildungsstätte in Dortmund-Mengede

Und wie setzt ihr das um? In unserer Bildungsstätte gibt es spezielle Mädchen- und Jungenräume, in denen sich die Kinder und Jugendlichen zurückziehen können, um unter sich zu sein. Hier können Jungen auch noch „weich“ sein. Genauso gibt es natürlich Räume, die von beiden Geschlechtern genutzt werden können. Darüber hinaus gibt es Mädchen- und Jungentage, an denen verschiedene Angebote stattfinden und nur die einen oder die anderen kommen dürfen. Bei unseren Mitarbeitenden gibt es ebenso viele Männer wie Frauen und vor allem eines: keine klassische Rollen- und Aufgabenverteilung. Und auch im Bereich der Finanzen achten wir auf einen geschlechtersensiblen Blick, zum Beispiel auf neue Anschaffungen.

Warum habt ihr eine GenderBildungsstätte eingerichtet? In unserer Gesellschaft gibt es viele Rollenbilder, die in den Köpfen verankert sind. Auch wenn sich die im Laufe der Zeit verändert haben, so gibt es dennoch viele Zuschreibungen, die als „typisch Mann“ und „typisch Frau“ angesehen werden. Dem möchten wir entgegenwirken, für eine Gleichberechtigung der Geschlechter sensibilisieren und vor allem neue Erfahrungsräume für Mädchen und Jungen eröffnen. So können zum Beispiel in verschiedenen Angeboten die Mädchen sich handwerklich erproben, schweißen und sägen, während die Jungen sich beim gemeinsamen Kochen probieren.

Wer besucht denn euren Treff? Unsere Zielgruppe sind in erster Linie Jungen und Mädchen aus dem Stadtbezirk Mengede. Durch den Offenen Treff und unsere sozialräumlich orientierte Jugendarbeit erreichen wir Kinder und Jugendliche unter-

schiedlicher Milieus, unterschiedlicher Herkunft und vor allem unterschiedlichsten Alters. Dass diese gerne ihre Zeit bei uns verbringen, zeigen vor allem die Besucherzahlen.

Wie viele Jugendliche kommen zu euch? Im Herbst und Winter nutzen täglich 60 bis 80 Personen die GenderBildungsstätte, und an den sonnigen Tagen sind es etwa 20 Personen am Tag, die bei uns ihre freie Zeit verbringen. Das Alter spielt hier keine Rolle, so sind die jüngsten Besucher und Besucherinnen acht Jahre alt, die ältesten 25.

Dortmund: Stadt, in der viele Kulturen aufeinandertreffen. Wie wird dies im Treff erlebbar? Viele unserer Kinder und Jugendlichen haben eine Migrationsgeschichte und bringen sich mit ihrem eigenen kulturellen Hintergrund ein. Dies ist immer wieder eine besondere


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Rahmen neue Erfahrungen zu machen ist besonders wichtig, um das Selbstwertgefühl zu stärken und zur Identitätsfindung beizutragen.

Wie verwirklicht ihr das? Neben konkreten Gender- oder Antirassismusprojekten spielt hier das alltägliche Erleben eine große Rolle. Die Kinder und Jugendlichen erleben im Miteinander ein Bemühen um eine Gleichberechtigung der Geschlechter und der Kulturen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern eine hohe Sensibilität für den Umgang mit anderen und agieren jederzeit in Situationen, in denen Respekt voreinander gefordert ist.

Gender und verschiedene Kulturen – eine besondere Herausforderung?! Die Frage, wie es gut gelingen kann, sowohl verschiedene Kulturen als auch die verschiedenen Geschlechter zu erreichen, ist nicht einfach zu lösen. Es gilt, Hemmschwellen sowohl bei den Mädchen und Jungen als auch bei den Eltern abzubauen und das Angebot des Treffs bekannt zu machen. Die speziellen Mädchen- und Jungentage eröffnen hier zum Beispiel Chancen für Kinder und Jugendliche, die sonst nicht kommen dürften und an diesen Tagen erste Erfahrungen sammeln können.

Welche besonderen Angebote haltet ihr in diesem Themenfeld vor? Bei unseren Angeboten versuchen wir immer wieder, die Schnittstelle Geschlecht und Herkunft in den Blick zu nehmen, denn im Alltag sind auch diese Bereiche mit Blick auf individuelle Erfahrungen und Rollenbilder oft stark verknüpft. Wir versuchen, bei den Mädchen und Jungen selbst anzufangen, ihnen ihre Stärken und Schwächen bewusst zu machen und ihnen neue Erfahrungsräume zu ermöglichen. Sich selbst ausprobieren zu können und in einem geschützten

Welchen Beitrag kann Jugendverbandsarbeit zu den Herausforderungen der Gesellschaft und zum interkulturellen Zusammenleben leisten? Die größte Herausforderung für unsere Gesellschaft ist es sicher, die Vielfalt leben zu lernen. Miteinander zu leben erfordert Akzeptanz und Respekt und die Erkenntnis, dass jeder und jede etwas Wichtiges in unsere Gesellschaft einbringt. Und dies trifft in der Begegnung ebenso die Interkulturalität wie auch den Aspekt Gender: Es ist eine Bereicherung, wenn beide Seiten zusammenkommen. In der katholischen Jugendarbeit können Kinder und Jugendliche genau dies lernen, indem sie im Alltag erfahren, dass nicht die Herkunft oder das Geschlecht wichtig ist, sondern sich als Gruppe erleben, in der jeder und jede Einzelne zählt und man gemeinsam viel erleben kann!

g Andrzej Ceglarski und Kristina Schmidt PSG Gender-Bildungsstätte JaM Rigwinstraße 29 · 44359 Dortmund Fon 0231-337231 - Fax 0231-3344564 E-Mail: psg-jam@dokom.net

Definition Gender Mainstreaming Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Quelle: www.gender-mainstreaming.net

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und bereichernde Erfahrung für die Besucher und Besucherinnen. Natürlich besteht hier auch die Gefahr, dass Personen aufgrund ihrer Kultur ausgegrenzt werden, wenn viele Personen einer Nation den Treff zu ihrem Ort machen. Durch ein multikulturelles Team und den bewussten Umgang mit dieser Situation gelingt es allerdings sehr gut, zu einem guten Miteinander beizutragen, kulturelle Barrieren abzubauen und voneinander zu lernen.


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Aktion Minibrot, CARYM, Fairer Handel, Freiwilligendienste – all diese Begriffe stehen für die aktuelle Vielfalt der internationalen Aktivitäten der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) im Erzbistum Paderborn. Schon seit über 40 Jahren – damals noch unter dem Begriff der „Missionsarbeit“ summiert – ist die KLJB in diesen Themenfeldern engagiert. Als Teil der großen internationalen Landjugendbewegung (MIJARC) setzt sich die KLJB für gerechte Handelsstrukturen durch den Fairen Handel ein, unterstützt durch die Erlöse der Aktion Minibrot viele Selbsthilfeprojekte von Jugendlichen in den ländlichen Regionen des Südens und ermöglicht jungen Menschen, ein Jahr als Freiwillige in Sambia zu verbringen. Der wichtigste Baustein in der internationalen Arbeit ist die Partnerschaft zur Catholic Agricultural Rural Youth Movement (CARYM) in den sambischen Diözesen Mansa und Kasama. Die Partnerschaft wird durch viele Begegnungen in Deutschland und Sambia und einen intensiven Austausch auf persönlicher und institutioneller Ebene lebendig. Koordiniert werden alle internationalen Aktivitäten durch die ehrenamtlichen Mitglieder des Arbeitskreises „Eine Welt“ des KLJBDiözesanverbandes.

Partnerschaft mit der CARYM in Sambia Seit Beginn der 1990er-Jahre besteht zwischen der KLJB und der sambischen CARYM eine intensive Partnerschaft. Regelmäßige Besuche in Deutschland und Sambia finden statt, bei denen an gemeinsamen Themen wie Klimaschutz oder der Situation von jungen Menschen in den ländlichen Regionen ebenso gearbeitet wird wie praktisch beim Bau

CARYM- und KLJB-Mitglieder im Studio Hoink aktiv

Katholische Landjugendbewegung engagiert sich für nachhaltige Entwicklung

Partnerschaftsvertrag soll Grundlagen und Umsetzung regeln eines Jugendzentrums in Kasama oder im Projekt „Studio Hoink“ der KLJB. Neben dieser „offiziellen“ Zusammenarbeit gibt es viele aktuelle und ehemalige CARYM- und KLJBMitglieder, die persönliche Beziehungen und Freundschaften pflegen. Seit 2005 arbeiten die beiden Verbände an einem Partnerschaftsvertrag, der die Grundlagen, gegenseitigen Erwartungen und die Umsetzung der Partnerschaft langfristig regeln soll. Dieser wird bei einem gemeinsamen Workshop im Sommer 2011 feierlich unterzeichnet. Bei dem Workshop im kommenden Jahr betreten die beiden Verbände inhaltlich Neuland: Die Diözesanvorstände werden sich in einem mehrtägigen Workshop gemeinsam für ihre Leitungstätigkeit fortbilden und so aus sambischer und deutscher Perspektive ihre Arbeit weiterqualifizieren.

Internationale dienste

Freiwilligen-

Zusammen mit der CARYM und weiteren Partnern in Sambia bietet die KLJB ihren Mitgliedern die Möglichkeit, für ein Jahr nach dem Abitur oder der Berufsausbildung als Freiwillige im Partnerland mitzuarbeiten. Aktuell gibt es Stellen im Jugendzentrum der Erzdiözese Kasama und in einer Schule für sehbehinderte Kinder. Seit dem Start des Freiwilligendienstes im Sommer 2009 waren oder sind insgesamt vier junge KLJBler im Einsatz. Der Dienst wird über das Programm

„weltwärts“ finanziert und in Kooperation mit dem mundus Eine Welt e.V. durchgeführt.

Aktion Minibrot Was vor über 40 Jahren mit dem „Mi-Schwein“ – einem Schwein, dessen Verkaufserlöse in „Missionsprojekte“ geflossen sind – begann, ist heute eine der größten entwicklungspolitischen Kampagnen im Erzbistum Paderborn. Am ErntedankWochenende verteilen viele Aktive „Minibrote“ an den Kirchtüren und bitten dafür um eine Spende. Mit diesem Geld – im letzten Jahr über 70 000 Euro – unterstützt die KLJB viele Selbsthilfeprojekte zur Stärkung von Jugendlichen in ländlichen Lebensräumen. Thematische Schwerpunkte werden mit den Materialien zur Aktion Minibrot in die KLJB-Ortsgruppen und alle Pfarrgemeinden des Erzbistums geliefert: Milch, biologische Vielfalt oder Bildung sind einige Beispiele aus den letzten Jahren. In allen rund 350 beteiligten Pfarrgemeinden wird der Erntedank-Gottesdienst als Teil der Aktion Minibrot gefeiert.

Fairer Handel Viele täglich konsumierte Produkte – Kaffee, Schokolade, Tee oder Baumwolle – werden unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt und vertrieben. Oft reichen die Einnahmen der Landwirte im Süden nicht aus, um ihren Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Die KLJB engagiert sich

Bildung für nachhaltige Entwicklung praktisch: junge KLJBlerinnen auf der Spur der fairen Schokolade bei einem Wochenende in Hoinkhausen


Bildung für nachhaltige Entwicklung All diese Aktionsfelder der KLJB sind motiviert durch das solidarische Miteinander in der Weltkirche und speziell in der internationalen Landjugendbewegung. KLJBler nehmen Verantwortung für ihr lokales Umfeld wahr, in-

Die stellv. Diözesanvorsitzende Inga Michels gemeinsam mit anderen KLJBlern und der CARYM in Sambia unterwegs dem sie das Dorf mitgestalten, und sie nehmen auch durch ihren Einsatz international Verantwortung wahr. Verbunden ist diese Arbeit auch immer mit dem Bildungsanspruch der KLJB: Ein zukunftsfähiges und nachhaltig gestaltetes Miteinander in unserer Gesellschaft ist nur möglich, wenn die lokalen Herausforderungen in einem globalen Kontext betrachtet werden. Dazu hat die KLJB viele neue Bildungsangebote für ihre Ortsgruppen oder auch andere Gruppen entwickelt, die diese im KLJB-Haus in Rüthen-Hoinkhausen nutzen können.

Links:

www.kljb-paderborn.de in der Rubrik Internationales www.mijarc.org

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Sebastian Koppers-Löhr KLJBDiözesanreferent Am Busdorf 7 33098 Paderborn Tel.: 05251 / 2888 464

E-Mail: s.koppersloehr@kljb-paderborn.de

Alltag in Jugendfreizeitstätten

Multikulturelle Vielfalt – eine Herausforderung Ein erheblicher Teil der Besucher von Einrichtungen der offenen Jugendarbeit sind Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund. Dabei handelt es sich keineswegs um eine homogene Gruppe, sondern ganz unterschiedliche Lebensstile, Leben¬sentwürfe, biografische Erfahrungen, Iden¬titäten, Überzeugungen, Normen und Werte begegnen sich hier. Offene Jugendarbeit steht folglich vor der Anforderung, auf diese Vielfalt unterschiedlicher Lebenssituationen, Lebensstile und Lebensentwürfe zu reagieren und die darin begründeten Ausdrucksformen, Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen aufzugreifen. Das Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen hat in den Jugendfreizeitstätten schon eine lange Tradition und ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Selbstverständlichkeit geworden, über die nicht groß geredet wird. Diese Selbstverständlichkeit setzt aber voraus, dass die Mitarbeiter die Fähigkeit und Bereitschaft besitzen, sich auf diese Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Persönlichkeiten einzulassen. Erforderlich ist vor allem ei¬ne Dialogfähigkeit, die dazu dient, Beziehungen mit Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Dies geschieht nicht nur allein im alltäglichen Treffpunkt, in dem sich die Kinder und Jugendlichen begegnen, kennenlernen und gemeinsam ihre Freizeit gestalten können, sondern findet auch in speziellen Angeboten und Projekten statt, die von den Mitarbeitern entwickelt und inszeniert werden. Hierbei wird Integration nicht als einseitiger Prozess verstanden. Integration im Rahmen interkultureller Jugendarbeit bedeutet die Zusammenführung junger Menschen unterschiedlicher Herkunft zu einer Gemeinschaft, in der jeder die Verantwortung für das Gelingen eines guten Zusammenlebens trägt.

Voraussetzung hierfür ist, dass Kindern und Jugendlichen interkulturelle Kompetenz vermittelt wird. Dies beinhaltet die Forderung nach und Förderung von wechselseitiger Anerkennung jeder einzelnen Person in ihrer spezifischen Lebenslage mit ihren spezifischen Bedürfnissen und Interessen. Konflikte und Differenzen werden aufgegriffen und aggressionsfrei ausgetragen. Dadurch werden Bedingungen geschaffen, die ein gemeinschaftliches und solidarisches Denken und Handeln ermöglichen. Dies ist nicht nur ein rein pädagogisches Vorgehen, sondern hier liegt auch ein pastorales Handeln vor, das aufgrund der inneren Einstellung und Haltung dem anderen gegenüber deutlich wird. Kinder und Jugendliche, insbesondere auch junge Menschen mit Migrationshintergrund, erfahren, dass jemand sie begleitet, für sie da ist und dass sie Antworten auf ihre Fragen und Hilfe in ihren Sorgen und Nöten erwarten dürfen. Die Berufung und Aufgabe von Kirche zu einer Gemeinschaft beginnt mit der Offenheit für andere Kulturen und der Wertschätzung der Fremden. Wo junge Menschen lernen, sich gegenseitig für ihre jeweilige Kultur zu interessieren, wird ihnen ermöglicht, im Dialog eine Vergewisserung der eigenen Identität zu finden. Mitarbeiter, die einen solchen Prozess begleiten, ermöglichen, dass Jugendfreizeitstätten „Biotope“ der Integration werden, so dass hier zahlreiche Jugendliche ihren Platz in der Gesellschaft finden, diesen einnehmen und so unsere Gesellschaft bereichern.

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Heinrich Meyer Referat für Jugendfreizeitstätten

Abt. Jugendpastoral/ Jugendarbeit Erzbischöfliches Generalvikariat

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daher besonders für den Fairen Handel und den kritischen Konsum: Im KLJB-Haus in Hoinkhausen werden fair gehandelte Produkte verarbeitet und vertrieben, Aktions-T-Shirts für Ferienlager oder Projekte über den Landjugendverlag eingekauft.

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In St. Kilian, Lichtenau, wird das Zusammengehörigkeitsgefühl von Kindern und Jugendlichen gestärkt

Interkulturalität als Chance In der katholischen Kirchengemeinde St. Kilian in Lichtenau wird interkulturelle Jugendarbeit als große Chance begriffen. Die Kirchengemeinde ist der Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Pastoralverbünde im Stadtgebiet Lichtenau und EggeAltenautal. Dort gibt es acht Offene Kinder- und Jugendfreizeitstätten in den Gemeinden des Stadtgebietes. „Sie öffnen allen Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren einen sozialen Raum für Begegnung, Geselligkeit, Aktion, Bildung, Beratung und Mitbestimmung“, erklären die Mitarbeiterinnen Nicole Badke und Christa Pannenbecker. Darüber hinaus bieten sie eine Atmosphäre, in der jeder Mensch mit seinen Anliegen und dem ihm eigenen jugendspezifischen Verhalten vorurteilsfrei angenommen, gleichberechtigt behandelt und ernst genommen wird. Seit mehr als 15 Jahren bietet die Offene Jugendarbeit nun schon ein vielfältiges Freizeitangebot für junge Menschen zwischen sechs und 27 Jahren – ohne durch Zugangsvoraussetzungen wie Mitgliedschaft, Religion oder Geschlecht Einzelne auszuschließen. „Aufgrund des konzeptionellen Hintergrundes wurden unsere Freizeitangebote im Laufe der Jahre auch von vielen Besuchern unterschiedlicher Herkunft angenommen“, so die beiden Mitarbeiterinnen. Ehrenamtliche Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturkreisen arbeiteten und arbeiten auch heute noch mit. „Im Jahr 2000 begannen wir mit unserem ‚Eine-Welt-Projekt‘, in dem wir Kinder und Jugendliche über die Lebensbedingungen in den Ländern der ‚Einen Welt‘ informierten und so interkulturelles Interesse weckten“, berichten Nicole Badke und Christa Pannenbecker. In diesem Zusammenhang wurde erstmalig ein Jugendkulturtag durchgeführt, bei dem Jugendliche aus unterschiedlichen Nationen Aspekte ihrer Kultur vorstellten. Sie präsentierten Musik, Tänze, Spiele, kulturpädagogische Mitmachangebote und ihre Ernährungsfavoriten. Auch das Thema „Leben in Europa“ sei für

die Kindergruppen der Jugendfreizeitstätten ein spannendes Thema gewesen. Seit dem Jahr 2001 besuchten vermehrt jugendliche Migranten aus Russland sowie Kinder und Jugendliche aus türkischstämmigen Familien die Treffs – „eine kulturelle Veränderung, die sowohl für das Stammpublikum unserer Einrichtung als auch für alle Mitarbeiterinnen neue Herausforderungen und neue Chance war“, erklären Badke und Pannenbecker Die Auseinandersetzung mit anderen Kulturkreisen biete einerseits eine Bereicherung für die Vielfalt der Angebote und beinhalte andererseits im Prozess der Annäherung der Besucher durch unterschiedliches Rollenverständnis und durch unterschiedliches Gruppenverhalten auch ein Konfliktpotenzial. Eine weitere neue Aufgabe entwickelte sich im Laufe der Zeit. Besonders jugendliche Migranten benötigten oft Unterstützung, um Praktikums- und Ausbildungsstellen zu finden. So kam die AWO Paderborn in der Vergangenheit nach Bedarf und auf Anfrage immer wieder in die Jugendfreizeitstätte und leistete Beratung und konkrete Hilfestellung für diese Jugendlichen. Die Kinder- und Jugendtreffs starteten zudem ein Kennenlern- und Gewaltprojekt, benannt als „Ich und Du gleich Wir“. Die Teilnehmer lernten sich und die anderen kennen und erarbeiteten gemeinsam Gruppen- und Treffregeln und somit Konfliktbewältigungsstrategien. „Langfristig gesehen führte dieses Angebot dazu, den Kontakt der Kinder und Jugendlichen untereinander zu verbessern und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Besucher sowie die Entwicklung von Kompetenzen zu fördern“, resümieren Nicole Badke und Christa Pannenbecker. Den Kindern und Jugendlichen sei deutlich geworden, dass es spannend sein kann, andere Kulturen kennenzulernen – „auch wenn sie auf den ersten Blick für uns unverständlich, fremd und manchmal sogar befremdlich erscheinen“.

g Nicole Badke und Christa Pannenbecker

Drei ausgewählte Begegnungen: Europäisches Jugendtreffen 28.12.2010 bis 01.01.2011 Europäisches Jugendtreffen der Gemeinschaft der Brüder aus Taizé, in diesem Jahr in Rotterdam, Holland. Eingeladen sind alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 35 Jahren. Weitere Infos: www.taize.fr

WJT Madrid 2011 Die Vorbereitungen für den 26. Internationalen Weltjugendtag in Madrid im kommenden Jahr sind schon seit Längerem im Hintergrund angelaufen. Unter dem von Papst Benedikt XVI. ausgegebenen Weltjugendtagsmotto „Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben“ laden der BDKJ und das Erzbistum vom 10. bis 22. August 2011 zur Fahrt nach Spanien ein. Maximal 400 Personen aus dem Erzbistum Paderborn können sich zu den Tagen der Begegnung in Pamplona und den Weltjugendtagen in Madrid anmelden. Die Teilnehmenden müssen zwischen 16 und 30 Jahre alt sein. Die Kosten pro Teilnehmer betragen 500 Euro. Die Anmeldung ist bis zum 31. Oktober 2010 möglich. Weitere Infos: www.wjt-paderborn.de oder www.wjt.de

Ganzjährig Internationale Jugendbegegnung in Taizé, Frankreich Ein Aufenthalt in Taizé ist grundsätzlich das ganze Jahr über möglich. Besonders empfehlenswert ist der Aufenthalt aber in den Sommermonaten, da sich in dieser Zeit bis zu 5 000 Jugendliche aus aller Welt in Taizé einfinden. Weitere Infos: www.taize.fr oder bei Janine.mehr-martin@ erzbistum-paderborn.de


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Jugendliche werben für einen guten Zweck An 15 Standorten haben Jugendgruppen aus dem Erzbistum Paderborn in Kooperation mit dem Hilfswerk „missio“ Großflächenplakate zum Thema HIV/Aids gestaltet und so auf das Problem vor allem im südlichen Afrika hingewiesen, das kaum noch in den Medien präsent ist. „Wenn wir von Südafrika sprechen, denken alle an die Fußballweltmeisterschaft. Wir vergessen dabei, dass unsere Kicker in einem Land gespielt haben, in dem jeder Fünfte mit dem tödlichen HIV-Virus infiziert ist“, so Elisabeth Hörsken vom Weltladen Kaffeebohne in Paderborn, „darauf wollen wir aufmerksam machen.“ In der Bistumshauptstadt wurden vier verschiedene Wände gestaltet. Neben dem Weltladen waren auch Schülergruppen des Berufskollegs Schloß Neuhaus und Kinder der Tagesstätte St. Joseph in Marienloh aktiv. Darüber hinaus gestalteten Firmlinge in Meschede, die Kolpingjugend Soest-Zentrum, die Helene-LohmannRealschule in Witten, die Franz- Hillebrand-Hauptschule in Castrop-Rauxel, die Alte Landesschule Korbach, die Dritte-Welt- Gruppe Hiddesen und die Landjugend aus Berghausen und Wormbach jeweils eine Wand.

Letztere waren besonders aktiv: Sie zogen in den sauerländischen Dörfern Berghausen und Wormbach von Haus zu Haus und fotografierten die Bewohner, die bereitwillig „Schutzengel im Kampf gegen HIV/Aids“ wurden. Eine ortsansässige Grafikfirma und eine Druckerei spendeten Satz und Druck, und so entstand ein Plakat mit vielen Gesichtern. Gemeindereferentin und Organisatorin Irmtrud von Plettenberg betonte: „Jetzt kommen alle am Plakat vorbei, um zu schauen, wo sie als Schutzengel für die missioKampagne abgebildet sind.“

g Christian Wütig missio-Diözesanstelle Paderborn , Domplatz 3 , 33098 Paderborn Tel.: 05251 / 125-1536 Fax: 05251 / 125-1635

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Plakate zum Thema Aids und Kinder in Afrika:


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Der bosnische Pinsel

Oder: ein Beispiel interkultureller Firmvorbereitung Firmvorbereitung im Pastoralverbund mit Gruppenstunden, Sozialpraktikum und besonderen Projektveranstaltungen, das kennt jeder. Firmvorbereitung im interkulturellen Austausch als Dienst am Nächsten, als Glaubenserfahrung, die Hand und Fuß bekommt, das ist neu. Meinolf Wacker, Pastor im Pastoralverbund Kamen-Kaiserau, hat bei der Firmvorbereitung im vergangenen Jahr Neues gewagt. Zusammen mit jungen Firmbewerbern aus seinem Pastoralverbund ist er nach Bosnien gereist, um dort in einem Workcamp erlebbar zu machen, was das Leben aus dem Evangelium für einen Christen konkret heißen kann. Diese Erfahrung hat Spuren hinterlassen. Im folgenden (gekürzten) Artikel erzählt er von seinen Erfahrungen, die er im Sommer dieses Jahres zusammen mit einigen Firmlingen aus dem letzten Jahr und anderen Jugendlichen bei einem 17-tägigen Workcamp in Bosnien machen durfte: „Ich hab auch etwas zu erzählen“, sagt Anita. Sie ist 17 Jahre und stammt aus Vogošća, einer Vorstadt von Sarajevo im Herzen Bosniens. Wir sind beim abendlichen Austausch im Altarraum der kleinen Kirche von Vogošća. Wir, das sind 48 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren aus Deutschland, Tschechien, Frankreich und Bosnien sowie eine Handvoll erwachsener Begleiter. Uns eint das Ziel, hier mitten im noch immer in weiten Teilen zerstörten Bosnien in den nächsten zwei Wochen die eigene Arbeitskraft für andere, für den Dienst am Nächsten, einzusetzen. Dabei wollen wir aus dem Tagesevangelium leben,

wollen konkret erfahren, wie es uns Lebenshilfe sein kann. Beim abendlichen Austausch finden sich regelmäßig 25 bis 40 junge Leute zusammen und lauschen gespannt den Erfahrungen der Campteilnehmer. Jeder hat die Chance, zu erzählen, wie er oder sie das Motto des Tages hatte Leben werden lassen und wie er oder sie so mehr und mehr Gott auf die Spur kommt. Anita erzählt: „Unsere Aufgabe war es heute, den großen Zaun rund um die Grundschule des Ortes anzustreichen. Es war total heiß. Wir wa-

ren zu siebt, und für mich war kein Pinsel mehr da. Also hab ich mir aus einem Stock und einem TesakreppBand einen Ersatzpinsel gebastelt. Und ich hab damit weiter angestrichen. Auf einmal stand ein junger Mann am Zaun. Er fragte mich, was wir dort machten. Ich hab ihm von unserem Camp erzählt und davon, dass wir mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Nationen zwei Wochen lang alten, hilfsbedürftigen Menschen oder kinderreichen Familien helfen, ihre Wohnungen wieder in Schuss zu bringen. Er war sichtlich gerührt und


wieder sauber zu machen. Allein um ihr Haus waren 15 Tonnen Müll aufgeschichtet. Sie hatte nichts weggeworfen. Und in ihrem Haus war in allen Zimmern bis unter die Decke Müll aller Art angehäuft. Es stank bestialisch – aber sie kroch Nacht für Nacht in das Haus, in dem keine Tür mehr zu öffnen war, und schlief dort. Nachdem dort drei Schlangen gefunden worden waren, griffen wir noch auf die Hilfe des örtlichen Ordnungsamtes zurück. Fünf Tage harter Arbeit für bis zu 15 Personen von uns. Dann erstrahlten zwei Zimmer der alten Frau wieder in neuem Glanz, natürlich mit einem stabilen Holzbett, selbst gefertigt von den Jugendlichen. Weit über 30 Jahre hatte sich niemand an dieses Haus getraut. Nun – getrieben durch eine Liebe, die bereit ist, an jeden Ort zu gehen – geschah „Aufbruch“. Der Bürgermeister fuhr an dem Haus vorbei zu einem seiner Termine. Er hupte und winkte – wie so mancher in diesen Tagen. Im ganzen Tal sprachen die Leute von den Jugendlichen, die sich für nichts zu schade waren und einfach der Liebe ihre Hände, ihre Füße und ihren jugendlichen Elan gaben. Bevor ich einschlief, kam mir noch eine Frage: Zeigte uns Gott hier nicht einen Weg, wie ER mit seiner Kirche weitergeht? Einer Kirche, die sich einsetzt für die, die sie brauchen. Einer Kirche, die ganz auf die Liebe baut und sich für nichts zu schade ist. Einer Kirche, die brennt, weil ER, Jesus, in

der Mitte all dieser kleinen Zellen lebt und brennt. Einer Kirche, die Netzwerk geworden ist, lebendiger Organismus für diese Welt. Mein Nachtgebet kreiste um die Pinsel, die Anita geschenkt worden waren. Der Pinsel weiß nicht, was durch ihn geschieht und was durch ihn Gestalt annimmt. Er überlässt sich ganz der Hand des Meisters. Er, der Meister, ist es, der das Werk entstehen lässt. Der Pinsel ist nur Werkzeug. Ich „sah“, was Gott, der Meister, in diesen Tagen hatte entstehen lassen; ich „sah“ die vielen frohen Gesichter der Jugendlichen und derer, denen wir geholfen hatten, vor mir; ich „sah“ eine neue Gestalt der Kirche, die – arm, elementarisiert, auf die Gegenwart Jesu zurückgeworfen – wieder neu zu dem wird, was ihr als Ruf eingeschrieben ist: Salz, Sauerteig und Licht für diese Welt zu sein. Wer Interesse hat, den ausführlichen Erfahrungsbericht des Workcamps in Bosnien zu lesen, erhält diesen bei:

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Meinolf Wacker Pastor im Pastoralverbund Kamen-Kaiserau Tel.: 0 23 07 / 9 64 37 15 E-Mail: meinolfwacker@ gmx.de

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fragte, ob wir noch etwas bräuchten. Ich winkte ab, denn er war mir alles andere als sympathisch. Aber nach zehn Minuten kam der junge Mann wieder. Er hatte zwei neue Pinsel in der Hand und übergab sie mir. Ich war ganz gerührt, denn einen solchen Schritt konkreter Hilfe hatte ich ihm nicht zugetraut. Ich hab gelernt, mich nicht nur vom Äußeren eines Menschen leiten zu lassen, sondern wirklich an die Liebe im anderen zu glauben!“ 23 Wohnungen haben die Jugendlichen renoviert, Wohnungen, die in völlig verschiedenem Zustand waren. Bei Frau Beslic sah eigentlich alles noch recht gut aus. Und so rumorte in einigen die Frage: „Warum tun wir das hier?“ Beim Abschied vertraute die alte Damen dann den Jugendlichen an: „Ich bin immer so allein, und in meiner Familie herrscht so viel Ungerechtigkeit, dass es für mich die größte Freude war, dass ihr einfach gekommen seid und diese Tage mit mir wart. Das war die größte Freude dieses Jahres!“ Nach getaner Arbeit brannte Abend für Abend auf der großen Wiese vor dem Pfarrhaus, auf dem die zehn Zelte der Campteilnehmer aufgebaut waren, noch ein Feuer. Es wurde gespielt, erzählt, gelacht, gesungen und getanzt. Dieses Feuer war wie ein Symbol des Camps. Abend für Abend entfachten es die Jugendlichen selbst. Sie brachten sich füreinander, miteinander und eben für andere ins Spiel und dabei öffnete sich so manches Herz. Und dieses Feuer wärmte viele, ja, es zog Kreise unter den Einheimischen und weit darüber hinaus. Auch der muslimische Bürgermeister Asim Sarajlić, den wir im Frühjahr des Jahres kurz besucht hatten, nahm das Engagement der jungen Leute wahr. An der Hauptausfallstraße nach Nordbosnien hatten wir Andja, einer alten Frau, die in völlig verkommenen Zuständen lebte, geholfen, ihr Haus

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Ministranten auf der Suche nach der wahren Quelle 540 Ministrantinnen und Ministranten aus 16 Dekanaten, rund 50 Betreuer, neun Reisebusse, über 26 000 gefahrene Kilometer und mehr als 20 Stunden Fahrt – das sind aus Paderborner Sicht einige Zahlen, die das große Event für Ministrantinnen und Ministranten im Jahr 2010 charakterisieren: die Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom. Unter dem Leitwort „Aus den wahren Quellen trinken“ nahmen im August 540 Mädchen und Jungen, die in den Gemeinden des Erzbistums Paderborn ihren Dienst am Altar versehen, an der Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom teil. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des internationalen Ministrantenbundes CIM waren über 50 000 Messdienerinnen und Messdiener aus 17 europäischen Nationen zu Begegnung und Austausch in die Ewige Stadt eingeladen. Mit über 45 000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen bildeten dabei die Teilnehmer der deutschen Diözesen die größte Wallfahrergruppe. Am ersten Tag machten sich die Ministrantinnen und Ministranten von zentralen Orten innerhalb des Erzbistums auf den gemeinsamen Weg nach Rom. Nach dem Bezug der

Hotels am nächsten Tag feierten die Paderborner Ministranten dann zum Auftakt vor Ort einen gemeinsamen Gottesdienst in der Chiesa Nuova. Dr. Peter Hahnen, Vizepräsident des CIM, hieß hierbei alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Rom herzlich willkommen und lud – wie auch anschließend Diözesan-Jugendpfarrer Stephan Schröder – die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dazu ein, sich in den folgenden Tagen der Quellen des eigenen Lebens und des Glaubens bewusst zu werden. Nach dem internationalen Abendprogramm des CIM am Dienstag, bei dem unter anderem eine fünf Meter große Statue des hl. Tarzisius (Schutzheiliger der Messdiener) vorgestellt wurde, bildete die Teilnahme an der Generalaudienz am Mittwoch den Höhepunkt der Ministrantenwallfahrt. Mehr als 100 000 Gläubige hatten sich hierzu auf dem Petersplatz versammelt. In seiner Ansprache hob Papst Benedikt XVI. die besondere Bedeutung der Messdienerinnen und Messdiener im Gottesdienst hervor. Ihr Dienst trage dazu bei, „dass Jesus mehr erfahrbar wird, dass die Menschen mehr spüren und erkennen: Er ist da.“ Die weitere Zeit vor Ort gestalteten die Gruppen der einzelnen Gemeinden und Pastoralverbünde in Eigenregie. Auf dem Programm standen hierbei die vier römischen Hauptkirchen, die Katakomben an der Via Appia Antica oder beispielsweise auch die Vatikanischen Museen. Einigen Ministranten bot sich dabei auch die Möglichkeit, an den Feierlichkeiten zum Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore (Maria Schnee) teilzunehmen.

Den Abschluss der gemeinsamen Tage bildete dann am Freitagnachmittag noch einmal ein diözesaner Gottesdienst in der ältesten Marienkirche in Rom, Santa Maria in Trastevere, bevor sich am Samstag die Reisebusse wieder in Richtung Deutschland in Bewegung setzten. „Die gemeinsamen Tage fanden bei den jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine äußerst positive Resonanz“, so Klemens Reith, Referent für Ministrantenpastoral, in einem ersten Fazit des Leitungsteams. „Die gemeinsame Besinnung auf die Quellen des Glaubens und auch die Erfahrung der Gemeinschaft mit vielen anderen Jugendlichen auf dem Petersplatz können und werden positive Impulse für die Ministrantenpastoral in den Gemeinden und Pastoralverbünden, aber auch auf diözesaner Ebene setzen. Hieran gilt es anzuknüpfen.“

g Markus Kemper Ehrenamtlicher Mitarbeiter aus dem Pastoralverbund Menden-West


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Satireschnipsel s ist ja hintergrund chte ich: Na, da d ohne Migrations un it m en rn Le Mal hörte, da da s n ste d einer er un m en zu Interkulturelle lm d nshintergrun tapete mit Pa tio to ra Fo ig e M ein t or an W s h Als ich da am als Bild von bei nämlic t. Ich dachte da ntergrund gleichs or hi W ns s tio ne nd, ra hö ig sc M mal ein rde. Ein Traumla se liegen. Ein mal migrieren wü ter der Kokosnüs ein bt un n kle te, be ge at Le h em sic em ng in Hä n in se oder hinter n man irgendwan ende Vision, vor hr wä er m im s al einem Ort, an de Bild, b als wandgroßes das man deshal las ich in einer t. iss rg ve t st viel später ch Er ni . es im ch he an ks m uc it ck m hat, da Wolkenku s Wort nicht einfa nge, dass man da tli s Wort wie etwa ar re ch zw ba Flü er be d nd ha un n er wu Ein r Migratio er Ausländ s Bundesamtes fü verwenden sei. Jed zu m riu er. ite nd kr gs Verlautbarung de slä i ein Au definiertes Ordnun nshintergrund se rjenigen lle, da es als klar sch mit Migratio en M immer zu de er jed äß t so verwenden so em ch sg ni on er iti ab fin d, 1950 de un gr h na er lic hint ren näm mmen, die ch einen Migrations Menschen absta ntergrund gehö n hi vo ns e tio di ra er ig M od t sind Menschen mit 50 eingewander ppe, die nach 19 ern lassen, und Bevölkerungsgru h haben einbürg sic sie er hl wo ob d. ergrund, grund, waren ab eingewandert sin Migrationshinter n Migrationshint re en ih er ein n ll od lte Fa n ha he em be sc ut nder n zwar in jed stan die De Ehemalige Auslä n und in Kasach ssiedler also, habe sse au ät Ru e Sp di d, er an hi ssl sie Deutsche aus Ru das, obwohl man t sind. Nach der e Ausländer, und nicht eingebürger in ihrem Leben ni e te. ut nn he s na bi n d ste un hi igriert die Fasc und. ch Deutschland m schlimmer noch igrationshintergr Menschen mit M bereits vor 1950 na e ge di chnamen tragen lin er, m Na m nd en kö slä elb Ab Au Es gibt ner, die dens r sie noch ihre oh de ew we rfb d Do sin Lappen ohne e ik ist ch r ostwestfälis Lappland gibt es nu in Definition der Stat d ch sin Au d . so un al gr origines die USA, Kanada tionshinter Ostwestfälische Ab sind. Länder wie s Ganz ohne Migra g. eg un rw er te ölk rade un ev er rfb m l der Do wohl sie im beispielsweise ge wie über ein Vierte hon da waren, ob Holländer werden sc e Di er und m d. gr er im un e nt gr di hi er ns d, nt grun it Migratio igrationshi Migrationshinter als Menschen m m aus Leuten mit M d de % r un te 90 gr er un zu n nt e hi he eis ns ste ilw en zwar te ohne Migratio hn n wo er oder Australien be nd en rlä ag ue nw Sa oh er mit W onaten von hintergrund. Fall ist. Holländ in den Sommerm grund keinen Migrations s gar nicht der b al da sh hl de wo n Migrationshinter ob be ha n, empfunde it Menschen mit hon dort und m sc g er un m gn im ge er Be ab r ren h bei de Meeresspiegel, wa tte nehmen Sie sic . Als katholische nicht wissen – bi les al s da Sie rbereitet werden n vo ll Wen Fa em jed in Kirche sind. en, sollte anders vorkomm wir missionarisch in Acht. hl em wo ein aus e ob , di zu n, de he it Mensc ist ganz draußen so auf Frem Die Begegnung m ly incorrect“ und ch nicht einfach al au das tic ja oli ist r „p t, wi s ha n al he nt an ge ler orn t kennenge ck, zuck gilt m gu Ru al . m ht st ac Kirche von Paderb er m d ge un h nshintergr an da was falsc hen mit Migratio t vorbei. Wie schnell hat m man aber Mensc n en ch und unerwarte nnt man dann W zli . öt en pl eis d Kr un gr er nt hi Kennenlernens ne ns es tio den korrekten es ra di ig s sonst M es oz ne Pr oh n d en Sie die nicht, en mit un Farben. De Schubladendenk Definition. Bitte les ischen eben die re rw kla ve e , ein ist s es an oz dr nah esen Pr Wenn man zu t hat auch für di einfach an!!! en. Das Bundesam rn ung. Fangen Sie Le gn s ge lle re Be r tu ul de rk it m inte en rd we ts so schnell nich wird es nämlich Udo Reineke

Unser Schwerpunktthema der nächsten Ausgabe:

Engagement für die Zukunft Am 25. Juli 2010 unterzeichnete Erzbischof Becker die Fortschreibung der „Grundlagen und Eckpunkte Katholischer Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn“. Sie lenken den Blick als diözesane Gesamtkonzeption auf das, was für die jetzige und zukünftige Gestaltung von Katholischer Jugendarbeit zu tun ist. Dabei wird zweierlei deutlich: wie wichtig die verbindenden Elemente – das Charakteristische an katholischer Jugendarbeit – bei allen Spezifika der unterschiedlichen Träger sind und dass eine Jugendarbeit, die ihr eigenes Profil hat und die jungen Menschen in den Mittelpunkt des Handelns stellt, zukunftsträchtig ist. In der nächsten Ausgabe möchten wir einen Blick werfen auf zukunftsgerichtete Ansätze in den verschiedenen Bereichen der Katholischen Jugendarbeit. Beiträge hierzu sind herzlich willkommen.

uss l h c s s n o i t k a d e R 2010 15. November


Jugendwallfahrt des BDKJ zum Gnadenbild der Gottesmutter in Werl

„Ruf mich an!“ Die Jugendwallfahrt des BDKJ-Diözesanverbandes Paderborn findet am 25. Juni 2011 für alle Jugendlichen ab 14 Jahre statt. Nicht nur die Mitglieder der zehn Jugendverbände sind eingeladen, alle jungen Christen werden aufgerufen, zum Gnadenbild der Gottesmutter in Werl zu pilgern. Die große Jugendwallfahrt wird anlässlich des Jubiläums „350 Jahre Wallfahrt zur Gottesmutter in Werl“ organisiert. Dabei spielt besonders eine Rolle, dass Pilgern im Trend liegt und für viele Jugendliche diese Jugendwallfahrt eine erste positive Erfahrung des Pilgerns sein soll. Im Jahr 2011 wird es dabei ganz verschiedene Möglichkeiten geben. Da wäre die klassische Jugendwallfahrt: Von verschiedenen Orten aus, zwischen sechs und 18 Kilometern entfernt, wird nach Werl zu Fuß gepilgert. Aber die Jugendwallfahrt wird auch sportlich erlebbar sein: Mit dem Fahrrad soll es von Dortmund oder per Inliner beziehungsweise als „Mar(i)athon“ von Soest nach Werl gehen. Sicher ist, dass alle Teilnehmer mit der Morgensonne und noch viel früher aufbrechen, damit sie um 8 Uhr gemeinsam in Werl frühstücken können. Anschließend wird der Rest des Weges gemeinsam zurückgelegt. Um 10 Uhr wird zusammen mit Weihbischof Matthias König ein Pontifikalamt in der Wallfahrtsbasilika gefeiert. Anschließend erwartet alle Teilnehmer ein bunter Frühschoppen mit Musik und Programm. Es besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, bereits am Freitagabend in den gastgebenden Pfarrheimen anzureisen, dort zu übernachten und nach einem kleinen Frühstück in Richtung Werl aufzubrechen. Pilger, die rund um Werl wohnen, starten aus ihren Heimatgemeinden. Weitere Aktionen, die in den nächsten Ausgaben der „information“ vorgestellt werden, sind im Vorfeld geplant. Unter anderem wurde während des Libori-Festes eine „Stimme für Maria“ gecastet und bereits ausgewählt. Die „Stimme für Maria“ wird die KJG-Diözesanvorsitzende Patricia Kesseler.

g Dirk Lankowski

Ausblick DiözesanMinistrantenwallfahrt

„ER macht uns Beine – und sie machte(n) sich auf den Weg“ Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt …“ – das klingt fast schon nach einem festen Bestandteil der Ministrantenpastoral im Erzbistum. Und so ähnlich verhält es sich ja auch: Gerade zurückgekehrt aus Rom von der 50. Internationalen Ministrantenwallfahrt, gilt es schon, die nächste Großveranstaltung in den Blick zu nehmen. Seit 350 Jahren gibt es die Tradition, sich auf den Weg zur Gottesmutter nach Werl zu machen. Das ist tatsächlich mehr als ein Grund, zu feiern und zu danken. In die Reihe derer, die im Jubiläumsjahr nach Werl pilgern, fügen sich dann auch Ministrantinnen und Ministranten des Erzbistums ein. Am 9. Juli 2011 soll die SternWallfahrt stattfinden. Aus allen Ecken und Enden des Bistums werden sie kommen, aus Dörfern und aus Städten, Ministrantinnen und Ministranten aller Altersgruppen – eingeladen, ein Fest des Glaubens zu feiern. Das Motto will diese Bewegung aufnehmen: „ER macht uns Beine – und sie machte(n) sich auf den Weg“ (Lk 1,39). Die ersten Planungsschritte sind schon gegangen; die Vorfreude ist groß, und wenn alles klappt, dann wird Werl in ein Meer von jungen Menschen eintauchen, die ihre Weg-Erfahrungen mitbringen. Im Laufe des Vormittags setzen sich an verschiedenen Stellen Gruppen in Bewegung, treffen zum Mittagsgebet an der Basilika ein, stärken und erholen sich und feiern dann gemeinsam mit Erzbischof Hans-Josef Becker die hl. Messe. So der grobe Rahmen für die Wallfahrt. Der Feinschliff und weitere Informationen kommen über die Kirchengemeinden zu allen, die Interesse haben, „sich Beine machen zu lassen“ und gemeinsam ein Stück des Weges zu gehen.

g Klemens Reith Referent für Ministrantenpastoral

en! k r e m r o Bitte V

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Jugendliche feiern Libori-Fest

„O heiliger Libori, sei die Brücke hin zu ihm …“ Farbenfroh präsentierte sich der Hohe Dom beim LiboriPontifikalamt mit den Jugendlichen. Weihbischof Hubert Berenbrinker feierte in diesem Jahr zusammen mit den Jugendlichen den Gottesdienst. Konzelebranten beim Pontifikalamt waren Diözesanjugendseelsorger Stephan Schröder, BDKJ-Diözesanseelsorger Lars Hofnagel sowie die Diözesanseelsorger der katholischen Jugendverbände. Vorbereitet wurde der Gottesdienst vom „Forum Jugendarbeit“, das in den vergangenen Jahren die „Grundlagen und Eckpunkte Katholischer Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn“ neu erarbeitet hat. Diese waren am Libori-Sonntag von Erzbischof HansJosef Becker unterzeichnet und in Kraft gesetzt worden. „Wir bringen uns ins Spiel!“, hieß es zu Beginn des Gottesdienstes. Jugendliche stellten verschiedene Formen und Orte Katholischer Jugendarbeit vor und luden die Gottesdienstbesucher ein „mitzuspielen“: Als Symbol für ihr „vielfarbiges“ Engagement warfen sie bunte Bälle in die Kirchenbänke, die von den Menschen aufgefangen und weiter durch die Reihen geworfen wurden.

Weihbischof Hubert Berenbrinker würdigte in seiner Predigt „Grundlagen und Eckpunkte Katholischer Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn“. Hier seien die Jugendlichen in ihren gegenwärtigen Lebenswelten neu in den Blick genommen worden, damit sich „die lebensfördernde Kraft“ Katholischer Jugendarbeit voll entfalten könne. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Arnsberger Gruppe „Like a breeze“ unter der Leitung von Ute Balkenohl gestaltet. Hier gab es eine Premiere. Zum ersten Mal erklang im Pontifikalamt mit der Jugend und im Pontifikalamt mit den Messdienern ein neu komponiertes geistliches Libori-Lied in der Öffentlichkeit. „O heiliger Libori, sei die Brücke hin zu ihm, o heiliger Libori, sei ein Licht, wenn wir nichts sehn“, heißt es in dem Lied, geschrieben und komponiert von Ute Balkenohl aus Arnsberg. Damit gewann sie den Wettbewerb für ein neues Libori-Lied, der im Herbst vergangenen Jahres vom damaligen

Domdechanten Weihbischof Manfred Grothe, von der Abteilung Jugendpastoral/Jugendarbeit im Erzbischöflichen Generalvikariat sowie dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) initiiert worden war. Der zweite Preis ging an Johannes Rau und Gerharda Terlau aus Herne, der dritte Platz an Ulrich Düllberg aus Arnsberg. Das Metropolitankapitel am Hohen Dom hatte das Preisgeld in einer Höhe von insgesamt 900 Euro für den Wettbewerb zur Verfügung gestellt. „Sie haben das Liedgut des Erzbistums bereichert“, dankte Weihbischof Manfred Grothe der Komponistin stellvertretend für die Initiatoren des Wettbewerbes. „Sie haben es ermöglicht, dass wir mit Schwung und Rhythmus ein neues Libori-Lied singen können.“ Ute Balkenohl berichtete, dass es ihr viel Freude gemacht habe, sich mit Liborius zu befassen und das Lied zu komponieren.

g pdp


Dein Leben, deine Worte legten Zeugnis ab, Du warst bereit, den Weg zu gehn. Als Bote Gottes gingst Du zu den Menschen hin, und gabst ihnen zu verstehn: Gott ist das Licht auf unsren Wegen, wenn wir nur noch Schatten sehn. Er ist der Duft von tausend Rosen, wenn wir nur riechen, was vergeht. Und wenn Jesus uns einst heimruft, sei's am Tag, sei's in der Nacht, bist Du dann an unsrer Seite, hat uns ein Freund nach Haus gebracht! Woher hast Du gewusst, dass es Gott ist, der da spricht? Wie konntest Du ihn hörn, bei dem lärm, der um uns ist? Oh Heiliger libori, sei die Brücke hin zu ihm, oh Heiliger libori, sei ein licht, wenn wir nichts sehn! Geleit uns sicher, steh uns bei, nimm uns‘re Hand, denn es ist wichtig, wer uns führt. Und ruft uns Christus werden wir den Flügeln folgen, auch wenn die Strecke uns verwirrt. Es ist so schwer, den Weg zu finden, wenn die Nacht den Tag verdrängt. Es ist so schwer, den Kurs zu halten, wenn der Nebel uns umfängt.‘ Doch weil ich weiß, dass einer da ist, der dieselben Wege nahm, trau ich mich Schritt für Schritt nach vorne, und schließ mich Deiner Richtung an. Woher hast Du gewusst, dass es Gott ist, der da spricht? Wie konntest Du ihn hörn, bei dem Lärm, der um uns ist? Oh Heiliger Libori, sei die Brücke hin zu ihm, oh Heiliger Libori, sei ein Licht, wenn wir nichts sehn! (leise) Woher hast Du gewusst, dass es Gott ist, der da spricht? Wie konntest Du ihn hörn, bei dem Lärm, der um uns ist? (laut) Oh Heiliger Libori, sei die Brücke hin zu ihm, oh Heiliger Libori, sei ein Licht, wenn wir nichts sehn! Oh Heiliger Libori, sei die Brücke hin zu ihm, oh Heiliger Libori, sei ein Licht, wenn wir nichts sehn!

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26 „Survival Tour“ als Highlight beim „Sommerpuls“ der Jugendbildungsstätte Kupferberg Der bereits vierte „Sommerpuls“ der Jugendbildungsstätte Kupferberg in DetmoldHeidenoldendorf begeisterte in diesem Jahr wieder die Jugendlichen. Spannende Aktionen galt es zu erleben und sich dabei auf vielfältige Weise auszuprobieren. Bei einer „Jagd nach dem Meisterdieb“ jagten zwei Ermittlerteams einen Agenten zu Fuß, mit Bus und Bahn durch die Detmolder Innenstadt. Die Spur zu halten gelang mit Hilfe von Handyortung, dennoch dauerte es drei Stunden, bis der Entflohene umzingelt und gefasst war. Bei „Sei(l) gespannt“ lernten die Teilnehmer, scheinbar Unüberwindbares zu überqueren: Nach Knotenkunde und Training mit niedrig gespannten Seilen gelang es ihnen am Nachmittag, ein Seil zwischen eine tiefe Schlucht zu spannen, sich ein Sicherheitssystem zu bauen und dann die gegenüberliegende Seite zu erreichen. Ein Highlight im Programm war die „Survival Tour“. Die Jugendlichen

So pocht der Sommer … wurden mit verbundenen Augen in die Nähe von Rietberg gebracht und dort „ausgesetzt“. Mit Karte, GPS und zu Fuß suchten sie sich den richtigen Weg und am Abend eine Übernachtungsmöglichkeit, um am nächsten Tag nach über 40 Kilometern das Ziel auf dem Kupferberg bei Detmold zu erreichen. Die zweite Woche der Veranstaltung startete mit einem „Inseltag“, um den Pulsschlag herunterzufahren. Mit Traumreisen, Musik, kreativen Pausen und Dingen erlebten die Teilnehmer pure Erholung. Schwungvoll ging es mit einem Tanztag weiter, während bei der nächsten Veranstaltung der Kochlöffel geschwungen wurde. Einmal in einer richtigen Großküche kochen und von einem Profi Tipps erhalten, das erlebten die Teilnehmer beim „Was darf es denn sein?“. Nach einem ausgiebigen Kochtraining wurden im Kochduell eine Mais-ReisPfanne mit Hähnchenbruststreifen, eine Bananenzimtspeise und andere Köstlichkeiten gezaubert, die von der Jury am Abend gelobt und mit den Köchen genossen wurden. Am letzten Tag des „Sommerpuls“Programms bewiesen die Jugendlichen „Fingerfertigkeit“ und gestalteten große Marionetten. Die Veranstalter, das Team der Jugendbildungsstätte Kupferberg, freuten sich über die gute Resonanz: „Neben den vielen Angeboten für Kinder im kompletten Programm der Stadt Detmold für die Ferien möchten wir auch Jugendlichen Alternativen zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung geben“, nennt Anita Thiede, pädagogische Mitarbeiterin in der Jugendbildungsstätte, die

Intention für die Veranstaltung. „Mit unseren Möglichkeiten für erlebnispädagogische Herausforderungen und musische und kreative Methoden können wir den Teilnehmern die Chance geben, sich neu und anders auszuprobieren und kennenzulernen“, so Thiede. Mehr Informationen im Internet unter: www.jugendbildungsstaettekupferberg.de

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Holger Busch Jugendbildungsstätte Kupferberg Auf dem Kupferberg 1 32758 Detmold


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27 BDKJ übernimmt Ganztags- und Betreuungsangebote an Schulen des Erzbistums BDKJ übernimmt Ganztags- und Betreuungsangebote an Schulen des Erzbistums

Schüler in Identitätsentwicklung und Kreativität stärken Seit dem Beginn des Schuljahres arbeiten das Erzbistum Paderborn und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an den Schulen in Trägerschaft des Erzbistums zusammen. Der BDKJ-Diözesanverband Paderborn hat an sieben Schulen die Trägerschaft der pädagogischen Übermittagsbetreuung und des außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangebotes übernommen. „Als Kooperationspartner erhält katholische Kinder- und Jugendarbeit die Chance, ihre Inhalte durch Angebote im Umfeld von Schulen weiterzugeben“, freut sich BDKJDiözesanvorsitzende Kathrin Jäger. Diese Form des Engagements eröffne die Chance, Kinder und Jugendliche im Lebensfeld Schule zu erreichen. „Wir sind ein verlässlicher Partner, der Kontinuität gewährleistet und Erfahrung in der Jugendarbeit mitbringt“, erklärt Jäger. Vom Kooperationsprojekt werden das Mallinckrodt-Gymnasium in Dortmund, die Hildegardis-Schule in Hagen, die Marienschule in Brilon, die Realschule St. Walburga in Meschede, das Gymnasium St. Xaver in Bad Driburg, die Realschule und das Gymnasium St. Ursula in Attendorn profitieren. BDKJ und Erzbistum erhoffen sich, dass bereits bestehende Kooperationsformen ausgebaut sowie neue Formen der Zusammenarbeit erprobt werden. Durch die Trägerschaft stellt der BDKJ einen Rahmen zur Verfügung, in dem sowohl seine zehn Mitgliedsverbände als auch andere Akteure im regionalen pastoralen Raum Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Schule sammeln und intensivieren können. Kathrin Jäger: „Mit seinen zehn Mitgliedsverbänden bildet der BDKJ eine große Vielfalt der Interessen von Jugendlichen ab.“

Der BDKJ will im Zusammenspiel mit Lehrern, Schulsozialarbeitern und Schulseelsorgern die Förderung der ganzheitlichen Bildung und die Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt des Projektes stellen. Eine wichtige Handlungsgrundlage bietet dabei die „Perspektive 2014“, das von Erzbischof Hans-Josef Becker initiierte pastorale Arbeitsprogramm. Entsprechend diesem Programm richtet sich das Kooperationsprojekt an einer „Pastoral der Berufung“ aus und orientiert seine Aktivitäten an den vier Leitlinien: „Glauben verkünden“, „Diakonisch handeln“, „Missionarisch Kirche sein“ und „Berufungen wecken“. Ein Verband, der bereits die Möglichkeit der neuen Kooperation nutzt, ist die Katholische Studierende Jugend (KSJ), die an allen Schulen „Schülertreffs“ organisieren wird. Da wird es

unter anderem um Patenprojekte gehen – ältere Schüler helfen jüngeren Schülern –, aber auch um Angebote in der Mittagspause. In den Schülertreffs sollen sich die Jugendlichen nach dem Leitgedanken „Jugend leitet Jugend“ selbst organisieren und so Partizipation leben sowie Schule aktiv und kreativ gestalten. Auch die anderen Jugendverbände, die zum Teil in den Städten und Gemeinden aktiv sind, können mit Angeboten das Programm vervielfältigen. „Wir wollen die Schüler in ihrer Identitätsentwicklung und Kreativität stärken“, hofft Jäger auf einen Erfolg der Kooperation.

g Dirk Lankowski


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BDKJ und MalteserJugend laden zur 53. Sternsingeraktion ein

„Kinder zeigen Stärke“ „Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?“, mag sich so mancher fragen, wenn es kurz nach den Sommerferien bereits um die Sternsingeraktion geht. Die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder mit allein 500 000 Sternsingern in Deutschland will jedoch auf allen Ebenen gut vorbereitet sein. Und so erscheinen jetzt die Materialien für die Verantwortlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter, die die Kinder bei der Aktion Jahr für Jahr tatkräftig unterstützen. Im Jahr 2010 nahmen im Erzbistum Paderborn allein 730 Gruppen mit 15 000 Sternsingerinnen und Sternsingern teil und sammelten über 2,42 Millionen Euro. Mit dem Geld werden rund 2 400 Projekte in 110 Ländern dieser Welt gefördert. In diesem und im nächsten Jahr kooperiert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn mit der diözesanen Malteser-Jugend und stellt ihr Projekt beispielhaft vor: eine Gesundheitsstation für unter- und mangelernährte Kinder in Uganda. Das Motto der 53. Aktion lautet „Kinder zeigen Stärke“. So laden BDKJ und Malteser-Jugend alle ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer der Sternsingeraktion im Erzbistum zur Sternsingerwerkstatt ein. Diese findet am Samstag,

30. Oktober 2010, ab 9.30 Uhr im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, in Dortmund statt. Neben der Vorstellung des diesjährigen Beispielprojektes soll es dabei vor allem um das gegenseitige Kennenlernen und den Erfahrungsaustausch untereinander gehen. In den Nachmittagsworkshops können afrikanische Rhythmen getrommelt oder kann das ugandische Nationalspiel Omweso gebastelt und ausprobiert werden; die Teilnehmer können sich mit der Gestaltung von liturgischen Elementen zur Sternsingeraktion beschäftigen oder sich über das Kindermissionswerk als Träger der Aktion informieren. Als Gast wird in diesem Jahr Sebastian Ulbrich dem Kindermissionswerk „ein Gesicht geben“ und die Sternsingeraktion in den Kontext der Entwicklungszusammenarbeit stellen. Zahlreiche Anmeldungen sind bis zum 15. Oktober beim BDKJ unter 0 52 51 / 28 88-4 00 oder info@bdkjpaderborn.de erwünscht.

Am 15. Januar 2011 findet zum Abschluss der Aktion der diözesane Dankgottesdienst im Hohen Dom zu Paderborn statt, zu dem alle Sternsingerinnen und Sternsinger, Verantwortlichen, Multiplikatoren und Interessierten eingeladen sind.

g Melanie Fecke BDKJ-Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit Am Busdorf 7 33098 Paderborn 05251 2888 407 fecke@bdkj-paderborn.de


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Gruppenleiter informieren sich zum Thema „Kindeswohlgefährdung“

Malteserjugend und Landjugend qualifizieren sich Internationale Gerichte beim Projekt „JUNGE(N) KÜCHE“

Jungen kochen mit Promis und für Mädchen In Kooperation mit der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) organisierte die Malteser- Jugend zwei Fortbildungsveranstaltungen zum Thema „Kinder schützen“. Insgesamt nahmen über 30 ehrenamtliche Gruppenleiterassistenten und Gruppenleiter das Angebot wahr, sich einen Tag lang mit den Fragen rund um das Thema „Kindeswohlgefährdung“ auseinanderzusetzen. Als Fachreferent trat bei der ersten Veranstaltung in Büren der stellvertretende Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister aus Paderborn auf. In Welschen-Ennest stand Susanne Schönauer, ehemalige BDKJKreisvorsitzende und Kinderschutzfachkraft des Kreises Olpe, mit ihrem Fachwissen zur Verfügung. Die Definition des Begriffes „Kindeswohl“ beziehungsweise der „Kindeswohlgefährdung“, die rechtlichen Hintergrundinformationen, die Vorstellung von Anzeichen, die auf eine Gefährdung hinweisen könnten, dienten als Grundlage für einen regen Austausch. Anhand von Praxisbeispielen wurde die Vorgehensweise bei einem Verdacht auf eine Gefährdung theoretisch durchgespielt.

g Magdalena Wecker Mehr Infos zum Thema Kindeswohlgefährdung: www.bdkj-paderborn.de

Reges Treiben herrscht immer montags beim Projekt „JUNGE(N) KÜCHE“ im „Kinder-, Jugend- & Kulturhaus“ der St.-Johannes-NepomukGemeinde in Finnentrop. Ausgehend vom Wunsch einiger männlicher Besucher, ähnlich wie in den Kochshows selbst etwas auf die Beine zu stellen, hat der Treff das Projekt seit Frühjahr 2010 im Programm. Das Projekt setzt sich aus vier Modulen zusammen. Ein internationaler Kochkurs findet immer montags statt, Zielgruppe sind männliche Kinder und Jugendliche ab Klasse 5. Die Mädchen werden dann zu bestimmten Anlässen, beispielsweise „Junge(N) Küche on tour“, eingeladen. Im Mittelpunkt stehen das gemeinsame Einkaufen und Kochen, das Kochen von Wunschrezepten sowie die Erfahrung, dass selbst gekochtes Essen gut schmeckt. Finanziert wird das Projekt übrigens von einigen Sponsoren, und die Eltern steuern Rezepte bei. Auch ein „Promikochen“ wird alle paar Wochen mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft organisiert. Promis, die ihr Lieblingsgericht gekocht haben, stellen dann den Kontakt zum nächsten Promikoch her. Weiterhin steht in der Einrichtung während der Öffnungszeiten immer ein Obstkorb mit Früchten der Saison bereit, aus dem sich die Besu-

cher unentgeltlich bedienen können. Donnerstags gibt es dazu kostenlos geschmierte Brote und Wintertee aus dem Samowar. Außerdem geht die „Junge(N) Küche on tour“: Die Teilnehmer besuchen in unregelmäßigen Abständen Restaurants vor Ort, um einen Blick hinter die Kulissen der „Profis“ zu bekommen.

g Michael Hunold Diplom-Sozialpädagoge, Leiter der Einrichtung Kinder-, Jugend- & Kulturhaus der St.-NepomukKirchengemeinde Am Markt 5 57413 Finnentrop

Tel. & Fax: 0 27 21 / 5 07 48 www.kinderjugendkulturhaus.de E-Mail: kinderjugendkulturhaus@ web.de


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30 Zukunftswerkstatt für Kinder im Jugendbegegnungszentrum

Neue Zusammensetzung des Paderborner Diözesanjugendführungskreises

(JBZ) Liebfrauen

Michael Kraft neuer stellvertretender Diözesanjugendsprecher der Malteser

„Wenn ich König von Arnsberg wäre, dann würde ich …“ „Wenn ich König von Arnsberg wäre, dann würde ich … ein riesiges Schwimmbad mit einer vier Kilometer langen Rutsche bauen!“ So fing es an bei der Zukunftswerkstatt für Kinder, die im Jugendbegegnungszentrum (JBZ) Liebfrauen stattfand. Gesagt, getan. In der Zukunftswerkstatt konnten die Kinder die Stadt mit kritischen Augen sehen und arbeiteten auf Veränderungen hin, damit Arnsberg für Kinder schöner und lebenswerter werden kann. Mitbestimmung und Mitgestaltung haben dabei im JBZ höchste Priorität. Wenn sich Kinder wünschen dürfen, wie ihre Stadt aussehen soll, dann reichen die Ideen von „schulfreier Welt“ über „jeder findet jeden Tag 500 Euro“ bis hin zur Idee, dass es keine Streitereien mehr untereinander gibt. Nach der Ideensammlung der „kleinen Könige“ wurde gewertet: Welcher Wunsch ist mir am wichtigsten? Herausgekommen sind zwei Gruppen: Die eine beschäftigte sich mit der Frage, welche Einkaufsmöglichkeiten es in Arnsberg für Kinder gibt, und die zweite nahm das Freibad „Storchennest“ unter die Lupe. Die Ergebnisse wurden in der Kunstsommerwoche im JBZ ausgestellt. Darin zu sehen waren Fotos und Beschreibungen von Geschäften in Arnsberg und vom „Storchennest“ – Vorteile, Nachteile, Daten und Fakten reihten sich ein in die Liste der Ängste und Hoffnungen, wie es in Zukunft mit der Stadt Arnsberg, mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitgestaltungen für Kinder weitergehen

kann. Den Teilnehmern der Zukunftswerkstatt wurde eines klar: Es reicht ihnen nicht, dass sie utopische Modelle erstellt haben, wie es idealerweise im „Storchennest“ und in der Altstadt aussehen soll. Sie möchten weitere Informationen sammeln und sich mit dem Bürgermeister, dem Kneippverein und den Vermietern von Arnsberg in Verbindung setzen, um erste Veränderungen in die Wege zu leiten. Manchmal ist es einfach, mit kleinen Mitteln Großes zu bewirken. Als Beispiel nahmen sie das alte „Bußmeier“-Geschäft. Hier steht das Gebäude zwar genauso leer wie viele andere Geschäfte, durch die bunt gestalteten Fensterscheiben als Hinweis auf die Kunstsommeraktion „Museo Aero Solar“ wirkt es aber viel schöner als die leeren Gebäude zwei Häuser weiter. Den Kindern gefällt es. Mit einer Pressekonferenz endete der erste Teil der Zukunftswerkstatt für Kinder. Nach den Sommerferien geht es weiter – und vielleicht setzt sich ja auch der ein oder andere Erwachsene dafür ein, dass ein paar Wünsche und Ideen der Kinder in die Realität umgesetzt werden können.

Jugendbegegnungszentrum Liebfrauen Arnsberg Ringlebstr. 12 59821 Arnsberg Tel. 02931-16409 Fax 02931 - 23429 email: info@jbz-arnsberg.de

Im Rahmen des 32. Diözesanpfingstzeltlagers fand eine außerordentliche Diözesanjugendversammlung statt. Grund dafür war der Wechsel von Kathrin Hellwig als stellvertretender Diözesanjugendsprecherin in das Bundesjugendreferat. Die Delegierten wählten Michael Kraft zu ihrem neuen stellvertretenden Diözesanjugendsprecher. Zusammen mit Sabrina Wiesing (Diözesanjugendsprecherin), Friedrich Graf von Spee und Jennifer Berger (beide Jugendvertreter), Norbert Scheckel (Jugendseelsorger), Dominik Spanke (Geschäftsführer), Guido Stork und Wolfgang Meier (beide beratend) und Magdalena Wecker (DJR) ist der Diözesanjugendführungskreis nun wieder vollständig besetzt. Weiterhin wurden zwei Aktive geehrt, die sich in den letzten Jahren in der Malteser-Jugend in der Erzdiözese Paderborn sehr engagiert haben: Tobias Peuser, ehemaliger Diözesanjugendsprecher, bekam vom Bundesjugendsprecher Hubert Wilczek das Anerkennungszeichen der Jugend überreicht. Dominik Spanke, ehemaliger Diözesanjugendreferent und scheidender Geschäftsführer, nahm das Anerkennungszeichen samt Urkunde von Vizepräsidentin und Generaloberin Elisabeth Freifrau Spies von Büllesheim entgegen.

g Magdalena Wecker


„Zunächst war es gar nicht so einfach, mit den Kindern über den Pfarrgemeinderat ins Gespräch zu kommen“, blickt Gruppenleiterin Veronika Tillmann zurück. Dabei standen Kinder und Leiter vor einem Rätsel: „Da gibt es Kinder, die keine Ahnung vom Pfarrgemeinderat haben, und Leiter, die nicht wissen, wo sie anfangen sollen zu erklären“, schildert Veronika Tillmann. So wurden am Anfang die Aufgaben und Aktionen des Pfarrgemeinderates erklärt. Außerdem beschäftigten sich die Jungen und Mädchen damit, wer im Pfarrgemeinderat welche Interessen und Aufgaben verfolgt. Die Reaktionen der Neun- bis 13-Jährigen waren sehr unterschiedlich. Sophie: „Meine Mama ist da auch drin.“ Justus (11): „Ach so, da kenne ich welche, aber was hat das mit uns zu tun?“ Diese und andere Fragen konnten Veronika Tillmann und ihre Mitleiter unter anderem mit Hilfe der Informationen aus „Deine Idee ist Gemeinde“ beantworten. „In der katholischen Jugendverbandsarbeit wird die selbstständige Gestaltung der Gruppenstunden und Ferienfreizeiten großgeschrieben. Kinder und Jugendliche gestalten ihren Verband und bringen sich mit eigenen Wünschen und Ideen ein“, so BDKJDiözesanvorsitzende Kathrin Jäger. „Mit der neuen Arbeitshilfe laden wir

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Die Kinder und Jugendlichen der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) in Bilme am Möhnesee testeten jetzt das neue Projekt „Deine Idee ist Gemeinde“, das sich mit dem Pfarrgemeinderat und seinen Aufgaben beschäftigt. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn hat das Modul entwickelt, um die Zusammenarbeit von Jugendverbänden und Pfarrgemeinderäten zu verbessern.

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BDKJ entwickelt PDR-Modul

KLJB Bilme entdeckt Pfarrgemeinderat Leiterrunden und Gruppen ein, das Leben in der Pfarrgemeinde in den Blick zu nehmen“, erklärt Jäger. Kinder und Jugendliche haben Anliegen und Visionen, wie das Leben und Miteinander kinder- und jugendfreundlicher gestaltet werden können. „Der Pfarrgemeinderat ist genau der richtige Ansprechpartner für diese Ideen und Wünsche“, so Kathrin Jäger. „Wir waren es gar nicht gewohnt, mit dem Pfarrgemeinderat zusammenzuarbeiten“, erinnert sich Veronika Tillmann. Bisher sei man in Kontakt gekommen, wenn es um eine Aktion beim Pfarrfest gegangen sei. Tillmann: „Jetzt haben wir überlegt, welche Aktionen und Themen es in der KLJB Bilme gibt, bei denen wir Unterstützung durch die Pfarrgemeinde gebrauchen könnten.“ Die Teilnehmer der Testgruppe waren begeistert. Sie wählten einen Baum als Symbol für sich und ihre Wünsche. In den Stamm schrieben sie ihre Namen, die Krone trägt nun ihre Ideen und Anliegen. So wünschen sich Justus und Sophie sowie die anderen Kinder Fußballtore, eine bessere Ausstattung und Instandhaltung der Jugendräume und eine Beteiligung bei der Vorbereitung der Jugendgottesdienste.

Wenn jetzt auch alle anderen Gruppen und Verbände im Internet auf www.bdkj-paderborn.de auf die Arbeitshilfe „Deine Idee ist Gemeinde“ zugreifen können, sind die Bilmer schon ein Stück weiter. Der Pfarrgemeinderat wird sich die Ideen in seiner nächsten Sitzung anhören. Damit ist ein Ziel erreicht, denn „Deine Idee ist Gemeinde“ bietet allen Gruppenleitern und Interessierten Praxistipps und Methoden, um sich mit Kinder- und Jugendgruppen oder in der Leiterrunde mit den Aufgaben des Pfarrgemeinderats auseinanderzusetzen und ihn als Ansprechpartner für eigene Ideen und Wünsche kennenzulernen. „Dass dies durchaus eine neue Form der Zusammenarbeit sein kann, zeigt das Beispiel aus Bilme“, freut sich Kathrin Jäger.

g Katrin Holthaus

Arbeitshilfe zum Download: www.bdkj-paderborn.de

Zuständig für jugendpastorale Fragen Am Busdorf 7 33098 Paderborn Tel.: 05251/2888-400 Fax: 05251/2888-401 holthaus@bdkj-paderborn.de


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Auszeichnung des Diözesankomitees ging an die Katholische Landjugend

Jugendverbände als große Gewinner des 12. Schöpfungspreises Gleich drei katholische Jugendverbände wurden während der Verleihung des Schöpfungspreises durch das Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn für ihre exzellenten Leistungen im Rahmen des Umweltschutzes, des Eintretens für Frieden und Solidarität sowie weltweite Gerechtigkeit mehrfach ausgezeichnet. Damit sind die Katholische Landjugendbewegung (KLJB), die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und die Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) die großen Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs neben einer Messdienergruppe und einer Schule. Während des „Festes der Kirchen“ am Samstag, 11. September, auf der Landesgartenschau in Hemer zeichneten Weihbischof Manfred Grothe und Ansgar Kaufmann, Vorsitzender des Diözesankomitees, die KLJB als zwölften Preisträger aus. „Ich freue mich über die Vielfalt und Kreativität, mit der die Katholische Landjugendbewegung gehandelt hat“, lobte Weihbischof Grothe. Er unterstrich, dass der Schutz des Lebens und die

Bewahrung der Schöpfung „zutiefst christliche Aufgaben“ sind. „Wir Menschen sind mit der Fürsorge um Gottes Schöpfung betraut“, erinnerte Weihbischof Grothe. Prämiert wurde das Projekt „Studio Hoink: Vielfalt entdecken – Schöpfung bewahren“. Die Kinder und Jugendlichen machen beispielsweise den Klimawandel, den Rückgang der Artenvielfalt und andere Schöpfungsthemen durch die Erstellung von Podcasts erfahrbar. Im Studio im Begegnungszentrum der Landjugend in Hoinkhausen bei Rüthen wird die Videoarbeit nach einer dreijährigen Projektphase durch ein ehrenamtliches Redakteursteam fortgesetzt. Dafür geht neben einem Geldpreis auch der Wanderpreis, ein großes Bronzerelief des „Sonnengesangs des heiligen Franziskus“, an die KLJB. „Wir freuen uns über die Auszeichnung und fühlen uns in unserer Arbeit bestätig“, resümierte Diözesanvorsitzender Jonas Beine. Der zweite Preis ging jeweils an die DPSG, an den Stamm St. Elisabeth Hagen und den Stamm Vinzenz Pallotti Olpe. In Hagen bauten die Pfadfinder während der 72-Stunden-Aktion 2009, der großen Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), einen Wald-ErlebnisPfad mit elf Stationen. Etwa hundert Kinder und Jugendliche waren beteiligt. In Olpe wurde ebenfalls ein WaldErlebnis-Pfad geschaffen, dieser aber für Menschen mit Behinderungen, sogar ein Blindenleitsystem wurde errichtet. Mit einem Preis gewürdigt wurde auch das Engagement der KJG auf Diözesanebene. Die KJG erstellte eine

Handreichung zum kritischen Konsum. Weiterhin ausgezeichnet wurden die Renaturierung eines Baches durch den DPSG-Stamm Dreis-Tiefenbach, der Bau eines Insektenhotels durch die DPSG St. Pankratius Belecke und der Bau einer Vogelvoliere durch die KJG St. Michael Brakel. Das Edith-SteinBerufskolleg, Paderborn, erstellte einen Podcast zum Thema „Klimaschutz beim Essen“ und erhielt einen Anerkennungspreis. Ein Sonderpreis wurde an die Messdiener im Pastoralverbund Rietberg-Süd verliehen. Diese hatten eine Industriebrache in eine „MiniBurg“, ihr Begegnungszentrum, umgewandelt und pflegen nun auch das stillgelegte Betriebsgelände. Zum zwölften Mal hat die Vertretung der Laien aus Räten und Verbänden den Preis verliehen. 250 Gruppen haben sich bislang um die Auszeichnung beworben Die Jury bildeten Dr. Peter Witte, Vorstandsmitglied im Diözesankomitee, Anke Schröder, die Superintendentin des Kirchenkreises Paderborn, Gabriele Leifeld, Referentin bei „mundus – Eine Welt“, Georg Fuhs, Mitglied im Diözesankomitee, und die Geschäftsführerin des Gremiums, Karin Stieneke.

g Dirk Lankowski


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Aktionswoche ein voller Erfolg

„junge kirche unterwegs zu d Schoko-Parcours bei „fairspielter Kinderakademie“ in Dortmund „Hmmm, lecker!“ Karina Kakao, Lea Lecker und Hakim Hanuta finden die Probier-Station am besten und erraten alle Schokoladensorten trotz geschlossener Augen sofort. Sophie Schokolade und Frederik Fair Trade finden heraus, dass die gepa-Schokolade im Gegensatz zur Alpia-Schokolade keine Geschmacksverstärker, dafür aber ein Bio-Siegel enthält. Und während Maxi Milch seiner kleinen Schwester eine Kooperative erklärt, rätseln Laura Lindt und ihre Freundin noch, ob die Fermentation vor oder nach dem Conchieren passiert. Im Rahmen der nunmehr fünften „fairspielten Kinderakademie“ veranstalteten der BDKJ-Stadtverband Dortmund und der BDKJ-Diözesanverband Paderborn gemeinsam einen Schokoladen-Parcours für Zehn- bis 13-Jährige. Die Stadt Dortmund ist schließlich zweimaliger Sieger im Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ und damit der ideale Ort

für die Kinderakademie. Während den kleinen Forschern am Anfang noch die beschriebenen Zutaten auf der Packungsrückseite nicht so wichtig waren, wurden sie bis zum Ende der Veranstaltung Experten in Sachen Schokoladen-Herstellung und erzählten ihren Eltern draußen vor der Tür vom Fairen Handel. Das Dortmunder Aktionsbündnis zum Fairen Handel setzt sich für mehr Fairness im Welthandel und einen bewussten Konsum ein. In diesem Zusammenhang entstand die Idee, die Hintergründe und Ansätze zu einer gerechteren und internationalen Wirtschaftspolitik nicht nur möglichst vielen Erwachsenen, sondern auch Kindern und Jugendlichen näherzubringen. Dieses erfolgreiche Konzept wurde nun als offizielles Projekt der Weltdekade der Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Mit viel Spiel und Spaß wurden bei der diesjährigen fairspielten Kinderund Jugendakademie wieder nicht nur Fragen zum Thema Fairer Handel besprochen, sondern auch zu globaler Gerechtigkeit, Klimawandel sowie nachhaltigem Konsum und Lebensstil. Ebenfalls liegt im diesjährigen Wissenschaftsjahr „Die Zukunft der Energie“ ein Schwerpunkt auf den Themen „Erneuerbare Energien“ sowie „Energieeffizienz“. Weitere Informationen zum Fairen Handel und zum Agenda-Prozess in Dortmund finden Sie auf den Internetseiten: www.lokaleagenda.dortmund. de und www.hauptstadt-handelt.de.

g Melanie Fecke

Das Team der katholischen „jungen kirche“ ist mit dem Verlauf ihrer Aktionswoche sehr zufrieden. Unter dem Motto „junge kirche unterwegs zu dir“ haben sie fünf Tage lang auf Schulhöfen und bei Jugendtreffs Halt gemacht, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und religiöse Angebote zu machen. Der Parkplatz der St. Josef Kirche in Kirchlinde ist am Freitagabend, 10. September, die letzte Station vom Bus der „jungen kirche“. Hier geht es ausnahmsweise einmal sehr ruhig zu. Obwohl nur wenige Jugendliche gekommen sind, lässt Sarah Winterer sich von der geringen Teilnehmerzahl nicht abschrecken, sondern ist am Ende der ereignisreichen Woche auch mal froh, mit einer kleinen Gruppe zu arbeiten. Nach einem kurzen Kennlernspiel, bei dem die Jugendlichen jeweils zwei Geschichten erzählen, von denen die anderen einschätzen sollen, welche erfunden ist, erklärt Sarah Winterer die bevorstehende Aktion. Auf großen Spanplatten sollen die Teilnehmer etwas ihnen persönlich wichtiges mit Spraybildern darstellen. Sie zeigt, wie es geht und sprayt gegensätzlich zum Wetter ein sonniges Motiv. Marcel Köhler ist von der Aktion begeistert: „Hier geht es um uns persönlich und ich finde das Sprayen passt zu uns“ so der 16- Jährige. Sport, Musik und


„Wenn nicht wir, wer dann …!?“

dir“

Katholische Jugendverbände und Politik: Gesprächsabend mit Karl Schiewerling (MdB) einen persönlichen Spruch stellen die Jugendlichen kreativ dar. Teilnehmer und „junge kirche Team“ stehen zusammen im Kreis vor der Kirche, als Hubertus Wand vom Team zum Abschluss einen Psalm vorträgt. „Insgesamt war die Aktionswoche ein toller Erfolg, weil wir mit vielen Jugendlichen ins Gespräch gekommen sind“, meint er später. Das „junge kirche Team“ hat sich gefreut, dass die Jugendlichen sich so auf die Aktionen eingelassen haben, „das zeigt, wie wichtig es ist, dass Kirche sich aufmacht“. Da die Kirchenbilder der Jugendlichen sehr unterschiedlich waren, hätten sie immer zuerst nach deren Vorstellungen gefragt. Oft seien sie in der vergangenen Woche gefragt worden, ob die Aktion wiederholt würde. Leider würden der „jungen kirche“, deren Projekt dieses Jahr durch den „Andere Zeiten Missionspreis“ mit 10.000 Euro unterstützt wurde, dazu die finanziellen Mittel fehlen. Hubertus Wand: „Aber wir suchen weiter nach neuen Formen auf Jugendliche zuzugehen“.

g pdp

„Wenn nicht wir, wer dann …!?“ – unter diesem Motto laden der Förderverein des BDKJ in der Erzdiözese Paderborn e.V. und die Dokumentationsstelle für kirchliche Jugendarbeit des BDKJ zu einem Gesprächsabend mit dem Politiker Karl Schiewerling ein. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 29.10.2010 um 17.30 Uhr im Hotel Aspethera in Paderborn. Dabei geht es um das Verhältnis von katholischer Jugend- und Verbandsarbeit und Politik. – Der Gesprächspartner, Bundestagsabgeordneter aus Nottuln im Münsterland seit 2005 und derzeitig arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, verfügt genau über diesen Hintergrund auf seinem Weg in die Politik: Bis zu seinem Einzug in den Bundestag war er tätig als Diözesansekretär des Kolpingwerkes in der Diözese Münster sowie zuvor von 1978 bis 1984 war als hauptamtlicher BDKJ-Bundessekretär. Als Landesvorsitzender des Kolpingwerkes NRW engagiert er sich zudem weiterhin in der katholischen Verbandsarbeit. Indem sie ihr Handeln in den öffentlichen Raum stellen, handeln katholische Jugendverbände/ handelt kirchliche Jugendarbeit politisch. Bei der Gestaltung politischer Kultur zeigt sich – auch mit Blick auf die Gegenwart –, welche Rolle es spielt, wer wie welche Werte in die Diskussion mit einbringt. Dies gilt im Bereich der parteipolitischen Landschaft, aber auch im außerparteilichen politischen Raum. Katholische Jugendverbände haben sich im Verlauf ihrer Geschichte stets herausgefordert gesehen, hier ihre Themen und ihre Potenziale im Interesse von Kindern und Jugendlichen mit einzubringen.

Das Gespräch möchte sowohl die geschichtliche Perspektive als auch aktuelle Themen des politischen Engagements aufgreifen. Dabei können folgende Aspekte in die Diskussion gebracht werden: • In welcher Weise haben kath. Jugendverbände und ihre Mitglieder politisch gearbeitet, wie arbeiten sie heute? Mit welchen Themen haben sie sich in den öffentlichen Raum begeben? Welche Aktionen sind „nachhaltig“ in Erinnerung, was haben sie bewirkt? • In welcher Weise waren verschiedene Jugendgenerationen unterschiedlich „politisiert“ bzw. politischen Fragen zugänglich? Welche Rolle spielt die persönliche Prägung durch katholische Jugendverbände auf dem weiteren Weg in die Politik? – • Und mit Blick auf die Gegenwart: Welche Werte könnten aus dem Hintergrund katholischer Jugend(verbands)arbeit heute in die politische Kultur und Debatte eingebracht werden? Welche Themen sind im Sinne einer Parteinahme für Kinder und Jugendliche zu benennen? Welche Wege und Beteiligungsformen werden dafür genutzt, sollten in Zukunft noch stärker genutzt werden? Sowohl ehemals in der katholischen Jugendarbeit Engagierte als auch heute Aktive sowie alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Inklusive Imbiss wird ein Teilnahmebeitrag von 12 Euro erhoben. Informationen und Anmeldungen über die Dokumentationsstelle für kirchliche Jugendarbeit/ BDKJ, c/o Jugendhaus Hardehausen, 34414 Warburg, Tel: 05642/ 6009-34, E-Mail: dokumentationsstelle@bdkj-paderborn.de

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Terminkalender Oktober - Dezember 2010 Oktober

November

Dezember

01.10.10 – 03.10.10 Jugendhaus Hardehausen: Talentsscouts; Wochenendseminar, Auf der Suche nach Bühnentalenten

03.12.10 Jugendhaus Hardehausen: Symposium zur Umgestaltung der Kirche in Hardehausen 2012 soll die Kirche in Hardehausen umgestaltet werden. Im Vorfeld der Planungen sollen in unterschiedlichen Veranstaltungen Anregungen für eine jugendgerechte Gestaltung des Kirchenraumes gesammelt werden.

09.10.10 – 16.10.10 KSJ: Einführungskurs für zukünftige Tutoren, LeiterInnen ab 16 Jahre in Wetter

05.11.10 – 07.11.10 BDKJ-Diözesanverband Paderborn: Ausbildungskurs „Geistliche Verbandsleitung“ 1. Kurswochenende: Meine Glaubensweg – Fragen nach dem eigen Glaubensweg; in Kooperation mit dem BDKJ-Diözesanverband Essen, Veranstaltungsort: Rüthen DJK: Sonderausbildung Bewegungserziehung: Bewegung-Bildung-Gesundheit, in Münster DPSG: Gruppenleitergrundausbildung Modulwochenende II ab 18 Jahre Jugendbildungsstätte Kupferberg: Auszeit 2010 „Have a break“ für Jugendliche ab 16 Jahre

10.10.10 – 15.10.10 KJG: Gruppenleiterkurs (GLKI) ab 18 Jahre in Kloster Brunnen KJG: Segel-Einführungskurs ab 16/17 Jahre für GruppenleiterInnen Ijsselmeer

11.11.10 – 13.11.10 Jugendbildungsstätte Kupferberg: Spannende Teamarbeit / Erlebnispädagogik thematisch nutzen Modul 3 für Multiplikatoren, Pädagogen, Lehrer, Erzieher, Gruppenleiter

11.10.10 – 17.10.10 KLJB: Aufbaukurs Gruppenleitung für Mitarbeiter in der kath. Jugendarbeit in ländlichen Regionen ab 18 Jahre

12.11.10 – 14.11.10 DJK: Basismodul bzw. Grundkurs (I-III) ÜbungsleiterInnen – C-Ausbildung ab 16 Jahre DJK: Sonderausbildung Bewegungserziehung: Bewegung-Bildung-Gesundheit KJG: Einführungskurs Basis Wochenende ab 16/17 Jahre für LeiterInnen

02.10.10 Jugendbildungsstätte Kupferberg: Katechetenschulung „Abenteuer Firmung“: Methoden 08.10.10 – 15.10.10 Kolpingjugend: Einführungskurs ab 16 J. im Weberhaus Nieheim

12.10.10 – 17.10.10 KLJB: Einführungskurs in die kath. Jugendverbandsarbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit in ländlichen Regionen 16/17 Jahre 15.10.10 – 22.10.10 Kolpingjugend: Basisausbildung ab 18 Jahre 17.10.10 – 24.10.10 Kolpingjugend: Einführungskurs ab 16 Jahre 18.10.10 – 23.10.10 BdSJ: Ausbildungsmodul Gruppen leiten für LeiterInnen ab 18 Jahre 18.10.10 – 24.10.10 DPSG: Gruppenleitergrundausbildung Modulkurs ab 18 Jahre 18.10.10 – 22.10.10 KJG: Einführungskurs ab 16/17 Jahre für GruppenleiterInnen 29.10.10 – 31.10.10 DPSG: Fortbildungsveranstaltung ZOOM – für LeiterInnen der Jungpfadpfinderstufe ab 18 Jahre 30.10.10 BDKJ-Diözesanverband Paderborn: Sternsingerwerkstatt in Dortmund

13.11.10 Jugendhaus Hardehausen: Workshoptag Go(o)d music, Austausch und Fortbildung für Verantwortliche in Bands und Chören 26.11.10 – 28.11.10 DJK: Sonderausbildung Bewegungserziehung: Bewegung-Bildung-Gesundheit Jugendhaus Hardehausen: Treffen der Mininstranten, die im Sommer 2010 an der Romwallfahrt teilgenommen haben Jugendbildungsstätte Kupferberg: Atempause zum 1. Advent „Ja, ich komme bald“ für Familien, Jugendliche und junge Erwachsene KLJB: „Wintertage für kleine und große Entdecker“, Alter 8-12 Jahre in Hoinkhausen 27.11.10 BdSJ: Ausbildungsmodul Einführung in die Projektarbeit für LeiterInnen ab 16 Jahre

06.12.10 – 12.12.10 Jugendhaus Hardehausen: Weihnachtstheaterstück „Ox und Esel“, Aufführung vom Theater ZAPPERMENT 10.12.10 – 12.12.10 DJK: Basismodul bzw. Grundkurs (I – III) ÜbungsleiterInnen – C-Ausbildung ab 16 Jahre 10.12.10-12.12.10 KJG: „Auszeit“ in Kloster Brunnen – Ein spirituelles Wochenende

Notizen


Einfach die Welt verändern. 50 kleine Ideen mit großer Wirkung

„Ja, den Artikel sollte auch Frau Meier aus dem Pfarrgemeinderat lesen oder mein Freund, der mit mir die Jugendgruppe leitet. Und überhaupt: die Information sollten alle Verantwortlichen in Sachen Kinder- und Jugendarbeit regelmäßig bekommen.“ Darum verschenken Sie sie. Geben Sie entweder die Postkarte an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter oder füllen Sie die nebenstehende Postkarte aus, frankieren Sie sie mit 45 Cent und ab geht die Post. Ein Geschenk das sicher ankommt.

Die „information“ ist kostenlos! Einzige Voraussetzung: das Interesse an der katholischen Jugendarbeit.

Karte bitte abtrennen und abschicken. Danke!

zum Beispiel die Regel zum entspannteren Miteinander im Straßenverkehr. www.wearewhatwedo.de  ISBN-10: 3866120753  ISBN-13: 978-3866120754

Ja,

Nein, die eine Plastiktüte weniger beim Einkauf rettet die Eisbären nicht vorm Aussterben. Und auch der Wechsel zu einem Öko-Stromanbieter wird das Klima nicht beeinflussen. Warum also die Mühe? Ganz einfach: Es gibt 50 kleine Ideen, die, wenn Millionen sie umsetzen, Großes bewirken. "Wir sind, was wir tun.“ So heißt eine Initiative, die in England begann und nun auch hierzulande immer mehr Leute begeistert. „Einfach die Welt verändern“ zeigt, wie es geht. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Deutschen etwa 5,3 Milliarden Plastiktüten für ihre Einkäufe verbrauchen? Und wussten Sie, dass jede dieser Tüten erst nach etwa 500 Jahren vollständig verrottet ist? Beispiele wie diese gibt es viele in dem Buch, und sie zeigen: Es ist nicht schwer, an Veränderungen mitzuwirken. Man muss ja nicht gleich zum Jutebeutel greifen… „Einfach die Welt verändern“ ist ein Buch, das glücklich macht. Und, richtig angewendet, dürfte es das Leben durchaus bereichern: „Gib fünf Nachbarn deine Telefonnummer“, heißt einer der Tipps. Fordere sie auf, dich anzurufen, wenn sie Hilfe brauchen. Und wer sich nicht traut, kann es mit anderen Dingen probieren: „Verschenk die Vorfahrt“, lautet

ich möchte die

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Ich bin ehrenamtlich tätig in der Jugendarbeit in g g g g

Verband …………………………… Gemeinde Jugendfreizeitstätte als Mandatsträger/in (zutreffendes unterstreichen) in Pfarrgemeinderat, Dekanatspastoralrat, Kirchenvorstand, Diözesankomitee

Ich habe hauptberuflich mit katholischer Jugendarbeit zu tun, als

künftig beziehen.

g Ich bin in keinem der links genannten Bereiche tätig, interessiere mich aber trotzdem für Informationen aus der katholischen Jugendarbeit

Ihre Gründe für das Interesse an der INFORMATION interessieren uns sehr. Würden Sie sie uns nennen? …………………………………………………………

g Mitarbeiter/in eines Jugendverbandes g Mitarbeiter/in einer Jugendfreizeitstätte g Referent/in in einem Dekanat g Priester g Gemeindereferent/in

…………………………………………………………

Ich bin politisch Verantwortliche/r als

…………………………………………………………

g MdL g MdB g Kommunalpolitiker/in g als ………………………………………

………………………………………………………… …………………………………………………………

………………………………………………………… …………………………………………………………


BDKJ GmbH, Am Busdorf 7, 33098 Paderborn Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt

*9654#000#0109*

t t a t s k r e W r e g Sternsin 0 1 0 2 r e b to k O . 0 3 , g ta s m Sa mund

Programm: 9:30 Uhr 10:00 Uhr 10:15 Uhr 11:30 Uhr

Stehkaffee Begrüßung und Einführung Inhaltlicher Impuls: Sternsingen als Entwicklungshilfe?! Paderborner Beispielprojekt: Ernährungsstation in Uganda

12:30 Uhr

Mittagessen

13.30 Uhr 14:30 Uhr 15:00 Uhr 17:00 Uhr

Forum Sternsinger (Austauschmöglichkeit) Kaffee Workshops Gottesdienst mit Weihbischof König

Die Workshops:

Katholisches Centrum Dort

Weitere Informationen BDKJ-Diözesanstelle Tel.: 05251 / 2888 400 info@bdkj-paderborn.de

Das Kindermissionswerk stellt sich… allen Fragen rund um die Sternsingeraktion, die Sie immer schon loswerden wollten. Gottesdienst mit einem König… Weihbischof König steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Gestaltung von Gottesdiensten und liturgischen Elementen zur Sternsingeraktion geht. Trommeln… Erleben Sie Ugandas Rhythmus durch Tanz und Trommeln. Omweso - das ugandische Nationalspiel… Das Bohnenspiel aus Uganda wird in diesem Workshop gebastelt und natürlich ausprobiert.

Anmeldeschluss ist Samstag, der 16. Oktober 2010

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Sie ist kostenlos. Einzige Voraussetzung: das Interesse an der katholischen Jugendarbeit.


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