Handwerkerbeilage 2024

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Motor der Wirtschaft www.verlagshaus-jaumann.de Sonderbeilage, Donnerstag, 29. Februar 2024
Handwerk

Vorneweg

Ehrlich und zuverlässig

Handwerk ist mehr als ein Business, liebe Leserinnen und Leser. Handwerk ist Leidenschaft. Das merkt sofort, wer in der Region mit den Meistern, Gesellen und Azubis ins Gespräch kommt. Die Handwerkerinnen und Handwerker sind in der Regel mit Herzblut bei der Sache, sei das Bad oder Beton, Teig oder Tragwerk.

Die Handwerksbetriebe im Landkreis berichten überwiegend von einer stabilen Geschäftslage. Grund dafür ist teilweise auch die Firmenphilosophie der handwerklichen Unternehmer und ihrer Mitarbeiter: Konsequent und durchgängig gut arbeiten. Lösungen finden. Probleme angehen und aus der Welt schaffen. Seriös, fair, ehrlich und zuverlässig sein - vom ersten Beratungsgespräch bis hin zur Reparatur. Ordentliche Beratungsgespräche führen und dem Kunden etwas zeigen, vorführen, damit „der Kunde es auch fühlt“, wie ein Metallbauer meint. Nicht zuletzt: Auch nach der Handwerksleistung oder dem Verkauf weiter für die Kunden da sein.

Keine Frage, nicht überall ist die Situation rosig. Die Lage am Bau ist 2024 so herausfordernd wie seit Jahren nicht. Doch es gibt Anzeichen für eine Besserung. „Wir sind stabil durch diese Baukrise gekommen“, verbreitete die Bundesbauministerin bei der Beratung ihres Haushalts im Bundestag Ende Januar Zuversicht - was freilich ihr Job ist. Doch in der Tat gehen die Baupreise allmählich zurück, dürften die Zinsen im Laufe des Jahres noch etwas weiter sinken. Das wird dafür sorgen, dass Häuslebauer und Käufer dann auch wieder mehr Hypothekendarlehen in Anspruch nehmen und so zu mehr Aufträgen am Bau führen.

Auch in anderen Bereichen des Handwerks dürften die zurückgehende Inflation und das wiederkehrende Verbrauchervertrauen für Aufschwung sorgen. Darüber hinaus bleiben sämtliche Arbeiten und Dienstleistungen wichtig, die Klimaschutz und Klimaanpassungen voranbringen. Wenn es gelingt, den Arbeits- und Fachkräftemangel zu beheben, und wenn die Politik an den richtigen Stellschrauben dreht, kann das Handwerk weiter boomen, der Mittelstand einmal mehr zum Motor für die Konjunktur werden und so die gesamte Wirtschaft nach oben ziehen.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, in der nächsten Zeit einen Handwerksbetrieb beauftragen möchten, können Sie in diesem Heft zahlreiche empfehlenswerte Adressen entdecken. Sie finden zudem Tipps, Anregungen und Inspirationen für die Modernisierung und Sanierung in den eigenen vier Wänden, für den geplanten Neubau, für die Gestaltung eines modernen und behaglichen Zuhauses wie auch für innovative Lösungen im Betrieb. Ebenso lohnt es sich für Stellen- und Ausbildungsplatzsuchende, im Heft zu blättern. Nach wie vor suchen viele Unternehmen Fachkräfte. Nicht zuletzt informiert unser Heft über neue und geänderte Gesetze und Fördermöglichkeiten - damit Sie bei Ihrem Bau- oder Umbauvorhaben bares Geld sparen können. DIE REDAKTION

Sie finden in dieser Ausgabe:

Architekten....................12

Außenanlagen...............16-17

Bad.................................42, 44-45

Bäcker............................54

Bauelemente.................28-30

Bautenschutz................48

Bautrocknung...............27

Betonbau.......................23-25

Blechner........................42, 44-45

Bodenleger....................20-21

Dachdecker....................49

Druck..............................51

Elektro............................32-33

Energieversorgung.......50

Fahrrad..........................10

Fassadenbau.................43

Fenster...........................28-30

Fliesenleger...................18-19

Förderung......................24-25, 30, 40

Garten............................16-17

Gerüstbau......................49

Gipser.............................27

Glaser.............................28-30

Grafik.............................51

Heizung..........................42, 44-45

Hoch- und Tiefbau........23-25

Hörgeräteakustiker.......53

Ingenieure.....................12

Innenausbau..................34-36

Kfz-Handwerk................4-9

Klempner.......................42, 44-45

Klima................................42, 44-45

Küchen.............................34-36

Maler.................................26

Markisen..........................28-30

Maurer..............................23-25

Metallbau.........................37-39, 43

Metzger............................55

Motorrad..........................10

Natursteine......................15

Ofenbau...........................46-47

Optiker.............................53

Orthopädietechnik..........52

Partyservice/Catering.....55

Raumausstatter...............22

Recht................................11

Recycling.........................50

Rollladen..........................28-30

Sanitär..............................42, 44-45

Schlosser.........................37-39, 43

Schreiner..........................34-36

Sicherheitstechnik..........31

Sonnenschutz.................28-30

Steinmetz.........................15

Steuer...............................11

Treppen............................34-36

Trockenbau......................27

Türen................................34-36

Versicherung...................11

Werbung...........................51

Wintergarten....................37-39

Zimmerer..........................40-41

Impressum

Die große Handwerksbeilage 2024

Sonderbeilage des Verlagshauses Jaumann

Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt, Weiler Zeitung

Redaktion und Gestaltung: Veronika Zettler

Verantwortlicher Redakteur: Marco Fraune

Koordination/Titelseite: Oliver Hoffmann

Anzeigen: Thomas Mayer

Beratung und Verkauf: Kai-Uwe Birk, Elke Tirelli, Darius Wesolowski

Druck: Druckzentrum Südwest, Villingen-Schwenningen

· Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 2
Handwerk 2024 Sonderbeilage

Optimistischer Ausblick

„Wir stehen ganz gut da“, fasst Martin Ranz die wirtschaftliche Lage der zwölf Innungen in der Kreishandwerkerschaft Lörrach zusammen. Die Einschätzung des Kreishandwerksmeisters fußt auf soliden Daten, denn die Kreishandwerkerschaft befragt ihre Mitgliedsbetriebe halbjährlich. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage stammen von Mitte Januar. Knapp 60 Betriebe haben daran teilgenommen.

Die aktuelle Auftragssituation bewerten 65 Prozent der Betriebe mit sehr gut bis gut. Weitere 22,22 Prozent beurteilen sie als befriedigend.

„Das ist ordentlich“, bilanziert Martin Ranz. Lediglich drei Betriebe gaben der Auftragslage ein mangelhaft bis ungenügend.

Allerdings umfasst die Befragung nicht die reine Bauwirtschaft, wie Ranz betont, denn die Baugewerks-Innung Freiburg-MüllheimLörrach beispielsweise ist nicht Teil der Lörracher Kreishandwerkerschaft.

Wie weit sich die Krise im Wohnungsbau gewerkespezifisch auf die Betriebe in der Kreishandwerker-

Schreinermeister Martin Ranz aus Weil am Rhein (Foto links) ist Kreishandwerksmeister, Obermeister der Schreiner-Innung Lörrach und Präsident von Schreiner Baden. Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lörrach mit Sitz in der Lörracher Palmstraße 6 ist Daniel P. Herkommer (Foto rechts).

Kontakt: kreishandwerkerschaft.de, Telefon: 07621-422 36 60.

schaft auswirke, lasse sich wegen individueller Auftragsschwerpunkte und der besonderen Lage an der Grenze zur Schweiz nicht

pauschal sagen: „Da müssen wir abwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt.“

Die Materialpreise haben sich verteuert, „aber nicht

mehr so dramatisch, wie wir das gehabt haben“, sagt Ranz. 80 Prozent der Betriebe nannten eine Preissteigerung von 5 bis 15 Prozent.

Ausbildung im Fokus

Indes bleibt die Anwerbung von Auszubildenden und qualifizierten Fachkräften eines der wichtigsten Anliegen. Deshalb veranstaltet die Kreishandwerkerschaft im Herbst zum dritten Mal ihre eigene Ausbildungsmesse „Die Handwerk“ (siehe Bericht auf Seite 13).

63 Prozent der Unternehmen äußerten, nicht genügend Fachkräfte zu haben. Nach wie vor bildet die große Mehrheit der Handwerks-

betriebe aus: 87,04 Prozent sind es laut der neuen Befragung. 51,85 Prozent gaben an, noch Auszubildende zu benötigen.

Zum 31. Dezember 2023 gab es im Landkreis Lörrach in den Innungen 387 neueAusbildungsverträge, einen mehr als im Vorjahrwährend es in der Stadt Freiburg zehn weniger als 2022 waren. „Insoweit können wir mit unserer Lehrlingsstatistik recht zufrieden sein“, sagt Martin Ranz. Und der Umsatz? 37,04 Prozent haben mehr Umsatz gemacht als im Vorjahr. Bei 33,33 Prozent blieben die Umsatzzahlen unverändert. 29,63 Prozent verbuchten einen Umsatzrückgang.

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 ·Seite 3
Handwerk 2024
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Rasante Entwicklung

Horst Wagner vom Autohaus Wagner in Steinen ist Obermeister der Kfz-Innung Lörrach. Wir sprachen mit ihm über die Zukunft von Verbrennermotoren und Elektrofahrzeugen und über die Fachkräftegewinnung im Kfz-Handwerk.

Herr Wagner, kann ich als Verbraucher noch voller Vertrauen einen 40-Tausend-Euro Mittelklassewagen mit Verbrennermotor kaufen?

Horst Wagner: Eindeutig ja. Denn die sogenannten E-Fuels, also synthetisch hergestellten Kraftstoffe werden kommen und ein Weiterbetrieb der Fahrzeuge wird noch lange Jahre gewährleistet sein. Da E-Fuels aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden,

können sie in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden, ohne zusätzliche CO2-Emissionen zu erzeugen. Auch in diesem Bereich gibt es immer neue Entwicklungen. Das Bundeskabinett hat Ende November die Zulassung sogenannter paraffinischer Diesel als Reinkraftstoffe beschlossen. Damit können Dieselfahrer den Ausstoß von Klimagasen um bis zu 90 Prozent verringern. Besonders interessant sind hier die sogenannten HVO-Kraftstoffe. Das sind hydrierte Pflanzenöle, die auch aus Altölen und -fetten sowie anderen organischen Reststoffen hergestellt werden können - im Prinzip also aus Abfall. Allerdings sind die Produktionsmengen derzeit noch viel zu gering, um einen relevanten Teil des fossilen Diesels zu verdrängen. Nach Schätzungen wird die globale HVO-Produktion bis 2025 voraussichtlich 30 Millionen Tonnen überschreiten. Aber allein in Deutschland werden pro Jahr knapp 35 Millionen

Tonnen Diesel gebraucht.

Welche Zukunftschancen rechnen Sie dem Verbrenner noch aus?

Nach aktueller Gesetzeslage dürfen Verbrenner bis 2035 gebaut werden. Solange keine günstigeren E-Fahrzeuge angeboten werden, wird der Verbrenner bei den Kunden beliebt sein. Der Markt, sprich der Kundenwunsch, spielt da eine entscheidende Rolle. Bislang haben die Hersteller das produziert, was der Kunde will und was letztendlich der Markt aufnimmt. Viele Verbraucher sind auch bereit, für den Kraftstoff etwas mehr zu bezahlen, wenn sie damit zum aktiven Umweltschutz beitragen können. Aber sicherlich werden die Hersteller zweigleisig fahren für den deutschen Markt und den Überseemarkt. E-Autos können aufgrund der fehlenden Infrastruktur nicht überall auf dieser Welt gefahren werden.

Bekommt man auch nach

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Foto: Veronika Zettler Horst Wagner, Obermeister der Kfz-Innung.

2035 für den Verbrenner noch Teile?

Selbstverständlich. In der EU sind Hersteller dazu bis zu sieben Jahre nach Einstellung eines Modells verpflichtet. In Deutschland werden dem Kunden sogar zehn Jahre vom Autobauer garantiert. Auch hier gilt: Wenn ein Abnehmermarkt existiert, wird‘s auch gebaut. Ob hierzulande oder in China.

Die Bundesregierung hat die Förderung von E-Autos im Dezember 2023 beendet. Wie verkaufen sich aktuell E-Autos ohne Förderung?

Der Verkauf von E-Autos ist seit der gestrichenen Förderung massiv zurückgegangen. In unserem Haus liegt der Rückgang bei 60 bis 70 Prozent. Und der Verkauf von gebrauchten ElektroFahrzeugen geht gegen null. Zwar werden allmählich günstigere E-Fahrzeuge unter 30.000 Euro auf den Markt kommen, aber viele potenzielle Käufer warten jetzt erst einmal ab. Dagegen sind die Absatzzahlen bei den Verbrennern wieder gestiegen.

Was empfehlen Sie Kunden, die jetzt trotzdem vollelektrisch fahren wollen?

Da sich die Technik von EAutos noch rasant verändert, würde ich ein E-Auto für eine bestimmte Dauer leasen, sodass ich den Wagen am Leasingende zum vertraglich angesetzten Restwert problemlos zurückgeben kann.

Wie sieht es bei den HybridFahrzeugen aus?

Der Anteil ist klein, obwohl wieder sehr interessante Hybridmodelle produziert werden mit elektrischen Reichweiten bis 100 Kilometer. Anders gesagt: Die Hersteller brauchen verlässliche Vorgaben der Politik, um produzieren zu können. Um diese Vorgaben herum entstehen momentan viele neue, technisch interessante Konzepte. Was sich durchsetzen wird, entscheidet

dann der Kunde als Abnehmer.

Noch ein Wort zum Thema Fachkräftemangel.

Wie sieht die Lage im KfzHandwerk aktuell aus?

Auch im Kfz-Handwerk suchen wir dringend fähige Auszubildende und qualifizierte Fachkräfte. Zudem führt in unserer Ecke die Nähe zur Schweiz mit höheren Löhnen dazu, dass wir hier lohnmäßig mithalten müssen. Wir haben bei uns im Dreiländereck ein um 15 bis 20 Prozent höheres Lohnniveau als zum Beispiel in Mitteldeutschland.

Wie entwickeln sich die Ausbildungszahlen?

Im Kreis Lörrach hat die Kfz-Innung mit insgesamt 174 Auszubildenden in vier Lehrjahren von allen Handwerksberufen die meisten Auszubildenden, verteilt auf die Bereiche PKW, Nutzfahrzeuge sowie System- und Hochvolttechnik. Hinzu kommen drei Auszubildende in der Zweiradmechanik, sieben in der Motorradtechnik und 19 Land- und Baumaschinenmechatroniker. Im ersten Lehrjahr zählt die Innung 49 Auszubildende - eine deutlich gestiegene Zahl, denn im Durchschnitt hatten wir früher 35 Lehrlinge im ersten Lehrjahr.

Mit der aktiven Gewinnung

von Auszubildenden aus dem Ausland beschreiten Sie jetzt auch neue Wege.

Ja, wir haben seit Kurzem auch im eigenen Haus zwei junge Frauen aus dem Ausland in der Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin.

Nigar kommt aus Aserbaidschan und Ilham aus Marokko. Beide sind richtig gut und ein Glücksgriff für uns. Nigar will sogar Ausbildungsbotschafterin für unser Handwerk werden und Vorträge in Schulen halten.

Wie sieht es da mit den Sprachbarrieren aus? Auch da haben wir Glück. Nigar spricht fließend Deutsch und dazu noch vier weitere Sprachen, Ilham kam mit Sprachniveau B1 und verbessert sich rasant.

Wie funktioniert das eigentlich, Auszubildende und Fachkräfte aus dem Ausland anwerben?

Wir haben das mit der Agentur für Arbeit zusammen gemacht und das hat sehr gut funktioniert. Zunächst wird ein Formular der Agentur ausgefüllt, worauf wir dann 50 bis 70 Bewerbungen von Auszubildenden und Fachkräften bekommen. 90 Prozent davon aus dem Ausland. Sehr viele also. Trotzdem ist der bürokratische Aufwand enorm hoch, bis für ausländische Fachkräfte ein Zuzug möglich ist.

Beladen mit Weitsicht.

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Kfz-Handwerk Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 ·Seite 5
Foto: ProMotor /T.Volz 2023 waren 6,6 Prozent der Mechatroniker-Azubis Frauen.
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Info

Ausbildungszahlen steigen deutlich

Kfz-Ausbildungsbetriebe haben im Jahr 2023 wieder deutlich mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Der stärkste Autoberuf Kfz-Mechatroniker/-in verzeichnete bundesweit einen Zuwachs von 8,9 Prozent an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. In Baden-Württemberg lag der Zuwachs sogar bei 10,6 Prozent. In Zahlen: 3.015 neue Kfz-Mechatroniker haben in baden-württembergischen Meisterbetrieben einen Ausbildungsplatz gefunden. Auch der zweitstärkste Autoberuf „Automobilkaufmann/-frau“ gewinnt an Ausbildungsverhältnissen. Bundesweit ergab sich ein Plus von 7,2 Prozent, landesweit ein Anstieg um 12,4 Prozent. Insgesamt bildet das Kfz-Gewerbe bundesweit mehr als 93.000 junge Menschen in technischen und kaufmännischen Berufen aus. Unter den beliebtesten handwerklichen Ausbildungsberufen steht der Kfz-Mechatroniker mit einem Anteil von 23 Prozent ganz oben, gefolgt vom Anlagenmechaniker mit 16 Prozent und dem Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik mit 15 Prozent.

Benzin im Blut

Es gibt Babys, die „Auto“, „Töfftöff“ oder „Bulldogg“ sagen können, noch bevor sie das Wörtchen „Mama“ zustande bringen. Und manch einen lässt die Faszination von Benzingeruch und schnurrenden Motoren ein Leben lang nicht los. Mit einer Ausbildung in der Kfz-Branche können junge Motorliebhaber ihr Hobby zum Beruf machen.

Freilich hat sich das Ausbildungsbild in den vergangenen Jahren mehrfach gewandelt. Den rasanten Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik entsprechend ist aus dem Kfz-Mechaniker und dem Kfz-Elektriker der KfzMechatroniker geworden, der sich nicht nur um Motor, Kupplung oder Lichtmaschine, sondern auch um elektronische Steuerungs-, Navigations- und Sicherheitssysteme kümmert. Diagnose, Austausch und Nachrüstung spielen heute eine Hauptrolle. Um sicherzugehen, dass eine Kfz-Ausbildung den eigenen Vorstellungen entspricht, empfiehlt Horst Wagner, Obermeister der Kfz-Innung Lörrach, allen Interessierten ein Praktikum. Dort können Schüler zum einen Einblicke in das Handwerk und den betrieblichen

Foto:

Kfz-Betriebe haben im Jahr 2023 für den Ausbildungsberuf „Kfz-Mechatroniker/in“ 23.517 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, 8,9 Prozent mehr als 2022.

Alltag gewinnen, zum anderen können sich auch die Betriebe ein Bild von den

Info

Bei der Kfz-Ausbildung gibt es verschiedene Fachrichtungen wie PKW-Technik, Nutzfahrzeuge, Zweiradtechnik, System- und Hochvolttechnik sowie Karosserie- und Fahrzeugbautechnik.

Bewerbern machen und prüfen, ob sie für den Job geeignet sind. Laut Initiative Autoberufe finden 80 Prozent der Azubis in Kfz-Betrieben ihren Ausbildungsplatz über ein Praktikum. Und: Auszubildende, die bereits während eines Praktikums ihr Tätigkeitsfeld kennenlernen konnten, brechen ihre Ausbildung wesentlich seltener vorzeitig ab.

Info

Praktikumswochen Baden-Württemberg

Nach zwei erfolgreichen Vorjahren werden die Praktikumswochen BadenWürttemberg auch 2024 fortgeführt. Unter dem Motto „Neue Talente kennenlernen - 5 Tage, 5 Berufe, 5 Unternehmen“ schnuppern Schülerinnen und Schüler jeden Tag in ein anderes Unternehmen hinein. Unternehmen können festlegen, an welchen Tagen sie zu ihnen kommen sollen. Aktionszeiträume sind vom 11. März bis 5. April (einschließlich Osterferien) sowie vom 14. Oktober bis 1. November (einschließlich Herbstferien). Die Vermittlung der Tagespraktika zwischen Jugendlichen und regionalen Ausbildungsbetrieben erfolgt unkompliziert über die Plattform: https://praktikumswoche.de/regionen/badenwuerttemberg. Interessierte Unternehmen können sich registrieren und ihre Praktikumsangebote einstellen unter www.praktikumswoche-bw.de/unternehmen. Die Betriebe geben an, wann und für welche Berufsfelder sie Tagespraktika anbieten, anschließend bekommen sie von der Plattform Praktikanten vorgeschlagen.

Kfz-Handwerk Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 6
ProMotor/T. Volz

Apfelgrün, bitte!

Blau und Rot rutschen in der Beliebtheitsskala nach unten

Für welche Farbe entscheiden sich PkwKäuferinnen und -käufer in Deutschland?

Eine Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) macht eine neue Trendfarbe aus: Grün.

Für das Jahr 2023 gilt: Acht von zehn (78,7 Prozent) Autokäufer in Deutschland entscheiden sich für die Farben Grau/Silber, Schwarz oder Weiß. Insgesamt entfielen

diese Farbe. Noch 2006 favorisierten gerade einmal 1,6 Prozent der Käufer ein weißes Auto.

Nur einer von Tausend nimmt violett

in Grün sogar um 114 Prozent gestiegen.

Blau hat wie bereits 2022 Anteile einbüßen müssen (Minus 0,3 Prozentpunkte), doch noch immer entscheidet sich knapp jeder zehnte Autofahrende dafür (9,6 Prozent). Damit bleibt Blau die beliebteste bunte Farbe bei Neuzulassungen.

Bei den bunten Farben setzt sich der Trend zu Grün fort, der sich erstmals 2021 angedeutet hat. So belegt Grün 2023 erneut den dritten Platz unter den bunten Farben. Zwar macht Grün

drei.

Foto:CreativeCommonsCC0

konnte seinen Anteil beständig ausbauen: Im Jahr 2022

entschieden, im Jahr 2021 waren es 75,9 Prozent und im Jahr zuvor 75,8 Prozent. Die drei Farben belegen wie bereits 2022 die ersten drei Plätze.

Die beliebteste Pkw-Farbe bleibt Grau/Silber, das bereits seit 2015 ununterbrochen auf Platz 1 liegt. Fast jeder dritte Käufer entschied sich dafür (31,6 Prozent).

Allerdings: Noch im Jahr 2004 wählte beinahe jeder zweite Käufer (46,4 Prozent) Grau/Silber.

Gut jeder vierte Käufer (26,4 Prozent) entschied sich 2023 für Schwarz.

Auch Weiß auf Rang drei konnte seinen Anteil an den Zulassungen leicht steigern: Rund 538.800 Menschen –gut jeder fünfte Käufer (20,7 Prozent) – nahmen 2023

Bei den bunten Farben liegt, wie schon 2022, Rot auf Platz zwei (5,1 Prozent). Doch auch Rot verliert an Beliebtheit: Im Jahr 2019 lag der Anteil noch bei 7,2 Prozent,

lediglich 2,5 Prozent der Neuzulassungen 2023 aus (rund 66.000 Einheiten), der Blick auf die absoluten Zahlen zeigt jedoch einen Anstieg um 28,8 Prozent gegenüber 2022. Seit dem Jahr 2020 sind die Zulassungen

Info

Der Lack ist ab? Professionelle Betriebe für Karosseriebau und Fahrzeuglackierung schaffen Abhilfe - schnell (dank Trocknungskabinen), umweltfreundlich (unter anderem dank wasserbasierter Lacke) und in jeder Wunschfarbe. Wer dazu auch noch die Innenausstattung erneuern möchte, sollte sich an einen Sattlerbetrieb wenden, wo sämtliche Leder und Textilien professionell für den individuellen Traumwagen verarbeitet werden.

nimmt jedoch kontinuierlich ab. Seltenheitswert haben Gelb (0,9 Prozent), Orange (0,8 Prozent), Braun (0,6 Prozent) und Violett, das wie 2022 einer von 1.000 Autofahrenden wählte.

Kfz-Handwerk Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 7
Foto: ProMotor/T. Volz

Werkstätten sind gerüstet

Das Thema Hochvolttechnik hat enorm an Bedeutung gewonnen

Das abrupte Ende der staatlichen EAuto-Förderung im Dezember 2023 hat viele verunsichert und kam nach Ansicht des ADAC zu früh.

Neben dem Vertrauensverlust bedeute der Stopp des Umweltbonus für Käufer, die bereits ein Elektrofahrzeug bestellt hatten, teils erhebliche finanzielle Einbußen.

Positiv sieht der Mobilitätsclub, dass nach dem Wegfall der staatlichen Unterstützung der Markt in Bewegung geraten ist. Wer sich jetzt nach einem Elektroauto umsieht, sollte auch nach Rabatten Ausschau halten.

Geschult in Systemund Hochvolttechnik

Neben den mittlerweile zum Teil wieder ausgelaufenen Übernahme-Garantien der Hersteller für den entfallenen staatlichen Bonus bieten einige Marken inzwischen noch deutlich höhere Nachlässe an oder senken die Preise – für Dienstwagenfahrer ein nicht zu vernach-

lässigender Unterschied, wirkt sich ein niedrigerer Listenpreis doch positiv auf den zu versteuernden geldwerten Vorteil aus.

Wer sich ein elektrisches Fahrzeug oder einen Plugin-Hybrid anschaffen möchte, macht sich freilich auch Gedanken um Reparatur und Service. Indes: Das Kfz-Gewerbe ist gerüstet und qualifiziert seine Beschäftigten bereits seit 2010 in der Hochvolttechnik. Seit 2013 gehört sie zur Ausbildung beim Beruf des Kfz-

Mechatronikers. Tatsächlich dürfen an E-Fahrzeugen nur Mechatroniker arbeiten, die eine entsprechende Qualifikation haben - auch, wenn es nur um den Reifenwechsel geht.

Die meisten Autowerkstätten verfügen über Personal mit mindestens ElektroKenntnissen der Stufe 1S, das Arbeiten an nicht spannungsführenden und somit den meisten Teilen ausführen darf. Sind jedoch Arbeiten an der Hochvolttechnik erforderlich, müssen die

Mechatroniker gemäß Stufe 2S qualifiziert sein und wissen, wie man mit einer Autobatterie mit 400 Volt Gleichspannung umgeht oder ein Fahrzeug spannungsfrei schaltet - so wie alle ab dem August 2013 ausgebildeten Mechatroniker. Zusätzlich können sich Meisterbetriebe der Kfz-Innungen als eCar-

Info

Service-Betrieb registrieren lassen. Das Zusatzzeichen signalisiert Kunden, dass die Werkstatt über gut qualifiziertes Personal und die nötige Werkstattausrüstung für E-Arbeiten verfügt. Das gilt auch für Hybridfahrzeuge. Übrigens: Vor 27 Jahren stellte Toyota den ersten Prius vor.

Wenn‘s beim Parken kracht

Typische Bagatellunfälle sind schnell passiert – vor allem beim Ein- und Ausparken kommt es immer wieder zu Dellen und Kratzern am Auto. Touchiert man etwa einen Pkw auf dem Supermarktparkplatz, ist es laut Rechtslage notwendig, so lange am Auto zu warten, bis der Fahrer oder die Fahrerin des beschädigten Wagens wieder da ist. Zettel hinterlassen reicht nicht. Die Reparaturkosten zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Verursachers. Je nach Schaden können sogenannte Smart-RepairLösungen deutlich günstiger

sein als aufwendige Reparaturen. Repariert wird gezielt die beschädigte Stelle. So können Dellen mit moderner Spezialtechnik entfernt und kleinere Lackschäden mit der sogenannten Spot-Lackierung behoben werden. Auch kleinere Felgenschäden oder verkratzte Kunststoffstoßdämpfer können mit Smart-Repair-Techniken behoben werden. An der Windschutzscheibe lassen sich Steinschlagschäden außerhalb des Fahrersichtfelds mit Vakuumpumpe und Harzkleber reparieren. Erfahrene Karosseriebetriebe beraten Interessierte ausführlich.

Kfz-Handwerk Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 8
An Fahrzeugen mit Elektroantrieb dürfen nur Kfz-Mechatroniker mit entsprechender Qualifikation arbeiten. Foto: ProMotor/T.Volz

Professioneller Frühjahrscheck

Die warme Jahreszeit rückt wieder näher. Höchste Zeit, das Auto für die kommende Saison vorzubereiten. Mit Profiunterstützung wird jedes Fahrzeug im Nu sommerfit.

Streusalz, Frost und Schnee hinterlassen im Winter ihre Spuren am Wagen. Um Folgeschäden vorzubeugen, sollten Fahrzeugbesitzer ihr Auto einem umfassenden Fahrzeug-Check unterziehen. Wer sicherstellen will, dass der Wagen optimal funktioniert, lässt in der Kfz-Werkstatt einen professionellen Frühjahrscheck durchführen. Das frühzeitige Erkennen von Verschleißerscheinungen beugt Reparaturen vor und verlängert die Lebensdauer des Fahrzeugs. Sieben Tipps.

1. Autowäsche

Auto gründlich reinigen, am besten mit dem vollen Programm: Vorwäsche mit Aktivschaum, Haupt-, Unterboden- und Radwäsche, Heißwachs, Trocknen. Die Motorwäsche ist Sache der Werkstatt-Profis.

2. Schäden

Lack auf Schäden prüfen. Als Ergebnis winterlicher Fahrten auf Rollsplitt, Salz und Schnee kann der Lack angegriffen sein. Betroffene Stellen sollten umgehend ausgebessert werden. Andernfalls zeigen sich hier schnell sogenannte „Rostpickel“. Die Kontrolle der Beleuchtungseinrichtungen gehört ebenso zu einem Frühjahrscheck. Funktionierende Scheinwerfer, Bremslichter und Blinker tragen

maßgeblich zur Verkehrssicherheit bei.

3. Unterboden

Haben Bremsen, Auspuff, Stoßdämpfer, Achsen, Keilriemen und Unterboden den Winter gut überstanden?

Nach den widrigen Bedingungen des Winters sollten mögliche Verschleißerscheinungen rechtzeitig erkannt und behoben werden. Für den Technik-Check kommt das Auto in der Werkstatt auf die Hebebühne.

4. Reifen

Sobald dauerhaft deutliche Plusgrade herrschen, sollten Sommerreifen aufgezogen werden. Durch die härtere Gummimischung und das spezielle Laufflächenprofil bieten sie mehr Fahrstabilität, weniger Abrieb auf warmem Asphalt und bessere Bremseigenschaften.

Außerdem fällt der Rollwiderstand geringer aus als bei Winterreifen, wodurch sowohl der Lärmpegel als auch der Kraftstoffverbrauch reduziert werden. Das Profil sollte mindestens drei Millimeter tief sein, die Reifen keine Risse oder Beulen haben und nicht älter als acht bis zehn Jahre alt sein (DOTNummer auf der Reifenflanke). Nach dem Auswuchten und der Montage werden Reifen mit RDKS je nach System neu initialisiert, gewartet, Verschleißteile ersetzt. Letzter Schritt: Luftdruckprüfung entsprechend der Herstellervorgaben.

5. Füllstände

Gut, dass die Werkstatt alles hat: Motoröl, Kühl- und Bremsflüssigkeit. Alle Flüssigkeiten werden geprüft und gegebenenfalls aufgefüllt. Was der Frostschutz für den Winter ist jetzt das Wischwasser im Kampf gegen Baumharz, Insekten und Co. Ein Kanister mit der fertigen Sommermischung an Bord spart auf langen Strecken Zeit und Geld.

6. Klimaanlage

Eine gut funktionierende Klimaanlage bringt Sicherheit beim Fahren. Alle zwei Jahre rät die Werkstatt zu

einer Wartung. Auch, weil das System jährlich rund 15 Prozent Kältemittel verliert.

7. Pollenfilter

Besonders Allergiker wissen einen funktionierenden Pollenfilter zu schätzen. Damit Bakterien und Schimmelpilze auf dem Filter keinen nahrhaften Boden finden, sollte er jährlich, spätestens nach 15.000 Kilometern ausgetauscht werden. Besser noch sind Aktivkohlefilter, die zusätzlich Feinstaub und Ozon aus der Luft filtern.

2024 · Seite 8 Kfz-Handwerk Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 9
Auch das Motorrad gehört vor Saisonstart gecheckt. Foto: ProMotor/T. Volz Foto: ProMotor/T.Volz

Fahrrad / Motorrad

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 10

Noch größere Vielfalt

Auf

dem Markt für Elektro-Fahrräder tut sich im Jahr 2024 einiges

Wer sich zur Fahr radsaison 2024 ein neues E‑Bike kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. Der E‑Bike Markt ist mittlerweile enorm aus differenziert. Doch scheint das Jahr 2024 klar im Zei chen der sogenannten „Light E Bikes“ zu stehen. Damit sind Modelle ge meint, bei denen dank klei nerer Akkus und kompak terer Motoren ein Gewicht von unter 20 Kilogramm er reicht wird. Ist somit die Zeit der kraftvollen Antriebe und großen Reichweiten vorbei?

Laut Pressedienst Fahrrad bleibt das kraftvolle E‑Bike mit großer Akku Reichwei te bei Käufern weiterhin gefragt, wird allerdings um ein weiteres Feld ergänzt, was neue Nutzergruppen er schließen soll – sowohl im urbanen Bereich als auch im sportlichen Segment.

Der Vorteil: Die Räder fahren sich mehr wie ein herkömmliches Fahrrad.

Durch die kleineren Akkus und Starrgabeln anstelle von Federgabeln seien die Räder auch günstiger in der Her stellung und man sähe man chen Modellen die E‑Unter stützung gar nicht mehr an.

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Lastenräder oder Cargobikes sind aus den Städten nicht mehr wegzudenken. Immer beliebter werden elektrische Varianten, ob mit zwei oder drei Rädern.

Aktuell sei die Nachfrage nach den leichteren Model len im Handel und auch bei den Endverbrauchern äu ßerst hoch. Darauf haben sich die Hersteller einge stellt und ihr Angebot ent sprechend erweitert. Aller dings empfiehlt sich eine gute Beratung im Fachge schäft, denn die leichten Modelle sind nicht für jeden Fahrertyp geeignet.

Einsteiger und weniger sportliche Fahrer könnten sich an Anstiegen mit den leichteren Modellen schwer tun. Anders als bei E‑Bikes mit durchzugsstarken Moto ren müssen die Fahrer mehr Kraft und Ausdauer mitbrin gen.

Für den städtischen Einsatz bleiben Cargobikes Trend.

Das Segment legt stetig zu und wird immer facettenrei cher. Zwei oder dreirädrige Modelle sind auf die An sprüche von Familien mit kleinen Kindern ausgelegt. Allerdings brauchen die Rä der mehr Platz beim Abstel len und sind nicht für alle Radfahrenden eine Option.

Trendthema Cargobikes

Als Alternative kommen so genannte Utility Bikes auf den Markt: kompakte Bau art, meist kleine Räder und viele Gepäckmöglichkeiten.

Ohnehin: Das Fahrrad als Transportmittel wird immer beliebter.

Für den innerstädtischen Transport können City E Bike in Verbindung mit ei

nem Anhänger eine sinnvol le Lösung sein. Anhänger gibt es dabei mittlerweile zum Transport von Kindern, Lasten und auch Hunden. Möglich sind obendrein ge federte Varianten, mit denen Kinder auf Touren im Wald und leichtem Gelände kom fortabel mitfahren können. Eine wachsende Nachfrage verzeichnen schon seit län gerem Crossover Modelle. Hier wird Geländetauglich keit mit Vollausstattung ver bunden.

Die Digitalisierung macht auch vor dem E‑Bike Markt nicht halt. Schnittstellen mit dem Smartphone gehören mittlerweile zum Standard, sei es für Software Updates, Sicherheits Features oder Tracking Funktionen.

Info

Elektro-Motorrad

Der Boom bei ElektroMotorrädern setzt sich in Baden-Württemberg fort: Mit einem Anstieg von 127,6 Prozent im Vergleich zu 2022 auf nun 9.146 Einheiten – gegenüber 4.015 im Jahr 2022 – sind umweltfreundliche Zweiräder auf dem Vormarsch. Trotz Wachstums bleiben viele potenzielle Käufer wegen der begrenzten Reichweite und eines ausbaufähigen Marktangebots abwartend. Dazu sagt Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes: „Die Erneuerung der Zweiradflotte, insbesondere der Übergang von Verbrennern zu Elektroantrieben, nimmt Zeit in Anspruch, denn das Durchschnittsalter der Krafträder in Baden-Württemberg beträgt etwa 19 Jahre. Der Weg zu klimaneutralem Fahrspaß auf zwei Rädern ist also noch lang, aber die Trends sind ermutigend und die Produkte werden immer besser. Sie punkten durch niedrigere Betriebskosten, vereinfachte Wartung und einen schnellen, direkten Drehmomentaufbau.“

Der Zweiradmarkt in Baden-Württemberg zeigt sich stabil. Die Jahresbilanz 2022/2023 verzeichnet in den ersten neun Monaten 30.948 Neuzulassungen und 57.556 Gebrauchtverkäufe. Mit einem leichten Gesamtrückgang von 0,4 Prozent auf 88.504 Verkäufe erweist sich der Markt als robust. Ein Stabilisator des Marktes ist laut Ziegler die „B 196“-Fahrerlaubnis, die einen vereinfachten Umstieg auf herkömmliche und elektrische Leichtkrafträder ermöglicht. Inhaber eines Autoführerscheins können durch eine Schulung die „B 196“-Fahrerlaubnis für Leichtkrafträder bis 125 ccm und 11 kW Leistung erlangen – ohne weitere Prüfung. Dies trägt im Ländle zu 30 Prozent der Neuzulassungen bei.

Foto: pressedienst-fahrrad gmbh Luka Gorjup Lux Fotowerk Gerade auch für den Transport von Kindern bringen die Hersteller immer neue innovative Modelle auf den Markt. Foto: pressedienst-fahrrad gmbh / Riese & Müller

Sicher durch die Bauphase

Mit dem Frühjahr beginnt die Bausaison. Der Bund der Versicherten (BdV) erklärt, welche Versicherungen Schutz bieten: von Bauherrenhaftpflichtversicherung bis Bauleistungsversicherung.

In jedem Bauvorhaben stecken Risiken. So stellt eine Baustelle an sich schon eine Gefahrenquelle dar, zudem lauern Gefahren von außen. Auch wenn Bauherren einen Architekten, Bauunternehmer oder Bauhandwerker beauftragen, tragen sie die Verantwortung für Schäden, die im Zusammenhang mit dem Bau entstehen.

„Einen unverzichtbaren Versicherungsschutz bietet die Bauherrenhaftpflichtversicherung: Bauherren haften für sämtliche Schäden, die von Baustelle und Grundstück ausgehen. Dieses existenzielle Risiko wird durch die Versicherung abgedeckt“, erläutert BdVPressesprecherin Bianca Boss.

„Die Bauherrenhaftpflichtversicherung leistet dann Schadenersatz oder wehrt unberechtigte Ansprüche ab“, so die Expertin. Versicherungsschutz besteht grundsätzlich aber nur, wenn Bauherren Planung, Bauleitung und Bauausführung an Dritte – zum Beispiel ein Bauunternehmen – ver-

geben. Er gilt in der Regel für maximal zwei Jahre und endet danach automatisch. Eine Verlängerung der Laufzeit ist meist auf Anfrage möglich. Eine Deckungssumme von fünf Millionen Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden sollte mindestens vereinbart werden. Baut man in Eigenregie, muss der Versicherungsschutz kostenpflichtig erweitert werden. „Eine separate Bauherrenhaftpflichtversicherung kann notwendig sein, auch wenn die bestehende Privathaftpflichtversicherung Bauvorhaben einschließt:

Gegen jeden Sturm versichert

Hausbesitzer sollten gegen Schadenfälle durch Sturm ausreichend versichert sein.

„Bei Sturmschäden greift je nach Schaden die Hausratbeziehungsweise Wohngebäudeversicherung oder die Teil- oder Vollkaskoversicherung. Damit die Versicherung auch wirklich zahlt, ist es allerdings wichtig, sich im Schadenfall korrekt zu verhalten“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten.

So sollte vor jedem Sturm Hab und Gut gesichert werden - beispielsweise lose Gegenstände. „Kommt es den-

noch zu Sturmschäden, greifen die Hausrat- beziehungsweise Wohngebäudeversicherung nur, wenn es sich um einen Sturm im versicherungsrechtlichen Sinne handelt. Also eine Windgeschwindigkeit von mindestens 62 Stundenkilometern beziehungsweise Windstärke 8 erreicht wurde“, sagt Boss. Die Hausratversicherung umfasst Beschädigungen an Möbeln und anderen beweglichen Gegenständen. Sturmschäden am Haus, wie beispielsweise ein abgedecktes Dach oder ein zerstörter Schornstein, sind ein Fall für die Wohngebäudeversi-

Übersteigt die tatsächliche Bausumme die dafür vereinbarte Versicherungssumme in der Privathaftpflichtversicherung, besteht nämlich überhaupt kein Versicherungsschutz“, erläutert Boss. Sinnvoll kann die Bauherrenhaftpflichtversicherung auch deshalb sein, weil häufig im Rahmen der Privathaftpflichtversicherung das Risiko von Erdrutsch- und Senkungsschäden ausgeschlossen ist. Dieses ist in einer separaten Bauherrenhaftpflichtversicherung oftmals mitversichert. Unnötig ist sie indes, wenn der Bauträger Haus und Grundstück

cherung. Auch etwaige Folgeschäden am Gebäude sind hierüber abgesichert. Möchte man sich zusätzlich vor den finanziellen Folgen von Überschwemmung, Schneedruck, Lawinen

kauft. Außerdem: Mit einer Feuerrohbauversicherung kann der Rohbau insbesondere gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion versichert werden.

Rohbau gegen Feuer versichern

Diese sollte zu Baubeginn abgeschlossen sein und ab diesem Zeitpunkt gelten. „Viele Versicherungen bieten die Feuerrohbauversicherung für einen gewissen Zeitraum beitragsfrei an, wenn beim gleichen Anbieter später auch eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen wird“, so Boss. Der Schutz der Feuerrohbauversicherung gilt bis zur Bezugsfertigkeit des Gebäudes, jedoch meistens zeitlich begrenzt – zum Beispiel auf 12 oder 24 Monate. Die Wohngebäudeversicherung tritt direkt anschließend in Kraft, sobald das Gebäude bezugsfertig ist.

Unvorhergesehene Schäden am Bauwerk deckt die Bauleistungsversicherung ab – etwa wenn durch starke Regenfälle Erdmassen in

die Baugrube rutschen und entfernt werden müssen oder durch diese das Fundament beschädigt wird.

Schäden an Baustoffen

Zusätzlich versicherbar sind unter anderem auch Schäden an Baustoffen, Bauteilen und Hilfsbauten. Bei der Bauleistungsversicherung handelt es sich um eine Allgefahrendeckung unter anderem gegen Schäden durch Sturm und Hagel oder Überschwemmungen, wobei dennoch nicht alle Gefahren abgedeckt werden. Jedoch können zusätzlich weitere Gefahren und Schäden abgesichert werden – etwa der Diebstahl von mit dem Gebäude fest verbundenen Bestandteilen.

Versicherungssumme anpassen

oder Erdrutschen, Rückstau oder Erdbeben schützen, kann man dies über die Elementarschadenversicherung tun.

Sturmschäden am Auto

Hat man für sein Auto eine Teiloder Vollkaskoversicherung abgeschlossen, ist es gegen Sturmschäden durch herabfallende Äste oder Dachziegel versichert. Die reine KfzHaftpflichtversicherung reicht hier nicht aus. Grundsätzlich müssen Betroffene Unwetterschäden, egal welcher Art, unverzüglich der Versicherung melden.

Die Versicherungsdauer richtet sich nach der Bauzeit: Sie endet, wenn das Gebäude bezugsfertig ist, spätestens zum vereinbarten Zeitpunkt – oft ist das zwei Jahre nach Vertragsbeginn. Der zu zahlende Beitrag hängt unter anderem von der Bausumme ab, die zu Beginn festgelegt wird. „Steigt diese Bausumme während der Vertragslaufzeit durch werterhöhende Erweiterungen, sollte das der Versicherungsgesellschaft sofort gemeldet und die Versicherungssumme angepasst werden“, so Boss.

· Seite 10 Versicherung / Recht / Steuern Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 11
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Foto: Jan Mallander / Pixabay Foto: Iván Tamás / Pixabay Schwere Orkane wie „Lothar“ zu Weihnachten 1999 können erhebliche Schäden anrichten.

Architekten und Ingenieure

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 12 Info

Digitaler Zwilling

In der Baubranche spielt es eine immer größere Rolle, das sogenannte Building Information Modeling, kurz BIM. Im Kern handelt es sich um ein „smartes“ dreidimensionales Bauwerksmodell, das sämtliche Gebäudedaten enthält und widerspiegelt. Es liefert die Datengrundlage für Planung, Realisierung, Betrieb, Unterhalt und sogar Rückbau.

Architekten, Bauingenieure und Bauunternehmen setzen sich mit der Digitalisierung des Bauwesens, dem sogenannten „Bauen 4.0“ intensiv auseinander. Mit dem Building Information Modeling (BIM) beziehungsweise einem „digitalen Zwilling“ oder „virtuellen Prototypen“ eines Bauvorhabens können beispielsweise Bauingenieure und Architekten ein Gebäude visualisieren, analysieren und aufgrund der Ergebnisse die Planung in allen Baubereichen weiter optimieren. Erst dann geht es an die tatsächliche Umsetzung.

Anders als zuvor werden deutlich mehr Informationen zu einer synchronisierten Datenbasis verarbeitet.

Auch während der Bauphase werden permanent Daten aufgezeichnet, in die digitale Gebäudedatenmodellierung eingepflegt und überdies allen Beteiligten zugänglich gemacht.

Diese Transparenz soll nachträgliche arbeits-, zeitund kostenintensive Anpassungen stark reduzieren. Entsprechend profitieren auch Handwerksbetriebe

Foto: Formitas AG

Die digitale Modellierung ermöglicht unter anderem eine fortlaufende Optimierung.

vom BIM. „Gerade im Kontext steigender Preise und knapper Materialien kann der Digitale Zwilling durch Simulation, Modellierung und Optimierung in Bereichen wie Produkt oder Produktion Mehrwert schaffen. Auch die Entwicklung oder Integration neuer Geschäftsmodelle ist möglich“, schreibt das „MittelstandDigital Zentrum Handwerk“, das aus Kammern, Bildungseinrichtungen und Forschungsinstituten des Handwerks besteht. Weiter heißt es: „Das Zusammenspiel unterschiedlicher

Gewerke oder die Überwachung kritischer Baubereiche wird durch den Digitalen Zwilling erleichtert oder erst ermöglicht.“ Dabei stellt das Modell sicher, dass die detaillierten Baudaten bei der späteren Nutzung des Gebäudes weiterverwertet werden können.

Unterdessen halten digitale Planungsmethoden längst auch in den Architekturstudiengängen Einzug. Beispielsweise haben an der Hochschule Bochum die Fachbereiche Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen sowie Geodäsie ein interdisziplinäres BIMInstitut ins Leben gerufen. Verschiedene Hochschulen bieten zum Thema ein berufsbegleitendes Zertifikatsstudium oder einen weiterbildenden Master.

Die Bundesregierung hat 2022 unter www.bimdeutschland.de ein BIMPortal freigeschaltet, das den einheitlichen Datenaustausch ermöglicht. Öffentliche Auftraggeber und ihre Auftragnehmer finden digitale Vorlagen, die sie bei der Definition der Informationsanforderungen für alle Leistungsphasen unterstützen.

Info

Seit 1. Oktober 2023 studieren 33 Studierende den neuen dualen Studiengang Architektur an der DHBW Lörrach. Anfang November haben sie die neuen Räumlichkeiten auf dem Vitra-Campus bezogen. Als zukunftsorientiertes Studium liegt ein besonderer Fokus auf den Themen Nachhaltigkeit, Holzbau und Digitalisierung.

Dazu Rektor Gerhard Jäger: „Rund zwei Jahre nach Beginn der ersten Planungen für ein Architekturstudium an der Dualen Hochschule Lörrach sind wir im Oktober mit 33 Studierenden gestartet – und damit auch mit 33 Unternehmen, Architekturbüros und Institutionen, die ihre ersten Dualen Studierenden an die Hochschule schicken. Noch nie hatten wir bei einem Studiengang an der DHBW eine solch große Resonanz wie bei der Architektur. Die Nachricht des neuen Studienganges verbreitete sich rasch und wir hatten rund 260 Anfragen für die gut 30 Studienplätze aus dem gesamten Bundesgebiet. Mittelfristig erwarten wir 150 bis 200 duale Architekturstudierende. Daher planen wir, im Studienjahr 2024 zwei Kurse anzubieten und den Studiengang um den Schwerpunkt öffentliches Bauen zu erweitern. Die große Nachfrage zeigt auf eindrückliche Weise, wie die DHBW mit neuen Studienan-

Architektur studieren in Weil am Rhein geboten auf aktuelle Bedarfe in der Wirtschaft reagiert und diese in enger Absprache mit den Unternehmen realisiert.“ Mit dem neuen Studiengang waren neue Räumlichkeiten für die Studierenden notwendig. Nicht nur, weil die DHBW Lörrach ihre Raumkapazitäten bereits jetzt ausgeschöpft hat, sondern auch, weil ein Architekturstudium neben Seminar- und Vorlesungsräumen spezifische Werkräume und Ateliers für praktische Lehrinhalte benötigt. Mit dem innovativen und hochfunktionalen Holz-Einbau in der Siza-Produktionshalle auf dem VitraCampus in Weil am Rhein wurden ideale Bedingungen geschaffen: eingebettet in den über die Region und Landesgrenzen hinweg bekannten Hotspot der Architektur, bietet der Vitra-Campus nicht nur räumlich und funktional alles, was das neuartige Architekturstudium nach dem dualen Studienmodell benötigt, auch die Infrastruktur ist ideal. Vitra stellt neben den Räumlichkeiten optional auch den Zugang zu seinem Design- und Architektur-Archiv zur Verfügung. Das duale Studium schließt mit dem „Bachelor of Arts, Architektur“ ab. Aufgesattelt werden kann ein Master-Studium, das Voraussetzung für die Aufnahme in die Architektenkammer als Architekt oder Architektin ist.

Um offene BIM-Standards und Datenkonsistenz zwischen allen an einem Bauprojekt Beteiligten geht es beim 21. „BuildingsmartAnwendertag“ am 8. Mai im Congress Center der Messe Erfurt. In 40 Vorträgen werden Bau-Expertinnen und -Experten eine aktuelle Übersicht zu Open-BIM-Anwendungen geben.

Foto: Vitra / Thomas Dix Die Studis lernen in einem inspirierenden Umfeld, hier das Vitra Design Museum von Frank O. Gehry.

Die Handwerk 24

Größte Ausbildungsmesse des Handwerks im Landkreis

Alle Handwerksinnungen der Kreishandwerkerschaft Lörrach werden mit verschiedenen Ansprechpartnern in der Gewerbeschule Schopfheim vertreten sein.

Am 20. und 21. September ist es wieder so weit: Unter dem Veranstaltungsnamen „Die Handwerk 24“ geht in der Gewerbeschule Schopfheim die größte Ausbildungsbörse und Berufsorientierungsmesse für das Handwerk über die Bühne. „130 Berufe werden vorgestellt“, freut sich Kreishandwerksmeister Martin Ranz, „mehr noch als im vergangenen Jahr“.

35 der 130 vorgestellten der Berufe werden vor Ort über die Innungen und Betriebe besonders anschaulich dargestellt. Hier können Interessierte vielfach das ein oder andere selber auspro-

bieren und mit den Experten und Ausbildern direkt in Kontakt kommen. Über die weiteren Berufe informieren die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft unter anderem mit Infomaterialien und Videos. Bereits die beiden vorangegangenen Handwerksmessen an den Gewerbeschulen Lörrach und Rheinfelden waren aus Sicht der Kreishandwerkerschaft ein enormer Erfolg. Es zeichne sich bereits jetzt ab, dass es im kommenden Jahr noch einmal mehr Teilnehmer sein werden.

Mit ihrer großen Vielfalt will die Messe allen Inte-

ressierten die Möglichkeit geben, sich gründlich über verschiedene Berufsfelder, Ausbildungen im Detail, die infrage kommenden Ausbildungsbetriebe und nicht zuletzt die guten Zukunftschancen im Handwerk zu informieren. Zusätzliches Glanzlicht ist die gleichzeitig laufende Ausstellung der Schreiner-Gesellenstücke.

„Die Handwerk 24“ findet am Freitag, 20. September, von 9 bis 13 Uhr, und am Samstag, 21. September, von 11 bis 15 Uhr statt. Auf der Internetseite www.diehandwerk.de gibt es weitere Informationen.

Die Messe gibt einen tiefen Einblick in die jeweiligen Berufe und in die Betriebe, bei denen eine Ausbildung möglich ist. Am 21. September ist zudem bundesweit „Tag des Handwerks“.

Info

Handwerkstermine im Jahr 2024

20. April:

Ausbildungsbörse Gewerbeschule Schopfheim

11. Mai:

Meisterfeier in der Europa-Park Arena in Rust

15. Mai:

Frühjahr-Freisprechungsfeier im Burghof Lörrach

7. und 8. Juni:

Fachverbandstag SHK in Lörrach

20. Juni:

Tag des Handwerks made in Lörrach im Burghof Lörrach

19. Juli:

Charity Golfturnier der Kreishandwerkerschaft zugunsten der Stiftung Handwerk fördert Jugend.

20. und 21. September:

„DieHandwerk24“ in der Gewerbeschule Schopfheim

24. Oktober:

Herbst-Freisprechungsfeier im Burghof Lörrach

8. Dezember:

Altmeisterfeier im Bürgersaal Rheinfelden

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 13
Handwerk 2024
Foto: Veronika Zettler Foto: Veronika Zettler

Verlässliche Rahmenbedingungen

„Für die Politik ist es an der Zeit, zu machen“, sagte Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg, Anfang Februar bei der Präsentation von Zahlen zum südbadischen Handwerk. Die Wirtschaft brauche verlässliche Rahmenbedingungen.

Die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Freiburg bleibt insgesamt auf Vorjahresniveau. Der Konjunkturindikator des südbadischen Handwerks –der Saldo aus Geschäftslage und -erwartungen – liegt bei 26,8 Zählern. „Im Vergleich zum Landesschnitt stehen

unsere Betriebe sogar etwas besser da“, so Handwerkskammerpräsident Johannes Ullrich. Allerdings zeige der genaue Blick in die Zahlen, dass nicht alles bleibt, wie es ist – und durchaus Grund zur Sorge besteht. Die Stimmung trübe sich ein.

„Insbesondere das Bauhandwerk, das jahrelang

konstantes Zugpferd der Handwerkskonjunktur war, ist in Bedrängnis.“ Die Geschäftslage werde von den Baubetrieben deutlich schlechter eingeschätzt –der Saldo sank im Jahresvergleich um mehr als 30 Punkte.

Bauhandwerk in der Krise

„Wovor wir viele Monate gewarnt haben, ist also eingetreten: Die Wohnungsbaukrise ist bei den Baubetrieben angekommen.“ Alarmierend sei in diesem Zusammenhang, dass auch bei den nachgelagerten Ausbau-Gewerken die Geschäftslage deutlich negativer eingeschätzt wird – hier fiel der Saldo um fast 40 Punkte.

auf die Betriebszahlen im Kammerbezirk konstatierte er: „Eine Insolvenzwelle im südbadischen Handwerk ist nicht in Sicht.“ Trotz der negativen Entwicklungen im Baubereich seien dort kaum Veränderungen bei den Betriebszahlen sichtbar.

Bürokratie nimmt überhand

„Nicht allen geht es schlecht – aber der Frust ist bei vielen ähnlich“, resümiert Ullrich. Schließlich verweise man als Handwerksorganisation

Debatten müssen Aktionen folgen.“ Neben geplanten Gesprächen mit Spitzenpolitikern im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse IHM in München (28. Februar bis 3. März) sei daher auch gemeinsam mit weiteren Spitzenverbänden der Wirtschaft ein Appell an Bundeskanzler Olaf Scholz gegangen. „Wir haben darin deutlich gemacht, was sich ändern muss, damit der Standort Deutschland wieder durchstarten kann“, so Ullrich.

Infrastruktur und Fachkräfte

Neben der internationalen Konkurrenzfähigkeit der deutschen Unternehmen stehen vor allem die Themen Entbürokratisierung, schnellere Behörden und zukunftsfeste Steuer- und Rentensysteme im Fokus. „Aber auch die physisch vorhandenen Rahmenbedingungen für die Unternehmen müssen endlich schlagkräftig angegangen werden: In die Infrastruktur muss investiert werden; der Fachkräftebedarf muss – auch mit internationalen Fachkräften – sichergestellt werden.“

Info

Auch bei der Auftragslage zeigt sich die Problematik im Baubereich, ergänzt Handirk von Ungern-Sternberg von der Handwerkskammer. „Im Gesamthandwerk bleibt die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr stabil.“ In den Baugewerken hat sich der Anteil der Unternehmen mit gesunkenem Auftragseingang allerdings binnen Jahresfrist fast verdreifacht – auf mehr als die Hälfte der Betriebe. „Zudem sind die Auftragserwartungen im Bauhandwerk lokal auf dem Tiefpunkt: Keiner der befragten Betriebe rechnet in den nächsten Monaten mit steigenden Auftragseingängen.“

Keine Insolvenzwelle

Für das Gesamthandwerk in Südbaden konnte die Handwerkskammer stabile Umsätze vermelden. „Allerdings nimmt die Auslastung unserer Betriebe ab“, so Ungern-Sternberg. Mit Blick

schon seit vielen Monaten auf dieselben Probleme. „Unsere Betriebe leiden unter hohen Belastungen – vor allem unter der Bürokratie.“ Fehlende Planbarkeit und mangelnde politische Verlässlichkeit bremsten die Unternehmen und Kunden zusätzlich aus. „Es entsteht der Eindruck: Egal, wie oft man auf Probleme und Gefahren hinweist – es tut sich nichts.“ Diesem Eindruck müsse die Politik klar entgegentreten.

Als Handwerksorganisationen setze man dabei auf den bisher erfolgreichen Weg von Dialog und Kommunikation mit der Politik auf allen Ebenen. „Klar muss aber auch sein: Auf

Die Handwerkskammer Freiburg ist die Selbstverwaltungsorganisation des Handwerks in den Kreisen Ortenau, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach sowie dem Stadtkreis Freiburg. Die Kammer vertritt die Interessen ihrer rund 15.700 Mitgliedsbetriebe, deren Beschäftigten und Auszubildenden. Sie fungiert als Dienstleister und bietet umfangreiche Beratungsund Unterstützungsangebote für das regionale Handwerk.

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 14
Handwerk 2024
Johannes Ullrich ist Präsident der Handwerkskammer Freiburg. Foto: Handwerkskammer

In Stein gemeißelt

Traditionsreiches Steinmetzhandwerk

Wo kommen Kirchen her? Und Schlösser noch viel mehr? Feste Brücken über den Flüssen, die wir erbauen müssen“, so heißt es im Rochlitzer Steinmetzlied aus dem Jahr 1462. Heute sorgen Steinmetze in der Denkmalpflege dafür, dass diese Jahrhunderte alten Bauwerke erhalten bleiben. Im Neubaubereich hingegen schaffen Steinmetze neue Werte ganz gemäß der Wünsche ihrer Kunden - seien das Fußböden, Treppen, Fassadenteile, Waschbecken, Badewannen oder Arbeitsplatten für Küchen. Auch das Fertigen von Grabsteinen, Skulpturen, Plastiken, Brunnen und mehr gehört zum Steinmetzhandwerk.

Während wiederum bei Aufträgen von Architekten für Innenausbau, Fassaden, Gebäude oder Brücken die Bauteile exakt nach Vorgabe gefertigt werden, haben Steinmetze bei anderen Arbeiten kreativen und künstlerischen Spielraum.

Für alles ist der Naturstein die Grundlage. Naturstein gilt als edel und nachhaltig, robust, langlebig und ökologisch. Er findet sich als

Baustoff in nahezu fertiger Form in der Natur – ein im Laufe von Jahrmillionen gewachsenes Material mit unendlicher Vielfalt. Für seine eigentliche Herstellung ist kein Energiebedarf notwendig. Lediglich bei der Gewinnung und Bearbeitung wird Energie verbraucht; der Anteil ist jedoch im Vergleich mit anderen Baustoffen gering. Als natürlicher Baustoff enthält Naturstein keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe und

kann problemlos in Lebensmittelbereichen verwendet werden. Wer regionale Materialien bevorzugt und damit auch einen Beitrag

Steinmetze sind Profis im Umgang mit alter und neuer Handwerkstechnik.

zu umwelt- und sozialverträglichen Standards leisten möchte, wird von der Vielfalt europäischen Natursteins überrascht sein.

Ergänzend zu den traditionellen Handwerkstechniken haben in die meisten Steinmetzbetriebe längst moderne Techniken und Digitalisierung Einzug gehalten. Ohne die Fähigkeit, mit High-Tech-Maschinen umzugehen, könnten heute viele Kundenwünsche und -aufträge kaum erfüllt werden. Regelmäßige Weiterbildungen sind somit selbstverständlich und bereichern den Beruf. In diesem Sinne schließt das Steinmetzlied: „Zu Wasser und zu Land - hoch leb der Steinmetzstand“.

Info

Steinmetz und Steinbildhauer heißen die zwei Fachrichtungen des anerkannten Ausbildungsberufs, der in drei Jahren erlernt werden kann. Der Steinbildhauer ist tendenziell stärker in der künstlerischen Gestaltung tätig. Steinmetze führen alle Tätigkeiten in ihrer Vielfalt aus. Neben der Ausbildung in einem Handwerksbetrieb absolvieren Auszubildende die Berufsschule und eine überbetriebliche Ausbildung, damit der fertige Geselle alle Bereiche des Steinmetzhandwerks kennt, auch wenn er in einem hochspezialisierten Handwerksbetrieb lernt. Seit einigen Jahren

ist der Umgang mit CNCMaschinen obligatorischer Bestandteil der Ausbildung. Nach der Ausbildung kann die Gesellin oder der Geselle in einem Handwerksbetrieb anfangen, meistens sogar direkt im Ausbildungsbetrieb bleiben. Freilich kann er oder sie sich auch zum Meister weiterbilden und ein eigenes Unternehmen eröffnen oder einen Betrieb übernehmen. Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten wie etwa Steinmetz(in) und Steinbildhauer(in) in der Denkmalpflege oder Restaurator(in) im Steinmetzund Steinbildhauerhandwerk.

Foto:

Steinmetz bei der Ausbildungsbörse an der Gewerbeschule Schopfheim, die auch in diesem Jahr wieder stattfindet. Termin ist am 20. April.

· Seite 14 Steinmetz / Natursteine Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 15
Fotos (3): Bundesverband Deutscher Steinmetze
In vielen Steinmetzbetrieben gehört CNC-Technik zum täglichen Rüstzeug.
Veronika Zettler

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 16

Grünoase für die ganze Familie

Den Garten zu einem Paradies für kleine und große Bewohner machen - das ist ein Spezialgebiet der Garten- und Landschaftsbaubetriebe. Sie behalten schon bei der Planung alle Anforderungen und Bedürfnisse im Blick.

Aber wie sieht er aus: der Garten, der den Kleinen gefällt? Kinder wollen draußen nicht nur chillen, sie wollen etwas mit allen Sinnen erleben, ihre körperlichen Fähigkeiten austesten, aktiv und kreativ sein. Je abwechslungsreicher eine Fläche ist, desto attraktiver ist sie für die jungen Familienmitglieder.

Im Kleinkindalter ist der Radius überschaubar und die Jüngsten sind meist mit einer Sandgrube zufrieden, um nach Herzenslust buddeln zu können. Aber schon wenig später begeben sie sich auf Entdeckungsreise.

„Einige Kinder entwickeln sehr früh ein echtes Interesse an Blumen- und Gemüsebeeten und wollen wie die Eltern in der Erde wühlen,

etwas anpflanzen und später auch ernten. Am besten reserviert man ihnen dafür ein eigenes Eckchen oder stellt für sie ein kleines Hochbeet oder Pflanzkästen auf“, sagt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Der Entdeckergeist wird besonders in naturnah angelegten Gartenarealen ge-

weckt. Dort gibt es für kleine Forscher eine Vielzahl an Insekten und Vögeln zu beobachten.

Ein wesentliches Element des Garten-Spielplatzes ist die Rasenfläche, idealerweise mit robusten Grassorten. Hier können Kinder Purzelbäume machen, Federball spielen, zelten oder picknicken. Generell hätten Kinder natürlich am liebsten alle Spielgeräte vom Spielplatz auch daheim. Landschaftsgärtner empfehlen indes Geräte, an denen ein Kind möglichst lange Freude hat oder die sich ohne großen Aufwand auch anders nutzen lassen. Eine Wippe beispielsweise beansprucht viel Platz und kann nur richtig bespielt werden, wenn zwei etwa gleich schwere Kinder darauf sitzen. Anders sieht es da etwa mit einer Schaukel aus: Sie macht sowohl jüngeren als auch älteren Kindern (und sogar Erwachsenen) Freude und am

Für das Gartentalent des Nachwuchses sollte im Familiengarten ein separates Plätzchen reserviert werden.

Trägergestell lassen sich zumeist auch Kletterseile oder Hängematten befestigen.

Wasser-Spiel-Welten

In den Sommermonaten übt Wasser eine magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Ein Schwimmteich oder Pool wäre jetzt das Größte. Hierfür sind die Experten für Garten- und Landschaftsbau die richtige Adresse. Natürlich lässt sich dieser Wunsch nicht überall realisieren. Aber Wasserläufe und Wasserspiele, die ohne größeres Becken auskommen, sind in fast jedem Garten möglich. Neben Freiflächen lieben

Kinder auch Rückzugsorte. Durch geschickte Bepflanzung lässt sich der Garten in verschiedene Räume einteilen: Hohe Gräser, Bambus oder schlanke Gehölze, die es nicht krummnehmen, wenn einmal ein Ast abgebrochen wird, bieten sich dafür an. „Selbst kleine Reihenhausgrundstücke lassen sich mit Ideenreichtum und gärtnerischem Know-how entsprechend gestalten“, betont Achim Kluge.

Ein Baumhaus macht den Familiengarten perfekt. Wo kein robuster Baum vorhanden ist, kann ein Gartenhäuschen am Boden eine Alternative sein.

Garten / Außenanlagen
Fotos (2): BGL

Vom Gartentraum zum Traumgarten

Ein eigener Garten ist für viele der Sehnsuchtsort schlechthin. Doch der Weg vom tristen Baugrundstück zum blühenden Traumgarten wirft häufig viele Fragen auf. Wo beginnen, was pflanzen, wie anordnen? Wer von Anfang an auf Unterstützung durch Profis setzt, ist auf der sicheren Seite. Gemeinsam können individuelle Lösungen erarbeitet werden, die alle Wünsche erfüllen.

Landschaftsgärtner verfügen über umfassende Pflanzenund Materialkenntnisse wie auch das nötige technische Know-how. „Wichtig ist, sich an einen anerkannten Fachbetrieb zu wenden. Dann kann man sich sicher sein, dass die eigenen Wünsche fachgerecht von kompetenten Expertinnen und Experten für Garten- und Landschaftsbau realisiert werden“, erklärt Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).

Ob imposantes Staudenbeet, Trockenmauer, Terrasse mit Pergola und OutdoorKüche, begrünte Hauswand oder ein Pool - mit einer Fachfrau oder einem Fachmann an der Seite ist alles möglich, solange es die Grundstücksgröße und die Standortbedingungen zulas-

sen. Selbstverständlich können einige Projekte auch in Eigenarbeit gestaltet werden, wie beispielsweise die Bepflanzung des Hochbeets oder der Kübel für die Terrasse. Solche Tätigkeiten machen ja gerade Spaß und ermöglichen den Gartenbesitzern einen Ausgleich zum Arbeitsalltag.

Größere Vorhaben sind für den Profi

Doch gerade bei größeren Vorhaben ist es ratsam, sie von Beginn an einem Profi zu überlassen - schon aus Sicherheitsgründen, aber auch, um langfristig mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.

Ein selbst gepflasterter Weg zum Beispiel mag das erste Jahr gut aussehen, doch schon nach dem ersten Winter zeigen sich wahrscheinlich hier und da Probleme: Erde ist abgesackt, Bereiche wackeln, vielleicht war die Materialauswahl nicht passend und die Steine verfärben sich stark.

Unbedingt zu empfehlen ist professionelle Hilfe bei Arbeiten mit Elektronik, mit Wasserrohren oder großen Maschinen - wenn zum Beispiel der Weg beleuchtet oder ein großer Quellstein

Der Teich im Garten wird schnell zum Lieblingsplatz.

montiert und zum Sprudeln gebracht werden soll.

Fachbetriebe für Gartenund Landschaftsbau decken ein breites Spektrum an Themen und Möglichkeiten ab. Darüber hinaus gibt es auch Ansprechpartner für außergewöhnliche Anliegen. So haben sich einige Fachleute auf Schwimmteiche spezialisiert, andere übernehmen in erster Linie Arbeiten mit Naturstein, wieder andere sind speziell ausgerüstet für Dach- und Fassadenbegrünung.

Einige Landschaftsgärtner sind besonders auf die Pflege von Gärten ausgerichtet sind. Sie übernehmen etwa Heckenschnitt, Düngung, Teichpflege oder sorgen für regelmäßige Baumkontrollen. (BGL)

Garten / Außenanlagen Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 17
Mit professioneller Unterstützung wird der Garten zur individuellen Oase. Foto: BGL Foto: BGL

Faszination Fliesen

Fliesen sind Leidenschaft. Wer sich heute in dieses eigene Universum aus Farben, Materialien, Formen, Designs und unbegrenzten Möglichkeiten begibt, wird schnell fasziniert sein. In der Region finden sich dafür hervorragende Anlaufstellen.

Für den Fachmann haben Fliesen im Haus den gleichen Stellenwert wie Möbel. Fliesen punkten dabei nicht nur optisch, sondern auch mit ihrer Langlebigkeit und Robustheit, ihren hygienischen Vorzügen und ihrer perfekten Tauglichkeit für Fußbodenheizungen. „Fest verbunden mit dem Bauwerk, gehen sie im Idealfall eine harmonische Symbiose mit dem restlichen Umfeld ein“, wie der Fliesenexperte Raymund Zettler erklärt.

Wer sich in einer der großen Fliesenausstellungen in der Region über die enorme Angebotsvielfalt informieren will, sollte mindestens eineinhalb bis zwei Stunden Zeit mitbringen, um das individuell passende Produkt zu finden. Die Leidenschaft für „Plättli“ wird dabei garantiert geweckt. Was aber sind aktuell die Trends und Neuheiten bei den Fliesen?

Betonoptik

Fliesen in Beton- oder Zementoptik sind kaum von echtem Beton zu unterscheiden und sorgen für ein puristisches und cooles Ambiente. Zu haben sind sie in verschiedenen Ausführungen von matt bis glänzend und hell bis dunkel, mit verschiedenen Schattierungen, Effekten und Nuancen sowie in verschiedenen Größen bis hin zu XXL-Formaten. Je nach Ausführung überzeugen sie mit einer besonderen Haptik, zum Beispiel

zarte Strukturen, die sich mit der Hand ertasten lassen. Fliesen in Betonoptik gibt es auch für den Außenbereich, zum Beispiel für Terrassen, Gehwege oder Plätze.

Holzoptik

Fliesen in Holzoptik machen aktuell rund 40 Prozent im Fliesenverkauf aus. Heutige Holzfliesen verblüffen mit dreidimensional gestalteten, authentischen Maserungen, die sowohl optisch als auch haptisch überzeugen. Lieblingsdekor bleibt der Eichenlook – ob rustikal mit starken Maserungen und Asteinschlüssen oder in dezenterer, edlerer Oberflächenanmutung. Gefragt sind aber auch Fliesen in Akazie- oder Nussbaumoptik. Im Riegelformat lassen sich mit Holzdekoren klassische Verlegemuster wie das Fischgrät oder der Schiffsboden realisieren – auch das sorgt für ein authentisches Holzflair und wirkt nicht zuletzt im Badezimmer wunderbar. Mit ihren robusten und pflegeleichten Oberflächen übersteht Feinsteinzeug im Holzlook viele turbulente Jahre, ohne abgeschliffen oder geölt werden zu müssen. Im Unterschied zur Echtholz-Diele leitet Keramik die Wärme aus der Fußbodenheizung besonders effizient an die Bodenoberfläche weiter.

Natursteinoptik

Mit ihrer Haptik überzeugen auch Fliesen in Natursteinoptik. Diese sind mittlerweile so vielfältig wie ihre Vorbilder aus den Steinbrüchen. Basalt, Granit, Schiefer, Travertin oder Marmor - heute ist gut wie jede Gesteinsoptik zu haben und an Böden

Enorm gefragt: Fliesen in Holzoptik.

Retro-Fliesen setzen in der Küche Akzente.

Puristisch: Großformate in Beton- und Zementoptik.

Foto: Raymund Zettler

Trend: Betonoptik und florale Designs kombinieren.

Fliesenleger Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 18
Foto: Deutsche Fliese / Grohn Foto: Deutsche Fliese / Agrob Buchtal Foto: Raymund Zettler Foto: Deutsche Fliese Foto: handgeformt©

und Wänden gleichermaßen einsetzbar. Weiterer Vorteil:

Keramischer Marmor zum Beispiel ist abriebbeständig, benötigt keine Imprägnierung und lässt sich mit gängigen Putzmitteln reinigen.

3D-Fliesen

3D-Fliesen verleihen Räumen einen skulpturalen Charakter. Dank der reliefartigen Oberflächenstruktur erzeugen sie je nach Lichtbedingungen ganz unterschiedliche Schattierungen. Besonders toll wirken sie im Bad, aber natürlich auch in Geschäftsräumen und Cafés.

Retro-Trend

Historische Muster, Usedund Handbearbeitet-GlasurEffekte sowie die kunstvol-

len Muster marokkanischer Zementfliesen zählen weiterhin zu den Lieblingen des Fliesendesigns. RetroFliesen passen besonders gut in die Küche, in Flur, Badezimmer oder Wintergarten. Extravagantes Flair bringen Fliesen im Sechseck-Format.

Florale Muster

Prächtige bis luxuriös wirkende Blumendekors sind ebenfalls angesagt. Mit großformatigen Vollformatdekoren, zum Beispiel im Format 40 x 120 Zentimeter, lassen sich fantastische Wände und großartige Badezimmer gestalten.

Dunkle Farben

Dem aktuellen Wohntrend

Fliesenleger

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 19

Info

Weltmeisterschaft der Berufe

Die WorldSkills, die Weltmeisterschaft der Berufe, findet dieses Jahr vom 10. bis 15. September in Lyon statt. Mit von der Partie ist auch die deutsche Fliesen-Nationalmannschaft mit sechs Fliesenlegern, darunter Robin Liebler (Foto) aus dem baden-württembergischen Bad Boll. Liebler holte bei den EuroSkills in Danzig Silber.

zu dunklen Farben in der Küche folgen selbstverständlich auch die Fliesen. Sie können passend zu dunklen Küchenfronten sowohl an Boden und Wänden als auch als Arbeitsplatte zum Einsatz kommen und sind hier wie dort wasserbeständig und pflegeleicht.

Foto: Fachverband Fliesen und Naturstein. Foto: Deutsche Fliese Foto: Veronika Zettler Retro-Trends lassen sich bunt oder unifarben umsetzen. Jede Holzoptik ist mittlerweile auch in Fliesenform zu haben. Edles Fliesendesign aus Italien. Foto: Raymund Zettler

Der Boden gibt alles

Gute Nachrichten: Die Auswahl an Böden und Bodenbelägen ist so vielseitig wie nie zuvor. Regionale wie nationale und internationale Hersteller präsentieren neue und innovative Trends, die sowohl den Anforderungen an Nachhaltigkeit als auch an Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit Rechnung tragen. Eine Übersicht.

Parkett

Zeitlos und elegant erfreut sich der Klassiker Parkett unvermindert großer Beliebtheit. Eiche, Buche und exotische Hölzer bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Im Trend sind Fischgrätmuster oder französisches Flechtmuster.

Vinyl und Designböden

Vinylböden bestehen aus mehreren Schichten inklusive Dekorschicht, sie sind widerstandsfähig und pflegeleicht. Zu unterscheiden sind Vinylböden von der Rolle und Vinyl-Designböden, auch „Luxury Vinyl Tiles“ (LVT) genannt. Designböden sind im Fliesen- wie Plankenformat erhältlich und eignen sich perfekt, um natürliches Holz oder Stein zu imitieren. Vinylböden mit

Kork bringen attraktive Designs mit Trittschallisolierung und Wärme zusammen.

Terrazzo

Historische Terrazzoböden sind vor allem aus Venedig bekannt. Seit einiger Zeit erleben sie ein Comeback und setzen in Privat- wie Geschäftsräumen moderne Akzente. Die in Zement eingebetteten Marmor- oder Granulatstücke können heute auch aus Kunststein bestehen. Tipp: Besonders edel wirkt ein fugenloser Terrazzo mit rundum verlaufendem Mosaik- oder Würfelfries.

Fliesen

Nicht nur in Küchen und Bädern sind Fliesen gefragt. Keramik, Naturstein und moderne Feinsteinzeugflie-

Einladende, robuste und pflegeleichte Böden machen viele Jahre lang Freude.

sen bieten unterschiedliche Optiken und Eigenschaften. Von rustikal bis klassisch, elegant bis puristisch und ländlich bis retro ist alles möglich.

Bambus

Als nachhaltige Option gewinnt Bambusboden an Popularität. Er ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch äußerst strapazierfähig.

Kork

Aufgrund seiner natürlichen Dämpfungseigenschaften und Wärmeisolierung ist Korkboden besonders in Wohnräumen beliebt.

Metallische Böden

Durch den Einsatz von Metallpartikeln in Beschichtungen (zum Beispiel auf Epoxidharzbasis) entstehen einzigartige Bodenbeläge mit glänzenden oder strukturierten Oberflächen.

Laminat

Eine kostengünstige Alternative zu echtem Holz: Laminatböden überzeugen durch ihre Robustheit und einfache Pflege.

Bioboden

Ungebrochen stark ist die Nachfrage nach natürlichen und ökologischen wie ebenso robusten Bodenbelägen. Entsprechend vielseitig sind die neuen Produkte. Der schwedische Hersteller Kährs zum Beispiel hat unlängst einen Boden auf den Markt gebracht, der sich zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Naturfaser, Holzfaser und Naturkork zusammensetzt.

Bodenleger Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 20
Fermacell / txn_p
Foto:

Holz für ein gutes Gefühl

Parkettprofis können Bodenbeläge aus Holz aufbereiten und neu gestalten

Mit einem Parkettboden machen Immobilienbesitzer alles richtig, denn das Material ist natürlich, nachhaltig und bringt ein warmes Ambiente in Haus oder Wohnung. Und: Nach vielen Jahren der Nutzung lässt er sich wieder aufbereiten und frisch gestalten.

Abhängig vom Aufbau der jeweiligen Nutzschicht lässt sich Parkett über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg mehrmals abschleifen, neu versiegeln oder ölen - das schont Ressourcen, spart Geld und Zeit beim Renovieren und verhindert unnötige Müllmengen.

Erfahrene Fachhandwerker wissen, welche Pflege vorhandene Parkettböden benötigen, um neu erstrahlen zu können. Auf diese Weise verlängert eine professionelle Reinigung und Aufbereitung die Lebensdauer eines Parkettfußbodens um bis zu 60 Jahre - das Entfernen des betagten Bodens wird damit überflüssig. Parkettexperten

vor Ort können im Vorfeld detailliert zur Renovierung beraten und die Arbeiten professionell sowie sauber ausführen. Für die Aufbe-

reitung von Parkett gibt es heute innovative Alternativen zu klassischen Holzschutzprodukten. Dabei kann ein Parkettleger bei

der Oberflächenveredelung mittlerweile auch auf Parkettöle zurückgreifen, die aus regionalen Rohstoffen produziert sind. Auch kön-

nen Parkettprofis durch eine spezielle Bürsttechnik die einzigartige Struktur eines Parkettbodens im Nu neu herausarbeiten. (djd)

· Seite 20 Bodenleger Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 21
Foto: Nicola Giordano / Pixabay

In perfekter Harmonie

Ob Neu- oder Altbau – erst die individuell passende Inneneinrichtung macht das Zuhause perfekt. Die Verwandlung von Räumen in individuelle Wohlfühlrefugien ist das Fachgebiet der Raumausstatter. Fachbetriebe in der Region setzen Wünsche maßgeschneidert um.

Raumausstatter sind Allrounder: Von der umfassenden und fundierten Kundenberatung über die sorgfältige Planung der Projekte und die Auswahl von Materialien bis hin zur handwerklich präzisen Umsetzung bieten sie ein lückenloses

Info

Peach Fuzz

Unter dem Namen „Peach Fuzz“ firmiert die Trendfarbe für das Jahr 2024. Laut Pantone-Institut vermittelt der Farbton „ein Gefühl der Liebenswürdigkeit und Zartheit, eine Botschaft der Zuwendung und des Teilens, der Gemeinschaft und der Zusammenarbeit“.

Die Mischung aus hellem Orange und zartem Rosa spielt heuer sowohl in der Mode als auch im Multimedia-Design, im Garten und beim Innendesign und Wohndekor eine tragende Rolle.

(2): Pantone

Info

Schon die duale Ausbildung zum Raumausstatter zeigt die breite Vielfalt rund um Räume, Polstermöbel, Decken, Wände und Bodenbeläge. Die Ausbildung wird in verschiedenen Schwerpunkten angeboten:

◉ Bodenbeläge

◉ Polstermöbel

◉ Raumdekoration

◉ Licht-, Sicht- und Sonnenschutz

Fotos

Kuschlig mit Himmelsblick in der Trendfarbe Peach Fuzz.

Programm. Ob man nun lediglich neue Gardinen möchte oder gleich das ganze Haus, Büro oder Firmengebäude umgestalten will: Die Anforderungen, Vorstellungen und Wünsche der Kunden stehen immer im Mittelpunkt.

Vielfalt an Mustern, Designs und Materialien

Am Anfang steht immer die Beratung. Ein abgewetztes Sofa soll in neuem Glanz erstrahlen? Ein Restaurant, Hotel oder eine Praxis soll in stimmiger Einheit gestaltet werden? Beides sind gleichermaßen Königsdisziplinen der Raumausstatter. Mit kleinen und groß dimensionierten Aufträgen sind Kunden willkommen.

Nicht zuletzt helfen Raumausstatter dabei, das vorhandene Budget effizient zu nutzen. Durch Materialauswahl und Vermeidung unnötiger Ausgaben ermöglichen die Profis eine wirtschaftliche Umsetzung der Raumgestaltung.

Immer lohnenswert ist ein Besuch in Ladengeschäft,

Studio oder Ausstellung des Raumausstatters. Dort finden sich in der Regel zahlreiche Muster und Designvorschläge zu allen Aspekten

Info

◉ Wand- und Deckendekoration

der Raumgestaltung, seien das Tapeten, Deko- und Polsterstoffe, Sonnenschutz, Gardinen, Plissee, Jalousien oder Vorhangstangen.

Blumentrend „Viva la Vida“

Mexiko und Spanien standen Pate für den neuen WohnTrend „Viva la Vida“. Das gesamte Interieur erinnert dabei an südliche Gefilde und sommerliche Atmosphäre, an Frida Kahlo und ihre überbordende Farbpalette. Minimalismus wurde von der Bühne verdrängt. Stattdessen sorgen opulente Muster - von klassisch bis modern - für Begeisterung. Mit farbenfrohen Fliesen, Mosaiksteinen, pigmentiertem Holz, bunten Textilien mit Fransen, Quasten und Rüschen sowie geflochtenem, gefärbtem Schilf oder Raffiabast unterstreicht man den gewünschten Effekt. Blumen dürfen bei einer solchen Inszenierung natürlich nicht fehlen. Bei floralen Arrangements lautet die Zauberformel: Farbe, Farbe und nochmals Farbe. Freilich empfiehlt

Foto: BBH

sich der neue Wohntrend auch für Terrasse, Balkon und Garten. (IPN/zet).

Raumausstatter Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 22

Design in Stein

Hofeinfahrten und Hauseingänge bestimmen den ersten Eindruck eines Hauses. Mit Pflastersteinen können Hausbesitzer ihren Eingangsbereich zu einer individuellen und modernen Visitenkarte machen.

Bei der Wahl des richtigen Untergrunds für Terrassen und Hofeinfahrten stehen verschiedene Aspekte im Vordergrund. Ob aus Naturstein wie Granit, Porphyr, Basalt oder Marmor, ob industriell gefertigt aus Beton oder Ton - in erster Linie soll Material, Form und Formatgröße sowie die Verlegetechnik zur Optik des Hauses passen.

Starker Belag

Pflastersteine müssen robust gegen Witterungseinflüsse sein und Sonnenschein, Regen oder Schnee ebenso standhalten wie den Belastungen durch parkende Autos oder wilde Bobby-CarFahrten des Nachwuchses. Mit einem Bauservice-Part-

Info

Foto: Kann/txn

Der Bodenbelag sollte nicht nur zur Optik des Hauses passen, sondern auch strapazierfähig und langlebig sein.

ner lassen sich maßgeschneiderte Hofeinfahrten realisieren. Zum Leistungsspektrum gehören klassischerweise Baggerarbeiten, das fachgerechte Verlegen von Pflaster und Platten zum Beispiel im Mörtelbett oder Splitt-

Dauerhaft für Stabilität sorgen

Wer gern draußen arbeitet, keine Angst vor Maschinen hat und große Dinge bauen möchte, sollte über eine Ausbildung zum Beton- oder Stahlbetonbauer nachdenken. Handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen sind gute Grundlagen für den Start in eine Zukunft im Baubereich. Die Lehrzeit dauert drei Jahre und ähnelt am Anfang der Ausbildung zum Maurer. Die Spezialisierung auf den Beton- und Stahlbau erfolgt im dritten Lehrjahr. Ungefähr die Hälfte der Lehrzeit findet an einer Berufsschule statt, um die theoretischen Grundlagen zu erlernen.

Dabei geht es beispielsweise um das Know-how, wie eine Baustelle eingerichtet wird oder wie die vielen ver-

Sandgemisch, das Verlegen von Rasengittersteinen, das Setzen von Blockstufen, Kantensteinen wie auch Natursteinmauern sowie die notwendigen Entwässerungsarbeiten. Gute Beratung gibt es inklusive.

Foto: betonbild/txn

schiedenen Betonmischungen entstehen.

Die andere Hälfte der Zeit wird im Ausbildungsbetrieb und auf Baustellen verbracht - eine gute Gelegenheit, um das gelernte Schulwissen praktisch in die Tat umzusetzen. Nicht zuletzt: Wer sich nach der Ausbildung beruflich weiterentwickeln möchte, hat dafür diverse Mög-

lichkeiten. So gibt es zahlreiche Kurse oder Seminare, um sich weiter zu spezialisieren, beispielsweise in der Baumaschinenführung oder Bausanierung. Auch Weiterbildungen sind möglich, etwa zum Betonbauermeister, zum Werkpolier oder zum Techniker für Baudenkmalpflege und Bausanierung. (txn)

Hoch- und Tiefbau / Maurer Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 23 Foto: Dirk Katzschke

Förderungen 2024

Seit kurzem stehen für Neubau und Hauskauf wieder alle bekannten Förderprogramme zur Verfügung. Einige neue sind geplant. Hier die Übersicht.

Die gestiegenen Baufinanzierungszinsen, der starke Anstieg der allgemeinen Lebenshaltungskosten, teure Baumaterialien und hohe Haus- und Grundstückspreise haben den Bau oder Kauf einer selbst genutzten Immobilie weniger erschwinglich gemacht. An einigen Stellschrauben könnte in diesem Jahr gedreht werden, um das Pendel wieder etwas in die andere Richtung ausschlagen zu lassen.

Die Kaufpreise sind in den vergangenen zwölf Monaten teilweise um zweistellige Prozentwerte zurückgegangen, auch bei den Baukosten zeichnet sich Entspannung ab. Die Inflationsrate ist gesunken und das erhöht auch die Chancen, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen ihrerseits senkt und Hypothekendarlehen wieder günstiger macht.

Und auch die Politik leistet ihren Beitrag: Die Bundesregierung fördert den Neubau oder den Erwerb von Wohneigentum. Seit der Haushalt 2024 mit Verspätung beschlossen ist, herrscht hier nun endlich Klarheit. Einige Förderprogramme bieten bessere Konditionen als zuvor, andere laufen unverändert weiter. Und auch ein paar neue sind geplant.

„Jeder Förder-Euro löst Auf-

Foto: djd / Bauherrenschutzbund / Marko Priske

„Jeder Förder-Euro löst Aufträge in den Büchern der Handwerker aus.“

träge in den Büchern der Handwerker aus und kurbelt die Binnennachfrage an. Das sind genau die Impulse, die wir jetzt brauchen“, sagte Bauministerin Klara Geywitz im Februar bei der Vorstellung der Programme.

Klimafreundlicher

Neubau (KFN)

Seit Februar ist das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau (KFN)“ des Bundesbauministeriums wieder geöffnet. Anträge können über die Website der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt werden. Die Förderung erfolgt über zinsverbilligte Kredite, zum

Start lag der Endkundenzinssatz für Wohngebäude zwischen 1,15 und 2,13 Prozent bei zehn Jahren Zinsbindung und damit deutlich unter den aktuell marktüblichen Zinsen für Baufinanzierungen. Die Konditionen orientieren sich aber - und dies gilt für alle hier im Text genannten Zinssätze - am Kapitalmarkt und werden laufend angepasst, sie können also tagesaktuell auch höher sein als hier aufgeführt. Fest steht, dass für Neubau oder Ersterwerb von selbst genutztem Wohneigentum Kreditsummen bis zu 100.000 Euro möglich sind und sogar 150.000 Euro, wenn die Immobilie die Kriterien für das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)“ erfüllt. Es müssen bestimmte Grenzwerte für die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Immobilie eingehalten werden, diese muss zudem den energetischen Standard eines „Effizienzhauses“ 40 für Neubauten vorweisen; sie darf also nicht mehr als 40 Prozent der Primärenergie verbrauchen, die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) für das sogenannte Referenzgebäude nennt.

Vom Start des Programms am 1. März 2023, bis im Dezember das Geld ausging und die Förderung gestoppt

Hoch- und Tiefbau / Maurer Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 24

wurde, wurden knapp zwei Milliarden Euro ausgereicht. In diesem Jahr will die Regierung den Bau energieeffizienter Wohnungen mit insgesamt einer Milliarde Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds fördern, 762 Millionen Euro davon stehen bereits zur Verfügung - es gilt also, schnell zu sein.

Wohneigentumsförderung für Familien (WEF)

Keinen Stopp gab es bei der „Wohneigentumsförderung für Familien (WEF)“, die es seit Juni 2023 gibt. Familien mit Kindern und Alleinerziehende können für den Bau und Erstkauf eines klimafreundlichen Hauses oder einer Wohnung vom KfWFörderprogramm 300 profitieren, wenn sie das Wohneigentum selbst nutzen. Die Konditionen wurden jetzt noch einmal verbessert. Die Grenze des zu versteuernden Jahreseinkommens wurde für eine Familie mit einem Kind von 60.000 Euro auf 90.000 Euro angehoben, mit jedem weiteren Kind erhöht sie sich um jeweils 10.000 Euro. Ab März werden die zinsverbilligten Kredite zudem auch für eine Laufzeit von 20 Jahren verfügbar sein statt bisher zehn Jahre, bei Kreditlaufzeiten von bis zu 35 Jahren. Die Zinssätze beginnen bei 0,01 Prozent Jahreszins bei zehnjähriger Bindung. Zudem wurden die Darlehenshöchstbeträge um bis zu 35.000 Euro erhöht. Zwischen 170.000 und 220.000 Euro sind drin - wenn die Immobilie die Kriterien für das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)“ erfüllt sogar 270.000 Euro. Das Programm ist mit 350 Millionen Euro ausgestattet.

KfW-Wohneigentumsprogramm

Ebenfalls ohne Unterbrechung läuft der Klassiker der KfW-Förderung, das KfWWohneigentumsprogramm 124. Für den Kauf oder Bau eines selbst genutzten Eigenheims oder einer Eigentumswohnung gibt es

Auch eine neue Raumaufteilung kann über das KfWProgramm „Altersgerecht umbauen“ gefördert werden.

hier ebenfalls zinsverbilligte Darlehen in Höhe von bis zu 100.000 Euro. Auch hier steigt der maximale Kreditbetrag auf 150.000 Euro, wenn die Immobilie die Kriterien für das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)“ erfüllt. Der Vorteil dieses Programms ist, dass es praktisch ein Allroundkredit ist und auf strenge Förderkriterien verzichtet.

Es spielt also keine Rolle, ob die Immobilie klein oder groß, alt oder neu, renovierungsbedürftig oder einzugsfertig ist. Der Zins ist dafür teurer als in den oben genannten Programmen und liegt aktuell zwischen 3,72 und 3,77 Prozent, also nur wenig unter den Bestzinsen kommerzieller Anbieter am Markt.

„Jung kauft Alt“, „Gewerbe zu Wohnen“ und „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe Ende Februar 2024 noch offen war der Start der folgenden drei Programme, die in diesem Jahr erstmals aufgelegt werden, sowie deren genaue Förderkonditionen. Käuferinnen und Bauherren sollten sich in ihrer Tageszeitung auf dem Laufenden halten oder bei ihrem Handwerksbetrieb informieren.

„Jung kauft Alt“ unterstützt Familien, die eine Immobilie - Haus oder Wohnungaus dem Bestand kaufen und

energetisch sanieren, mit zinsgünstigen Krediten. Ältere Häuser, die leer stehen, sollen dann zugleich energetisch saniert werden. 350 Millionen Euro sind in diesem Jahr für das Programm eingeplant, das im Sommer starten soll. Das Förderkonzept ist in Arbeit. Mit dem Konzept „Gewerbe zu Wohnen“ sollen Kauf, Umbau und Sanierung von leer stehenden Gewerbeimmobilien, etwa Büros und Läden, in klimafreundliche Wohneinheiten gefördert werden, ebenfalls mit billigeren Zinsen. 2024 sind Programmmittel von 120 Millionen Euro vorgesehen. Der Start ist im Herbst geplant. Auch hier wird das Förderkonzept aktuell erarbeitet. Mit dem Programm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ sollen befristet auf 2024 und 2025 Gebäude mit kleineren Wohneinheiten auch für Alleinerziehende sowie Seniorinnen und Senioren gebaut werden. Hier ist ein Programmvolumen von einer

Milliarde Euro zusätzlich im Haushalt 2024 vorgesehen.

Altersgerecht Umbauen Damit Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Zuhause wohnen bleiben können, wird mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ der barrierefreie Umbau von Wohnungen gefördert - das gilt nicht nur für Eigentümer, sondern auch Mieter können die Förderung in Anspruch nehmen. Zu den typischen Modernisierungsarbeiten zählen der Einbau einer bodengleichen Dusche, das Entfernen von Türschwellen oder der Einbau von Aufzügen. Für einzelne Maßnahmen vergibt die KfW Zuschüsse in Höhe von zehn Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 2.500 Euro. Wer sein Haus zum Standard „Altersgerechtes Haus“ umbaut, bekommt 12,5 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet, maximal 6.250 Euro. In diesem Jahr stehen hierfür 150 Millionen Euro bereit, doppelt so viel wie 2023.

· Seite 24 Hoch- und Tiefbau / Maurer Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 25
Foto: Michaela Thiede / Pixabay

Farbe macht froh

Maler bringen Flair in die eigenen vier Wände

Ob man sich beim Bummel durch ein romantisches Fachwerkstädtchen an den frisch renovierten Fassaden erfreut, in einer Barockkirche den goldenen Glanz der

Putten bewundert oder sich in einem Café wohlfühlt, das sein gewisses Etwas aus kunstvoll und dekorativ bemalten Wänden gewinnt – überall dort haben Maler und Lackierer Hand

Maler

angelegt. Was auch immer ansteht, sei es Fassadengestaltung, Innenraumdesign oder Denkmalpflege: Maler und Lackierer haben dafür die Expertise.

Schon die Auszubildenden erwerben umfangreiches Fachwissen rund um Farbtheorie, Farbwirkung und -gestaltung und üben sich in alten wie neuen dekorativen Techniken. Farbe in all ihren Aspekten von der Pike auf zu beherrschen, ist die Basis des Malerhandwerks.

Doch auch jenseits der Fassade und des offensichtlich ins Auge fallenden wirken Maler und Lackierer. Wärmedämmung, Instandsetzung von Betonoberflächen, Korrosionsschutz oder die Verlegung von Bodenbelägen sind nur einige der technisch anspruchsvollen Arbeiten. Der Maler oder die Malerin wird damit auch zum Akteur in Sachen Umwelt- und Klimaschutz.

(2): Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Maler und Lackierer beherrschen alle Techniken der dekorativen Wandgestaltung.

Schon als Geselle kann man sich nach dreijähriger Ausbildungszeit auf ein Aufgabenfeld spezialisieren und es dort zu Meisterschaft bringen. Der Meistertitel selbst öffnet dann Tür und Tor zum eigenen Betrieb. Maler und

Jeder Auftrag ist anders Arbeit von der Stange gibt es im Alltag der Maler und Lackierer nicht. Genauso einmalig wie jeder Kunde ist jeder Auftrag rund um Verschönerung, Sanierung oder Restaurierung. Für die Kundenberatung und die Umsetzung vor Ort greifen Maler und Lackierer heute auf moderne Technologien zurück, darunter Farbberatung per Computersimulation oder High-Tech-Lackiersysteme. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, dem eröffnet sich ein krisenfester Job mit Aufstiegschancen.

Lackierer, die sich an den Fachschulen zum Techniker oder Ingenieur weiterbilden, sind in der Farben- und Lackindustrie gesuchte Mitarbeiter. Weitere Karrierechancen bieten Berufsakademien und Fachhochschulen.

Ganz in Weiß bleibt im Trend

Es gibt Klassiker, die immer in Mode bleiben. Weiß gestrichene Wände gehören dazu: Laut Statista ist jede zweite Küche in Deutschland weiß gestrichen, auch jedes dritte Schlafzimmer und jedes vierte Wohnzimmer. Das hat viele Gründe. Der helle Ton lässt Räume großzügiger und freundlicher erscheinen, selbst knapp geschnittene Zimmer wirken auf diese Weise größer. Zudem passt die Farbe zu den verschiedensten Einrichtungsstilen und lässt sich beliebig mit Bodenbelägen oder Heimtextilien und Dekoartikeln kombinieren. (djd)

2024 · Seite 26 Info
Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar
Foto: djd/www.schoener-wohnen-farbe.com
Fotos

Kellenwurf und Stuckgesimse

Junge Menschen, die an einem Handwerksberuf mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven interessiert sind, sollten einmal das Gipser- und Stuckateurhandwerk genauer unter die Lupe nehmen. In einem überaus abwechslungsreichen Berufsalltag sind Können und Kreativität gleichermaßen gefragt. Wer gern mit den Händen schafft und dazu den Kopf kreativ gebrauchen will, ist hier bestens aufgehoben. Und: Eintönigkeit kommt in der beruflichen Praxis des Stuckateurs nicht vor.

Innen- und Außenputz, Trockenbau sowie Wärmedämmung sind Hauptaufgaben, wobei zu jedem Bereich eine enorme Vielzahl ganz unterschiedlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten gehören. Hinzu kommen die traditionsreichen Kunstfertigkeiten des Stuckateurhandwerks, sei es nun Kellenwurf, Spachteltechnik oder Stuckgesimse, seltener auch Farbgestaltung mit Pinsel und Rolle.

Übrigens: Im Trockenbau ist in den kommenden Jahren mit vielerlei technischen Neuerungen zu rechnen. Ein Beispiel: Raumteiler, Jalousien, Akustikelemente zur Schalldämpfung und Wandverkleidungen werden möglicherweise in Zukunft per 3D-Druck hergestellt, auch aus nachwachsenden Rohstoffen. So hat jüngst Malgorzata Zboinska von der Technischen Universität Chalmers mit ihrem Team ein 3DDruckverfahren und die zugehörige Tinte entwickelt, aus der die Elemente entstehen. Konkret wurden Nanozellulosefasern aus Abfällen von Sägewerken und Papierfabriken, Wasser und das algenbasierte Material Alginat für die Tinte vermischt. Wer sich für die Ausbildung zum Stuckateur oder zur Stuckateurin interessiert, sollte einen guten Hauptschulabschluss, besser noch einen Realschulabschluss mitbringen. „Rechnen und Schreiben muss man schon können“ sagt ein Stuckateur, schließlich hat am Ende alles auf den Millimeter genau zu stimmen - Handwerk ist eben immer auch Kopfwerk. Unter www.mission-stuckateur.de finden Interessierte alle Infos.

Stucco Veneziano

Stuckateure sind Meister in der Gestaltung von Wänden und Decken. Mit außergewöhnlichen Techniken setzen sie einmalige räumliche Akzente. Es lohnt sich, sich bei den Fachbetrieben zu informieren.

Mit Gips und Wasser Raumkunst

Stuckateure beherrschen eine enorme Bandbreite an Spachtel- und Gestaltungstechniken. Viele davon haben eine lange Geschichte und Tradition. Italienische Spachteltechniken zum Beispiel eignen sich perfekt, um den eigenen vier Wänden einen

Info

Bautrocknung

Ist es zu Wasserschäden gekommen, sei es durch Rohrbrüche, defekte Wasch- und Spülmaschinen oder Hochwasser, hilft ein Bautrocknungs-Profi weiter. Mit schnellen, fachgerechten Trocknungs- und Sanierungsmaßnahmen sorgt er dafür, dass Schäden wie feuchte Wände, Schimmel, abgelöste Tapeten, verformte Böden und damit hohe Folgekosten gar nicht erst entstehen. Auch in der Bauphase ist professionelle Bautrocknung wichtig. Estrich, Dämmschicht, Mörtel und Putz können in deutlich verkürzter Zeit austrocknen und Folgegewerke zeitnah ausgeführt werden.

antiken, mittelalterlichen oder mediterranen VintageTouch zu verleihen. Ganz nach individuellem Kundenwunsch lassen sich durch die Kombination verschiedener Materialien, Farben, Strukturen und Techniken einmalige Oberflächen gestalten.

Schon im 15. Jahrhundert war in Italien der „Stucco Veneziano“ bekannt. Diese dreischichtige Kalkpresstechnik ist gleichermaßen dekorativ wie robust. Der venezianische Putz setzt sich im Wesentlichen aus Kalk und gemahlenem Marmor (Marmormehl) zusammen. Mit Farbpigmenten kann diese „Marmorino“-Basis nach individuellen Wünschen eingefärbt werden.

Optisch wirkt Stucco Veneziano wie Marmor in Hochglanz-Optik - toll auch in Geschäftsräumen. Dabei ist der Stucco Veneziano auch eine günstigere Alternative zu echtem Marmor.

Metallic und Perlmutt

Freilich gehören auch moderne Looks zum Leistungsspektrum der Stuckateure, etwa Gold-, Silber-, Metallic-, Marmor- und Perlmutteffekte, ebenso Steinimitationen, Sandstein-, Schiefer- oder Marmoroberflächen, angesagte Lehm- und Naturputze oder via Glättetechnik und Kalk erzeugte glatte, auf Hochglanz polierte Oberflächen.

· Seite 26 Gipser / Trockenbau Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 27 Info
Fotos
(2): Veronika Zettler
Foto: Victoria / Pixabay schaffen.

Licht und Luft automatisch steuern

Smart Home: Digitale Gebäudetechnik hält in Privathäusern wie Unternehmen Einzug

Smart-Home-Technologien ermöglichen es, das eigene Zuhause auf innovative Weise zu automatisieren und zu steuern. Heizung, Licht, Türkamera, Sonnenschutz und Haushaltsgeräte von unterwegs anzusteuern, ist heute kein Problem mehr.

Großer Vorteil: Die immer einfachere Bedienung macht Smart-Home-Lösungen auch für diejenigen attraktiv, die mit Computer und Co. nichts am Hut haben. Intuitive Interaktion erleichtert den Zugang zu den Funktionen des Smart Homes und macht die Technologie für Menschen jeden Alters zugänglich. Auch per Sprachbefehl lassen sich die

Bequemer geht‘s nicht: Einmal eingerichtet, lassen sich mit Smartphone, Smartwatch oder Sprachdienst alle integrierten Elemente kinderleicht steuern.

Elemente des „intelligenten Hauses“ steuern. Für Senioren kann die „intelligente“ Haustechnik beziehungsweise das „Ambient Assisted Living“ das eigenständige Wohnen deutlich erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen.

Ein Beispiel: Über die Automatisierung von Rollläden und Sonnenschutzvorrich-

tungen wie beispielsweise Markisen können Belichtung und Temperatur nach individuellen Bedürfnissen gesteuert werden.

Intelligente Lösungen für den Sonnenschutz

Sensoren können die Intensität der Sonneneinstrahlung messen und automatisch

Rollläden so positionieren, dass Überhitzung vermieden oder Tageslicht optimal genutzt wird.

Die Verknüpfung mit anderen Smart-Home-Geräten ermöglicht es, den Sonnenschutz mit Lichtsteuerung, Heizung und Klimaanlage zu synchronisieren. Derlei Maßnahmen tragen nicht nur zur Energieeinsparung bei,

sondern schaffen eine angenehme Wohnatmosphäre. Auch für Büros, Lageroder Fabrikhallen setzen laut einer Umfrage des Digitalverbands BITKOM aus dem Jahr 2023 immer mehr Unternehmen in Deutschland auf smarte Gebäudetechnologien in den Bereichen Heizung, Luft und Licht. Vor allem beim Thema Licht: 42 Prozent der 603 befragten Firmen nutzen mittlerweile eine intelligente Beleuchtung, die automatisiert anund abschaltet.

Smarte Gebäudetechnik in Unternehmen

Auch beim Heizen sind smarte Technologien verstärkt im Einsatz. Ein Drittel aller Unternehmen (31 Prozent) nutzt „intelligente“ Heizkörperthermostate, mit denen die Temperatur etwa in Abhängigkeit von Tageszeit, Wetter oder Raum „smart“ geregelt wird.

Ein Fünftel der befragten Unternehmen (22 Prozent) setzt auf eine schlaue Verschattung, bei der Rollos oder Markisen automatisch für Kühle sorgen, wenn die Sonne durch die Fenster scheint.

Fenster auf oder Fenster zu? 15 Prozent der Unternehmen nutzen eine smarte Belüftung, bei der sich diese Frage gar nicht erst stellt.

Glaser/Fenster/Rollladen/Markisen/Bauelemente Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 28
Fotos (4): homeandsmart

(2): Velux

Fotos

Kosten sparen durch Fenstertausch

Welche Varianten gibt es beim Wechsel zu energieeffizienten Modellen?

Eine Umfrage im Auftrag von Velux unter 2.000 deutschen Hausbesitzern ergab, dass mehr als die Hälfte (63 Prozent) sehr bis extrem besorgt über die steigenden Energiekosten ist.

Eine einfache Möglichkeit, Heizenergie zu sparen, ist der Austausch alter Fenster, die nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine effektive Wärmedämmung entsprechen. Bei den Dachfenstern zum Beispiel kann man zwischen mehreren Varianten wählen.

Wer seine Dachfenster modernisiert, sollte auf Modelle mit idealen Wärmedämmwerten setzen. Denn wenn der UW-Wert 1,0 W/ m²K oder niedriger ist, spart man nicht nur Heizenergie, sondern kann zudem von

bis zu 20 Prozent staatlicher Förderung profitieren. Dadurch kann der Kauf höherwertiger Dachfenster sogar günstiger als der von Standard-Modellen mit schlechteren Dämmwerten sein. Beim Austausch empfiehlt Kevin Bode, Fensterexperte bei Velux, am besten auch gleich die Innenverkleidung zu erneuern: „So kann der Dachhandwerksbetrieb auch die Anschlüsse entsprechend den Anforderungen des Zentralverbands des deutschen Dachdeckerhandwerks sicherstellen. Dies minimiert Wärmebrücken, verbessert die Dichtigkeit und sorgt so für niedrigere Heizkosten.“

Für alle Varianten des Fensteraustauschs gilt, dass sich die Energieeffizienz des Gebäudes nur deutlich verbessert, wenn auch die

Dämmung des Daches den heutigen Anforderungen entspricht. Neben einem Komplett-Austausch inklusive aller Dämm- und Anschlussprodukte sind auch Teillösungen möglich, bei denen nur das eigentliche Fensterelement ohne die Innenverkleidung erneuert wird.

Austausch für ein Plus an Tageslicht nutzen

Die Größe des Fensters bleibt dabei unverändert und das vorhandene Innenfutter erhalten, sodass meistens auch keine Fliesen oder Holzvertäfelungen im Zimmer erneuert werden müssen.

Wichtig zu wissen: Die Wärmedämmung verbessert sich dabei nicht im selben

Maße wie bei einem Komplett-Austausch. Im Rahmen eines Komplett-Austauschs ist auch eine Erweiterung der Fensterlösung denkbar. Während der bauliche Aufwand meist nicht sehr viel größer ist, steigt die Wohnqualität durch mehr Tageslicht deutlich.

Davon profitiert man jeden Tag von Neuem – auch durch geringeren Energie-

aufwand für Kunstlicht. Denkbar sind unter anderem die Verlängerung des Dachfensters mit einem Zusatzelement bis zum Boden oder ein zweites Dachfenster direkt neben dem ohnehin vorhanden Dachausschnitt. Die Einbaudauer verlängert sich nur unwesentlich, sodass die Montage in der Regel innerhalb eines Tages abgeschlossen ist.

Glaser/Fenster/Rollladen/Markisen/Bauelemente Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 29

Neue Förderregel beim Sanieren

Seit Jahresbeginn greifen wichtige Änderungen bei der staatlichen Förderung von Fenster- und Fassaden-Sanierung. Wer Zuschüsse aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude will, muss künftig schon mit einem ausführenden Unternehmen ins Geschäft gekommen sein.

Wichtige Nachricht für Eigenheimbesitzer, die Haus oder Wohnung sanieren möchten: Zum 1. Januar 2024 hat sich eine zentrale

Spielregel bei der staatlichen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geändert. Seit diesem Jahr gilt im Programm Einzelmaßnahmen (BEG EM): Wer sa-

niert, muss schon mit einem ausführenden Unternehmen, zum Beispiel einem Fensterbauer, über einen Vorvertrag ins Geschäft gekommen sein. Erst dann kann der Förderantrag gestellt werden, so beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Erst der Liefer- oder Leistungsvertrag

Info

Bundesförderung effiziente Gebäude

Finanziell unterstützt werden Einzelmaßnahmen an Bestandsgebäuden, die zur Erhöhung der Energieeffizienz des Gebäudes an der Gebäudehülle beitragen. Gefördert werden:

„Bislang bemühten sich Bauherren zunächst um den Förderbescheid, dann wurde es konkret. Jetzt ist es umgekehrt. Vor Antragstellung muss bereits ein Liefer- oder Leistungsvertrag geschlossen sein“, erläutert Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster und Fassade (VFF), und betont: „Bauherren müssen sich also vorab konkret für ein Sanierungsangebot verbindlich entschieden haben, und zwar im Umfang und mit Blick auf den Termin. Erst dann kann die Förderung beantragt werden. Der Vertrag muss zudem eine Vereinbarung zu einer auflösenden oder aufschiebenden Bedingung in Bezug auf die Förderzusage haben.“

Wer mit den neuen Spielregeln die Abläufe für eine gelingende Sanierung der eigenen vier Wände optimieren möchte, kann auf Betriebe, die den VFF-Förderservice

◉ Dämmung der Gebäudehülle (Außenwände, Dachflächen, Geschossdecken und Bodenflächen), Erneuerung/ Aufbereitung von Vorhangfassaden.

◉ Erneuerung, Ersatz oder erstmaliger Einbau von Fenstern, Außentüren und -toren.

◉ Sommerlicher Wärmeschutz durch Ersatz oder erstmaligen Einbau von außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen mit optimierter Tageslichtversorgung.

nutzen, zurückgreifen. Das vereinfachte Antragsverfahren unter dem Dach des VFF bindet die Prüfung durch den Energieeffizienzexperten über das beim VFF registrierte Fensterbau-Unternehmen ein. Niemand muss

sich übrigens wegen der Reihenfolge der Förderregeln Sorgen machen. Sollte man die Förderzusage vom Staat nämlich wider Erwarten nicht erhalten, kann sich der Auftraggeber vom Vertrag zurückziehen.

Glaser/Fenster/Rollladen/Markisen/Bauelemente Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 30
Foto: Veronika Zettler Foto: Veronika Zettler

Das ABC der Sicherheitstechnik

Aufhebeln und einsteigen, dafür brauchen Einbrecher im Schnitt gerade mal zehn Sekunden. Laut Statistik wird alle zwei Minuten ein Einbruch versucht. Grund zur Beunruhigung? Nicht, wenn Haus oder Wohnung ausreichend gegen Einbruch gesichert sind. Die Schutzmöglichkeiten sind zahlreich. aktion auf verschiedene Bedrohungen zu ermöglichen.

Alarmanlagen

Alarmanlagen als grundlegendes Element der Sicherheitstechnik detektieren unautorisierten Zugang, Bewegungen oder andere potenziell gefährliche Ereignisse.

Biometrie

Biometrische Sicherheitssysteme verwenden individuelle Merkmale wie Fingerabdrücke, Iris- oder Gesichtserkennung, um den Zugang zu sensiblen Bereichen zu kontrollieren.

Closed Circuit Television

CCTV-Systeme sind Überwachungskameras, die zur Überwachung und Aufzeichnung von Aktivitäten in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden.

Einbruchsicherheit

Sicherheit fängt mit der Wahl der Bauelemente und mechanischen Zusatzelemente an. Als Beispiele genannt seien Sicherheitsschließsysteme für Haustüren, Hochschiebesicherungen für Rollläden, einbruchsichere Fenster (einschließlich der Kellerfenster) und Fensterbeschläge. Und: Die meisten Fenster, Balkon- und Terrassentüren lassen sich nachrüsten.

Feuermelder Zur Sicherheitstechnik gehören auch Brandschutzsysteme, die Rauchmelder, Brandmelder und automatische Feuerlöschanlagen einschließen.

Gefahrenmanagement

Unter Gefahrenmanagement versteht man die Integration verschiedener Sicherheitssysteme, um umfassende Kontrolle und Re-

Home Automation

Sicherheitstechnik im Smart-Home-Bereich ermöglicht die Integration von Alarmanlagen, Überwachungskameras und Zugangskontrollen in vernetzte Hausautomatisierungssysteme.

Identitätsmanagement

IdentitätsmanagementSysteme sorgen für eine sichere und effektive Verwaltung von Benutzeridentitäten, um unbefugten Zugriff zu verhindern.

Jamming-Erkennung

Jamming-Erkennungssysteme identifizieren Störungen oder Unterbrechungen in drahtlosen Kommunikationsnetzen, um Manipulationen zu verhindern. Denn: Über Jamming mit einem Störsender können Einbrecher ungesicherte Alarmanlagen und Sicherheitsmodule ausschalten.

Krisenmanagement

Krisenmanagementtechnologien helfen bei der koordinierten Reaktion auf

Foto: ZVG

Professionelle Einbruchschutzmaßnahmen wirken und führen dazu, dass Einbrecher ihre Einbruchsversuche erfolglos abbrechen.

Notfälle, einschließlich der Kommunikation und Koordination von Rettungsteams.

Lichtsicherheit

Die Verwendung von Sicherheitsbeleuchtung dient dazu, Gefahrenbereiche zu beleuchten und die Sicherheit in kritischen Situationen zu verbessern.

Multi-Faktor-Authentifizierung

Die Multi-Faktor-Authentifizierung kombiniert mehrere Identitätsüberprüfungsverfahren. Dies kann beispielsweise die Verwendung von Passwörtern, Fingerabdrücken und Smartcards umfassen, um einen höheren Schutz vor unbefugtem Zugriff zu bieten.

Optische Maßnahmen

Gut sichtbare Sicherheitselemente sollen potenzielle Eindringlinge abschrecken, indem sie auf Sicherheitsvorkehrungen hinweisen. Dazu gehören gut sichtbare Überwachungska-

meras, Warnschilder, Sicherheitsbeleuchtung und andere präventiv-visuelle Elemente.

Panic Room Spätestens seit dem gleichnamigen Film mit Jodie Foster kennen ihn die meisten: den Panic Room. Bei verdächtigen Vorgängen im Haus können die Bewohner in ihren privaten kleinen Hochsicherheitsbunker flüchten - mit Notstromversorgung und ordentlichem Lebensmittellager.

Sicherheitskonzept Ein ganzheitliches Sicherheitskonzept umfasst die Integration verschiedener Sicherheitstechnologien wie Alarmanlagen, Zugangskontrollen, Videoüberwachung und Brandschutz. Durch die Kombination gewährleistet das Konzept möglichst umfassenden Schutz.

Türkamera

Die Bilder von Tür- und Raumüberwachungskameras können, verbunden mit

einer mobilen App, jederzeit und von überall aus mit dem Handy eingesehen werden. Moderne Systeme ermöglichen es, mit Besuchern zu kommunizieren, unabhängig davon, ob man gerade zu Hause oder unterwegs ist.

Zugangskontrolle

In Unternehmen regeln Zugangskontrollsysteme den Eintritt in bestimmte Bereiche, etwa durch Schlüsselkarten, PIN-Codes oder biometrische Merkmale. Dies kann auch der Mitarbeitersicherheit dienen.

Sicherheitstechnik Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 31
Foto: Veronika Zettler Einbruchsichere Haustüren und Fenster stehen bei der Sicherheit an erster Stelle.

Weitsichtig geplant und installiert

Die Elektroinstallation sollten bei der Sanierung berücksichtigt werden

Bei Sanierungsvorhaben sollten Bauherren nicht die Elektroinstallation vergessen. „Hier bedeutet Sanieren nicht nur, die Anlage auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Sanieren ist in dem Fall auch eine Vorsorge, um die Energieeffizienz im Gebäude langfristig zu verbessern und die Energiekosten so gering wie möglich zu halten“, so Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Infor-

mationstechnischen Handwerke (ZVEH).

Nötig ist eine sorgfältige Planung, die auch zukünftige Wünsche einschließt und die Sanierungswillige am besten gemeinsam mit einem Innungsfachbetrieb vornehmen: Was soll die Elektroinstallation leisten können? Welche Veränderungen in der Lebenssituation sind absehbar? Soll das Haus smarter werden? Ist die Anschaffung eines E-Autos geplant? Möchte man im Al-

ter möglichst lange selbstbestimmt im Haus wohnen und Systeme für altersgerechtes Wohnen nutzen?

Foto: ArGe Medien im ZVEH

Elektrosanierung im Altbau.

Ist die Sanierung abgeschlossen, sind nachträgliche Umbauten zeit- und kostenaufwendig. Nachhaltig wird die elektrische Anlage durch den Einbau von leeren Elektroinstallationsrohren, damit auch Jahre später unkompliziert zusätzliche Leitungen verlegt werden können, ganz ohne Aufstemmen von Wänden. „Selten reicht

Stromausfall überbrücken mit PV

Viele Eigenheimbesitzer wollen mit einer Photovoltaikanlage unabhängiger werden. Und wenn die Versorgung unterbrochen wird? Statistisch gesehen kommen Stromausfälle in Deutschland im Minutenbereich vor. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts gering scheint, ist es sinnvoll, als Eigenheimbesitzer mit PVAnlage Vorsorge zu treffen. Kommt es nämlich zu einem Stromausfall, funktioniert das PV-System nicht, da der Wechselrichter es abschaltet. Dieser ist netzgeführt. Nur wenn er erkennt, dass das Netz Spannung

hat, kann er aktiv werden. Mit einem PV-Speicher in Kombination mit einer PVAnlage ist es möglich, bei einem Stromausfall in den sogenannten Inselbetrieb zu wechseln und Teile der eigenen elektrischen Anlage weiter zu versorgen, so lange Energie im Speicher ist. Der PV-Speicher, der bei Netzausfall einen Stromausfall feststellt und in wenigen Sekunden die Versorgung der elektrischen Anlage übernimmt, liefert dann Ersatzstrom. Notwendig für ein Ersatzstromsystem sind ein entsprechender Stromspeicher, ein inselfähiger Wechselrichter und eine Netzumschalteinrichtung.

es übrigens aus, nur die augenscheinlich alten Teile einer Installation wie Lichtschalter und Steckdosen auszutauschen“, so Habermehl.

„In älteren Häusern stammt die Elektroanlage aus einer Zeit, in der in einem Haushalt nur ein Bruchteil der heute üblichen elektrischen Geräte in Gebrauch war. Es fehlen Stromkreise und Sicherheitseinrichtungen, Leitungen sind verschlissen. Das macht eine umfassende Sanierung erforderlich.“

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Vielseitiger Job

In den zwölf Innungen der Kreishandwerkerschaft Lörrach ist die Ausbildung Elektroniker/in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik nach den Kfz-Berufen der zweitstärkste Ausbildungsberuf. Warum der Job so viel Spaß macht? „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich“, berichtet der Elektroinstallateur Leon Frank aus Schönau. „Man sieht am Abend, was man gemacht hat, und freut sich, wenn‘s Licht brennt.“ Wer sich für die Ausbildung interessiert, hat aktuell gute Chancen. Derzeit werden bundesweit 96.580 e-handwerkliche Fachkräfte gesucht - Auszubildende, Gesellen und Meister. Ein Treiber in der Branche ist die durch die Energiewende ausgelöste Transformation mit rasant steigender Elektrifizierung und Digitalisierung.

Elektro Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 32
Foto: BWP

Sichere Infrastruktur

Elektrohandwerk berät zu zukunftssicheren Systemen

Beim „E-CHECK IT“ wird die IT-Infrastruktur auf Tauglichkeit und Belastbarkeit geprüft.

Mehr denn je sind Betriebe auf eine gut funktionierende IT-Infrastruktur angewiesen. „Hierfür ist eine regelmäßige Nachrüstung der elektronischen Infrastruktur unverzichtbar. Die E-Handwerke beraten zu zukunftssicheren Systemen und führen notwendige Arbeiten durch, ohne dass es Störungen im täglichen Geschäft gibt“, sagt Paul Seifert vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Seifert betont: „Nachrüstung bedeutet Vorausdenken.“

Ob im Büro oder in der Produktion: Datenleitungen müssen das Abrufen moderner Kommunikationsund Unterhaltungsdienste in jedem Raum des Unternehmens ermöglichen sowie für die Vernetzung von Systemen sorgen. Nur wenn ausreichend Leitungswege vorhanden sind, können alle wichtigen Geräte, Schalter oder Steckdosen sicher mit Strom oder Daten versorgt werden.

Im Zuge von neuen, digitalen Arbeitsabläufen verändert sich oft auch die Nutzung der Räume. Im Vorfeld verlegte Leerrohre ermöglichen, dass neue Geräte, Systeme und Anwendungen einfach in die vor-

handene Elektroinstallation integriert werden können. Auch ausreichend Verteilerplätze im Zählerschrank sind wichtig, dabei sollten auch Reserveplätze für die Zukunft eingeplant werden.

Diese sind beispielsweise für die Nachrüstung von Erzeugungsanlagen oder Ladestationen für E-Autos auf dem Firmenparkplatz unerlässlich.

Bei der Nachrüstung ist ein durchdachtes Schutzkonzept wichtig. Nicht mehr wegzudenken sind Fehlerstromschutzeinrichtungen, die sogenannten FI-Schutzschalter. FI-Schutzschalter werden nicht umsonst auch Personenschutzschalter genannt. Sie bewahren die Personen vor elektrischen Schlägen und eventuellen Fehlerströmen.

Zur Modernisierung ein Schutzkonzept

Die elektrischen Geräte und zugehörigen Leitungen sind durch Leitungsschutzschalter vor Überlast und Kurzschluss geschützt. Hinzu kommt der Einsatz einer Fehlerlichtbogenschutzeinrichtung, die eine Sicherheitslücke in der elektrischen Anlage schließt. Bei losen Klemmen, angebohrten Kabeln oder defekten Geräten kann es beispiels-

weise zu einem brandgefährlichen Lichtbogen kommen, der von den üblichen Schutzeinrichtungen nicht erkannt wird. Damit Überspannungen in Folge von nahen und fernen Blitzeinschlägen sowie Schalthandlungen empfindliche Geräte nicht beschädigen, ist ein dreistufiger Überspannungsschutz wichtig.

Rüsten Betriebe ihre IT auf oder führen neue Tools und Cloud-Lösungen in kurzer Zeit ein, muss man die Datensicherheit im Blick behalten. „Je mehr digital passiert, desto mehr Angriffsfläche bieten Unternehmen für Cyberkriminelle“, warnt Seifert.

E-CHECK IT für Sicherheit im digitalen Wandel

Wichtig ist deshalb, nicht nur auf die Sicherheit der einzelnen Programme und Tools zu achten, sondern als Unternehmen auch regelmäßig den E-CHECK IT durchführen zu lassen. Dabei wird die IT-Infrastruktur auf Tauglichkeit kontrolliert. So wird das reibungslose Funktionieren von Servern und die Dokumentensicherheit sichergestellt. Und: Prüfprotokoll und Prüfplakette dienen im Schadensfall gegenüber der Versicherung als wichtiger Nachweis.

Elektro Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 33
Foto: ArGe Medien im ZVEH

Wie der Schreiner kann‘s keiner

Ob beim Küchenbau, Möbelbau oder Treppenbau: Wenn es um maßgeschneiderte Wohnträume geht, sind Schreinerbetriebe die ultimativen Künstler des Handwerks.

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Gemütliche Sitzbankfenster sind Trend

EINRICHTUNGSKONZEPTE

Im Möbelbau wird mit hochwertigen Materialien und handwerklicher Präzision jedes Stück zum Unikat und Ausdruck des persönlichen Stils. Von maßgefertigten Schränken, Regalen und Sitzmöbeln bis hin zur Küche und den Badmöbeln erfüllen Schreiner individuelle Kundenwünsche. Der Küchenbau ist eine der herausragenden Disziplinen vieler Schreinerbetriebe. Hierbei spielen Präzision und maßgeschneiderte Lösungen eine zentrale Rolle, denn der vorhandene Raum wird optimal genutzt, gleichzeitig spiegelt die Küche den persönlichen Geschmack der Kunden wider und trägt ihren spezifischen Bedürfnissen Rechnung.

Info

Mehr als Treppe

Lesen, den Ausblick genießen oder ein Nickerchen machen: Sitzfenster, Sitzbankfenster oder Nischenfenster sind auch im Jahr 2024 einer der beliebtesten Wohntrends. Dabei lässt sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, etwa durch die Integration von Schubladen und Regalen für zusätzlichen Stauraum. Wer eine Nische oder einen Erker am Fenster hat, kann ein Sitzfenster problemlos umsetzen. Andernfalls empfiehlt sich eine Vorwandmontage durch den Schreinerbetrieb. Beispielsweise lässt sich mittels Holzständerwerk und Trockenbauwänden eine Sitzbank inklusive vorgebauter Wandfläche realisieren. Ebenso kann der Schreinerbetrieb rund ums Fenster maßgefertigte Einbaumöbel fertigen. Dadurch gewinnt man nicht nur einen tollen Sitzplatz, sondern auch jede Menge Unterbringungsmöglichkeiten. Ein Sitzbankfenster lässt sich ganz nach Vorliebe der Bewohner in so gut wie allen Räumen realisieren: in Küche, Esszimmer, Wohnbereich, Kinderzimmer, Bad oder Flur.

LEBENSRAUM

impuls95 GmbH & Co. KG

Tel. +49 7631 1817-0

Im Bereich des Innenausbaus schaffen Schreiner nicht nur funktionale und ästhetisch ansprechende Wohnräume, sondern tragen auch dazu bei, dass jedes Zuhause zu einem individuellen Rückzugsort wird.

Präzises Handwerk

Mittlerer Weg 1a • 79424 Auggen

info@impuls95.de • www.impuls95.de

Treppen können weit mehr sein als die Möglichkeit, von einem Stockwerk ins andere zu gelangen. Viele Betriebe offerieren den Kunden heute schier unbegrenzte Möglichkeiten. So kann die Treppe schnell zum „Eyecatcher“ des Hauses werden: ob aus Stahl, Holz, Glas oder Beton, ob mit geschwungenen Edelstahlgeländern für einen modernen Look, die Integration von Holzornamenten oder die Verwendung von beleuchteten Glasstufen für einen strahlenden und eleganten Auftritt. Inspiration finden Interessierte unter anderem auf www.treppe.de in der Kategorie „Treppe des Jahres“.

Vom Einbau maßgefertigter Einbauschränke über die Gestaltung von Treppen bis hin zur Produktion von Türen und Fenstern. Durch die Verwendung hochwertiger Materialien und durch den Einsatz präziser Handwerkskunst gewährleisten die ausführenden Betriebe nicht nur eine ansprechende Optik, sondern obendrein auch maximale Langlebigkeit und Funktionalität.

Schreiner/Küchen/Treppen/Türen/Innenausbau Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 34
Foto: BDF/WeberHaus
Foto: will zhang / Pixabay
KÜCHEN- UND FENSTERBAU MÖBELSCHREINEREI
UND WERTE SCHAFFEN

Traumberuf im Holzhandwerk

Schreiner werden? Na klar! „Wer das Schreinerhandwerk erlernt, entscheidet sich für einen Beruf mit Zukunft“, betont Martin Ranz, Obermeister der Schreinerinnung Lörrach. Kopf und Hände sind gleichermaßen gefragt und die Kreativität bekommt mehr Spielraum als in fast jedem anderen Job.

Auszubildende im Schreinerhandwerk erlernen einen Beruf, bei dem vielseitige Talente gefragt sind, bei dem junge Menschen Geschick, Verstand und Ideen einbringen können und der ihnen unzählige Chancen und Möglichkeiten im In- und Ausland eröffnet. Schon die Ausbildung ist von Vielfalt gekennzeichnet. Egal ob Schränke, Tische, Küchen, Betten, Fenster, Türen oder Innenausbau: Können und Kreativität sind immer gefragt. Auch junge Frauen begeistern sich mehr denn je für das Schreinerhandwerk und glänzen mit herausragenden Gesellen- und Meisterprüfungen, wie zahlreiche Beispiele im Innungsbezirk Lörrach belegen.

Schon im ersten Lehrjahr bauen sich Schreiner-Azubis ein Fundament mit allen wichtigen Grundlagen. Das

erledigt man in der Regel als (Vollzeit-)Schüler einer Berufsfachschule. Im Innungsbezirk Lörrach ist diese bei der Gewerbeschule Schopfheim (Einjährige Berufsfachschule Holz) angesiedelt. Angehende Schreiner erwerben hier jede Menge theoretisches Wissen wie auch reichlich praktisches Können. Zu den wöchentlich vier Schultagen kommt immer mittwochs ein Praxistag im Betrieb hinzu.

Zahlreiche Zukunftschancen

Im zweiten und dritten Lehrjahr überwiegt die Ausbildung im Betrieb. Jetzt lernt man im vielfältigen Berufsalltag täglich Neues dazu. Die Schule wird berufsbegleitend besucht, zudem absolviert man Maschinen- und Oberflächenkurse an der Gewerbe Akademie

Schopfheim. Nach der Zwischenprüfung am Ende des zweiten Lehrjahres geht’s zum Endspurt. Im dritten Lehrjahr haben SchreinerLehrlinge schon viel auf dem Kasten, stellen etliches selbstständig her und werden immer souveräner im Umgang mit CNC-Maschinen und spezieller Planungs- und Konstruktionssoftware. Beraten, zeichnen und recherchieren, gestalten, bauen und montieren - das gehört jetzt zum Tagesgeschäft. Nach abgeschlossener Ausbildung haben Gesellen gute Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa zum Fertigungsplaner, Fachbauleiter oder Kundenberater. Ebenso können der „Betriebswirt im Handwerk“, der Techniker und natürlich die Meisterprüfung locken. Und: Als Meister steht auch ohne Abitur der Weg zum Hochschulstudium offen.

Die gute Form

Mit der jährlichen Ausstellung der Gesellenstücke in der Gewerbe Akademie Schopfheim sowie auf der Messe „Die Handwerk“ würdigt die Schreiner-Innung Lörrach die tollen Leistungen der jungen Schreiner und Schreinerinnen. Wer eine Lehre in einem Betrieb der Schreiner-Innung Lörrach macht, kann sein Gesellenstück auch beim Wettbewerb „Die Gute Form“ ins Rennen schicken. Der Landesverband Baden organisiert die Competition, danach geht es zum Bundesverband. Eine Expertenjury wählt auf Innungs-, Landes- und zum Schluss auf Bundesebene die Stücke aus, die weiter kommen. Ob bei den Gesellenprüfungen, bei der „Guten Form“ oder weiteren Wettbewerben: In der Vergangenheit haben sich immer wieder junge Schreinerinnen und Schreiner aus den hiesigen Innungsbetrieben hervorgetan.

Schreiner/Küchen/Treppen/Türen/Innenausbau Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 ·Seite 35
Foto: Veronika Zettler
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Wohntrend Holz

Der Wunsch, sich die Natur ins Haus zu holen, prägt die Bau- und Einrichtungstrends im Jahr 2024. Angeführt wird die Liste der Materialien einmal mehr von Holz.

In der Küche liegen dunkle Töne schon länger im Trend; im Ess- und Wohnbereich werden sie immer beliebter. Lackoberflächen werden mit massiver Eiche oder Nussbaum kombiniert. Zum Einsatz kommen ebenso dunkle Hölzer, auch Kastanie und Birke. Ein natürliches Ambiente verleihen Lamellenund Rillenoptiken. Grifflose Holzfronten mit vertikalen Lamellen setzen sich zunehmend durch.

Die Wände im Wohnzimmer werden modern gestaltet, häufig mit hängenden Lowboards oder Glasvitrinen. Indirekte Beleuchtung und Glaselemente schaffen ein Wohlfühlklima. Esstische – ob aus Holz oder Marmor – erhalten weiche,

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organische Formen. Dank bequemer Ess-Sessel mit Armlehnen wird der Esstisch zum Mittelpunkt. Bei Sofas und Sessel zeigt sich ebenfalls eine klare Tendenz zur geschwungenen Linie und zum weichen, komfortablen Sitzen durch dicke Polste-

rungen. Bei den Textilien tauchen vermehrt Produkte aus Recyclinggarnen auf. Der Trend zur Natürlichkeit spiegelt sich in hellen Naturtönen wie Offwhite oder Greige – ein Farbmix aus Beige und Grau – wider. Bei den Bezugsstoffen aus Leder

liegen Sand, Terrakotta, Camel oder Braun vorne.

Im Schlafzimmer vermitteln furnierte Holzoberflächen, Elemente aus Massivholz und Lackoberflächen eine behagliche Atmosphäre. Eiche dominiert nach wie vor, oft kombiniert mit Lack in hellen oder dunklen Farben.

Beim Kopfteil wird gerne das Material Holz betont, etwa durch den Einsatz von massiven Lamellen, die Natürlichkeit und Handwerkskunst vermitteln. Kleiderschränke sind häufig mit Schiebetüren versehen. Die Innenausstattung der Schränke lässt sich individuell anpassen, etwa durch Kleiderlifte, Krawattenfächer, Handtaschenauszüge oder Tablare für Schmuck.

Küche und Büro passen zusammen

Die Erfahrungen der Corona-Zeit haben Home-OfficeLösungen stark befördert. Und: Zunehmend kommen Arbeitgeber dem verstärkten Wunsch vieler Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nach, einen oder mehrere Tage pro Woche im HomeOffice arbeiten zu können.

Schreinerbetriebe bieten

maßgeschneiderte Lösungen, um das Home-Office auch in kleinen Wohnungen oder Apartments umzusetzen. Die Küche kann dafür der richtige Platz sein. Das Office lässt sich sogar unmittelbar in die Küchenzeile integrieren, etwa durch grifflose, hängende Küchenunterschränke, die in unterschiedlichen Höhen planbar

sind und so eine gewisse Beinfreiheit ermöglichen. Darauf wird eine vorspringende Arbeitsplatte gesetzt.

Neben viel Stauraum für Büromaterialien bietet dieses Modell auch die Möglichkeit, die Arbeitshöhe nach ergonomischen Gesichtspunkten optimal auf die Körpergröße anzupassen.

Eine ebenso attraktive Lö-

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Reparaturen

Großdimensionierte Aufträge gehören heute für die meisten Schreinereien zum Tagesgeschäft. Trotzdem legen im Landkreis Lörrach viele Schreinereien Wert darauf, auch kleine Kundenwünsche zu erfüllen. Zu ihnen kann man gerne auch mit einer kaputten Scheibe, einer klemmenden Schublade oder einem gebrochenen Stuhlbein kommen.

Schreinereien sind zudem die richtigen Partner für Restaurationen zum Beispiel von alten Haustüren, historischen Fenstern, Schränken und Co. Wer möchte, kann sich alte Möbelstücke vom Profi mit Holz, Farbe und handwerklichem Können in ein neues Möbel verwandeln lassen. Die Fachleute beherrschen neben Holz alle weiteren Materialien des modernen Möbel- und Einrichtungsbaus. Ob Kunststoff oder Aluminium, Glas oder Spiegelglas.

sung für die Küche besteht darin, die Arbeitsplatte seitlich oder auch rechtwinkelig über die Unterschränke hinaus zu verlängern und auf diese Weise einen Schreibplatz zu schaffen. Oder es wird auf ein bis zwei Unterschränke verzichtet und die Arbeitsplatte an dieser Stelle unkompliziert als Home-Office genutzt.

Mit Hänge-Unterschränken lässt sich das Home-Office in die Küche integrieren.

Schreiner/Küchen/Treppen/Türen/Innenausbau Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 36
Holz und dunkle Farben bleiben in der Küche Trend.
VDM/AMK
Foto: VDM/AMK

Der Natur ganz nah

Ein Wintergarten bringt das Urlaubsgefühl ins eigene Haus, ohne Stress und Lärm. Naturgenuss pur in den eigenen vier Wänden.

Mit einem Wintergarten kann man den Wohnraum hin zur Natur öffnen. Er ermöglicht es, alle Jahreszeiten intensiv mitzuerleben und den Wechsel der Farben und der Atmosphäre zu genießen.

Licht als Therapiequelle

Auch im Winter ist es möglich, in warmer Umgebung Sonnenstrahlen aufzunehmen und das Schauspiel der Natur zu verfolgen. Denn: Schon früh hat man erkannt, dass Licht als Therapie- und Energiequelle eine große Bedeutung hat und zu wenig natürliches Licht der Gesundheit abträglich ist.

Für die Wintergartenkonstruktion kommen verschiedene Materialien infrage, die den hohen Anforderungen an Wertbeständigkeit

und Pflegeleichtigkeit genügen, allen voran Aluminium, Holz, Stahl oder kombinierte Varianten. Der Wohnkomfort lässt sich zudem durch die Verwendung von besonderen Gläsern steigern, die mit einer aktiven, reinigungsunterstützenden Funktion versehen sind. So wird der Wintergarten pflegeleichter, da anstrengende Putzaktionen deutlich weniger notwendig sind. Mit einer speziellen, aus Titandioxid bestehenden Beschichtung reinigt sich das Glas aktiv. Organischer Schmutz wird durch das Tageslicht gelöst und beim nächsten Regen abgespült. Das schützt zudem noch die Umwelt, da weniger Reinigungsmittel benötigt wird.

Klima und Atmosphäre im Wintergarten werden im Wesentlichen von Licht und

Wärme geprägt. Deren Intensität wiederum hängt von der Himmelsrichtung ab, nach der der Wintergarten ausgerichtet ist. Natürlich wird die Ausrichtung in erster Linie von den Gegebenheiten des Hauses bestimmt, aber wer zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann, sollte sich auch an der geplanten Nutzung orientieren.

Ein Wintergarten, der ganzjährig genutzt werden soll, muss beheizbar sein. Im Winter reicht der Energieeinfall tagsüber nicht aus, um den Wintergarten frostfrei oder gar behaglich zu halten. Daher ist bei der Planung eine ausreichende und richtig angeordnete Heizung zu berücksichtigen. Diese spielt auch eine Rolle bei der Vermeidung von übermäßigem Kondensat. Bei Wohn-Wintergärten

Carport, Balkon und Treppen mit Zink gestalten

Auch Treppen, Balkon, Carport und Grundstücksbegrenzung prägen die optische Wirkung des Eigenheims. Sie haben somit nicht nur eine Funktion zu erfüllen, sondern können die Architektur des Hauses betonen. Entsprechend sorgfältig sollte das Material für die Kons-

truktionen ausgesucht werden. Ein Werkstoff, der für die Verbindung von Langlebigkeit und Design steht, ist feuerverzinkter Stahl. Das robuste Material hält jeder Witterung über Jahrzehnte stand. Weiterer Pluspunkt ist die hohe Formbarkeit. Die Metallbaubetriebe beraten Interessierte gerne ausführlich.

Behaglich das Leben mit Ausblick in die Natur genießen. Damit dieser Traum in Erfüllung geht, ist eine gründliche Planung und solide Bauausführung unerlässlich.

ist eine fachmännische Berechnung der Heizleistung gemäß den Anforderungen an „Gebäude mit normalen Innentemperaturen“ nötig.

Be- und Entlüftung sorgen zusammen mit der Verglasung und der Beschattung für ein angenehmes Raumklima.

· Seite 36 Schlosser/Metallbau/Wintergarten Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 37
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Foto: Bundesverband Wintergarten Foto: Initiative Zink/txn

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Formschön und wertig in Edelstahl

Schlossereien und Stahlbaubetriebe sind die richtige Anlaufstelle, wenn es um Geländer, Treppenbau sowie die Fertigung von Vordächern und Überdachungen aller Art geht. Immer voraus geht eine gute Beratung und eine überlegte Planung des jeweiligen Vorhabens. Die Betriebe in der Regio verfügen über umfassendes Know-how bei der Verarbeitung von Stahl und Edelstahl. Gerade Edelstahl versprüht Leichtigkeit, ist formschön und sorgt in Kombination mit anderen Materialien wie beispielsweise Glas für ein hochwertiges Wohnambiente. Auch in Sachen Geländerbau

bleiben keine Wünsche unerfüllt. Ob an Treppe, Balkon oder Grundstück, ob Edelstahl in Kombination mit satiniertem Glas oder aus Lochblech: Dank Handwerkskunst haben die Besitzer sicheren Halt. Viel gefragt sind TreppenKonstruktionen, ob für Wohnbereiche, Firmengebäude und anderswo, wobei auch anspruchsvolle Sonderformen realisiert werden können. Dem Bauherren ist es überlassen, ob Treppenkonstruktionen geliefert werden, die dann in Eigenregie weiter verarbeitet werden, oder ob die Treppe aus einer Hand von der Schlosserei kommt.

Megatrend Glashaus

Mit einem Glashaus bleibt die Terrasse flexibel

Wer im Glashaus sitzt - kann den Sommer bei jedem Wetter genießen. Der Unterschied zwischen Wintergarten und Glashaus besteht vor allem in der Konstruktion und Wärmedämmung. Beheizte Wintergärten sind das komplette Jahr über nutzbar. Ein Glashaus hingegen ist ein „Kaltwintergarten“ und in der Regel deutlich günstiger. Glashäuser liegen aus weiteren Gründen im Trend.

Einer davon: Auch bereits bestehende Terrassendächer können leicht mit GanzglasSchiebetüren ausgestattet werden. Die leichtgängigen Elemente können mit wenigen Handgriffen geschlossen oder geöffnet werden. Im geschlossenen Zustand beeinträchtigen die rahmenlosen Glaselemente den Blick in den Garten nicht.

Weiterer Pluspunkt: Auch wenn das Glashaus kein Wohnraum im eigentlichen Sinne ist und nicht für eine ganzjährige Nutzung ausgelegt ist, werden hochwertige Gartenmöbel wirkungsvoll geschützt.

Die Glaselemente werden praktisch auf Führungs-

Bei einem Glashaus oder Kaltwintergarten müssen keine energetischen Vorgaben eingehalten werden.

schienen geführt, die in den Boden eingelassen sind und keine Stolperfallen erzeugen. Durch ihre äußerst schlanke Ausführung benötigen sie nur sehr wenig Platz. Bei gutem Wetter können die Glaselemente einfach zu Seite geschoben werden. Während der Übergangszeiten zeigt sich das Glashaus dann von seiner stärksten Seite: Mit Hilfe des Wetter-

schutzes kann die Freiluftsaison erheblich verlängert werden. Ein Regenschauer oder eine Brise stellen keine Hindernisse für einen gemütlichen Aufenthalt auf der Terrasse dar. Und auch die Wintersonne erwärmt den Raum hinter Glas schnell und sorgt für angenehme Stunden. Zudem: Als Bindeglied zwischen innen und außen dient ein Glashaus auch als Klimapuffer.

Mit einem Glashaus lässt sich der Sommer um viele schöne Stunden und Tage verlängern - bis hin zu gemütlichen Abenden, während es draußen schon kühl wird.

Schlosser/Metallbau/Wintergarten Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 38
Foto: Bundesverband Wintergarten Foto: djd/Solarlux/Bettina Meckel

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Katzenkopf?

Der Katzenkopf ist ein traditionsreiches Symbol im Metallhandwerk. Vor Zeiten fertigte ein Schlosser vielfach aus Eisen geschmiedete oder aus Messing oder Kupfer ausgehauene Beschläge für Holztruhen. Das dazugehörige Truhenschloss hieß seiner Form wegen „Katzenkopfschloss“. Derartige Schlösser wurden so häufig gebaut, dass sie den Schlossern die Zunftbezeichnung „Katzenkopf“ einbrachten.

Kam damals ein durchreisender Schlossergeselle zu einem fremden Meister, um nach Arbeit, oder zum Herbergsvater, um nach einem Nachtquartier zu fragen, so prüften ihn beide auf seine Zunftzugehörigkeit mit der Frage „Katzenkopf?“ Der Geselle erwiderte: „Stück davon.“

Diese demutsvolle Antwort signalisierte, dass er als Schlosser immer nur ein Stück dieses vielgestaltigen Handwerks beherrschen könne und noch etliches lernen müsse, um ein Meister seines Fachs zu werden.

Einfach in Kupfer machen

Metallberufe sind nachhaltige Zukunftsberufe mit langer Tradition

Kupfer spielt in vielen Arbeitsfeldern eine Hauptrolle. Der Werkstoff ist unentbehrlich in Zukunftsbranchen, die entscheidend für die Dekarbonisierung sind und sich mit erneuerbaren Energien, Elektromobilität oder hoch entwickelter Elektronik beschäftigen.

Wer sich für eine Arbeit mit Kupferwerkstoffen interessiert, dem bieten sich vielseitige Beschäftigungsfelder mit guten Zukunftsperspektiven. Das Spektrum reicht von praktischen Berufen in der Produktion und Anwendungstechnik über Ingenieurstellen, Kundenbetreuung und Vertrieb bis zu Stellen in Forschung und Entwicklung. Typische Berufe in der Herstellung und Metallverarbeitung sind zum Beispiel Feinwerk-, Fertigungs-, Gießerei- oder Werkzeugmechaniker, Mechatroniker oder Metallbauer. Die Basis dafür bildet in der Regel eine Lehre im

Rund 33.000 kleine und mittlere Unternehmen, 22.000 Lehrlinge, 478.000 Mitarbeiter und rund 65 Milliarden Euro Umsatz. Nicht nur zahlenmäßig und als Arbeitgeber ist das Metallhandwerk unverzichtbar. Metallhandwerk steht dabei für die ganze Vielfalt metallverarbeitender Unternehmen, die Deutschland als Industrienation braucht: Maschinenbau, Werkzeugbau, Metall- und Stahlkonstruktionen im Hochund Tiefbau, Klimaschutz und Mobilität, öffentliche Infrastruktur und modernes Wohnen.

Betrieb und die begleitende Berufsschule. Kupfer und Kupferwerkstoffe sind darüber hinaus Teil einer Vielzahl von Ingenieursausbildungen. Weitere Betätigungsfelder finden sich in

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Verdienstkreuz

Ewald Schulz ist im Dezember 2023 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Viele Jahre bekleidete er das Amt des Obermeisters der Innung für Metallbau- und Feinwerktechnik im Landkreis Lörrach. Seit Oktober 2022 ist sein Sohn Michael Kern Innungsobermeister.

Ewald Schulz ist überdies Ehrenpräsident des Unternehmerverbands Metall Baden-Württemberg (UVM). In der Laudatio hieß es, Schulz „ist davon überzeugt, dass die Förderung des Nachwuchses unabdingbar für die Zukunftssicherung des Handwerks ist. Als Inhaber und Geschäftsführer der Weisser-Bärwinkel GmbH in Maulburg setzt sich Ewald Schulz für eine attraktive Ausbildung im Metallhandwerk ein“. Als ehemaliger Präsident des Unternehmerverbands Metall BadenWürttemberg habe er die Interessen der rund 50 Metall-Innungen im Land vertreten. Seine Expertise bringe er beim Baden-Württembergischen Handwerkstag und im Unternehmerverband Handwerk Baden-Württemberg mit ein.

der Wissenschaft, wo zum Beispiel neue Legierungen oder innovative, materialund ressourcenschonende Verfahren entwickelt werden. Einige Studiengänge wie die Angewandten Ma-

terialwissenschaften können als dualer Bildungsweg mit der Kombination aus Berufsausbildung im Unternehmen und Studium an einer Uni oder FH absolviert werden.

Schlosser/Metallbau/Wintergarten Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 39 · Seite 38
Foto: djd/Kupferverband Foto: Veronika Zettler

Serielles Sanieren leicht gemacht

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) hat die Bundesregierung Anfang 2023 einen Förderbonus „Serielles Sanieren“ eingeführt, um vor allem Typenhäuser effizient und mit digitaler Unterstützung energetisch zu überholen. Holzbauelemente aus vorgefertigten Holzbauteilen sind für diese Art der Sanierung besonders gut geeignet - und eine Königsdisziplin der Zimmereien.

Ein großer Teil des Gebäudebestands in Deutschland entspricht nicht den heutigen Standards hinsichtlich Energieeffizienz. Diese rund 22 Millionen Gebäuden sollen für ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich sein. Um gesetzte Klimaschutzziele zu erreichen, soll der gesamte Gebäudebestand in Deutschland bis spätestens 2050 klimaneutral saniert werden. Dies stellt nicht nur die Bauwirt-

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Leitfaden

Hilfestellungen zur Umsetzung gibt es im ‚Leitfaden Serielles Sanieren‘ des Informationsdienstes Holz unter www.informationsdienstholz.de.

schaft, sondern auch viele Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen.

Im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) wurde als Anreiz der Bonus Serielles Sanieren eingeführt. Damit ist die energetische Sanierung von Gebäuden mit vorgefertigten Fassaden- und Dachelementen gemeint. Für den Holzbau ist die Modernisierung und Erweiterung mit vorgefertigten Holztafelbauelementen eine bewährte Methode, um diese auf einen dem Neubau vergleichbaren Standard zu bringen.

die ausgezeichneten wärmeschutztechnischen Eigenschaften bei gleichzeitig geringen Wandstärken, der hohe Vorfertigungsgrad, das geringe Gewicht, die trockene Bauweise sowie generell die Eigenschaft, ein nachwachsender Baustoff zu sein.“ Und weiter: „Eine serielle Sanierung eignet sich besonders gut für architektonisch einfachere und typenähnliche Gebäude. Es gibt bundesweit rund 2,3 Millionen Gebäude, die für eine Sanierung dieser Art infrage kommen.“

Der Einsatz vorgefertigter Holzbauteile gehört im Neubaubereich schon lange zum Standard, etwa im Holzfertigbau oder in der Gebäudehülle bei der Kombination von mineralischen Tragstrukturen mit nichttragenden Holzelementen.

„Gerade hier“, so heißt es im „Leitfaden Serielles Sanieren“ des Bundesinformationsdienstes Holz, „sprechen für den Holzbau

Laut Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt es einen Bonus für serielles Sanieren in Höhe von 15 Prozentpunkten. „Die serielle Sanierung ist eine innovative Methode zur umfassenden energetischen Sanierung (Gebäudehülle & -technik). Gefördert wird die Verwendung vorgefertigter Fassaden- beziehungsweise Dachelemente. So lassen sich der handwerkliche Aufwand vor Ort und die Kosten deutlich reduzieren.“

Vorgefertigte Holztafelbauelemente oder Raummodule eignen sich unter anderem für die Fassadensanierung, den Ersatz oder die Ergänzung einzelner Bauteile bis hin zu räumlichen Erweiterungen als Anbau oder Aufstockung. Mithilfe digitaler Aufmaßverfahren und CNC-gestützter Produktionstechnik werden selbst komplexe Bauteile für die Tafel- oder Raummodulbauweise seriell hergestellt.

Zimmerer Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 40 Foto:
Veronika Zettler
Foto: Veronika Zettler

Zwischen Tradition und High-Tech

Sägen, hämmern, fräsen, schrauben, bohren – auch heute noch sind das die klassischen Tätigkeiten im Holzhandwerk. Doch immer mehr halten hochtechnologisierte Maschinen Einzug. Einige Beispiele.

CNC-Maschinen

CNC (Computerized Numerical Control, computergestützte numerische Steuerung) hat die Holzbearbeitung revolutioniert. Unter anderem ermöglicht die CNC-Technik ultrapräzise Schnitte und Formgebungen und eine beeindruckende Reproduzierbarkeit. Ein CNC-Bearbeitungszentrum kann elektronisch gesteuert drehen, bohren, fräsen und mehr. Heute vielerorts im Einsatz sind Fünf-Achs-CNC-Bearbeitungszentren.

Abbundanlagen

Unter dem Abbund versteht man das Anreißen und das Zuschneiden von Bauhölzern, um sie danach beispielsweise zu einer Dachkonstruktion passgenau zusammenzufügen. Früher von Hand erledigt, passiert dies heute auf moderne Weise, indem Daten in den PC eingegeben, bearbeitet und an die Abbundanlage übergeben werden. Elektronisch gesteuerte Aggregate schneiden und fräsen dann jeden Einzelstab passgenau zu.

Holzschleifmaschinen

Moderne Holzschleifmaschinen nutzen fortschrittliche Schleiftechnologien, um Oberflächen zu glätten, Kanten zu bearbeiten und Holzoberflächen für weitere Bearbeitungsschritte vorzubereiten. Bandschleifmaschinen, Kantenanleimmaschinen und Schleifroboter optimieren den Prozess und verbessern die Qualität der Oberflächenbearbeitung.

BIM

In das Building Information Modeling (BIM) mit entsprechender Software fließen sämtliche Planungsdaten in ein 3D-Modell des

jeweiligen Gebäudes. Auf dieser plastischen, exakten und detailgetreuen Grundlage können Kundinnen und Kunden weitere Entscheidungen treffen.

Lasertechnologie

Laser werden in der Holzverarbeitung eingesetzt, um präzise Schnitte und Gravuren durchzuführen, unter anderem für feinste Details und komplexe Muster.

Nesting

In der Holzbranche meint Nesting Formatierungen und Bohrungen auf einer CNCMaschine, wobei große, oft unregelmäßig geformte flache Materialien in kleinere Teile jeder erdenklichen Form aufgeteilt werden können. Der Verschnitt ist minimal.

Robotik

Roboterarme und automatisierte Systeme übernehmen in vielen Betrieben repetitive Aufgaben wie das Beund Entladen von Maschinen.

Digitale Messtechnik

Digitale Messgeräte und Scanner ermöglichen präzise Vermessungen und die Erstellung digitaler Modelle von Holzstücken. Diese Daten dienen als Grundlage für die Programmierung von CNC-Maschinen und

ermöglichen eine exakte Umsetzung der Vorgaben.

Automatische Lager

Das „intelligente“ System holt die gewünschten Platten rechnergesteuert und automatisch aus dem Lager.

Daran angeschlossen kann zum Beispiel ein CNC-gesteuertes 5-Achs-Bearbeitungszentrum sein; auch eine angebundene Plattensäge ist möglich.

Multifunktionsbrücke Zur Bearbeitung eines Werkstücks ist eine Multifunktionsbrücke mit Werkzeugen zum Fräsen, Bohren, Sägen und mehr ausgestattet.

· Seite 40 Zimmerer Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 41
Moderne Produktionshalle, hier bei der Schreinerei Ackermann Philipp Vesenmeier in Schopfheim. Foto: Veronika Zettler

Heizung tauschen

SHK-Verband warnt vor drohendem Förderstopp

Das neue Heizungsgesetz GEG, das Wärmeplanungsgesetz und die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) sollen die Rahmenbedingungen für die Wärmewende schaffen. Doch die Förderung ist begrenzt und könnte, so warnt der Fachverband Sanitär-HeizungKlima Baden-Württemberg (FVSHK BW), ebenso abrupt ausgeschöpft sein wie der Umweltbonus für E-Autos Ende 2023. Der Verband rät allen, die eine fossile gegen eine klimafreundliche Heizung tauschen wollen oder müssen, den Umbau rasch anzugehen.

gehört zu den am häufigsten installierten Wärmepumpen.

betrieb zu wenden. Dieser informiert über die neuen Anforderungen und die Fördermöglichkeiten. Denn die BEG ist unter anderem nach Anzahl der Wohneinheiten und Zeitpunkt des Umbaus gestaffelt.

schutz, sondern senke auch die Energiekosten und steigere den Immobilienwert. Kompetente Beratung und Umsetzung ihrer Wärmeprojekte erhalten Interessierte bei den Fachbetrieben.

Die Bundesregierung hat zum Jahresbeginn 2024 die BEG neu gefasst, um den CO2-Ausstoß im Gebäudesektor zu senken. Wenn man eine Heizung einbaut, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzt, erhält man dafür Zuschüsse und zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Allerdings ist die Gesamtsumme im Topf der BEG begrenzt und könnte bei hoher Nachfrage schon im Laufe des Jahres aufgebraucht sein.

Info

Steigende Kosten durch erhöhten CO2-Preis

Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des FVSHK BW, rät Hauseigentümern, die über einen Heizungstausch nachdenken, sich möglichst zügig zu entscheiden. „Je länger man wartet, desto teurer wird es“, sagt er. „Die Betriebskosten für die alte Öl- oder Gasheizung steigen, weil der CO2-Preis erhöht wird. Für die neue Heizung erhält man möglicherweise nicht mehr alle jetzt noch möglichen Vorteile.“

Becker empfiehlt, sich frühzeitig an einen qualifizierten SHK-Innungsfach-

„Mit dem Heizungsgesetz GEG, dem Wärmeplanungsgesetz und der BEG-Förderung sind jetzt alle Rahmenbedingungen klar, wie es mit der Gebäudewärme in Deutschland weitergeht“, so Becker. Gerade jetzt sei die Situation für Hauseigentümer vorteilhaft, da die Lieferfristen beispielsweise für Wärmepumpen deutlich zurückgegangen sind. Auch der Auftragsvorlauf der Betriebe hat sich verkürzt. „Wer im Frühjahr bestellt, erhält im Sommer eine neue Heizung und kann entspannt in den Winter 2024/25 gehen“, so Becker.

Die Förderanträge können seit dem 27. Februar bei der KfW gestellt werden. Man kann jedoch bis 31. August vorab mit der Heizungssanierung beginnen und den Förderantrag nachträglich bis zum 30. November 2024 bei der KfW einreichen.

Der Verband sieht grundsätzlich Chancen im neuen Gebäudeenergiegesetz und der Förderung. Ein Gebäude energetisch zu sanieren, diene nicht nur dem Klima-

Ab 2024 dürfen gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) nur noch Heizungen eingebaut werden, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Diese Regelung gilt seit dem 1. Januar jedoch nur für Neubauten in Neubaugebieten. Für bestehende Gebäude gelten längere Übergangsfristen, um fossile Heizungen auszutauschen oder auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) ist das zentrale Förderprogramm des Bundes für die energetische Sanierung von Gebäuden und den Einsatz erneuerbarer Energien. Die BEG bietet Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für Einzelmaßnahmen oder Komplettsanierungen zum Effizienzhaus. Ausführliche Infos zu den Fördermöglichkeiten gibt es im Internet unter www.bafa.de. Im BAFA-Portal kann man auch den Bearbeitungsstatus des eigenen Antrags einsehen.

Heizung/Sanitär/Klima/Blechner Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 42
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe Foto: Pixabay/globalenergysystems

Die beste Eintrit tskarte ins B er ufsleben

Einmal mehr bricht der Firmenchef der Rathberger GmbH eine Lanze für das Handwerk

1988 als kleiner Blechnerbetrieb von Harald Rathberger gegründet, ist die Rathberger GmbH heute regionaler Marktführer im Bereich Bau- und Industriemetall Angesichts des sinkenden Interesses an handwerklichen Berufen treibt den Efringen-Kirchener Mittelständler ganz besonders das Thema „Nachwuchs“ um.

Herr Rathberger, wie sehen Sie aktuell die Situation des Handwerks?

Das Handwerk bzw. handwerkliche Berufe haben in der heutigen Zeit mehr Bedeutung als je zuvor Zwar ist die Wahrnehmung und Wertschätzung schon deutlich besser als vor einigen Jahren, aber leider immer noch nicht auf dem Level, den wir Unternehmer uns wünschen Nach wie vor leiden wir unter akutem Bewerbermangel

Was kann hier getan werden?

Wir brauchen dringend einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel. Berufliche Bildung muss einfach allen wieder mehr Wert sein und auf Augenhöhe mit akademischer Bildung betrachtet und gefördert werden. Kaum einer weiß, dass in Deutschland mehr als eine Million Betriebe mit rund 5,6 Millionen Handwerkern und Handwerkerinnen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden.

Wo sehen Sie die primären Vorteile einer Ausbildung im Handwerk, insbesondere in Ihrem Unternehmen?

Zunächst einmal ist eine Ausbildung die beste Eintrittskarte ins Berufsleben. Der Einstieg ist einfach, weil der Schulabschluss keine Rolle spielt Egal ob Werkrealschul-Abschluss, Mittlere Reife, Abitur oder duales Studium – im Handwerk findet jeder seinen Platz mit hervorragenden Entwicklungs-

Haben immer ein offenes Ohr für ihre Auszubildenden und Mitarbeiter: Yvette und Harald Rathberger schätzen den persönlichen Umgang in ihrem Betrieb

Du bist motiviert, entschlossen, willst anpacken und ein Team, das dir immer zur Seite steht?

Dann bist du genau der „Macher“ den wir brauchen!

Wir bilden dich aus zum

Konstruktionsmechaniker (m/w/d)

Klempner (m/w/d)

außerdem

Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)

Ruf einfach an unter +49 (0)76 28 918 33-24, alles weitere bespricht Burkhard Kegel mit dir. Oder schreib uns an bewerbung@rathberger.de Wir freuen uns auf dich!

Rathberger GmbH

Beim Breitenstein 25 79588 Efringen-Kirchen

+49 (0)76 28 918 33-0 info@rathberger.de

möglichkeiten und Perspektiven Gerade die Weiterbildung und die Aufstiegschancen werden häufig unterschätzt. Dies kann eine Spezialisierung in einem bestimmten Bereich mit Meisterprüfung, die Übernahme von Führungspositionen oder die Gründung eines eigenen Betriebes sein Je nach Interesse oder beruflichen Zielen stehen natürlich auch Studiengänge offen, die auf handwerkliche Fähigkeiten aufbauen Aktuell bilden wir selbst 2 Wirtschaftsingenieure im dualen Studium aus. Oft fällt der Einstieg in ein Studium leichter, wenn vorher eine Ausbildung abgeschlossen wurde. Nicht zu unterschätzen ist auch der soziale Aspekt einer Ausbildung im Handwerk In den meisten Berufen arbeitet man eng mit Kollegen, Ausbildern oder Kunden zusammen, was natürlich den Teamgeist und die Gemeinschaft fördert und auch zur persönlichen Entwicklung beiträgt. Wie schon erwähnt, erfährt man im persönlichen Kontakt sehr viel Wertschätzung, lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und jeder Handwerker weiß mittlerweile, dass sein Beruf „systemrelevant“, also auch äußerst wichtig für die Gesellschaft ist

gest altung der sonder veröffentlichung: awb- werbung.de

Unsere Auszubildenden liegen uns sehr am Herzen und genießen die Vorteile unseres familiengeführten Unternehmens, in dem die Chefin und der Chef für alle ein offenes Ohr haben, auch für Themen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. <

Eine Ausbildung bei Rathberger bietet nicht nur hervorragende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, auch Teamgeist und Gemeinschaft werden groß geschrieben

www.rathberger.de

Oben: Metallfassade Gewerbeschule Rheinfelden. Alu-Verbundplatten für den Neubau und die Werkstatt Die Kombination mit der Verkleidung des Altbaus mit AluWellplatten wirkt modern und hochwertig. Ergänzt wurde das Ganze mit einem Dach aus Bemo-Profilen

Links: Verwaltungsgebäude der Firma Lifa in Eschbach. Metallfassade aus Aluminium, die abgerundeten Ecken und die Verkleidung der Flugbalken komplettieren die Optik des Bauwerks. Für das ästhetisch ansprechende Ergebnis kamen unterschiedlichste Techniken zum Einsatz wie Laserschneiden, Stanzen, Biegen sowie die Veredelung der Oberflächen mittels schleifen, schweißen und entgraten

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Ferien im Badezimmer

Der stimmige Mix aus Material, Form und Funktionalität macht moderne Bäder zu Wohlfühloasen.

Im modernen Badezimmer sind Design und Wohlfühlatmosphäre Trumpf. Die einst kühl und spartanisch gestaltete Nasszelle ist längst zum neuen Ruhe- und Rückzugspol des Hauses geworden. Hier

können sich Erholungswillige zurücklehnen, um Wasser und Wellness zu genießen. Das Bad soll alle Sinne wohltuend ansprechen.

Dieser „Badezimmerrevolution“ tragen die Hersteller und Installateure von Sani-

täranlagen mit permanenten Neu- und Weiterentwicklungen Rechnung. Ziel ist es, Funktionalität und Ästhetik in harmonischen Einklang zu bringen.

Edle Schalen und organische Formen

Neue Komfortbadewannen zum Beispiel verfügen nicht nur über Whirlsysteme, farblich variable Unterwasserbeleuchtungen, einen leichten und sicheren Einstieg und andere Annehmlichkeiten; sie bestechen zugleich durch eine schöne Formsprache und ihr sowohl pflegeleichtes als auch beständiges Material.

Geräumige und bodenflache Duschen mit verschiebbarer Ganzglaswand und mehreren wandintegrierten Kopf- und Seitenbrausen verleihen das Gefühl eines warmen Regenschauers und sind ebenso wie Dampfduschen die ganz großen Renner in der neuen Erlebnis-Wohnwelt Badezimmer. Waschbecken erinnern unterdessen an edle Schalen oder organische Naturformen und die Beleuchtung wird zum spielerischen, mitunter sogar therapeutischen Element.

Material und Form im Einklang

Fliesen sind heute in jeder Stilrichtung erhältlich. Hoch im Kurs ist eine ausgewogene Kombination aus Naturstein, Glas, Keramik, Holz und Metallsorten, wobei sich selbst Armaturen und Heizkörper zu Blickfängen in puristischem Design verwandelt haben. Auch planvoll eingesetzte Betonelemente lenken im Bad der interessanten

Oberflächenstrukturen die Blicke auf sich. Mit ausgeklügelten Kombinationen von Material, Funktionalität und Wasser entstehen so „waschechte“ Frische- und Gesundheitsoasen, in denen die Atmosphäre freier Natur ebenso wie das Ambiente ferner Kulturräume Einzug halten kann.

Und: Auch auf weniger als sechs Quadratmetern lassen sich mit den Experten der Sanitärbranche individuelle Traumbäder realisieren.

Foto: BDF

Anhaltender Wohntrend: Schwarze Armaturen in Küche und Badezimmer.

Heizung/Sanitär/Klima/Blechner Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 44
Foto: Pixabay/ PIRO4D Holz und Stein passen perfekt zum Element Wasser.

Zukunftsbranche SHK-Handwerk

SHK-Betriebe bieten vielfältige Karrieremöglichkeiten

Dass der SHK-Beruf einer der abwechslungsreichsten und fortschrittlichsten Hand-

SHK-Berufe umfassen das ganze Spektrum der Haustechnik.

werksberufe überhaupt ist, hört man von vielen Meistern, Gesellen und Auszubildenden der Branche. Mehr noch: Betriebe aus den Bereichen Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik spielen eine wichtige Rolle dabei, die steigenden Anforderungen des Klimaschutzes zu erfüllen.

In der SHK-Branche ist technisches Verständnis beispielsweise für die Badgestaltung gefragt.

Die SHK-Branche ist überall dort gefragt, wo es darum geht, Wohn- und Geschäftsgebäude mit klima- und umweltfreundlicher sowie ressourcenschonender Technik für Heizung, Klimatisierung und warmes Wasser auszustatten und die Lebensqualität zu verbessern. Mit einer dualen SHK-Ausbildung können junge Menschen auf ein Berufsfeld mit ausgezeichneten Entwicklungsperspektiven und großem Zukunftspotenzial setzen. Die Branche bietet technische und kaufmännische Berufsbilder. Anlagenmechaniker arbeiten handwerklich und in der Regel als Gas- und Wasserinstalla-

Berufsbilder in der SHKBranche sind vielseitig und bieten sehr gute Entwicklungsperspektiven.

teure oder als Heizungs- und Lüftungsbauer. Zur Ausbildung gehören freilich auch Inhalte aus der Elektro- und Solartechnik. Der Weg in die SHK-Branche beginnt mit einer dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Die Lehrzeit wird mit dem Gesellenbrief oder als Kauffrau/-mann abgeschlossen. Danach eröffnen sich viele Aufstiegsmöglichkeiten. Im Handwerk führt

Fotos (4): djd/SHK

Installateure sind Spezialisten für Klimaschutz und leisten einen wichtigen Beitrag zur Umstellung auf sogenannte „dekarbonisierte Heiztechniken“.

der Karriereweg meist über den Meisterbrief, Kaufleute können eine Vielzahl von Weiterbildungs- und Höherqualifizierungsangeboten nutzen. Auch ohne Abitur sind nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung und etwas Berufserfahrung berufsbegleitende Studiengänge oder Vollzeitstudien zugänglich. (djd/zet)

Info

Klempnertreff

Am 14. und 15. März findet der 27. Klempnertreff Baden-Württemberg im Kurhaus Titisee-Neustadt statt, organisiert vom Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. „Dieses jährliche Treffen ist mehr als nur eine Konferenz. Es ist ein Familientreffen der baden-württembergischen Klempnerbetriebe, eine Plattform für Wissensaustausch, Networking und geselliges Beisammensein“, heißt es in der Ankündigung. Weitere Infos im Internet unter www. fvshkbw.de.

· Seite 44 Heizung/Sanitär/Klima/Blechner Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 45

Die „Chunscht“: Luxus von alters her

Der Kunst der Ofensetzer verdankt das Schwarzwaldhaus seine wärmende Mitte

Typisch für die Häuser des Schwarzwalds ist außer dem bekannten Walmdach, das sich wie eine Glucke über Mensch und Tier ausbreitet, auch die Mitte des Hauses, sein ausgeklügeltes Heizsystem, das der Schwarzwälder die „Chuuscht“ oder „Chunscht“ nennt, je nach örtlichem Dialekt.

Ob damit nun nur die steinerne warme Ofenbank gemeint ist oder der ganze Kachelofen mitsamt seiner Ofenbank rundherum, stets handelt es sich um den schönsten Platz im Haus, an dem man Wärme und Behaglichkeit findet. Traditionell bekannt sind die Öfen

des Schwarzwalds aus grünen Kacheln mit schwarzen, gusseisernen Türchen. Hier ist der Mittelpunkt des Hauses, wo man sich von morgens bis abends trifft, hier findet sich Tradition und Lebensgefühl der Schwarzwälder von Norden bis Süden, von Kinzigtal bis Hotzenwald, jeweils auf die eigene Art.

Zwei Etagen Sitzbänke

Die einzige Heizung des Hauses wird vom Holzherd in der Küche aus beheizt. Wenn der heiße Rauch durch das Innere des Ofens strömt, heizen sich Steine und Kacheln gleichmäßig auf. Eine behagliche Wärme, die lange anhält, zieht durch Küche, Stube, Kammer. In alten Häusern war die Chunscht auch doppelt mit zwei Etagen von Sitzbänken oder es gab sie im Obergeschoss nochmals an der gleichen Stelle über der unteren Chunscht, so dass auch die Schlafkammer beheizt wurde. Man muss kein Ofensetzer sein, um diese Schmuckstücke ausgeklügelter, ökologischer und doch so einfacher, bodenständiger Heizkunst zu bewundern.

noch etwas naschen konnte von dem, was da gerade im Chunschtlöchli vor sich her dörrte.

Nicht nur, dass Stube und Kammer gemütlich und

Foto: Dieter Ludwig Scharnagl/Pixabay

rauchfrei waren, man nutzte auch die Öffnungen, die Ofen- und Chunschtlöchli für alle möglichen Tätigkeiten. So wurden die Äpfel-, Birnen- und Zwetschgenschnitze gedörrt auf dem Sims oder im Dörrloch, es bruzzelten Bratäpfel und Brägel im Ofenlöchli, das Gestänge um den Kachelofen war der Trockenraum für die Wäsche und natürlich warf jeder, der im Winter von draußen kam, Handschuhe, Schal und Mützen auf den Ofen und die Schuhe darunter, bevor er es sich selber auf der Chunscht behaglich einrichtete und dann

Da verwundert es nicht, wenn Handwerks- und Lebenskunst der Schwarzwälder auch Anklang findet in anderen Teilen der Welt. So hat das British Museum in London eine echte Schwarzwälder Chunscht ausgestellt.

Foto: www.kachelofenwelt.de

Info

Foto: Ruth Schmid

Prachtexemplare von Kachelöfen finden sich auch in vielen Gasthäusern, hier im Hofgut Leo in Gresgen.

Mit viel Fachwissen und Liebe zum Detail entwerfen heutige Ofenbaubetriebe Kachelöfen, die sich sowohl an den Kundenwünschen orientieren wie auch in Material und Formgebung harmonisch in den jeweiligen Wohnstil einfügen. Dank (CAD-)Zeichnung können Kunden schon im Vorfeld ein fotorealistisches Bild davon erhalten, wie der neue Kachelofen in den eigenen vier Wänden aussehen wird. Aber nicht nur optisch, dank moderner Technik punkten die Schmuckstücke auch in Sachen Sauberkeit, Sicherheit und Effizienz. So können elektronische Ofensteuerungen für einen geregelten Abbrand und optimalen Wirkungsgrad sorgen. Interessierte erhalten beim Fachbetrieb ihrer Wahl ausführliche Informationen.

Ofenbau Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 46
Ob retro oder modern: Kachelöfen sind im Trend.
www.kachelofenwelt.de
Foto:

Nachhaltig und zukunftssicher

Ofenbau

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 47

Info

Prüfung, Bescheinigung, Beratung

Seit 2024 gilt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es forciert die Umstellung von fossilen Heizträgern wie Erdgas und Öl auf erneuerbare Energien. Laut GEG ist eine Heizung im Neubau zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren zu betreiben. Holz ist als regenerative Energie anerkannt.

Immobilienbesitzer und Bauherren haben verschiedene Möglichkeiten. Wer seinen Wärmebedarf etwa mit Solarthermie, Wärmepumpe und einer modernen Holzfeuerstätte deckt, ist von der CO2Steuer gar nicht betroffen. Da klassische Einzelraumfeuerstätten wie Kachelöfen, Heizkamine, Kaminöfen und Pelletöfen nicht als zentrale Heizungsanlagen gelten, unterliegen sie auch nicht dem GEG. Sie lassen sich frei und flexibel mit anderen regenerativen Energieträgern zum Beispiel als Hybridheizsystem kombinieren. So kann eine Holzfeuerstätte mit Wasserwärmetauscher eine Wärmepumpe in der kalten Jahreszeit entlasten, deren Stromverbrauch senken und den Wirkungsgrad erhöhen.

Pluspunkt: Die mit Holz betriebene moderne Einzelraumfeuerung kann mit 10 Prozent an den 65 Prozent der erneuerbaren Energien angerechnet werden, die das GEG beim Neubau oder einer Heizungsmodernisierung fordert.

Immer mehr Verbraucher wollen laut Gesamtverband Ofenbau die Wahl- und Kombinationsfreiheit für das ökologisch-ökonomisch sinnvollste Heizsystem und für krisenfeste Wärmeversorgung: „Moderne Holzfeuerstätten erfüllen die Wünsche nach individuellem Wohndesign, ursprünglichem Feuer-Erlebnis und gesundem Wärmekomfort, der ökologisch wie ökonomisch wegweisend ist“, so der Verband. Für eine optimale Auslegung und Integ-

Eine moderne Holzfeuerstätte liefert CO2-neutrale Wärme, spart fossile Brennstoffe und entlastet so das Klima.

ration der Holzfeuerstätte in das Wärmekonzept ist der Ofen- und Luftheizungsbauer der richtige Partner.

Austauschpflicht durch die BImSchV?

Allerdings ist zu beachten: Alte Feuerstätten, die bis 21. März 2010 zugelassen wurden, dürfen nur noch bis Ende des Jahres betrieben werden, wenn sie nicht den verschärften Anforderungen der 2. Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) entsprechen. Betroffen sind alle Kaminöfen, Heizkamine und Kachelöfen mit einer Typprüfung zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010, wie der HKI Industrieverband Haus, Heiz- und Küchentechnik informiert.

Folgendes gilt: Wurde die Feuerstätte nach dem 21. März 2010 installiert –also bereits ausgetauscht oder neu angeschafft - muss nicht gehandelt werden. Diese Geräte können auch in Zukunft uneingeschränkt betrieben werden. Wurde die Wohnraumfeuerstätte

In regelmäßigen Abständen führt der Schornsteinfeger eine Feuerstättenschau durch, informiert die Betreiber und weist sie auf Stilllegungsfristen hin. Für die Einhaltung der Grenzwerte reicht meist der Nachweis des Herstellers, entsprechende Angaben sind in den Geräteunterlagen enthalten. Ist das Typenschild auf dem Gerät nicht mehr vorhanden, hilft eine Bescheinigung des Herstellers, dass das Modell die Schadstoffgrenzen einhält. Bei allen Fragen zum Thema Nachrüstung, Stillle-

gung oder Austausch ist der Ofen- und Luftheizungsbauer der richtige Ansprechpartner. Er berät, ob und welche Nachrüstung lohnt, oder ob ein neues, emissionsärmeres Gerät mit höherem Wirkungsgrad und geringerem Brennstoffverbrauch sinnvoller wäre. Idealer Zeitpunkt für die Umrüstung oder einen Austausch der Feuerstätte ist direkt nach der Heizperiode. Es ist ratsam, frühzeitig einen Termin zu vereinbaren, damit im nächsten Winter eine zukunftssichere Holzfeuerstätte Wärme spendet.

vor diesem Stichtag angeschafft, hilft ein Blick in die Datenbank des HKI (www. cert.hki-online.de), ob das Gerät die Anforderungen der BImSchV erfüllt. Denn einige dieser Geräte sind von der Sanierungspflicht ausgenommen, da sie bereits der ersten Stufe der Verordnung entsprechen und dadurch Bestandsschutz genießen. Bestandsschutz haben ebenfalls Feuerstätten, die vor 1950 errichtet wurden oder als einzige Heizquelle einer Wohnung dienen.

Gleiches gilt für Kachelgrundöfen sowie nicht gewerblich genutzte Küchenherde in Privathaushalten, Badeöfen und offene Kamine, die nur gelegentlich genutzt werden dürfen. Ist dieses nicht der Fall, muss die veraltete Feuerstätte bis Ende des Jahres 2024 modernisiert, das heißt ausgetauscht oder mit Staubminderungsmaßnahmen wie Filtern oder Staubabscheidern nachgerüstet werden.

Laut einer Statistik des Schornsteinfegerhandwerks ist jedes vierte Altgerät von dieser vorerst letzten Austauschwelle betroffen.

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Foto: AdK/www.kachelofenwelt.de/ Ganz Baukeramik

Bautenschutz

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 48

Sicher geschützt

Foto: Saint-Gobain Weber/txn

Mauern mit System sanieren: Injektion und passende Putze stoppen aufsteigende Feuchtigkeit.

Foto: A.Igolkin/AdobeStock/Saint-Gobain Weber

Um einen alten Keller sinnvoll nutzen zu können, muss das Mauerwerk sicher vor Feuchtigkeit geschützt sein.

Abbröckelnder Putz, modriger Geruch, unbehagliches Raumklima, Schimmel: Feuchte Wände schaffen zahlreiche Probleme. Hausbesitzer sollten sofort handeln. Mit einer Analyse vom Fachmann und dem richtigen Sanierungsverfahren sind die Bewohner schnell wieder auf der trockenen Seite.

Eindringende Feuchtigkeit ist für viele Eigenheimbesitzer ein Problem. Kommt Regenwasser ins Gebäude oder drückt Grundwasser nach Starkregenfällen durch Wände oder Bodenplatten, kann es zu erheblichen Schäden an Mauerwerk und Putz kommen. Wenn es im Keller schimmelt oder muffig riecht, sollte die Bausubstanz zunächst vom Fachbetrieb begutachtet werden. Die Abdichtungslösung muss zur spezifischen Feuchtigkeitsbelastung und Raumnutzung passen.

Alte Kellerböden

können die Profis nach der gründlichen Reinigung eine spezielle Versiegelung auftragen. Diese erste Schicht sorgt für eine Verfestigung des Bodens und sperrt ihn gegen Kapillarfeuchte. Ist die Basisschicht durchtrocknet, kommt ein Haftvermittler zum Einsatz, auf den wiederum eine Verlaufsmasse aufgebracht wird. In abgebundenem Zustand bildet sie die Schutz- und Nutzschicht, die mit spezieller Fußbodenfarbe nach Wunsch gestaltet werden kann.

Horizontalsperre

Info

Salpeter gefährdet Bausubstanz

Bei der Sanierung alter Kellerböden - zum Beispiel Magerbetonschichten, Estrich oder Ziegelfußböden -

Foto: Saint-Gobain Weber/txn

Erdberührende Bauteile wie die Außenwände müssen besonders geschützt werden.

Keller erhöht Verkaufswert

Jede Baufamilie steht vor der Entscheidung, ob das Eigenheim mit oder ohne Keller realisiert werden soll. Bei der Entscheidung sollten nicht nur die Kosten eine Rolle spielen, denn auch der Verkaufswert und die Funktionalität sind wichtige Kriterien. Durch die größere Nutzfläche steigt der Verkaufswert der Immobilie um durchschnittlich zehn Prozent, weil das Untergeschoss zusätzlichen Platz für Home-Office, Hobbyund Fitnessbereich oder eine Sauna bietet. Auch als Hauswirtschafts- und Abstellflächen sind Kellerräume ein Gewinn und entlasten das gesamte Grundstück.

Gegen aufsteigende Feuchte hat sich die sogenannte Horizontalsperre bewährt, also eine horizontale Sperrschicht, beispielsweise in Form einer Bitumenbahn oder eines Dichtschlämmenauftrags. Eine defekte oder nicht vorhandene Horizontalsperre kann dazu führen, dass Bodenfeuchte kapillar in das Mauerwerk gelangt und die Baustoffporen mit Wasser füllt. So entstehen Farb- und Putzabplatzungen und der Wärmedämmwert sinkt. Fachbetriebe bewältigen das Problem durch eine vollständige professionelle Austrocknung und anschließende Injektion von silan- oder paraffinbasierten Spezialstoffen. Kommt die Feuchtigkeit allerdings durch das angrenzende Erdreich seitlich in die Kellerwände, gibt es zwei Möglichkeiten: eine mehrschichtige Außenabdichtung, für die das Erdreich rundum ausgehoben wird, oder eine mehrstufige Innenabdichtung, welche das seitliche Eindringen der Feuchte in die Kellerräume stoppt.

Salpeter oder baustoffschädliche Salze können zu Putz- und Farbabplatzungen wie auch zu langfristigen Schäden im Mauerwerk führen. Oft ist Salpeter die Folge von Feuchteschäden, die entstehen, weil viele Häuser nur unzureichend abgedichtet sind. Die genauen Schwachstellen müssen gefunden und beseitigt werden, um das Problem zu lösen. Und eine weitere Analyse macht vor der Sanierung Sinn: Denn mitunter können Salpeterausblühungen mit einem Schimmelpilzbewuchs verwechselt werden. Salze sind mineralischen Ursprungs und ungiftig, bei Schimmel handelt es sich um eine biologisch gewachsene Substanz. Ein weiterer Unterschied: Sind Salze eher weißlich, können Schimmelpilze unterschiedliche Farben aufweisen. Auch die Folgen beider Substanzen sind verschieden: Salzausblühungen schädigen das Mauerwerk, Schimmel kann darüber hinaus auch noch gesundheitsgefährdend für Menschen werden und Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen. Um sicherzugehen, sollte ein Fachmann die Unterscheidung zwischen Salpeter und Schimmel übernehmen. Ist später die Ursache des Salpeters durch eine professionelle Abdichtung beseitigt, sollte ein spezieller wasserabweisender Sanierputz mit vielen Luftporen aufgetragen werden. Dieser lässt verbliebene Restfeuchte nicht mehr bis zur Wandoberfläche dringen.

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Hoch hinaus

Von der Planung komplexer Photovoltaik-Anlagen bis zur Bedienung von Drohnen: Das Dachdeckerhandwerk ergibt ein anspruchsvolles und gleichzeitig vielseitiges Berufsbild.

Wer würde beim Stichwort „Dachdecker“ als erstes an Drohnen denken? Und doch setzen die Handwerker zunehmend ferngesteuerte Fluggeräte ein, um etwa Schäden an einer Dachkonstruktion zu erkennen. Auch die Planung von anspruchsvoller Technik wie Photovoltaik-Anlagen oder die Realisierung einer Dachbegrünung gehört in diesem Handwerkszweig zum Tagesgeschäft - gerade diese Vielseitigkeit des Berufs reizt Azubis.

Dachdecker sind heutzutage gefragte Fachkräfte vom Keller bis zur Dachspitze. Die Tätigkeitsbereiche sind in den vergangenen Jahren nochmals deutlich vielfältiger geworden. Gerade die energetische Gebäudesanierung wird für Dachdecker immer wichtiger, zum Beispiel durch den Einbau von Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen auf dem Dach oder durch das Anbringen der Wärmedämmung an den Außenwänden.

Was viele nicht wissen: Der Dachdecker als Klimaschützer und Experte fürs Energiesparen wird häufig auch im unteren Teil des Gebäudes tätig. „Das gilt für Bereiche, wo das Bauwerk gegen Feuchtigkeit und Grundwasser abgedichtet werden muss. Die Arbeiten des Dachdeckers erstrecken sich dann vom Fundament über die Wand und Fassade bis hin zur Kirchturmspitze“, erklärt Claudia Büttner vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).

Schon während der dreijährigen Ausbildung profitieren angehende Dachdecker von einer abwechslungsreichen Tätigkeit und einer guten Bezahlung. Mit dem Ab-

Dachdecker verlegen nicht nur Dachziegel. Gleichzeitig sind sie Klimaschützer, indem sie Photovoltaikanlagen planen und installieren. Sie schaffen reizvolle Ruhezonen, begrünen Flachdächer oder bauen Dachterrassen zum Freiluft-Wohnzimmer aus. Und selbst ein künstlerisches Händchen ist in diesem Beruf gefragt, beispielsweise bei der Gestaltung detailreicher Schiefer-Ornamente.

schluss in der Tasche bieten sich vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, bis hin zum Meisterabschluss und einem eigenen Betrieb. Aktuell lernen bundesweit 8.490 Azubis den Dachdeckerberuf. Und: Im Jahr 2023 absolvierten 265 Frauen erfolgreich ihre Ausbil-

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In Teilbereichen ausbilden

Um dem Fachkräftemangel im Dachdeckerhandwerk entgegenzuwirken, setzt die Branche auf innovative Lösungen, darunter die Einführung von Teilqualifikationen (TQ). Dies bietet Erwachsenen über

25 Jahren die Chance, schrittweise berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben und am Ende einen Berufsabschluss nachzuholen. Finanzielle Förderung durch die Arbeitsagentur ist möglich.

dung zur Dachdeckerin. Aktuell zu verzeichnen ist ein Anstieg auf 350 weibliche Azubis, was einer Zunahme von rund 32 Prozent entspricht. Der Anteil der Frauen, die insgesamt im Dachdeckerhandwerk ausgebildet werden, liegt bei 4,1 Prozent.

Dachdecker / Gerüstbau Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 49
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Fotos (2): ZVDH

Gut entsorgt und verwertet

Gerade bei Abbruch-, Umbau- und Sanierungsarbeiten kann viel Abfall entstehen. Bauschutt aus Mauerziegeln und Fliesen, Altholz, Dachpappe, Metallteile, Rigipsplatten, Styropor und Glasreste - alles will richtig entsorgt werden.

Mit einem professionellen und zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb an der Seite sind Bauherren gut beraten. Die Experten stehen mit Rat und Tat zu Seite, vermieten Container in verschiedenen Größen und unterstützen bei der sicheren Aufstellung, sie kümmern sich um den An- und Abtransport sowie selbstverständlich und nicht zuletzt um die umweltgerechte Abfallentsorgung und das Recycling.

Entsorgungs- und Umweltmanagement

Größere Unternehmen besitzen nicht nur das notwendige Know-how und gründliche Kenntnis der aktuellen Gesetze und Verordnungen, sie verfügen freilich auch über einen entsprechend großen Fuhrpark, um auch Unternehmen und industriellen Betrieben passende Transportlösungen für Abfälle und Sonderabfälle anzubieten.

Für Unternehmen bieten Entsorgungsbetriebe maßgeschneiderte Lösungen rund um Ent-

sorgungs- und Umweltmanagement und sie unterstützen bei der Einhaltung der gesetzlichen Umweltauflagen.

Zum Spektrum gehören auch Sonderabfall- und Gefahrgut-Transporte mit allen Prozessschritten wie zum Beispiel die Bestandsaufnahme und fachgerechte Klassifizierung von Sonderabfällen, die Erstellung von Entsorgungsnachweisen, Begleit- und Übernahmebescheinigungen, das ordnungsgemäße Verpacken, Umfüllen oder Umpumpen in zugelassene Fässer und Tanks, die fachmännische Transportsicherung sowie die Durchführung und Überwachung der Entsorgung vor Ort. Auch für kleine und mittelständische Betriebe macht die Beratung durch einen professionellen Entsorgungsfachbetrieb Sinn, zumal die Anforderungen an die rechtskonforme Verwertung immer komplexer werden.

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Holzpellets günstiger

Der Preis für Holzpellets ist auch im Februar 2024 in Deutschland leicht gesunken. Der durchschnittliche Tonnenpreis beträgt 314,30 Euro, wie das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) meldet. Im Vergleich zum Vormonat sind das 3,9 Prozent weniger. Demnach kostet eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets 6,29 Cent. Im Februar 2024 ergeben sich beim Preis für Holzpellets regionale Unterschiede (bei einer Abnahmemenge von sechs Tonnen): In der Region Süd ist der Tonnenpreis mit 310,07 Euro am niedrigsten. Es folgt Mitteldeutschland mit einem Tonnenpreis von 316,76 Euro, in Nord- und Ostdeutschland beträgt er 321,64 Euro. Größere Mengen (26 Tonnen) werden im Februar 2024 zu folgenden Konditionen gehandelt: Süd: 294,35 Euro, Mitte: 298,76 Euro und Nord/Ost: 311,15 Euro (alle Preise inklusive Mehrwertsteuer). Seit 2011 wird der DEPI-Pelletpreis monatlich veröffentlicht. Regelmäßige Infos gibt es im Internet unter www.depi.de.

Energieversorgung / Recycling Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 50
Foto:VeronikaZettler

Print bleibt stark und vielfältig

Keine Frage: Social-Media-Kampagnen, Google-Anzeigen und Influencer-Marketing machen Sinn und dürfen in einem vernünftigen Marketing-Mix nicht fehlen. Indes: Gerade jüngere Nutzer bleiben bei der Fülle der Postings in ihren News-Feeds oftmals nur für Sekunden an werbenden Inhalten hängen. Bei Printprodukten sieht das anders aus.

In der digitalen Ära scheint die Marketingwelt von den schier endlosen Möglichkeiten des Internets dominiert zu werden. Gleichwohl bleibt für viele Unternehmen die Printwerbung wichtigstes Instrument ihrer Werbestrategie. Aus guten Gründen.

Tangibilität (Greifbarkeit) und Glaubwürdigkeit Im Gegensatz zum digitalen Advertising, das bei der Fülle spannender News leicht überscrollt wird, bieten gedruckte Materialien wie Zeitschriften, Zeitungen, Broschüren und Flyer eine physische Präsenz. Ein greifbares Produkt steht der digitalen Schnelllebigkeit entgegen.

Zielgruppenansprache

Printmedien bieten die Möglichkeit, gezielt spezifische Zielgruppen anzusprechen.

Durch die Platzierung von Anzeigen in Fachzeitschriften, Magazinen oder lokalen Zeitungen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Botschaft an diejenigen gelangt, die am ehesten an ihren Produkten oder Dienstleistungen interessiert sind. Diese gezielte Ansprache kann zu höheren Konversionsraten und einer effektiveren Nutzung des Werbebudgets führen.

Kreatives Potenzial

Printwerbung ermöglicht eine Vielzahl von kreativen Möglichkeiten, um die Auf-

merksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen. Von auffälligen Grafiken über ansprechende Layouts bis hin zu innovativen Drucktechniken gibt es viele Wege, um eine nachhaltige Werbebotschaft zu lancieren. Gerade große Unternehmen mit großem Werbebudget wie Coca-Cola, McDonald’s oder IKEA liefern aktuell beeindruckende Beispiele für die grenzenlosen kreativen Möglichkeiten gedruckter Werbung. Durch die Nutzung verschiedener Druckmaterialien und Veredelungstechniken können Marken eine einzigartige visuelle Präsenz schaffen, die im Gedächtnis bleibt.

Ergänzung zur OnlinePräsenz

Im Idealfall setzen Unternehmen auf einen individuellen Mix aus Printwerbung und Online-Marketing. Printwerbung kann übrigens dazu beitragen, die OnlinePräsenz zu verstärken, indem sie animiert, auf Websites, Online-Shops, TikTok, Instagram oder Facebook vorbeizuschauen.

Flyer

Flyer sind eine der ältesten und günstigsten Werbemethoden. Schnell vervielfältigt und an verschiedenen Stellen verteilt, haben Menschen schon vor Hunderten von Jahren mit Flugschriften auf ihre politischen Forderungen, genialen Gedichte oder schlichtweg ihre Verkaufs- und Dienst-

Heidelberger Druckmaschinen AG

Foto:

Blick in die größte und modernste Druckmaschinenfabrik der Welt bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch/Walldorf.

leistungsangebote aufmerksam gemacht. Noch heute behaupten sich Flyer in der Werbung. Mit auffallender Grafik, speziellen Druckverfahren, angenehmer Haptik der Papiersorte und griffig formulierten Botschaften können sie je nach Segment anderen Werbematerialien immer noch die Stirn bieten.

Kataloge

Ein Anbieter von Künstlermaterialien ist nach zahlreichen Protesten seiner Kunden den Weg zurück zum Printkatalog gegangen. Die Kunden liebten es eben, in dem mehr als 1000 Seiten starken, druckfrischen Werk zu blättern und zu stöbern, Wunschprodukte zu unterstreichen, kurzum, ein haptisches Nachschlagewerk zu haben.

Digital Fatigue

Totgesagte leben länger. Das gilt besonders für gedruckte Medien wie Bücher, Zeitungen und Zeitschriften. Die Marktforschung zeigt eindrücklich, dass nicht nur ältere Konsumenten stark auf Printmedien fokussiert sind. Auch bei der jüngeren Zielgruppe und den sogenannten Digital Natives lässt sich eine wachsende Wertschätzung für Print erkennen. Ein Grund dafür könnte die so-

genannte „Digital Fatigue“, also digitale Ermüdung sein. Und: Der Kinder- und Jugendbuchmarkt ist erfolgreich wie lange nicht mehr.

Aufwendig gestaltete Jugendbücher, zum Beispiel mit Farbschnitt oder eingelegten Schatz- und Landkarten, sind der Hit.

Werbung / Grafik / Druck Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 51
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Wie auf Wolken gehen

Schicke Schuhe für problematische Füße? Das schien lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Doch das hat sich geändert. Modernen Gesundheitsschuhen sieht man ihr orthopädisches Naturell längst nicht mehr an.

In Deutschland gibt es rund 3200 Orthopädieschuhmacher. Ihr Spezialgebiet: der menschliche Fuß und seine möglichen Fehl- und Problemstellungen. Das Anfertigen von orthopädischen Maßschuhen ist zwar seltener geworden, denn nicht alles medizinisch machbare wird heute noch von den Kassen bezahlt. Gleichwohl lassen immer noch viele Menschen orthopädisches Schuhwerk für sich anfertigen, von Orthopädieschuhmachern, die ihr Handwerk verstehen.

Gründliche Analyse

Das beginnt mit der Analyse des Fußes, die mit einem Gipsabdruck oder mit Fußscannern erfolgen kann, führt über das Anfertigen einer Leiste und endet mit dem Vernähen des letzten Klettverschlusses, der dem Träger das An- und Ausziehen mit nur einer Hand ermöglicht.

Für viele Füße bewirken gute Orthopädieschuhmacher kleine Wunder, sei es durch neu angefertigte Schuhe oder durch ortho-

Gesunde

pädische Einlagen für normale Konfektionsschuhe. Beides sind unverzichtbare

Schuhe

Helfer bei der Bewältigung von Überlastungsdruck, Fehlstellungen und anderen

Fußproblemen; sie können maßgeblich zu einer verbesserten Lebensqualität ihrer Träger beitragen.

Moderne Technologien

Neben maßgefertigten orthopädischen Schuhen bieten heute auch zahlreiche Hersteller hochwertige und schicke fertige Modelle an, die eine breite Palette von Fußproblemen adressieren können. Mit modernen Technologien entwickelt, können sie eine praktische und effektive Lösung sein. Ob maßgefertigt oder Konfektionsschuh: Ziel der Orthopädie-Schuhtechnik ist es, die Qualität der orthopädischen Versorgung durch qualitativ hochwertige Produkte zu verbessern und Kunden eine ausgezeichnete Beratung und Unterstützung zu bieten. Alle Betriebe bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen und Produkten an.

Die rund 300 Mitgliedsbetriebe der baden-württembergischen Landesinnung für Orthopädieschuhtechnik sind meist inhabergeführte Meisterbetriebe.

für gesunde Füße

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Gesunder Rücken

Ein stechender Schmerz im Rücken, ein Ziehen am Gesäß oder ein Kribbeln in Armen und Beinen: Drei von vier Deutschen leiden mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen, manche dauerhaft. Vor allem bei chronischen Rückenschmerzen muss die Therapie auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein. „Dein Kompass zur Rückengesundheit“ lautet daher das Motto zum Tag der Rückengesundheit 2024. Der Aktionstag wird von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) und dem Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR) jährlich am 15. März veranstaltet, um gemeinsam mit Fachleuten auf wirksame Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Aktuelle internationale Versorgungsleitlinien empfehlen, die medikamentösen und chirurgischen Behandlungen von Rückenbeschwerden zu reduzieren. Im Vordergrund sollen das körperliche Training und die Vermittlung von Fakten zur Rückengesundheit stehen. An diese Forderung knüpft das diesjährige Motto an. Interessierte können bundesweit an zahlreichen Vor-Ort- oder Online-Veranstaltungen teilnehmen. Eine Übersicht gibt es unter www.agr-ev.de/tdr.

Studien haben ergeben, dass etwa 60 Prozent der Menschen in unseren Breiten im Laufe ihres Lebens an Fußproblemen leiden. Dabei kommen rund 96 Prozent der Kinder mit gesunden Füßen zur Welt.

Die Natur trägt demnach kaum eine Schuld an den Fehlentwicklungen. In vielen Fällen spielt falsches Schuhwerk eine Rolle. Untersuchungen haben gezeigt, dass rund 70 Prozent der Kinder von drei bis sechs Jahren zu kurze Straßenschuhe tragen. Bei Hausoder Heimschuhen geht dieses Manko sogar in Richtung

90 Prozent. Auch das kann Folgen für die Füße haben. Passgenauem und hoch-

wertigem Schuhwerk sollte deshalb von Kindesbeinen an volle Aufmerksamkeit geschenkt werden. Minderwertiges Schuhwerk gehört aus gesundheitlichen Gründen nicht an die Füße. Bei bereits bestehenden Problemen lohnt sich der Gang zum (Orthopädie-) Schuhmacher. Es werden dabei zahlreiche Arbei-

ten am Schuh ausgeführt, die dem Träger das Gehen erleichtern, zum Beispiel Anfertigung loser Fußbettungen, Außen- und Innenrand-Erhöhungen an Sohle und Absatz, Ausgleich von Beinlängen-Differenzen, Absatzerhöhungen, Kappenausnehmung und Polsterung bei Fersensporn, Pufferabsätze und Absatzänderungen.

Orthopädietechnik Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 52
Foto: Veronika Zettler Foto: Noah Smith / Pixabay Ist das Problem nicht mit einfachen Therapiemitteln zu beheben, können orthopädische Maßschuhe helfen. Foto: Cristian Uribe / Pixabay

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 53

So versteht man sich besser

Schwerhörigkeit kann viele Probleme verursachen. Denn nicht nur Betroffene, auch die Mitmenschen leiden darunter, wenn Gespräche nicht mehr funktionieren. Hörakustiker sind dafür die richtigen Ansprechpartner.

Hörakustik ist aus dem Alltag von immer mehr Nutzern nicht mehr wegzudenken. In typischen Alltagssituationen liegt die Zufriedenheit mit Hörgeräten laut EuroTrakHörstudie 2022 zwischen 77 und 85 Prozent.

Die hohe Servicequalität (89 Prozent Zufriedenheit) und die individuelle Versorgung tragen dazu bei, dass Hörsysteme die soziale Teilhabe nachhaltig sichern. Erwiesen ist, dass unbehandelte Schwerhörigkeit Kontakte negativ beeinflusst. Wie das Internetportal „Healthy Hearing“ berichtet, „beklagen sowohl hörgeschädigte Studienteilnehmer als auch ihre engen Partner den Verlust an Spontaneität und die Schwierigkeiten, kleine unerwartete Situationen, Beobachtungen und Smalltalks im täglichen Zusammenleben zu teilen.“

Wenn mehrere Generationen zusammenkommen,

Bei Bedarf nimmt der Hörakustiker einen Abdruck jedes Gehörgangs, um die Ohrpassstücke beziehungsweise die Schalen für Im-Ohr-Geräte anzufertigen.

durcheinander geredet wird und Nebengeräusche hinzukommen, fällt Menschen mit Hörproblemen die Verständigung besonders schwer.

Zusammen zum kostenlosen Hörtest

Betroffene fühlen sich in solchen Situationen oft allein gelassen. Wenn sich die

Missverständnisse häufen, beginnen auch die guthörenden Mitmenschen ihr eigenes Verhalten an die neue Situation anzupassen. Dazu zählt sehr lautes Sprechen, um ständiges Nachfragen zu vermeiden. Vorsorglich wird auf Telefon- oder Türklingeln hingewiesen. Radio, Fernsehen und Musik werden aus Solidarität viel

lauter eingestellt als nötig. Das ist gut gemeint, hilft aber nicht wirklich. Angehörige und Freunde sollten besser das Problem sensibel ansprechen und mit Unterstützung zur Problemlösung beitragen. Es hat nur Vorteile, einen kostenlosen Hörtest beim Hörakustiker zur gemeinsamen Sache zu machen.

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Das A und O für Brillenträger

Beim Online-Brillenkauf fehlen oft ein aktueller Sehtest und die abschließende Prüfung, ob mit der Brille optimales Sehen erreicht wird. Vor allem die anatomische Anpassung und die korrekte Zentrierung einer Brille sind wichtig für gute Sicht. So kommt auch Stiftung Warentest zum Fazit, dass eine Online-Brillenbestellung zwar bequem, aber hochgradig fehleranfällig sei. „Bei einer Brille aus dem Internet fehlen wichtige Messdaten, die online nicht zuverlässig erfasst werden können“, kommentiert Christian Müller, Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Der Service beim stationären Augenoptiker geht indes weit über die Brillenanpassung hinaus. Müller: „Augenoptikermeister und Optometristen sind qualifizierte Gesundheitshandwerker, die neben der fachgerechten Ermittlung der benötigten Korrektionswerte und der Anpassung von Brille oder Kontaktlinsen auch weitergehende Beurteilungen der Sehfunktionen und des Auges vornehmen können.“

· Seite 52 Optiker / Hörgeräteakustiker
Foto: FGH

Frisch und natürlich

Die Mitgliedsbetriebe der Bäckerinnung Lörrach setzen auf beste Qualität und Kundenfreundlichkeit. Jede Bäckerei hat ihre ureigenen Stärken, ihr unverwechselbares Sortiment.

Wasser, Mehl, Hefe und Salz, das ist die ursprüngliche Rezeptur. Lässt man dem Brotteig noch die nötige Ruhezeit, kann er ungeahnte Aromen entfalten. So gut schmeckt‘s und duftet‘s eben nur beim Handwerksbäcker.

Auch wenn die Zahl der Handwerksbäckereien in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist: Es gibt sie zum Glück noch, die Handwerksbäckereien, die mit einem hochwertigen regionalen Angebot überzeugen und begeistern.

Kunden schätzen zum einen die frische, handwerkliche und natürliche Produktion. Auf lange Transportwege

wird verzichtet, stattdessen arbeitet man mit langjährigen regionalen Partnern zusammen.

Auch Tiefgekühltes findet sich nicht in der Produktionskette, ebenso keine halbfertig gebackenen und dann schockgefrosteten Teigrohlinge. Was geht, wird saisonal auf dem Markt eingekauft, seien es Erdbeeren, Äpfel oder Zwetschgen.

Aus dem Ofen über die Ladentheke

Aus dem Ofen wandern die Backwaren direkt in den Laden und über die Verkaufstheke. Mehr Frische geht nicht. Und: In vielen Betrieben wird vieles noch

Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 54

Sowohl bei den Herstellungsmethoden als auch bei den Produkten präsentiert sich das Bäckerhandwerk heute als moderner Wirtschaftszweig mit einer engen Beziehung zu seiner Tradition.

nach traditionellen Rezepten hergestellt. Ebenso vieles erfreut sich einer großen Fangemeinde. So hat jede Handwerksbäckerei ihre berühmten Brotklassiker.

Ab Anfang Dezember verwandeln sich die Betriebe in Weihnachtsbäckereien, die ihren Kunden alles bieten, was zur schönsten Zeit des Jahres schmeckt: Springerle, Lebkuchen, Grettimänner, Butterbrötchen, Anisbrötchen und mehr - jeder hat seine Spezialitäten.

Besonders stark sind Handwerksbäckereien auch bei der Umsetzung individueller Kundenwünsche. Ob Hochzeitstorten, lustige Kindergeburtstagstorten oder außergewöhnliches Gebäck, was immer das Herz begehrt, wird möglich gemacht.

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Weizenvollkornbrot ist Brot des Jahres 2024

Das Weizenvollkornbrot ist Brot des Jahres 2024. „Der hohe Ballaststoffgehalt macht das Weizenvollkornbrot als Grundnahrungsmittel besonders wertvoll. Abhängig vom Vermahlungsgrad des Getreidekorns variiert es im Geschmack und sättigt auch für einen langen Zeitraum“, so

Roland Ermer, Präsident des Bäcker-Zentralverbands, bei der Vorstellung im Januar. Das Weizenvollkornbrot gehört bei den meisten der rund 9.600 deutschen Handwerksbäckereien zum Sortiment. Es überzeugt unter anderem durch Vielfalt und gilt geradezu als heimisches Superfood.

Bäcker
/ Müller
Foto: Veronika Zettler Foto: Veronika Zettler Konditormeister Bernhard Paul Junior bei der Arbeit. Seit 2021 ist er Obermeister der Bäcker-Innung Lörrach.
Darius
Foto:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks /
Ramazani

Aus Indien nach Südbaden

„Wir haben auf dieser Reise viele wunderbare Menschen kennengelernt“, berichtet Joachim Lederer, Obermeister der Fleischer-Innung Lörrach-Waldshut und Landesinnungsobermeister des FleischerHandwerks Baden-Württemberg. Er hat das Projekt „Aus Indien nach Südbaden – Azubis fürs Handwerk“ (AINS-AH) begründet, begleitet und gefördert.

Im Januar waren sie auf einer Delegationsreise in Indien: Vertreter der Handwerkskammer Freiburg, des Fleischer-Handwerks Baden-Württemberg, der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, der Bauwirtschaft Baden-Württemberg und der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG. Hintergrund: Das Projekt „Aus Indien nach Südbaden – Azubis fürs Handwerk“ (AINS-AH).

13 indische Azubis im Fleischerhandwerk

Im Jahr 2022 starteten 13 indische Auszubildende im Rahmen von „AINS-AH“ ihre Lehre im FleischerHandwerk. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt auf die Gewerke Betonbauer, Straßenbauer, Maurer, Mechatroniker und Elektroniker übertragen – mit weiteren 45 jungen Inderinnen und Indern, die ihre Ausbildung in Südbaden begonnen haben. „Damit konnten wir dieses erfolgreiche Projekt

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zur Fachkräftesicherung noch breiter aufstellen“, betont Handwerkskammerpräsident Johannes Ullrich. Initiiert hatten das Projekt die Handwerkskammer Freiburg, die indische Partneragentur „Magic Billion“ und die Fleischerinnung Lörrach-Waldshut. Um das Modell fortzuführen und auszuweiten – auch auf andere Wirtschaftsbranchen – machte sich die Delegation im Januar auf den Weg nach Indien. Zunächst stand ein Besuch der Kandidatinnen und Kandidaten und ih-

rer Familien auf der Agenda. „Wir haben aktuell 140 junge Menschen in Indien, die in diesem Jahr gerne eine handwerkliche Ausbildung in Südbaden beginnen möchten“, so Ullrich. „Das zeigt deutlich: Diese Kooperation läuft hervorragend und wächst stetig.“

Die Inderinnen und Inder bekämen eine fundierte, berufliche Perspektive und die Betriebe dringend benötigte, engagierte Fachkräfte. Aktuell lernen die angehenden Azubis intensiv Deutsch und bereiten sich auf ihre B1-

Frische, Vielfalt und handwerkliches Können

Vom Bio-Weiderind bis zur Hähnchenkeule, von der Bierwurst bis zum Wildgulasch: Hausgemachte Vielfalt ist die Firmenphilosophie der regionalen Fleischerbetriebe. Gleichzeitig setzen die Metzgereien auf traditionelle Herstellungsverfahren, handwerkliches und sorgfältiges Können und eine lange Erfahrung. Höchste Qualitätsstandards werden in den hiesigen Betrieben nicht erst seit gestern berücksichtigt, denn fri-

Prüfung am Goethe-Institut vor.

Neben dem Fleischer- und Bau-Handwerk sind weitere Ausbildungen im Technikbereich (KFZ, Elektro, SHK, Modellbau) geplant. Joachim Lederer, Obermeister der Fleischer-Innung Lörrach-Waldshut und Landesinnungsobermeister des Fleischer-Handwerks Baden-Württemberg, äußerte sich begeistert. Lederer hat das Projekt mitbegründet und von Anfang an begleitet. „Im Fleischerhandwerk brauchen wir dringend Fachkräfte. Mit den jungen Menschen aus Indien haben wir überaus engagierte Auszubildende gefunden. Auf den positiven Erfahrungen, die wir bereits gemacht haben, wollen wir aufbauen und dieses nachhaltige Modell noch weiter ausbauen.“

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Nachwuchsportal für Fleischer

Wer sich für den Fleischerberuf interessiert, findet auf dem Nachwuchsportal des Fleischerhandwerks alle Infos. Unter www.fleischerberufe.de gibt es neben einem Imagefilm für die Berufe im Fleischerhandwerk auch Interviews, einen FleischerTest sowie Bewerbungstipps und eine Ausbildungsplatzund Praktikumsbörse. Mitgliedsbetriebe können das Portal nutzen, um die Darstellung ihres Unternehmens in der Ausbildungsplatzbörse zu bearbeiten oder sich Ideen für Nachwuchswerbung zu holen. Auf der Facebook-Seite „Ausbildung im Fleischerhandwerk“ gibt es ebenfalls Informationen.

Foto: Joachim Kirchner / Pixabay

sche und erstklassige Produkte sind genau das, womit die Metzgereien ihre Kunden seit Jahrzehnten begeistern. Viele Metzgereien offerieren auch Partyservices und Cate-

ring, egal ob kalte oder heiße Buffets, ob Firmenevent oder private Feier. Logisch, dass da auf Wunsch auch vegetarische Menüs und Häppchen geordert werden können.

· Seite 54 Metzger / Partyservice Sonderbeilage · Donnerstag, 29 Februar 2024 · Seite 55
Innungsobermeister Jogi Lederer. Foto: Veronika Zettler
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