DiALOG - Das Magazin für EIM, Ausgabe 2018

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Security im Zeitalter von Industrie 4.0

Sicherheitsmaßnahmen für nachhaltige Produktion Philipp Zeh, Leiter Competence Center IT-Security bei Konica Minolta IT Solutions GmbH

Im Zuge von Industrie 4.0 wird die Produktion immer stärker automatisiert und Teil der vernetzten IT. Die zunehmende Vernetzung bietet zwar viele Vorteile wie mehr Flexibilität, individualisierte Produkte und die Möglichkeit, neue Märkte zu erobern. Doch gleichzeitig erhöht sie für Unternehmen das Risiko, Opfer eines externen HackerAngriffs zu werden. Angreifer nutzen Schwachstellen, um so den Weg durch das Netzwerk bis hin zur Produktion zu finden. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass Ihre Fertigung vor unerwünschtem Zugriff abgesichert ist. Dabei sollten sie sich an Maßnahmen aus der IT-Security orientieren und diese an ihre Produktionsstraßen anpassen. Viele produzierende Unternehmen in Deutschland glauben immer noch, dass sie kein potentielles Ziel von Cyberkriminellen sind und Sicherheitsmaßnahmen nur unnötig Geld kosten. Schließlich sei bislang noch nie etwas passiert, ist oft die Rechtfertigung. Doch im Zuge von Industrie 4.0 ist es nur noch eine

Frage der Zeit, bis auch kleine und mittelständische Unternehmen in den Fokus der Hacker rücken. Schließlich gibt es heute schon spezielle Suchprogramme, die nach angreifbaren Industrie-4.0-Geräten fahnden. Bei einer erfolgreichen Attacke kann der Schaden sehr groß sein. So berichtet der Annual Cybersecurity

on über mehrere Tage lahmlegte. Ein weiteres Problem stellt Erpressungssoftware dar. Diese betrifft insbesondere große Unternehmen, da die Kriminellen hier höhere Lösegeldbeiträge fordern können. Aber auch der angerichtete Schaden durch die unerwünschte Verschlüsselung kann erheblich sein. So bezifferte die Container-Reederei Maersk den Verlust durch NotPetya auf 200 bis

Doch selbst wer die Gefahren kennt, weiß häufig nicht, wo er mit der Absicherung seiner Systeme anfangen soll, da das Spezialwissen im Bereich IT-Security fehlt. Report 2017 von Cisco, dass mehr als ein Drittel der betroffenen Unternehmen dadurch einen deutlichen Umsatzverlust verzeichnet hat – teils von über 20 Prozent. Vor allem kleine Firmen wurden insolvent, weil ein Cyber-Angriff die Produkti-

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300 Millionen US-Dollar.1 Weniger hervorstechend, aber ebenso problematisch ist Spionage-Software. Diese arbeitet im Hintergrund, um über längere Zeit hinweg persönliche Daten von Kunden oder Informationen zur Produktion für Wirtschafts-


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