die ZWIEBEL 10-2013

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 Oktober 2013


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Reifenwechsel für Leib & Seele

Und? Haben Sie Ihren Garten schon winterfest gemacht? Es könnte in den nächsten Tagen durchaus erste Nachtfröste geben. Sind die Sommer-T-Shirts und Bermudas schon weggeräumt und stehen die Winterstiefel bereits im Schuhregal? Oh, und denken Sie bloß an einen rechtzeitigen Reifenwechsel – immerhin hat es dieses Jahr noch im April geschneit, vielleicht möchte der Oktober da ja mithalten? Bei aller Emsigkeit zum Jahreszeitenwechsel: wenn der Sommer in den Herbst übergeht, denken die Wenigsten daran, auch ihren Körper winterfest zu machen. Dabei stehen die Erkältungsviren längst in den Startlöchern, erste Nasen laufen auf Hochtouren und ein leichtes Kratzen meldet sich aus dem Hals. Doch die dunkle Jahreszeit hat auch ihr Gutes:

Alles wird etwas ruhiger und kuscheliger, man hat mehr Zeit zum Lesen, ins Kino oder Theater gehen, Musik hören, mit Freunden kochen… Lassen Sie sich inspirieren von den Ideen, Neuigkeiten, Erlebnissen und Veranstaltungshinweisen in der Oktober-ZWIEBEL – vor allem kulinarisch hat dieser Monat eine Menge zu bieten. Deshalb wechseln Sie nicht nur Kleidung und Autoreifen, auch Leib und Seele wollen auf den Herbst eingestimmt werden. Viel Abwechslung und ein paar warme Gedanken für kalte Tage mögen Sie auf den folgenden 68 „Herbstblättern“ begleiten. Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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Das Lesen Sie im Oktober 2013 in der Zwiebel Kultur Das Sams-Wunschpunktfest soll bleiben Sommeroper Bamberg: die Oper aller Opern Gelauscht: Musikneuheiten Spaziergang durch die Romantik Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen

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Aktuelles aus Bamberg Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt Impressum, Wichtige Adressen Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL

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kurz & knackig die ZWIEBEL 10/2013

Rabengesang

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Man hat es heute schon schwer, als Protestsänger. Nicht, dass es nicht genug zu besingen gäbe. Doch in der Kakophonie aus Radio, mp3-Player, Kaufhausmusik und Handygemurmel dringt man nur noch schwer durch. Und muss zu allem Übel seinen Protest auch noch anmelden und für ihn bezahlen. Moritz Rabe kann ein Lied davon singen. Nur tat er das zu oft unangemeldet, sang quasi schwarz, und eines Tages stand er ob der geschäftlichen Verbindlichkeiten mit einem Bein im Knast. Doch nun wird alles gut: StadtOBerhaupt Andreas Starke verhandelte persönlich mit dem Interpreten. Dieser darf die vierstellige Summe nun abstottern, und über die Gegenleistung kann man nur mutmaßen: soll Moritz Rabe vor dem SPD-geführten Rathaus nun öfter die Arbeiterlieder aus seinem beachtlichen Repertoire erklingen lassen? Vielleicht öffnen sich dann im Chefzimmer die Fenster, wenn die „Moorsoldaten“ oder „Wenn wir schreiten Seit‘ an Seit‘“ erklingen, wie es sonst nur noch auf Parteitagen der Fall ist. Möglicherweise mag der Reibeisen-Barde aber bald gar nicht mehr so offensiv

Pflanzenvergrämung Keine Gnade kennt die Stadt hingegen mit Ambrosia. In der griechischen Mythologie hieß so die Speise der Götter, in der profanen heutigen Zeit sind es nur lästige Pflanzen. Diese sind aus Nordamerika zu uns eingewandert und machen Allergikern im Herbst durch ihre späte Blüte schwer zu schaffen. Die Aussicht, dass sie am 30.9.2014 freiwillig die Stadt verlassen, ist jedoch gering, wes-

halb das städtische Umweltamt schon heute erfolgreich an der Konversion der kontaminierten Flächen arbeitet. Eingeschmuggelt hat sich das „Beifußblättrige Traubenkraut“ nicht etwa über Datenleitungen, sondern durch verunreinigte Futtermittel, auch Vogelfutter. Daher wird die Bevölkerung aufgerufen, Futterreste in den Restmüll zu entsorgen (nicht in die braune Tonne!) und die Futterplätze regelmäßig auf Ambrosie zu untersuchen. In hartnäckigen Fällen alarmieren Sie bitte die Nutzgarten-Säuberungs-Abteilung (NSA), am besten per E-Mail.

Helfen auf Probe

Freiwillige vor! Wenn dieser Ruf erschallt, hat es meist nichts Gutes zu bedeuten. Außer am 5. Oktober. Denn das ist der 1. Bamberger Freiwilligen-Tag. Ausgerufen von der Caritas, bieten viele Institutionen die Möglichkeit, mit besonderen Aktionen einmal ins Ehrenamt hineinzuschnuppern. So sucht das Seniorenzentrum Antonistift Helfer, die mit den Bewohnern spazieren gehen oder Karten spielen. Der SOPHIA-Förderverein möchte Busbegleiter gewinnen, die Hilfebedürftige im Bus unterstützen. Das Programm wellcome von Pro Familia

wünscht sich Helfer beim Basteln von Kinderspielzeug, der Don Bosco Zirkus braucht Menschen, die anpacken, um das Zelt winterfest zu machen, und für den Verkehrsclub VCD darf man herumradeln und Autos fotografieren, die auf Geh- oder Radwegen parken. Und vieles weiteres mehr. Wer für sich nach einer Aufgabe sucht, die ihm selbst und anderen Freude bringt, kann sich am 5.10. einmal unverbindlich ausprobieren. Zur Belohnung gibts im Anschluss eine Helferparty. Mehr unter www.aktiv-sozial-regional. de oder Telefon 8604-111.

Helfen auf Dauer

Ihr tägliches Ehrenamt leisten 36 Studierende der Uni Bamberg. Sie fanden mit Hilfe des Projekts „Wohnen für Hilfe“ eine Wohnung – und bezahlen mit ihrem Engagement. Die Stadt Bamberg und das Studentenwerk Würzburg riefen die Aktion ins Leben, um Studenten Wohnraum zu geben und hilfebedürftigen Menschen Unterstützung. Nach der Faustregel „je Quadratmeter eine Stunde Arbeit im Monat“ tragen die Mitbewohner Einkaufstaschen, arbeiten im Garten oder geben Nachhilfe und wohnen dafür nur zum Preis der anteiligen Nebenkosten. Die Nachfrage auf Studentenseite ist groß, daher werden weitere Vermieter gesucht, die ein Zimmer übrig haben und Hilfe gebrauchen können. Das können Privatpersonen, aber auch Vereine und Institutionen sein. 37 Hilfswillige warten derzeit auf ein Angebot. Unter

Foto: Pressestelle Stadt Bamberg

Kurz & Knackig Oktober 2013

singen, nachdem unser aller Heimatblatt in einem seiner seltenen investigativen Momente herausfand, dass sich hinter Rabe der frühere „völkische Vagant“ Martin Rocktäschel verbirgt: ein NPDFunktionär und Aktivist einer rechtsextremen Burschenschaft. Vielleicht sollte Moritz Rabe sich am 25. mal in die Konzerthalle begeben. Denn dort singt Max Raabe. Mit den Einnahmen eines Abends im gut geheizten Saal wäre Moritz R. alle Sorgen los. Dabei hat der Bariton mit einem Kammerton mehr im Namen auch mit Protestsongs begonnen: aus dem Ärger darüber, dass ihn kein Schwein anrufe, entspann sich eine Weltkarriere. Freilich mit einer erheblich einschmeichelnderen Stimme, und deutlich besser gekleidet. Max und Moritz haben beide hier im Leben ihre Freude: doch der eine machte Possen, die in Wirklichkeit verdrossen, wo der andre mit Gekicher lebte hochgeschätzt und sicher. Darum, das bedenke stets: Wie man‘s treibt, mein Kind, so geht‘s.


die ZWIEBEL 10/2013 kurz & knackig www.stadt.bamberg.de nach „Wohnen für Hilfe“ suchen oder telefonisch bei Nicole Orf: 87-1069.

Aus der Region ins haus Lebensmittel aus der Region ins Bewusstsein der Verbraucher zu rücken, dieser Aufgabe nimmt sich die Regionalkampagne „Region Bamberg – weil‘s mich überzeugt“ seit Jahren mit Erfolg an. Auch in dieser Ausgabe der ZWIEBEL wieder, auf Seite 56/57. Doch sind die regionalen Produkte nicht immer leicht zu finden, denn nur wenige der zahlreichen Bamberger Supermärkte pflegen dieses Sortiment. Darum gibt es

mit „Regiomino – besser von hier“ jetzt die logische Fortsetzung: mit dem praktischen Internetdienst können regionale Erzeugnisse online bestellt werden. Die Lieferung erfolgt gebündelt durch spezialisierte Lieferanten, so dass auch Bestellungen, die bei verschiedenen Erzeugern getätigt werden, zusammen ins Haus kommen, selbstverständlich auch durchgängig gekühlt, wo nötig. Ein ambitioniertes Projekt, das jetzt durch fleißige Besteller Erfahrung sammeln muss! Bezahlt werden kann entweder durch ein Guthabenkonto, auf das vorab eingezahlt wird, oder mit dem Bezahldienst Paypal, den viele von ihrem eBay-Konto kennen. Zu den Pionieren gehören unter anderem die Metzgerei Kalb aus der Theuerstadt, das Bauernlädla Lips aus Wildensorg, die Bäckereien Seel, Schüller

und Loskarn oder die Gärtnereibetriebe Eichfelder und Dechant. Man kann sich also mit allem Wichtigem versorgen und stärkt die Region. die ZWIEBEL meint: unbedingt mal reinschauen – www.­regiomino.de

Ein Haus für die kunst Kunstraum jetzt! Unter diesem Namen hat sich dieser Tage eine Initiative gebildet, die die Etablierung des Kunstraums Kesselhaus als dauerhaften Ausstellungsort für die moderne Kunst vorantreiben will. Während die Politik zwar immerhin das Provisorium bereitstellt, ansonsten aber geneigt ist, einen Raum

für die Kunst auf die sehr lange Konversions-Bank zu schieben, werden die Bürger jetzt mit einer Vereinsgründung aktiv. Darüber hinaus stehen die Förderung regionaler und überregionaler zeitgenössischer Künstler, die Verbreitung von Informationen zur Kunstszene oder der Betrieb einer Artothek auf der Agenda der Initiative – alles mit dem Ziel, die Gegenwartskunst in Bamberg dauerhaft zu verankern. Mit dem Architekturtreff Bamberg, dem Kunstverein und dem BBK Oberfranken steht das Projekt auf drei starken Säulen, und der neu zu gründende Verein freut sich auf zahlreiche Förderer und Mitglieder, die bereits für einen Jahresbeitrag von 12,00 Euro ihre Unterstützung für die moderne Kunst zum Ausdruck bringen können. www.kunstraum-jetzt.de [hb]

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Das Sams-Wunschpunktfest auf der Jahnwiese löst das traditionelle spielfest des spielmobils ab. doch die Fortführung ist keineswegs gesichert: ohne unterstützung könnte das erste generationenfest auch das letzte sein.

Foto: Stadt Bamberg – Seniorenbeauftragte

Ein Spaß für alle Generationen


die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben Buntes und fröhliches SAMS-Wunschpunktfest auf der Jahnwiese – Bamberger Spielmobil von Chapeau Claque und die Familien- und Seniorenbeauftragten der Stadt Bamberg laden zum „Zusammenspiel der Generationen“ ein Vergnügt präsentieren zwei junge Damen ihre hübschen, ausgefallenen Papierhüte, die sie selbst gebastelt haben. Interessiert beobachten sie den Zauberer in dem bunten Zelt, der sie und die weiteren Zuschauer durch seine Zaubertricks verblüfft. Es ist der Nachmittag des Wahlsonntags am 22. September und auf der Jahnwiese neben dem TSG 05 auf der Jahnhalbinsel herrscht fröhliches und buntes Treiben. Es ist ein besonderes Familienspielfest, zu welchem das Bamberger Spielmobil von Chapeau Claque gemeinsam mit der Familien- und der Seniorenbeauftragten der Stadt Bamberg eingeladen hat. Erstmalig feiern sie gemeinsam das SAMS-Wunschpunktfest unter dem Motto „Zusammenspiel der Generationen“. „Es ist toll, wie viele Menschen sich hier ehrenamtlich engagieren.“ Anja Gunreben vom Bamberger Spielmobil, die seit vielen Jahren das traditionelle Familienspielfest organisiert, freut sich über das Engagement der rund zwanzig Gruppen und Vereine aus der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, die in dieser Form zum ersten Mal zusammenarbeiten und ein abwechslungsreiches Programm anbieten. Langeweile kommt an diesem Nachmittag nicht auf: es gibt einen Wassererlebnisstand, einen Lehrpfad für Füsse und wissenschaftlich Interessierte können sich auf die Fährte von „Experimenten aus Natur und Technik“ begeben oder das Gehörlosen Fingeralphabet erlernen. Kinderschminken und traditionelle Spiele gehören ebenso dazu, wie Sackhüpfen, Stelzenlauf oder Dosenwerfen. Von Anfang an stark umringt ist der Stand des Vereins

„Tiere helfen Menschen e.V.“, wo Kinder Hunde hautnah erleben und sie auch spazieren führen dürfen. Der Tierschutzverein erklärt das Wesen des Igels und informiert über seine Aktivitäten; Terre des hommes bieten Kaffe und Kuchen an. Für dieses Fest gilt: Manchmal gehen Wünsche doch in Erfüllung, wenn sie bei der richtigen Adresse abgegeben werden. Dies ist im vergangenen Jahr dem 10-jährigen Moritz geglückt. Er drückte dem SAMS seinen Wunsch nach einem „Generationenfest, bei dem alt und jung zusammen Spaß haben“ in die Hand. Das SAMS seinerseits reichte diesen mit zahlreichen weiteren Wunschpunkten von Bamberger Schülerinnen und Schülern an das Bamberger Spielmobil weiter und so landete dieser Wunsch schließlich bei Anja Gunreben sowie bei der Familienbeauftragten Gisela Fillkorn und der Seniorenbeauftragten Stefanie Hahn. Daraus entstand die Idee, das Familienspielfest erstmalig als ein „Zusammenspiel der Generationen“ zu gestalten. Die fröhliche Teilnahme an diesem Fest bestätigt die Veranstalterinnen in ihren Planungen. Ob sich dieses Familienfest im nächsten Jahr wiederholen lässt, steht jedoch noch nicht fest. Die finanzielle Decke ist dünn, der Aufwand groß und ein Sponsor, der einen Teil der Kosten übernehmen könnte, ist nicht in Sicht. Vielleicht hilft es, einen Wunschpunkt beim SAMS abzugeben, damit auch 2014 die Jahnwiese an einem Nachmittag im September in eine bunte Spielweise für Generationen verwandelt wird. [bp]


kultur in sicht die ZWIEBEL 10/2013

Volxtanz & Trachtengewand Haas-Säle, SandstraSSe Mi, 2.10.2013, 18.00 Uhr

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Die Sandkerwa hat es wieder zu Tage gebracht: Tausende junger Menschen strömen in die Altstadt in Erwartung eines fröhlichen Abends, wie es Tradition ist. Zur Tradition gehört natürlich die passende Kleidung, doch in Ermangelung jeglicher Kenntnisse über fränkische Trachten verkleiden sich die jungen Menschen mit Oberbayrischem. Sie wissen es halt nicht besser. Wer kann es ihnen verdenken, dass sie ihren Schmerz über den Verlust der eigenen Identität dann im Bierseidla ertränken? Die Stadtheimatpflegerin Stephanie Eißing konnte das Elend der Jugend nicht länger mit ansehen. Darum bereichert sie den Volxtanz-Abend, den die IG InteresSand und Antistadl wieder in den Haas-Sälen ausrichten, mit einem Vorprogramm zur fränkischen Traditionskleidung. Von 18 bis 20 Uhr informiert sie über Literatur zum Thema, über Nähkurse und Bezugsquellen für geeignetes Material. Auch Trachtenschneider/innen stellen sich vor. Das Vorprogramm kann unabhängig von der Tanzveranstaltung besucht werden, aber wenn

Stephanskirche zu spielen. Ein Abend, der beweisen wird, dass das vielseitige Instrument eine Berechtigung weiter über die Volksmusik hinaus hat. Der Künstler studiert übrigens derzeit an der Musikhochschule Hannover. Sein Kurs: Neue Musik für Akkordeon.

Zeitgenössische Akkordeonmusik

Spielzeitvorstellung

Stephanskirche Mi, 2.10.2013, 19.00 Uhr

Eta-hoffmann-Theater do, 3.10.2013, ab 14.00 Uhr

Es ist wohl das Volksmusikinstrument Nummer 1: das Akkordeon. Übrigens nicht nur im alpenländischen Raum, sondern auch in Finnland, Frankreich, Russland oder Argentinien spielt es in verschiedenen Varianten eine wichtige Rolle. In die sogenannte E-Musik dringt das Instrument jedoch nur langsam ein. Zwar gibt es beispielsweise Transskriptionen der Goldberg-Variationen für das Balginstrument, doch genuin dafür komponierte klassische Musik: kaum. Erst nach 1850 wurden brauchbare chromatische Instrumente gefertigt, in Orchesterwerken waren sie am ehesten noch bei Glinka oder Prokofiev zu hören. Das gibt Raum für die Neue Musik. Sergej Khismatov, derzeit Stipendiat in der Villa Concordia, hat den ukrainischen Akkordeonisten Roman Yusipey (Foto) eingeladen, seine und andere Werke in der

Toi, toi, toi, Theater: die neue Spielzeit beginnt. Mit King Lear steht gleich ein Klassiker, eine Großproduktion am Anfang, doch wer sich erst einmal einen Überblick über die Saison verschaffen möchte, ist auf dem Theaterfest in und um das große Haus richtig. Mit einer kurzen Szene, einer musikalischen Einlage oder einer Lesung macht das Ensemble neugierig auf die Theaterereignisse im zehnten Jahr nach dem großen Umbau. Draußen, jedenfalls wenn es das Wetter zulässt, gibt es derweil Kaffee und Kuchen, eine Liveband spielt und wie gefährlich das Leben auf der Bühne sein kann, das demonstrieren die Mimen mit einem Fecht-Schaukampf.

Jordi Savall Schloss Wernsdorf fr, 4.10.2013, 18.00 Uhr Die professionelle Aufführung Alter Musik ist eine Sache für Enthusiasten. Noten auflegen, Industrie-Instrument schnappen und los gehts: so einfach ist das nicht. Instrumentenkunde und ein

Gefühl für die Lebensumstände der Zeit sind einige der Grundvoraussetzungen, um den meist sehr gut durchhörbaren Kompositionen gerecht zu werden. In Bamberg oder genauer: auf Schloss Wernsdorf hat sich Prof. Wolfgang Spindler mit der Capella Antiqua Bambergensis einen hervorragenden Ruf als Interpret und Forscher dieser Epoche erspielt. Kein Wunder, dass auch andere Größen der Szene gern in Wernsdorf zu Gast sind. Der vielleicht derzeit Größte überhaupt kommt nun ins Schloss: Jordi Savall. Der Gambist und Musikwissenschaftler hat durch ein enormes Arbeitspensum wie kein zweiter zur Verbreitung der Musik aus Mittelalter und Renaissance beigetragen. 140 Konzerte im Jahr mit drei Ensembles und solistisch, 170 bisher eingespielte CDs mit über 2 Mio. verkauften Tonträgern, dazu unermüdliche Forschungsarbeit machen den 72-Jährigen zu einer Ausnahmeerscheinung der Alten Musik. Zahllose Ehrungen bis hin zur französischen Ehrenlegion wurden ihm zuteil. Auf seiner siebensaitigen Bassviole von 1697 erklingen Werke vom Erfinder des Instruments de SainteColombe, von Abel, Hume und Bach.

Fotos: privat, JS Vico Chamala

Kultur in Sicht Oktober 2013

man schon mal da ist, kann man ja die Gelegenheit nutzen. Die Tanzschritte sind schnell erlernt, der Spaß steht im Vordergrund, wenn Boxgalopp aufspielt und zeigt, dass Tradition auch lebendig interpretiert werden kann. Wie beim Trachtengewand.


die ZWIEBEL 10/2013 kultur in sicht

Hanutissima

Foto: Karlheinz Busch

Club Kaulberg fr, 4.10.2013, 20.00 Uhr Erinnern Sie sich noch an die selige Zeit des Transistorradios? Man fuhr mit dem Ford Transit (oder, im Falle günstiger Transaktionen auf dem Aktienmarkt, mit dem Trans-Europa-Express) transalpin in den Urlaub. Etwas später hing man transzendenten Philosophien nach, aber ist man jemals zur Transe transmutiert? Ein Phänomen der Neuzeit, das uns Figuren wie Hanuta Gonzales beschert. Diese/r transportiert am 4. Oktober eine Botschaft auf die Bühne: dass nämlich das nana theater nun zwei Jahre im Club Kaulberg spielt. In völliger Transparenz gibt man zudem bekannt,

das Sybille Friz, Gertie Baumgärtel, Rolf Böhm und weitere Kleinkünstler zu einer Benefizgala auftreten, so auch mit Transskriptionen für Cello. Sic transit gloria mundi. Ach ja: später am Abend darf sicher auch getranst werden.

Litzendorfer Kerzenlichtkonzert Pfarrkirche Litzendorf fr, 4.10.2013, 20.00 Uhr Die Beleuchtungsstärke einer Kerze beträgt 1 Lux. Um die Helligkeit einer Bühnenbeleuchtung zu erzielen, müsste man rein rechnerisch mehrere hundert Kerzen aufstellen. Und trotzdem wäre der Effekt nicht derselbe. Wieviel schö-

ner eine Konzertbühne bei reinem Kerzenlicht sein kann, beweisen die Litzendorfer Kerzenlichtkonzerte, die Karlheinz Busch bereits seit 1975 veranstaltet. An drei Abenden erklingt in der von Johann Dientzenhofer erbauten Barockkirche festliche Musik. Den Anfang macht das Trio Aureum mit Marcos Fregnani als Barockkonzert für den königlichen Hof. Am 5. Oktober zur selben Zeit geht das Duo Kirchhof noch etwas in der Zeit zurück und nimmt auch Kompositionen der Renaissance auf, die auf Laute und

KONZERTHIGHLIGHTS

Viola da Gamba erklingen. Insbesondere Werke von John Dowland stehen anlässlich seines 450. Geburtsjahres auf dem Programm. Am 6.10. schließlich spielt das Bamberger Streichquartett, ergänzt um Natalia Solotych am Cembalo, Vivaldis Vier Jahreszeiten und Mozarts Kleine Nachtmusik.

Science Slam Live Club fr, 4.10.2013, 21.00 Uhr Poetry Slam? Alter Hut! Das neue heiße Ding heißt Science Slam. Das Prinzip ist dasselbe: in einer begrenzten Zeit ein unwissendes Publikum für selbst verfasste Inhalte zu begeistern. Nur geht es dabei nicht um Literatur oder

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kultur in sicht die ZWIEBEL 10/2013

Poesie, sondern um Wissenschaft, hier: Sozialwissenschaft. Wer also testen will, wie sein Abstract zur Doktorarbeit „Das anthropologische Fundament des politischen Deutungs- und Ordnungswissens“ abends um 21 Uhr bei einem Club­ publikum ankommt, sei an dieser Stelle herzlich ermuntert. Bessere Chancen auf den Sieg hat freilich, wer sein Thema unterhaltsam aufbereitet und zu diesem Zweck vielleicht in Reimform bringt oder mit kuriosen Beispielen aus dem Alltag anreichert.

Rabbi Walter Rothschild Live Club so, 6.10.2013, 20.00 Uhr

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Sie halten den Science Slam am Freitag für eine schräge Veranstaltung? Dann sollten Sie mal am Sonntag kommen. Dort treffen Sie – im Rahmen der 19. Interkulturellen Wochen – Rabbi Walter Rothschild. Das ist kein Künstlername, Walter Rothschild ist tatsächlich Landesrabbiner für Schleswig-Holstein und wohnt in Berlin, wohin er Ende der Neunziger nach einem beruflichen Umweg über eine Gemeinde auf der Karibikinsel Aruba fand. Zunächst über eine Predigt gestolpert, die er mit Klopapier

neuen Roman „Die gestohlene Zeit“, aus dem Heike Eva Schmidt an diesem Abend liest, ist es ein Ring, den die Hauptperson findet. Natürlich nicht irgendeiner, sondern eine Pretiose des Königs Laurin. Aus dem Fundjahr 1986 geht es diesmal 30 Jahre vorwärts, sie landet also in der nahen Zukunft. Dort bestehen die Schergen aus Zwergen, die verständlicherweise gern den Ring wiederhätten. Kein Problem, wenn nicht 30 Jahre dazwischen liegen würden. Nach dem Geschichtsroman nun eine Fantasy-Geschichte, und man darf gespannt sein, ob unsere Stadt auch diesmal eine Rolle spielt. Vielleicht trinken die Reisenden Zwergla-Bier…

Kissinger Klavier olymp Regentenbau, Bad Kissingen ab do, 10.10.2013 Antisemitismus sagte er dem Spiegel: „Es ist eine Art von Dummheit. Aber Gott muss die dummen Menschen sehr lieben, sonst hätte er nicht so viele von ihnen gemacht.“ Einer der Höhepunkte der Interkulturellen Wochen.

Heike Eva Schmidt Buchhandlung Hübscher di, 8.10.2013, 20.00 Uhr Verfluchte Schmuckstücke! In „Purpurmond“, dem erfolgreichen Roman der aus Bamberg stammenden Autorin, legt die Protagonistin einen Kupferreif um den Hals und landet prompt im Bamberg des 17. Jahrhunderts. Eine ungünstige Zeit, wie wir wissen, denn es war die Epoche der „Hexen“verbrennungen. Im

Die besten Nachwuchsdirigenten haben die Symphoniker im Juni gekürt, nun kümmert sich Bad Kissingen um die Pianisten. Sechs Nachwuchskünstler treten vom 10. bis 13.10. an die Tasten. Allesamt schon Preisträger wichtiger Wettbewerbe, spielen sie anspruchsvolle Programme um den ersten Platz. Denn dieser berechtigt dazu, im nächsten Kissinger Sommer zum Klavierkonzert mit großem Orchester eingeladen zu werden. Sieger 2006 war übrigens Kit Armstrong. Die jüngste Teilnehmerin, Aurelia Shimkus aus Lettland, ist erst 15 Jahre alt und spielt sich mit Bach, Beethoven, Schumann und Liszt durch die Epochen. Der mit 25 Jahren älteste Pianist im Feld, Georgy Tchaidze, hat auch Schostakowitsch im Programm und gewann bereits eine anspruchsvolle kana-

dische Ausscheidung. Am 13.10. um 18 Uhr treten alle Musiker noch einmal zum Abschlusskonzert an und nehmen dann die Wertung der Fachjury und des Publikums entgegen. Karten unter www. badkissingen.de

Rainald Grebe Konzerthalle mo, 14.10.2013, 20.00 Uhr Wo ist es hip? In Bamberg, naja, nicht so richtig. Nicht im Vergleich zur derzeitigen Hauptstadt der Hipness, Berlin. Und am hipsten fühlen sich natürlich die Hipster vom Prenzlauer Berg. Dort geht Rainald Grebe vor der eigenen Haustür auf Motivjagd. Der Schauspieler, Sänger und (mit dem Wort muss man vorsichtig sein) Comedian dröselt uns auf ebenso spezielle wie unterhaltsame Weise den Alltag zwischen veganer Fertigpizza und dem ökologisch korrekten Kinderwagen auf. Es ist ja auch eine Generationenfrage: „Wir wollten nie wie unsre Eltern werden und sind es ja auch nicht geworden. Unsre Eltern sind ja älter und ziemlich provinziell. Roher Fisch auf kaltem Reis mit Algen tun die doch in den Müll.“ Fein seziert liegen in diesem Lied die „Dreißigjährigen Pärchen“ auf dem Tisch, und die exakte Beobachtung ist die Kunst des Rainald Grebe, dem Witze über das Offensichtliche zu simpel sind. Die gezielte Pointe, auf die sich alle einigen können, wie sie ein Urban Priol oder Dieter Nuhr auf die Bühne bringen, lässt Grebe entspannt vorüberziehen, denkt noch einmal nach und schlägt dann mit subtilem Witz zu, wenn man nicht mehr damit rechnet. Humor für den Heimweg, und dabei beste Unterhaltung.

Foto: privat

Kultur in Sicht Oktober 2013

und Kondom veranschaulichte, wechselte er von der orthodoxen auf die liberale Seite jüdischen Lebens. Hier kann der Engländer nicht nur seine Eisenbahnleidenschaft ausleben, sondern auch noch mit einem exzellenten Jazzquartett auftreten und in Liedern und Geschichten jüdischen Witz und britischen Humor mit einer für religiös Aktive erstaunlichen Entspanntheit mischen. Zum Thema


die ZWIEBEL 10/2013 kultur in sicht Gemäuer umkrempeln. Eine Stilbezeichnung finden zu wollen, ist vollkommen zwecklos, eine für diese Musik geeignete

Hildegard lernt fliegen

Foto: Reto Andreoli

Jazzclub fr, 18.10.2013, 21.00 Uhr Nicht nur Musiker brauchen Phantasie, bisweilen auch das Publikum. Nehmen Sie alle Vorstellungskraft zusammen und überlegen Sie, wie Musik klingen muss von Künstlern, die sich so charakterisieren: „Andreas Schaerer ist die fleischgewordene Staatsoperette. Was anderen als lästige Fliegen um den Hut schwirrt, fängt Andreas Schaerer ein und orchestriert es.“ Oder: „Andreas Tschopp ist ein Vogel im Posaunenpelz. Wer ihn nicht liebt, liebt faulen Spinat.“ Oder: „Marco Müller spielt den Kontrabass nicht, er ist mit ihm verzwirbelt und verwachsen, ein buckliges Geknöt, das dampft und stampft, ein archaisches Wurzelgemüse.“ Noch Fragen? An diesem Freitagabend erwartet den Jazzkeller Musik vom anderen Stern. Das brillante Sextett, dessen absurder Spielwitz von Festival zu Festival gereicht wird und die ganze Welt bereist, wird das alte

Schublade passt in keinen Schrank. Hingehen und abdrehen.

sich ein Vortrag über Schmidts Verleger Ernst Krawehl anschließt. Dieser dürfte auch unter dem Aspekt interessant sein, dass dessen brieflicher Nachlass Ende 2013 freigegeben wird. Um 11.15 spricht Dieter Noering über „die große Verzettelung“. Am Sonntag schließlich ein weiterer Termin für Literatur-Gourmets: Der Vortrag von Matthias Schleifer über „Fränkische Literatur für Arno SchmidtLeser“.

Chor Audida

Arno Schmidt

AMerikanische kaserne, Offizierscasino sa, 19.10.2013, 19.00 Uhr

Spiegelsaal der Harmonie sa, 19.10.2013, Ab 9.00 Uhr Nicht der Meister persönlich, aber seine treuesten Fans, die Mitglieder der „Gesellschaft der Arno Schmidt-Leser“ besuchen unsere Stadt an diesem Wochenende. Am Freitag findet Vereinsinternes statt, doch der Samstag gehört Vorträgen verschiedenster Art, zu denen Gäste herzlich willkommen sind. Den Anfang macht Jörg Petzel über Arno Schmidts Rezeption von E.T.A. Hoffmann, woran

Welch immobile Schätze verheißt nicht die Konversion? Den Flugplatz haben wir schon und reichen ihn als verbreiterte Extrawurst gleich weiter; in Aussicht stehen unter anderem ein Golfplatz, eine Luxussporthalle und vielleicht ja auch noch ein neuer Veranstaltungssaal? Audida, der Chor der Kreismusikschule schaut schon mal nach, und Sie dürfen mitschauen! Denn einen passenderen

Ort für das neue Konzertprogramm „I like to be in America“ hätte man kaum finden können als das Offizierskasino der Kaserne an der Zollnerstraße. Um das Programm mit Kompositionen von Bernstein oder Barber, mit hawaiianischen und indianischen Volksliedern genießen zu dürfen, müssen Sie sich jedoch für die Gästeliste unserer wissbegierigen Freund aus Überseee bis spätestens 10. Oktober anmelden! Spontan kommen geht nicht! Ein Anruf bei der Musikschule unter 85-165 genügt, wenn Sie Ihre Reisepass- oder Personalausweis-Nummer bereithalten. Der Eintritt in das scharf bewachte Land der Freiheit ist – frei.

Jeanne D‘Arc Stephanskirche sa, 19.10.2013, 20.00 Uhr An diesem Abend wird die Stephanskirche zum Kino: in Zusammenarbeit mit dem Odeon & Lichtspiel-Team zeigt die Stephansgemeinde den legendären Stummfilm „Die Passion der Jeanne d‘Arc“ von 1928. Das Werk war bis auf

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kultur in sicht die ZWIEBEL 10/2013 calmelodien wird es geben. Unterstützt werden die Blasmusiker durch Orgel und Pauke. Der Eintritt ist frei.

König Lear Fragmente für ein halbes Jahrhundert verschollen. Erst in den Neunzigern konnte eine wiederentdeckte Langfassung – mit 15 von der Kirche herauszensierten Minuten – restauriert werden. Der Film von Carl Theodor Dreyer galt dennoch seit Jahrzehnten als einer der zehn besten Filme aller Zeiten, der nach den Worten des Regisseurs „das innere Drama der menschlichen Seelen“ über die historische Authentizität stellt. Trotzdem besteht der Text ausschließlich aus Zitaten der originalen Prozessakten aus dem 15. Jahrhundert. Wie in Stummfilmzeiten üblich, wird der Streifen live musikalisch untermalt. Dafür sorgen Ingrid Kasper an der Orgel und Ottfried Sperl am Klavier. Zu Beginn erfolgt eine Einführung.

Splendor of brass St. Kunigund, Gartenstadt s0, 20.10.2013, 17.00 Uhr

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Bläserkonzert in der Gartenstadt: in St. Kunigund treten Trumpet Voluntary auf. Das 15-Mann-Gebläse – davon allein zehn Trompeten – beherrscht schmetternde Fanfaren ebenso wie die Klänge des Ba- und des Jazzrock. An diesem Nachmittag stehen neben modernen Fanfaren auch klassische Melodien von Pergolesi, Händel, Mozart oder Verdi auf dem Programm, doch auch einen Ausflug in die Welt der Film- und Musi-

ETA-Hoffmann-Theater s0, 20.10.2013, 19.30 Uhr Er macht aber auch alles falsch, dieser König Lear: wenn man drei Töchter hat – und das kommt häufiger vor, als man denkt – ist es schon mal grundverkehrt, eine davon zu bevorzugen. Kein Wunder, wenn die anderen beiden sich zum Biest entwickeln. Dann, kurz vor dem Ruhestand, einen Wettbewerb zu veranstalten, welche der Töchter den Vater wohl am meisten liebt – geht‘s noch? Und schließlich über die Schmeicheleien der Zwei die Bescheidenheit der Dritten zu verkennen und sie daraufhin zu enterben: soviel Blödheit muss bestraft werden, fand auch Shakespeare. Prompt schicken die beiden Großen den Papa schutzlos in die Heide respektive den brausenden Sturm der englischen Südwestküste – da kann man schon mal wahnsinnig werden. Doch im Wahnsinn liegt auch Erkenntnis, und sei es die Erkenntnis, dass die Höflinge den Prinzess­chen an Intriganz in nichts nachstehen. Nichts wird wirklich besser in dieser Tragödie, und ein happy end ist auch nicht in Sicht, Hollywood war noch nicht erfunden. Aber bis dahin beleuchtet der englische Klassiker alle Abgründe menschlichen Verhaltens. Das personalintensive Werk mit Eckhart Neuberg in der Titelrolle kommt am 20. Oktober auf die Premierenbühne, inszeniert von Walter Weyers.

Karin Rabhansl Live club m0, 21.10.2013, 21.00 Uhr Ein Lob den 19. Interkulturellen Wochen! Die Programmmacher haben sich wirklich um Vielfalt bemüht und geben exotischen Künstlern selbst dann eine Chance, wenn die Aussicht auf sprachliche Verständigung mit dem Publikum gering ist. So kommt am 21. Karin Rabhansl aus Niederbayern mit ihrer Band auf die Bühne des Live Club, mit dem Programm „Mogst schmusn, mia wad‘s wurscht“ („Möchtest Du Zärtlichkeiten austauschen? Mir wäre es gleichgültig!“). Die junge Musikerin hat zunächst eine Banklehre absolviert, sich dann aber für eine solide Zweitausbildung an der Musikfachschule Dinkelsbühl entschieden und tourt jetzt solo und mit Band durch Altbayern und Franken.

Die Nase Cinestar kino sa, 26.10.2013, 19.00 Uhr Die Met-Saison beginnt im CineStarKino – und sie enthält eine musikalische Rarität. Was tun, wenn die Nase läuft? Putzen, klar. Wenn aber die eigene Nase durch St. Petersburg läuft, zudem noch in der Uniform eines höheren Militärs, besteht durchaus Grund zur Verzweiflung. Denn der rechtmäßige Eigentümer Kowaljow sieht sich mit der Nase auch seines Ansehens beraubt. Schostakowitsch komponierte diese erste Oper mit 22 Jahren, und man wäre geneigt, das Sujet als spätpubertäre Verwirrung abzutun, ginge die Handlung nicht auf eine durchaus anerkannte Novelle von

Nikolai Gogol zurück. Die Oper beginnt mit einem fulminanten Schlagzeugsatz und begleitet die surreale Handlung mit originellen Melodien ohne die typische russische Wuchtigkeit. Das selten aufgeführte Werk gibt auch Opernkennern die Gelegenheit, einmal etwas Neues zu hören.

Das fliegende kamel schloss wernsdorf s0, 27.10.2013, 17.00 Uhr Narrentreffen mit Paul Maar. Nasreddin Hodscha, der Till Eulenspiegel des Orients, begegnet im Buch des Kinderbuchautors einem im heutigen Berlin lebenden Gegenstück. Mit beiden Narren und ihren Geschichten von Weisheit und Witz begibt sich Paul Maar als Vorleser mit Murat Coskun und Ibrahim Sarialtin für den türkischen Part auf eine Reise zwischen Orient und Okzident. Musikalisch begleitet von der Capella Antiqua Bambergensis und ihren Gästen, zwei der besten Daf-Virtuosen der Welt. Denn Hodscha lebte im 14. Jahrhundert, und so reist das Publikum nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit.

Mini Moustache Morph Club do, 31.10.2013, 21.30 Uhr Alors, diese drei jungen Männör möschten sisch ein wenig ranschmeißén. Musique wie damals in die Achtzigör, natürlisch ein petit Schnürrbart und ein Blique, der will sagönn: Zieh Disch nischt an, es wird ’eiss! Erst kürzlisch ’aben sie gespielt pour Madame Merkel – und trotzdem sie kommen wiedör. Oh lá lá! [hb]


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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2013

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die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben

Die Oper aller Opern

Intensive Empfindungen schon in der Probe: Ottavio (Hitoshi Hamada) beklagt das Schicksal seiner Braut Donna Anna (Julia Makarevich). Donna Elvira (Hyunjin Park, re.) sinnt derweil auf Rache an Don Giovanni.

Es hat durchaus Sinn, Mozarts „Don Giovanni“ in Bamberg auf die Bühne zu bringen. Die Sommer Oper Bamberg erinnert in diesem Oktober damit auch an E.T.A. Hoffmann, der Mozarts wegen seinen dritten Vornamen änderte.

Fotos: Anny Maurer

Zu den bekanntesten Bürgern der Domstadt zählt zweifelsohne E. T. A. Hoffmann, der von September 1808 bis April 1813 n Bamberg weilte. Ein Gymnasium und, naturgemäß, das Theater sind nach dem zeitweiligen Bamberger benannt. Dort, im Großen Haus, bringt die Sommer Oper Bamberg, die den Kulturförderpreis der Stadt Bamberg 2013 erhält, Anfang Oktober den „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart auf die Bühne, der Hoffmann als „Oper aller Oper“ galt.

die drei Frauen- und die fünf Männerrollen der 1787 in Bambergs Partnerstadt Prag uraufgeführten Oper hatten sich 325 Sopranistinnen, Tenöre, Baritone und Bässe beworben. Besonders begehrt war die Partie der Zerlina. Den hohen Anforderungen dieses KoloraturSoprans stellte sich die aus Hirschaid stammende Victoria Kunze. Sie studiert derzeit an der Musikhochschule in Saarbrücken in der

Vor zwei Jahren hatte Till Fabian Weser, Trompeter bei den Bamberger Symphonikern, aber eben auch ein vorzüglicher Dirigent und Initiator der Sommer Oper, die 2013 in die fünfte Runde geht, Mozarts „Hochzeit des Figaro“ gemacht, der nun der „Don Giovanni“ folgen wird. Und wie schon 2011 hat auch diesmal Angelika Kirchschlager das Ensemble in einem Meisterkurs geschult. Auch die Zusammenarbeit mit der international gefeierten Mezzosopranistin, aus Salzburg gebürtig, ist ein Zeichen dafür, in welcher Liga die Sommer Oper Bamberg inzwischen spielt. Entsprechend groß war auch das Interesse, diesem Ensemble angehören zu dürfen. Für

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2013

Mozarts groSSer Wurf Der „Don Giovanni“, nach „Le Nozze di Figaro“ und vor „Così fan tutte“ aus der Zusammenarbeit mit Lorenzo da Ponte entstanden, wurde im Oktober 1787 im Gräflich Nostitzschen Nationaltheater zu Prag uraufgeführt. Di Geschichte um den Lebemann und Frauenhelden Don Giovanni fand großen Beifall. Auch von Giacomo Casanova, der sich (vermutlich) eine der Aufführungen in Prag angeschaut haben soll. Die „Melodien, die ein Engel erdacht zu haben scheint“ und die „von himmlischen Harmonien begleitet“ werden, wurden von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert. . „Kenner und Tonkünstler sagen, daß zu Prag ihres Gleichen noch nicht aufgeführt worden“,

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hieß es in der Prager Postamtszeitung über die „von der italienischen Operngesellschaft“ gegebene und „mit Sehnsucht erwartete Oper des Meisters Mozard Don Giovanni oder das steinerne Gastmahl“. Die Uraufführung des Don Giovanni im Gräflich Nostitzschen Nationaltheater zu Prag war ein Erfolg, ein Erfolg, der bis heute nicht abgerissen ist, sieht man einmal davon ab, dass – noch zu Lebzeiten Mozarts – sich ausgerechnet die Wiener nicht so recht an diesen doch genialischen Wurf gewöhnen wollten. So ist es nicht verwunderlich, dass Mozart sich lange mit dem Gedanken trug, nach Prag, also in Bambergs Partnerstadt, überzusiedeln. [jg]

Klasse von Ruth Ziesa, die man von Konzerten mit den Bamberger Symphonikern kennt. Die Vierundzwanzigjährige wird quasi ein Heimspiel haben, denn schon als Kind, verriet sie munter parlierend, sei sie häufig „in diesem Haus“, also im E. T. A.-HoffmannTheater, gewesen. Kunze hat sich nicht nur dem Gesang verschrieben, sondern studiert auch Musikpädagogik und Harfe. Kunze war im Neujahrskonzert des Bamberger Kammerorchesters zu hören und spielt Harfe im Orchester der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Mit Kunze teilt sich die Bulgarin Ralitsa Ralinova die Rolle der Zerlina. In der Titelrolle wird Jirí Rajnis zu erleben sein. Er kommt ursprünglich aus Prag, wo er studiert und als Sänger gearbeitet hat. Sein Studium absolvierte er am Prager Konservatorium und anschließend an der Music Academy of Performing Arts in Prag (Operngesang). In Bambergs Partnerstadt hatte er diverse Gastengagements an der Oper inne. Im vergangenen halben Jahr hat er mit

Voller Vorfreude auf die Aufführung: das Ensemble der Sommeroper Bmaberg 2013 mit Till Fabian Weser (links) und Angelika Kirchschlager (rechts)


die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben Professoren, Sängern und Korrepetitoren der University of California, Los Angeles, der arg renommierten Julliard School und der Metropolitan Opera in New York City zusammengearbeitet. Im kommenden Februar wird er im Rahmen des ‚Seattle young artist program’ (gecoacht von der Met) an der University of California in Los Angeles als Don Giovanni zu erleben sein, in der Rolle, die er jetzt in Bamberg verkörpert. Die Proben unter Till Fabian Weser bereiten dem Tschechen große Freude.

der doppelte don giovanni Es ist Tradition, dass bei der Sommer Oper alle Rollen doppelt besetzt sind. So wird auch der Franzose Florian Bonneau den Titelhelden spielen. Er ist bereits, was ihn quasi für Bamberg prädestiniert, in „Hoffmanns Erzählungen“ von Offenbach aufgetreten. Erst vor kurzem wechselte er vom Bass-Bariton (er sang mehrfach den Leporello) ins BaritonFach. Don Giovannis Diener, den Leporello, wird der Italiener Giuseppe Di Paola geben. Er lebt und studiert derzeit in Bremen. In der Saison 2009/2010 trat er erfolgreich in „Le nozze di Figaro“ am Maggio Musicale Fiorentino in Florenz und in „La Traviata“ und „Rigoletto“ am Teatro Politeama di Palermo auf. Aus Südkorea stammt Seo Kgwangmin, der mit seinem Bass ebenfalls den Leporello stimmlich ausfüllen wird. Er studiert an der Musikhochschule Würzburg in der Klasse von Cheryl Studer. Bislang war er nicht nur im Bereich Oper, sondern auch auf der Musicalbühne zu erleben, so zum Beispiel 2009 als Antonius im Musical „Cleopatra“, oder 2010 als Frollo in „Notre Dame de Paris“ in seiner Heimat. Auf der Opernbühne stand er bereits 2005 als Sparafucile in Verdis „Rigoletto“ (auch in Korea) und 2012 als Sprecher und Zweiter Geharnischter in der „Zauberflöte“.

Julia Makarevich und Walda Wilson teilen sich die Donna Anna. Makarevich studierte Gesang an der Universität der Künste Berlin. Die Sopranistin stand bislang etwa als Königin der Nacht (Die Zauberflöte) und Gretel (Hänsel und Gretel) auf der Bühne. Anlässlich der Schlossfestpiele Sondershausen 2012 war sie als Konstanze (Entführung aus dem Serail) zu hören. Makarevich ist auch im Konzert- und Liedrepertoire zuhause. Wilson kommt aus Australien und hat Meisterkurse bei Edda Moser, Thomas Hampson und Helmut Deutsch besucht, keine schlechten Karten! Francisco Fernández-Rueda und Hitsoshi Tamada geben Don Ottavio. Der Spanier hat in seiner Heimatstadt Sevilla auch Klarinette studiert und bei Naxos bereits eine CD veröffentlicht. Der Tenor aus Japan hat in Stuttgart studiert und versteht sich, neben der Oper, auch auf Lieder, auf geistliche und auf Alte Musik. Hyunjin Park aus Südkorea ist als Donna Elvira zu erleben, die ihre Ausbildung zur Sopranistin in Wien genoss. Oksana Pollani stammt aus der Ukraine und hat in Mannheim und Lübeck studiert, wo sie im „Parsifal“ zu hören war. Den Masetto wird Hongyu Chen darstellen, der in Weimar studiert und breits mit Christian Thielemann zusammengearbeitet hat. Auch der Pole Jan Szurgot ist in dieser Bass-Rolle zu erleben, während der Commendatore nur ein einziges mal besetzt ist: mit dem Schweizer Daniel Mauerhofer, von dem nicht nur Kirchschlager im Meisterkurs begeistert war. Ihre langjährige Erfahrung auf den Opernbühnen der Welt hat Kirchschlager mit großem Engagement mit den Nachwuchs geteilt. „Sie hat uns musikalisch geholfen,

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2013 in Sachen Phrasierung, und auch was die Bühnenpräsenz angeht“, sagt Makarevich. Oksana Pollani ist glücklich darüber, dass Kirchschlager „gute Ideen, um meine Technik zu verbessern“, gehabt habe. Und verärgert darüber, dass an der Musikhochschule Mannheim, wo sie studiert, Stellen und Studiengänge gestrichen werden sollen. Eine Schande, fürwahr. Bei der Sommer Oper Bamberg standen bereits einige in Mannheim ausgebildete Sänger auf der Bühne. [jg]

Von puccini zu mozart Till Fabian Weser war es, der 2005 die Sommer Oper Bamberg ins Leben rief. Im Großen Haus des E.T.A.Hoffmann-Theaters hatte damals Giacomo Puccinis „Tosca“ Premire, Regie führte der Prinzipal, Rainer Lewandowski, die Ausstattung stammte von Uwe Oelkers. Zwei Jahre später blieb man Puccini treu, brachte dessen „Il Tabarro“ und zudem „I Pgliacci“ von Puccinis dem Verismus zugetanen Landsmann Ruggiero Leoncavallo. Auch 2009 stand Puccini auf dm Programm des Europäischen Orchester- und Opernworkshops: „La Bohème“. Als vor zwei Jahren nach vielen Vorsingen und Probespielen ausgewählte Absolventen und junge Talente europäischer Musikhochschulen an der Regnitz zu Gast waren, setzte Weser Wolfgang Amadeus Mozarts „Le Nozze di Figarro“ auf das Programm. Regie führte bei der von Publikum und Presse gefierten Inszenierung wiederum Lewandowski, die Ausstattung schuf abermals Uwe Oelkers. Beim „Don Giovanni“ jetzt wird sie von Jens Hübner stammen, während Lewandowski (Regie) und Weser (Dirigat und künstlerische Leitung) als Konstanten bleiben werden. [jg]

Werkstattbesuch Zwei Wochen Meisterkurs: man weiß gar nicht, wofür die jungen Sängerinnen und Sänger dankbarer sind – für die Chance, an der in der Fachwelt beachteten Inszenierung des Don Giovanni unter „Praxisbedingungen“ teilnehmen zu dürfen, oder an der Möglichkeit eines intensiven Coachings durch einen internationalen Star wie Angelika Kirchschlager? Im Meisterkurs geht es direkt zur Sache. Für die einzelnen Arien und Rezitative wird die jeweilige Besetzung auf die Bühne gerufen, und sofort muss die Konzentration da sein. Auch das gehört zum Profi dazu: auf den Punkt die Rolle in ihrer Situation einnehmen. Wenn die Spannung nicht stimmt, bricht Kirchschlager nach drei Tönen ab. Sofort die Korrektur: „nicht die Töne verschleifen, das gibt es bei Mozart generell nicht!“oder „entspannterer Ausdruck, Deine Figur ist selbstbewusst, nicht aggressiv.“ Sie kennt Textbuch und Partitur in jedem Detail und springt in jede Rolle, verdeutlicht mit ihrer Körpersprache die gewünschte Expression. „Ich finde es schade, dass die Bewertung der Künstler durch Publikum und vor allem auch die Presse so häufig allein durch die technischen Fertigkeiten bestimmt wird,“ meint die Kammersängerin im späteren Gespräch. Ent-

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die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben scheidend für den Erfolg einer Aufführung sei, dass die Sänger die Figur, die sie spielen, zum Leben erwecken und ihre Empfindung auf die Zuschauer übertragen können. „Mein persönlicher Maßstab für die Leistung ist meine Gänsehaut“, verrät die Österreicherin und empfiehlt, auch beim Zuschauen mehr auf die Interpretation zu achten. Darum hält sie auch gern öffentliche Meisterkurse ab und wünscht sich dafür noch viel mehr Publikum: „Für die Sängerinnen und Sänger ist es gut, wenn Zuschauer da sind, die sehen, wie die Aufführung entsteht. Sie erhalten eine sofortige Bestätigung, wenn etwas gelingt. Und verlieren die Scheu, vor Fremden Dinge auszuprobieren.“ Gerade im Don Giovanni, der für die Mezzosopranistin „ideal ist, um die Komplexität menschlicher Empfindungen zu zeigen.“

zwei ensembles im kreativen ­wettbewerb Zwei Ensembles hat das Team um Till Fabian Weser zusammengestellt, die parallel am Stück proben. Keiner verlässt den Saal, denn auch die Hinweise, die der Kollege bekommt,

können für die eigene Arbeit nützlich sein. Dass so auch eine gewisse Wettbewerbssituation entsteht, ist durchaus beabsichtigt, doch der Ausgang ist offen. „Es gibt keine Erst- und Zweitbesetzung, beide Gruppen sind gleichberechtigt. Erst kurzfristig wird entschieden, welches Team zur Premiere I antritt, die am 4. Oktober auf die Bühne kommt. Team II hat seine Premiere dann am 6.10. Weitere Vorstellungen finden am 7., 9., 10. und 12. Oktober statt. Nicht vergessen werden sollen an dieser Stelle die Musiker. Auch für das Orchester gab es über 300 Bewerbungen in Bamberg, Linz, Salamanca, Maastricht und Brünn, allein 70 Flöten wollten teilnehmen. Die ausgewählten Musiker/-innen bereiteten sich u.a. mit John Holloway, einem Star der Alten Musik, auf die Inszenierungen unter dem Dirigat von Till Weser vor. In einem Kammerkonzert am 11. Oktober um 19 Uhr in der Villa Concordia zeigen sie ihr Können außerhalb des Orchestergrabens. Zur Aufführung kommt dann unter anderem eine Auftragskomposition von Arash Safaian. [hb]

Voller Einsatz: Angelika Kirchschlager (rechts) motiviert Julia Makarevich

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gelauscht die ZWIEBEL 10/2013

Gelauscht Oktober 2013

Eklipse Electric Air Premium Records/Soulfood Helena, Viola, Miss E und Scarlett sind nicht nur hübsch, sondern sie beherrschen auch ihre Streichinstrumente. Und zwar so gut, dass das 2011 gegründete Quartett auf Anhieb mit dem Debütalbum „A Night In Strings“ in die Charts kam. Der klassisch orientierte Vierer aus Deutschland erinnert in der Besetzung Bratsche, Cello und 2x Violine natürlich

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stark an Apocalyptica, wenn er Welthits wie „Where The Wild Roses Grow“, Rock The Casbah“ oder „Sweet Dreams“ auf dem aktuellen Nachfolger „Electric Air“ eigenwillig interpretiert. Zwar wurden die insgesamt 14 Titel sehr Pop-lastig aufbereitet, aber die Sinnlichkeit und Eigenständigkeit der Damen ging dabei kaum verloren. Und vielleicht wagen sie sich ja zukünftig auch an die ein oder andere Eigenkomposition. [fk]

Mini Jazz Fine Music/GLM Das Instrumental-Quartett Quadro Nuevo hat in seiner langjährigen Karriere zahlreiche Meilensteine gesetzt. Die Zusammenarbeit funktioniert auch deshalb so gut, weil die einzelnen Mitglieder gelegentlich ihren eigenen Projekten nachgehen. Bassist D. D. Lowka tut dies jetzt mit Mini Jazz, entspannt unterstützt von Trompete, Percussion und Piano. Herausgekommen sind dabei 15 Jazztitel, die bis auf „Mohn“ (Lowka) allesamt Coverversionen sind. Mit der von

Quadro Nuevo gewohnten Leichtigkeit agiert D. D. Lowka mit seinen Mitstreitern und den Gästen Stephan/Francel souverän zwischen dem Opener „Manteca“ (Gillespie) bis hin zum finalen „Blue in Green (Davis/Evans). Den Stil-Köchen gelingt eine feurige Liebeserklärung an den Jazz, die eine angenehme, des öfteren traumhafte Atmosphäre erzeugt. [fk]

Red Soul Community I Never Learn Grover Records

Seit 2006 gilt das Quintett aus Granada/ Spanien als feste Größe im musikalischen Spannungsfeld zwischen Reggae und Soul. Mit „I Never Learn“ steht die Band um Sängerin Isabel Garcia nun mit dem zweiten Longplayer in den Startlöchern. Und erneut bestätigen die in Eigenregie dioalbum. Zuhause längst ein etablierter Act, haben sich Sola Rosa mittlerweile mehr und mehr von Reggae- und LatinEinflüssen abgewandt, während zwischen „Promise“ und „Loveless“ deutlich mehr Hip Hop, Soul und Funk dominiert. Auf jedem der insgesamt 11 Titel wird

aufgenommenen und produzierten Titel das schlüssige Konzept der englischsprachigen Gruppe. Kraftvolle Stücke Marke „The Day Has Come“ oder „You Keep Your Head Down“, musikalisch einwandfrei umgesetzt und durch Ausstrahlung und Stimme der Frontfrau perfektioniert. Neben den Eigenkompositionen gibt es auch ein Cover zu hören: „Spanish Bombs“, ein Lied über den spanischen Bürgerkrieg, das aus der Feder von Joe Strummer/The Clash stammt. Insgesamt darf man sicher sein, dass Red Soul Community mit „I Never Learn“ international konkurrenzfähig sind. [fk]

Sola Rosa Low And Behold, High And Beyond Agogo Records Mastermind Andrew Spraggon und seine Allstar-Besetzung kommen aus Neuseeland. „Low And Behold, High And Beyond“ ist ihr mittlerweile fünftes Stu-

ein Gastsänger/eine Gastsängerin präsentiert, was neben der ideenreichen Musik so auch stimmlich für genügend Abwechslung sorgt. In Sachen Produktion und Mastering stand Spraggon vor allem das Team Fuchs/Gutierrez zur Seite, die u.a. schon erfolgreich mit Public Enemy, Justin Timberlake und den Kings Of Leon gearbeitet haben. So klingt das Ergebnis dann auch frisch und hörenswert. [fk]

Bergitta Victor On A Journey Jazzhaus Records Die auf den Seychellen geborene Sängerin blickt auf eine bewegte Biografie

Foto: Sola rosa

D. D. Lowka & Band


die ZWIEBEL 10/2013 gelauscht zurück. Als Mensch und Musikerin stetig auf Reisen, verbindet sie auf ihrem dritten Album „On A Journey“ das poppige Debüt „Sesel“ (2009) quasi mit dem zwischen Soul und Reggae angesiedelten

Nachfolger „So Happy“ (2011). Die Songs von „Protez Nou Langaz Kreol“ bis hin zu „Koz Laverite“ erzählen von persönlichen Erlebnissen und Beobachtungen einer Weltbürgerin. „On A Journey“ ist das erste Album, für das sie selbst Songs geschrieben hat, nachdem sie zwischenzeitlich auch gelernt hat Gitarre zu spielen. Verstärkt afro-kreolisch ausgerichtet, gibt die erste Singleauskopplung „Free As Can Be“ einen beschwingten Vorgeschmack auf den Rest des Albums. Bei der Produktion standen ihr in Zürich neben ihrer Band auch Jaquee und Blick Bassy kongenial zur Seite. Ihre kommende Tournee führt sie u.a. am 10. Oktober auch nach Fürth in die Kofferfabrik. [fk]

Tanger Trio & Ensemble Mondaine Tanger Trio & Ensemble Mondaine Series Aphonos/BRR Hansjoern Brandenburg (Piano), Thomas Wydler (Schlagzeug, Percussion) und Andreas Henze (Kontrabass) bilden das

Berliner Tanger Trio. Die Musiker und Komponisten haben bereits langjährige Erfahrungen im Musikgeschäft gesammelt, sie waren und sind u.a. erfolgreich mit Bands wie Felix de Luxe, Nick Cave & The Bad Seeds, Die Haut oder Herbert Grönemeyer. Auf der 13 Stücke dauernden Reise von Berlin nach Tanger dominiert der Mix aus Piano, Cinema NoirEinflüssen und modernem Jazz. Die im Berliner Soulsheriff Studio entstandene CD wird aber erst zu einer hörenswerten Produktion durch die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mondaine. Die acht berühmten MusikerInnen aus Ägypten, Deutschland, Frankreich und Griechenland beherrschen ihre Stimmen, Holzblas- und Streichinstrumente vorbildlich. Und so entsteht in kongenialer Zusammenarbeit ein anspruchsvolles Potpourri zwischen europäischem und mediterranem Flair, das man dem verstorbenen Original-Bassisten Sirone Jones widmet. [fk]

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2013

Spaziergang durch die Romantik

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die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben

Mit dem, was Frauen unter „Romantik“ verstehen, hat ein Romantiker wenig am Hut. Obwohl: der Schauspieler Martin Neubauer trägt Hut. Auf der Bühne, der winzig kleinen Brentano-Bühne, die in diesem Jahr in der Gartenstraße 7 ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.

Haustür auf, vier Schritte durch den Flur, drei durch die Garderobe und schon steht man im Wohnzimmer des Schauspielers Martin Neubauer. 32 Zuschauer haben hier Platz. Die Bühne, zwei Quadratmeter groß und gezimmert aus schwarzen Brettern, füllt den Erker des Raumes genau aus. Wenn Martin Neubauer darauf steht, sieht und hört er jedes Flüstern, jedes Husten und jedes Räuspern im Publikum. Irgendwie. „Ich blende es aus. Aber im Hintergrund nehme ich es wahr – wie eine kleine Kontrolllampe im Kopf.“ Wenn dieses Licht erlösche, laufe ein Schauspieler Gefahr, die Kontrolle über und sich selbst in der Rolle zu verlieren. „Leise Schizophrenie“ nennt Neubauer das.

Fotos: Katja Kölbl

Ob er selbst schon einmal in die Gefahr gekommen sei? „Ganz am Anfang, bei meinem ersten Engagement, als ich in die Rolle des Brentano geschlüpft bin“, gibt Neubauer zu.

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Mittlerweile habe er eine freundliche, aber kritische Haltung zu dem Mann, der seinem Theater den Namen gab. Clemens Brentano ist dennoch allgegenwärtig: mit einer Büste auf der Bühne, einem Scherenschnitt an der einen und einer Totenmaske an der anderen Wand. Martin Neubauers Inspirator trieb eine existenzielle Angst und die Sehnsucht nach einer höheren Ordnung durch das 19. Jahrhundert. Er starb unglücklich, wurde von vielen missverstanden. „Er war wohl, was man heute manisch-depressiv nennt“, sagt Martin Neubauer. Brentano, einsam und unverstanden – und trotzdem ein Vorbild? „Ich kann vieles nachfühlen, manches befremdet mich aber“, erwidert Neubauer. Wer Neubauer schon einmal auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass Intimität und Intensität sein Spiel ausmachen. „Ich genieße das Privileg, mich beruflich meinen persönlichen Interessen zu widmen“, sagt er. Wer so in die Welt der Dichter abtaucht – läuft der nicht Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren? „Es gibt zwei Dinge die mich jeden Tag erden: Der Anrufbeantworter und mein dreijähriger Sohn“, antwortet er.

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An manchen Tagen sieht man den Bamberger leise vor sich hin rezitierend durch die Stadt laufen. Darauf angesprochen, errötet der 49-Jährige leicht. „Das ist wohl wirklich etwas, was ich mit den Romantikern gemein-


die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben sam habe. Die spazierten durch die Natur und rezitierten. Ich habe für mich festgestellt, dass ich Texte so am einfachsten lernen und wieder abrufen kann. Manchmal vergesse ich aufzuhören, wenn ich wieder in die Stadt komme. Oder der Text ist noch nicht fertig und ich mache einfach weiter.“ Weitermachen – das will Martin Neubauer auch in Zukunft. Also auf die nächsten 20 Jahre? „20 Jahre kann man sich nicht vornehmen“, sagt er. Aber er wünsche sich, seine Arbeit in den kommenden Jahren zu verdichten und die Konzentration zu steigern. Dieses mehr Wollen und die eigene, ständige Selbstreflexion, ja fast ein Zweifeln an sich selbst, sind es, die Martin Neubauer antreiben. „Ich bin vor jeder Aufführung aufgeregt und davon überzeugt, dass niemand kommen wird. Aber bisher ist immer jemand gekommen und dann freue ich mich“. [kk]

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erlebt die ZWIEBEL 10/2013

Erlebt – im August/September 2013

Hexenbrenner Eine Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals, Domherrenhof, 8.9.2013 Private Initiative wünscht sich in Zeiten knapp gehaltener Kassen jede Kommune. Aber private Initiative kann auch unbequem sein – und so passte die Präsentation „Hexenbrenner“ von Ralph Kloos, Thomas Göltl u.a. ideal zum „Tag des unbequemen Denkmals“. Recht kurzfristig hatte sich die Möglichkeit für den auf Teneriffa lebenden Bamberger ergeben, das markante Gebäude für seine Multimediaschau (auch www.malefizhaus. de) zu nutzen, die immerhin von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als „virtuelles Denkmal“ anerkannt wurde. Da die Installation erst tags zuvor erfolgte und anschließend wieder abgebaut wurde, muss man den provisorischen Charakter der Exponate entschuldigen. Inhaltlich zogen die Ausstellungsmacher jedoch alle Register der Dramatisierung – Lichteffekte, düstere Farben und natürlich Orffs oft strapazierte Carmina Burana, um der Wirkung willen.

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Das Thema ist ernst, das Thema ist wichtig und in Bamberg noch immer unterrepräsentiert. Die Greueltaten Bamberger Fürstbischöfe sollten für ein vollständiges Geschichtsbild im Welterbe ebenso präsent sein – bei Einheimischen wie Touristen – wie Domreliqui-

en und Gärtner­traditionen. Insofern volle Zustimmung zu Kloos, wenn er meint „man erbt entweder alles oder nichts, und dann muss man auch dazu stehen.“ Allein: für eine fundierte Vermittlung ist die Präsentation in dieser Form zu reißerisch. Die durchaus kompetent zusammengetragenen Fakten verkommen zum Fundament einer Gruselshow mit ernstem Hintergrund. Glanzlichter wie die aufwändige virtuelle Rekonstruktion des Malefizhauses oder der verlesene Juniusbrief werden leider zum Mittel zum Zweck degradiert. An die Stelle seriöser Aufklärung rückt das Bemühen, der katholischen Kirche eins überzubraten. Zudem begeben sich die Initiatoren durch den mehrfachen Vergleich der Hexenverbrennung mit dem Holocaust unnötig auf sehr dünnes Eis. Weniger wäre mehr: weniger Indoktrination, mehr Freiraum für die Quellen. Dazu eine Ergänzung der Computeranimationen um physische Exponate wie die Prozessakten, die vor einem Jahr in der Staatsbibliothek zu sehen waren: so könnte es was werden mit der längst überfälligen Dokumentation eines dunklen Kapitels Bamberger Geschichte.. [hb]


„Bamberger Maler“ Vernissage zur Ausstellung, Katzheimer Straße 3, 13.9.2013 Katzheimer, Scheubel, Mattenheimer und Treu sind die bekannten und berühmten Bamberger Maler des 15. bis 19. Jahrhunderts. Jetzt versammeln sie sich in einem Ausstellungsraum im Malerviertel, dessen Straßen in den 1980er Jahren nach den Malerdynastien benannt wurden. Während die Originale der Portraits, Stillleben und Altarbilder in den Archivarien der Museen der Stadt Bamberg oder der evangelischen Stephanskirche zu finden sind, gibt es in der Ausstellung Fotokopien auf Pappkarton und Kreide- bzw. Aquarell-Zeichnungen auf buntem Papier, die Kinder von den jeweiligen Werken im Rahmen des Projekts „Museum meets Malerviertel“ in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bamberg geschaffen haben. Insgesamt zehn Kinder haben über mehrere Wochen hinweg an dem Projekt mitgearbeitet, sind vom Domberg zum Malerviertel mit Aquarellblock und Malfarben unter dem Arm gepilgert und haben zusammen mit ihren Müttern in der Volkshochschule ihre Versionen und Visionen der Gemälde zu Papier gebracht. Herausgekommen sind Werke kleiner Künstler, die in jeder Hinsicht erfrischend und farbenfroh auf den Betrachter wirken. Wie intensiv sich die Kinder mit den Bildern auseinandergesetzt haben, ist deutlich spürbar. In den Ecken des quadratischen Ausstellungsraumes, der erstaunlich viele Exponate beherbergt, befinden sich zudem Druckfahnen, die die Schaffensgeschichte der jeweiligen Malerfamilie erzählen.

Der Besucher erfährt einiges, was dem einen oder anderen bis dato relativ unbekannt gewesen sein dürfte. Etwa, dass Wolfgang Katzheimer im 15. Jahrhundert als einer der bedeutendsten Maler in der Zeit vor dem Nürnberger Albrecht Dürer galt oder dass Catharina Treu im späten 18. Jahrhundert für Ihre Stillleben auch außerhalb der Tore Bambergs geschätzt wurde und mit ihren Bildern schon damals ein ungewöhnlich gutes Salär verdiente, was ihr zudem eine Stelle als Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf einbrachte. Auch Joseph Hemmerlein, der als Gründer der Städtischen Kunstsammlung im aktuellen Jubiläumsjahr der Museen der Stadt Bamberg besonders gefeiert wird, ist als Portrait-Reproduktion und Aquarell von Kinderhand zu vertreten. Hemmerleins Mutter Maria Anna entstammte ebenfalls der Malerdynastie Treu. Eine abgespeckte Variante der Ausstellung soll künftig in der Sparkassen-Filiale nebenan dauerhaft zu sehen sein. Auch wird die Ausstellung in den Räumen der VHS gezeigt, bevor die Bilder der Kinder ihren Weg ins Museum finden und dort neben den original Gemälden der Bamberger Maler ausgestellt werden – allerdings dann ebenfalls als Reproduktionen. [dp]

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die ZWIEBEL 10/2013 erlebt


paarweise die ZWIEBEL 10/2013

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die ZWIEBEL 10/2013 paarweise

(K)ein bisschen spießig

Fotos: Anny Maurer

Ein Autor in der Familie ist schon etwas Besonderes. Aber gleich zwei? Macht man sich da nicht gegenseitig den Ruhm streitig? Das Autorenehepaar Nadine und Harry Luck scheint sich die Lorbeeren aufzuteilen. Sie schreibt über Babybäuche, Schwangeren-Hysterie und Mutterwerden. Er über Pauschalurlaub, Filterkaffee und Bausparverträge. Was so unterschiedlich klingt, passt prima zusammen. Harry und Nadine Luck sind gemeinsam und als Autoren – jeder für sich – erfolgreich.

Seitdem Harry Luck in seinem Buch „Wie spießig ist das denn?“ ein Loblied auf den Filterkaffee geschrieben hat, bekommt er nur noch frisch aufgebrühten Kaffee serviert. Die Kurzarmhemden, die er in den letzten 17 Jahren in München niemals in der Öffentlichkeit getragen hätte, führt er in Bamberg mit Stolz aus, und Dialoge aus seiner Derrick-DVDSammlung zitiert er aus dem Stegreif. Fast zeitgleich mit dem kurzweiligen Sachbuch des 41-jährigen ist auch das Buch seiner Frau Nadine erschienen. „Babyverrückt“ heißt es und präsentiert hinter einem rosafarbenen Einband witzige Episoden aus dem Leben einer (werdenden) Mutter. Vielmehr noch: Töchterchen Antonia, die im Oktober zwei Jahre alt wird, kann darin später einmal genau nachlesen, wie das bei ihren Eltern war, bevor sie auf die Welt gekommen ist: von der Zeugung bis zur Geburt. Die Detailfreude seiner Gattin macht Harry Luck ein wenig verlegen. Doch auch ohne dass die ihren „Schatz“ in dem Buch immer wieder ihre Hand ergreifen lässt, merkt man schnell, dass Harry Luck ein sehr freundlicher Zeitgenosse ist. Überhaupt hätte man sich einen Besuch bei einem Münchner Autorenehepaar ganz anders vorgestellt: mehr schickimicki und weniger liebenswert. Die beiden sind mindestens genauso aufgeregt wie ihr Besucher. Nur Töchterchen Antonia hat die Ruhe weg und schmiert sich zufrieden lächelnd Pudding auf die Strumpfhose.

Man kann sich gar nicht vorstellen, dass Harry Luck noch vor eineinhalb Jahren bei Focus online (mindestens) Zehn-Stunden-Schichten geschoben hat und seine Familie kaum sah. Die 37-jährige Nadine Luck wiederum versprüht eine niederbayerische Herzlichkeit, die ebenfalls nicht in das Bild einer Karrierefrau passen mag. Aber damit sind wir eigentlich schon beim Thema: Harry Luck mag es nicht, wenn Menschen in bestimmte Schubladen gepresst werden, nur weil sie diese und jene Eigenheiten besitzen. Darum hat er auch das Buch „Wie spießig ist das denn?“ geschrieben.


paarweise die ZWIEBEL 10/2013 Denn spießig sein bedeute nicht automatisch kleinkarierte Langeweile. „Ich appelliere an ein neues Selbstbewusstsein, sich nicht von Trends und Modepäpsten diktieren zu lassen, was für einen gut ist, sondern das für sich selbst herauszufinden.“ Der Autor mag Stofftaschentücher, Zahnputzbecher, ist ein leidenschaftlicher Müll-Trenner und mag süßen Wein und Likörchen. „Es ist toll, dass er auch so Mädchen-Sachen mag. Das kannste nicht mit jedem machen“, sagt Nadine Luck lachend.

Spiesserbuch in Elternzeit Wenn man so will, leben die beiden auch ein spießiges Familienmodell. Papa Harry arbeitet Vollzeit als Pressesprecher des Erzbistums Bamberg. Mama Nadine ist zuhause bei Antonia und arbeitet von dort als freie Journalistin. Anfang 2014 erwarten sie ihr zweites Kind. Nach Antonias Geburt hat Harry Luck fünf Monate Elternzeit genommen und in der Zeit, als seine zwei Frauen Mittagsschläfchen hielten, sein Spießerbuch geschrieben. „Er ist eine Maschine“, sagt Nadine Luck lächelnd mit einem Seitenblick auf ihren Mann. „Naja, ich habe

den Vorteil, dass ich mich hinsetzen und sofort losschreiben kann. Ich brauche nicht erst Zeit, mich ins Thema hineinzufinden. So wie andere den Keller aufräumen, schreibe ich ein paar Seiten“, erklärt der. Bei 21 Büchern in 15 Jahren war eine gewisse Zielstrebigkeit zu vermuten. Die beiden reden oft über neue Ideen, suchen nach Themen oder feilen gemeinsam an einem griffigen Buchtitel. Als Konkurrenten empfinden sie sich dabei nicht. „Wir schreiben ja nicht beide Krimis, sondern machen verschiedene Sachen“, sagt Harry Luck. Seine Frau ergänzt: „Ich finde gut, was er macht. Darum fällt es mir leicht, seine Kritik anzunehmen.“ Die 37-Jährige hat schon immer am liebsten über das geschrieben, was sie gerade beschäftigt. Erst über die Karriere, jetzt über das Muttersein. Natürlich ist nicht alles, worüber sie in „Babyverrückt“ schreibt, 100 Prozent autobiografisch. Harry Luck hofft, dass das den Lesern bewusst ist. Nadine Luck wiederum hat ein klitzekleines bisschen Angst vor der Reaktion ihrer Eltern (das Buch erschien erst am 30. September) – schließlich beginnt ihr Werk konsequenterweise mit einem Kapitel über das Thema Zeugung. Aber keine Sorge: Intelligenter Witz und die Auflösung so manchen gängigen Halbwissens halten das Niveau konstant oben.

Ein SpieSSer ohne SChrankwand Die kleine Familie ist vor kurzem vom Bamberger Markusplatz in einen der Neubauten auf der Erba-Insel gezogen. Dort musste Harry Lucks geliebte Wohnzimmer-Schrankwand großen Fensterfronten weichen. Seitdem er außerdem eine Elektrozahnbürste besitzt, hält er auch den Zahnputzbecher für entbehrlich. Im Gegenzug versucht seine Frau, eine ihrer „spießigen“ Attitüden abzulegen. „Ich klatsche immer, wenn das Flugzeug gelandet ist“, gesteht sie. Bisher war Harry Luck nie schnell genug, sie daran zu hindern. Apropos schnell: Kaum sind die Bücher auf dem Markt, denken die beiden schon über neue Projekte nach. Harry Luck hat die Arbeit an einem Thriller für einen katholischen Jugendbuchverlag bereits so gut wie abgeschlossen. Nadine Luck feilt an einer „Mutter-Kind-Idee“. Bisher hat sie aber ausgerechnet ihre Schwangerschaft daran gehindert, diese umzusetzen. „Seitdem ich wieder schwanger bin, bin ich immer so müde“, stöhnt die 37-Jährige. Ihr Mann kann sich ein Grinsen nicht verkneifen: „Solange Du schläfst, habe ich Zeit zu schreiben.“ [kk]

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die ZWIEBEL 10/2013 paarweise Nadine Luck

Harry Luck

Nadine Luck stammt aus Eggenfelden in Niederbayern. Sie begann ihre journalistische Karriere beim Münchner Merkur, wechselte später zur Münchner Abendzeitung und war acht Jahre lang Chefredakteurin des Münchner Unimagazin Mayers. Bis zur Geburt ihrer Tochter Antonia im Oktober 2011 beschäftigte sie sich vor allem mit den Themen Karriere, Finanzen und Existenzgründung. Ihre Beiträge erschienen unter anderem bei Focus Online und in „Das Haus“. Bis sie ihrem Mann nach Bamberg folgte, arbeitete die Freie Journalistin von 2006 bis 2012 in Teilzeit als Pressebetreuerin einer Münchner Kultureinrichtung.

Der Journalist und Autor Harry Luck ist in Remscheid aufgewachsen. Nach einem Redaktionsvolontariat beim Remscheider General-Anzeiger startete er seine Karriere in München. Dort war er unter anderem Nachrichtenredakteur beim Bayerischen Rundfunk, Korrespondent der Nachrichtenagentur AP und Landesbüroleiter Bayern der ddp Nachrichtenagentur. 2004 wurde er Ressortleiter der Abendzeitung, machte danach noch einen Abstecher zur ddp und fing 2006 in leitender Stellung bei Focus Online an. Seit 2012 ist Harry Luck Pressesprecher und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Erzbistum Bamberg.

Buchveröffentlichungen: 2013 „Babyverrückt“, Südwest Verlag München 2011 „Selbstständig in Teilzeit“, LindeVerlag Wien 2005 „PraktikumsKnigge“, ClashVerlag München

1998 erschien mit der Politiksatire „Das schwarze Parteibuch“ sein Erstlingswerk als Autor. Es folgten 20 weitere Bücher. Seit 2005 liegt der Schwerpunkt des eingefleischten Derrick-Fans auf Krimis. Jetzt ist sein Sachbuch „Wie spießig ist das denn?“ erschienen. Mehr unter harryluck.de

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gelesen die ZWIEBEL 10/2013

Gelesen Oktober 2013

DU SOLLST NICHT TÖTEN JÜRGEN TODENHÖFER C. Bertelsmann, 19,99 € Schwerlich lässt sich dieses Buch ohne innere Anteilnahme lesen. Unweigerlich kommt der Gedanke, was ist wahr, was ist falsch? Und: wie viel Glauben dürfen wir den Medien, den Politikern und ihren Aussagen schenken? Der frühere Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer berichtet in „Du sollst nicht töten“ von seinen Erfahrungen und Erlebnissen in Kriegsregionen. Im Mittelpunkt stehen seine Besuche im Mittleren Osten in den Jahren 2011 bis 2013. Er verbrachte dort rund sieben Monate und verfolgte den fundamentalen Umbruch in diesen Staaten unmittelbar. Durch zahlreiche

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Reisen kennt der Autor diese Länder, hat Verbindungen aufgebaut, engagiert sich im humanitären Bereich. Er

fährt in Städte, die in der Weltpresse als „von zahllosen Panzern abgeriegelt“ beschrieben werden, führt Gespräche mit Zivilisten, Soldaten, Studenten und erlebt eine andere Alltäglichkeit als sie in den Medien dargestellt wird. Er gerät mit seinen Begleitern in lebensbedrohliche Situationen und erlebt Augenblicke des Glücks und des Friedens. Bei allem, was ihm widerfährt, stellt sich der Autor die zentrale Frage: „ Warum ist das, was im eigenen Land ein schändliches Verbrechen ist, außerhalb der Grenze eine Heldentat?“ und tritt damit vehement der Haltung der westlichen Staaten entgegen. [bp]

Mörderische Schärennächte Viveca Sten Kiepenheuer & Witsch, 14.99 € War es wirklich Selbstmord? Der Student Markus Nielson wird erhängt in seiner Wohnung gefunden, sein Abschiedsbrief lässt eigentlich keinen Raum für Zweifel – nur seine Mutter ist überzeugt davon, dass ihr Sohn ermordet wurde. Ihr zuliebe ermittelt Thomas Andreasson weiter und stößt dabei auf eines des düstersten Kapitel schwedischer Geschichte. Auf einmal überstürzen sich die Ereignisse, weitere Menschen werden ermordet. Was ist es, das die Toten miteinander verbindet? Dramatische Ereignisse der alten Militärbasis auf der Insel Korsö Anfang der 70er Jahre geraten immer mehr ins Zentrum der Ermittlungen. Doch Autorin Viveca Sten führt ihre Leser nicht allein in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele, ihr gelingt es ganz leicht und nebenbei zwischenmenschliche

Beziehungen und privates Liebesglück in die Handlung einfließen zu lassen. Und nicht zuletzt ihre stimmungsvolle Schilderung der Stockholmer Schäreninseln machen diesen fesselnden Krimi zu einem gelungenen Lesevergnügen. [sb]

Ashford Park Lauren Willig Wunderlich, 19,95 € Kenia 1926: Wie hatte sie jemals hoffen können, Bea zu übertrumpfen? Mit einer Mischung aus Liebe und Verzweiflung tritt Addie ihrer schönen Cousine in der afrikanischen Hitze entgegen. Dann fällt

ihr Blick auf Frederick – und sie erstarrt: fünf Jahre in fünf Minuten ausgelöscht. New York 1999 – Clementine sitzt am Sterbebett ihrer geliebten Großmutter, die sie auf einmal hartnäckig „Bea“ nennt. Wer war diese Bea? Für Clementine beginnt eine faszinierende Spurensuche in der Vergangenheit, sie stößt auf ein Familiengeheimnis, das 1906 auf

dem englischen Landsitz Ashford Park seinen Anfang nimmt. Autorin Lauren Willig gelingt eine spannende Zeitreise durch das 20. Jahrhundert: Geschickt verknüpft sie Pracht und Verfall des englischen Hochadels vor dem ersten Weltkrieg mit der abenteuerlichen Exotik Afrikas in den 20er Jahren bis hin zum modernen Großstadtdschungel New York kurz vor dem Jahrtausendwechsel. Eine wunderbare Familiensaga fürs Herz, die aber zu keiner Zeit in den Kitsch abdriftet. [sb]

JazzKeller Bamberg Oliver van Essenberg Select, 19,95 € Jazz: Musik von unten. Die Anfänge des Blues auf den Baumwollfeldern, die Jazzclubs der Farbigen in Zeiten der Rassentrennung, und heute: da sind hauptberufliche Jazzmusiker noch immer ganz unten, kaum einer kann von seiner Musik leben. Das spiegelt sich in den Auftrittsorten wider: niemand baut eine Konzerthalle für den Jazz. Keine hochsubventionierten Paläste, sondern kleine, enge Räume, oft in Eigenarbeit ausgebaut, von Enthusiasten, die ihrer Musik Raum geben wollen. Vielerorts entstanden so kleine, intime Spielstätten, auch in Bamberg. Der Jazzkenner und Journalist Oliver van Essenberg erzählt in seinem aktuell erschienenen Buch die Geschichte des Jazzkellers zu dessen 40-jährigem Bestehen – und die des Jazz in Bamberg. Letzterer kam nach dem Krieg mit den Amerikanern in die Stadt, und junge deutsche Musiker, die nach neuen Wegen suchten, ihre Kreativität auszudrücken, sogen ihn


die ZWIEBEL 10/2013 gelesen Abwechlsung, wenn mit dem JazzkellerBuch auch einmal ein Kleinod der Stadt angemessen gewürdigt wird. [hb]

Wahn Christof Kessler Eichborn, 16,99 € förmlich auf. Bamberger Pioniere wie Tex Döring und Max Kienastl kommen in dem lesenswerten Buch mit CD zu Wort und zu Ton, und der Rückblick auf die Gründungszeit ist eine liebevolle Sentimental Journey. Ein engagiert geführter Jazzclub, wobei auch die Querelen, die es zeitweise gab, nicht ausgespart wurden, ist auch für internationale Musiker attraktiv. Und die hatte man in den vergangenen Jahrzehnten reichlich, daher ist es nur logisch, dass Stammgäste wie Laco Deczi oder Tony Lakatos den beigelegten Tonträger bereichern. Sehenswert auch die Fotografien aus 40 Jahren Jazzkeller von Werner Kohn und weiteren. Bamberg-Bücher zeichnen sich häufig durch den großen Rundumschlag aller Sehenswürdigkeiten aus. Eine schöne

Durch die Lüfte schwirren Gnome und pfeilschnelle Vogelwesen. Gemeinsam mit ihnen zieht Eberhard Sommerfeld in den Kampf gegen die russische und italienische Mafia. In Sommerfelds Kopf passieren die seltsamsten Sachen – denn er sieht Dinge, die es gar nicht gibt. Eberhard Sommerfeld leidet an einer Psy-

sehautfaktor. Da wird aus einem seriösen und überaus höflichen Mann plötzlich ein hemmungsloser Busengrapscher – ein Hirntumor genau an dem Ort, wo normalerweise die niederen Instinkte im Zaum gehalten werden, ist Auslöser für die plötzliche Wesensveränderung. Kesslers Erzählungen sind erschütternd, anrührend und mitunter auch komisch. Vor allem aber wecken sie Verständnis für das, was passieren kann, wenn das Hirn plötzlich krank wird. [sb]

Träumer und Sünder Matthias Göritz C. H. Beck, 18,95 €

chose. In seinem Erstlingswerk „Wahn“ erzählt Christof Kessler, Neurologe und Spezialist für Hirnerkrankungen, Geschichten aus der Praxis mit echtem Gän-

sprudelt ja von selbst. Nur erfährt der Reporter nichts von Bedeutung, schon gar nicht zu dem neuen, geheimnisumwitterten Weltkriegsprojekt mit Nicole Kidman. Die Redaktion ist verzweifelt, „der Interviewer“ auch. Doch die Geduld zeichnet ihn aus und öffnet das Herz des Befragten millimeterweise. Wie einen Sohn nimmt der den jungen Mann mit auf eine Reise durch seine Geschichte in Hollywood, die auch unsere ist, die wir seit Jahrzehnten durch dessen Produkte unterhalten und geprägt werden. Und plötzlich ist der Fragesteller ganz nah dran am alten Profi. Ein spannender Dialogroman, eine Lebenserzählung aus erster Hand von Matthias Göritz, aktueller Stipendiat der Villa Concordia. [hb]

Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist der Umweg. Nach dieser Devise nutzt „der Interviewer“ die Chance, zum Gespräch mit dem berühmten Filmproduzenten Helmut Erlenberg vorgelassen zu werden, zunächst überhaupt nicht. Keinen Ton bringt er heraus, keine Frage. Warum auch, der alte Mann

Astrid Rosenfeld liest Am 25. Oktober um 19.30 Uhr liest Astrid Rosenfeld aus ihrem lang ersehnten zweiten Roman

Elsa Ungeheuer Ein Ensemble unvergesslicher Figuren, eine Geschichte voller Tragik, Humor und Liebe

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scharlotte die ZWIEBEL 10/2013

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

Scharlottes Welt Zwiebelmuster Plauener Spitze gen habe. Zum anderen, weil es diese Spitze auch mit Zwiebelmuster gibt. Ich hatte mich an diesem Nachmittag extra aufgezwirbelt, um als Stargast über den Catwalk zu rollen. Aber das Wetter spielte nicht mit. Ich weiß, bei nass-kaltem Herbstwetter kann man sich das kaum vorstellen. Aber „damals“ (vor wenigen Wochen) brannte die Sonne so heiß auf den Laufsteg, dass sich die Models bei einem Probedurchlauf die Füße verbrannten. Statt Druckblasen von zu unbequemen Schuhen gab es Hitzebläschen, weil die Schönen ihre Füße beim Barfußlauf scho-

nen wollten. Das ging nach hinten los. Aber immerhin endete ich nicht vor aller Augen als Röstzwiebel. Und eine Modenschau mit Models in flachen Riemchensandalen statt High Heels sieht man ja auch nicht alle Tage. Statt Ruhm habe ich als Erinnerung nur ein Gruppenfoto behalten – umringt von den Schwestern Nadine, Nicole und Isabell Zugelder und der schönen Vilma. Die hätten mich bestimmt nicht so charmant angelächelt, wenn ich selbst gelaufen werde. Wer will sich schon von einer Zwiebel in den Schatten stellen lassen. [kk]

Foto: Katja Kölbl

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Unlängst hat der TTL- Fachmarkt in Hallstadt seine Neueröffnung gefeiert: mit einem großen Fest und einer noch größeren Attraktion – einer Gardinenmodenschau. Ja, Sie haben richtig gelesen. Die Damen und Herren auf dem Laufsteg trugen tatsächlich am Körper, was normalerweise vor den Fenstern hängt. Egal ob Trachtenmode, klassisch-elegant oder Dirndl-Scheibengardinen: Die Unikate wurden von TTL-Näherinnen selbst angefertigt und im Anschluss versteigert. Mir persönlich hat das Hochzeitskleid aus Plauener Spitze am besten gefallen. Zum einen, weil ich an diesem Nachmittag selbst Weiß getra-


die ZWIEBEL 10/2013 lebenswertes

Klein Venedig in Hof 359 Tage im Jahr fristet Hof eher ein Mauerblümchendasein ganz im Nordosten Oberfrankens – doch Ende Oktober steht die Kleinstadt für ein paar Tag in einer Reihe mit den großen Filmfestspielstädten Venedig, Cannes oder Locarno.

Foto: Katja Kölbl

Vom 22. bis 27. Oktober jähren sich zum 47. Mal die Internationalen Hofer Filmtage: Dann geben sich wieder Filmproduzenten, Regisseure und Schauspieler aus aller Welt die Klinke in die Hand. Auftakt der Veranstaltung ist der Film „Die Frau, die sich traut“ von Marc Rensing mit Steffi Kühnert („Das weiße Band“, „Halt auf freier Strecke“) in der Hauptrolle. Damit fällt zugleich der Startschuss für den sechstägigen Filmmarathon – echte Profis schaffen locker vier, fünf Streifen am Tag. Wichtig ist nur, sich rechtzeitig einen Über-

blick zu verschaffen, die entsprechenden Karten zu besorgen und sich einen Sitz- bzw. zur Not auch Stehplatz zu ergattern. Und keine Panik, hier macht keiner schlapp: vor den Kinos kann man sich jederzeit mit einer fränkischen Bratwurst und einem Seidla Bier stärken. Das ist dann halt doch der kleine, aber feine Unterschied zu Venedig und Co. [sb] Aktuelle Infos und Spielpläne www.hofer-filmtage.com

unter

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2013

Zusammen ist man weniger allein Der Innenhof der Villa Kunigunde atmet Ruhe. Die Türen der Balkone sind weit geöffnet. Von hier oben sieht man den Garten – eine Pracht aus Blumen, Kräutern und Gemüse. Hier wird es also gelebt, das generationenübergreifende Wohnen. Ein hohes Ziel, das viele Worte und noch mehr Geduld braucht, um den Traum der Bewohner zu leben.

Präambel:

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Renate Rupprecht führt Besucher gerne über das Gelände. An der Tür zu den Wohnungen ist aber Schluss. „Unsere Privatsphäre ist uns heilig“, sagt Rupprecht.

Fotos: Katja Kölbl

„Wir wollen einen Weg gehen, der es uns erlaubt, in Würde alt zu werden, und unseren Kindern, in Geborgenheit und menschlicher Nähe aufzuwachsen. Wir wollen alternativ zur traditionellen Familienstruktur so leben, dass die Härten des Alltags abgemildert und drohende Isolation sowohl von alten als auch von jungen Menschen verhindert werden.“


die ZWIEBEL 10/2013 lebenswertes Ille Bintig (links) und Renate Rupprecht haben einen riesigen und wunderschönen Garten vor der Haustüre. Die Zeit für ein Pläuschen im Grünen finden sie aber viel zu selten.

Die Selbst-Beschreibung der Villa Kunigunde als „gemeinschaftliches Wohnprojekt“ lässt an eine Art Kommune denken. Warum auch nicht: Gemeinschaftseigentum, demokratische Abstimmungen und eine ökologische Lebensweise sind durchaus Dinge, nach denen die Bewohnerinnen der Villa Kunigunde (teilweise) streben. Allerdings auf einer sehr alltagstauglichen Ebene. Die Hausgemeinschaft nutzt gemeinsam Waschmaschinen, teilt sich Gartengerät und Werkzeug und ist stolz darauf, bei zehn Wohneinheiten nur drei Autos zu besitzen. Wer ein Auto braucht, fragt beim Nachbarn. Die Bewirtschaftung des hauseigenen Gemüse- und Kräutergartens ist zwar Pflicht, kann aber kaum als Selbstversorgung durchgehen. Außerdem sind den Bewohnerinnen (in der Villa Kunigunde leben keine Männer,

aber dazu später) ihre Privatsphäre und Eigenständigkeit sehr wichtig. Jede führt ihren eigenen Haushalt. Wer Gesellschaft möchte, findet sie. Wer seine Ruhe braucht, lässt die Tür zu. „Keine von uns will in einer großen WG leben. Jeder braucht eine Rückzugsmöglichkeit“, sagt Ille Bintig. Die geborene Rheinländerin

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ist neugierige Fragen über ihre ungewöhnliche Lebensform gewohnt. „Ich finde es klasse, wenn man einfach nach nebenan gehen und fragen kann, ob jemand Zeit für einen Kaffee oder ein Schwätzchen hat“, erzählt sie. Davor erst lange rumzutelefonieren oder durch die Gegend zu fahren, sei nicht ihr Ding. „Spontan ist am besten“, meint die Grafikerin. Die 55-Jährige hatte sich seit dem Ende ihres Stu-

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2013 diums gewünscht, wieder in einer Art Studentenwohnheim zu leben. Mit dem Einzug in die Wohnanlage am Mittleren Kaulberg im Sommer 2006 ging dieser Traum in Erfüllung.

Am Anfang stand ein Verein Die Initiatorin des Projekts ist Renate Rupprecht. 2000 schied die heute 68-Jährige aus dem Berufsleben aus. 2002 begann sich die Bankerin mit Gleichgesinnten zu treffen, um nach Alternativen zum isolierten Leben in der Kleinfamilie, der Single-Wohnung oder im Altenheim zu suchen. Sie wollte eine Form des Gemeinschaftlichen Wohnens finden, in der man nicht nebeneinander her, sondern miteinander lebt. Mitte 2003 gründete sie mit ihren Mitstreitern den gemeinnützigen Vereine „WEGE Bamberg e.V. Verein für Gemeinschaftliches Wohnen“. WEGE steht für Wohnen – Eigenständig – Gemeinschaftlich – Engagiert. Die Aufgabe des Vereines ist es, zu informieren und Mut zu machen, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und sinnvolle Alternativen zu den üblichen individualistischen Wohnformen und zu den gängigen Alten- und Pflegeheimen oder Seniorenresidenzen zu schaffen.

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Ihre Position als Sprecherin des WEGE-Vereins bringt Renate Rupprecht in die unangenehme Lage, für etwas zu werben, das sich bislang kein zweites Mal in Bamberg verwirklichen ließ. „Viele Menschen sind begeistert und wollen ein ähnliches Projekt machen. Aber es findet sich in Bamberg einfach keine geeignete Immobilie“, erzählt Rupprecht. Davon abgesehen sei es ein Full-time-job, ein solches Großprojekt zu organisieren. Ende 2003 erhielt der WEGE-Verein das Angebot, das ehemalige Senioren- und Pflegeheim „Kunigundenstift“ zu kaufen. Damit begann die konkrete Planungsphase. Bis die Finanzierung stand und die Baupläne endgültig waren, vergingen eineinhalb Jahre, in denen sich die Zusammensetzung der Gruppe der künftigen Bewohner mehrfach änderte. „Viele hatten Interesse und wollten mitmachen, aber als es dann um die Finanzierung ging, waren nur noch wenige übrig“, sagt Renate Rupprecht. Es ist das eine, theoretisch eine Rechtsform zu befürworten, die es Menschen aller Einkommensschichten ermöglicht, sich je nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten mit finanziellen Mitteln oder Selbsthilfeleistungen einzubringen. „Die Villa

Kunigunde ist die Eigentümerin, die Mieter sind gleichzeitig Gesellschafter der Kommanditgesellschaft. Das funktioniert so ähnlich wie eine Genossenschaft“, sagt Renate Rupprecht. In der Praxis aber braucht es viel soziale Verantwortung und Vertrauen, um sich nicht zu fragen, ob es gerecht ist, dass man selbst mehr zahlt als der andere.

Kein Pflegeprogramm Renate Rupprecht klingt jetzt streng. Es hat sie geärgert, dass viele Rentner die Vision der Villa Kunigunde als Pflegeprogramm interpretieren wollten. „Wir wollen füreinander da sein und aufeinander achten. Aber keiner kann hier erwarten, dass er von der Gemeinschaft betreut und gepflegt wird“, sagt Renate Rupprecht. Ähnliche Erwartungen hatten viele der alleinerziehenden Interessentinnen, die in die Villa einziehen wollten. „Natürlich wollen wir alleinerziehende Mütter unterstützen. Es ist immer jemand da, der nach den Kindern schaut oder bei den Hausaufgaben hilft. Aber das soll nicht der einzige Grund sein, hier zu wohnen.“ Vier Mütter mit sechs Kindern waren es schließlich, die einzogen.


die ZWIEBEL 10/2013 lebenswertes Elf Erwachsene und vier Kinder leben hier gemeinsam. Die Altersspanne reicht von 13 bis 76 Jahre. Renate Rupprecht ist die Zweitälteste. Manchmal findet sie es anstrengend, ständig um Kompromisse ringen zu müssen. „Wir haben uns lieb und dann wieder nicht“, sagt sie und möchte dann lieber wieder über Grundsätzliches sprechen. „Gemeinsam meistert sich das Leben leichter“, sagt sie weniger später. Der Großteil der Frauen ist zwischen Ende 40 und Ende 50. Warum eigentlich nur Frauen und keine Männer? Renate Rupprecht zuckt mit den Schultern und sagt: „Die einen haben sich nicht getraut. Die anderen haben erwartet, dass man sich um sie kümmert und sie bemuttert.“ Beides sind keine guten Voraussetzungen für ein Leben in der Villa. Hier muss jede(r) mit anpacken. Zu den Pflichten gehören das Putzen der gemeinsam genutzten Räume und das Schneeräumen. An der Bewirtschaftung

und Pflege des Gartens mit seinem Hühnergehege und Gemüse- und Kräuterbeeten sollte sich jeder beteiligen. Genauso an der monatlichen Versammlung. Noch wichtiger: Jede Entscheidung zur Nutzung des Gartens wird gemeinsam getroffen. „Da rumst es schon mal“, sagt Ille Bintig. Doch während man unliebsamen Nachbarn in einem „normalen“ Mietshaus aus dem Weg gehen kann, muss man sich in der Villa Kunigunde miteinander auseinandersetzen – so lange, bis ein Kompromiss gefunden ist. Mit dem Einzug verpflichtet man sich zu einem guten nachbarschaftlichen Miteinander. „Das Problem ist, das wir nie gelernt haben, strukturiert zu streiten“, sagt Renate Rupprecht und ein kleiner Seufzer schleicht sich zwischen ihre Worte. „Es ist ein unendliches Lernfeld.“ Trotzdem: So wie ihre Nachbarinnen ist sie eingezogen, um in der Villa Kunigunde alt zu werden. „Alles in allem läuft es nämlich erstaunlich gut.“ [kk]

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ausgestellt die ZWIEBEL 10/2013

ausgestellt Oktober 2013

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg

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Vertigo

Karl Schleinkofer

Richard Wagner 200

Kunstraum Kesselhaus Do 17-19, Fr-so 12-18 groSSformatige bilder von tobias lehner – Farbenvielfalt und „opulentes Chaos“ bis 13.10.2013

Villa Concordia Mo-Do 8-12 14-16, Fr 8-13, Sa-so 11-16 „Einfach nur zeichnen“: neue werke des früheren Stipendiaten Bis 20.10.2013

Neue Residenz, Domplatz m0-fr 9-17, Sa 9-12 bisher unbekannte Autographen, historische Aufführungsmaterialien, Drucke und Bilder bis 31.10.2013

Kaspar Schleibner

Zweite Natur

Lore Weiler

Christian Theuer

Landratsamt, Ludwigstr. 23 m0-mi 8-16, Do 8-17, Fr 8-12 Der hallstadter kirchen­ maler (1863-1931) hatte Aufträge von Franken bis russland ab 25.10. bis 29.11.2013

ETA-Hoffmann-Theater Di-sa 10-13, Mi 16-18 Landschaftensbilder in Farbholzschnitten von Bernd Zimmer ab 19.10. bis 30.11.2013

Café kunstpause, HauptwachstraSSe m0-sa 9.30-18 Gemälde „Kleine Formate GroSSe vielfalt“ bis 28.12.2013

Jazzclub SandstraSSe An konzerttagen 18-21 Der Bamberger künstler stellt ölgemälde und zeichnungen aus bis 12.1.2014


Verflechtung scheSSlitz, giechburg sa-so 11-17 jahresausstellung der kĂźnstlervereinigung form + farbe ab 15.9. bis 3.11.2013

28. September bis 9. Oktober 2013

MichaelisKirchweih FĂźrth

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Plakatmotiv[M]: DÊsirÊe Birner ¡ Gestaltung: Bßrgermeister- und Presseamt der Stadt Fßrth

die ZWIEBEL 10/2013 ausgestellt

Ăœber Malen Regnitzklause, bughof 50 Mo-so 11-22 Malerei von Christiana Sieben zum Thema Oberfläche und Struktur Vernissage 25.10.13, 19.30 Uhr bis März 2014

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2013

Sterben bevor man lebt Wenn man ein Kind verliert, verliert man auch ein Stück Zukunft. Die unsagbare Leere und Fassungslosigkeit von Eltern fehl- und totgeborener Kinder lässt sich nicht in Worte fassen. Der Tod zu Beginn des Lebens trifft mit voller Wucht, völlig unerwartet. Er provoziert Schuldgefühle, Fragen und Vorwürfe – er ist einfach nicht (be-)greifbar.

Hospiz heißt Gastfreundschaft – man wird ein Stück auf seiner Reise freundlich aufgenommen und begleitet. Auch wenn es der letzte Weg sein sollte… Anlässlich des Welthospiztages lädt der Hospizverein Bamberg e.V. am 16. Oktober zu einem Kinotag im Odeon ein. Unter dem Motto „Lebenswege ... ich gehe ein Stück mit Dir“ laufen die zwei Filme „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ (10 Uhr, kostenfrei, mit Anmeldung v.a. für Schulgruppen) und „Liebe“ (18 Uhr, Eintritt 3 Euro). Beide zeigen sensibel und vorurteilsfrei den Umgang mit Alter, Krankheit, Sterben und Tod. Gerade weil dies so elementare Themen für jeden Menschen sind, bietet der Hospizverein jeweils im Anschluss eine Gesprächsrunde mit seinen Seelsorgern, Mitarbeitern und Trauerbegleitern sowie erfahrenen Medizinern an. Beim regen Austausch soll Mut gemacht werden, den Blick auf hilfsbedürftige Mitmenschen zu richten – oft sind es ja nur kleine Gesten, die aus einem schlechten Tag einen guten Tag machen. Weiteres Thema ist die Unterstützung der engsten Angehörigen, denn die Pflege und Begleitung eines sterbenden Menschen ist eine unglaubliche psychische und physische Belastung. Was das für die Betroffenen wirklich bedeutet, dürfte der oskarprämierte Film „Liebe“ den Gästen an diesem Abend besonders einfühlsam mit auf den Weg geben. [sb]

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Unter dem Motto „Wenn Leben und Tod zusammenfallen“ versucht eine Austellung im Bistumshaus St. Otto vom 1.10. bis 23.11.2013, sich diesem Thema anzunähern. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Programm für betroffene Eltern, aber auch Seelsorger, Betreuer und Angehörige. Beispielsweise der Film „Mein kleines Kind“ von Katja Baumgarten – die Dokumentarfilmerin und Hebamme erzählt ihre eigene, ganz persönliche Geschichte: wie festgestellt wurde, dass ihr Sohn schwerstbehindert sein würde, sie sich gegen eine Abtreibung entscheidet und ihr Kind dann kurz nach der Geburt verliert. Ein anderer Abend widmet sich den trauernden Vätern, die ihre Gefühle oft verdrängen und deren Schmerz dennoch tief in ihrer Seele verwurzelt ist. Darüber hinaus gibt es Fortbildungen für die Leitung von Selbsthilfegruppen oder für Trauerbegleiter. [sb] www.themenwochen-totgeburt.de

Foto: FotoFrank/clipdealer.de

„Ich gehe ein Stück mit Dir“


die ZWIEBEL 10/2013 lebenswertes

ster Ausblick über den n ö h c S on Dächern v Bamberg

Zuhause in der Die Sutte im Bamberger Westen verläuft parallel zur Maternstraße und bildet mit ihr zusammen die Hauptverbindungsstraße vom Kaulberg über das Knöcklein zum Jakobs-, Michaels- und Domberg. Während die Maternstraße zu St. Jakob, St. Michael und dem Domberg hinaufführt, gelangt man über die Sutte wieder hinunter. Eine schmale, aber beliebte Straße, die im Mittelalter als Zufahrt zur Domburg von großer Bedeutung war und bis heute rege genutzt wird.

Foto: Daniela Pielenhofer

Mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs war herauszufinden, dass die Herkunft der ungewöhnlichen Namensgebung bis heute nicht geklärt ist. So werden dem Wort „Sutte“ im Mittelalter verschiedene Bedeutungen zugesprochen: etwa, eine siedende Flüssigkeit oder Salzlauge, ein Sumpfwasser in tief gelegenem Gelände oder auch eine Krankenstube. Vieles deutet darauf hin, dass die letzte Bedeutung zutreffend ist. So wird bei der Maternkapelle ein früheres Spital vermutet, das zum Karmelitenkloster gehörte. Die Krankenstube des Klosters befand sich in unmittelbarer Nähe der Straße anstelle der heutigen Maternkapelle. Eine Sutte war damals kein beliebter Ort, da es auf Grund der Arbeit der Wundärzte und Bader dort schmutzig zuging. Aber auch die Feuchtigkeit des Geländes, das von drei Bächen durchzogen wird, könnte für den Namen eine Rolle gespielt haben.

Zu Zeiten des Mittelalters galt die Sutte als Arme-Leute-Gegend mit kinderreichen Familien. Im Früh- und Hochmittelalter lag zwischen Sutte und Domberg zudem der Halsgraben, der zu dieser Zeit den Domberg vom Jakobsberg schied. Im 16. Jahrhundert wurde die Sutte von vielen Geistlichen bewohnt, was auch im 17. Jahrhundert und später noch der Fall war. Fürstbischof Johann Georg Fuchs von Dornheim hat 1672 die Sutte 10 kurzerhand zum Hundshaus umfunktioniert. Nachdem sich die Anwohner wegen des Geheuls und Gestanks beschwert hatten, musste der fürstbischöfliche Jägermeister die Hunde des Kurfürsten in den Koppenhof bringen. Später ging das alte Hundshaus in der Sutte in den Besitz des fürstbischöflichen Leibarztes über. Auch im 18. Jahrhundert wurden einige der Häuser von Bediensteten des fürstbischöflichen Hofes bewohnt. So fanden der Hofzimmermeister, der Hofmusicus, der fürstbischöfliche Trompeter, der Miniaturenmaler, der Fasanenmeister auf Schloss Seehof, wie auch der fürstbischöfliche Leibkutscher und der Chorherr in der Sutte ihre Bleibe. Im 19. Jahrhundert stieg die Gunst der Sutte bei den Handwerkermeistern, die sich dort niederließen: Tüchner, Schreiner, Zimmerer, Dachdecker, Maurer, Häfner, Büttner, Schiffer, Bäcker, Metzger – sie ließen die Sutte und das Gebiet rund um die Matern erblühen. Von Sumpf konnte fortan keine Rede mehr sein. [dp]

Café VILLA REMEIS

Leckere Kuchen und Torten aus der eigenen Backstube

St.-Getreu-Str. 13 96049 Bamberg Tel 0951/5 79 12 Dienstag bis Sonntag von 12.00 Uhr – 18.00 Uhr Eigene Parkplätze am Gelände Stadtbuslinie 910 und Bamberger Bahnen www.skf-bamberg.de

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2013

In trauter Verborgenheit Ade, ihr Sommertage, Wie seid ihr so schnell enteilt, Gar mancherlei Lust und Plage Habt ihr uns zugeteilt. Wohl war es ein Entzücken, Zu wandeln im Sonnenschein, Nur die verflixten Mücken Mischten sich immer darein. Und wenn wir auf Waldeswegen Dem Sange der Vögel gelauscht, Dann kam natürlich ein Regen Auf uns hernieder gerauscht. Die lustigen Sänger haben Nach Süden sich aufgemacht, Bei Tage krächzen die Raben, Die Käuze schreien bei Nacht.

Kein Wetter kann uns verdrießen. Mein Liebchen, ich und du, Wir halten uns warm und schließen Hübsch feste die Türen zu. [Wilhelm Busch]

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Foto: anp/clipdealer.de

Was ist das für ein Gesause! Es stürmt bereits und schneit. Da bleiben wir zwei zu Hause In trauter Verborgenheit.


die ZWIEBEL 10/2013 bamberger kulturleben

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Von Quelle zu Quelle

Im Juni dieses Jahres wurde der 13-Brauereien-Weg durch die „Fränkische Toskana“ der Gemeinden Litzendorf, Memmelsdorf und Strullendorf eröffnet und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit. Rund 50 Wanderer zieht die von engagierten Bürgern konzipierte neue Bierroute wöchentlich in ihren Bann. Auf dem 32 Kilometer langen Wanderweg kommen sowohl Wanderfreunde als auch Bierkenner auf ihre Kosten: zum einen wegen der reizvollen, sanft-hügeligen Landschaft am Übergang vom Regnitztal zum Fränkischen Jura, zum anderen wegen einer Biervielfalt, wie es sie in den kleinen, meist über Generationen hinweg geführten Brauereien entlang des Weges nur hier in Franken gibt.

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Der 13-Brauereien-Weg führt von Strullendorf über Roßdorf am Forst, Geisfeld, Melkendorf, Lohndorf, Tiefenellern, Schammelsdorf,

Drosendorf, Merkendorf bis nach Memmelsdorf. Urige Gasthäuser entlang des Weges lassen manches Bierliebhaber-Herz höher schlagen: Vom Pils über Lager bis hin zu Weiß- und Rauchbier – die Vielfalt auf so engem Raum ist einzigartig. Und saisonal gibt es so manches Schmankerl: Beispielsweise das stärkende Bockbier im Herbst. Dazu schmeckt ein leckeres Schäuferla mit Kloß, eine deftige Brotzeit oder Hausmannskost wie bei Muttern und als Abschluss ein selbstgebrannter Bierschnaps – hier wird man kulinarisch verwöhnt. Schloss Seehof, Schloss Wernsdorf, die Dientzenhofer-Pfarrkirche St. Wenzeslaus in Litzendorf und zahlreiche Skulpturen laden den Wanderer ein, innezuhalten und eine Zeitlang zu verweilen. Auf zahlreichen Infotafeln des sehr gut ausgeschilderten Weges findet der Wanderer zudem allerhand Wissenswertes über seinen aktuellen Standort und die Vorzüge der Fränkischen Toskana. Doch nicht nur für Wanderer, auch für Radfahrer ist der 13-Brauereien-Weg interessant. Wer schattige Bierkeller liebt, dem sei auch die „Strullendorfer Bierkellerrunde“ durch das Zeegenbachtal nach Amlingstadt, Wernsdorf, Roßdorf am Forst, Leesten, Mistendorf und Geisfeld ans Herz gelegt.

Brauereienvielfalt auf engstem Raum bietet ein Tipp des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN): Wer von Strullendorf nach Tiefenellern wandert oder radelt, schlägt immerhin „7 auf einen Streich“, also sieben Brauereien auf 16 Kilometern (www.vgn.de/ wandern). Der VGN bietet auch an Sonn- und Feiertagen bis zum 1.11. Busverbindungen in die Fränkische Toskana an. [dp] Weitere Infos zum Übernachtungsangebot und anderen, auch barrierefreien Wanderwegen und Radtouren in der „Fränkischen Toskana“ gibt es unter Tel. 09505/8064106, touristinfo@litzendorf.de oder im Internet unter www.fränkische-toskana.com

Fotos: Landratsamt bamberg, Gemeinde Ltzendorf

Wenn die Tage kühler werden und es im Alltag etwas ruhiger zugeht, bleibt mehr Zeit für das, was man im heißen, hektischen Sommer nicht geschafft hat: Wandern auf dem 13-Brauereien-Weg durch die „Fränkische Toskana“ zum Beispiel. Für Wanderfreunde und Bierkenner gleichermaßen ein Genuss.


die ZWIEBEL 10/2013 genuss

Hopfen und Malz, den Frauen gefallt’s Das Glas ist zart, es hat einen schlanken Fuß, goldfarben schimmert sein Inhalt und der formschöne Kelch dient der Entfaltung feinster Geruchs- und Aromastoffe: ein Hauch von Koriander, eine Prise Ingwer und auf jeden Fall auch eine prickelnde Cassis-Note.

Klingt ganz nach einem Gläschen Kir Royal – stilvoll genossen an der Seite von Baby Schimmerlos in irgend einer Münchner Schickeria-Bar! Weit gefehlt. Um mich herum platziert ist vielmehr ein gutes Dutzend fröhlicher Frauen, wir befinden uns im Bamberger Café Abseits und trinken: Bier. Bier? Nun, vielleicht ist das ein wenig untertrieben. Denn wenn das zarte Geschlecht schon einmal eine oft (und wie sich herausstellen wird – zu unrecht) als Männerdomäne

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MORGENS-MITTAGS-ABENDS

gepriesene Alkoholspezialiät verkostet, dann hat das wenig mit Stammtischgesprächen bei deftiger Brotzeit und dicken Bierkrügen zu tun. Der Tisch ist eingedeckt mit feinsten Schokoladenspezialiäten: weiß, Vollmilch, Zartbitter mit Chili, Himbeer- und Rumtrüffel. Das Sommelierglas schimmert im Kerzenschein und ausgefallene Bierflaschen – durchaus auch versiegelt mit Champagner-Korken – warten auf ihren großen Auftritt.

Fotos: Anny Maurer

Gastgeberinnen dieses Frauenabends der anderen Art sind Marion Munz-Krines (Texterin und Produktmanagerin) und Lisa Luginger (Journalistin und Biersommelière) – die beiden Damen repräsentieren die Barley’s Angels in Bamberg, einen internationalen Frauenverein, der seiner Leidenschaft für Bier frönt. Wer nun vermutet, auf eine feucht-fröhliche Variante von Tupper-Abend und DessousParty zu treffen, sollte hiermit vorgewarnt werden: Bier verkosten ist harte Arbeit. Alle Teilnehmerinnen erhalten ein Arbeitsblatt, auf dem akribisch Farbe, Geruch und Geschmack der einzelnen Biersorten festgehalten werden. Nummer 1 auf der Liste ist HolladieBierfee – passend für den heutigen Abend – ein weibliches Bier, kreiert von vier fränkischen Nachwuchsbrauerinnen. Das Etikett verspricht einen betörenden Duft nach Mandarinen, Ananas und Bitterorangen, der „Körper“ sei wie weiße pralle Trauben mit einem Hauch von Caramel und bittersüß. Wenn diese vier Braukünstlerinnen nicht wissen, wie Frauen ihr Bier lieben! Also, los geht’s: Farbe betrachten („leicht rötlich“), Geruch („etwas beerig, eine Spur Salbei und Schafgarbe“) und dann langsam über die vier Geschmacksfelder (süß, sauer, salzig, bitter) der Zunge gleiten lassen. Sorry, liebe

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Harte Arbeit oder fröhliche Party? Eine Bierverkostung hat von beidem etwas.

Bierfeen, aber bei mir dominiert eindeutig das bittere Geschmacks­ element – doch das lässt sich schnell ändern: mit der weißen oder der Vollmilch-Schokolade schmeckt der edle Trunk gleich viel sanfter. Kälter könnte es sein, finde ich. Biersommelière Luginger belehrt mich eines Besseren: beim Verkosten sollte die Temperatur zwischen 11 und 12°C betragen – dann können sich die Aromen und Geschmackstoffe besser entfalten. Weiter geht’s mit dem Kräutertrunk – klingt jedenfalls ziemlich gesund. Und schmeckt auch so – bitter und leicht medizinisch erschmecke ich eine deutliche Minznote in Kombination mit Salbei. Mein Gott, ich habe doch keinen Husten – also her mit der süßen Schokolade. Ganz anders das folgende Andechser Doppelbock mit der hohen Stammwürze: warm und dunkelfarben lockt der Inhalt des Glases, malzig-hopfig perlt das Bier über meine geschmacksgeschärfte Zunge – lecker, dazu ein Stückchen herbe Schokolade. Mmmh, ich komme langsam im Stimmung. Gerade rechtzeitig, denn jetzt erhält die Damenrunde doch noch männlichen Zuwachs: David Hertl, 23 Jahre jung, frisch gebackener Braumeister und Special Guest an diesem Abend. „Eigentlich dürfen nur Frauen bei den Barley’s Angels mitmachen“, erklären Luginger und Munz-Krines. „Es sei denn, sie sorgen für das leibliche Wohl oder halten einen Vortrag.“ Nun, der junge David tut beides und das mit feurigem Eifer: „Imperial Pumpkin Ginger Ale“ heißt das ungewöhnliche Produkt aus seiner Schlüsselfelder „Braumanufaktur“: Mir schmeckt es scharf, durch den beigefügten Ingwer fast ein wenig pfeffrig, ich erahne etwas Koriander und staune über beigefügten Hokkaido-Kürbis. Der Mann hat wirklich Fantasie. Zu

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die ZWIEBEL 10/2013 genuss dem immerhin 8,6%-igen Bier ein Stückchen Chili-Zartbitter, und ich schwebe im siebten Hopfenhimmel. Das liegt natürlich nicht zuletzt an der ausgefallenen Flasche: beiges Steingut mit rotem Wachssiegel, handnummeriert („Die ganze Familie musste mitmachen“), und vor allem – wie auf dem orangeschwarzem Etikett zu lesen ist – abgefüllt

unter Mithilfe des japanischen Fernsehteams NHK. Das ganze für 8 Euro die Flasche. Als Frau schätze ich die Geschichte im Glas und schließlich trinkt das Auge auch noch mit – ich kann nicht umhin, sofort eine Flasche von dem goldenen Trunk zu erstehen: für den Göttergatten daheim, damit auch er weiß, welches Bier Frauen glücklich macht. [sb]

Lust auf mehr Bier? Einfach zum nächsten Treffen der Barley-Angels ins Cafè Abseits gehen. Ein Tasting kostet 10 Euro, die Jahresmitgliedschaft 25 Euro. Anmeldung und Kontakt: Lisa Luginger, rechts (presse@bierfilm.de) oder Marion Munz-Krines, links (marion_munz@web.de)

Ganz heiSS auf Bier? Koriander, Ingwer und praller Traubenkörper mit Zitrusnoten. Wer hat da noch Lust auf ein schnödes „Normal-Bier“? Unser Tipp: Brauen Sie doch mal am heimischen Herd einen köstlichen Bier-Punsch. Positver Nebeneffekt: Gerade wenn’s draußen kälter wird, wärmt es Körper und Seele.

Rezept Bierpunsch: Zutaten (pro Portion): 1 frisches Ei 2 Eßlöffel brauner Zucker 1 Eßlöffel Zitronensaft je 1 Prise Zimt und Ingwer 1 kleine Flasche helles Bier je 1 Schnapsglas Sahne und Rum Ei, Zucker, Zitronensaft und Gewürze unter ständigem Rühren langsam erhitzen bis eine dicke Creme entstanden ist. Nun das Bier langsam hinzufügen, weiterrühren bis der Sud heiß ist. Dann Rum und Sahne beimengen, den fertigen Punsch in Gläser füllen und genießen.

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anzeige die ZWIEBEL 10/2013

Mehr Platz für den Wirsching Raus aus der Innenstadt und näher am Feld: die Gärtnerei Eichfelder ist von der Egelseestraße in die Gundelsheimer Straße umgezogen. Die erntefrischen Produkte gibt es künftig auch im neuen Hofladen. Wie etwa jetzt im Herbst Wirsing – aber natürlich nicht irgendeinen.

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Ganze 24 Hektar Feld bewirtschaftet Gärtnermeister Hans-Jürgen Eichfelder zusammen mit seiner Frau Michaela und bis zu 20 Beschäftigten in der Hauptsaison. Auf dem 11.000 m2 großen neuen Firmengelände in unmittelbarer Nähe zu den Feldern gibt es jetzt zudem einen Hofladen, in dem die Kunden die erntefrischen Gemüseerzeugnisse direkt vor Ort kaufen können. Er wird im Oktober eröffnet.

Ihren neuen Hofladen statten Eichfelders nicht nur mit Salat, Kohl, Kürbis, Kartoffeln, Kraut und Wurzel- und Saisongemüse aus. Auch Zusatzprodukte wie Eier und Nudeln von anderen Erzeugern aus der Region stehen hier im Regal. Die Auswahl ist groß und die tägliche Frische versteht sich von selbst. „Momentan ist unser Wirsing besonders gefragt“, sagt Ehefrau Michaela. Die beliebte Beilage zu Geflügel-, Rinder- oder Schweinebraten wird derzeit für den Winter eingekocht. Dem Bamberger Spitzwirsing, einer verfeinerten Form des runden Wirsingkopfes, wie es sie nur hier in der Region gibt, wird eine luftig-zarte und fein-weiche Geschmacksnote zugesprochen. Er gilt als Spezialität und ist eine der berühmtesten Gemüsesorten, deren Anbau über Generationen hinweg überliefert wurde. Bis heute züchtet die Familie den Wirsing-Samen selbst und jedes Jahr aufs Neue. Aus Tradition für den Genuss. [dp]

Rezept-Tipp Wirsinggemüse: Alle Wirsingblätter (auch die äußeren) waschen, vom Stiel in der Mitte lösen und in Salzwasser kochen. Für den Farberhalt in sattem Grün etwas Natron hinzugeben. Zerfallen die Blätter nach 10 bis 15 Minuten beziehungsweise lassen sie sich zwischen den Fingern zerreiben, können sie durch ein Sieb gedrückt oder püriert werden. Je nach Geschmack mit etwas Brühe würzen und für die typisch fränkische, cremige Variante eine Einbrenne mit gedünsteten Zwiebeln hinzuzugeben. Fertig. Guten Appetit! Marktstand am Anfang der Fußgängerzone in der Hauptwachstraße

Fotos: Daniela Pielenhofer

Familienbetrieb in Bamberger Tradition: die Gärtnerei Eichfelder, die mit dem Umzug in die Gundelsheimer Straße einen Hofladen eröffnet.

Der original Bamberger Spitzwirsing ist eine von 25 verschiedenen Kulturen, darunter auch die birnenförmige Bamberger Zwiebel, die von der Gärtnerei Eichfelder je nach Saison in der Gemüsetheke verschiedener Lebensmittelmärkte in der Stadt sowie am eigenen Stand auf dem Bamberger Wochenmarkt zu haben sind. Im Juli ist die traditionsreiche Gärtnerei von der Egelseestraße in die Gundelsheimer Straße 76 umgezogen. „Vor allem aus Platzgründen“, sagt Inhaber Hans-Jürgen Eichfelder. Der Gemüseladen in der Egelseestraße bleibt aber weiter bestehen. Er wird von Bruder Christian geführt.


die ZWIEBEL 10/2013 anzeige

Der Herbst ist scharf In der Fränkischen Schweiz dreht sich im Oktober alles um den Meerrettich

Kren, Grien oder Pfefferwurzel – der Meerrettich hat viele Namen. So vielseitig wie die Bezeichnungen ist auch die scharfe Wurzel selbst.

Foto: Tourismus Fränkische Schweiz

Ob als Beilage, im Brotaufstrich oder im Dessert – das jahrhundertealte Gewächs hat einiges zu bieten. Deshalb widmet sich die beliebte Tourismusregion Fränkische Schweiz dem Meerrettich zur Erntezeit im Oktober einen ganzen Monat lang und lädt Gäste herzlich zum gemeinsamen Genießen der KrenGerichte ein. Zum 13. Mal veranstaltet die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz das alljährliche Feinschmecker-Ereignis „Scharfe Wochen“. Gastronomen der Region kreieren für den gesamten Monat Oktober eine eigene „KrenSpeisekarte“, auf der mindestens drei Meerrettich-Hauptgerichte täglich angeboten werden. Damit sich Besucher einen genauen Überblick darüber verschaffen können, welcher Gasthof welche Speisen anbietet, gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Sonderprospekt, in dem alle beteiligten gastronomischen Betriebe der Fränkischen Schweiz

mit kompletter Adresse verzeichnet sind. Für alle, die die schmackhaften Gerichte auch zuhause nachkochen wollen, gibt es unter www.fraenkische-schweiz.com/kren tolle Rezeptideen und alle weiteren Informationen zu den Scharfen Wochen.

Kochkurse zum Kren Für alle, die endlich mehr über die scharfe Wurzel und ihre Zubereitung wissen wollen, bietet die Volkshochschule Forchheim außerdem spezielle Kochkurse an. Im Gasthaus Sponsel in Kirchehrenbach kann man am 11. Oktober 2013 bei einem Krenmenü mit einer Lesung und musikalischer Umrahmung von den Egloffsteiner Burgspatzen mit allen Sinnen genießen. Informationen rund um Geschichte, Anbau, Verarbeitung und Verwendung des schärfsten und gesündesten aller regionalen Gewürze gibt es im Meerrettich-Museum in Baiersdorf. Im schärfsten Museum der Welt erleben Gäste die Welt der „magischen Wurzel“ als ein Stück fränkisch-bayerischer Kultur- und Wirtschaftsgeschichte.

In allen guten Getränke- und Lebensmittelmärkten erhältlich!

In allen guten Getränke- und Lebensmittelmärkten erhältlich!

FRUCHTSAFTKELTEREI

Obstgroßmarkt Fränkische Schweiz e.G. Trattstraße 7 91362 Pretzfeld Tel.: 09194 79 59 0 Fax: 09194 79 59 21 www.obstmarkt-pretzfeld.de


genuss die ZWIEBEL 10/2013 Wenn der Sohn von seinem Kommuniongeld Ziegen statt Computerspiele kauft, sollten die Eltern ihr Landwirtschaftskonzept überdenken. Familie Stähr in Unterstürmig hat das getan und sich als regionaler Anbieter von Bio-Ziegenmilchprodukten etabliert.

Konsequent Bio – da gibts nichts zu meckern Unsere Milch:

 wird pasteurisiert und im Fettgehalt naturbelassen, dadurch bleiben die wertvollen Vitamine, Eiweiß und Calcium erhalten und die Milch und Milchprodukte, die wir daraus herstellen, haben einen vollmundigen Geschmack.

Unser Service:

 Frische Milchprodukte direkt vom Hof auf den Tisch  Direkter Kontakt zúm Erzeuger  Qualitätsprodukt aus Ihrer Region  Eier, Ziegenmilch und Ziegenmilchprodukte in Bioqualität  Amtliche Überwachung  Garantierte Herkunft (artgerechte Tierhaltung im Aussenklimastall) Sollten Sie Fragen haben, geben wir Ihnen gerne Auskunft.

Ziegenhof Stähr

Eggolsheim/Unterstürmig Telefon: 0 95 45 / 50 90 22 Email: Roland.Staehr@t-online.de

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Wer den Milch- und Ziegenhof Stähr in Unterstürmig bei Eggolsheim sucht, findet ihn über einen schmalen Feldweg am Ortsende. Der Aussiedlerhof, der dort seit 1974 besteht, hat sich im Jahr 2007 auf Ziegen spezialisiert und trägt seit 2009 für seine Erzeugnisse die Bio-Plakette. Rund 60 Milchziegen leben hier, dazu 30 bis 40 kleine Ziegen zur Nachzucht sowie seit letztem Jahr auch 3000 Hühner, die mit ihren Eiern die Palette aus Milchprodukten ergänzen. Alle zwei Tage wird die Milch der Ziegen in der hauseigenen Molkerei verarbeitet. So entstehen trinkfertige Ziegenmilch in der Flasche, Frischkäse mit verschiedenen Kräutern und „Ziegenfrüchtchen“ im Becher, ein Naturfrischkäse mit Sauerkirschauflage als Dessert. Der Ziegenschnittkäse wird unter dem Namen „Stürmiger Bio-Heumilch-Käse“ in einer Käserei in Bayreuth hergestellt. Hinzu kommen Produkte aus Kuhmilch, die dem Hof zugeliefert wird. Stährs produzieren da-

raus Frischmilch und je nach Jahreszeit verschiedene Quark- und Joghurtsorten. Die Ziegen sind dennoch Schwerpunkt des Milchhofs. „Unsere Ziegen bekommen nur Gras und Heu“, sagt Bettina Stähr, „da Heumilch die qualitativ hochwertigste Milch von


die ZWIEBEL 10/2013 genuss der Ziege ist.“ Zusammen mit ihrem Mann Roland führt die gebürtige Schwäbin den Milchhof seit nunmehr 25 Jahren. Für die Söhne Maximilian und Felix, die inzwischen beide die landwirtschaftliche Laufbahn eingeschlagen und sich für die Bewirtschaftung des elterlichen Betriebes entschieden haben, haben Stährs ihren Hof nahezu vollautomatisiert: so gehen die Ziegen durch eine Melkanlage und die Eier der Hühner gelangen über ein Förderband in die Sortiermaschine, bevor sie im passenden Eierkarton landen. Die Molkerei ist in „Pasteurisieren“ und „Veredeln“, in zwei verschiedene Gebäude mit hochtechnisierten Anlagen unterteilt. Denn wo Bio draufsteht, muss auch Bio drin sein. „Die Auflagen sind hoch“, meint Bettina Stähr, die in ihrem früheren Beruf einmal Zahnarzthelferin war, aber heute jede EU-Vorschrift für Lebensmittelerzeuger mit Bio-Zertifikat kennt.

Glückliche Hühner dürfen jederzeit nach draußen – der Hahn passt auf

RegelmäSSiger Lieferservice

Fotos: Daniela Pielenhofer

Rund 1000 Privatkunden sowie die Lebensmittelmärkte der Region beliefert der Milchhof mit seinen Erzeugnissen ein- bis zweimal pro Woche. Der Lieferservice ist vor allem bei Kunden beliebt, die nicht gerne auf den Aussiedlerhof rausfahren möchten. Sie bestellen direkt telefonisch, per Fax, per E-Mail oder über den neuen Regionaldienst­ www.regiomino.de ihre Lieblingsprodukte und bekommen die regionalen Erzeugnisse pünktlich und mit Frischegarantie frei Haus. [dp] Ziegenhof Stähr Tel. 09545/509022

www.regiomino.de www.region.bamberg.de

Radeln in der Region Die Regionalkampagne lädt zum Radeln ein: am Sonntag, 6. Oktober gehts um 9 Uhr am Maxplatz los. Ziel ist das hübsche Mürsbach, frischer Bundessieger im Wettbewerb der schönsten Dörfer. Auf dem Weg dorthin wird in der Schlossbrauerei Reckendorf Halt gemacht, diese besichtigt und sich mit einer kleinen Verkostung gestärkt. In Mürsbach wartet der „Goldene Adler“ mit einem leckeren Mittagessen auf. Natürlich aus regionalen Lebensmitteln – Ehrensache! Weitere Köstlichkeiten hält ein kleiner Markt im Innenhof feil. In Bamberg zurück ist die Gruppe von maximal 25 Radlern gegen 17 Uhr. Kosten entstehen nur für das Mittagessen. Anmeldung unter Telefon 87-1718.

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gesundheit die ZWIEBEL 10/2013

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Foto: toanne/clipdealer.de

Schniefnase: wer sich f체r den Winter fit macht, kann der Erk채ltungsgefahr entgehen.


die ZWIEBEL 10/2013 gesundheit

Machen Sie Ihren Körper winterfest Da gibt es gar nicht viel schön zu reden: dieser Sommer war kurz und heftig. Zwei Monate Sonnenschein und Hitze, der Rest fiel mehr oder weniger ins Wasser. Selbst ein paar Tage Altweibersommer können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die kalte Jahreszeit bereits vor der Tür steht. Deshalb: Rüsten Sie sich schon mal gegen Viren, Bakterien & Co., in dem Sie Ihr Immunsystem rechtzeitig auf Trab bringen.

Die Tage werden kürzer, das Aufstehen fällt morgens schwerer, man fühlt sich müde und schlapp – und dabei hat der Winter noch gar nicht richtig angefangen. „Schuld“ daran ist eine Erhöhung des Schlafhormons Melantonin, das den Körper bedingt durch Mangel an natürlichem Tageslicht in den „Winterschlaf“ versetzt: Stoffwechsel und Kreislauf werden heruntergefahren. Zugleich wird die Produktion des Glückshormons Serontonin vermindert, so dass auch noch die gute Laune in den Keller geht.

Sonne bringt Vitamin D Unter zu wenig Sonne leidet auch der Vitamin-D-Haushalt: Schätzungsweise 60 Prozent der Bundesbürger haben ohnehin einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel (lässt sich über das Blutbild bestimmen) – nach dem kurzen Sommer 2013 dürften es noch viel mehr sein. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen aus Sorge vor Hautkrebs Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, so dass nur wenige der für die Vitamin D-Bildung notwendigen UVB-Strahlen bis auf die Haut vordringen können. Vitamin D dient in erster Linie der Gesunderhaltung von Knochen und Zähnen, soll aber neueren Erkenntnissen zufolge auch vor Infekten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Nierenleiden, Depressionen und sogar

Krebs schützen. Deshalb: Tanken Sie, wann immer möglich, Sonne oder ergänzen Sie Ihren Speiseplan um Vitamin D-haltigen fetten Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering – genau wie die Eskimos, die ja viele Monate ohne Sonnenlicht auskommen müssen. Alternativ besorgen Sie sich hochwertiges Vitamin D als Nahrungsergänzung aus der Apotheke. Soviel Zeit wie möglich an der frischen Luft und in der Sonne zu verbringen, das hebt nicht nur die Stimmung und den Vitamin D-Spiegel: Der ganze Körper wird bis in die kleinsten Zellen besser mit Sauerstoff versorgt. Am besten klappt das mit regelmäßiger Bewegung, denn die erhöhte Puls- und Atemfreqenz „schaufelt“ zusätzlich Sauerstoff in die Blutbahn.

Auch im Winter: genug trinken! Und auf noch etwas sollte man achten: sowie es draußen kälter wird, verspüren die meisten Menschen weniger Durst. Dabei benötigt der Körper auch im Winter ausreichend Flüssigkeit. Allein die warme und trockene Heizungsluft lässt Haut und Schleimhäute austrocknen – Viren und Bakterien haben ein deutlich leichteres Spiel. Zudem können bei mangelnder Wasserzufuhr die Nieren nicht so gut ausleiten, das Blut wird dicker, undHerz und Kreislauf werden zusätzlich belastet.

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gesundheit die ZWIEBEL 10/2013

Vitaminreiche Winterküche Immer wertvoll ist natürlich eine ausgewogene Ernährung – im Sommer fällt es den

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meisten Menschen viel leichter, ausreichend Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Doch auch die Winterküche hält jede Menge vitaminreicher Nahrungsmittel parat: Empfehlenswert sind alle Kohlsorten (enthalten Vitamin A, C und K, aber auch Magnesium, Calcium, Kalium, Folsäure und Eisen) und natürlich Zitrusfrüchte, die mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt ordentlich Power für die Infektabwehr liefern. Wichtig sind aber auch Ballaststoffe, damit der Darm nicht in den Winterschlaf gerät. Kleiner Tipp: Rettich und Radieschen enthalten jede Menge schwefelhaltiger ätherischer Öle, die sich wohltuend

auf die Aktivität von Magen, Galle, Leber und Darm auswirken. Ergänzen Sie eine deftige Brotzeit also möglichst oft mit diesen kleinen scharfen Begleitern – und schon ist Ihr Essen viel bekömmlicher.

Jetzt ein Check Darüber hinaus ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt, mal wieder ein Check-up sämtlicher Blutwerte zu machen. Lassen Sie neben den üblichen Cholesterin, Leber- und Zuckerwerten auch mal ihren Mineral- und Vitaminhaushalt prüfen. Nicht selten liegt es z.B. am

Foto: kzenon/clipdealer.de

Apropos Wasserhaushalt: Vor allem in der kalten Jahreszeit härtet ordentliches Schwitzen ab und hält gesund. Optimal sind regelmäßige Saunagänge – über den Schweiß werden nämlich wunderbar Giftstoffe ausgeleitet, und der Wechsel zwischen Hitze und Kälte stärkt zudem das Immunsystem. Wichtig ist es auch hier, die ausgeschwitzte Flüssigkeit wieder zu ergänzen.


die ZWIEBEL 10/2013 gesundheit

Foto: arnowssr/clipdealer.de

Mangel von Spurenelementen wie Zink oder Selen, das man sich schlapp und ausgepowert fühlt. Gleiches gilt für den Hormonstatus: Nicht erkannte Störungen von Schilddrüse oder Nebennieren können den gesamten Stoffwechsel entgleisen lassen. Glücklicherweise lassen sich die meisten Störungen und Mangelerscheinungen leicht beheben. So dürfte einem gesunden, infektfreien Herbst und Winter eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Und außerdem: der nächste Frühling mit vielen Gute-Laune-Sonnenstrahlen kommt ganz bestimmt. [sb] Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg

Wenn die Pilze aus der Erde schieSSen… …ist der ideale Zeitpunkt für Fitness im Doppelpack: Denn zu keiner Zeit lassen sich Bewegung an der frischen Luft und gesundes Essen so gut miteinander vereinbaren wie beim Pilze sammeln. Gerade jetzt – wenn die Blätter sich langsam bunt färben – sind die meisten „Schwammerl“ zu finden: Vor allem in Mischwäldern bei feuchter Erde und im schattigen Unterholz gedeihen sie besonders prächtig. Deshalb sollte man auf jeden Fall zu Fuß unterwegs sein, um richtig tief in den Wald eindringen zu können. Ansonsten empfiehlt es sich, einen großen luftdurchlässigen Korb, ein scharfes Messer und sicherheitshalber auch ein Pilzbestimmungsbuch dabei zu haben – oder jemanden, der die essbaren von den giftigen Sorten zu unterscheiden weiß.

Doch egal ob Stein- und Maronenpilze, Pfifferlinge, Champignons oder andere Speisepilze – sie alle sind fett- und kalorienarm, aber reich an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Eine Portion Steinpilze etwa deckt den gesamten Tagesbedarf am „Sonnen-Vitamin D“, Champignons enthalten vor allem die nervenstärkenden Vitamine aus der B-Gruppe – und nicht zu vergessen: Pilze haben einen deutlich höheren Eiweißanteil als die meisten anderen Gemüsesorten. Wenn Sie also nach der Pilzwanderung ausgehungert heimkommen, langen Sie hemmungslos zu: gesünder können Sie Ihre Energiespeicher kaum auffüllen.

Massage mit vier Händen Vier Hände, die sanft Spannungen lösen und den Atem ins Fließen bringen: Bei einer Energie Massage des In Balance Teams genießt der Gast den Luxus, von zwei Masseuren synchron massiert zu werden. Die Massage beginnt mit einer belebenden Behandlung der Füße, geht weiter über die Beinrückseiten und schließlich zum Rücken. Die intensive Berührung vierer Hände lindert Rückenschmerzen und regt die körpereigenen Heilkräfte an. Ein besonderes Erlebnis, das bestimmte Akkupressurpunkte anspricht und den Körper ins Gleichgewicht bringt. Es braucht viel Fingerspitzengefühl und Übung, um die Energie im Gleichtakt fließen zu lassen. Doch Ricarda und Wolfram Geiszler sind ein eingespieltes Team. Das Ehepaar leitet das „In Balance Team“ in Bayreuth. Gemeinsam mit sieben MitarbeiterInnen arbeiten sie dort in der Lohengrin Therme. Da sich die Kooperation mit dem Thermalbad in diesem Jahr zum 15. Mal jährt, feiert das

In Balance Team das Jubiläum mit monatlich wechselnden Angeboten. Im Oktober bietet das In Balance Team die vierhändige Energie Massage (40 Minuten für 50 Euro zzgl. Thermeneintritt) an. Das „In Balance Team“ ist sieben Tage die Woche an 350 Tagen im Jahr vor Ort, um täglich mit Spezial-Kursen und besonderen Anwendungen für die Gesundheit zu sorgen. Sie alle orientieren sich an den Meridianverläufen und Akupressur-Punkten der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das macht die Anwendungen nachhaltig und ­effektiv. [kk] Lohengrin Therme, 95448 Bayreuth. Buchung unter Telefon 0921/8710600. www.inbalance-team.de

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gesundheit die ZWIEBEL 10/2013

Immunpower aus der Küche Lachsfilet in Orangensauce mit Kartoffel-Brokkoli-Pürree

Gesundes Essen kann so einfach sein, zum Beispiel Lachsfilet (Vitamin D) geschmort in Olivenöl (ungesättigte Fettsäuren) und verfeinert mit Zitronen- und Orangensaft (Vitamin C). Klingt doch nach echter Superpower fürs Immunsystem. Zubereitung für 4 Portionen: 4 Lachsfilets à 200 g mit Zitronensaft marinieren und in Olivenöl von jeder Seite knusprig braten. Für die Sauce 1/4 l Orangensaft, Orangenschale und Kräuterbutter in einem Topf erhitzen. Fisch und Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Die Kartoffeln, den Brokkoli und die kleingeschittene Zwiebel in Salzwasser weich kochen, fein pürieren und mit Butter und Sahne abschmecken. [sb]

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Foto: Elena Elisseeva/clipdealer.de

Als Beilage eignet sich grüner Salat, aber auch ein Kartoffel-Brokkoli-Püree (Vitamin B6 und C sowie Kalium und Zink). Hierfür benötigen Sie ca. 750 g mehlige Kartoffeln, einen Brokkolikopf, 1 kleine Zwiebel, etwas Butter und 1/4 l Sahne.


die ZWIEBEL 10/2013 cartoon – gerd bauer

Am 3. Oktober wieder Antik- und Trödelmarkt in der Innenstadt!

Gerd Bauer illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 10/2013

Ausgehen Oktober 2013 2013

Stephanskirche Mi, 2.10.2013, 19.00 Uhr Roman Yusipey spielt neue Musik für Akkordeon, u.a. von Sergej Khismatov

Hanutissima Club Kaulberg fr, 4.10.2013, 20.00 Uhr Kleinkunst-Benefizgala für zwei jahre Club Kaulberg & nana theater

Kulinarische Radtour Maxplatz So, 6.10.2013, 9.00 Uhr Mit der REgionalkampagne nach mürsbach, inkl. bierverkostung

Uranium Film Festival

Spielzeitvorstellung

Litzendorfer Kerzenlichtkonzert

Rabbi Walter Rothschild

Morphclub di, 1.10.2013, 21.00 Uhr

Eta-hoffmann-Theater do, 3.10.2013, ab 14.00 Uhr

Pfarrkirche Litzendorf fr, 4.10.2013, 20.00 Uhr

Live Club so, 6.10.2013, 20.00 Uhr

Kurzfilme rund um die gesamte Atomwirtschaft – Performance – DJ

Szenen, Musik und Lesung aus den stücken der saison, mit Gartenfest und livemusik

Barockkonzert für den königlichen hof. Konzerte auch am 5. und 6.10.

Jüdischer Witz und britischer humor: walter Rothschild & The minyan boys

Islam ist Barmherzigkeit

Jordi Savall

Science Slam

Dust and Diesel

Schloss Wernsdorf fr, 4.10.2013, 18.00 Uhr

Live Club fr, 4.10.2013, 21.00 Uhr

backspace, spiegelgraben 41 Di, 8.10.2013, 20.00 Uhr

werke für Bassviola von de Sainte-Colombe, abel, Hume, bach mit dem GroSSmeister der Alten musik

Unterhaltsame Wissenvermittlung aus den Sozialwissenschaften

Vortrag über die amateurrallye deutschland – westafrika für einen guten zweck

Don Giovanni

ETA Hoffmann: don juan

Heike Eva Schmidt

Uni Bamberg, Hörsaal U2/025 Mi, 2.10.2013, 19.30 Uhr Vortrag über die Chancen und wege einer Modernisierung des Islam

Volxtanz & Trachtengewand Haas-Säle, SandstraSSe Mi, 2.10.2013, 18.00 Uhr

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Zeitgenössische Akkordeonmusik

Tanz mit Vorprogramm zur fränkischen tracht und ihrer herstellung

ETA-Hoffmann-theater Fr, 4.10.2013, 19.30 Uhr Premiere I der Sommeroper Bamberg, Premiere II am 6.10.2013

ETA-hoffm.-Haus, schillerpl. sa, 5.10.2013, 20.00 Uhr Andreas Ulich liest eine erzählung über eine fabelhafte begegnung

Buchhandlung Hübscher di, 8.10.2013, 20.00 Uhr lesung der bamberger autorin aus dem neuen roman „die gestohlene zeit“


die ZWIEBEL 10/2013 ausgehen

Kissinger Klavier olymp Regentenbau, Bad Kissingen ab do, 10.10.2013

Chor Audida

König Lear

Astrid Rosenfeld

AMerikanische kaserne, Offizierscasino zollnerstr. sa, 19.10.2013, 19.00 Uhr

ETA-Hoffmann-Theater s0, 20.10.2013, 19.30 Uhr

Collibri buchhandlung fr, 25.10.2013, 19.30 Uhr

Shakespeares tragödie um das Erbe des könig lear premiere

die autorin liest aus ihrem zweiten roman „Elsa ungeheuer“

internationaler klaviernachwuchswettbewerb

Konzert „I like to be in America“ – besuch nur mit anmeldung bis 10.10. möglich: Tel. 85-165

Rainald Grebe

Jeanne D‘Arc

Karin Rabhansl

Die Nase

Konzerthalle mo, 14.10.2013, 20.00 Uhr

Stephanskirche sa, 19.10.2013, 20.00 Uhr

Live club m0, 21.10.2013, 21.00 Uhr

Cinestar kino sa, 26.10.2013, 19.00 Uhr

„Das rainald grebe konzert“: intelligente unterhaltung vom prenzlauer berg

Das stummfilm-meisterwerk von 1928, rekonstruiert, mit live-musik

niederbayrischer ethno-pop mit der jungen Sängerin und ihrer band

übertragung der schostakowitsch-oper aus der metropolitan opera, new york.

Hildegard lernt fliegen

Symphoniekonzert

Barbara Clear

Das fliegende kamel

Konzerthalle ab sa, 19.10.2013, 20.00 Uhr

Konzerthalle do, 24.10.2013, 20.00 Uhr

schloss wernsdorf s0, 27.10.2013, 17.00 Uhr

geniale schweizer chaoscombo mit jazz und hypervokalakrobatik

Bamberger Symphoniker: Haydns zyklus „Pariser Symphonien“, weitere termine 20., 24., 26., 31.10.

rockpoetin und malerin mit konzert und groSSer Lichtund projektionsshow ihrer bilder

Musikalisch-literarische reise zwischen orient und okzident, mit paul maar, der capella antiqua und gästen

Arno Schmidt

Splendor of brass

Krieg oder Frieden

Mini Moustache

Spiegelsaal der Harmonie sa, 19.10.2013, Ab 9.00 Uhr

St. Kunigund, gartenstadt s0, 20.10.2013, 17.00 Uhr

Hübscher Buchhandlung do, 24.10.2013, 20.00 Uhr

Morph Club do, 31.10.2013, 21.30 Uhr

verschiedene vorträge rund um das werk von Arno schmidt

Fanfaren, klassik und moderne melodien von „Trumpet voluntary“

Vortrag von Hamed AbdelSamad über Die arabische Revolution und die Zukunft des Westens – diskussion

drei charmante franzosen auf eroberungstour mit dem discobeat der 80er

Jazzclub fr, 18.10.2013, 21.00 Uhr

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impressum & adressen die ZWIEBEL 10/2013

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Kölbl [kk] k.koelbl@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Jürgen Gräßer [jg] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

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Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2013 vom 1.1.2013. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.-Hoffmann-Theater

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2013 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung (auch auszugsweise), Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule Luitpoldstr. 24 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

Aposto

Geyerswörthstraße

Frauenzimmer

Hauptwachstraße

Radsport Haus

Nürnberger Straße

Apotheke am Kranen

Obstmarkt

Fuchsbau

Memmelsdorfer Str.

Restaurant Efendi

Urbanstraße

AWO Sozialdienst

Theatergassen

Sammlung Ludwig Bamberg

Obere Brücke

Restaurant Sirtaki

Pödeldorfer Straße

Bäckerei Kistner

Zollnerstraße

Geigenberger

Troppauplatz

Rewe Fröhlich

An der Breitenau

Bäckerei Oppel

Hauptstraße

Goldzeit

Kleberstraße

Ristorante da Francesco

Am Michelsberg

Bäckerei Seel

Gaustadter Hauptstr.

Greiff Mode

Memmelsdorfer Str.

Kleehof in der Gärtnestadt

Untere Königstraße

Bamberger Genuss-Stübchen

Obere Sandstraße

Hampel Textil GmbH

Promenadestraße

Rösterei M.A.G.

Austraße

bfz

Lichtenhaidestraße

Heidenblut Orthopädie

Dr.-von-Schmitt-Str.

Rücken- und Gesundh.zentr.

Pödeldorfer Straße

Betten Friedrich

Obere Königstraße

H. Pötzinger - Vermittlung

Schützenstraße

Salino

Schillerplatz

Bioland S. Niedermaier

Mittelstraße

Hofbäckerei Seel

Dominikanerstraße

Küchen Neuss

Biegenhofstraße

Bolero

Judenstraße

Hotel am Blumenhaus

Amalienstraße

Schmuck Uhren Boutique

Hauptwachstraße

Bootshaus im Hain

Mühlwörth

Hotel Bamberger Hof

Schönleinsplatz

Sell Moden

Hauptwachstraße

Brasserie

Pfahlplätzchen

Hotel Sandstern

Obere Sandstraße

Sprachinstitut Treffpunkt

Hauptwachstraße

Brauerei Spezial

Obere Königstraße

Hotel Weierich

Lugbank

Stadtbau GmbH Bamberg

Schillerplatz

bvd Kartenservice

Lange Straße

Immerland

Promenadestraße

Städtische Musikschule

Luitpoldstraße

Café Esspressino

Emil-Kemmer-Straße

Jazzclub Bamberg

Obere Sandstraße

Tabak & Presse Almstedt

Austraße

Cafe Rondo

Schönleinsplatz

K&K Gewürzladen

Jäckstraße

Tambosi

Promenadestraße

Casa Espana

Judenstraße

Kaffee und mehr

Promenadestraße

Tante Emma Laden

Michelsberger Straße

Cecil Store

Hauptwachstraße

Konditorei Emmie

Altenburger Straße

Tanzschule Scholz

Ohmstraße

City-Markt Massak

Fleischstraße

Konditorei Graupner

Lange Straße

Teehaus Scharnke

Lange Straße

coffee fellows

Michelinstraße

Küchen-Design

Dr.-Robert-Pfleger-Str.

tegut

Michelinstraße

Dehner Garten-Center

Moosstraße

Log. Praxis Först & Mansaré

Friedrichstraße

Trosdorfer Landbäckerei

Luitpoldstraße

Delikatess-Müller

Obere Königstraße

Lungenarzt am Bruderwald

Buger Straße

TTL Hallstadt

Emil-Kemmer-Straße

der Brotladen

Fleischstraße

Mahr's Bräu

Wunderburg

TX Select

Luitpoldstraße

Die Teegießerei

Pfahlplätzchen

Martin-Apotheke

Grüner Markt

Uhren- und Schmuck Zahleis

Hauptwachstraße

ducke inneneinrichtung e.K:

Kettenbrückstraße

Metzgerei Kalb

Theuerstadt

Ultimativ

Pfahlplätzchen

ebl Naturkost

Magazinstraße

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Kleberstraße

Villa Concordia

Concordiastraße

Edeka aktiv markt Stadter

Gaustadter Hauptstr.

Odeon Kino

Luitpoldstraße

Villa Dessauer

Hainstraße

Edeka Döll

Ottostraße

Optic Art

Gaustadter Hauptstr.

Villa Geyerswörth

Geyerswörthstraße

Eiscafe buonissimo

Obere Brücke

Optik Dassler

Kleberstraße

Vom Fass

Lange Straße

Ergotherapie M. Albert

Amselstraße

Physio Team Hohlstein

Schwarzenbergstr.

VR Bank Bamberg

Willy-Lessing-Straße

Ertl Fashion GmbH

Emil-Kemmer-Straße

Picasso Wellness-Lounge

Memmelsdorfer Str.

Weinfachh. Scharfenberg

Mittelbachstrasse

Ev. Berufsfachschule

Hainstraße

Point Fitness Center

Geisfelder Straße

Weinschänke Bischofsmühle

Geyerswörthstraße

Feldenkrais-Praxis

Promenadestraße

Radiologie Bamberg

Willy-Lessing-Straße

Zinnober

Keßlerstraße

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rubrik

die ZWIEBEL 10/2013

Die Antwort auf Ihre Fragen: genossenschaftliche Beratung.

he! c o w S p ar u ro E 0 0 .0 2 x 10 nnen! wi z u ge

Bei der genossenschaftlichen Beratung stehen Sie als Mensch im Mittelpunkt. Ihre Wünsche und Ziele sind unsere Beratungsgrundlage. Gerne beantworten wir Ihre Fragen und helfen, die passende Lösung zu finden. Vereinbaren Sie gleich einen Termin mit uns. Und wenn Sie bis 6. November am Sparwochen-Gewinnspiel teilnehmen, können Sie 10.000 Euro gewinnen. Informationen in Ihrer Geschäftsstelle oder online unter vrbank-bamberg.de.


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