Gesellschaft & Kultur
Der Mann hinter der Maske
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Alles andere als ein gewöhnlicher Job: Andreas Rettenbacher schnitzt Krampus- und Perchtenmasken. Seine Manufaktur „Rettei Masken“ erfreut sich österreichweiter Beliebtheit.
n Andreas Rettenbachers Werkstatt in Puch bei Hallein geht es wild zu: Circa zwanzig Perchtenund Krampusmasken – im Fachjargon Larven genannt – zieren die Wände, daneben hängen Tierfelle und -hörner. Neben dem gemütlichen Holzofen wird fleißig an weiteren unfertigen Larven gearbeitet. Für den Maskenschnitzer ist jetzt, im November, Hochsaison: Wenn die Passen im Advent zu ihren Läufen ausrücken, muss das Werk der Akteure hinter den Kulissen bereits vollendet sein.
48 | Salzburgerin Winterausgabe 2018
Handwerk aus Leidenschaft Eigentlich ist Rettenbacher, genannt „Rettei“, gelernter Industrieschlosser. Allerdings hat der Dreiunddreißigjährige bereits als Kind seine Leidenschaft für die Maskenschnitzerei entdeckt. Seine erste Maske schnitzte Rettenbacher mit 12 Jahren für sich selbst – und sie hatte eine Besonderheit: „Weil ich nicht wusste, womit ich sie polstern sollte, habe ich den Push-up-BH meiner Mutter zweckentfremdet“, gesteht Rettenbacher lachend. Aus dem Hobby wurde bald ein Beruf, in dem sich der Tennen-