Sebastian Koch
Eine Frage des Stils
Sie haben bislang eher tragische, historische Figuren verkörpert, die Figur des Schriftstellers in Das Leben der Anderen, Andreas Baader, Klaus Mann, Richard Oetker oder jetzt, in Das Wochenende nach dem Roman von Bernhard Schlink, einen Ex-Terroristen, eine Figur, die an Christian Klar angelehnt ist. Die komische Figur eines Hochstaplers und Gentlemangauners ist eher ungewöhnlich für Sie. Haben Sie gezögert, die Rolle anzunehmen? Dass ich scheinbar wenig komische Rollen gespielt habe, hängt damit zusammen, dass die politischen Stoffe, die schweren Kaliber populärer waren. Im Ausland habe ich doch einiges im komischen Bereich gemacht. Albatross zum Beispiel mit Julia Ormond, eine großartige britische Komödie, die in Deutschland leider nicht in die Kinos kam. Dabei habe ich große Lust auf komische Stoffe, unter der Bedingung natürlich, dass sie gut geschrieben sind. Das ist im komischen Fach fast noch wichtiger als im tragischen. Dass nicht alles ausgesprochen wird, dass der Humor zwischen den Zeilen liegt, ein Humor, der meist tiefer Depression entspringt. Das gibt es leider viel zu selten. Vor allem vermutlich in deutschen Drehbüchern … Ja, aber die Allmen-Romane von Mar6
Diogenes Magazin
Foto: © Gregor Hohenberg Photography
Interview
Der große Schauspieler Sebastian Koch (Das Leben der Anderen, Die Manns, A Good Day to Die Hard), in diesen Wochen in der Ver filmung von Bernhard Schlinks Das Wochenende in den Kinos zu sehen, wird sich demnächst ei nem weiteren Diogenes-Autor zuwenden: Koch spielt Johann Friedrich von Allmen in der Fern sehverfilmung von Martin Suters Krimireihe. Wir erreichten ihn am Telefon in Berlin.