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Freizeit & Erholung
Sonderbeilage ∙ Sommer 2022
www.verlagshaus-jaumann.de
Freizeit & Erholung
Die Oberbadische Markgräfler Tagblatt Weiler Zeitung
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 2
Eine neue Wertschätzung Liebe Leserinnen liebe Leser, die Pandemie hat uns zeitweise eine Menge Lebensqualität einbüßen lassen. Ausgangssperre, geschlossene Lokalitäten und abgesperrte Ausflugsziele sind nur drei Beispiele. Als es dann wieder verstärkt vor die eigene Haustür ging und zumindest im näheren Umkreis Ausflüge und Erlebnisse möglich waren, haben viele Menschen ihre Region erst wieder so richtig
schätzen gelernt. Denn im Dreiländereck lebt es sich wunderbar. Die Berge laden zu ausgiebigen Wandertouren ein, die Gastronomien zur Einkehr und die vielen unterschiedlichen Freizeitangebote zum Erleben. Die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten würde den Rahmen dieser Beilage um ein Vielfaches sprengen. Unsere Redaktion wirft daher einige Schlaglichter darauf, wo was angeboten wird.
In der (Nachbar-)Stadt oder einige Kilometer weiter gibt es Freizeitund Erholungs-Optionen. Wir bieten kleine Impulse für den nächsten Ausflug. Der Titel „Freizeit & Erholung“ ist dabei Programm. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken und Erleben, an den aufgeführten Orten und natürlich noch bei vielen weiteren: Fühlen, riechen, schmecken, erleben und mehr ist angesagt. Ihr Marco Fraune
n Inhaltsverzeichnis Frisbees, Fische und Füße Im Grüttpark in Lörrach reicht die Bandbreite vom Spielplatz bis zu Disc-Golf Schöne Aussicht, schauriger Ort Eine abwechslungsreiche Tour rund um Hauingen Vom Brummbär bis zu Globi Das Spielzeug Welten Museum in Basel bietet immer wieder Neues Ein Trail für Jedermann Mountainbike-Strecke in Lörrach eröffnet Fernblick nach Feierabend Eine kleine Feierabendwanderung vom Hertener „Kalkofen“ zum Eigenturm Antike erwacht zum Leben Römerstadt Augusta Raurica lädt zum Entdecken ein Die Geschichte des Tals zeigen 5,4 Kilometer langer Wanderweg erzählt drei Sagen aus der Region 43 Stein- und 87 Holzstufen hoch Wahrzeichen des Schwarzwaldvereins Schopfheim auf der Hohen Möhr Von der Faser bis zum Tuch Industrie bestimmte für Jahrhunderte das Wirtschaftsleben im Wiesental Sehen, hören und fühlen Der Park der Sinne in Badenweiler lädt ein, das Ich zu entdecken Über den Rhein Fahrradtour durchs Markgräflerland und das Elsass Ein Plätzchen im Schatten Kastaniengarten, Klybeckplatz und Place Jean Prouvé laden zum Verweilen ein Altes Bad in neuem Glanz Thermalsportbad: Wellenrutsche und Drei-Meter-Sprungturm Ein Ausflugsziel mit Geschichte Die Sausenburg ist Anziehungspunkt für Wanderer und Familien
Ein neuer Mountainbike-Trail Der erste Mountainbike-Trail im Kreis Lörrach ist eröffnet. Möglich gemacht hat dies der Verein „Mountainbike Lörrach“. Unterteilt ist die Strecke in drei Abschnitte A, B und C, die separat befahren werden können. Foto: Schennen
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Drei Plätze zum Verweilen Abseits des Dreiländergartens und des Rheinparks laden in Weil am Rhein zahlreiche kleine, aber feine Plätze zum Verweilen ein – wie der Kastaniengarten, der Klybeckplatz und der Place Jean Prouvé. Foto: Saskia Scherer
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n Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Marco Fraune Redaktion: Alexander Anlicker, Anja Bertsch, Claudia Bötsch, Beatrice Ehrlich, Marco Fraune, Alexandra Günzschel, Christiane Guldenschuh, Gabriele Hauger, Bernhard Konrad, Ralph Lacher, Ingmar Lorenz, Tim Nagengast, Christoph Schennen, Saskia Scherer, Adrian Steineck, Michael Werndorff Anzeigen: Thomas Mayer Titelfoto: Marco Fraune Druck: Druckzentrum Südwest, Villingen-Schwenningen Die Beilage „Freizeit und Erholung“ ist ein Produkt des Verlagshauses Jaumann, Lörrach (Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt, Weiler Zeitung). Sie erscheint jährlich in einer Auflage von 22 000 Exemplaren. Die Herstellung erfolgte ausschließlich mit Recycling-Papier.
Sichtbares Wahrzeichen Der Aussichtsturm des Schwarzwaldvereins Schopfheim auf der Hohen Möhr belohnt die Besucher, welche die 43 Stein- und 87 Holzstufen hinaufsteigen, mit einer Aussicht, die ihresgleichen sucht. Foto: Ralph Lacher
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 3
Frisbees, Fische und Füße Vielfalt | Im Grüttpark reicht die Bandbreite vom Spielplatz bis zu Disc-Golf n
Der Pumptrck befindet sich inmitten der „Open Bridge“. Foto: Fraune
Spray-Kunst und Pumptrack Die Brückenpfeiler der A 98 sind im Jahr 2010 als „Free Walls“ für Graffiti-Kunst freigegeben worden. Jugendliche und auch erwachsene Künstler haben seitdem dort eine überdimensionale Leinwand, auf der sie ihre Werke sprayen können – und das legal. Mittlerweile ist dieser Bereich besser als „Open Bridge“ bekannt. Ganz neu: Mittels eines QR-Codes, der auf einen Brückenpfeiler aufgebracht ist, können Sprayer die Regeln über ihr Smartphone abrufen. Wer es nicht nur beim Betrachten belassen will, sondern auch mit dem eigenen BMX-Rad oder dem Mountainbike ein paar Runden drehen will, findet hier noch einen Pumptrack, ein hügeliges Oval, das aus Lehm geformt wurde.
Von Marco Fraune
Insgesamt 70 Fußballfelder groß ist der Landschaftspark Grütt in Lörach. Aber nur auf wenigen wird tatsächlich gekickt, denn dafür hat das 51 Hektar große Areal auch zu viel zu bieten. Die Bandbreite reicht von Grillplätzen, Kinderspielplätzen bis zu einer Disc-Golf-Anlage. Was, Disc-Golf? Ja, wer genau hingesehen hat, dem sind auch schon die Metallkörbe mit den Ketten aufgefallen. Es gilt, die Frisbee darin zu versenken. Insgesamt verteilt über den Grüttpark gibt es 18 Bahnen. Die in dieser Sportart Bewanderten erklären, dass es sich auch um einen der anspruchsvollsten Kurse in der Region handelt. Es gibt einen Verein, der hier aktiv ist, „DiscGolf Lörrach“. Von April bis Okto-
Wer im Grüttpark unterwegs ist, sollte auf jeden Fall am Grüttsee halten. ber können sich Interessierte immer dienstags ab 18 Uhr beim freien Training anschließen. Im Vergleich zu den Disc-Golf-Aktiven ziehen die Radfahrer, Skater und Spaziergänger kaum noch
Im Rosengarten: Der Weg ist das Ziel. Fotos: Marco Fraune
Von Brunnen bis Plastiken Spaziergang | Auf dem Skulpturenweg durch Lörrach Auf dem Kunstspaziergang durch die Innenstadt können Besucher und Bürger unterschiedliche Skulpturen von renommierten regionalen und internationalen Künstlern entdecken. Geboten wird an 23 Stationen eine Mischung aus Brunnen und Plastiken. Mit dabei: Arbeiten von Bernd Goering, Ulrich Rückriem,
Stephan Balkenhol, Franz Bernhard, Bruce Nauman und Beatrix Sassen. „Mal gegenständlich, mal abstrakt. Mal ernst oder mahnend. Mal mit einem Augenzwinkern“, heißt es in der Kunst-Rundwegbeschreibung. Immer wieder werden öffentliche Führungen angeboten. Die Tour ist auch für Kinder geeignet, die Weg-
strecke für Rollstuhlfahrer zugänglich. Weitere Informationen zum Skulpturenweg gibt es in der Broschüre „Skulpturenweg – Kunstspaziergang durch die Stadt“, die in der Touristinformation Lörrach erhältlich ist. Diese ist auch online auf der Internetseite der Stadt digital abrufbar.
Blicke auf sich. Dafür gehören sie viel zu sehr zum Erscheinungsbild des Geländes, auf dem im Jahr 1983 die Landesgartenschau stattgefunden hat. Bei großen Teilen handelt es sich zugleich um ein Wasserschutzgebiet mit mehreren Tiefbrunnen. Apropos Wasser: Zwei Hektar Wasserflächen sind es. Auf eine besonders schöne blicken Besucher in der Mitte des Parks vom Café aus – oder noch besser von den Holzstegen, wo die Füße neben Fischen ins Wasser gehalten werden können. Baden ist nicht erlaubt, nur Sonnenbaden.
Wer gerade in diesem Bereich des Parks ist und Blumen mag, dürfte im ein Hektar großen Rosengarten gut aufgehoben sein. Ewa 2500 Rosenbüsche mit 170 Arten und Sorten wachsen hier. Ach ja, von hier führt der Weg wiederum direkt zu dem vor einigen Jahren eingerichteten Bewegungsparcours mit sechs Stationen. Denn die Aktivitäten ziehen sich als Thema durch den ganzen Grütt-Park. Nicht zu vergessen: Das gilt auch für Aktivitäten mit dem Nachwuchs. Denn die Spielplätze sind ein echter Besuchermagnet.
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 4
Schöne Aussicht, schauriger Ort Wanderung | Eine abwechslungsreiche Tour rund um Hauingen n Von Christiane Guldenschuh
Warum weit fahren, wenn der Weg quasi vor der Haustür beginnt? Diese abwechslungsreiche, etwa dreistündige Tour startet in Hauingen. Vorbei am Wasserreservoir, am Ende des Weges rechts und dann links hinauf zur Dornhalde. Es ist ein kurzer steiler Aufstieg, doch der sich bietende Weitblick entschädigt von der kleinen Strapaze: Atemlos nehmen wir auf der Ruhebank Platz und lassen den Blick über Basel und Lörrach bis ins Wiesental schweifen. „Rutsch e bizzeli nöcher“, lädt Gerhard Jung mit seinem in die Rückenlehne geschnitzten Liedtitel ein, doch es ist zu warm zum Kuscheln. Der Weg macht eine Rechtskurve und führt an einem Reitplatz vorbei zum Waldrand. Hier gibt es auch eine Grillstelle. Wir gehen links auf dem Haberackerweg bis zur Position Rechberg, mit 482 m.ü.M. die höchste Stelle der Wanderung und ein weiterer Grillplatz. Hier biegen wir links ab Richtung Weihermatthütte und folgen der
gelben Wanderraute, bis wir auf den Weihermattweg treffen. Bald haben wir die Hütte erreicht: ein schmucker Picknickplatz, ebenso mit Grillstelle ausgerüstet; außer zirpenden Grillen und zwitschernden Vögeln ist nichts zu hören – herrlich. Auf Tafeln, von lustigen geschnitzten Baumgesellen gehalten, informiert die Landesforstverwaltung darüber, dass wir nun im Röttler Bannwald sind und über die wichtige Bedeutung von Totholz als Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. An der nächsten Kreuzung folgen wir der Angabe „Hexenbrünnli“ und schwenken nach ein paar Metern links in die Hohe Straße. Bald erscheint, etwas versteckt, an der Position Hexenbrünnli die dazugehörige Hütte. Wir befinden uns nun auf der blauen Wanderroute und gehen links weiter Richtung Schwygraben zur Position Hockenberg. Wir empfehlen einen kleinen Abstecher zum Wolfsloch („Wolfsgrube“), das bereits nach wenigen Metern links in den Wald hineinführt. Ein bisschen schaurig wird es einem
Die „Zwei-Stämmer-Lärche“ Foto: Christiane Guldenschuh
zumute, wenn man das Relikt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert betrachtet, in welches seinerzeit Wölfe gelockt wurden, um deren Population zu dezimieren. Wir kehren zurück zur Position Hockenberg und schwenken nach rechts auf den Hauingerweg. An der nächsten Kreuzung gehen wir links (gelbe Raute). Ein Schild „Zwei-Stämmer-Lärche“ lockt uns und wir folgen ihm, bis wir auf einen schmalen Pfad treffen, der uns etwas in den Wald hineinführt. Ein imposanter Baum! Den schmalen Pfad gehen wir zurück auf den Wanderweg und links weiter. Der Weg führt am Schützenhaus vorbei, den Soormattbach entlang. Am Ende der Soormattstraße dann rechts in die Rechbergstraße und kurz darauf links in die Straße Im Leh. Nach ein paar hundert Metern erreichen wir wieder den Ausgangspunkt. Tourlänge: rund sechs Kilometer, Startpunkt ist die Straße Im Leh (zu den Häusern 69/65/). Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden. Und nicht vergessen: die Haugemer Grußpflicht beachten!
Badefreuden im Freien Parkschwimmbad | Für Sportler und Genießer Das Lörracher Parkschwimmbad bietet eine Fülle von Angeboten: Für ambitionierte Schwimmer ein 50 Meter-Sportbecken mit acht Bahnen, eine Sprunganlage bis zum Fünfmeterturm mit eigenem Sprungbecken sowie ein großzügiges Mehrzweckbecken für Spiel und Spaß mit einer Breitrutsche und einem Strömungskanal. Für die ganz Kleinen
gibt es das Babybecken mit Rutsche und Bachlauf und ausreichend Schatten. Spielplatz, Trampolin, Tischtennisplatte und Volleyballfeld runden das Angebot ab. Leckere und frische Speisen sowie Getränke und Eis sind am Kiosk erhältlich, der mit seiner Terrasse zum Verweilen einlädt. Ebenso gibt es ein kleines Sortiment an Badezubehör.
Publikumsmagnet: das Freibad Foto: Guldenschuh
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 5
Vom Brummbär bis zu Globi Spielen | Das Spielzeug Welten Museum in Basel bietet immer wieder Neues n
Von Gabriele Hauger
Bären gehen immer. Den knuffigen, pelzigen Tieren ist im Spielzeug Welten Museum in Basel sogar ein ganzes Stockwerk gewidmet. Da sitzen sie, liegen sie, bunt bekleidet oder auch nicht, und sie befahren sogar eine Rennbahn. Unschlagbares Highlight für all die kleinen Besucher, die das im Herzen von Basel gelegene Museum mit Eltern, Tante oder Oma und Opa gerne besuchen. Mit mehr als 2500 alten Teddybären ist die Sammlung die umfangreichste der Welt. Zudem werden an keinem anderen Ort so viele alte Bären aus der Werkstatt von Margarete Steiff gezeigt. Der wohl berühmtesten Teddybärenfabrikantin und ihren Bären mit dem legendären Knopf im Ohr ist ein beachtlicher Teil der Sammlung gewidmet. Wer weniger auf Bären steht, den wird vielleicht die reichhaltige Puppensammlung begeistern. Diese präsentiert Puppen aus der Blütezeit der Puppenmanufaktur zwischen 1870 und 1920. Nahezu von allen namhaften Herstellern, speziell aus den bedeutenden Hochburgen in Deutschland und Frankreich, können
Hier können die Bären sogar Rennen fahren. Foto: Gabriele Hauger kunstvolle Kreationen in der Ausstellung bestaunt werden. Zur Sammlung gehören auch Puppenhäuser aus der Epoche zwischen dem
Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die kostbaren Raritäten begeistern durch Eigenwilligkeit, Einfallsreichtum, Schönheit und durch
faszinierende Liebe zum Detail. Für Kinder und auch Erwachsene von heute ist es faszinierend, wie hochwertig, detailliert und aufwendig früher ganze Puppenwelten entstanden – gerade im Vergleich zur heute meist vorherrschenden Billigware aus Fernost. Neben den Puppenhäusern gibt es auch Miniaturen. Diese zeigen lebensechte Szenerien aus dem Alltag: in Werkstätten oder Zuhause. Es sind Künstlerobjekte, bei welchen es sich meist um Einzelanfertigungen handelt. Besonders schön für Kinder: wenn sich etwas dreht und bewegt. Und so fahren im Museum verschiedene Karussells und Fahrgeschäfte ihre Runden. Einige sind detailgetreu ihren Vorbildern nachempfunden, zum Teil können die Originale noch heute jedes Jahr an der traditionellen Basler Herbstmesse bestaunt werden. Besonders beliebt ist das Museum natürlich auch in der Weihnachtszeit, wo sich Kindernasen an den Schaufenstern mit ihren aufwendigen weihnachtlichen Installationen und Dekorationen platt drücken. Das Haus überzeugt zudem immer wieder mit
abwechslungsreichen Sonderausstellungen – keineswegs nur für kleine Besucher. Aktuell ist noch bis 30. Oktober „Happy Birthday, Globi!“ zu sehen. Globi ist ein richtiger Tausendsassa: Draufgänger, Lausbube und fröhlicher Schlingel in einer Person. Mit ihm können die Kinder in immer neue Welten eintauchen. Zum Jubiläum wird Globis Entwicklung von der Werbefigur bis heute gezeigt. Auf über tausend Quadratmetern, verteilt auf vier Stockwerken, wird allen Objekten gebührend Ausstellungsfläche eingeräumt. Wie die kostbaren Exponate, so wurde auch das ehrwürdige Gebäude aus dem Jahr 1867 selbst auf höchstem technischem Stand komplett restauriert.
Info Das Spielzeug Welten Museum liegt in der Steinenvorstadt 1 in Basel. Öffnungszeiten für Museum, Ristorante und Boutique: Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr, im Dezember täglich von 10 bis 18 Uhr Das gesamte Gebäude ist rollstuhlgängig.
Historie – hautnah Ländergeschichte | Das Dreiländermuseum in Lörrach Das mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Dreiländermuseum ist das einzige Drei-Länder-Museum Europas. Es zeigt mit seiner Ausstellung in deutscher und französischer Sprache die zentrale Dauerausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Region am Oberrhein. Daneben präsentiert es
jährlich mehrere große Sonderausstellungen. Als Mehrspartenhaus verfügt es über eine der umfangreichsten Sammlungen in Südbaden. Schwerpunkte sind die trinationale Geschichte und südbadische Kunst. Dazu gehören die größten öffentlichen Sammlungen mit Keramiken von Max
Laeuger, zu Johann Peter Hebel oder zur badischen Revolution 1848/49. Das Herzstück des Dreiländermuseums ist seine Sammlung mit mehr als 60 000 Objekten zur Dreiländergeschichte. Der größte Teil ist im Depot eingelagert, dessen Neubau noch in diesem Jahr bezogen wird.
Das Dreiländermuseum
Foto: Meller
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 6
Ein Trail für Jedermann Mountainbike-Sport | Strecke am Maienbühl in Lörrach eröffnet / Urteil: Eine Bereicherung n
Von Christoph Schennen
Der erste Mountainbike-Trail im Landkreis Lörrach ist eröffnet. Dieser befindet sich oberhalb der Jugendherberge und führt vom Eiserne-Hand-Weg parallel zum Oberen Maienbühlweg bis zum Erlebniskletterwald. Möglich gemacht hat dies der Verein „Mounainbike Lörrach“. Unterteilt ist die Strecke in drei Abschnitte A, B und C, die separat befahren werden können. A und B sind naturbelassen, flacher und mit Wurzelfeldern sowie kleineren Sprungelementen durchzogen, während die letzte Sektion C steiler und schneller zu fahren ist. In
Ein Schild zeigt die Streckenverläufe. diesem Abschnitt sorgen Transfers, Corner-Jumps, Step-Downs, Doubles und große Anlieger für einen gewissen Nervenkitzel. Anfänger, die sich noch nicht so viel zutrauen, können die Sprungelemente auch abrollen.
www.roemerfest.ch
Foto: Schennen
Schon bei der Eröffnung der Strecke am 23. Juli befuhren Bergradler die Strecke, unter anderem auch einige von der Mountainbike-Abteilung des Skiclubs Rheinfelden. Nach den ersten Fahrten war das Urteil über den
Trail einhellig: Er ist eine Bereicherung für Lörrach. Das finden auch Maja Berezowski (14) und Celin Kis (15). Celin gehört zu jenen Mountainbikern, die die Strecke schon vor der offiziellen Eröffnung fahren durften. Sie fährt ihn gerne, sagt aber auch, dass andere Trails professioneller gebaut und länger sind. Man könne ihn zudem nicht vergleichen mit Trails aus Bikeparks. Karsten Wildemann aus Eimeldingen ist begeistert von der Strecke. „Sie ist absolut spitze“, sagt der Eimeldinger. Neben ihm steht Fabian Stump aus Grenzach. „In der Schweiz gibt es ein paar anspruchsvollere Routen, aber dies ist ein Trail für
Jedermann“, lobt er die Männer des Mountainbikeclubs. Der schmale Pfad im Maienbühl eigne sich dafür, ihn mit seiner Frau zu fahren. Von Wanderern darf er nicht betreten werden. Passiert ein Unfall, kümmert sich die Bergwacht um den Verletzten.
Info Der Trail ist 1279 Meter lang und hat eine Differenz vom Start zum Ziel von 65 Höhenmeter. Die steilste Passage hat ein Gefälle von 15 Prozent. Gefahren werden darf die Strecke von April bis September von 7 bis 21 Uhr und von Oktober bis Mai von 8 bis 18 Uhr.
www.augusta-raurica.ch
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Das grösste Römerfest der Schweiz Samstag 6. & Sonntag 7. August 2022
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Freizeitspaß für Familien n
Von Tim Nagengast
Eingebettet in das herrliche Umfeld des Wasserschlosses befindet sich in Inzlingen eine Minigolfanlage. Betreiber ist der 1979 gegründete Inzlinger Bahnengolfsportverein, der dort auch trainiert und seine Heimwettkämpfe ausrichtet. Für den Publikumsverkehr ist die Anlage mit ihren 18 Bahnen mittwochs und freitags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Es gibt einen Kiosk und eine Terrasse, auf der man nach dem Spielvergnügen noch schön verweilen kann. Bei unsicherer Wetterlage empfiehlt es sich, vor dem geplanten Besuch kurz anzurufen unter Tel. 07621/ 18844.
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 7
Fernblick nach Feierabend Wandervorschlag | Der Eigenturm steht an der Südflanke des Dinkelbergs n
Von Tim Nagengast
Ein als kleine Feierabendrunde bestens geeigneter Waldspaziergang führt vom Waldparkplatz „Kalkofen“ oberhalb von Herten auf der Südkante des Dinkelbergs entlang zum Eigenturm und wieder zurück. Dieser steht auf 523 Metern und ist jederzeit frei zugänglich. Das aufgrund von Form und Höhe ein wenig an einen römischen Wachtturm erinnernde Gebäude bietet eine hervorragende Aussicht auf das Hochrheintal und in die Schweizer Berge. Bei guter Wetterlage herrscht vom Eigenturm aus sogar
Blick vom Eigenturm über Herten, Kaiseraugst und Augst hinter ins Ergolztal und zum Schweizer Jura. Foto: Christiane Guldenschuh Alpensicht. An seinem Fuß befindet sich eine Grillstelle mit Sitzgelegenheit. Wer unter Höhenangst leidet, könnte mit dem Eigenturm vergleichswei-
Ortsgeschichte per Handy erleben Hörspaziergang | QR-Codes an Bänken
Die Minigolfanlage hat 18 Bahnen. Foto: Nagengast
Denkmal aus grauer Vorzeit Ein besonderes Zeugnis der Vergangenheit kann in Schwörstadt besichtigt werden. An der Römerstraße steht der sogenannte Heidenstein. Die trapezförmige Muschelkalksteintafel mit einem ovalen „Seelenloch“ gilt als der letzte Rest einer steinzeitlichen Großsteingrabanlage aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrtausends vor Christus. Grabbeigaben wie eine Dolchklinge aus Feuerstein und durchbohrte Tierzähne sind im Museum in Bad Säckingen zu sehen.
Zu fast 20 Orten in Grenzach-Wyhlen haben die Volkshochschule und der Verein für Heimatgeschichte kurze Audio-Texte produziert, die man per QR-Code an verschiedenen Bänken im Ort aufrufen kann. Während eines Spaziergangs, so die Idee, kann man sich eine kurze Geschichte über den Ort und seine Vergangenheit erzählen lassen. Dazu muss
man einfach nur die QR-Codes an den ausgewählten Sitzbänken in der Doppelgemeinde scannen. So kann man sein mobiles Endgerät wie einen Audioguide im Museum verwenden. Was ist eigentlich das „Schisshuusgässli“? Und warum trägt die Himmelspforte ihren Namen? Wer einen Hörspaziergang macht, dürfte dies – und noch mehr – bald wissen.
Das frühere Kloster Himmelspforte in Wyhlen beherbergt heute unter anderem ein Seniorenheim. Foto: Nagengast
se gut zurechtkommen, denn er ist nur knapp zehn Meter hoch und hat sogar zwei Etagen. Auf der oberen Ebene erläutert eine Panoramatafel die Berggipfel und Ort-
schaften in der näheren und weiteren Umgebung. n Zufahrt zum Kalkofen von Herten via Rührberger Straße oder von Rührberg auf dem Ortsverbindungsweg nach Herten.
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 8
Antike erwacht zum Leben Augusta Raurica | Die Römerstadt bei Basel lädt ein zum besonderen Ferienerlebnis „Salvete!“ Willkommen zu einer spannenden Zeitreise: Wer kennt sie nicht, die Römerstadt Augusta Raurica vor den Toren Basels. Die einst blühende Handelsstadt am Rhein hat sich nach jahrhundertelangem Dornröschenschlaf zu einem quicklebendigen, attraktiven Freizeit-Magneten entwickelt. Heute kann die alte Römerstadt mit allen Sinnen erlebt werden. Höhepunkt in diesem Jahr ist das Römerfest am Samstag, 6., und Sonntag, 7. August, das mit einem abwechslungsreichen Programm aufwartet: Bereits zum 25. Mal beleben mehr als 500 Mitwirkende – historische Darsteller, Helfer und Mitarbeiter von Augusta Raurica – die antike Stadt am Rhein. Auf 56 000 Quadratmetern wird ein vielseitiges Programm mit Shows, Tanz und Musik sowie traditionellem Handwerk gezeigt. Besucher erwarten außerdem 35 Mitmachstationen und mehrere kulinarische Zwischenstopps. Höhepunkt in diesem Jahr, und wahrscheinlich ein Publikumsmagnet, ist die Kampfschule für Gladiatoren der Gruppe „Ars Gladiatoria“. In einem 60-minütigen Training
Authentische Uniformen und Rüstungen: Beim Römerfest begeben sich Mitwirkende und Zuschauer auf eine Zeitreise. Foto: Michael Werndorff werden Kinder in die Kampftechniken und Waffen der antiken Hochleistungssportler eingeführt. Auch kann zur 25. Ausgabe des Römerfests eine Jubiläumsmünze geprägt werden. So, wie die Römer früher Münzen hergestellt haben. Das Programm am Römerfest 2022 basiert auf dem bewährten Konzept der erlebnisorientierten Wis-
sensvermittlung: Es bietet nicht nur Unterhaltung, sondern es wird auch Wissen aus der Römerzeit und der antiken Stadt Augusta Raurica vermittelt.
Augmented-Reality
Schon jetzt können Interessierte ins Leben der Römerstadt eintauchen, und zwar per Smartphone. So geht die Römerstadt mit einer Augmented-Reali-
ty-Ausstellung neue Wege in der Geschichtsvermittlung. Interessierte erhalten mittels einer Hörspiel-Smartphone-App einen noch besseren Zugang zu den archäologischen Stätten in Kaiseraugst. Die Besucher tauchen mit ihrem eigenen Smartphone und App mit Hörspiel in den Alltag vor 1700 Jahren ein und erle-
ben die letzten Stunden der Bewohnerinnen und Bewohner vor dem katastrophalen Brand mit. Der aus den Trümmern der Gewerbehäuser auferstandene römische Hausgott „Lar“ begleitet die Besucherinnen und Besucher mit seiner Erzählung durch die verschiedenen Räume. n Infos unter www.augustaraurica.ch
Auf den Spuren des Prinzen Themenpark | „Parc du Petit Prince“ in Ungersheim Im „Parc du Petit Prince“ in Ungersheim zwischen Colmar und Mulhouse können Groß und Klein auf den Spuren des kleinen Prinzen einen unvergesslichen Familientag erleben. Fahrgeschäfte und Attraktionen sind speziell für Kinder gedacht. In einer einzigartigen natürlichen Umgebung kombiniert der Park aufregende Fahrten, Ballonflüge in 150 Meter Höhe
und Treffen mit Tieren. Mit 34 Attraktionen ist es der größte Park im Elsass. Dieser lädt die Besucher zu einer poetischen Reise auf dem Planeten des Helden von Antoine de Saint-Exupéry ein. Fahrgeschäfte mit Namen wie „Von Planet zu Planet“, „Der Ballon des Königs“, „Die fliegenden Stühle“ und „Nachtflug“ begeistern nicht nur kleine Besucher. Zum Thema
Reisen finden sich Attraktionen wie „Die astronomischen Fragen“ oder „Der Zug“. Darüber hinaus sorgen interaktive Spektakel für Unterhaltung: So haben Kinder eine sehr wichtige Mission zu erfüllen, und zwar, einen Fuchs zu zähmen. Dabei müssen sie Cleverness und Fantasie beweisen. n Infos unter www.parcdupetitprince.com
Im „Parc du Petit Prince“ geht es mit einem Ballon 150 Meter in die Höhe. Foto: Marco Fraune
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 9
Die Geschichte des Tals zeigen Kleines Wiesental | 5,4 Kilometer langer Wanderweg erzählt drei Sagen aus der Region n
Von Ralph Lacher
Nach mehr als sechs Jahren Planungs- und Realisierungszeit war es am 1. Oktober vorigen Jahres endlich soweit: Der Tourismus-Verein Kleines Wiesental konnte gemeinsam mit der Gemeinde den Sagenweg zwischen Tegernau und Wies einweihen und seiner Bestimmung übergeben. Startpunkt ist der Tegernauer Rathausplatz, von wo aus ein rund zweistün-
Der Sagenweg ist bestens ausgeschildert.
diger Marsch den Weg entlang zum Endpunkt Dorfgemeinschaftshaus Wies führt. Die Idee zum Sagenweg datiert aus dem Jahr 2015. Nach Zulassungen, Prüfungen und Genehmigungen durch diverse Fachbereiche des Landkreises gingen diverse „Bautrupps“, gebildet aus Ehrenamtlichen aus dem Tal und auch weit darüber hinaus daran, Brücken über die Köhlgartenwiese und die diversen Bachläufe, Tische, Bänke und unzählige Wegweiser sowie sonstige Tafeln zu erstellen. Der Sagenweg ist als zentrale Talverbindungsachse des Köhlgartenwiesentals in das Netz der Schwarzwaldwanderwege aufgenommen und zusätzlich durch den Schwarzwaldverein beschildert. Auf den 5,4 Kilometern werden 150 Höhenmeter zurückgelegt. Mit Fahrrad oder Kinderwagen ist der Weg nicht
Eine Attraktion ist der Sagenweg Kleines Wiesental mit seiner Streckenführung entlang der Köhlgartenwiese. Foto: Ralph Lacher benutzbar. In der Mitte des Weges befindet sich am Stauweiher ein Grillplatz, und auf insgesamt zehn Tafeln werden die drei Sagen von der Schweizermühle, der Kräuterfrau und der Mühle am Sagengrund erzählt. Auf weiteren sechs Thementafeln wird über Wissenswertes über das Klei-
ne Wiesental anno dazumal informiert. All das, so betont Bürgermeister Gerd Schönbett, soll nicht nur die Geschichte des Tales mit deren kulturellen Ursprüngen vermitteln, sondern auch die Notwendigkeit des Erhalts und Schutzes der hiesigen Natur- und Kulturlandschaft deutlich machen.
Info Sagenweg Schweizermühle im Kleinen Wiesental Startpunkt Rathausplatz Tegernau, Endpunkt Dorfgemeinschaftshaus Wies, Länge 5,4 Kilometer n www.sagenwegkleines-wiesental.de
Abkühlung im Tropfsteinlabyrinth Erdmannshöhle | Mit neuem Besucherleitsystem durch den Untergrund n
Von Ralph Lacher
Die Hasler Erdmannshöhle, ein in Tausenden von Jahren entstandenes Labyrinth aus Tropfsteingebilden, konnte wie so viele Naherholungseinrichtungen in der Corona-Zeit nicht für Besuchende öffnen. Als das im Frühjahr 2022 wieder möglich wurde, hatte die Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Helmut Kima eine Neuerung auf den Weg gebracht. Diese hat sich in den zurückliegenden, knapp drei Monaten bestens bewährt, erzählt Helmut Kima zum neuen, individuellen Besuchssystems der Tropfsteinhöhle. Seit der Mitte April be-
Angenehme Temperaturen herrschen derzeit in der Erdmannshöhle. Foto: Ralph Lacher gonnenen Höhlensaison kann die Höhle ohne Führenden besucht werden, dank eines Systems aus
Infotafeln, Ampeln und Videoüberwachung. Zu diesem neuen System, immerhin eine Investition von 50 000 Euro, habe man sich aus mehreren Gründen entschlossen, erläutert Kima. Die auch schon vor Corona angespannte personelle Situation in Sachen Höhlenführenden habe sich in der Pandemie noch verschlimmert. Deshalb schloss sich die Kommune mit einem international renommierten Höhlenausstatter zusammen und vergab an diesen den Auftrag für ein Leitsystem mit Infotafeln, Ampeln an Engpässen und Videoüberwachung. An fünf Stationen in der
Höhle finden sich nun große Infotafeln, auf denen der Besuchende das erfährt, was ihm bisher von den Höhlenführenden erzählt wurde. Etwa, dass der Beginn der Bildung der Tropfsteine in der Erdmannshöhle etwa vor 125 000 Jahren datiert wird, die Höhlengänge eine Länge von knapp zweieinhalb Kilometern haben, von denen allerdings nur 356 Meter besichtigt und begangen werden können. Auch die Tatsache, dass viele sehr alte und sehr große Tropfsteine vorhanden sind und die Bezeichnung der Höhle auf der Sage beruht, nach der früher Erdmännchen, also Zwerge,
in der Höhle gewohnt haben sollen, ist wichtig. Erstmals erwähnt wird die „Hasler Erdmännleins Grub“ im 18. Jahrhundert. Mit dem neuen Besuchssystem verbunden ist ein Computer-Programm, das über acht Monitore dem Kassen-Team ermöglicht, das Geschehen in der Höhle zu beobachten.
Info Öffnungszeiten: bis 11. September täglich von 10 bis 17 Uhr, ab 12. September bis 6. November geöffnet an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 Uhr bis 16 Uhr.
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43 Stein- und 87 Holzstufen hoch Aussichtsturm | Wahrzeichen des Schwarzwaldvereins Schopfheim auf der Hohen Möhr n
ter“ Michael Lüttner Auskunft über den Turm und das umliegende Wandergebiet. Gerne kassiert er auch die Turmgebühr – auf Spendenbasis steht immer eine kleine Kasse am Turm – und bietet erfrischende Getränke. Mit den Einnahmen werden, so die Vorsitzende, die hohen Unterhaltskosten des Turmes mitfinanziert. In größerem Stile bewirtet der Schwarzwaldverein immer am „Tag des offenen Denkmals“ im September.
Von Ralph Lacher
Auf dem Berg Hohe Möhr, höchstem Punkt der Markgrafenstadt Schopfheim mit 989 Metern über dem Meeresspiegel oberhalb des Teilortes Raitbach, befindet sich seit nahezu 130 Jahren der Hohe-Möhr-Turm. Erstellt wurde der rund 30 Meter hohe Turm im Jahr 1894 vom Schwarzwaldverein Schopfheim. „Der Turm ist seither nicht nur das weithin sichtbare Wahrzeichen unseres Vereins, sondern wird sehr rege als Aussichtsturm genutzt von Ausflüglern, die mit dem Mountain-Bike, wandernd oder seit einigen Jahren auch mit dem E-Bike hoch fahren“, erzählt die Schopfheimer Schwarzwaldvereins-Vorsitzende Marita Sütterlin.
Regelmäßig finden auch gesellige Anlässe beim Hohe-Möhr-Turm statt mit dem Schwarzwaldverein Schopfheim als Gastgeber. Foto: Ralph Lacher
Die tolle Aussicht vom Hohe-Möhr-Turm aus ergibt sich allerdings erst dann, wenn der Besucher über 43 Steinstufen und 87 Holzstufen die auf 25 Meter Höhe liegende Aussichtsplattform erreicht hat. Von dann über 1000 Höhenmetern entlohnt
eine grandiose Rundsicht hinunter ins Wiesental, Wehratal, Rheintal, zum Hotzenwald, über den Dinkelberg und auf die Berge des Schwarzwaldes für die Mühen und bei passender Wetterlage reicht der Blick bis zur Schweizer Alpenkette,
den Schweizer Jura und die Vogesen. Der Turm ist ganzjährig und rund um die Uhr offen; der Schwarzwaldverein Schopfheim bietet dazu an den Sonntagen von Ostern bis Ende Oktober in der Zeit von 10 bis 17 Uhr durch „Turmwäch-
Info Hohe-Möhr-Turm in Schopfheim- Raitbach Öffnungszeiten: ganzjährig Kontakt: Marita Sütterlin, Tel. 07622/72 14, E-Mail: marita.suetterlin@gmx.de
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SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 11
Von der Faser bis zum Tuch Textilmuseum | Industrie bestimmte für Jahrhunderte das Wirtschaftsleben im Wiesental n
arbeit über die ersten Manufakturen bis zur Arbeit in den Textilfabriken bis zu deren Niedergang in den 1990er Jahren. Schwerpunkt der Ausstellung ist die industrielle Herstellung. Das Wiesentäler Textilmuseum versteht sich hierbei als „lebendes Museum“, denn sämtliche Vorgänge können an betriebsfähigen Maschinen praktisch vorgeführt werden. Auch der wichtige Teil der Heimarbeit wird gezeigt in Form einer Nähschule, wie sie im Wiesental typisch war.
Von Ralph Lacher
Von der Baumwollfaser zum gewobenen Tuch: Dieser Satz ist nicht nur Motto des Wiesentäler Textilmuseums in Zell, sondern bestimmte bekanntermaßen für Jahrhunderte das (Wirtschafts)Leben im ganzen Wiesental und besonders auch in Zell. Das seit 1996 in einer Liegenschaft einer Textilindustrie-Brache in der Stadtmitte befindliche „Wiesentäler Textilmuseum“ zeigt die Entwicklung der Textilgeschichte im Wiesental in einer Art von „lebenden“ Museum, in dem auch die teilweise Jahrhunderte-alten Maschinen noch voll funktionsfähig sind. Das Museum befasst sich mit dem im Wiesental zwischen Basel und Todtnau vom frühen 19. Jahrhundert an, bis zum Niedergang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dominierenden Erwerbszweig der Her-
Info Handwebstühle, aber auch modernere aus den Textilindustriebetrieben im Wiesental zeigt das Zeller Textilmuseum. Foto: Ralph Lacher stellung von Textilien. Ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung des Wiesentales, darunter ein hoher Anteil Frauen, lebte seit dem frühen 19. Jahrhundert von der Textilindustrie. In deren Blütezeit wa-
ren das über 20 000 Menschen. Die Dauerausstellung des von einem eingetragenen Verein geführten Museums zeigt verschiedener Techniken der Textilherstellung, angefangen von
der Aufbereitung der Baumwollfaser, über die Spinnerei, das Spulen, Schären und Schlichten bis hin zum Weben, Bleichen und Färben. Das zeitliche Spektrum reicht von der textilen Heim-
Wiesentäler Textilmuseum, Teichstraße 4, 79669 Zell im Wiesental, Tel. 07625/ 91 12 99 Öffnungszeiten: März bis einschließlich November Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr, Dienstag von 14 bis 17 Uhr n www.wiesentaeler-textilmuseum.de
Die Letzte ihrer Art im Schwarzwald Handwerk | Das Schlagen der Fröhnder Klopfsäge ist weithin zu hören / Antrieb mit Wasserkraft n
Von Ralph Lacher
Das Schlagen der Fröhnder Klopfsäge ist, wenn bei einer Umdrehung des Wasserrades der Rahmen mit dem Sägeblatt durch die Nocken am so genannten „Wellbaum“ nach oben geschlagen wird, weithin zu hören. Eben dann, wenn die Mitglieder des sich um die Pflege und den Erhalt des historischen, denkmalgeschützten Bauwerks unterhalb des Fröhnder Ortsteils Holz kümmern und der Freundeskreis Klopfsäge seine Vorführungen macht. Grundsätzlich, so sagt Fröhnds Bürgermeister Michael Engesser, geschieht dies in
Andreas Kälble vom Freundeskreis Klopfsäge am historischen Gerät im Sägegebäude. Foto: Ralph Lacher der Zeit von Mai bis Oktober immer sonn- und feiertags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.
Aktuell allerdings verzichtet man seitens des Freundeskreises auf Vorführungen, ist zwar zu
den genannten Zeiten anwesend, schont aber die Ressource Wasser. Über eine hölzerne Rinne zugeleitetes Wasser aus dem Bachlauf neben der Klopfsäge nämlich treibt über das Wasserrad die Säge an – derzeit wegen der Trockenheit aber nicht. Für Besucher sind die Klopfsäge-Enthusiasten aber trotzdem sonnund feiertags da. Und erzählen dann gerne auch darüber, dass diese Sägetechnik erstmals 1314 im Schwarzwald urkundlich erwähnt und anschließend über mehrere Jahrhunderte Stammholz in solchen Klopfsägen bearbeitet wurde. Die Klopfsäge beim Fröhnder Orts-
teil Holz ist die letzte ihrer Art im Schwarzwald und steht entsprechend unter Denkmalschutz. Das denkmalgeschützte Teil ist ein Musterbeispiel für Handwerkskunst anno dazumal. Da Eisen im späten Mittelalter sehr kostbar war, wurde die ganze Anlage nur aus Stein und Holz errichtet.
Info Klopfsäge Fröhnd in Fröhnd-Holz Öffnungszeiten: Mai bis Oktober, sonn- und feiertags jeweils von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr Führungen auch nach Vereinbarung, Gemeinde Fröhnd, Tel. 07673/332
Freizeit & Erholung
Die Oberbadische Markgräfler Tagblatt Weiler Zeitung
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 12
Streifzüge durch Breisach
Spannendes Auflugsziel für Familien: der Park der Sinne in Badenweiler.
Foto: zVg/Badenweiler Tourismus
Sehen, hören und fühlen
Erleben | Der Park der Sinne in Badenweiler lädt ein, das Ich zu entdecken n
Von Alexander Anlicker
Im Dreieck zwischen Sportbad, Schule und Kurpark ist in der Bädergemeinde Badenweiler eine ganz besondere Attraktion zu finden: der Park der Sinne. Seit dem Jahr 2011 laden im etwa fünf Hektar großen Landschaftspark insgesamt 22 Stationen dazu ein, die Welt der Sinne zu entdecken. Hinzu kommen zwei externe Installationen im Ort. Vom Park der Sinne aus haben die Besucher durch einen als Fernseher gestalteten Rahmen einen schönen Blick auf den Römerberg. Passend zum Thema befindet er sich auf einem großen Wiesengelände. Ideal auch für den Besuch mit Kindern, heißt es in
einem Flyer zum Sinnespark. Hören, sehen, riechen, tasten, fühlen, balancieren – alle Sinne werden an den Stationen angesprochen. Der Sinnespark ist in vier durchgängigen Achsen angeordnet, die Sinnesfelder zusammenfassen.
Seh-Achse
Das Sehen ist ein besonders wichtiger, zunächst meist unbewusster Sinn. Aus sich drehenden Kreisformen wird ein räumlicher Krater, am Glasprisma ist die Welt in ganz neuen Farben zu sehen.
Tastachse
Gleichgewicht und Tastempfindung machen den eigenen Leib in seinem Verhältnis zur Erde erleb-
bar. Dabei spielen das Balancieren und das Tasten mit den Füßen eine Hauptrolle. Durch beide wird das Verhältnis zur Erde neu belebt.
Resonanz- und Hörachse
Zum Hören bedarf es der inneren Stille. Das Gehör ist ein sozialer Sinn, der sich erst im Miteinander, in der Resonanz, im Zuhören, Vernehmen und Verstehen entfaltet. Die Achse beginnt mit der Partner-Schaukel, die ein „Aufeinander Hören“ erfordert, indem zwei Schaukelnde durch Resonanz aneinander gekoppelter Bewegungen voneinander abhängen. Die folgenden fünf akustischen Stationen machen erlebbar, wie Schall und Luft als ein gemeinsames Medium Sprechende und Hörende miteinander verbinden.
Ich-Achse
In der Mitte des Parks der Sinne beginnt die Ich-Achse mit vier Stationen. Sie bezieht sich auf die Selbsterfahrung der Individualität bei sich und bei anderen, heißt es. Wie nimmt man Individualitäten wahr, die einem im Leben begegnen? Am
Streifenspiegel sieht man das eigene Gesicht mit Anteilen des anderen vermischt.
Externe Installationen
Vor dem Eingang der Cassiopeia-Thermen ist die Klangsäule (Römerquelle) zu entdecken. Eine Basaltsäule gerät in Schwingungen, wenn man dagegen klopft. Wenn mehrere Personen mit befeuchteten Händen auf der Oberfläche reiben, wird ein starker, tiefer summender Ton hörbar. Auf dem Vitteler Platz ist die Wassersäule zu finden. Versetzt man diese mit Hilfe einer Kurbel in drehende Bewegung, entsteht ein Strudel, der von oben bis unten reicht. In die Bewegung des Wassers wird Luft mit eingesogen, die ein lebendiges Spiel zwischen Wasser und Luft hervorruft.
Info Tourist-Information Badenweiler , Schlossplatz 2, Tel. 07632/21 89 60 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr n www.badenweilertourismus.de
Ein Besuch von Breisach am Rhein mit seiner rund 4000-jährigen Geschichte gehört zu jedem Kaiserstuhlausflug dazu. Es gibt gleich mehrere digitale und analoge Möglichkeiten, um auf eigene Faust auf Entdeckungstour zu gehen. Touristische Stadtpläne gibt es bei der Breisach-Touristik am Marktplatz. An vielen Plätzen und Gebäuden findet der Besucher dreisprachige Tafeln mit historischen Abbildungen. Manche Schilder tragen zusätzlich einen QR-Code, der mit dem Smartphone zu weiteren Fotos und Sprachen führt. Man kann sich auch vom Smartphone über den Münsterberg navigieren lassen. Für Kunstliebhaber hat seit letztem Jahr eine Freilicht-Galerie eröffnet. Über 20 Werke von Künstlern aus dem Dreiländereck hängen an Gebäuden und Mauern rund um den Münsterberg und am Eckartsberg.
Stadtführung Foto: zVg/ Breisach-Touristik/Senn Ganz analog geht es bei den Stadtführungen zu. Öffentliche Führungen finden bis Ende Oktober jeden Dienstag und Samstag, jeweils ab 10.30 Uhr statt. Neu ist in diesem Sommer die Tour „Kunst.Geschichte.Genuss“ entlang der Freilicht-Galerie. Weitere Informationen: Breisach-Touristik, Marktplatz 16, Tel. 07667/94 01 55. n breixach-urlaub.de n
Freizeit & Erholung
Die Oberbadische Markgräfler Tagblatt Weiler Zeitung
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 13
Über den Rhein Fahrradtour | Durchs Markgräflerland und das Elsass n
Von Beatrice Ehrlich
Nur zwei Brücken werden bei einer Rundfahrt, die zum größten Teil am Fluss entlang führt, überquert: Die Dreiländerbrücke in Weil am Rhein und die erst vor kurzem nach der Renovierung wiedereröffnete Rheinbrücke zwischen Neuenburg am Rhein auf der deutschen Seite und dem kleinen Dorf und Industriestandort Chalampé auf der anderen Seite. Von Weil am Rhein aus führt der ungeteerte, aber gut gepflegte Radweg auf der deutschen Seite fast durchgehend am Ufer des Altrheins entlang.
Wichtiger Handelsweg früher und heute Kilometersteine erinnern daran, was für ein bedeutender Handelsweg der Rhein in seiner Geschichte stets war und bis heute ist, auch wenn er seinen Verlauf im Vergleich zu früheren Jahrhunderten durch Eingriffe seiner Anlieger ganz wesentlich verändert hat. Jahrhundertelang natürlicher
Grenzverlauf zwischen Deutschland beziehungsweise Baden und Frankreich bieten sich heute rechts und links des Rheins Einblicke in eine bewegte Geschichte. Für eine erste Pause bieten sich die Isteiner Schwellen an: Eine vorgelagerte Insel und malerisch ausgewaschene Steine sowie sogar ein kleiner Strand laden zum Rasten und Baden ein. Alternativ dazu gibt es einen Aussichtspunkt mit Liegestuhl direkt am Weg. Am Naturdenkmal Isteiner Klotz vorbei geht es dann weiter über Kleinkems, Rheinweiler und Bad Bellingen bis Neuenburg am Rhein. Hier bietet sich ein Besuch der Landesgartenschau an, die noch bis zum 3. Oktober besucht werden kann. Für Radler gibt es hier gemütliche Sitz- und Einkehrgelegenheiten. Von Neuenburg aus geht es dann über die Rheinbrücke hinüber nach Chalampé und von dort aus wahlweise direkt am Rheinseitenkanal entlang oder aber über den Nachbarort Bantzenheim nach Ottmarsheim, wo
unbedingt die romanische Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert mit ihrem markanten, oktogonalen Grundriss besucht werden sollte. Sie wurde nach dem Vorbild der Aachener Pfalzkapelle Karls des Großen in den Jahren 1020 bis 1030 errichtet. Anfang des 13. Jahrhunderts kam der Turm auf der Westseite dazu. Von Ottmarsheim aus führt die Fahrt über die Dörfer Hombourg, Petit-Landau, Niffer und Kembs, die Siedlung Kembs-Loechlé sowie Rosenau und Village-Neuf zurück nach Weil am Rhein.
Kurzinfo Zeit: etwa 4,5 Stunden Entfernung: 66,7 Kilometer Höhenmeter: 40 Schwierigkeit: mittel Startpunkt: Die Startpunkte können entlang der Strecke frei gewählt werden, zum Beispiel in Weil am Rhein (Rheincenter), Efringen-Kirchen (Parkplatz bei den Isteiner Schwellen) oder Neuenburg am Rhein (Pendlerparkplatz am ehemaligen Grenzübergang).
Baudenkmal am Wegesrand: Die Abteikirche St. Peter und Paul im elsässischen Ottmarsheim.
Badewilemer Summerhock Samstag Sonntag 13./14. August ab 11 Uhr Vorplatz Kurhaus und Schlossplatz Badenweiler
LUST AUF…
… FEIERN
• Lasershow • Poetry Slam • Fagott-Quartett • Simon & Garfunkel Tribute Duo & Band • Castle-Hill-Pipers of the 79th District • Son Como Son - Latino-Rhythmen • Modenschau Hut & Mode • Hip Hop Urban DanceArts • Alphorn-Ensemble • Da Capo Ensemble • DJ
… GENIESSEN
• Crêpes süß & salzig • Burger, Badische Döner, Pinsa, Quiche • Austern & Champagner • Homemade Kuchen • Homemade Eis • Whiskybar • Winzergenossenschaft Britzingen • Wein & Hof Hügelheim • Winzerkeller Auggener Schäf • Kinderschminken • Kaffee & Cocktails • Clownereien • Paninis, Flammkuchen • Taschenspielertricks mit Piccaro • Popcorn • Straßen-Improtheater • Luftballontiere
… FLANIEREN
Vielgenutzte Verbindung zwischen Freunden und Nachbarn: Die Dreiländerbrücke in Weil am Rhein Fotos: Beatrice Ehrlich
Mir freue uns uff Euch alli!
Freizeit & Erholung
Die Oberbadische Markgräfler Tagblatt Weiler Zeitung
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 14
Ein Plätzchen im Schatten Aufenthalt | Kastaniengarten, Klybeckplatz und der Place Jean Prouvé laden zum Verweilen ein n
Von Ingmar Lorenz
Abseits des Dreiländergartens und des Rheinparks laden in Weil am Rhein zahlreiche kleine, aber feine Plätze zum Verweilen ein. In neuem Glanz erstrahlt etwa der im vergangenen Jahr neu gestaltete Kastaniengarten in Haltingen. Bereits seit dem Winter können die Besucher hier innehalten oder sich mit Freunden zu einem Schwätzchen treffen. So richtig zur Geltung kommt der Kastaniengarten aber dieser Tage. Denn unter den Schatten spendenden Bäumen lässt es sich auch bei großer Hitze gut aushalten. Neben Sitzgelegenheiten gibt es hier auch Spielmöglichkeiten für Kinder. Eine Hecke, die den Platz umfasst, rundet die Gestaltung des Kastaniengartens ab. Dem Thema Beschattung hat man auch bei der Neugestaltung des Klybeckplatzes in Friedlingen große Beachtung geschenkt. Hier sind es jedoch keine Kastanienbäu-
Gemütliches Plätzchen: der Kastaniengarten me, die für den Schatten sorgen, sondern die großen „Sonnenschirme“. Die Metallkonstruktionen wurden extra für die Neugestaltung des Platzes angefertigt und eröffnen mit ihrer spiegelnden Unterseite eine ganz neue Perspektive für die Besucher. Daneben greifen die Sitzgelegenheiten Elemente auf, die man vom Rheinufer kennt. So kommt Mitten in Friedlingen ein wenig Strand-Gefühl auf. „Hier sollen sich Men-
Der Place Jean Prouvé bei seiner Eröffnung
Foto: ilz
Foto: sas
schen treffen, miteinander Zeit verbringen, ins Gespräch kommen“, hatte Rudolf Koger, Erster Bürgermeister der Stadt Weil am Rhein, im Rahmen der Eröffnung gesagt. Denn der Platz soll auch ein identitätsstiftendes Element in der Mitte von Friedlingen sein.
Französische Stimmung
Gut mit einem Besuch bei Vitra lässt sich das Verweilen auf dem neuen Place Jean Prouvé auf dem
Auf dem Klybeckplatz herrscht Strand-Feeling. Vitra Campus verbinden. Der ovale, offen gestaltete Platz bringt Französisches Flair in die 3-Länder-Stadt. Benannt ist der Platz, der diesen Sommer eingeweiht wurde, nach dem französischen Architekten und Designer, der vielen durch den berühmten Entwurf seiner Tankstelle ein Begriff ist. Der neue Platz wurde passenderweise auch mit Möbeln von Jean Prouvé ausgestattet. An bestimmten Tagen
Foto: ilz
trägt zudem ein ganz spezieller Foodtruck – ein umgebauter Citroën Type H – zu der französischen Stimmung auf dem Platz bei. Auch dieser Platz hat eine symbolische Funktion und Aussage, unterstrich Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei der Eröffnung. Denn das durch die Grenzlage und die langjährige Freundschaft geprägte Miteinander zwischen Frankreich und Deutschland wird hier besonders betont.
Freizeit & Erholung
Die Oberbadische Markgräfler Tagblatt Weiler Zeitung
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 15
Altes Bad in neuem Glanz Thermalsportbad | Wellenrutsche und Drei-Meter-Sprungturm n
Sport- und Familienbad über eine Breitwellenrutsche sowie einen Ein- und Drei-Meter-Sprungturm. Das bisher rund 33 Meter lange Becken wurde nach Süden hin verlängert, und eine Mauer trennt nun das Nichtschwimmerbecken vom 25 Meter langen Schwimmerbecken.
Von Alexander Anlicker
Das Thermalsportbad Steinenstadt mit seiner großen Liegewiese und den Schatten spendenden Bäumen ist seit mehr als 50 Jahren ein beliebtes Sommerziel für Familien. Umfangreich saniert, erstrahlt es nun zur aktuellen Badesaison in ganz neuem Glanz. Insgesamt drei Millionen Euro hat die Stadt Neuenburg in das Bad, das Mitte der 1960er-Jahre gebaut wurde, investiert. Unter ande-
Info Die neue Wellenrutsche rem wurde die in die Jahre gekommene Technik
Foto: Alexander Anlicker
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 20 Uhr, nähere Informationen unter Tel. 07635/82 46 13.
erneuert. Nach dem Umbau verfügt das attraktive
Therme, Natur und Kulinarik Bädergemeinde | Vielfältige Möglichkeiten, Körper und Seele Gutes zu tun n
Von Claudia Bötsch
Der Kurort Bad Bellingen ist das einzige Heilbad im Landkreis Lörrach. Hauptattraktion ist die Balinea Therme mit ihrem Mineral-Thermalwasser: Über 1000 Quadratmeter Wasserfläche, Saunen, eine Salzgrotte und Wellnessbereich, Freiluftbereich und Liegewiese bieten vielfältige Möglichkeiten,
Körper und Seele ausgiebig etwas Gutes zu tun. Die Gemeinde hat aber noch einiges mehr zu bieten. Weitere Anziehungspunkte sind das Drei-Thermen-Golfresort, das Landhaus Ettenbühl oder der Kurpark, der unter anderem mit Abenteuerminigolf lockt. Zur Attraktivität des Kurorts trägt zudem zu einem wesentlichen Teil
Das Mineral-Thermalwasser lädt zum Entspannen ein. Foto: zVg/BuK das vielfältige kulinarische Angebot bei. Restaurants und Cafés sind im Kernort sowie den Ortstei-
len in Bamlach und Hertingen angesiedelt. Typisch ist deren lange Familientradition.
Schmuckstück der Region Ein Wahrzeichen des Markgräflerlands und Schmuckstück der Gemeinde Schliengen ist Schloss Bürgeln. Ein Besuch des herrschaftlichen Anwesens, das malerisch über dem Eggenertal thront, lohnt immer: Sei es, um an einer Führung teilzunehmen oder um eine Veranstaltung zu besuchen. Sei es, um durch die Parkanlage zu flanieren oder um bei Kaffee und Kuchen in der Schlosswirtschaft herrliche Ausblicke in die Rheinebene zu genießen. Bis 31. Oktober werden täglich fünf Führungen angeboten (ab 11 und 12 Uhr sowie ab 14, 15 und 16 Uhr). Das üppige Programm ermöglichen die insgesamt 17 ehrenamtlichen Schlossführer. Der Veranstaltungskalender umfasst neben Sonderführungen zwei bis drei Konzerte im Monat.
Schloss Bürgeln Foto: zVg
Freizeit & Erholung
Die Oberbadische Markgräfler Tagblatt Weiler Zeitung
SONDERBEILAGE · Sommer 2022 · 16
Ein Ausflugsziel mit Geschichte Sausenburg | Ruine zieht Erholungssuchende aus Nah und Fern an / Schauspielerische Führungen n
Von Ralph Lacher
Kandern-Sitzenkirch. An der Kanderner Gemarkungsgrenze zu Malsburg-Marzell und dessen Teilort Vogelbach, auf dem 665 Meter hoch gelegenen Sausenberg, liegt mit der Ruine Sausenburg eine von unterschiedlichen Gruppen von Ausflüglern und Naherholungssuchenden gerne und rege besuchte Burganlage mit fast 900-jähriger Geschichte. Das sagt Claudia Röder von der Kanderner Tourist-Information. Wandernde auf dem Westweg Basel-Pforzheim, Ausflügler mit dem Mountain-Bike oder Spaziergänger, die ihren fahrbaren Untersatz auf dem Vogelbacher Parkplatz Lindenbückle stehen lassen und von dort die rund eineinhalb Kilometer durch den Staatswald in Richtung Burgruine zurücklegen, sind solche Ruinen-Besucher. Im vorigen Sommer erstmals und kürzlich zum zweiten Mal war die Sausenburg bei den „Kindertagen“ Anziehungspunkt für viele Familien. In den Sommermonaten gibt es dazu jeden Diens-
Jeden Dienstag führt Wigand Neumann als Ritter zur Sausenburg. Foto: zVg
Die Burgruine Sausenburg ist für Wanderer, aber auch Familien ein beliebtes Ziel.
Foto: zVg/Christian Dorner
tagabend um 18 Uhr eine Sausenburg-Führung mit dem Schauspieler Wigand Neumann. Dieser schlüpft dabei in die Rolle des Markgrafen Hermann der Jüngere von Hachberg. Dieser übernahm durch Tausch im Jahr 1232 den bis dahin und mindestens seit 1120 im Besitz des Kloster St. Blasien befindlichen Sausenberg. Die Markgrafen von Hachberg waren als Vögte die weltlichen Vertreter für die Besitzungen das Klosters St. Blasiens im Breisgau und im Markgräflerland. Und Herrmann der Jüngere ließ in den Jahren 1232 bis 1246 die Burg auf dem Sausenberg nach dem Grundriss der Burg Zähringen in Freiburg errichten. 1311 erbten die Sausenberger die Burg Rötteln und verlegen ihre Residenz vom Sausenberg nach Haagen. Lediglich ein Burgvogt verblieb auf der Sausenburg. Auch in den folgenden Jahrhunderten war die Burg Teil des Herrschaftsgebiets der Sausenberger. Deren Ge-
dem Forstamt Hans-Peter Dürr. Der Schwarzwaldverein Kandern trägt mit der Beschilderung des Wegenetzes rund um die Sausenburg das Seinige zu deren Attraktivität für Wanderfreunde bei.
biet wurde begrenzt durch die Herrschaft Rötteln im Süden, den Rhein im Westen, die Herrschaft Badenweiler im Norden und den so genannten „österreichischen Schwarzwald“ im Osten. 1444 vermachte Graf Johann von Freiburg dem Markgrafen Rudolf IV und seinem Bruder Hugo die Herrschaften Badenweiler, Rötteln und Sausenberg. Dies gilt als die Geburtsstunde des Markgräflerlandes. Im Bauernkrieg 1525 übernehmen Freischärler die Burg ohne sie allerdings zu zerstören. Nach der Niederschlagung des Bauernaufstands ging die Burg wieder an die Markgrafen. Im 30-jährigen Krieg wurde sie zunächst von kaiserlichen Truppen, später von schwedischen eingenommen. Im Jahr 1678 zerstörten Truppen des französischen Sonnenkönigs Louis XIV die Sausenburg und schliefen sie genauso wie die weiteren Markgräflichen Burgen in Rötteln und Badenweiler. Es erfolgten nur notdürftige
Renovierungen und bald schon – der Zeitpunkt ist nicht genau überliefert – wurde die Burg aufgegeben und zerfiel teilweise. Seit 1960 zeichnen das Staatliche Hochbauamt, das Forstamt Kandern und das Landesdenkmalamt für den Unterhalt und den Zugang zur Burg verantwortlich. Regelmäßige Renovierungen, etwa der Gemäuer, aber auch der Treppen, eine informative Beschilderung und immer wieder auch „Freischneide-Aktionen“ sorgen dafür, dass unter Federführung von Förster Matthias Götz die Sausenburg ein attraktives Ausflugsziel ist und bleibt, erklärt auf
Info Burgruine Sausenburg Ort: Kandern-Sitzenkirch/Vogelbach Zutritt ganzjährlich frei Führungen: Mai bis September, Dienstag 18 Uhr, Treffpunkt Wanderparkplatz Lindenbückle Anmeldung: Tourist-Information Kandern, Tel: 07626/972356