Mitleid
ist keine Hilfe Fotos: Verein RespekTiere
Matthias Facharani ist Tierarzt. Einmal im Jahr reist er für den Verein RespekTiere nach Mauretanien, dort behandelt er kostenlos Esel. Vielen kann er helfen, doch das Leid bleibt groß.
Ein Artikel von Kathrin Thoma-Bregar
I
m Wartezimmer seiner Praxis hängt ein Bild. Es zeigt die Arche Noah, vollbeladen mit Tieren, nur mit Tieren. Menschen stehen am Ufer. Darunter der Satz: „Dieses Mal ohne Euch“. Aus der Arche schauen auch Esel hervor. „Eselchen“, sagt Dr. Matthias Facharani, wenn er von ihnen spricht. Der 54-jäh-
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rige Tierarzt liebt Esel, schon immer. „Ich konnte es früher schon nicht ertragen, wie sie behandelt und geschlagen wurden.“ Facharani wuchs die ersten Kindheitsjahre in Ägypten und Jordanien auf, wo Esel Arbeitstiere sind. Seine deutsche Mutter arbeitete als Lehrerin am GoetheInstitut in Alexandrien, sein ägyptischer Vater als Archäologe. Als das Leben in dem afrikanischen Land immer gefährlicher wurde, ging die Mutter mit den beiden Söhnen zurück nach Deutschland.