NNT Mai 2012

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Mai 2012

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Ortsverband Rottenburg Hirrlingen Starzach Neustetten www.DIE-LINKE-ROTTENBURG.de

Neues aus dem Neckartal w Politisches nicht nur aus Rottenburg, Hirrlingen, Starzach und Neustetten

Neue Chancen für unsere Kinder Die CDU-Bildungspolitik ist gescheitert In den letzten Wochen belegen Entscheidungen vieler Eltern das Versagen der alten CDU-FDP-Landesregierung in der Bildungspolitik. Mit großer Vernunft wählten sie die weiterführende Schule und viele von ihnen die neue Gemeinschaftsschule. Dagegen erweist sich die Werkrealschule als Totgeburt. Die CDU hatte sie eingeführt, um der Kritik an ihrem dreigliedrigen Auslesesystem, begründet mit dem Märchen von der „Begabungsgerechtigkeit“, die Spitze zu brechen. Zu recht hatte BfH/Die Linke als einzige Fraktion im Gemeinderat diese Scheinreform abgelehnt. Jetzt wählen die Eltern und Lehrerkollegien auch Schavans Lieblingskind ab: das achtjährige Gymnasium (G8). Nach einer Umfrage des konservativen Philologenverbandes wollen von 282 Gymnasien 152 wieder zurück zum neunjährgen Gymnasium (G9). Beim Ausbau der Kindertagesstätten droht eine Prozesswelle Nirgendwo zeigt sich das Scheitern dieser CDU-Politik krasser als beim

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Ausbau der Kindertagestätten (Kitas). Im Ländle fehlen im Juli 2013 voraussichtlich 26.000 Betreuungsplätze und über 6.000 Erzieherinnen, um das Bun-

desgesetz zu erfüllen. Eltern können die Kommunen nach § 24 SGB VIII (Sozialgesetzbuch) einen Betreuungsplatz einklagen. Landesweit droht eine Prozesswelle, verursacht durch den verschleppten Kita-Ausbau der CDU. Da hilft auch nicht die neueste Zehn-

Punkte-Luftblase von ministerin“ Schröder.

„Familien-

Nach dem aktuellen Kita-Bedarfsplan für Rottenburg fehlen im September 2013 ca. 110 Betreuungsplätze für Unterdreijährige. Ein vermeidbarer Skandal! Denn der Rechtsanspruch ist seit Jahren bekannt. Aber die grün-rote Landesregierung setzt die unselige CDU-Politik mit kleinen Korrekturen fort. Ihr „Pakt für Familien mit Kindern“ ist völlig unterfinanziert, wie die GEW kritisiert. Statt jetzt den Kommunen genügend Geld anzubieten, werden Tageseltern als Billighilfskräfte angeworben. Sie sollen landesweit 20 Prozent des Bedarfs abdecken. In Rottenburg werden gerade einmal 3,2 Prozent der Kinder von ihnen betreut. Zwei Drittel von ihnen sind über drei Jahre alt, weil für Eltern die Öffnungszeiten der Kitas zu unflexibel sind und Ganztagsplätze fehlen oder ihre Kinder eine spezifische Betreuung brauchen. Kitas sind der Grundstein für frühkindliche Entwicklung DIE LINKE setzt sich für ein sofortiges Aktionsprogramm der Landesregierung für den Kita-Ausbau ein. Es

DIE LINKE steht nicht allein Seite 2 Zur Situation von Tageseltern Seite 3 Existenzsichernden Lohn für Integrationslehrer! Seite 4 Aktion: Klasse Kitas für unsere Kinder Seite 5 Gefährdung durch Energiesparlampen in Kitas und Schulen? Seite 6


muss entsprechend dem Bundesgesetz genügend Plätze, eine angemessene Bezahlung und Ausbildung für Erzieherinnen und Tageseltern vorsehen. Es muss in den Kitas durch Betreuung, Erziehung und frühkindliche Bildung der Grundstein für die Entwicklung der Kinder gelegt wird. Es muss endlich eine stufenweise Einführung der Gebührenfreiheit wie in neun anderen Bundesländern ermöglicht werden. Durch die gute Konjunktur, von den Beschäftigten hart erarbeitet, erhält das

Land Steuermehreinnahmen in Milliardenhöhe. Aber sie werden vor allem für das Milliardengrab Stuttgart 21 und LBBW-Spekulationsverluste benutzt. Auch Rottenburg hat genug Geld: Allein 7,7 Mio. Euro Steuermehreinnahmen letztes Jahr. Das DHLFiasko wird die Stadt einen zweistelligen Millionenbetrag kosten (Grundstück, Sanierung, Erschließung und Zinsen).

Gebührenerhöhung muss öffentlich in allen Gemeinderats- und Ausschusssitzungen diskutiert werden, wie dies der Rottenburger Gesamtelternbeirat für die Kitas zu Recht fordert!

Das zeigt: Wir brauchen neue Prioritäten. Unsere Kinder müssen endlich Vorrang vor riskanten Grundstücksspekulationen haben. Die geplante

Dr. Emanuel Peter Gemeinderat „DIE LINKE“ Rottenburg

Die Meinung der Anderen - DIE LINKE steht nicht allein! Betreuungsgeld schafft keine Wahlfreiheit Diözese und Caritas für qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung Stuttgart/Rottenburg, 22. Mai 2012 - Die Diözese Rottenburg-Stuttgart und ihr Caritasverband wenden sich entschieden gegen das geplante Betreuungsgeld. Sozial- und Familienpolitik sollten die Bildungschancen von Kindern erhöhen und die Chancengleichheit von Frauen stärken, betonten Diözese und Caritasverband am Dienstag. Ein qualitativer Ausbau der Kitaplätze sei dafür geeigneter als ein wenig Betreuungsgeld. Die Alternative „Betreuungsgeld oder Kitaplatz “ kritisierte Ordinariatsrätin Irme Stetter-Karp , Leiterin der Hauptabteilung Caritas, als zu starr und als familienpolitischen Fehler. Das Betreuungsgeld verhindere intelligente Lösungen in der Kleinkindbetreuung und Berufschancen von Müttern. „Damit droht vielen Frauen Armut im Alter.“ Nach Überzeugung von Dr. Stetter-Karp hilft ein Betreuungsgeld jenen Frauen nicht, die auf einen Verdienst nach dem ersten Jahr der Elternzeit angewiesen sind. Als Verdienstausgleich sei es zu gering. So ermögliche es besonders Eltern mit geringem Einkommen keine Wahlfreiheit. Eltern mit Hartz IV-Einkommen hätten – nach der aktuellen politischen Debatte – wenig von dem Betreuungsgeld, da es auf das Einkommen der Eltern angerechnet werden soll. Einen Platz in der Krippe oder der Kindertagesstätte sehen Diözese und Caritas gerade für Kinder aus sozial schwachen Familien als Chance, in frühen Jahren nachhaltig gefördert zu werden. „Ein Kitabesuch stärkt biografische Erfolgsfaktoren“, sind Stetter-Karp und Caritasdirektor Prälat Wolfgang Tripp überzeugt. Daher sei der Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige ohne Alternative. Das Betreuungsgeld dagegen mindere die Chancen von Frauen am Arbeitsmarkt; der beste Schutz vor Armut sei eine kontinuierliche Erwerbsbiografie. Besonders Frauen in ländlichen Gebieten hätten des schwer, ihre Existenz eigenständig zu sichern. Diözese und Caritasverband sehen im Betreuungsgeld keine Alternative zum Kitabesuch . Eine qualifizierte außerfamiliäre Betreuung biete Kindern wichtige Lern- und Erfahrungsräume. „Sprachliche Förderung und Integration in frühen Lebensjahren können ihrer Biografie eine wichtige Wendung zu einem selbstbestimmten Leben geben“, so Tripp . Alle Erfahrungen aus den Beratungsstellen der Caritas würden belegen, dass ein Kitabesuch komplementär zum familiären Umfeld die individuellen Entwicklungschancen der Kinder beeinflusse.

Quelle: Pressemitteilung - www.dicv-rottenburg-stuttgart.caritas.de

DIE LINKE wirkt … DIE LINKE wirkt ...


Zur Situation von Tageseltern Tageseltern dürfen nicht gegen Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen in Kindertagesstätten (Kitas) ausgespielt werden. Beide erfüllen wichtige Aufgaben, die sich nach unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder und Eltern richten. Deshalb brauchen beide Berufsgruppen eine gerechte Bezahlung und einen geklärten Berufsstatus. Dafür setzt sich DIE LINKE ein.

Tagesmütter und drei Kinderfrauen. Sie betreuen insgesamt 132 Kinder vom Säuglingsalter bis zu ca. zwölf Jahren, in Ausnahmen auch älter. Frage: Warum wenden sich Eltern überhaupt an Tagesmütter und nicht an Kitas?

iew v r e t Das In in Kitas mit dem aktuellen Betreuungsschlüssel kaum geleistet werden. Frage: Tageseltern haben bisher 3,90 Euro pro Kind pro Stunde vom Landkreis erhalten. Was musste mit diesem Geld alles abgedeckt werden?

Wir führten ein Interview mit der Tagesmutter Angelika Kranzbühler (A.K.) aus Rottenburg.

A.K.: Der Kreistag hat den Stundensatz gerade für alle Tagesmütter auf 5,50 Euro angehoben, egal ob sie Kinder unter oder über drei Jahren betreuen. Von diesem Stundensatz müssen alle Betriebskosten wie Essen, Strom, Wasser usw. bezahlt werden. Eine Tagesmutter darf bis zu fünf Kindern gleichzeitig betreuen, aber das ist kaum zu leisten.

Frage: Seit wann sind Sie Tagesmutter? Was interessiert Sie an dieser Tätigkeit?

Frage: Wie müsste Ihrer Meinung nach die finanzielle und rechtliche Stellung der Tageseltern verbessert werden?

A.K.: Ich selbst bin Tagesmutter seit 1992 – mit Unterbrechungen – und seit 2005 im Tageselternverein. Da ich selbst Mutter von drei Kindern bin, habe ich Übung und Spaß am Umgang mit Kindern.

A.K.: Tagesmütter haben flexible und bedarfsgerechte „Öffnungszeiten“, manchmal schon morgens ab 6 Uhr bis abends um 20 Uhr oder länger.

A.K.: Ich möchte noch hinzufügen, dass der Landkreis hälftig die Sozialversicherung bei Krankheit und Rente bezahlt. Das ist gut, weil Tageseltern ja Selbstständige sind. Aber generell müsste es eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall geben und eine Rechtsbeihilfe, falls es zu Streitigkeiten mit den Eltern kommt.

Zudem brauchen sehr kleine Kinder oft noch eine enge Bezugsperson für ihre individuelle Förderung, so bei ADHS oder bei Sprachproblemen. Dies kann

Frau Kranzbühler, wir danken Ihnen für das Interview.

Frage: Wie viele Tagesmütter gibt es in Rottenburg und wie viele Kinder werden von ihnen betreut? A.K.: In der Kernstadt und den Teilorten von Rottenburg gibt es aktuell 36

Bio-Schulobst - endlich auch in Rottenburg? Kürzlich hat Verbraucherminister Bonde (Grüne) in Tübingen den Auftakt für das EU-Schulfruchtprogramm gemacht: 32 Kindertageseinrichtungen der Stadt Tübingen erhalten frisches Obst und Gemüse. Durch das EU-Programm werden die Kitas jetzt zu 50 Prozent finanziell gefördert. Landesweit nehmen an der Aktion 1.100 (vor-)schulische Einrichtungen teil. Denn je früher Kinder eine gesunde Ernährung lernen, desto nachhaltiger ist dies für ihre lebenslange Gesundheit. Schon vor zwei Jahren hatte Dr. Peter (DIE LINKE) im Gemeinderat Rottenburg den Antrag eingebracht, Kitas und Schulen mit Bio-Milch kostenfrei zu

versorgen. Aus finanziellen Gründen wurde er abgelehnt. Davon hätten sowohl die Bio-Bauern der Umgebung wie auch die Kinder etwas gehabt. Auch dieses Programm hätte die EU zu 50 Prozent gefördert. Denn europaweit können sich immer weniger Eltern und Kinder eine gesunde Ernährung leisten. Bei uns kommt jedes vierte Kind ohne Frühstück in den Unterricht und kann sich nicht konzentrieren. Wegen falscher Ernährungsgewohnheiten greifen Kinder oft zu Fastfood mit ihren schädlichen Folgen, 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig, sieben Prozent untergewichtig. Deshalb gehört Ernährungs-

und Gesundheitserziehung in Ganztags -Kitas und Schulen und kann durch gemeinsames Frühstücken und Mittagessen eingeübt werden. „Junk-food“ aus Automaten gehört nicht in die Schulen. Dr. Peter (DIE LINKE) wird deshalb im Rottenburger Gemeinderat eine Initiative für Bio-Obst und Gemüse in Kitas und Schulen einbringen – durch die Stadt gefördert.


Existenzsichernden Lohn für Integrationslehrer! Integration ist eine wichtige Sache. Darüber sind sich alle Politiker/ Innen und Akteure im öffentlichen Leben einig. Deshalb wurden 2005 die Integrationskurse zur Sprachvermittlung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eingerichtet. In Rottenburg ist die Trägereinrichtung die Volkshochschule (VHS), wo zur Zeit drei Sprachdozentinnen in Integrationskursen unterrichten. Das BAMF stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation der Lehrer/Innen (u.a. Hochschulstudium, aufwändige Zusatzqualifizierungen) und die Kurse werden auf hohem Niveau und mit großem Engagement von uns durchgeführt. Im Gegensatz dazu sind Verdienst und soziale Situation der Sprachlehrerinnen niederschmetternd. Mit 20 Euro Honorar brutto für die gehaltene Stunde ist bei 20 Unterrichtsstunden pro Woche ein angemessener Lebensunterhalt kaum zu bestreiten. (Siehe Kasten!) Sozialleistungen gibt es keine! Bei Krankheit und Urlaub ist die Bezahlung gleich Null, dafür haben wir viele Stunden Vorbereitung, Testkorrekturen und Besprechungen zusätzlich zu leisten, die alle in den 20 Euro enthalten sind. Für unsere Kursteilnehmer sind wir oft die ersten und einzigen Ansprechpartner/Innen, die zwischen ihnen und unserer Gesellschaft vermitteln und Vertrauen schaffen. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst und erfüllen sie, soweit es für uns möglich ist. Als Lehrerinnen in Integrationskursen werden wir zwangsläufig mit Problemen der Migrant/Innen konfrontiert. Im täglichen Unterricht fassen sie Vertrauen und bitten uns bei Sorgen und Nöten aller Art um Rat, häufig auch im für sie sehr schwierigen Umgang mit Behörden. Unsere Zeit während der Unterrichtspausen (15 Minuten/Tag) reicht bei weitem nicht aus, uns ausreichend mit ihren Fragen zu beschäftigen. So versu-

chen wir zu helfen beim Verstehen von amtlichen Schreiben, der Vermittlung von Schwangeren an Hebammen, der Suche nach einem Praktikum, nach

on aufmerksam zu machen, haben wir uns deshalb an den Rottenburger Oberbürgermeister Herrn Neher und die Gemeinderatsfraktionen gewandt, in

Jahreseinkommen einer Integrationslehrerin Ein Integrationskurs umfasst 644 Unterrichtseinheiten (UE) im Jahr. Das sind vier UE am Tag und 20 UE pro Woche. Es werden 161 Tage pro Jahr unterrichtet, der Rest sind Feier-, Brückentage und Ferien. Im Durchschnitt muss man 33 Tage auf den nächsten Kurs warten. Bei 20 Euro pro UE ergibt sich eine Jahresbrutto-Einkommen von 12.880 Euro (644 UE), abzüglich 2.563 Euro Rentenversicherung und 2.654 Euro Kranken- und Pflegeversicherung. Das ergibt ein Einkommen von 7.663 Euro pro Jahr oder ca. 639 Euro monatlich (vor Steuer!) für eine Lehrkraft mit Uni-Abschluss! Tandempartnerschaften, nach geeigneten Sport- und Gymnastikangeboten usw. Ein aktueller Fall: Ein algerischer Kursteilnehmer, der große Probleme mit der Verlängerung seines Aufenthalts hat und dadurch in seiner Aufnahmefähigkeit des Unterichtsstoffs stark eingeschränkt ist, kann ohne die Hilfe seiner Lehrerin Briefe, Mitteilungen etc. nicht verstehen, geschweige denn beantworten. Die gesetzlichen Vorschriften sind meistens auch für Deutsche reichlich undurchsichtig und es bedarf der weiteren Beratung mit kompetenten Stellen, um eine gangbare Lösung zu finden. Wie zeitaufwendig derartige Hilfestellungen sind, lässt sich kaum bemessen! Und alles natürlich ohne jegliche finanzielle Entschädigung. Leider wird unser Einsatz zwar allgemein gelobt, aber in keiner Weise angemessen honoriert. So äußerte sich ein Vertreter des BAMF dahingehend, dass die Situation der Unterrichtenden in Integrationskursen nicht relevant sei! Um auf unsere prekäre und für uns nahezu untragbare Situati-

der Hoffnung, dort Unterstützung zu finden. Denn wenn Integration „Chefsache“ sein soll, dann sollten auch wenigstens die Lehrkräfte angemessen bezahlt werden! Gastbeitrag der Integrationsdozentin Irmgard Zeeden


Unterstützen Sie die Postkartenaktion der LINKEN.

Aktionspostkarten am Infostand und bei Dr. Emanuel Peter Zieglerweg 3 72108 Rottenburg

Abschlusserklärung der Stuttgarter Tagung der Partei DIE LINKE. Baden-Württemberg „Klasse Kitas für unsere Kinder“ am 5. Mai 2012 Das „Kinderland“ Baden-Württemberg liegt im Bundesgebiet West im Mittelfeld bei der Kinderbetreuung. Um die gesetzliche Verpflichtung des KitaAusbaus bis zum Juli 2013 zu erfüllen, fehlen nicht nur 26.000 Betreuungsplätze und über 6.000 Erzieher und Erzieherinnen. Es fehlen Ganztagsplätze und Plätze für die Inklusion von Kindern mit Behinderung. In vielen ländlichen Landkreisen sind noch nicht einmal 10% der vorgeschriebenen Plätze vorhanden. Diese Notsituation ist Folge einer jahrelangen Verschleppung des Kita-Ausbaus durch die ehemalige CDU-FDP-Landesregierung. Die Leidtragenden dieser Situation sind vor allem die Kinder. Denn Versäumnisse in der frühen Entwicklung werden später nur mühsam oder gar nicht mehr aufgeholt und kosten viel Geld. Leidtragende sind besonders Kinder aus benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund, die besondere Förderung benötigen. Leidtragende sind Familien mit geringem Einkommen, die sich keine private Betreuung leisten können. Leidtragende sind alleinerziehende Frauen, die aufgrund

fehlender Betreuungsplätze häufig eine schlecht bezahlte Teilzeitarbeit annehmen müssen. Und schließlich leidet die Entwicklung unseres ganzen Landes unter der Abwanderung von Familien aus Landkreise mit schlechter sozialer Infrastruktur. Deshalb fordert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung „Klasse Kitas für unsere Kinder“ (5.Mai 2012 in Stuttgart) zusammen mit den Gewerkschaften und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund von der Landesregierung ein Aktionsprogramm für den sofortigen Ausbau der Kitas im Land. Laut dem Kita-Urteil, das Nordrhein-Westfalen erstritten hat, ist jede Landesregierung zur Finanzierung verpflichtet. Wir akzeptieren weder die seit vier Jahren ungelöste Finanzkrise noch die so genannte Schuldenbremse als Rechtfertigung, diese große gesellschaftliche Aufgabe weiter hinauszuschieben. Vielmehr muss die Landesregierung neue Prioritäten für unsere Kinder setzen, statt die Eltern mit schlecht bezahlten Tageseltern und einem völlig unzureichenden „Pakt für Familien mit Kindern“ zu vertrösten.

Die wichtigsten Forderungen sind aktuell 500 Mio. Euro für den fristgerechten Ausbau der Kitas, um den Rechtsanspruch der Eltern zu erfüllen und Klagen gegen die Kommunen abzuwenden Verbesserung des Personalschlüssels in den Kitas und deutliche Erhöhung des Entgelts für Tageseltern, damit die Betreuung attraktiver für junge Menschen wird Deutliche Erhöhung der Ausbildungsplätze für Erzieherinnen, um mittelfristig den Personalnotstand zu beseitigen. Eine schrittweise Einführung der Gebührenfreiheit.

Das Geld für dieses Aktionsprogramm ist vorhanden. Die Beschäftigten dürfen nicht um die Steuermehreinnahmen des Landes betrogen werden, denn sie wurden von ihnen erwirtschaftet. Außerdem tritt die Tagung für eine starke Besteuerung der Millionärseinkommen ein: Unsere Kinder brauchen Zukunft und keine Spekulation an den Börsen auf unsere Kosten!


Energiesparlampen Giftige Dämpfe in unseren Kindertagesstätten und Schulen? Ende April stellte BfH/ DIE LINKE im Gemeinderat die Anfrage, wann die Stadtverwaltung die giftigen Energiesparlampen gegen ungefährliche LED-Lampen austauschen wolle. Sie erhielt die erstaunliche Antwort, dass in Kindertagesstätten und Schulen „keine gesundheitsgefährdenden Energiesparlampen eingesetzt werden“. Das ist falsch! Auf Nachfrage von Dr. Peter, DIE LINKE, in einigen Kitas und Schulen werden die gefährlichen Leuchtmittel u.a. in der Kita Dätzweg, im Neubautrakt und der Mensa der KreuzerfeldGrundschule und im EBG eingesetzt. Anlass für die Anfrage im Gemeinderat war die 3sat-Sendung „Ausge-

brannt“ (19.April 2012). Ab September 2012 wird der Verkauf der alten Glühlampen EU-weit verboten. Der EUBeschluss von 2009 war auf Druck der Leuchtmittelkonzerne ohne vorige Untersuchungen zustande gekommen. Er hatte damals einen Rekord-Verkauf von Energiesparlampen auf 27 Mio. Stück ausgelöst. Doch diese Lampen sind gefährlich, denn sie enthalten Quecksilber. Geht die Lampe kaputt, werden hochgiftige Dämpfe freigesetzt. Aber nicht nur das. Jetzt kam heraus, dass die Lampen sogar während ihres normalen Betriebes krebserregende Dämpfe absondern, die zwischen Glaskörper und

Halterung entweichen. Sie enthalten „einen ganzen Cocktail an Giftstoffen“, so der Chemiker Gary Zöllner in der Sendung. Völlig ungeklärt ist die Entsorgung der „Energiesparlampen“, die noch nicht einmal eine lange Lebensdauer haben, wie behauptet wird. Die Linke tritt dafür ein, dass die hochgiftigen „Energiesparlampen“ nichts in Kitas, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden zu suchen haben. Im Gegenteil – sie gehören verboten und aus dem Handel genommen. Die Stadtverwaltung muss zum Wohl unserer Kinder und der Beschäftigten handeln!

Dr. Emanuel Peter Gemeinderat „DIE LINKE“ Rottenburg

Unsere Termine: Unser nächster „Überparteilicher Kommunalpolitischer Arbeitskreis“ trifft sich am 12. Juni 2012 im Württemberger Hof (Nebenzimmer) Tübinger Str. 14, 72108 Rottenburg, ab 19.30 Uhr

Weitere Termin entnehmen Sie bitte unserer Homepage (www.die-linke-rottenburg.de) Informieren Sie sich auch auf diesen Internetseiten www.die-linke-rottenburg.de www.die-linke-tuebingen.de www.die-linke-bw.de

Anregungen an Wolfgang Schäfer, Sofienstr. 14, 72108 Rottenburg Tel.: 07472 208365, e-mail: w.schaefer@die-linke-rottenburg.de Wenn Sie uns unterstützen möchten, dann spenden Sie unter dem Verwendungszweck „Freie Presse für freie Menschen - Rottenburg“ Volksbank Tübingen, Kto.-Nr. 60 367 008 BLZ: 641 901 10 Ihre Anschrift dazu und Sie erhalten eine Spendenbescheinigung. DANKE!

Impressum V.i.S.d.P.: Hans Jürgen Petersen Eichendorffstr. 49 72108 Rottenburg


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