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José Carreras Golf-Cup Margarethenhof, Tegernsee

Aerobic Marathon

Frühstücksbrettchen für den guten Zweck

Jimmy Ng von Brews Lee Coffee mit Terence Wu Das Brews Lee Coffee aus Bonn hat gemeinsam mit dem Künstler Terence Wu aus Hongkong eine Spendenaktion gegen Leukämie gestartet. An mehreren Tagen verzierte der Künstler mit der sogenannten Woodburning-Technik einzigartig gestaltete Frühstückbrettchen. Gegen eine Spende konnte jeder seine individuellen Wünsche zum Design abgeben und ein Frühstücksbrett erhalten. Dank diesem künstlerischen Engagement wurden 280 Euro gesammelt.

Dr. Silke Altmann (re.) begrüßt zu einer musikalischen Vernissage

Seminarfachgruppe: Akute Lymphatische Leukämie

Die drei Abiturientinnen Rebecca, Nicole und Lucy beschlossen in ihrer Seminararbeit über die José Carreras Leukämie-Stiftung zu berichten. Ihr Ziel war nicht nur die Arbeit der Stiftung vorzustellen, sondern vor allem andere Jugendliche für das Thema Blutkrebs zu sensibilisieren. Im Februar kamen bei der großen Abschlusspräsentation 273 Euro an Spenden zusammen. Wir danken Euch für diese tolle Unterstützung und wünschen Euch viel Erfolg beim Abi! Bereits zum 12. Mal (!) veranstaltete Beate Keller aus Pleinfeld ihren alljährlichen Benefiz-Aerobicmarathon zugunsten leukämiekranker Menschen. Im Dezember konnte sie mithilfe von über 100 Teilnehmern einen neuen Spendenrekord in Höhe von 6330 Euro aufstellen. Dank des sportlichen Engagements und den zahlreichen Spenden konnten in den letzten Jahren bereits über 45.000 Euro gesammelt werden. Vielen Dank für dieses treue Engagement!

V.l.n.r.: Rebecca Bischof, Lucy Wassermann und Nicole Vogl

Konzertabend mit Vernissage

Bereits zum zweiten Mal lud Dr. Silke Altmann in ihre Praxis in Ribnitz-Damgarten, Mecklenburg-Vorpommern ein. Dort fand ein Kammerkonzert von Meisterschülern der Hochschule für Musik und Theater Rostock statt. Neben musikalischen Klängen gab es auch künstlerische Vielfalt: Die Künstlerin Regine Kuschke stellte einige ihrer Bilder im Rahmen einer Vernissage aus. An diesem Abend konnten 1.200 Euro zugunsten der José Carreras Leukämie-Stiftung gesammelt werden.

Liebe Freunde und Förderer der José Carreras Leukämie-Stiftung,

in diesem Heft widmen wir unseren Schwerpunkt „Wissenswertes“ der Stammzelle als kleines Wunderwerk, bedenkt man welche unterschiedlichen Entwicklungswege eine solche Ursprungs-Zelle einschlagen kann. Ich bin persönlich immer tief beeindruckt, was sich die Natur alles an Vielfalt ausgedacht hat und wie diese Systeme ineinandergreifen.

Die Zelle ist eine fundamentale biologische Organisitionseinheit, aus der nahezu alle bekannten Lebewesen aufgebaut sind. Zellen sind die kleinsten Einheiten des Lebens; sie sind autonom zur Reproduktion sowie Selbsterhaltung fähig und können sich während ihrer Entwicklung differenzieren. Sie haben einen mittleren Durchmesser von ca. 0,1-0,01 mm, können aber – wie beispielsweise Nervenzellen auch – bis über 1 m lang werden. Im Jahrzehnt zwischen 1830 und 1840 war die Erkenntnis von der Zelle als dem universellen Baustein aller Organismen gereift. Johann Evangelista Purkinje (1787 - 1869), Robert Brown (1773 - 1858), Matthias Jakob Schleiden (1804 - 1881) sowie Theodor Schwann (1810 - 1882) gelten als die Begründer der „Zelltheorie“. Erst Rudolf Virchow (1821 - 1902) verhalf schließlich der Erkenntnis zum Durchbruch, dass Zellen immer wieder nur aus Zellen hervorgehen können. Sein berühmter Satz „omnis cellula e cellula“ erschien zum ersten Male im Jahre 1855 in einem Aufsatz.

So vielfältig wie die Zellen in unserem Organismus, der Tier- und Pflanzenwelt, sind auch die Geschichten, die wir in unserem Heft vorstellen. Schwere Schicksale mit gütlichem Ausgang oder Hoffnung, aber auch Scheitern. Und Initiativen von Freunden und Förderern der Stiftung, für die wir so dankbar sind. Denn ohne diese Unterstützung könnten wir unseren satzungsgemäßen Auftrag nicht erfüllen und keine wichtigen und innovativen Projekte aufsetzen, die uns gemeinsam weiter voranbringen. Seit der Gründung der José Carreras Leukämie-Stiftung sind es nunmehr bereits über 1.200 Projekte.

Vielen Dank Ihnen allen für Ihr Interesse und Ihre Mitwirkung,

Dr. Gabriele Kröner

Wissenswertes

„Die Stammzelle“

Dr. Marcus Buschbeck forscht seit 2015 am „Josep Carreras Leukaemia Research Institute“ in Barcelona. Zuvor arbeitete der Stammzellenexperte am Max Planck Institut für Biochemie, an der Universität von Oxford, am „Center of Genomic Regulation“ und am Institut für Personalisierte Krebsmedizin.

Dr. Marcus Buschbeck

Herr Dr. Buschbeck, was genau sind Stammzellen?

Stammzellen sind Zellen, die in der Lage sind alle anderen Zellen eines Lebewesens oder eines Organes zu bilden. Man spricht von Differenzierung. So besteht zum Beispiel unser Blut aus roten und vielen verschiedenen weissen Blutzellen, welche alle von den gleichen Stammzellen im Knochenmark abstammen.

Wie funktioniert der Regelmechanismus in einer Stammzelle? Woher weiß die Stammzelle eigentlich, an welchem Ort im Körper sie was werden bzw. welche Funktion übernehmen soll?

Es ist unheimlich faszinierend zu bedenken, dass unsere Stammzellen unser ganzes Leben lang hervorragende Arbeit leisten. Alle hundert Tage ist unser gesamtes Blut erneuert, alle zwei Wochen haben wir neue Haut. Letzteres sieht man vor allem dann besonders gut, wenn kleine Wunden oder Sonnenbrände heilen. Wie genau Stammzellen reguliert werden und was bei manchen Krankheiten dabei schief läuft, sind wichtige Themen, um die sich die Forschung aktuell kümmert.

In Ihrer wissenschaftlichen Forschung fokussieren Sie sich derzeit auf sogenannte hämatopoetische Stammzellen, also auf jene Stammzellen, die für die Bildung aller Zellen des Blutes zuständig sind. Faszinierend ist, dass sich eine multipotente Mutterstammzelle bei hämatopoetischen

Stammzellen in zwei Tochterstammzellen teilt, die dann sich völlig unterschiedlich weiterentwickeln. Können Sie uns erklären, was Mutter Natur damit bewirkt?

Mit der kontinuierlichen Erneuerung unserer Blutzellen gewährleistet der Körper, dass unser Blut seine wichtigen Aufgaben unser Leben lang erfüllen kann. Rote Blutzellen transportieren Sauerstoff von der Lunge zu allen Organen unseres Körpers und die verschiedenen weißen Blutzellen sind zum Beispiel für die Immunabwehr verantwortlich. Wir wissen heute, dass dies in mehreren Schritten geschieht. So bilden die Stammzellen zunächst verschiedene Vorläuferzellen, die eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten haben.

Eine große Frage die Forscher derzeit beschäftigt ist die Epigenetik. Was genau ist das?

Epigenetik ist die Frage danach wie es möglich ist, dass alle Zellen unseres Körpers zwar die gleiche genetische Information (DNA) haben, diese aber unterschiedlich nutzen können, um Bestandteile ganz verschiedener Organe zu werden. Genauso wichtig ist auch, dass Zellen nicht vergessen, was sie sind. Jede Zelle hat zwei Meter DNA. Ein großer Teil der sogenannten epigenetischen Information liegt darin, wie genau

diese zwei Meter in der Zelle verpackt werden. Mann kann sich das vorstellen, wie bei 10.000 Büchern, die man auf ganz verschiedene Weise in eine Bibliothek einräumen kann. Jene Bücher, die man braucht sind aufgeklappt in der Auslage und jene die man sicher nicht mehr liest, werden in Kisten verstaut.

Die Stammzellentransplan-

Dr. Marcus Buschbeck (Dritter von links) und seine Arbeitsgruppe am Josep tation ist für viele KrebspaCarreras Leukamia Research Institut, Barcelona tienten oft die letzte Rettung.

Wie geht dieser Eingriff vonstatten? Ist dieser Eingriff für den Spender mit einem Risiko verbunden?

Wenn sich Gene in Blutstammzellen krankhaft verändern, kann Leukämie entstehen. Das heißt, es werden Zellen gebildet, welche nicht mehr funktionstüchtig sind und die gesunden verdrängen. In manchen Fällen kann dann nur eine Stammzelltransplantation helfen. Dabei werden dem Patienten seine eigenen Blutstammzellen abgetötet und gesunde Stammzellen eines Spenders gespritzt. Falls alles gut geht, werden diese ihren weg ins Knochenmark finden und von nun an gesundes Blut für den Patienten produzieren. Damit ist der Patient geheilt. Dieser Eingriff hat allerdings ein hohes Risiko für den Patienten und ist daher nur zu empfehlen, falls es keine anderen Therapiemöglichkeiten gibt. Für den Spender ist die Entnahme von Knochenmark aus dem Hüftknochen unangenehm und wie jeder noch so kleine klinische Eingriff mit einem gewissen Risiko behaftet. Aber gemessen an dem Risiko, das der Patient Was ist Epigenetik trägt, ist das Risiko für den Spender eher gering. Spender habe die einzigartige Möglichkeit ein Leben zu retten.

Die Stammzellentransplantation ist die große Hoffnung im Kampf gegen Leukämie. Bei welchen anderen Erkrankungen könnte sie ebenfalls der Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie sein?

Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen ist Leukämie nicht operabel, da sich kranke Zellen im ganzen Körper verteilen. Daher der hohe Stellenwert der Stammzelltransplantation. Patienten anderer Krebserkrankungen können durch eine Operation geheilt werden, solange man den Krebs erkennt bevor er streut.

Conrad H. Waddington führte schon vor 80 Jahren den Begriff der Epigenetik ein. Er stellte sich vor, dass eine Stammzelle bei der Differenzierung mehrere Wege einschlagen kann, vergleichbar mit einer Kugel die einen Berg hinunterrollt und letztendlich in einem von vielen Tälern ankommen kann. Jedes Tal entspricht einer spezifischen Zellart. Am Anfang ist die Zelle eine Stammzelle und kann noch alles werden. Je weiter sie runterrollt, desto mehr schränken sich ihre Möglichkeiten ein.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet?

Unser Körper ist komplex und funktioniert doch auf wundervolle Weise. Meistens nehmen wir dies nicht wahr bis zu dem Tag, an dem wir erkranken und irgendetwas eben nicht mehr so gut funktioniert. In der Forschung gibt es immer noch so viel über die molekularen Abläufe zu entdecken und dies hilft uns, Gesundheit zu verstehen und Erkrankung zu bekämpfen.

Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Torsten Fricke

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Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): 2,9 (innerorts), 4,7 (außerorts), 4,0 (kombiniert). CO2-Emissionen: 92 g/km (kombiniert).

José Carreras Best Paper Award Auszeichnung für Dr. Stefanie Göllner aus Halle

Zum zweiten Mal hat die José Carreras Leukämie-Stiftung den José Carreras Best Paper Award ausgelobt. Der mit 10.000 Euro dotierte Award war im Herbst 2016 erstmals ausgeschrieben worden und richtet sich an von der José Carreras Leukämie-Stiftung in der Vergangenheit geförderte Mediziner und andere Forscher aus anderen naturwissenschaftlichen Fachgebieten, die eine wissenschaftliche Arbeit über Leukämie oder eine andere bösartige Blut- oder Knochenmarkerkrankung veröffentlicht haben und deren Publikation in Fachkreisen auf eine möglichst große Resonanz gestoßen ist. Das Preisgeld dient dazu, die wissenschaftliche Forschung des Ausgezeichneten weiter zu unterstützen. Diesjährige Preisträgerin ist nach der Prüfung und Entscheidung durch den Wissenschaftlichen Beirat und Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung Dr. Stefanie Göllner von der Klinik für Innere Medizin IV am Martin-LutherUniversitätsklinikum Halle, an der Saale für ihre im Dezember 2016 im Journal Nature Medicine erschienene Arbeit „Loss of the histone methyltransferase EZH2 induces resistance to multiple drugs in acute myeloid leukemia“. 2016 betrug der sogenannte Impact Factor von Nature Medicine 29.886. Der 5-Jahres-Impact Factor liegt bei 32.261. Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung: „Bei der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) tritt häufig eine Therapieresistenz auf, die zu einer hohen Mortalität bei den Patienten führt. Die Mechanismen, die leukämische Zellen resistent machen, bleiben jedoch weitgehend undefiniert. Das von der José Carreras Leukämie-Stiftung geförderte Forschungsprojekt von Dr. Stefanie Göllner hilft, diesen Mechanismus zu verstehen und neue Therapieansätze zu entwickeln.“ Dr. Stefanie Göllner ist seit Februar 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Klinikum der Martin-Luther-Universität Halle-Saale tätig. Im Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeiten steht die Deregulation epigenetischer Mechanismen in der Pathogenese der Akuten Myeloischen Leukämie. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Deregulation DNA-methylierender und Chromatin-modifizierender Proteine in der Pathogene der akuten Leukämie, die Mechanismen der Chemoresistenz und die Identifikation von prognostischen Biomarkern für die akute Leukämie. Die nächste Ausschreibung des José Carreras Best Paper Awards findet im Herbst 2018 statt.

Dr. Stefanie Göllner vom Universitätsklinikum der Martin-Luther-Universität Halle an der Saale

José Carreras-DGHO Promotionsstipendiaten Drei Stipendien an junge Talente im Kampf gegen bösartige Blutkrankheiten

Zusammen mit der deutschen Fachgesellschaft in Erwachsenenmedizin DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie) vergibt die José Carreras Leukämie-Stiftung jährlich Promotionsstipendien. Bereits zum sechsten Mal wurden in Berlin am 23. März drei Stipendien an junge Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland vergeben. Das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert und wird von der José Carreras Leukämie-Stiftung finanziert.

V.l.n.r.: Katharina Petry, Pascal P. Nieper, Vera Köhl, Preisträger 2018

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