DiALOG - Das Magazin für EIM, Ausgabe 2017

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Direkt aus der Praxis

Stressmanagement

Spitzenleistung durch Stress-Steuerung Volker Ziegler, Bundestrainer Tischtennis des Deutschen Behindertensportverbandes e.V. und Gründer der Firma sportspartner

Stress ist in aller Munde. Er scheint schon zum guten Ton und Selbstverständnis des Gebrauchtwerdens zu gehören. Zum beruflichen Zeitdruck, Qualitätsdruck und Komplexitätsdruck kommen sozialer Druck in Form von Abhängigkeiten, Verpflichtungen, Erwartungen und Statussicherung hinzu. Gefühle der Überforderung, der Hilflosigkeit, der Passivität und der Angst sind für viele zeitweise oder dauerhaft die Folge. Nachfolgend einige Möglichkeiten, sich dem Stress zu stellen, sich zu steuern oder auch sich dem Stress zu verweigern. Zur Geschichte des Stress-Begriffs Stress, ein relativ junger Begriff, der erst vom österreichisch-kanadischen Mediziner Hans Selye zwischen 1936 und 1950 geprägt wurde, ist dabei grundsätzlich nichts Negatives. Im Gegenteil: Er bezeichnet die körperlichen und psychischen Antworten des Organismus auf Belastungen. Dieser Erregungszustand ist evolutionsgeschichtlich positiv und sichert das Überleben. U. a. führt er durch Hormonausschüttung zu höchstem Aktivierungsniveau und maximaler Reaktions- und Aktionsschnelligkeit. Stress ist also grundsätzlich leistungsfördernd. Nur wurde dieser Mechanismus ursprünglich für Fluchttiere oder zum Kampf entwickelt – beides Verhaltensweisen, die in ihrer physischen Form im Business nicht kodexkonform sind. 64

DiALOG - Ausgabe März 2017

Wie ist nun Höchstleistung im beruflichen Alltag abrufbar? Von sportlichen Aufgabenstellungen wissen wir, dass dies nur im Korridor zwischen Unter- und Überforderung gelingt. Nicht nur Kinder finden wenig herausfordernde Aufgaben „langweilig“ und überfordernde Situationen „doof“ und verweigern sich. Karoshi Die Parallelen zwischen Spitzensport und Beruf sind leicht zu erkennen: Der Wechsel zwischen Belastung und Erholung ist das zentrale Steuerungsinstrument. Im Sport ist dies auch die hohe Kunst des Trainerberufs, der Weg zum Erfolg! Sind Führungskräfte nicht auch idealerweise Coaches für sich selbst und ihre Mitarbeiter?


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