Auf dem Weg in die Zukunft
Welche Fähigkeiten sind gefragt? Wandel, Chancen und Potentiale der Industrie 4.0 Kay Baron, Business Coach, Unternehmer und Gründer der Kay Baron GmbH
Die Digitalisierung schreitet mit unverminderter Geschwindigkeit voran. Industrie 4.0 oder auch „Internet of Things“ IoT sind das Kernthema, mit dem sich Unternehmen und Politik derzeit auseinandersetzen. Die Digitalisierung wird grundlegende Veränderungen zur Folge haben. Diese Veränderungen wirken sich u. a. auf die Anforderungen, die der Mitarbeiter der Industrie 4.0 zu erfüllen hat, aus. Definition: Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, eine neue Stufe der Organisation und Steuerung der gesamSteve Jobs ten Wertschöpfungskette über den Lebenszyklus von Produkten (Quelle: Plattform Industrie 4.0). Dieser Zyklus orientiert sich an den zunehmend individualisierten Kundenwünschen und erstreckt sich von der Idee, dem Auftrag, über die Entwicklung und Fertigung, die Auslieferung eines Produktes an den Endkunden bis hin zum Recycling, einschließlich der damit verbundenen Dienstleistungen. Basis ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Durch die Verbindung von Menschen, Objekten und Systemen entstehen dynamische, echtzeitoptimierte und selbstorganisierende, unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetz-
werke, die sich nach unterschiedlichen Kriterien wie beispielsweise Kosten, Verfügbarkeit und Ressourcenverbrauch optimieren lassen.“ Vor mehr als 200 Jahren hat die Dampfmaschine die erste Industrielle Revolution eingeleitet. Die zweite Revolution, zu beginn des 20. Jahrhunderts, durch Elektrifizierung, Verbrennungsmotoren
erung, die dritte Industrielle Revolution ein. Heute stehen wir am Ende dieser Phase und am Beginn der der vierten industriellen Revolution. Im Rückblick können wir feststellen, dass jede dieser Revolutionen die Arbeitswelt nachhaltig verändert hat. Es sind neue Formen der Arbeitsorganisation und damit auch neue Anforderung an die Führungskräfte und die Mitarbeiter entstanden. Die dritte Revolution hat unser Arbeitsleben am nachhaltigsten verändert. Immer mehr Arbeit wurde aus den Fabrikhallen in die Büros verlagert, Wissen ist eines der wichtigsten Wirtschaftsgüter. Der Mitarbeiter in Unternehmen wird vom Kostenfaktor zur Human Ressource. Die Anforderungen an Management, Führung, Mitarbeitende wächst kontinuierlich. Die Erwartung der Menschen an die Arbeit sind heute ganz andere wie vor 50 oder 60 Jahren. War in der Vergangenheit der „Broterwerb“ vorrangig ist heute, der Sinn bzw. die Sinnhaftigkeit der Arbeit wesentlicher Antrieb. Der Mitarbeiter ist vom versklavten Arbeiter der ersten industriellen Revolution zu wertvollsten Bestandteil eines Unternehmens geworden. Heute befinden wir uns am Beginn der vierten Industriellen Revolution. Diese stellt die Unternehmen vor eine ganze Reihe von Herausforderungen, diese werden u. a. in der Studie von PwC
Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist diese zu lieben.
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DiALOG - Ausgabe März 2016
und Fließbandproduktion. Neue Industrien entstehen wie z. B. die Chemie- und Automobilindustrie. Die dritte Revolution beginnt erst, verzögert durch die zwei Weltkriege, mit den 1970er Jahren und ist mit Wohlstand und Wachstum für alle verbunden. Mit dem Einsatz von immer mehr Elektronik und Informationstechnologie, wurden komplexere Produktionen mit Variantenreichtum wirtschaftlich. Haupteinfluss bei der Entwicklung hatte die fortschreitende Verbreitung des Internets, die Kommunikation und der Datenaustausch wurden dadurch beschleunigt. Das Internet ermöglichte das die Globalisierung, mit einer rasanten Geschwindigkeit voranschritt. Schlussendlich läutete die Automatisierung mit Erfindung der ersten speicherprogrammierbaren Steu-