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Lustige Geschichten von Lothar Meggendorfer Mit Versen von Franz Bonn

2015


Folgen der Zwietracht Hier könnt Ihr Hans und Grete seh’n, Wie sie mitsamm’ zur Schule geh’n. Tief liegt der Schnee, s’scheint kalt zu sein. Der Hans geht hinter Grete drein. Nicht lang, so faßt der kleine Tropf Das Schwesterlein bei seinem Zopf. Das hat der Grete weh getan, Drum sagt sie: „Hans, geh’ Du voran!“ Nun geht sie hinten, Hans geht vorn, Auf Rache sinnet sie voll Zorn. Jetzt fängt der Hans zu laufen an, Indes reift Gretes Racheplan. Und wie der Schneeball fertig ist, Da wirft sie ihn mit arger List. Sie trifft - Gottlob wir spüren’s nicht! Den armen Bruder ins Gesicht. Das schmerzt den Hans, und drum zur Red’ Stellt er energisch seine Gret’.


Nicht lang - befinden sich die zwei In einer großen Balgerei. Doch ob des Balgens, weh, o weh! Geraten beide in den Schnee. Den steilen Hügel abwärts geht’s, Der Schnee wird tief und tiefer stets. Es ballt der Schnee sich rings umher, Man sieht sie nur zur Hälfte mehr. Sie raufen fort. Auf steiler Bahn Fängt nun der Ball zu rollen an. Und wie es bei Lawinen geht, Es wächst der Ball, wie er sich dreht. Das raufende Geschwisterpaar Im Schnee verschwindet ganz und gar So daß zuletzt nach kurzer Frist Nur mehr ein Schneeball übrig ist. Daraus man ziehe die Moral: Es straft sich Zwietracht jedesmal.

01

Januar

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


Verunglückter Maskenscherz

Der Esel geht, wie jeder weiß, Gewöhnlich einmal nur aufs Eis. Ein Bauerssohn, der kluge Fritz, Der denkt, das wär’ ein Faschingswitz, Wenn ich als Esel mich maskier’te, Und auf dem Eise produzier’te. Mit Schlittschuhlaufen fängt er an, Dann kommt der kleine Schlitten d’ran. Zuletzt - das Weh kommt hinterdrein Bricht er mit samt dem Schlitten ein.


Der Bauer meint, sein Esel sei’s, Und will ihn ziehen aus dem Eis. Doch wie er sieht, ’s ist Fritz, sein Sohn, Gibt mit dem Stock er ihm den Lohn.

02

Februar

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Der Drehstuhl Die Katze auf dem Drehstuhl sitzt, Der kleine Fritz ins Zimmer spitzt; Er möcht’ schon lang einmal allein Recht lustig auf dem Drehstuhl sein. Natürlich macht die liebe Katz’ Dem Fritzchen mit Vergnügen Platz. Und sachte - das muß lustig geh’n! Beginnt nun Fritz den Stuhl zu dreh’n. Und es gelingt ihm. Seht nur, seht, Wie er im Kreis sich lustig dreht! Noch hält er sich zwar ängstlich ein, Doch schaut er schon glückselig drein. Und immer höher steigt der Sitz, Und immer lust’ger wird der Fritz, Und schwingt sich in der Luft umher, Als ob er nur ein Kreisel wär’. Doch weil ein End’ hat jedes Ding, Zuletzt das Drehen nicht mehr ging; Die Schraube hat ihr End’ erreicht! Die Katz’ erschrocken rasch entweicht. Und pautz, perdautz - mit samt dem Sitz In den Papierkorb stürzt der Fritz, Und reckt die Füße in die Höh’ Die Katze flieht - o weh - o weh!


Auf Fritzens Hilf= und Jammerschrei Kommt nun sein Schwesterlein herbei Und sieht zum nicht geringen Schrecken Den Bruder im Papierkorb stecken. Als eine liebe, gute Maus Hilft sie dem Brüderlein heraus, Indem sie an den Beinen zieht Was unser Kätzchen gerne sieht. D’rauf gibt sie ihm noch gute Lehr’: „Gelt Fritz, das thust Du nimmermehr?!“ Der Fritz verspricht’s, und Mietz, die Katz’, Sitzt wie zuvor auf ihrem Platz.

März

03

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


Die mißlungene Mausjagd Ein Mäuschen, das im Stillen nascht, Wird bei der Arbeit überrascht. Doch ehe sie erwischt die Katz’, Entflieht die Maus mit einem Satz. Fürs Mäuschen war wohl Raum genug Die Katz’ zertrümmert Topf und Krug. Das Mäuschen flüchtet auf ein Faß Das macht dem Kätzlein großen Spaß; Es jagt die Maus herum im Kreis, Daß die sich kaum zu retten weiß. Weinflaschen steh’n in Reih’ und Glied, Durch die behend das Mäuschen flieht. Fürs Kätzlein aber - wie fatal! Ist diese Gasse viel zu schmal. In einen Korb das Mäuschen springt Dem Kätzlein dieses schlecht gelingt. Nicht besser scheint es ihm zu geh’n Beim Eierkorb - wie hier zu seh’n. Und mit der vollen Kanne gar Kommt’s Kätzlein ernstlich in Gefahr.


Da steht ein Besen - rasch hinan! Im Augenblicke ist’s getan. Das Kätzlein folgt voll Ungeduld, Doch Hast ist oft am Unglück schuld. Der Besen stürzt - die Maus entwischt, Die Katz’ ein kaltes Bad erfrischt! Doch kühlt das Milchbad nicht ihr Blut, Es steigert vielmehr ihre Wut. Indessen springt die kleine Maus Vom Stuhl empor in einen Flaus. Die Katze, rasend hinterdrein, Springt in das Ärmelloch hinein; Doch kann sie nicht so schnell heraus Als wie die kleine, schlanke Maus. Aufs neue wieder in Gefahr, Entdeckt die Maus ein Stiefelpaar. Sie springt in einen rasch hinein. „So, dumme Maus, jetzt bist du mein!“ Denkt wohl das Kätzlein sich - jedoch Der Stiefel hat zum Glück ein Loch. Die Katze bleibt betrübt zurück. Seht: Klein zu sein ist oft ein Glück.

April

04

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30


Der böse Maler Mit seinem Malzeug in der Hand Der Künstler kommt hinaus aufs Land; In Berg und Tal, in Wald und Flur Will er studieren die Natur. Kaum sitzet er an der Stafflei, Da kommt die Jugend schon herbei. Es lockt die Neugier aus dem Haus Drei kleine Kinderlein heraus. Gescheh’n ist’s mit des Malers Ruh’; Die Kinder schau’n genau ihm zu, Und ganz besonders sie ergötzt, Wenn er aufs Brett die Farben setzt. Der Wunsch der Kinder liegt nicht fern, Sie malten selber gar zu gern, D’rum steh’n neugierig sie umher, Doch das geniert den Künstler sehr. Lang sinnet er, dann fällt’s ihm ein: Er gibt den lieben Kinderlein, Was Ruhe ihm verschaffen soll Ein Büchschen, das mit Farbe voll. Sofort geht nun das Malen an. Leicht ist das Büchschen aufgetan Sie sah’n und merkten’s ja genau, Wie man herausdrückt, rot, gelb, blau.


Der Künstler mit Vergnügen sieht, Was mit der Farbe jetzt geschieht, Wie man mit Sorgfalt und Bedacht Dem Bruder einen Schnurrbart macht. Nicht lang, der Maler sah’s voraus, Da geht es mit der Farb’ ins Haus. Natürlich jeder von den Knaben Will ganz für sich die Farbe haben. Indes die Brüder handgemein, Freut sich das liebe Schwesterlein, Wie schön auf Kasten, Stuhl und Wand Sich abdruckt seine kleine Hand. Doch weh! Was gibt’s für ein Geschrei?! Die strenge Mutter kommt herbei, Und mit der Rute treibt - o Graus! Den Kindern sie das Malen aus. Gewaschen werden ganz und gar Die Drei sofort mit Haut und Haar, Geseift, gebürstet und gebrüht Wie schwarze Wäsche - Gott behüt’! Doch seht, wie wohl das Bad bekommt Und wie die Kur dem Künstler frommt. Nun kann er malen ganz in Ruh’, Die Kinder schau’n von fern’ nur zu.

Mai

05

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


Die Affen und die Zipfelmützen

Ein Händler kommt im Sonnenschein An einen pflanzenreichen Hain. Es ist sehr heiß, die Sonne glüht, Der Händler ist vom Wege müd. Daß sie beim Schlaf den Kopf ihm schütze, Setzt auf er eine Zipfelmütze, Mit denen, wie ihr deutlich seht, Er auf das Land hausieren geht. Kaum liegt der Händler da in Ruh’, So springen die Affen rasch herzu; Die hat der Anblick sehr ergötzt, Wie er die Mütze aufgesetzt. Bekanntlich machet alles schier Den Menschen nach das Affentier. Die schwarzen Mützen anzuzieh’n, Den Affen sehr possierlich schien. Und es geschieht nicht lang darnach, Da wird der Händler wieder wach; Und mit den Mützen reißt im Saus Die ganze Affenbande aus.


Nun sitzen auf dem Baum sie Und grinsen an voll Ironie Den Händler, der voll Ärger rot, Die Frechen mit der Faust bedroht. Doch ach! was hilft ihm alle Wut Bei dieser unverschämten Brut? Er denkt: „’s wird das Beste sein, Ich pack’ die Mütze wieder ein.“ D’rauf legt er wieder sich zur Ruh Und sieh’! die Affen thun im Nu, Was er gethan, und Stück für Stück Kommt also in den Korb zurück. Und kaum im Korb die Mützen sind, Da geht’s zurück zum Wald geschwind. Der Händler, der ein Mann gar schlau, Sieht all’ das Treiben ganz genau. Vergnügt tritt er den Heimweg an Und denket, daß ein kluger Mann Jedwedes Tier - das ist der Schluß Nach seiner Art behandeln muß.

Juni

06

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30


Der brave Karo Die Mutter ging, das Kind schläft gut; Es bleibt zurück in Karo’s Hut. Doch bald - wer hätte das gedacht! Das Kindlein in der Wieg’ erwacht. Schon schreit das kleine Ännchen laut, Der Karo sehr bekümmert schaut. Der kluge Hund ans Fenster springt: „Kommt niemand, der mir Hilfe bringt?“ Umsonst es kommt kein Mensch heran! Laut fängt der Hund zu bellen an. Das Kindlein immer lauter schreit Nun ist Bewegung an der Zeit. Der Karo schaukelt hin und her, Die Wiege schwingt sich immer mehr. Erschrocken jetzt schaut Karo stumm; Es scheint, als schlüg’ die Wiege um. Da! richtig liegt die Kleine schon Heraußen! Seht, das kommt davon! Es setzt sich Ännchen auf und weint; Die Tränen leckt ihm ab der Freund.


Und wie gerade steht das Kind, Der Karo gleich sein Spiel beginnt. Vom Fenster jetzt zu seinem Glück Zieht Karo Ännchen rasch zurück. Und weil’s darob verdrießlich ist, Sorgt Karo, daß es dies vergißt. Er bringt ihm, zu des Kind’s Behagen, Das kleine Püppchen und den Wagen. Nun zieht, für einen Hund nicht dumm, Er das Gespann im Kreis herum, Bis Ännchen, ach! zu Boden fällt, Was ihm die Freude sehr vergällt. Aufs neu das Weinen nun beginnt: „Beruhige dich, du liebes Kind!“ Nun schauen Kind und Karo bang... Wo bleibt die Mutter denn so lang?! Als sie dieselbe endlich seh’n, Da heißt es schnell zu Bette geh’n. Die Mutter kommt, und Aug’ und Ohr Sie finden Alles wie zuvor.

Juli

07

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


Fritzchen und der Äpfelmann

Mit einem Esel vornedran Steht vor dem Haus ein Äpfelmann. Er mißt die Äpfel in den Sack. Fritz schaut ihm zu - der kleine Schnack. Der denkt bei sich: „Wie wär’ das nett, Wenn ich so viele Äpfel hätt’!“ Am Fenster rutscht er hin und her, Denn dieser Wunsch bewegt ihn sehr. „O wär’ ich doch der Äpfelmann, Der so viel Äpfel tragen kann!“ Nun wüßte gar zu gern das Kind, Ob Äpfel noch im Korbe sind. Mit Vorsicht schauet Fritzchen drum Sich nach dem Äpfelmann um, Und weil er diesen nicht erblickt, Er weit sich aus dem Fenster bückt. Doch eh’ er’s denket, wie der Blitz Kopfüber stürzt heraus der Fritz. Im Korbe schier verschwand er schon Der Esel rennt wie toll davon.


Und trabt gemütlich dann nach Haus Für heut ist das Geschäft ja aus. Die Äpfelfrau sieht staunend an Das Eselsfuhrwerk ohne Mann! Sie nimmt den leeren Korb vom Wagen, Um ihn wie sonst ins Haus zu tragen. Doch da entsteht ein groß’ Geschrei „Seht da! im Korb ein Kind - ei, ei!“ Es heult das Fritzchen, was es kann, Bis heim es führt der Äpfelmann.

08

August

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


Die guten Störche Es ist eine alte Sache, Daß der Storch die Kinder bringt. Lange sucht er oft im Bache, Bis ihm solch ein Fund gelingt. Durch die Lüfte in dem Schnabel Trägt er weit die Kleinen dann; Darum schrei’n so miserabel Kleine Kinder dann und wann. Hans und Gretel an dem Bache Eines schönen Tages steh’n; Auf dem Birnbaum mit Entzücken Sie die reifen Früchte seh’n. Hansel möcht’ die Birne haschen, Gretel warnet vor Gefahr. Drüben hebet seine Flügel Just zum Flug ein Storchenpaar. Wie die Birne zu erreichen, Überlegen nun die zwei. Und die beiden Störche streichen An dem Kinderpaar vorbei. Jetzt auf Gretels Schulter stellet Sich der Hans, und es gelingt, Daß die erste reife Birne Er in seine Hände bringt. Hätt’ er sich damit begnüget; Doch die zweite reizt ihn sehr. Wie er sich nach dieser strecket, Wird er Greteln fast zu schwer.


Durch das weite Vorwärtsneigen Wird zu mächtig das Gewicht; Weit nach vorne neigen beide Kinder schon ihr Angesicht. Plumps! Da liegen sie im Wasser Hilferufend alle zwei, Doch die beiden guten Störche Kommen pfeilgeschwind herbei. Und die Störche tauchen schnelle Ihren Schnabel bis zum Grund, Suchen nach den beiden Kindern Und erhaschen bald den Fund. Eins, zwei, drei - es war ein Spaß Da sind beide, pudelnaß. Hurtig geht es durch die Lüfte Zu dem Elternhause hin, Und dort werfen sie die Kinder, Wie gewohnt, in den Kamin. Froh des guten Werk’s und heiter Fliegen Storch und Störchin weiter. Hans und Grete, die berußten, Schwarz geworden wie ein Mohr, Mußten lange noch sich waschen, Bis sie sauber, wie zuvor.

09

September

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Die Sonne scheint, Das Kindlein weint, Der Gockel kräht, Der Briefbot’ geht. Der Landmann pflügt, Der Rabe fliegt, Der Hofhund wacht, Die Hausmagd lacht. Das Kindlein scheint, Der Gockel weint, Der Briefbot’ kräht, Der Landmann geht. Der Rabe pflügt, Der Hofhund fliegt, Die Hausmagd wacht, Die Sonne lacht. Der Gockel scheint, Der Briefbot’ weint, Der Landmann kräht, Der Rabe geht. Der Hofhund pflügt, Die Hausmagd fliegt, Die Sonne wacht, Das Kindlein lacht. Der Briefbot’ scheint, Der Landmann weint, Der Rabe kräht, Der Hofhund geht. Die Hausmagd pflügt, Die Sonne fliegt, Das Kindlein wacht, Der Gockel lacht. Der Landmann scheint, Der Rabe weint, Der Hofhund kräht, Die Hausmagd geht. Die Sonne pflügt, Das Kindlein fliegt, Der Gockel wacht, Der Briefbot’ lacht.

Lustige Variationen


Der Rabe scheint, Der Hofhund weint, Die Hausmagd kräht, Die Sonne geht. Das Kindlein pflügt, Der Gockel fliegt, Der Briefbot’ wacht, Der Landmann lacht. Der Hofhund scheint, Die Hausmagd weint, Die Sonne kräht, Das Kindlein geht. Der Gockel pflügt, Der Briefbot’ fliegt, Der Landmann wacht, Der Rabe lacht. Die Hausmagd scheint, Die Sonne weint, Das Kindlein kräht, Der Gockel geht. Der Briefbot’ pflügt, Der Landmann fliegt, Der Rabe wacht, Der Hofhund lacht.

10

Oktober

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


Der Gänsegeneral und seine Soldaten

Trallalala. Hopsa… Halt! Allons! Stillgestanden! Richt’ Euch!


Augen links! Vorwärts marsch eins, zwei, eins, zwei…. Halt! In Reihen angetreten, linksum marsch! Rrrrrechtsum! Ganzes Bataillon - kehrt! Halt! Front! Rührt Euch! Auseinander marsch!

11

November

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30


Der Schaukelstuhl Herr Wohlgemut, ein Privatier, Liest seine Zeitung zum Kaffee Da kommt mit einem Blumenstrauß Die Köchin und der Knecht vom Haus. Sie wünschen zum Geburtstagsfeste Herrn Wohlgemut das allerbeste. Und ihr Geschenk ist - o wie zart! Ein Schaukelstuhl der neu’sten Art. Wie nun Herr Wohlgemut allein, Da denkt er: „Das muß herrlich sein!“ Er setzt sich nieder mit Bedacht Der Blumenstrauß ihm Freude macht. Und mit Vergnügen seh’n die Zwei, Daß wohl ihr Herr zufrieden sei. Im Schaukelstuhl mit frohem Sinn Wiegt er sich lustig her und hin; Und das getreue Dienerpaar Nimmt froh des Herrn Vergnügen wahr. Doch schon im nächsten Augenblick Bedenklich schlägt der Stuhl zurück. Kopfüber mit dem Blumenstrauß Fliegt weit Herr Wohlgemut hinaus.


Der Riesenschwung zu komisch war Laut applaudiert das Dienerpaar. Den Herrn jedoch schmerzt Kopf und Bauch, Er denkt bei sich: „Den Kuckuck auch!“ „Hinaus!“ ruft er zur Dienerschaft, Und schleudert fort den Stuhl mit Kraft, Setzt sich in seinen alten dann Und fängt von vorn’ zu lesen an.

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Dezember

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31


2015

Lustige Geschichten von Lothar Meggendorfer Mit Versen von Franz Bonn

Januar

September Lothar Meggendorfer: Das eigensinnige Schwein, die kluge Minka, die guten Störche, der böse Maler, der Pudel: lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 14-19)

Oktober

Lothar Meggendorfer: Folgen der Zwietracht, lustige Variationen, das Kätzchen: drei lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 3. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 3-8)

Lothar Meggendorfer: Folgen der Zwietracht, lustige Variationen, das Kätzchen: drei lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 3. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 9-16)

Februar

November

Lothar Meggendorfer: Die mißlungene Mausjagd, der Russe und der Bär, verunglückter Maskenscherz, der Stier und der Bader, der neue Schaukelstuhl: fünf lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 14-19)

Lothar Meggendorfer: Der Gänsegeneral und seine Soldaten, der Tanzbär, Herr Privatier Kugelmann: drei lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 3-10)

März

Dezember

Lothar Meggendorfer: Der Preisstier, der Drehstuhl, der entsprungene Jokko: drei lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 4. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 9-13)

Lothar Meggendorfer: Die mißlungene Mausjagd, der Russe und der Bär, verunglückter Maskenscherz, der Stier und der Bader, der neue Schaukelstuhl: fünf lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 26-32)


April Lothar Meggendorfer: Die mißlungene Mausjagd, der Russe und der Bär, verunglückter Maskenscherz, der Stier und der Bader, der neue Schaukelstuhl: fünf lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 3-8)

Lustige Geschichten von Lothar Meggendorfer. Mit Versen von Franz Bonn.

Mai

Für das Jahr 2015 fiel die Wahl auf die „Lustigen Geschichten“ des Münchner Illustrators und Zeichners Lothar Meggendorfer (1847-1925), der für seine regelmäßigen Beiträge in den „Fliegenden Blättern“ und den „Münchener Bilderbogen“ ebenso geschätzt wurde wie für seine Kinderbücher mit beweglichen Bildern. Die „Lustigen Geschichten“ erschienen um die Jahrhundertwende im Verlag Braun & Schneider in München. Jeder Band vereinigte drei bis fünf Bilderzählungen, die begleitet wurden von den Gedichten von Franz Bonn (1830-1894), einem humoristischen Dichter und Schriftsteller, der auch als Jurist und Politiker tätig war.

Lothar Meggendorfer: Das eigensinnige Schwein, die kluge Minka, die guten Störche, der böse Maler, der Pudel: lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 20-25)

Juni Lothar Meggendorfer: Die Affen und die Zipfelmützen, der neue Hut und die jungen Katzen, warum die Hasen so furchtsam sind: drei lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 5. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 3-7)

Juli Lothar Meggendorfer: Die Gnomen und das Kartenhaus; das lüsterne Wildschwein; der brave Karo: drei lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 3. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1880. (S. 14-23)

August Lothar Meggendorfer: Der Müllerhans und sein Hund, der böse Bär, der pfiffige Hamperl, Fritzchen und der Äpfelmann: vier lustige Geschichten. Mit Versen von Franz Bonn. 3. Aufl. München: Braun & Schneider, um 1900. (S. 18-24)

Seit 2004 präsentiert die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung jährlich einen Kalender mit zwölf Abbildungen aus ihrem digitalen Bildarchiv zur Bildungsgeschichte, Pictura Paedagogica Online.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite von Pictura Paedagogica Online unter http://bbf.dipf.de/2015_kalender


Die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) in Berlin ist eine internationale Forschungsbibliothek zur Bildungsgeschichte. Sie gehört zum Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft Schloßstraße 29 60486 Frankfurt am Main Telefon +49 (0) 69 24708-0 Telefax +49 (0) 69 24708-444 E-Mail: dipf@dipf.de www.dipf.de Twitter: @dipf_aktuell Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung Warschauer Straße 34-38 10243 Berlin Telefon +49 (0) 30 293360-0 Telefax +49 (0) 30 293360-25 E-Mail: bbf@dipf.de www.bbf.dipf.de

Gestaltung: bettina lehfeldt graphic design


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