Preview november 2014

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NOVEMBER 2014 NR. 62

ENGAGIERTER JUDOKA Laurent Paccaud k채mpft gegen Schwulenhass im Sport

WOOOF!

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E A M O R ST chwul ist der

Wie s Barde? e h c s i g l be

B채ren, tierisch heiss

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ELECTROBOY Ein verr체cktes Leben zwischen Party und Panik CHF 9.50 DIS_November1409_C04_inklusive_Anzeigen.indd 1

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Edito | display

Mannsbilder

Verlag

DISPLAY MEDIA AG Eichstrasse 27 8045 Zürich Telefon 044 - 313 15 05 www.display-magazin.ch

Verleger

Alexander P. Huser

Chefredaktor Beat A. Stephan

Redaktion/Autoren

Peter Wäch, Christian Waefler, Mathias Steger, Marcel Friedli, Kolumne: Diccon Bewes, Roland Brodbeck

Fotos

Raphael Hadad, Patrick Mettraux, Olivier Sauter, Gonzalo Garcia, Illustrationen: Tamer Ruggli, Ivan Monteiro

Layout/Grafik

DISPLAY zeigt ja – wie es sich für ein Gay-Magazin gehört – Monat für Monat Männer. Typen aller Arten: Junge und ältere, attraktive und unscheinbare, muskulöse und zartgliedrige.

Bild Jens Hauer

IMPRESSUM

Die Auswahl der Mannsbilder sorgt dabei auf der Redaktion regelmässig für heftige Diskussionen. Ist der belgische Barde Stromae sexy oder ist er viel zu mager? Sind die bodenständigen Bären, die wir in dieser Ausgabe vorstellen, die wahren Männer, oder repräsentiert uns eher ein feinsinniger Typ wie Judoka Laurent Paccaud?

bartók GmbH, Zürich

Druck

Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Verlagsleitung André Nyffeler

Marketing/Sales Alexander P. Huser

IT-Administration Ernst Müller

Anzeigen

Telefon 044 - 313 15 05 inserate@display-magazin.ch Tarife: www.display-magazin.ch

Aboservice

Telefon 044 - 313 15 05 info@display-magazin.ch Jahresabo: Fr. 80.– Einzelpreis: Fr. 9.50

Ausgabe Dezember 2014

Anzeigenschluss: 17. November 2014 Erscheinungsdatum: 27. November 2014

Welche Typen gefallen unseren Lesern? Die Antwort weiss nicht einmal der Wind. Schliesslich sind die Geschmäcker enorm verschieden. Deshalb versuchen wir, die schwule Welt Monat für Monat in ihrer ganzen Vielfalt abzubilden. Und natürlich hoffen wir, mit dem einen oder anderen Portrait auch deinen zweifellos exquisiten Geschmack zu treffen. Ganz und gar nicht Geschmackssache ist meiner Meinung nach der Safer Sex. Beim Poppen gehört auch heute noch ein Gummi drum, und basta. Ich bin und bleibe dieser Ansicht, auch wenn es neue Mittel gibt im Kampf gegen die HI-Viren. DISPLAY sprach mit einem der renommiertesten Experten über die neue Hoffnung an der Virenfront. Das Interview zum Weltaidstag liest du auf Seite 14. Schliesslich möchte ich dir noch die Geschichte von Electroboy ans Herz legen. Das einstige Topmodel ist tief gestürzt. Jetzt wurde sein Schicksal verfilmt. DISPLAY sprach mit dem Regisseur des neuen Streifens, Marcel Gisler, über Electroboys Leben zwischen Triumph und Tragödie (Seite 6).

Cover Electroboy von Marcel Gisler, Fotografie Gianlorenzo Marcucci ISSN: 1662-6680 Alle Ausgaben des Magazins DISPLAY werden in der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) für zukünftige Generationen aufgrund der Wichtigkeit aufbewahrt. Der Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Verlags erlaubt. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Der Verlag ist nicht verantwortlich für den Inhalt von Anzeigen.

Unsere Mission für den kommenden Monat ist klar: Kampf dem Novembergrau – bemalen wir die Welt in den Farben des Regenbogens!

ZITAT DES MONATS «Seit ich denken kann, denke ich schwul» Hape Kerkeling war sich seiner Selbst so sicher wie jeder Schwule, der ihn beobachtete. Trotzdem verlangte das Management des Entertainers zu Beginn seiner Laufbahn, dass er eine Hetero-Affäre vorheuchelt, um seine Karriere nicht zu gefährden. Ein Zwangsouting durch Rosa von Praunheim lüftete 1981 schliesslich das längst offene «Geheimnis».

Beat A. Stephan Lob und Tadel bitte an: beat.stephan@display-magazin.ch november | 3

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Inhalt | display

Film, Show, Update 6 Film Electroboy flog hoch wie einst Ikarus – und stürzte genauso ab wie der griechische Jüngling. Jetzt kommt ein Film über das bewegte Leben des ehemaligen Topmodels ins Kino. 11 Inside News vom Boulevard. 12 Show Der belgische Sänger Stromae fällt auf – nicht zuletzt wegen seiner bunten, selbst geschneiderten Klamotten. Aber ist er eigentlich gay, straight oder bi?

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14 Update Neben der Pille «danach» gibt's jetzt auch die Pille «davor». Ist der Pariser damit überflüssig geworden? DISPLAY befragte den Aidsexperten Professor Pietro Vernazza.

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Fashion, Reisen, Thema 19 Update Neues aus der schwulen Welt. 20 Fashion Dominik Bachmann ist Jurist. Aber nicht nur. Er ist auch ein Dandy und ein Ästhet. Jetzt verändert der 45-Jährige sein Leben radikal – und wird Designer für Männermode. 24 Reisen DISPLAY schaute sich in Tokio um – und entdeckte eine wirblige Metropole mit trendy Typen und einer intimen Gay-Szene. 30 Thema Laurent Paccaud ist sozusagen der oberste schwule Sportler. Als Sportchef bei Pink Cross kämpft der Judoka gegen den Schwulenhass auf den Spielfeldern und in den Stadien.

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Fokus, On the Job, Kultur 34 Fokus Für die einen sind sie Traummänner, für die anderen eher Alpträume: die Bären. DISPLAY wollte wissen, was den Reiz dieser massigen Macker ausmacht. 40 On the Job «Stop Murder Music»: Der Zürcher Rolanz Munz kämpft an vorderster Front gegen schwulenfeindliche Musiker. 42 Shopping Konsumtipps. 44 Kultur Die Highlights des Monats auf Bühnen und in Museen.

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48 Musik Musicaldarsteller Patric Scott tritt in der SRF-Show «Kampf der Chöre» an. Unter anderem duelliert er sich dort mit Teenie-Schwarm Luca Hänni.

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51 Kino Sehenswert: Die Filmfestivals PInk Panorama in Luzern und Queersicht in Bern sowie der neue Film «Pride». 52 Szene Die Party-Highlights des Monats. 55 CD, DVD, Buch Die schönsten Klänge, Bilder und Bücher. 58 Kolumne Kolumnist Diccon Bewes über Sissi und Sissys.

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Sein Leben war ein Karussell von Karrieren: Electroboy. Hollywood, Milano, New York waren die Stationen. Marcel Gisler hat das turbulente Leben des Topmodels und legendären Partyveranstalters verfilmt. DISPLAY sprach mit dem Regisseur. Text Christian Waefler Bilder Gianlorenzo Marcucci

Glamour mag Gisler nicht speziell. Das gibt er gleich zu Beginn des Interviews zu. Obwohl der Held seines neuen Filmes aus der Glam- und Glitzerbranche kommt. Und obwohl Gisler früher Drehbücher schrieb für «Lüthi & Blanc» – eine Fernseh-Soap mit einem Schimmer schweizerischen Glams. KARRIERE UND KATASTROPHE · Der Film über die Figur Florian Burkhardt, alias Electroboy, hätte das Zeug für ein Hollywood-Pic. Die Ingredienzien der Story: Ein junger, schöner, schwuler Schweizer verreist einfach so nach Hollywood, lebt dort in Kreisen schwuler Schickeria, hat dort sofort einen Superagenten, wird Model, gründet in der Schweiz ein hippes Partylabel, macht coolen Techno und Karriere im boomenden Internetbusiness. Doch dann der jähe Absturz. Kollaps. Panikattacken, die bis heute anhalten. Karriere und Katastrophe kreuzen sich bei Electroboy.

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EXZESSIVER MIX  ·  Gisler zu DISPLAY: «Hollywood, Mode, Modelszene, all die Hypes faszinieren mich an sich nicht so sehr. Mich interessierte die Figur Florian Burkhardt: der Typ, der aus der engen, katholischen Welt der Eltern ausbricht, seine steile Karriere, der absolute Wille zum Erfolg, sein Narzissmus und schliesslich sein jäher Absturz. «Diese Mischung», so Gisler, «machte es möglich, eine Charakterstudie zu schaffen und parallel dazu den Zeitgeist einzufangen». SPIELFILM WÄRE NICHT FINANZIERBAR · «Klar», räumt Gisler ein, «wäre das der Stoff für einen Spielfilm, aber die Story von Electroboy spielt in den neunziger Jahren in London, Paris, L.A. Die historische Ausstattung allein würde Millionen verschlingen, und das ist in der Schweiz nicht finanzierbar».

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WER WAR ELECTROBOY? Seine Karriere hatte etwas Elektrisierendes und Explosives. Sie führte Florian Burkhardt alias Electroboy auf die Gipfel des Glamours und tief hinunter in das Dunkel schwerer Angstattacken. Seine Stationen: • Ausbildung zum Lehrer • Umzug nach L.A., Schauspielstudium • Model bei Gucci, Prada, Dolce & Gabbana • Veranstalter der legendären Electroboy-Partys • Angstattacken. Patient in einer psychiatrischen Klinik • Wohnt heute in Berlin, ist auf Medikamente angewiesen und kreativ im Bereich Social Media

Bilder Electroboy von Marcel Gisler, Fotografie Gianlorenzo Marcucci

ZWEI FRAGEN AN ELECTROBOY DISPLAY: Florian, hat dir der Film in deiner persönlichen Entwicklung etwas gebracht? Florian Burkhardt: Die Arbeit am Film hat mir geholfen, Einsicht in die Zusammenhänge meines bisherigen Lebens zu gewinnen. Dank dem Projekt hat die Familie zusammengefunden, so gut es eben geht. Durch das Interesse der Filmemacher an meiner Person habe ich wieder Energie bekommen. Bist du heute wieder kreativ? In der Isolation der letzten Jahre hatte ich viel Zeit, mir Gedanken zu machen und daraus Konsequenzen zu ziehen, zum Beispiel auf verantwortungsvolle Weise zu konsumieren und vegan zu leben. Ausserdem gibt es von mir einen materiellen Output, wie Vektorgrafiken, also eine Art Computergrafiken, die ich auf Acryl-Platten drucken lasse, und eine kleine Kollektion hochwertiger Kleidung. november | 7

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WÜNSCHE werden wahr…

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Gay Travel Reiseberater Katja Leemann Hotelplan Bülach, Tel. 044 860 77 16 Valentin Fürpass Hotelplan Wetzikon, Tel. 044 931 01 20 Markus Uebelhart Hotelplan Glattzentrum, Tel. 044 832 50 20

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Film | display

MODERNER IKARUS · Gisler hat eine sensible und subtile Studie über das schillernde Schicksal einer aussergewöhnlichen Person produziert. Er hat sich auf Fakten verlassen und auch die Extreme dieser Vita fokussiert. «Die Geschichte des schliesslich gescheiterten Multitalents hat», so Gisler, «in ihrer Tragik eine Dimension antiken Ausmasses – sie erinnert in ihrer Fallhöhe an das Schicksal vom gefallenen Ikarus aus der griechischen Mythologie.» SCHWULE SCHICKSALE  · Es fällt auf, dass Marcel Gisler auch im neusten Movie, wie schon bei «Rosie», seinem letzten Leinwandwerk, wieder eine schwule Hauptfigur einführt. Ist Gisler auf schwule Themen und Typen abonniert? Erst kokettiert Gisler ein wenig: «Das Schwule spielt im Film ja keine dominante Rolle», aber schliesslich gibt er zu: «Es handelt sich hier effektiv um ein schwules Schicksal. Denn Florians Eltern können nicht akzeptieren, dass er sexuell anders tickt, und später begleiten ihn ältere schwule Männer auf dem Weg nach oben». Gisler: «Ich habe ein Flair für Männerbeziehungen, anders als andere schwule Filmemacher, die auf brillante Frauenrollen fokussieren, wie Pedro Almodóvar oder Rainer Werner Fassbinder.» FALL EINES STARS  · «Mein Ziel», so Gisler, «war es, dem Phänomen Electroboy nachzuspüren. Florians phantastische Geschichte ist aber nicht nur ein illustrer Einzelfall, «sondern hat eine exemplarischen Dimension: Es ist der Aufstieg und Fall eines Stars – viele bleiben oben, viele fallen auch runter. Die Frage war, welchen Preis ist man bereit zu zahlen, um seine Sehnsucht nach Ruhm und Anerkennung zu befriedigen.» Eine Triebfeder waren die Eltern, gegen die er sich nicht auflehnen konnte und so nur die Flucht als Ausweg fand. Die war für viele Gays traurige Realität. A propos Glam: für Fans gibt es im Doku-Streifen auch schicke Szenen, Bilder von Florian aus Hollywood, Fotos aus der Catwalk-Karriere bei Gucci, Prada & Co. Und noch mehr Mondänes aus dem Leben des schillernden Boys.

Bild Raphael Hadad

REGISSEUR MARCEL GISLER Erinnerst du dich an «Lüthi & Blanc», die Schoggi-Soap im Schweizer Fernsehen (mit schwulen Szenen)? Regisseur Marcel Gisler hat zahlreiche Drehbücher für die Serie geschrieben. Und letztes Jahr freuten wir uns an «Rosie», der Geschichte eines Autors und seiner Beziehung zu einem Studenten. Jetzt überrascht uns Marcel Gisler mit seinem ersten Dokumentarfilm, einem Porträt des legendären Electroboy, einer Kultfigur in den Neunzigern in der Schweiz. Gisler, geboren 1960 in Altstätten, ist Dozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Electroboy läuft in den Kinos am 27. November an. november | 9

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