KLUB 05 - die Septemberausgabe 2015

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»GERADE HEUTZUTAGE, DA DER FUSSBALL AUCH HÖCHSTE KÖRPERLICHE ANSPRÜCHE AN DIE SPIELER STELLT, IST DER SPORTMEDIZINISCHE BEREICH WICHTIGER DENN JE, UM BESTMÖGLICHE LEISTUNGEN ZU GARANTIEREN.«

Fotos: motivio/Boris Streubel

Dr. Alexander Georgi

jährlichen Turnus – das Antreten beim Arzt zum sportmedizinischen Test, der aus einem orthopädischen und einem internistischen Teil besteht. Im St. Elisabeth Krankenhaus, Kooperationspartner von RB Leipzig, werden die jungen Talente von Dr. Alexander Georgi von Kopf bis Fuß durchgecheckt, um nichts dem Zufall zu überlassen. Im Einführungsgespräch mit den Neuzugängen versucht der Sportmediziner, wichtige Hinweise auf Vorschädigungen oder eventuelle körperliche Probleme der Athleten zu eruieren. Geduldig beantworten die vier Spieler jede Nachfrage des Arztes. „Der Dialog mit den Jungs ist für uns Mediziner sehr wichtig, denn vor allem die neuen Spieler müssen wir auch medizinisch erst einmal kennenlernen“, erklärt Dr. Georgi. In der anschließenden orthopädischen Untersuchung wird nach fußballspezifischen Erkrankungs- und Verletzungsmustern gesucht, um muskuläre Dysbalancen, Bewegungseinschränkungen und andere körperliche Defizite detektieren zu können. Zum Einsatz kommen spezielle Funktionsanalysen und ein sogenannter Functional Movement Screen (FMS). Da kommen die Nachwuchsbullen bei „manch komischen Verrenkungen“, wie Torhüter Eric sie bezeichnet, sogar leicht ins Schwitzen. Die Checkliste ist lang, aber wichtig – denn neben der sportlichen Leistung auf dem D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Schon seit vier Jahren ist das St. Elisabeth Krankenhaus unter der Leitung von Dr. Gotthard Knoll (re. hinten) Kooperationspartner von RB Leipzig.

Platz steht über allem die Gesundheit eines jeden Athleten. „Mir ist wichtig, dass ich Vertrauen in meinen Körper haben kann. Und das bekomme ich auch durch die sportmedizinischen Tests vor einer Saison“, meint Mittelfeldspieler Gino. Neben der Erteilung der DFB-Spielberechtigung gilt es, ein Trainings- und Therapieprogramm zur Beseitigung der diagnostizierten Schwächen zu erarbeiten. Die Erkenntnisse fließen in die tägliche physiotherapeutische Behandlung, aber auch in das Fußball- und Athletiktraining ein. Somit kann jedes Talent individuell betreut und trainiert werden, um bestmögliche Erfolge realisieren zu können. „Dafür ist der enge Austausch zwischen unseren Ärzten, den Mannschafts- und Athletiktrainern sowie natürlich den Spielern unerlässlich. Denn so kann man schwerwiegenden Verletzungen oftmals besser vorbeugen“, erklärt Patrick Bick, neuer Leiter der Physiotherapie des RBL-Nachwuchses und von 2009 bis 2010 selbst Spieler bei den Leipziger Bullen (32 Spiele, acht Tore). Nach knapp eineinhalb Stunden ist der erste Part der sportmedizinischen Tests absolviert. Alle haben erfolgreich bestanden. Doch am nächsten Tag gehen die Untersuchungen weiter. Dann steht der internistische Teil auf dem Programm. Dieser umfasst eine eingehende klinische Untersuchung sowie ein Elektrokardiogramm (EKG). Bei Bedarf werden zudem weiterführende Maßnahmen (Blut-, Herz-, Lungentests etc.) eingeleitet. Dr. Georgi verabschiedet die Jungs mit einem freundlichen Schulterklopfen: „Schön, dass ihr da wart. Aber ich hoffe, dass wir uns hier nicht zu oft sehen werden.“

St. Elisabeth Krankenhaus Als Kooperationspartner ist das St. Elisabeth Krankenhaus für die sportmedizinischen Untersuchungen verantwortlich, führt regelmäßige „Visiten“ durch, übernimmt die Notfallversorgung aller Nachwuchsspieler und ist zudem für die medizinische Betreuung der Heimspiele am Cottaweg und der Leistungsteams U23 bis U16 zuständig. Neben Dr. Gotthard Knoll und Dr. Alexander Georgi unterstützen den RBL-Nachwuchs Dr. Marcus Hübner, Gerald Dimmel und Dr. Andreas Höch. Checkliste: Bandapparat ✔ Knie- & Sprunggelenk ✔ Muskelapparat ✔ Wirbelsäulenstruktur ✔ Voroperationen ✔ Schuheinlagen? ✔ Allergien ✔ Asthma ✔ Impfstatus ✔ Krankheiten in der Familie? ✔ Infektanfälligkeit ✔ Medikamente? ✔ Blutdruck ✔ Herzfrequenz ✔ EKG ✔

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