Unser Schloss Greifenstein Am Weg von der Buechstiggass zum Steinernen Tisch erhebt sich an prächtiger Aussichtslage der wuchtige Bau des Schlosses Greifenstein. Die malerische Baugruppe umfasst den kubischen Wohnbau und das zurück gestellte Tor- und Gesindehaus mit verbindender Zinnemauer, wobei ein burghaftes Geviert entsteht. Das vornehme dreigeschossige Herrenhaus trägt einen Kreuzfirst mit 8-seitigem Laternentürmchen, Rundbogenportal mit spätgotischen Stabprofil und zweiflüglich gesparrter Türe und als Bekrönung das Sandsteinrelief mit Wappen von Salis-Soglio. Im Erdgeschoss befindet sich ein malganbemalter Ofen. Die Erbauung von Greifenstein geht auf die Familie des Bürgermeisters Joachim von Watt (Vadianus 1484-1551) zurück. Als Vadians einzige Tochter, Dorothea, sich mit dem reichen Kaufmann Laurenz Zollikofer (519-1577) verheiratete, schenkte ihr der Vater einen schönen Bauernhof am Buechberg. Nach dem Tode ihres Vaters liess hier Dorothea um 1560 das Schlösschen nach ihrem Geschmack als Sommersitz erbauen und nannte es nach ihrem väterlichen Familienwappen (schwarzer Greif in silbernem Felde) Greifenstein.1665 ging Greifenstein nach Verkaufs-Urkunde mit Reben Äckern, Wiesen und Holz von Gottfried Zollikofer von und zu Altenklingen und Burger der Stadt St. Gallen an Junker Rudolf Salis-Soglio, gewesener Commissario zu Giavenna über. Dieser neue Besitzer hat mit der Übernahme des Schlosses wohl auch den inneren Umbau im Zeitgeschmack frühbarocker Wohnlichkeit vorgenommen. Die beiden Ökonomiegebäude, die den Hauptbau schützend umgeben und einen Hofraum von prächtiger Raumwirkung bilden, sind in der Hauptsache, wenigstens was die Ausstattung betrifft, dem 17. Jahrhundert zugehörig. Die Terrasse ist eine Zutat eines späteren deutschen Besitzers des 19. Jahrhunderts. Im Innern des Schlosses wirkt die grosse Diele des obersten Stockes, die als Musiksaal dient, besonders eindrucksvoll. Im Verlaufe der Zeit haben die Salis-Soglio, die über ausgedehnten Grundbesitz in der Gemeinde Thal verfügten, durch weitere Landkäufe ihren Herrschaftssitz zu arrondieren gewusst, was heute noch vorhandene Kaufsurkunden bestätigen. Am Hauptportal des Schlosses befindet sich noch in barockem Bauwerk das Wappen des Ludwig von Salis-Soglio. Nachdem der Herrensitz fast zwei Jahrhunderte dieser Familie angehört hatte, kam er 1852 zum Verkauf an Max Salis, Chur (dieser Kaufvertrag ist nicht mehr feststellbar). Fortan wechselte er nun seine Besitzer; er war leider Spekulationsobjekt geworden. 15.5.1860: Weydmann Philipp, St.Gallen 25.8.1899: Weydmann-von Salis Wwe. Maria, Kostanz 2.4. 1908: von Schanzenbach Oskar, Dr. jur. Bayrisch Oberamtsrichter, München 16.5.1916: Walz Wilhelm, Fabrikant optischer Artikel, St.Gallen 5.1.1926: Walz Wilhelms Erben, St.Gallen 14.12.1970: Schegg Ernst, Dr.sc, Nat., Thal Schloss Greifenstein saniert Buechberg Zum Schloss auf dem Buechberg gehören nebst Gesindehaus Obstwuchs, Wiesen und Reben. Der Rebberg befindet sich auch im südwestlichen Teil des Rebberges Buechberg, und zwar im Nagelstein. Gegenwärtig wird dieser Rebberg saniert, indem neue und höhere Trockenmauern aus Krähenwaldner-Sandsteinen, aus dem einheimischen und grössten Sandsteinbruch der Schweiz, gebaut werden. Gleichzeitig werden auch die Zufahrtsstrassen verbessert. Ein Pluspunkt für den «Greifensteiner» aus dem Weinkeller Rutishauser. Hans Müller