Landkreisbeilage 2022

Page 1

Sonderbeilage, Samstag, 23. April 2022

Eine Ecke mit Zukunft LANDKREIS LÖRRACH

www.verlagshaus-jaumann.de


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

2

Leuchttürme der Stadtentwicklung

Wandelareale | Lauffenmühle & Reiss-Areal in Brombach: Markante Fabrikgebäude werden neuer Nutzung zugeführt Neben dem Zentralklinikum im Entenbad stehen in der Kreisstadt zwei weitere Großprojekte im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit: die Reiss-Mühle und das Lauffenmühle-Areal, beide auf Gemarkung Brombach. Zur Lauffenmühle erklärte Nicole Razavi (CDU), Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, bei einem Vor-Ort-Besuch: „Wir sind überzeugt, dass hier ein Leuchtturm der Stadtsanierung entstehen wird.“ n

die Villa Schöpflin, der Werkraum, das Kinderhaus und das Gärtnerhaus angesiedelt sind. Die Zufahrt soll über die Mühlestraße erfolgen. Im ersten Schuljahr werden die maximal 20 Erstklässler noch im Atelierhaus und im Werkstatthäuschen auf dem bestehenden Stiftungsgelände unterrichtet, das bis zum Schulstart durch einen kleinen Anbau ergänzt wird. Derweil soll das denkmalgeschützte Gebäude der Reiss-Mühle erhalten bleiben und den Plänen der Besitzer-Familie zufolge künftig Wohnungen und Gewerbe beherbergen. Ein Bauantrag ist gestellt und soll noch im Frühjahr bearbeitet werden.

„Die Mühle soll künftig solitär stehen“

Von Peter Ade

Lörrach-Brombach. Gemeinderat und Stadtverwaltung haben grünes Licht gegeben, das rund neun Hektar große Areal der ehemaligen Lauffenmühle GmbH & Co. KG auf Brombacher Gemarkung in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn-Haltestelle Lörrach-Haagen/Messe zum ersten deutschen Null-Emission-Gewerbegebiet in Holzbauweise auszubauen. In den Bereichen Produktion und Dienstleistung sollen CO2-neutrale Arbeitsplätze entstehen.

Das Areal der ehemaligen Lauffenmühle in unmittelbarer Nähe zum S-Bahn-Halt Lörrach-Haagen/Messe soll zum ersten deutschen Null-Emission-Gewerbegebiet in Holzbauweise ausgebaut werden. Fotos: Peter Ade „Ich bin optimistisch, dass wir das Lauffenmühle-Areal in eine goldene Zukunft führen werden“, freute sich Oberbürgermeister Jörg Lutz bei einer Präsentation des ambitionierten Vorhabens. Es sei auch deshalb an-

spruchsvoll, weil es kein Vorbild gebe, ergänzte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Insgesamt 6,6 Millionen Euro erhalten die Kommunen Lörrach, Grenzach-Wyhlen, Hausen im Wiesental, Rheinfelden, Schwörstadt, Steinen, Weil am Rhein und Zell in diesem Jahr aus der Städtebauförderung. Den größten Anteil mit rund 2,5 Millionen Euro bekommt die Stadt Lörrach als Finanzhilfeerhöhung für den Erwerb und die Überplanung des Lauffenmühle-Areals. Die Stadtverwaltung rechnet am Ende mit Fördermitteln in Höhe von über fünf Millionen Euro.

Orientiert an den Zielen des Klimaschutzes

Das Gelände der ehemaligen Reiss-Mühle an der Schopfheimer Straße in Brombach wird neu entwickelt.

Seitens der Stadt ist angedacht, auf dem aktuell zwischengenutzten 7,4 Hektar großen Fabrikgelände Unternehmen anzusiedeln, deren Produktion und Dienstleis-

tung CO2-neutral sind. Es gebe entsprechende Anfragen, bestätigte Neuhöfer-Avdic. Ab diesem Jahr werde konkreter geplant. Ein baulicher Abschluss könnte für das Jahr 2028 ins Auge gefasst werden. „Der Entschluss, das mehrere Hektar große Areal nachhaltig und zukunftsweisend zu entwickeln, ist für uns wegweisend. Mit der Ausrufung des Klimanotstandes in 2020 und dem Ziel, Lörrach bis spätestens 2050 zu einer klimaneutralen Kommune zu machen, steht es außer Frage, dass wir dieses stadtplanerische Leuchtturmprojekt angepasst an die städtischen Klimaleitziele entwickeln“, schildert die Bürgermeisterin. Vor Ort informierte sich kürzlich Ministerin Nicole Razavi über das Projekt. Bei einem Rundgang erklärte sie: „Wir haben noch im Jahr 2019 das Sanierungsgebiet unterjährig mit einer Finanzhilfe von zwei Millionen Euro in die Programme der

Städtebauförderung aufgenommen.“ Energetische Stadtsanierung sei seit vielen Jahren eine Schwerpunktaufgabe der Städtebauförderung.

Inklusive Grundschule auf Reiss-Mühle-Areal Auch in der Brombacher Ortsmitte sind enorme Veränderungen im Gang: Mit den beinahe hundert Jahre alten Lagerbauten der ehemaligen Reiss-Mühle wurde direkt an der Schopfheimer Straße ein markantes Gebäudeensemble abgerissen. Auf einem Teil des Areals der 2019 geschlossenen Reiss-Mühle soll ein Neubau für die ins Auge gefasste Grundschule der Schöpflin-Stiftung entstehen. Die Stiftung hat dafür ein rund 4300 Quadratmeter großes Teilgrundstück von der J. F. Reiss GmbH & Co. KG erworben und erweitert nun im hinteren Teil das bestehende Stiftungsgelände, auf dem

Auch für die nun zum Abriss stehenden Lagerräume habe man lange nach einer Möglichkeit für eine sinnvolle künftige Nutzung gesucht – „leider erfolglos“, erklärte Jürgen Reiss bei einem Rundgang. An dieser Stelle nun ein neues Gebäude zu errichten, kommt nach aktuellen Plänen der Besitzer-Familie nicht in Frage. „Die Mühle soll künftig solitär stehen, umgeben von Grünfläche“, so Reiss. Auch andere Bauten bleiben neben dem historischen Mühlengebäude bestehen: zum Beispiel einige Schuppen und das Gärtnerhaus sowie vor allem die weiterhin als Wohnhaus genutzte Gründer-Villa und das ebenfalls denkmalgeschützte Gebäude direkt an der Schopfheimer Straße. Dort befanden sich einst die Büroräume der Reiss-Mühle. Mittlerweile ist ein Büro der Schöpflin-Stiftung eingezogen. Der mit einer fast 240-jährigen Geschichte älteste Lörracher Produktionsbetrieb beendete seine Aktivitäten im April 2019 aus wirtschaftlichen Gründen. Im Jahr 2020 hat daraufhin die Schöpflin-Stiftung einen Teil des rückwärtigen Mühle-Areals zum „Mühlrain“ hin erworben und baut dort die inklusive Grundschule.


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

LANDKREIS LÖRRACH

Nummer 93

3

Ein neues Zentrum für Lörrachs Nordstadt Wohnen | Wohnbau Lörrach wird rund 100 Millionen Euro in ein Bauprojekt investieren / Mobilitätskonzept Die Wohnbau Lörrach bereitet das größte Projekt ihrer Unternehmensgeschichte vor: den Bau von rund 230 Wohnungen in der Nordstadt, die mit dieser Nachverdichtung ein neues Zentrum erhalten wird. Rund 100 Millionen Euro – so die aktuelle Prognose – möchte die städtische Tochter in die Entwicklung der Fläche entlang der Heithemstraße investieren. Doch soll der Wohnraum auch künftig bezahlbar bleiben. n

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Vier in die Jahre gekommene Gebäuderiegel mit insgesamt 126 Wohnungen aus der Nachkriegszeit bilden dort die letzten größeren Wohnbau-Bestände, die für den Abriss vorgesehen sind.

Der Bestand

Die Häuserzeilen in der Albert-Hitzig-Straße, ErnstSchultz-Straße und Max Läuger-Straße erfüllen nicht mehr annähernd die Kriterien für zeitgemäßes Wohnen, so dass eine Sanierung

im Norden der Kernstadt besonders aktiv: Sie besitzt dort Häuser mit insgesamt 688 Wohnungen und erwartet mit der geplanten Quartiersentwicklung neue Impulse für den Stadtteil, der nicht zuletzt aufgrund seiner Zentralität attraktiv sei, so Nostadt. Für frischen Wind sollen insbesondere ein Lebensmittelmarkt für die Nahversorgung, eine Bäckerei mit Café, ein Fahrradladen mit Werkstatt und eine Arztpraxis sorgen. Zudem beinhaltet das Konzept weitere Angebote wie etwa Gemeinschaftsräume. Insgesamt entstehen im Quartier 17 600 Quadratmeter Wohnfläche (einschließlich zwei Senioren-WGs für 24 Personen) und 1900 Quadratmeter Gewerbe- sowie Sondernutzungsflächen.

Umwandlung der Straßen

Der Ansatz der Wohnbau sieht die Umwandlung der Erschließungsstraßen in Bauland vor: Die Albert-Hitzig-Straße könnte entfallen und die Max-Läuger-Straße noch als kurze Stichstraße verbleiben – mit Einfahrt von der Wintersbuckstraße. Die Wohnbau möchte der Stadt die Straßenflächen und zusätzlich zwei kleinere, bislang nicht bebaute Grundstücke abkaufen. Zwischen den künftigen Wohnanlagen liegt die Ernst-Schultz- Straße mit einer Häuserzeile der Baugenossenschaft Lörrach, die erhalten bleibt. Überplant werden die Flächen der Wohnbau Lörrach von den Büros „K9 Architekten Freiburg“ (gemeinsam mit w + p Landschaften, Offenburg) und „Thoma – Lay – Buchler Architekten“, Todtnau (mit Jochen Dittus und Andreas Böhringer, Freiburg). Der städtebauliche Entwurf wird der Verwaltung als Grundlage für den Bebauungsplan „Neue Mitte Nordstadt“ dienen.

Die Wohnbau wird in den kommenden beiden Jahren etliche Projekte beenden. Mit diesen wird Wohnraum geschaffen, in den die jetzigen Mieter der Nordstadt-Gebäude umziehen können. Die angedachten Maßnahmen wurden sorgfältig kommuniziert, sagte Nostadt. Die Entmietung gehe geordnet und ohne Schwierigkeiten vonstatten. Für etwa 100 Haushalte wurden bereits neue Wohnungen gefunden. Die Mieter wohnten nun „gleich gut oder besser“, sagte Nostadt. Die ersten Bezüge der neuen Mitte in der Nordstadt seien 2025 denkbar. Auch dort soll Wohnen erschwinglich bleiben und einen „bunten Mieter-Mix“ ermöglichen, betonte der Geschäftsführer. Rund 60 Prozent der Wohnungen sollen nach den Standards des öffentlich geförderten Wohnungsbaus errichtet werden. Nach wie vor seien 90 Prozent der Wohnbau-Wohnungen Hartz IV-fähig, im Schnitt koste der Quadratmeter Miete unter sieben Euro, so Nostadt.

Die Mieter

Das Mobilitätskonzept

Die Architekturbüros

Thomas Nostadt keinen Sinn ergäbe, sagte Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt.

Die Nordstadt

Mit der Umsetzung des Vorhabens soll die gesamte Nordstadt gewinnen. Ohnehin ist die Wohnbau Lörrach

Das Projekt trägt den Titel „Neue Mitte Nordstadt“.

Der Zeitpunkt des Bauvorhabens ist mit Bedacht gewählt:

WEINE UND SPIRITUOSEN IN LÖRRACH UND WEIL AM RHEIN | www.weinspeck.de

Der „Stellplatz-Faktor“ des Gebäudebestands betrug bis-

lang 0,6, das heißt: Es ist nicht für jede Wohnung ein Stellplatz auf den Grundstücken vorhanden. Der hohe Anteil geförderter Wohnungen erfordere aus Wirtschaftlichkeitsgründen eine besonders intensive Baukostenkontrolle. Die Wohnbau habe in zahlreichen Quartieren zusammen mit den Hochbauten Tiefgaragen erstellt, aber häufig wurden nicht alle Plätze in Anspruch genommen. Um den Bedarf in der Nordstadt, die an den ÖPNV und das Radwegenetz angeschlossen ist, bestmöglich zu ermitteln, wurde das Büro Weeber + Partner, Stuttgart, mit der Erarbeitung eines Quartiersmobilitätskonzepts beauftragt. Die Analyse berücksichtigte auch die notwendigen Stellplätze für die Sondernutzungen und den Supermarkt, der voraussichtlich weniger als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen wird.

Fotos: Kristoff Meller 172 Stellplätze. Insgesamt sieht das Gutachten eine Anzahl von 189 Stellplätzen als notwendig an. Dies entspricht einer Reduktion gegenüber dem regulären Schlüssel der Landesbauordnung von 75 Stellplätzen oder einer Reduktion des Flächenbedarfs um 1300 Quadratmeter“, erläuterte der Fachbereichsleiter „Stadtplanung“, Alexander Nöltner, in städtischen Gremien. Diese tragen den konzeptionellen Ansatz der Wohnbau auch beim Mobilitätskonzept mit. Das Gesamtprojekt wurde

fraktionsübergreifend als beispielgebend für durchdachten, qualitativ hochwertigen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnungsbau gewürdigt, der die große Kreisstadt auch als Ganzes voran bringt.

Die Finanzierung

Die Wohnbau Lörrach werde das Projekt ohne größere Veräußerungen aus ihrem Bestand stemmen können, sagte Nostadt. Geplant ist nach wie vor der Verkauf von jährlich zehn bis 15 Wohnungen aus dem Bestand – nicht mehr.

Die Untersuchung

„Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass ein Faktor von 0,75 Stellplätzen je Wohneinheit sinnvoll ist. Bei 230 Wohnungen ergibt dies

Die Wohnbau Lörrach wird in der Nordstadt rund 230 neue Wohnungen bauen. Digitale Skizze: K9 Architekten


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

4

Rechenzentrum geht Mitte des Jahres in Betrieb Weil am Rhein-Haltingen (sas). Seit Jahren treibt der Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach den Ausbau des schnellen Internets in den Städten und Gemeinden im Landkreis voran. In Haltingen geht Anfang Juli ein neues Rechenzentrum in Betrieb. Im März wurde Richtfest gefeiert. Von Ende Mai bis Ende Juni läuft der Testbetrieb. Mit dem Bau des Rechenzentrums soll Unternehmen in Südbaden die digitale Welt der CloudInfrastruktur noch schneller, zuverlässiger und sicherer offenstehen. Es wird auch direkt an das Glasfasernetz angeschlossen, um seine Dienste in Höchstgeschwindigkeit bereitstellen zu können. Bauherrin ist die Regio-RZ Süd GmbH, ein Zusammenschluss des Zweckverbands Breitbandversorgung und der BadenIT, einer Tochterfirma des Energieversorgers Badenova. Um diese Infrastruktur aufbauen zu können, ist die GmbH gegründet worden. Südbaden sei ein beliebter Standort für Unternehmen, heißt es seitens der BadenIT. Die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energiewende würden sie derzeit alle beschäftigen. Um den Standort mit der besonderen Lage im Dreiländereck zukunftsfähig halten und um die besonderen Herausforderungen langfristig wettbewerbsfähig mitgestalten zu können, sei eine geeignete innovative Infrastruktur mit hoher Bandbreite nötig. ANZEIGE

Der Bau der „Dreiländergalerie“ soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden.

Einkaufstempel eröffnet im Herbst

Foto: Ingmar Lorenz

Handel | „Dreiländergalerie“ mit zahlreichen Geschäften, Gastronomie und Gesundheitseinrichtungen Das Spektrum der Geschäfte, die künftig in der „Dreiländergalerie“ in Weil am Rhein zu finden sein werden, ist breit gefächert: Vom Feinkostladen über Kleidung und vom Zahnarzt bis zum Fitnesscenter reicht das Angebot. Hinzu kommt eine vielfältige Gastronomie. n

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Da inzwischen die Mieter der meisten Geschäfte in der „Dreiländergalerie“ bekannt sind, lässt sich ein detailliertes Bild des Einkaufscenters an der Hangkante zeichnen. Im Untergeschoss der „Dreiländergale-

rie“ finden die Kunden in erster Linie Waren für den täglichen Bedarf. Ein Stockwerk tiefer kann das Auto in der Tiefgarage abgestellt werden. Im Erdgeschoss befindet sich die erste Etage des sogenannten Ankermieters, des Modegeschäfts Peek & Cloppenburg. Dessen Verkaufsfläche erstreckt sich in der „Dreiländergalerie“ auf zwei Ebenen. Daneben wartet dieses Geschoss mit zahlreichen weiteren Mode-Geschäften auf. Ebenfalls im Erdgeschoss gibt es auch eine Apotheke samt direktem Zugang nach draußen für die Notdienste. Und auch ein Eiscafé soll auf dieser Ebene seine Türen öffnen. Das erste Obergeschoss

umfasst weitere Geschäfte, das Herzstück ist aber der sogenannte Food-Court, der insgesamt zehn Einheiten beinhaltet. Das gastronomische Angebot ist breit gefächert und reicht von klassischer Currywurst mit Pommes über Sushi und Döner bis hin zu sogenannten Bowls. Eine besondere Verbindung mit der Stadt Weil am Rhein stellen die Sitzgelegenheiten im Food-Court sowie die Mall-Bestuhlung dar, denn diese sollen von der Firma Vitra kommen.

Vielfältiges Angebot

Im zweiten Obergeschoss der „Dreiländergalerie“ finden die Kunden ein weiteres gastronomisches Angebot. Denn hier eröffnet ein mexikani-

sches Restaurant. Die Gäste haben dabei auch die Möglichkeit, auf der großen Dachterrasse zu essen. Daneben wird es ein Fitnesscenter und mehrere Angebote im Bereich der medizinischen Versorgung geben, namentlich einen AcuraZahnarzt und ein medizinisches Versorgungszentrum. Vorausgesetzt, dass es zu keinen extremen Entwicklungen in der Pandemie mehr kommt, steht der für den Herbst anberaumten Eröffnung nichts mehr im Weg. Damit kommt dann ein Projekt mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro zum Abschluss, das die Stadt Weil am Rhein über viele Jahre beschäftigt hat. Auf die de-

taillierte Vorstellung der Pläne im Gemeinderat in den Jahren zwischen 2014 und 2017 folgte im Sommer 2018 die Baufreigabe und mehrere Monate später schließlich der Spatenstich für das Großprojekt. Seitdem wurde an der Hangkante gegraben, gebohrt, betoniert und gebaut. Immer wieder mussten dabei auch Verzögerungen in Kauf genommen werden. Denn während die Eröffnung des Einkaufscenters seinerzeit für das Jahr 2020 angesetzt worden war, wurde der Termin zunächst um ein Jahr, dann um ein weiteres nach hinten korrigiert. Im Herbst soll es nun aber soweit sein, dass sich die Türen der „Dreiländergalerie“ für die Kunden öffnen.

Große Pläne für das Grundstück

Wärme strömt durch die Stadt

Bauprojekt | 212 Wohneinheiten an der Blauenstraße geplant

Versorgung | Der Ausbau des Nahwärmenetzes schreitet voran

Weil am Rhein (sas). Drei- bis sechsgeschossige Gebäude, dazwischen Aufenthaltsflächen, Spielmöglichkeiten, Gemeinschaftsgärten und ein Quartiersplatz: So soll das Bauprojekt der Firma Strenger Holding an der Blauenstraße in Friedlingen einmal aussehen. Geplant sind insgesamt 212 Wohneinheiten, die zwischen ein und fünf Zimmer umfassen, die teils untereinander gekoppelt werden können. Im Oktober hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, eine 9500 Quadratmeter große Fläche eines städtischen Baugrundstücks an der Blauenstraße an den genannten Investor zu verkaufen. Die Strenger Holding hatte sich unter vier Bewerbern mit deutlichem Vor-

Weil am Rhein (sas). Die Erweiterung des Nahwärmenetzes stellt einen wichtigen Baustein der Klimaschutzpolitik der Stadt Weil am Rhein dar. Es wird laufend ausgebaut. Ende März ist der Startschuss für die Wärmeversorgung im Stadtteil Friedlingen gefallen. 1,7 Kilometer Wärmeleitungen werden dort in einem ersten Abschnitt verlegt, 25 Hausanschlüsse sind vorgesehen. Da es sich um große Wohnanlagen sowie Gewerbebetriebe handelt, werden am Ende rund 800 Wohneinheiten mit Wärme versorgt. Die Stadt investiert 4,4 Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt, der sich auf Friedlingen-Nord beschränkt, sprich den Bereich nördlich der Hauptstraße.

sprung durchgesetzt. Für die Auswahl war eigens eine Bewertungskommission eingesetzt worden – mit Mitgliedern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung sowie beratenden Mitgliedern, wie der Friedlinger Quartiersmanagerin Sonia Bekhoucha-Held. Die Vorstellung der vier eingereichten Planungskonzepte erfolgte anonym. Diese wurden dann mit Punkten bewertet nach den Kriterien Nutzungskonzept, städtebauliches und architektonisches Konzept, Freiraumkonzept, Wohnraumkonzept sowie Kaufpreis. Nach der erfolgten Zustimmung, den Bebauungsplan „Blauenstraße“ im vereinfachten Verfahren aufzustellen, werden aktuell die Planungsunterlagen und Gutach-

ten erarbeitet. Im Juli sollen der Offenlagebeschluss gefasst und ein städtebaulicher Vertrag beschlossen werden. Der Anteil an Sozialwohnungen liegt laut Entwurf bei 33 Prozent. 75 Prozent aller Wohnungen sollen barrierefrei werden. Platz für Gewerbe, gewerbliche Co-Working-Arbeitsplätze sowie medizinische Einrichtungen will die Strenger Holding im südöstlichen Teil des Baugebiets im Erdgeschoss schaffen. In einer Tiefgarage sollen 228 Stellplätze zur Verfügung stehen, dazu kommen mehrere Elektroladesäulen plus eine Möglichkeit für Carsharing. Auch für E-Bikes sind Lademöglichkeiten geplant. Insgesamt will der Investor 429 Fahrradstellplätze bieten.

Strom wird produziert

An der Blauenstraße sollen 212 Wohneinheiten entstehen. Visualisierung: Strenger Holding GmbH

Auf dem Grundstück der Firma Endress+Hauser werden zwei Blockheizkraftwerke Platz finden, die Wärme sowie Strom liefern. Den Strom wird das Unternehmen abnehmen, die Stadtwerke die Wärme. Das baden-württembergische Umweltministerium fördert das neue Wärmenetz mit 250 000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“. In den nächsten zwei bis

Die Heizzentrale an der Römerstraße drei Jahren soll das Nahwärmenetz noch deutlich ausgebaut werden, so die Pläne. Dann soll auch das Gebiet südlich der Hauptstraße in Friedlingen zum Zug kommen. Zudem könnten dann die Blockheizkraftwerke, die mit Erdgas betrieben werden, durch eine Biomasseanlage ergänzt werden. Diese würde mit Holzhackschnitzeln betrieben – so wie die Heizzentrale an der Römerstraße, die seit Oktober 2019 in Betrieb ist. Dafür wird übrigens Restholz der Wälder im Landkreis Lörrach genutzt. Holz setzt bei der Verbrennung nur so viel

Foto: Ingmar Lorenz

CO2 frei, wie der Baum während seines Wachstums gebunden hat. Auch in der Kernstadt wird ein weiterer Baustein gelegt: Der Bonitas-Bau an der Hauptstraße sowie diverse Gebäude auf dem Vitra Campus werden neu ans Nahwärmenetz angeschlossen. Für den Bonitas-Bau wird die bestehende Leitung in der Schillerstraße entlang der Straße im Herbergacker bis zur Hauptstraße geführt. Die bestehende Leitung im Baugebiet „Hohe Straße“ wird über das Vitra-Gelände bis zu den jeweiligen Gebäuden geführt.


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

5

Eimeldingen schafft Plätze für Kinderbetreuung Eimeldingen (ilz). Die Gemeinde Eimeldingen reagiert auf den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder. Nachdem mehrere Möglichkeiten einer räumlichen Erweiterung diskutiert worden waren, entschied sich der Gemeinderat schließlich für den Neubau des evangelischen Kindergartens St. Martin. Geplant ist ein zweistöckiger Neubau mit insgesamt 1100 Quadratmetern Fläche. Entstehen soll der neue Kindergarten neben dem Bestandsgebäude, das zurückgebaut werden soll. Dort, wo heute das Kindergartengebäude steht, wird dann ein neuer Spielplatz entstehen. Für die Verwirklichung dieses Projekts nimmt die Gemeinde viel Geld in die Hand. Es wird mit Kosten von mehr als vier Millionen Euro gerechnet. Dass eine Erweiterung der bestehenden Kapazitäten aber in jedem Fall notwendig ist, war aus der Bedarfsplanung deutlich hervorgegangen. Nachdem zunächst eine Aufstockung des Kindergartens St. Martin im Gespräch war, zeigte sich bei eingehenderer Betrachtung, dass ein Neubau aufgrund der schlechten Bausubstanz des Bestandsgebäudes für die Gemeinde der sinnvollere Weg ist.

Der Eimeldinger Kindergarten St. Martin wird einem Neubau weichen. Foto: Ehrlich

Fischingen, das Dorf am Fuß des Läufelbergs, feiert dieses Jahr sein 1250-jähriges Bestehen.

Foto: Beatrice Ehrlich

Große Feier im kleinen Ort

Jubiläum | Fischingen wird in diesem Jahr 1250 Jahre alt / Im Sommer ist ein Festwochenende geplant Im Sommer wird in Fischingen ein großes Jubiläum gefeiert: Das Dorf wird 1250 Jahre alt. n

Von Beatrice Ehrlich

Fischingen. Seitdem ist seine Existenz gewissermaßen amtlich: Im Jahr 772 wurde eine dem heiligen Peter geweihte Kirche in einem Ort namens „Fisginca“ erstmals erwähnt. Ein Dorf wird es hier aber schon länger gegeben haben: Historische Funde auf der Gemarkung Fischingen – etwa Pfeilspitzen – weisen auf eine prähistorische Besiedlung hin. Auch die Römer haben Spuren hinterlassen: Wie in anderen Gemeinden im Markgräflerland steht die

Kirche auf dem Fundament eines römischen Bauwerks. Das älteste Gebäude in Fischingen ist das südlich der Kirche stehende Vogtshaus aus dem Jahr 1607, ein zweigeschossiges Gebäude mit auffallendem Walmdach, das einst der Deutschordenskommende Basel gehörte. Heute wird es als Wohnhaus genutzt. Fresken aus dem 14. Jahrhundert in der evangelischen Kirche St. Peter zeigen Szenen aus der Bibel. Seit 1971 ist Fischingen Teil des Gemeindeverwaltungsverbands Vorderes Kandertal.

Freundschaft mit zwei gleichnamigen Orten Eine Besonderheit Fischingens sei, dass es zwei weitere

Orte gleichen Namens gibt, erklärt Fischingens ehrenamtlicher Bürgermeister Axel Moick: Der Ortsteil Fischingen der Gemeinde Sulz am Neckar, zwischen Horb und Rottweil gelegen, sowie das Schweizer Dorf Fischingen neben dem gleichnamigen Kloster im Kanton Thurgau, das seinen Namen allerdings einem anderen Ursprung verdankt. Mit den beiden Orten unterhält Fischingen seit vielen Jahren gute Beziehungen, initiiert wurde der Kontakt mit dem Schweizer Fischingen von der Familie Hagin. Der Sulzer Teilort Fischingen feiert 2022 ebenfalls das „1250-Jährige“, da es seine erste Nennung in einer Urkunde ebenso auf das Jahr 772 zurückführt.

Zusammen mit einem Festkomitee hat der Bürgermeister schon alles geplant für das Festwochenende. Gefeiert werden soll entlang der Dorfstraße bis hin zu den beteiligten Betrieben und am Wettiplatz. Die Fischinger Institutionen und Vereine haben ihre Teilnahme am Festwochenende zugesagt: das Akkordeonorchester, der Sportverein und die Freiwillige Feuerwehr.

Bewirtung durch örtliche Betriebe Die Bewirtung beim Fest übernehmen Fischinger Betriebe: die Weingüter Bürgin und Fünfschilling, der Weingartenhof der Familie Denzer und die Gärtnerei

Hoch-Reinhardt mit ihrem Pizzaofen. Hinzu kommen das Gasthaus „Tanne“ sowie das „Bierhüsli“. Ihre Teilnahme zugesagt haben auch der Kindergarten und die evangelische Kirchengemeinde, die eine Ausstellung in der Kirche plant.

INFO

Festschrift Anlässlich des Jubiläums soll die 1972 im Rahmen des Ortssippenbuchs veröffentlichte Chronik der Gemeinde durch eine aktuelle Festschrift mit vielen Bildern ergänzt werden. Mike Brombacher und Reinhard Cremer zeichnen für deren Erstellung verantwortlich.

Ehrenamtliche bieten Fahrgelegenheit frei Haus Engagement | Der Bürgerbus ist seit vielen Jahren ein Vorzeigeprojekt der Gemeinde Efringen-Kirchen Efringen-Kirchen (bea). Aus Efringen-Kirchen und seinen Teilorten ist er nicht mehr wegzudenken: der ausschließlich von Ehrenamtlichen gesteuerte Bürgerbus. Ein Bus, der von Tür zu Tür fährt, das ist der Bürgerbus in Efringen-Kirchen. Ob zum Einkaufen, zum Arzt, zum Mittagstisch oder zum Arbeiten in der Nachmittagsbetreuung an der Grundschule: Wer seine geplante Fahrt rechtzeitig beim Organisationsteam anmeldet, bekommt eine Fahrgelegenheit frei Haus. Knapp 40 Ehrenamtliche teilen sich jede Woche die Arbeit, damit der Bus

immer dienstags und freitags seine Runden durch Efringen-Kirchen und die Ortsteile drehen kann. Seit fünf Jahren ist der Bürgerbus in Efringen-Kirchen unterwegs. Damals hat die Gemeinde das Fahrzeug – einen geräumigen Neunsitzer – angeschafft. Am Steuer des Bürgerbusses sitzen ehrenamtliche Fahrer, viele von ihnen aus den Reihen der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Sie werden, ebenso wie der Buchungsservice am Telefon, von Christiane Breuer koordiniert. Weit über 8000 Fahrgäste

haben das Angebot des Bürgerbusses in den vergangenen Jahren genutzt, berichtet Breuer, deren Initiative und außergewöhnlichem Engagement es zu verdanken ist, dass es den Bürgerbus überhaupt gibt. Das Transportangebot schließt eine Lücke im öffentlichen Nahverkehr, der insbesondere auf dem Land bei weitem nicht alle Bedürfnisse abdeckt. In Kooperation mit der Gemeinde ermöglichen die Ehrenamtlichen, dass diejenigen, die kein Auto haben, oder die aus Altersgründen nicht mehr fahren, nicht abgehängt werden.

Eine besondere Rolle fiel dem Bürgerbus während der Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren zu: Ältere wurden mit einem Einkaufsservice unterstützt und zum Impfen oder zum Boostern gebracht. WEITERE INFORMATIONEN: n Heute feiert der Bürgerbus Geburtstag mit einem Fest auf dem Rathausplatz in Efringen-Kirchen. Von 11 bis 14 Uhr besteht dort die Gelegenheit, auf das „Leuchtturmprojekt“ anzustoßen und mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.

Der Bürgerbus ist aus Efringen-Kirchen inzwischen nicht mehr wegzudenken. Foto: zVg


Eine Ecke mit Zukunft

Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Schliengen (boe). Im Endspurt befinden sich die Arbeiten für das neue Pflegeheim des Landkreises in Schliengen. Das „Haus am Sonnenstück“ soll im Juni in Betrieb gehen.

14,1 Millionen Euro

Der Eigenbetrieb Heime des Landkreises investiert in Schliengen insgesamt und inklusive Grundstückskosten 14,1 Millionen Euro. Der Neubau, der im Zuge der Dezentralisierung des Markus-Pflüger-Heims in Wiechs realisiert werden soll, wird 74 Plätze bieten. Die Bewohner sind in Einzelzimmern untergebracht, sie leben in Gruppen von jeweils 15 beziehungsweise 14 Personen zusammen. Die Wohnküchen sollen als Orte der Begegnung fungieren. Das Essen wird aus dem Pflegeheim Schloss Rheinweiler bezogen.

74 Plätze

44 Plätze sind für ältere, pflegebedürftige und psychisch kranke Menschen, die aus dem Markus-Pflüger-Heim stammen, vorgesehen. Darüber hinaus gibt es 30 Pflegeplätze für Senioren aus Schliengen und Umgebung. Bereits zum 1. Februar hat der neue Leiter des Schliengener Pflegeheims, Tobias Spreter aus Malsburg-Marzell, seine Aufgabe übernommen. Er ist auch für die Pflegeheimleitung in Rheinweiler verantwortlich, die bisher in den Händen von Reinhard Heichel lag. Heichel konzentriert sich nun auf die Leitung des Eigenbetriebs Heime des Landkreises Lörrach, außerdem ist er weiterhin Geschäftsführer der IngA Service gGmbH des Landkreises (Inklusion durch gemeinsame Arbeit).

Betreutes Wohnen

Im Gange sind derweil auch die Bauarbeiten für die Wohnanlage für Betreutes Wohnen, die wie das Pflegeheim auf dem Grundstück zwischen Tankstelle und Tierarztpraxis realisiert wird. Geplant ist der Neubau von 33 Wohnungen.

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

6

Pflegeheim soll im Juni in Betrieb gehen

23. April 2022

Mehr Einwohner, mehr Bedarf Kinderbetreuung | Schliengen plant neue Kita und Waldkindergarten / Schulausbau

Die Gemeinde Schliengen ist weiter auf Wachstumskurs: Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird die 6000er-Marke bei der Einwohnerzahl geknackt. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den aktuellen Projekten der Kommune nieder. Denn mit dem Bevölkerungszuwachs steigt auch der Bedarf an Angeboten für die Kinderbetreuung und Co. n

Neue Kindertagesstätte

In seiner März-Sitzung legte das Gremium den Standort fest, die Wahl fiel auf die ehemaligen Tennisplätze. Vorgesehen ist dort eine eingeschossige Kindertagesstätte mit sechs Gruppen. Diese sollen zunächst für unter Dreijährige geplant werden, weil dort die höheren Standards gelten. Die Standortwahl hatte im Ratsrund für eine hitzige Diskussion gesorgt. Zur Wahl standen insgesamt drei Orte: neben dem Gelände des ehemaligen Tennisplatzes zwischen Schliengen und Mauchen in unmittelbarer Nähe zur Hebelschule waren das Grundstück nördlich der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft an der B 3 sowie ein gemeindeeigenes Grundstück beim Kindergarten in Liel im Rennen.

Ziel der Verwaltung sei es, gemeinsam mit der Badeund Kurverwaltung (BuK) „auch diesen Bereich für die Zukunft fit zu machen“. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Masterplan zur Neuordnung und Neugestaltung des Thermenareals, der coronabedingt ins Stocken kam. In diesem Zusammenhang steht für dieses Jahr der Umzug der Tourist-Info in die ehemalige Galerie im Kurhaus an, außerdem die Sanierung des Kurhausfoyers. Nach Niedereggenen werden auch die Grundschulen in Liel (Foto) und Mauchen erweitert. schon im September in Betrieb gehen soll.

Erweiterung der Schulen

Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze treibt die Gemeinde auch die Erweiterung der Grundschulen voran. Nach dem Neubau in Niedereggenen kommen demnächst Mauchen und Liel an die Reihe. In der Grundschule Liel soll der bisher überdachte Pausenraum im Erdgeschoss zu einem Klassenzimmer umgebaut werden. Außer-

dem soll das bestehende längliche Klassenzimmer zu einem Fachraum umfunktioniert werden. Des Weiteren ist geplant, die Sanitärräume zu erneuern. Zudem soll ein neuer Zugang zum Pausenhof geschaffen werden. Vorgesehen ist zudem, mit einem Vordach ein Teil des Pausenhofs zu überdachen. Die Pläne für die Erweiterung der Grundschule in Mauchen sind deutlich umfangreicher. Hier ist ein zweigeschossiger Neubau vorgesehen. Im Erdgeschoss des

Anbaus sind ein Fachraum, eine Küche, ein Außenlager, Sanitärräume sowie ein Foyer geplant. Im Obergeschoss sollen zwei neue Klassenzimmer entstehen. Hinzu kommt ein neues Lehrerzimmer. Da mit dem Anbau neue Sanitärräume entstehen, ergibt sich die Möglichkeit für Veränderungen im Bestand beziehungsweise in der Burgunderhalle. Unter anderem sollen die bestehenden Sanitärräume zu Umkleidekabinen für den Sportunterricht umgebaut werden. Auch ein neues Zimmer für den Ortsvorsteher ist geplant.

Bauzeiten

Waldkindergarten

Um die dringend benötigten Betreuungsplätze zu schaffen, plant die Gemeinde außerdem die Einrichtung eines Waldkindergartens in Liel, der voraussichtlich

Bad Bellingen (boe). Die Kureinrichtungen sind für Bad Bellingen von zentraler Bedeutung. „Therme, Kurpark und Kurhaus gehören zur DNA unserer Gemeinde“, machte Bürgermeister Carsten Vogelpohl bei der Verabschiedung des Haushalts 2022 deutlich.

Masterplan

Von Claudia Bötsch

Schliengen. Um dem gerecht zu werden, plant die Gemeinde unter anderem den Neubau einer weiteren Kindertagesstätte in Schliengen. Der Gemeinderat hat jüngst die Weichen für die zusätzliche Betreuungsstätte gestellt.

Therme, Kurpark und Kurhaus stehen im Fokus

Die Gemeinde Schliengen wächst weiter. Dafür sorgen diverse Baugebiete, allen voran das „Wasengärtle“. Fotos: Claudia Bötsch

In Liel soll schon in den Sommerferien mit den ersten Maßnahmen im Bestand begonnen werden, wie beispielsweise der Erneuerung der Sanitäranlagen. Mit der Fertigstellung des Gesamtvorhabens und dem Bezug des neuen Klassenzimmers wird zum Schuljahresbeginn 2023/24 gerechnet. In Mauchen soll der Bau Anfang 2023 starten, man geht von einer Bauzeit bis Ende 2024 aus.

Neuer Kurpark-Weiher

Des Weiteren soll die Planung für den neuen Kurpark-Weiher in Angriff genommen werden. Das Vorhaben, für das es einen Förderbescheid des Bundes in Höhe von 90 Prozent gab, muss bis 2024 umgesetzt werden. Der Zuschuss beträgt 900 000 Euro bei einer geplanten Investitionssumme von einer Million Euro.

Die Gemeinde will die Balinea-Thermen in den nächsten Jahren erweitern. Foto: zVg/BuK Weiter vorantreiben wollen Gemeinde und Buk zudem die Pläne für die Erweiterung der Balinea-Thermen und die Neuordnung der Freiflächen, die in den nächsten Jahren vorgesehen sind. Die Therme soll unter anderem ein neues Foyer und ein neues Innenbecken bekommen.

Medizinische Versorgung sichern Neubau | Gesundheitszentrum im Kurgebiet Bad Bellingen / Baubeginn im Sommer Bad Bellingen (boe). Ein wichtiges Projekt im Kurort ist der Neubau des Gesundheitszentrums und Polizeipostens, der am Busparkplatz an der Badstraße errichtet werden soll. Durch die Einrichtung von Arztpraxen will die Gemeinde die medizinische Grundversorgung der örtlichen Bevölkerung langfristig absichern.

Bauantrag

Von Januar bis April fanden bereits vorbereitende Maßnahmen statt. So wurden Kanäle und Leitungen umverlegt, außerdem Anschlüsse für Wasser und Gas geschaffen. Der eigentliche Bau soll voraussichtlich im Sommer starten. Der Bauantrag für das Gesundheitszentrum wird in der kommenden Sitzung des Gemeinderats am Montag behandelt. Bei der Bauzeit rechnen die Verantwortlichen mit 15 Monaten. Die Gesamtfläche für das neue Gebäude ist 3000 Quadratmeter groß. Bebaut werden davon über 2000 Quadratmeter. Bisher schon mit Parkflächen versiegelt waren

Das neue Gebäude für das medizinische Versorgungszentrum und den Polizeiposten soll bis 2023 bezugsfertig sein. Foto: Gemeinde Bad Bellingen 1500 Quadratmeter, rund 800 Quadratmeter werden im Rahmen der Bebauung neu versiegelt.

Polizei, Praxen, Apotheke

Geplant sind drei Vollgeschosse mit rund 2500 Quadratmetern und ein Attikageschoss. Ins Erdgeschoss sollen der Polizeiposten und eine Apotheke einziehen, im ersten und zweiten Obergeschoss sind Praxisräume vor-

gesehen. Das Attikageschoss soll für Praxisräume oder Wohnungen dienen. In den Neubau wird das neue Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) einziehen, das Ende 2021 gegründet wurde. Bislang ist dieses im Kurmittelhaus untergebracht.

Angebot bündeln „Um eine kunftsfest

Gemeinde zuzu machen,

braucht es auch eine medizinische Grundversorgung“, so Bürgermeister Carsten Vogelpohl. Mit der Gründung des allgemeinärztlichen Medizinischen Versorgungszentrums im vergangenen Jahr und dem Bau des Gesundheitszentrums in den kommenden beiden Jahren wolle man eine neue Infrastruktur schaffen und das medizinische Angebot an einem Ort bündeln.


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

7

Mitten in Kandern entsteht ein neues Quartier

Gartenstadt | Die ersten Bewohner sind eingezogen / Lieferengpässe durch Ukrainekrieg / Fertigstellung Ende kommenden Jahres

Der Beginn der Corona-Krise war der eigentliche Startschuss für das Bauprojekt „Gartenstadt“ des Riedlinger Bauunternehmers Alfred Munz. Während ein Lockdown auf den anderen folgte, schritten die Bauarbeiten für das neue zentrale Kanderner Quartier im Stillen stetig voran. Doch nun hat sich eine neue Krise aufgetan. Munz und sein 32-köpfiges Team kämpfen mit Materialengpässen aufgrund des Ukraine-Kriegs. Dennoch bleibt der Bauunternehmer optimistisch. n

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Ende kommenden Jahres soll die „Gartenstadt“ mit ihren fünf Wohnkomplexen, einem Stadthaus und einem Bürohaus fix und fertig sein. Die Kernstadt von Kandern verfügt dann über 53 Wohneinheiten und rund 900 Quadratmeter Gewerbefläche mehr. Munz geht für die Gartenstadt von einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 24 Millionen Euro aus.

Begehrte Wohnungen Schnell waren die Wohnungen zu einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis in Höhe von 3600 Euro vergriffen. „Etwa 80 Prozent der Eigentümer wollen selbst in der Gartenstadt wohnen“, berichtet Munz. Viele tun das bereits. Schon Anfang Februar waren die ersten 22 Wohnungen übergeben worden. Im Stadthaus an der Bahnhofstraße hat gerade das Gesundheitszentrum Sutter für Physiotherapie und Ergotherapie eröffnet. Munz selbst hatte den Kontakt zu der in Norddeutschland ansässigen Kette hergestellt. Man kannte sich. Seniorchef Markus Sutter stammt aus Holzen. Die Etage darunter ist für den Polizeiposten Markgräf-

Während die ersten Bewohner der Gartenstadt bereits eingezogen sind, entsteht an dieser Stelle das letzte der fünf Wohnhäuser. lerland reserviert. Voraussichtlich im Mai sollen Teile des Kanderner Reviers dorthin umziehen.

als autofreie Wohnanlage konzipiert, die aber dennoch von Rettungskräften problemlos erreicht werden kann.

Die Corona-Pandemie habe den Betrieb kaum ausgebremst, freute sich Munz noch vor zwei Monaten. Er

Autofrei und barrierefrei Noch gesucht wird ein Mieter für das Erdgeschoss. Munz könnte sich in den hellen Räumen zur Straße hin eine Bäckerei oder ein Café gut vorstellen, wie er sagt. Mit 600 Quadratmetern entfallen zwei Drittel der Gewerbefläche, die zur Gartenstadt gehört, auf das Stadthaus, das auch das Eingangstor zur 2700 Quadratmeter großen Tiefgarage mit ihren 68 Stellplätzen bildet. Denn die Gartenstadt ist

Hier haben sich die Bewohner bereits häuslich eingerichtet.

Statt Parkplätzen gibt es zwei Schuppen für Fahrräder. Alle Wohnungen im komplett barrierefrei gestalteten Neubaugebiet können auch über die Tiefgarage bequem erreicht werden. Gleich neben dem Stadthaus wurde jetzt Platz geschaffen für das geplante Bürohaus mit weiteren 320 Quadratmetern Gewerbefläche. Die verkauft sich allerdings schlechter als etwa die Penthouse-Wohnung sowie eine 80-Quadratmeter-Wohnung, die sich ebenfalls in dem Komplex befinden werden. Diese waren, wie alle Wohnungen in der Gartenstadt, sofort vergriffen. Doch der Mischgebietscharakter in diesem Bereich der Stadt schreibt etwa 30 Prozent Gewerbefläche vor, was Munz bedauert. „Wohnungen werden gesucht“, weiß der Bauunternehmer. In einem Neubaugebiet wie der Gartenstadt kommen selbstverständlich auch ökologische Aspekte zum Tragen. Ein mit Solarstrom betriebenes Blockheizkraftwerk versorgt das neue Quartier. In der Regel könne auch noch überschüssiger Strom ins Netz eingespeist werden, ist sich Munz sicher. Zwei komfortable Schuppen bieten zudem Platz für 120 Fahrräder. Auch ein Carsharingauto soll es geben, wenn alles fertig ist.

führte dies auch darauf zurück, dass rechtzeitig Baumaterial gehortet wurde.

Baumaterial wird teurer Doch mittlerweile hat auch sein Bauprojekt mit Engpässen zu kämpfen. Die Alu-Fenster seien um 40 Prozent teurer geworden, der Baustahl um rund 35 Prozent, klagt der Unternehmer.

Hinzu kämen Lieferengpässe, etwa bei Ziegelsteinen. Die Bestellung erfordere nun einen Vorlauf von drei Monaten. Munz versucht vorauszuplanen, so gut es eben geht. Doch der Ukraine-Krieg stellt auch für das Gartenstadt-Projekt eine Herausforderung dar. Der Bauunternehmer hofft, dass ihm die langjährige gute Zusammenarbeit mit lokalen Handwerksbetrieben auch diesmal helfen wird. Derweil wächst und gedeiht die Gartenstadt weiter. Nach vielen Anfangsschwierigkeiten können ein paar Lieferengpässe zum Ende hin das Projekt wohl auch nicht mehr gefährden. Denn die Idee für die Gartenstadt geht bereits auf das Jahr 2017 zurück, als sich Munz das ehemalige Sägewerksareal hinter dem Bahnhof sicherte. Im Januar 2018 stellte er das Bauvorhaben erstmals dem Gemeinderat vor. Doch bis es endlich losgehen konnte, musste noch vieles geklärt werden. Insbesondere die Nähe zur Kandertalbahn erforderte immer wie-

Fotos: Alexandra Günzschel der neue Gutachten. Nicht jeder hatte seinerzeit Verständnis dafür. ANZEIGE

Munz geht mit einem gewissen Anspruch an seine Projekte heran und will auch Extras bieten. Das beste Beispiel dafür in der Gartenstadt ist die kleine Fußgängerbrücke vom Quartier über die Kander zum nahe gelegenen Hieber-Markt – ein Mehrgewinn für die Bewohner.

Bauunternehmer Alfred Munz ist sichtlich stolz auf seine Gartenstadt.


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

8

Jede Menge Leben Vereinslandschaft | „Waieland“ bietet viel Inzlingen (rom). Die Gemeinde im Schatten des St. Chrischona, auch als „Waieland“ bekannt, ist mit rund 2500 Einwohnern genau in der Mitte der Tabelle, sortiert man die Städte und Gemeinden im Landkreis Lörrach nach Einwohnern. Im Vergleich zu den Nachbarn Riehen, Lörrach, Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen wirkt Inzlingen wie ein kleiner Ortsteil. Doch ein Blick auf die große und vielseitige Vereinslandschaft zeigt: Da ist Leben auf dem Land. Viele historische Gebäude schmücken den alten Grenzacher Ortskern um das Rathaus.

Foto: Rolf Rombach

Archäologie und Chemie

Infrastruktur | Grenzach-Wyhlen entwickelt sich zum Industriestandort Seit dem 1. Januar 1975 bilden die beiden Orte Wyhlen und Grenzach eine Doppelgemeinde. Sie ist inzwischen die größte Gemeinde im Landkreis Lörrach mit rund 15000 Einwohnern. n

Von Rolf Rombach

Grenzach-Wyhlen. In den kommenden Jahren wird sich dieser Wert noch erhöhen, befindet sich mit dem Neubaugebiet Kapellenbach Ost im Ortsteil Wyhlen immerhin das größte Neubauprojekt im Kreis. Aus Rheinfelden kommend, ist die Großbaustelle an der Bundesstraße ein entsprechender Blickfang. Von Basel her begrüßt im Westen der Gemeinde der imposante Hornfelsen mit dem südlichs-

ten Weinberg Deutschlands die Reisenden. Um Besucher und Einheimische besser über die Region zu informieren, hat die Gemeinde eine Tourist-Info im Grenzacher Rathaus angesiedelt. Dort gibt es Tipps für interessante Orte und Veranstaltungen. Unter anderem befindet sich auf der Grenzach-Wyhlener Gemarkung der südlichste Punkt Baden-Württembergs, der mit einer überdimensionalen Stecknadel am Rheinufer markiert ist.

Bus fährt über Grenze

Mit eigenem Hallen- und Freibad, zwei Grundschulen, einer Realschule und dem Lise-Meitner-Gymnasium stellt die Gemeinde eine große Infrastruktur bereit. Zudem betreibt sie mit Kooperationspartnern eine nach Basel grenzüberschreitende Busli-

nie, die größtenteils im 15-Minuten-Takt auf der Bundesstraße durch die Gemeinde fährt und die fehlenden morgendlichen Zugverbindungen der Hochrheinbahn kompensiert.

International beachtet

Mehrere chemische Betriebe mit Forschungs- und Produktionseinrichtungen sind wichtige Arbeitgeber und haben aus dem landwirtschaftlich geprägten Ort einen international beachteten Industriestandort gemacht, weshalb Grenzach-Wyhlen entgegen dem bundesdeutschen Trend weiter wächst. Daher werden seit Jahren die Betreuungseinrichtungen für Kinder ausgebaut. Neben einem Betriebskindergarten gibt es einen Waldkindergarten sowie die klassischen Einrichtungen in kirchlicher oder kommunaler

Trägerschaft. Dazu ergänzen Vereine und Tagesmütter das Betreuungsangebot. Für die Urlaubszeiten unterstützen weitere Vereine die Familien durch ihre Beteiligung am Ferienprogramm, welches das Jugendreferat mit dem Förderverein Kinder, Jugend und Kultur organisiert.

Sieben Sportvereine

Ob als Träger der Kita „Mäuslehäusle“, in Form des Fördervereins zu Gunsten des historischen Wasserschlosses, zur Leibesertüchtigung in einem der sieben Sportvereine, sozial und kulturell – die Inzlinger sind gerne in der Gemeinschaft aktiv. Dem steht auch Bürgermeister Marco Muchenberger in nichts nach, ist er selbst in vielen Vereinen seit Jahrzehnten Mitglied. Dabei steht Inzlingens Vereinswelt auch für exotischere Bereiche wie den „Aquaria-

nern“, die sich sowohl dem heimischen Aquarium als auch einem Inzlinger Biotop verschrieben haben.

Erfahren in Bundesliga

Die Bahnengolfer sind sogar Bundesliga-erfahren und konnten schon internationale Medaillen einfahren. Musikalisch zeigt sich Inzlingen mit der Guggemusik „Schlösslisymphoniker“, dem Kirchenchor, dem Harmonika-Club und dem Musikverein ebenfalls sehr vielseitig. Dabei stoßen gerne auch Menschen von außerhalb in die Inzlinger Vereinswelt hinzu. Oder ehemalige Inzlinger sind weiterhin ihrem Heimatverein treu. Der Name „Waieland“ kommt übrigens vom traditionellen Fest des Musikvereins, das seit 1951 immer im September gefeiert wird. Die Idee hierzu entstand 1938, wie der Musikverein in seiner Chronik verrät. Anfangs kamen die Waien noch von den Musikerfrauen, inzwischen unterstützt die örtliche Bäckerei die mehrtägige Großveranstaltung unweit des Wasserschlosses.

Spuren der Vergangenheit

Dennoch bleibt die Gemeinde mit der Vergangenheit verbunden. Scherzhaft heißt es: Hier muss erst der Archäologe befragt werden, bevor das Bauamt entscheidet. An unzähligen Stellen befinden sich Spuren aus der Vergangenheit. Einzelne Funde bis hin zu Brunnen, Mauern und Grabfeldern sind verzeichnet. Seit 1986 gibt das Museum „Römervilla“ einen Einblick in das Alltagsleben vor rund 2000 Jahren.

Das Inzlinger Wasserschloss

Foto: Rolf Rombach

100 Jahre Stadtrecht

Jubiläum | In Rheinfelden steht eine Reihe von Feiern an

Erfolgreich werben mit Sonderbeilagen in Ihrer Tageszeitung. e.mail: anzeigen@verlagshaus-jaumann.de www.verlagshaus-jaumann.de

Rheinfelden (rom). Aus vielen Dörfern am Hochrhein und auf dem Dinkelberg hat sich die große Kreisstadt Rheinfelden entwickelt. Ihren Ursprung hat sie im Bahnhof „Bei Rheinfelden“, der 1856 in Betrieb ging und mit dem die Schweizer Schwesterstadt gemeint war. Dem Bau des ersten Flusskraftwerks Europas zwischen 1894 und 1898 folgte schnell die Industrie und damit verbunden eine Siedlung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zur Doppelgemeinde Nollingen-Badisch-Rheinfelden, was später zur Gemeinde Rheinfelden umbenannt wurde, da der neue Ortsteil Nollingen in Sachen Einwohnerzahl bald überholte. Nach dem Beitritt Warmbachs 1921 folgte ein Jahr später die Verleihung der Stadtrechte, was 2022 entsprechend groß gefeiert wird. Mit der Kreisreform der 1970er Jahre wurde Rheinfelden zur „großen Kreisstadt“ und der Rathauschef zum Oberbürgermeister. Die bisherigen Bürgermeister Albert Rufle (Herten) und Paul Rombach (Minseln) wurden zu Beigeordneten des neuen Oberbürgermeisters Herbert King. Dieser war von 1948 bis 1988 Stadtoberhaupt Rheinfeldens. Sein Nachfolger Eberhard Niethammer brachte es auf 24 Amtsjahre. 1979 wurde das neue Rathaus bezogen, wo mit Klaus

Eberhardt der dritte Oberbürgermeister sitzt.

Buntes Programm

Das Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. Bei der Volkshochschule und ihren Partnern gibt es Vorträge über die Stadtgeschichte. Im Bürgersaal treten Kabarettisten auf. Am 22. Mai präsentieren sich die Sportvereine, im Juni folgt eine Festwoche auf Schloss Beuggen mit zahlreichen Konzerten. Für den 17. Juli soll ein „Langer Tisch“ von der Karlstraße bis zum Oberrheinplatz dazu einladen, sich zu treffen und zu unterhalten.

Das Rathaus in Rheinfelden

Neben dem gemeinsamen Essen und Trinken sollen Tischkünstler für Abwechslung sorgen. Für die älteren Mitbürger ist ein Bürgerheimfest am 23. Juli im Wiesengärtle geplant. Mit einer Leistungsschau präsentiert sich das Gewerbe am 10. und 11. September. Ausklingen wird das Programm mit dem Jubiläumsball am 19. November. Zur finanziellen Unterstützung der Veranstaltungen wurde bereits im vergangenen Jahr ein Förderverein ins Leben gerufen. Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.100-jahre-rheinfelden.de.

Foto: Rolf Rombach


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

LANDKREIS LÖRRACH In Steinen startet bald wieder die Badesaison Steinen (mm). Bald ist auch in Steinen wieder Badesaison. Das Freibad öffnet laut dem neuen Betreiber Christian Rieger am Sonntag, 15. Mai. Es sei alles für den Betrieb vorbereitet. Eine Schwenktür für den Einlass sei bereits installiert worden, sagt Rieger. Die meisten Arbeiten seien schon erledigt worden. Auch die Mitarbeiter für das Freibad stehen schon fest. Rieger ist Geschäftsführer der Firma Badewasser Service aus Ringsheim. Diese betreibt ein Freibad in Kippenheim und weitere Bäder im Freiburger Raum. Weitere Standbeine sind die Personaldienstleistung für Schwimmbäder und der Service sowie der Einbau von Schwimmbecken und den dazugehörigen Anlagen. Im vorigen Jahr habe er der Gemeinde seine Dienste angeboten, Anfang dieses Jahres hätten die Verhandlungen begonnen, sagt Rieger. Ihn reize, dass das Steinener Freibad so familiär sei. Das passe „gut zu uns als Firma“. Das Engagement seiner Firma sei auf längere Zeit angelegt, sagt Rieger. Dabei sei auch der Förderverein des Schwimmbads ein wichtiger Partner, der auch in der Vorbereitungszeit mit angepackt hat. Als Öffnungszeiten sind aktuell 9 bis 20 Uhr vorgesehen. Ein Frühschwimmen ist angedacht, aber darüber werde noch mit der Gemeinde gesprochen, legt Rieger dar.

9

Ein moderner Schulcampus Sonnenschirme spenden bald Schatten auf dem Hof der Wiesentalschule

Der Bildungs- und Betreuungscampus ist das bedeutendste Bauprojekt der vergangenen Jahre in Maulburg. „Der Neubau ist abgeschlossen, mit der Sanierung der alten Hauptschule sind wir auf der Zielgeraden“, teilt Bürgermeister Jürgen Multner auf Anfrage mit. Nun werde noch überlegt, einen Aufzug für die Grundschule zu installieren. Hier untersuche man gerade, ob sich die technische Anlage, die Barrierefreiheit herstellen soll, rechtfertigen lasse. n

Das Steinener Freibad öffnet wieder am Sonntag, 15. Mai. Archiv-Foto: Harald Pflüger

Nummer 93

Neubau der Schule wurde im Juni 2019 in Betrieb genommen. Zum Campus gehört auch eine Kita, deren Betrieb Anfang 2020 startete.

Sonnenschirme für den Schulhof

In dem Neubau befinden sich auch die Räume der Arbeiterwohlfahrt, die nachmittags Kinder und Jugendliche betreut.

Ein großes Manko derzeit ist der gepflasterte Schulhof. Bei warmen Wetter ist es unerträglich, sich dort aufzuhalten. Auch für dieses Problem wurde eine Lösung gefunden. Vier fünf mal fünf Meter große Sonnenschirme, unter denen auch einige Personen sitzen können, sollen demnächst auf dem Schulhof Schatten spenden. Das entschied der Gemeinderat in seiner jüngsten Sit-

zung. Auch Bäume werden noch gepflanzt. Der rückwärtige Bereich des Campus-Gelände kann ebenfalls als Pausenort genutzt werden. Er wurde im Zuge der Baumaßnahmen erweitert. Der Bildungscampus wird allseits als gelungene Baumaßnahme gewürdigt. Auch die Ausstattung stimmt und genügt modernen Anforderungen. Digitale Tafeln ersetzen die rechteckigen

Untergründe, auf denen mit Kreide geschrieben wurde. Rudolf Schick, Leiter des Staatlichen Schulamtes Lörrach, bezeichnete die Einrichtung bei einem Besuch Ende März als „Leuchtturmschule“, die sich durch ein motiviertes Lehrerkollegium und eine vorbildlich umgesetzte Digitalisierung auszeichne. Die Wiesentalschule besuchen 460 Kinder und Jugendliche.

Von Christoph Schennen

Maulburg. Herzstück des Campus ist die Mensa, die in dem Neubau untergebracht ist. Sie ist von außen her einsehbar. Der Altbau wurde bis März 2022 in zwei Bauabschnitten umgebaut. Die Wiesentalschule erhielt durch den Umbau sieben neue Klassenzimmer, Räume, in denen die Grundschüler betreut werden, Gruppenräume und ein Lernatelier. Der alte Hausmeisterraum wurde abgerissen, was eine Erweiterung der Aula ermöglichte. Der

Der Bildungs- und Betreuungscampus an der Wiesentalschule ist ein bedeutendes Bauprojekt für Maulburg.

Fotos: Schennen


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

10

Im Langenauer Baugebiet „Stalten“ soll ein Mehrgenerationen-Projekt entstehen.

Foto: Ralph Lacher

Mehrere Generationen unter einem Dach Projekt | Stadt sucht Investoren für Mehrgenerationwohnen im Neubaugebiet „Stalten“

Die Wohn- und Lebensform „Mehrgenerationenhaus“ zeigt bundesweit steigende Nachfrage. Nun hat auch die Stadt Schopfheim ein solches Projekt auf den Weg gebracht. n

Von Ralph Lacher

Schopfheim-Langenau. Das Konzept, bei dem Menschen unterschiedlicher Altersgruppen gemeinsam unter einem Dach leben und dabei so-

wohl über gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen als auch private Rückzugsräumen verfügen, legt den Schwerpunkt auf Gemeinschaft und ein soziales Miteinander. Nach den Worten von Stadtplaner Peter Egi ausführt, hat die Stadt im Neubaugebiet „Stalten“ inl Langenau zwei größere Grundstücke für das Mehrgenerationenwohnen reserviert. Die Anregung zu diesem Projekt kamen sowohl aus der Bürgerschaft als auch aus

Der Kinderspielplatz im Neubaugebiet ist schon da. Foto: Petra Martin

dem Ortschaftsrat des Teilorts. Geplant ist seitens der Stadt, Bauherrengemeinschaften für das Projekt aufzutun. Diese sollen dann die Grundstücke erwerben und anschließend in Eigenregie die beiden Gebäude planen und realisieren. Wie Peter Egi auch im Ortschaftsrat und bei ersten Vorstellungsterminen für die interessierte Öffentlichkeit erläuterte, sollten diese beiden Mehrgenerationen-Gebäude jeweils sechs Wohneinheiten über zwei Vollgeschosse umfassen. Wie der Stadtplaner weiter sagt, wären in den beiden Gebäuden dann neben den Wohnräumen, die natürlich auf die altersbedingt unterschiedlichen Bedürfnissen zugeschnitten sein sollten, Gemeinschaftsräume vorgesehen. Auch das gemeinsame Nutzen eines Gemüsegarten und weiterer Grünanteile bis hin zum E-Car-Sharing könnte man sich bei den Stadtplanern vorstellen. Für solche Projekte gebe es staatliche Förderung, so dass

private Bauherrengenossenschaften genauso zum Zuge kommen könnten wie Architekten oder Investoren aus dem Immobiliensektor. Aktuell hat die Stadt nach Egis Angaben 16 Investoren mit teilweise sehr unterschiedlichen Vorstellungen auf einer Art Warteliste. Es gebe von städtischer Seite her keinerlei Vorgaben und keine Einschränkungen, wie die Investoren das Projekt angehen sollen. „Wir sind vollständig offen für jede Art von Konzept“, so Peter Egi. Zum Zeitplan für die Umsetzung des Projekts erklärt der Stadtplaner, dass es zwei stark frequentierte Informationsabende bereits gab. Am 20. Mai wird es des Weiteren die Möglichkeit für Interessierte geben, gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitern

»

„Wir sind vollständig offen für jede Art von Konzept“.« tern im Freiburger Raum eine dort bereits seit längerem erfolgreich betriebene Mehrgenerationen-Wohnanlage zu besuchen. Dabei werde man, so der Stadtplaner, vom verantwortlichen genossenschaftlichen Investor interessante Informationen erhalten und diese dann in weitere Vorstellungsrunden in Schopfheim einfließen lassen.

n KURZINFO www.schopfheim.de/mehrgenerationsprojekt

Am Ortseingang des Schopfheimer Teilorts Langenau soll das Mehrgenerationenprojekt entstehen. Repro: Ralph Lacher


Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

Eine Ecke mit Zukunft

23. April 2022

LANDKREIS LÖRRACH

Nummer 93

11

Blick in ein Abteil der Gemeinschaftsunterkunft.

„Es gibt regelmäßig Zu- und Abgänge“

Fotos: Gerald Nill

Flüchtlinge | In Schönau haben Helfer ehrenamtlich die Buchenbrandhalle als Gemeinschaftsunterkunft hergerichtet Von einer großen Welle der Hilfsbereitschaft war Anfang des Monats die Rede, als Landrätin Marion Dammann die Gemeinschaftsunterkunft der alten Buchenbrandhalle in Schönau besuchte. Dort besteht Platz für rund 100 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. n

Von Gerald Nill

Schönau. Das Landratsamt arbeite mit Hochdruck daran, vor allem Mütter und Kinder in freien Wohnraum oder private Unterkünfte zu vermitteln, versicherte Dammann beim Ortstermin. Derzeit sind rund 40 Personen in der Buchenbrandhalle untergebracht, die Zahl wechselt ständig. Von den zunächst 100 Geflüchteten haben mehr als 50 eine Wohnung bezogen. „Die Gemeinschaftsunterkunft Schönau ist nur als vorübergehende Unterkunft gedacht, in der vor allem Menschen übergangsweise untergebracht

Erfolgreich werben mit Sonderbeilagen in Ihrer Tageszeitung.

werden, die uns von der Landeserstaufnahmestelle zugewiesen werden“, teilt das Landratsamt auf Anfrage mut. „Hier gibt es also regelmäßige Zu- und Abgänge“, so Sprecher Torben Pahl. Die Geflüchteten, die die Gemeinschaftsunterkunft Schönau verlassen, werden aktuell überwiegend in privaten Wohnraum im gesamten Landkreis vermittelt. „Die Kinder sind spitzenmäßig erzogen“, macht der Hausmeister des Buchenbrand-Komplexes, Simon Sturmhöfel, den Geflüchteten aus der Ukraine ein dickes Kompliment. Nie gebe es Streit unter den Kindern, alles werde geteilt, und die Eltern, zumeist nur die Mütter, müssten nicht eingreifen. Das ist es, was sich Landrätin Dammann wünscht: „Die Menschen müssen nach ihrer Flucht erst Mal zur Ruhe kommen.“ Sie dankte dem Schönauauer Bürgermeister Peter Schelshorn für das Angebot, die alte Sporthalle zur Verfügung zu stellen, die durch die tatkräftige, ehrenamtliche Unterstützung von DRK, THW und Feuerwehr

„Heimleiter“ Robert Thömmes im Gespräch mit Landrätin Marion Dammann, die die Unterkunft kurz nach ihrer Inbetriebnahme besichtigte. in Windeseile in eine Gemeinschaftsunterkunft mit Abteilen umfunktioniert worden war. Freilich hat es am Anfang geklemmt. Da gab es nur eine Waschmaschine, die rund um die Uhr lief. Inzwischen sind es acht. Kindersachen werden eben eher wieder schmutzig. Und da waren die völlig unterschiedlichen Essgewohnheiten. Dass Essig und Curry nichts für ukraini-

sche Mägen ist, dass die Geflüchteten lieber Suppe als Sandwich essen, das mussten die Helfer in Schönau erst lernen. „Wir müssen diese Hallen als Zwischenstation in Anspruch nehmen“, sagte Dammann beim Rundgang und Blick in die spartanischen Abteile. „Wir können nicht auf einmal so viel freien Wohnraum und private Unterkünfte anbieten“, er-

klärte sie. Die Behörde müsse die angebotenen Räumlichkeiten zunächst inspizieren, bat sie um Verständnis. Und: auch das Landratsamt werde nicht von der Pandemie verschont, so dass es personelle Engpässe gebe. In einem sichtlich bewegten Statement dankte Bürgermeister Peter Schelshorn insbesondere den Einsatzleitern Simon Reding, DRK, Markus

Stibi, THW, sowie Jürgen Bianchi, Feuerwehr: „Ich bin erschüttert, dass es Krieg geben muss“, sagte er. Und: „Von der Hilfsbereitschaft im Oberen Wiesental bin ich überwältigt.“ Eine der Helferinnen ist Caroline Bruck-Santos, die bestätigte: „Der Helferkreis ist wieder auf 100 Menschen angewachsen, die gerne anpacken möchten.“ Im oberen Wiesental gebe es eine große Spendenbereitschaft, eine Kleiderkammer sei inzwischen gut ausgestattet, was gut sei, weil manche Geflüchtete „nur mit dem T-Shirt am Leib“ gekommen seien. Es gebe eine hohe Fluktuation in der Buchenbrandhalle, viele Geflüchtete versuchten, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Bruck-Santos: „Es ist klar, dass Schwangere oder Mütter mit Babys nicht lange hier bleiben können.“ Positive Beispiele berichtete am Rande der Hausmeister der Halle, Simon Sturmhöfel. Eine Ukrainerin mit guten Sprachkenntnissen habe bereits einen Job und eine Wohnung in Todtnau gefunden.


Eine Ecke mit Zukunft

Sonderbeilage - Die Oberbadische - Markgräfler Tagblatt - Weiler Zeitung

23. April 2022

Nummer 93

LANDKREIS LÖRRACH

12

Weg mit den Zigarettenkippen Umwelt | Bürgerverein ruft zu einer besonderen Aktion auf / Sammeltrupps sind in der Innenstadt unterwegs Zu einem Aktionstag zum Sammeln von Zigarettenkippen und anderem Unrat im Bereich der Zeller Innenstadt ruft der Zeller Bürgerverein auf. Zell. Heute, Samstag, 23. April, werden mehrere Sammeltrupps von 9 bis 12 Uhr unterwegs sein, um in verschiedenen Straßenabschnitten und Plätzen Zigarettenkippen, Abfall und Unrat aufzusammeln. Mit dieser Aktion, die von der Stadt Zell unterstützt wird, soll das Zeller Städtli für den Frühling herausgeputzt werden. Parallel zu dieser Aktion wird der Bürgerverein vor dem „Schmidts Markt“ einen Informationsstand haben, wo über das Umweltproblem von unachtsam weggeworfenen Zigarettenkippen informiert wird. Seit Sommer letz-

ten Jahres können sich Raucher ihrer Zigarettenkippen an über 20 speziellen Behältern in der Zeller Innenstadt entledigen. Große Sammelbehälter, in denen die zu Hause, in Betrieben oder bei Veranstaltungen gesammelten Zigaretten rund um die Uhr abgegeben werden können, stehen seit Februar vor „Schmidts Markt“ und vor dem städtischen Werkhof. Diese werden zwischenzeitlich gut angenommen, und die ersten gesammelten Zigarettenkippen sind bereits einem speziellen Recyclingverfahren zugeführt und bei der Herstellung von Kunststoffartikeln verarbeitet worden. Am Infostand des Bürgervereins werden kleine, vom Edeka-Schmidts-Markt gesponserte Kippensammeldosen für die Hosen- oder Handtasche verteilt, die aus Achtlos weggeworfene Kippen. Foto: Pixabay

Hier können größere Mengen von trockenen Zigarettenkippen entsorgt werden: Die Kippensammler stehen vor „Schmidts Markt“ und vor dem Werkhof in Zell. Foto: Uli Merkle

einem Material bestehen, in dem auch Zigarettenkippen verarbeitet wurden. Bei der Sammelaktion im Städtli werden weggeworfene Zigarettenkippen getrennt von anderem Unrat gesammelt und auch der sachge-

rechten Entsorgung zugeführt. Leider sei ein Recycling nur möglich, wenn die Kippen trocken sind, informiert der Bürgerverein. Deshalb bittet der Bürgerverein auch darum, nur trockene Zigarettenkippen in die Sam-

melbehälter zu werfen. Der Bürgerverein hofft darauf, dass möglichst viele Helfer an dieser Aktion teilnehmen. Vor allem Mitglieder von Vereinen und Institutionen, die in den letzten Jahren vom Bürgerverein finan-

ziell unterstützt wurden sind, sind zum Helfen aufgefordert. Treffpunkt ist heute, Samstag, 23. April, um 8.45 Uhr am Zeller Bahnhof. Werkzeuge und Sammelbehälter stellt der städtische Werkhof.

„Startschuss“ zum neuen Projekt war der symbolische erste Spatenstich. Foto: Hans-Jürgen Hege

Eine 3,4 Millionen-Investition Baubeginn | Spatenstich fürs neue Dorfgemeinschaftshaus Kleines Wiesental-Wieslet (hjh). Nach der Vergabe erster Rohbau- und Holzarbeiten fiel mit dem Spatenstich auf dem Gelände hinter der Wiesleter Kita der Startschuss zum Bau des Dorfgemeinschaftshauses. Für das neue Gebäude hat die Gemeinde Kleines Wiesental insgesamt 3,4 Millionen Euro veranschlagt. Zusammen mit Vertretern des Architekturbüros Schaudt und Mitarbeitern der am Bau beteiligten Firmen spuckten sie in die Hände, griffen zu den Spaten und „stachen“ zu. Vielleicht drückten sie damit auch symbolisch aufs

Gaspedal. Denn es drohen, so Bürgermeister Gerd Schönbett und Planer Riesterer, weiter deftige Preissteigerungen von acht bis zwölf Prozent aufs Material. Einen ersten Eindruck davon musste die Gemeinde bereits nach der ersten Auftragsvergabe verdauen, bei der sich herausstellte, dass trotz einiger Einsparungen bei der Behandlung des Bodenaushubs und zwei Fast-Punkt-Landungen bei den Kosten für die Sanitär- und die Elektroinstallation erhebliche Überziehungen der Ansätze zu beklagen waren. Gerd Schönbett versicherte, dass die Erhöhungen noch

zu stemmen seien. Über einen Fertigstellungstermin allerdings wagte er keine Prognose. Zu sehr hänge alles davon ab, ob die Materialien, vor allem das Holz, pünktlich oder wenigstens zeitnah geliefert werden können. Gerade beim Holz zeichnen sich aber Verzögerungen ab. Ob dann Schönbetts Wunsch, das Neujahr 2024 in der neuen Halle feiern zu können, in Erfüllung geht, steht derzeit nur in den Sternen. Aktuell gibt man sich recht bescheiden: „Wir hoffen, dass der Rohbau bis Ende dieses Jahres steht“, hieß es beim Spatenstich.