DiALOG - Das Magazin für den digitalen Wandel, Ausgabe 2021

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Die Verwaltung als Vorreiter Digitales Identitätsmanagement mithilfe von Self-Sovereign Identities Hans Ulrich Buhl, Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT & Kernkompetenzzentrum FIM, Augsburg und Bayreuth, Nils Urbach, Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT & Frankfurt University of Applied Sciences & Kernkompetenzzentrum FIM, Augsburg und Bayreuth und Daniela Kühne, Referentin des Bayerischen Landesamt für Steuern

Das Management von Identitäten gewinnt im Zeitalter der Digitalisierung aufgrund der stark ansteigenden Zahl digitaler Interaktionen zunehmend an Bedeutung. Physische Nachweise wie Personalausweise oder Führerscheine sind dabei nur schwer in die digitale Welt übertragbar. Dennoch gilt es, diese in ein digitales Identitätsmanagementsystem zu überführen. Ein Identitätsmanagementsystem beschreibt ein System, durch welches ein Nutzender in der Lage ist zu bestimmen, welche Informationen mit Dritten geteilt werden. Bisher wird die Identität im digitalen Raum oftmals durch die Kombination eines Nutzernamens und Passworts verwaltet. Allerdings führt dieser Ansatz durch die Nutzung einer Vielzahl an Online-Diensten und somit einer Masse an Kombinationen von Nutzername und Passwort zu großer Komplexität. Um diese zu umgehen, werden oft einfache Passwörter wiederholt genutzt, was wiederum die Risiken für möglichen Missbrauch erhöht. Zudem liegt das Management der Identität eines Nutzendens bei einem Dienstleister, sodass eine Löschung oder Änderungen nur durch den Anbieter/die Anbieterin möglich

sind. Dies ist für den Nutzenden kaum kontrollierbar und geht mit einem zusätzlichen Missbrauchsrisiko einher. Weiterhin sind die unterschiedlichen Dienste selten untereinander interoperabel, sodass Identitäten nicht ohne Weiteres übertragen werden können. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass bisher existierende Ansätze zum Management von digitalen Identitäten diverse Nachteile wie z.B. mangelnde Interoperabilität, Missbrauchsrisiken oder eine Abhängigkeit von bestimmten Parteien aufweisen. Das Konzept der SelbstSouveränen Identität (kurz: SSI) soll diese Herausforderungen und Probleme von

Das Konzept der Selbst-Souveränen Identität (SSI) soll die Herausforderungen und Probleme von existierenden digitalen Identitätsmanagementsystemen beheben. 76 | DiALOG - DAS MAGAZIN FÜR DEN DIGITALEN WANDEL


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