Der Mittelstand - Motor der deutschen Wirtschaft - Newsletter Oktober/November 2013

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Neues aus dem

Oktober/November 2013

Land der Ideen

Der Mittelstand – Motor der deutschen Wirtschaft


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Deutschland – Ideenland dank Mittelstand Deutschlands Mittelstand ist sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft ein wichtiger Pfeiler

„Wir müssen den Schatz, den wir am Mittelstand und an den Familienunternehmen haben, sorgsam pflegen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in diesem Jahr. Auch andere Politiker werden nicht müde zu loben: Motor, Rückgrat oder Herz der deutschen Wirtschaft sind nur einige der gängigen Vergleiche. Für die britische Wochenzeitung The Economist ist der „German Mittelstand“ ein „Model of Success“, die spanische Tageszeitung El País bezeichnet ihn gar als „fabuloso“. Der Begriff wandert um die Welt, wenn Politiker und Wirtschaftsexperten über die Krisenbeständigkeit der deutschen Wirtschaft diskutieren. Es muss etwas dran sein an diesem Phänomen – aber was ist es?

Das Geheimnis des Erfolgs 95 Prozent aller Unternehmen hierzulande sind Familienunternehmen, 85 Prozent von diesen sind eignergeführt. Dies schlägt sich in einer langfristig orientierten Geschäfts- und Personalpolitik, stabilen Kundenbeziehungen und einer starken Bindung an die Heimatregion nieder. Darin sehen Experten die wesentlichen Erfolgsgeheimnisse. Diese Erfolgsgeheimnisse wiederum drücken sich in konkreten Produkten und Projekten aus, die der Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ ins Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt.

2006 zählte die William Prym GmbH & Co. KG zu den „Ausgewählten Orten“. Das älteste Familienunternehmen Deutschlands produziert unter anderem Handarbeitsartikel und Knöpfe, die vom globalen Markt nicht wegzudenken sind.


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Prof. Thomas Bauer, Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)

Liebe Leserinnen und Leser, Unter den Preisträgern 2013/14 finBaden-Württemberg, macht deutlich, den sich Unternehmen, die die gesellworauf es mittelständischen Unterschaftliche wie wirtschaftliche Innonehmen heutzutage ankommt: „Die vationskraft des Zeiten egozentriMittelstands belescher Unternehmen gen. Die Wittenund Unternehmer stein AG beispielssind vorbei.Gerade weise schafft mit mittelständische Faihrer „Urbanen Promilienunternehmen duktion der Zuwie die Wittenstein kunft“ einen MehrAG stehen in einer wert für Arbeitnehzunehmend unübermer und Umwelt, sichtlicheren und dyindem sie Wohnen namischeren Welt Dr. Manfred Wittenstein, Vorstand der Witten stein AG mit Sitz und Arbeiten in vor der Herausin Igersheim in Baden-Württemberg räumlicher Nähe forderung, ihr Wirken in einem geermöglicht. samtwirtschaftlichen Kontext zu stellen und Visionen für eine mögliche Zukunft Dr. Manfred Wittenstein, Vorstand des Unternehmens mit Sitz in Igersheim in zu entwickeln.“

Fotos: Titelseite: © vladgrin – Fotolia.com; Seite 2: Unternehmensarchiv William Prym GmbH & Co. KG, Seite 3: unten links: Wittenstein AG; oben rechts: Bauer AG

„Die Zeiten egozentrischer Unternehmen sind vorbei.“

seit 2005 sind der BDI und „Deutschland – Land der Ideen“ eng miteinander verbunden. Diese Beziehung vertiefen wir stetig, denn wir haben ein gemeinsames Interesse daran, dass Deutschland als attraktiver Standort wahrgenommen wird. Ganz besonders freue ich mich, dass sich dieser Newsletter mit dem Thema Mittelstand beschäftigt. Ich selbst leite ein Familienunternehmen. Über Generationen hinweg hat sich unser Unternehmen vom kleinen Handwerksbetrieb, der Kupfer schmiedete und Brunnen baute, zum global agierenden Bau- und Maschinenbau-Konzern gewandelt. Wir haben dies erreicht, weil unsere Unternehmenspolitik seit jeher am langfristigen Erfolg ausgerichtet ist. Die Entwicklung der Bauer AG ist beispielhaft für die Erfolgsgeschichte des deutschen Mittelstands und der Familienunternehmen. Im Namen des BDI und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ lade ich Sie herzlich ein, mehr über das Rückgrat der deutschen Wirtschaft zu erfahren. Ihr

Inhalt Der deutsche Mittelstand

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Netzwerk

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Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen

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Ideen für die Bildungsrepublik

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Innovationskraftwerk Netzwerk In unmittelbarer Nähe einer Fabrik wohnen: Am Fellbacher Standort der Wittenstein AG fügt sich die urbane Produktion der Zukunft in eine Wohnsiedlung ein.

Termine/Impressum

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Betriebskindergärten, Entwicklungen zur Lärmreduzierung oder nachrüstbare Elektroantriebe stehen für den deutschen Mittelstand, der durch Familienfreundlichkeit und Nachhaltigkeit überzeugt.

Beispielhaft ist auch der mehrfache Preisträger ebm-papst aus Mulfingen in Baden-Württemberg, der städtischen Lärm mit einer geräuscharmen Industrieklimaanlage reduziert und im vergangenen Jahr mit einem Energiespartraining für Azubis überzeugte.

Fotos: oben von links nach rechts: Douglas Holding AG, ebm-papst, EDAG GmbH & Co. KGaA; unten: Deutsche Standards Editionen

Soft Skills des Mittelstands Auch das Thema Familienfreundlichkeit spielt für Mittelständler eine große Rolle. Denn im Hinblick auf demografischen Wandel und Fachkräftemangel kommt es auch für kleinere Unternehmen darauf an, Mitarbeiter mit familienbewusstem Engagement an den Arbeitgeber zu binden und für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sorgen. Dass hier Nachholbedarf besteht, zeigt beispielsweise der Unternehmensmonitor

Familienfreundlichkeit 2013 des Bundesfamilienministeriums und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln: Demnach sind es vor allem größere Unternehmen, die familienfreundliche Maßnahmen wie zum Beispiel Elternförderung oder Kinderbetreuung anbieten. Doch auch in diesem Bereich entstehen Lösungen von und für kleinere Unternehmen: Die sira munich Gmbh („Ausgezeichneter Ort 2013/14“) bietet auch Unternehmen mit kleineren Belegschaften Unterstützung dabei, eigene betriebliche Kitas aufzubauen.

Gesellschaftliche Verantwortung Die prämierten Ideen machen klar, dass der Mittelstand wirtschaftlich und auch gesellschaftlich eine bedeutsame Rolle

in Deutschland spielt. All dies zeigt vor allem eines: Deutschland kann stolz sein auf seinen Mittelstand, um den uns die Welt beneidet. Nicht nur, weil Produkte und Dienstleistungen die Weltmärkte erobern, sondern weil für diese Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung zum Selbstverständnis gehört – und sich dies in deren Produkten widerspiegelt. Das bringt Deutschland als Land der Ideen in allen gesellschaftlichen Bereichen voran. Herz, Motor und Rückgrat also nicht nur für die Wirtschaft, sondern für alle gesellschaftlichen Bereiche – mindestens. Weiterführende Informationen zum Thema und den aufgeführten Beispielen finden Sie unter: www.wittenstein.de, www.sira-munich.de, www.ebmpapst.com und www.bdi.eu/mittelstand-und-familienunternehmen.htm

Der Mittelstand in Nordrhein-Westfalen: Motor industriellen Wachstums Die Produktionswirtschaft und der Maschinenbau sind kennzeichnend für den Standort Nordrhein-Westfalen. Ob innovative junge oder Traditionsunternehmen – es ist vor allem der Mittelstand, der die Region prägt. Um dies der Öffentlichkeit näher zu bringen, hat ProduktionNRW – das Landescluster des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen – zusammen mit dem Verlag Deutsche Standards EDITIONEN das Lexikon des deutschen Maschinenbaus NRW herausgegeben. Die Publikation lehnt sich an das bundesweite Projekt „The Best of German Engineering“ unter der Federführung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) an und liefert neben Brancheninformationen, Fachbeiträgen und Essays rund 800 Unternehmenseinträge von A bis Z.


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Interview

„Der deutsche Mittelstand steht für Qualität und Innovation“ Wie denken die größte deutsche Universalbank und der Spitzenverband der deutschen Industrie über den Mittelstand? Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ hat nachgefragt.

Fotos: rechts oben: Deutsche Bank AG/Thorsten Jansen; links unten: Christian Kruppa

Herr Lösch, welche Bedeutung hat der Mittelstand für den Standort Deutschland? Holger Lösch: Die deutsche Wirtschaft erweist sich im internationalen Vergleich trotz der krisenbedingten Herausforderungen als äußerst robust. Großen Anteil daran haben vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, denn sie zeichnen sich durch eine besonders langfristig orientierte Geschäftspolitik aus und sind hochinnovativ. Und die Prognosen sind vielversprechend: Im aktuellen BDI-Mittelstandspanel von Juni 2013 zeigt sich, dass 87 Prozent der mittelständischen Verbandsmitglieder für die nächsten sechs Monate positiv in die Zukunft blicken, was die Geschäftslage angeht. Ein starker Mittelstand stärkt das Bild Deutschlands als attraktiver Wirtschaftsstandort. Der deutsche Mittelstand steht für Qualität und Innovation. Mit seiner starken Exportorientierung trägt er dieses Bild in die Welt, füllt das Gütesiegel „Made in Germany“ mit Leben und ist damit ein wichtiger Imagefaktor für das Land der Ideen. Herr von Haller, welche Rolle spielt der Mittelstand in den Augen der Deutschen Bank? Wilhelm von Haller: Über die Bedeutung des Mittelstands für Wachstum, Wohlstand und Stabilität unseres Landes ist schon alles gesagt. Für die Deutsche Bank sind mittelständische Unternehmer sehr wichtige Kunden, für mich persönlich sind sie seit drei JahrzehnHolger Lösch, Mitglied der Hauptgeschäftsten der Inhalt meiführung des Bundesverbandes der Deutschen nes Berufslebens. Industrie e. V. und Aufsichtsratsvorsitzender der Der beeindruckenLand der Ideen Management GmbH de Erfolg deutscher Mittelständler im eigenen Land wie auf den Weltmärkten ist das Ergebnis unermüdlicher Kreativität und solider Geschäftsführung. Und auf dem Weg von der Innovation zur Investition sowie bei laufendem Geschäft und Wachs-

tum werden diese Unternehmen mit Kredit und Finanz-Know-how von uns begleitet. Für die Deutsche Bank ist das Geschäft aber eben auch gelebtes Bekenntnis zum „Land der Ideen“. Herr Lösch, Herr von Haller, die Deutsche Bank und die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ machen im Wettbewerb „Ausge- Wilhelm Freiherr von Haller, Co-Leiter Privatzeichnete Orte im und Firmenkundengeschäft, Deutsche Bank AG Land der Ideen“ auch die Innovationskraft vieler Mittelständler sichtbar. Was kann ein solcher Wettbewerb für solche Unternehmen leisten? Holger Lösch: Das Grundprinzip des Wettbewerbs lautet: Innovationen sichtbar machen. Viele deutsche Mittelständler sind hochinnovative Weltmarktführer – doch das häufig im Stillen, mit Produkten, die nicht jeder im Alltag wahrnimmt. Die hervorragende Arbeit dieser Innovationstreiber verdient mehr Anerkennung in der breiten Öffentlichkeit. Um diese Aufmerksamkeit zu schaffen, eignet sich eine Auszeichnung im Wettbewerb perfekt. Wilhelm von Haller: Ideen eine Bühne zu bereiten, ist Ziel des Wettbewerbs. Denn der Rohstoff Deutschlands sind die Ideen in den Köpfen seiner Menschen. Als Inkubator für Ideen spielt wiederum der Mittelstand eine zentrale Rolle, nicht von ungefähr sind mit ebm-papst oder Wittenstein auch dieses Jahr mittelständische Erfinder unter den 100 „Ausgezeichneten Orten“. Ob es wie in der Vergangenheit wieder zum Bundessieg reicht? Am 13. November wissen wir alle mehr.


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Netzwerktreffen

Fotos: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert

Gipfeltreffen guter Ideen: Preisträger aus allen Regionen Deutschlands in Berlin Aus allen Teilen des Landes reisten sie an, um sich zu vernetzen, auszutauschen und kennenzulernen: Die besten Ideen des Jahres aus dem „Land der Ideen“. Sowohl Preisträger aus dem Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ als auch – einige Tage später – aus dem Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ fanden in Berlin zu einem Get-together zusammen. Workshops, Vorträge und Präsentationen rund um die Themen Medienarbeit, Strategie und Selbstdarstellung brachten den Teilnehmern – die nun Teil des Netzwerkes der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ sind – dabei die vielen Möglichkeiten näher, die sich durch die Auszeichnung für sie ergeben. Auch der persönliche Austausch kam nicht zu kurz.

Arbeitstreffen der Bildungsideen

Die „Bildungsideen“ trafen sich in der Kalkscheune...

und verlebten einen abwechslungsreichen Tag.

In der über 180 Jahre alten und denkmalgeschützten Kalkscheune im Herzen der Stadt trafen sich die Vertreter der „Bildungsideen“, um sich persönlich kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. In themenspezifischen Referaten und Workshops diskutierten sie über neue Wege in der Bildungsarbeit, entwickelten gemeinsam neue Ideen und nahmen viel Inspiration für ihre tägliche Arbeit mit nach Hause. Die lebendige WorkshopArbeit und die zahlreichen Gespräche unter den Teilnehmern machen ein ums andere Mal deutlich, dass das Zusammentreffen ausgezeichneter Ideen viele spannende Synergien schafft, die es nun in den Städten und Gemeinden auszubauen gilt.

Die „Ausgezeichneten Orte“ konnten ihre persönlichen Karten verschicken... während Moderator Bernhard Wolff durch den Tag leitete.


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Ideen finden Stadt

Foto: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert

Imker, Wissenschaftler, Unternehmensgründer, Hochschuldozenten, Sozialarbeiter, Vereinsvorsitzende – die Vielfalt beim Netzwerktreffen der „Ausgezeichneten Orte 2013/14“ war groß. Ebenso wie bei den „Bildungsideen“ boten sich den Teilnehmern Workshops, Vorträge und lockere Gesprächsrunden zu Themen wie Pressearbeit, Social Media und Ideenfindungsprozessen. Durch den Tag leitete Moderator Bernhard Wolff, der unter anderem Interviews mit ehemaligen Preisträgern führte – die somit wichtige Erfahrungen an die „neuen“ Preisträger weitergeben konnten. Auch erhielten die Teilnehmer Tipps und Anregungen zum Thema Netzwerken. Zudem warteten

Die Preisträger zählen zu den 100 „Ausgezeichneten Orte 2013/14“.

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viele Überraschungen auf die Preisträger: Jeder von ihnen erhielt neben der druckfrischen Publikation „Stadteinsichten“ individuelle Postkarten mit Projektbeschreibung, die an Ort und Stelle an Freunde und Förderer verschickt werden konnten. Am Ende des Tages ging es dann mit der Videobustour – einem Preisträger aus 2012 – auf Zeitreise durch Berlin. Über den Dächern der Stadt am Potsdamer Platz kamen die Teilnehmer noch einmal zusammen, um letzte Gedanken zu teilen und Nummern auszutauschen. Nach dem Netzwerktreffen begann die Phase der individuellen Preisverleihungen – mittlerweile haben bereits zahlreiche Preisträger die von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnete Urkunde erhalten.


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Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen Mit viel Kreativität, Leidenschaft und Einfallsreichtum entwickeln Menschen in Deutschland zum Thema „Ideen finden Stadt“ Lösungen für die Herausforderungen von morgen.

Radausflug

Erfolgreiche Ernte für „Mundräuber“

V.l.n.r.: Marco Kemper, Deutsche Bank; Kai Gildhorn, mundraub.org; Madeleine Zahn, mundraub.org; Christina Nuhr, Deutschland – Land der Ideen.

„Erste Mundraubregion Deutschlands“: Diesen Titel hat sich das idyllische Hasetal redlich verdient. Hier, zwischen Osnabrück und Meppen, werden kreative Modelle zum Erhalt und zur Nutzung von Apfel-, Birnen- oder Pflaumenbäumen entwickelt. Einer der Kooperationspartner ist „mundraub.org“. Das Online-Forum für freie Obsternte ruft ganz legal zum Mundraub auf und zeigt interessierten Selbstpflückern, welche Obstbäume, Sträucher oder Wildkräuter kostenlos und legal geerntet werden können. Das Angebot macht so Stadtbewohner auf Naturschätze in ihrer

Region aufmerksam. Eingebettet in eine zweitägige „MundräuberRadtour“ entlang der Obstbaumalleen des Hasetals fand die Preisverleihung statt. Marco Kemper von der Deutschen Bank überreichte die Auszeichnung an Madeleine Zahn und Kai Gildhorn. Der Gründer der Online-Plattform freute sich sichtlich über die Anerkennung: „Das Konzept hinter mundraub.org ist so einleuchtend und so individuell ausgestaltbar, dass es Menschen aller sozialen Schichten berührt. Ich freue mich, dass die Juroren das verbindende Potenzial erkannt haben.“

Fotos: oben: Deutschland – Land der Ideen/Christian Arne de Groot, unten: Deutschland – Land der Ideen/Uwe Völkner – FOX

Runde Sache

Urbanes Wohnen im Wasserturm Es ist erstaunlich, was in einem Wasserturm alles Platz hat. In den 1920er Jahren ein Wahrzeichen der Industriezeit, dann Fremdkörper im Stadtbild, nun attraktiver Wohn- und Arbeitsraum: der Wasserturm in Essen-Bredeney. Auf neun Ebenen und 570 Quadratmetern entstanden individuelle Wohnun gen und Büroräume, die den denkmalgeschützten Bau zu neuem Leben erweckten. Die Architekten Arnim Koch und Michael Dahms der Madako GmbH aus Oberhausen haben das Projekt „Revitalisierung Wasserturm EssenBredeney“ in die Hand genommen und dafür von der Fachjury des Wettbewerbs das Prädikat „Ausgezeichneter Ort 2013/14“ erhalten. „Unser Anliegen war es, das denkmalgeschützte Bauwerk einer neuen spannenden Nutzung zuzuführen und somit zu beleben. Dass das Ergebnis diese Auszeichnung erhält, Die Preisverleihung in Essen war eine freut uns sehr“, sagte Arnim Koch. runde Sache.

Der alte Wasserturm erleuchtet in neuem Glanz.


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Ideen für die Bildungsrepublik Der bundesweite Wettbewerb würdigt Woche für Woche vorbildliche Projekte und Initiativen, die mehr Bildungschancen für Kinder und Jugendliche ermöglichen.

Integrationsarbeit

Interkulturelle Vätergespräche

Fotos: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet der Psychologe und Hauptschullehrer Kazım Erdoğan in verschiedenen Berliner Bezirken. Bei seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat er immer auch die individuellen Wege zur Integration in die deutsche Gesellschaft im Blick. 2003 zog es ihn in den Berliner Süden, wo er als Vorsitzender des Vereins „Aufbruch Neukölln“ aktiv ist. Seit 2007 macht der Verein mit seinen nun als „Bildungsidee“ ausgezeichneten „Interkulturellen Vätergruppen“ Männern mit Migrationshintergrund dort ein leicht zugängliches Beratungsangebot. Wie können Väter zu einer erfolgreichen Bildungslaufbahn ihrer Kinder aktiv beitragen? Welche Unterstützung benötigen insbesondere Männer mit Migrationshintergrund, um sich in der deutschen Bildungslandschaft einzubringen? In Neukölln ist der Verein erste Anlaufstelle für Männer und alleinerziehende Väter mit Migrationshintergrund. Die interkulturellen Vätergruppen tagen einmal wöchentlich für zwei Stunden und setzen sich aus rund 130 Teilnehmern verschiedener Nationen zusammen. Durch die gemeinsamen Gespräche und den Austausch über unterschiedliche Kulturen hinweg sollen Väter mehr Verantwortung für die Bildung und Erziehung ihrer Kinder übernehmen.

V.l.n.r.: Danyal Alaybeyoglu, Vodafone Stiftung Deutschland; Dr. Torsten Geißler, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Kazim Erdogan, Vereinsvorsitzender Aufbruch Neukölln; André Gröger, Deutschland – Land der Ideen; zwei Mitglieder der Interkulturellen Vätergruppe Neukölln.

Nach der Preisverleihung wartete ein umfangreiches Buffet auf die Gäste.

Vätergruppen-Gründer Kazım Erdoğan freute sich über die Anerkennung seiner Arbeit.

Ibtisams Vater geht seit einiger Zeit regelmäßig zu den Elternabenden und kocht davor sogar noch ein Risotto. Das Rezept hat er von Federico. Mit ihm hat er sich beim letzten Treffen lange über die eigenen Väter unterhalten. Gemeinsam haben sie beschlossen, dass sie im Leben ihrer Töchter eine Hauptrolle spielen wollen, anstatt wie früher üblich, nur im Publikum zu sitzen und die Kindheit der eigenen Töchter aus der Distanz zu erleben. Pädagogen sorgen dafür, dass die Väter sich nicht mit Problemen allein gelassen fühlen. Dabei wird auch die Perspektive der Mütter mitbedacht. Zudem bietet der Verein Rat und Hilfe in ganz praktischen Dingen: Wenn ein neu Zugezogener noch nicht gut genug Deutsch spricht, um die Kita-Anmeldung auszufüllen, helfen ihm die anderen Väter und suchen mit ihm einen Deutschkurs in der Nachbarschaft. Von diesem Netzwerk profitieren nicht nur die Väter, sondern die ganze Familie. Als erster Preisträger des dritten Wettbewerbsjahres erhielten die „Interkulturellen Vätergruppen“ Anfang September 2013 die Auszeichnung als herausragende „Bildungsidee“. Seit nunmehr drei Jahren macht der Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ vorbildliche Projekte sichtbar, die sich für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzen.


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INNOVATIONSKRAFTWERK Die webbasierte Open Innovation Plattform widmet sich Problemlösungsprozessen aus unterschiedlichsten Perspektiven.

Preisverleihung

Ein Unternehmen, zwei Frauen, drei brillante Ideen Der Ideenwettbewerb „Neue Wege markieren!“ lief vom 14. Dezember 2012 bis zum 14. Februar 2013. Eine aus Evonik-Vertretern bestehende Jury bewertete daraufhin die Einreichungen anhand der Kriterien Neuartigkeit, Zielgruppendefinition, Kundennutzen, Marktpotenzial, Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit.

„Neue Wege markieren!“ – unter diesem Motto suchte Evonik Industries innovative Anwendungsideen für das Straßen- und Flächenmarkierungsmaterial Degaroute. Mittels eines Ideenwettbewerbs auf der Open-Innovation-Plattform Innovationskraftwerk erhielt das Unternehmen dabei rund 250 Einsendungen aus aller Welt, von denen die besten Ende September im Evonik-Werk in Hanau prämiert wurden. Die beiden Siegerideen stammen von einer Person: Isabella Aberle (26), eine strategische Produktmanagerin aus Karlsruhe, konnte die Jury gleich doppelt begeistern.

Fotos: oben rechts, unten links: Evonik Industries; unten rechts: SGL Group

Markierungen mal anders

Isabella Aberle mit der Trophäe

Die Gewinneridee beschäftigt sich mit Flächenmarkierungen, die künstliches und natürliches Licht speichern und nach und nach abgeben. Der Vorteil: So kann zum Beispiel der Einsatz von Straßenbeleuchtung und anderen Leuchtmitteln im öffentlichen Bereich reduziert werden – dies spart Städten und Kommunen bares Geld. Die zweit-

Gewinnerin Isabella Aberle im Evonik-Labor mit Sascha Görg, Communications Manager Coatings & Additives der Evonik Industries AG

platzierte Idee beschreibt die Weiterentwicklung des Markierungsbelags hin zu einer stoßdämpfenden Schicht. Denkbar ist eine Anwendung bei asphaltierten Wegen, die stark von Joggern genutzt werden: Viele Menschen in Industrienationen haben mit Gelenkproblemen zu kämpfen. Der neue Belag könnte Erschütterungen abdämpfen und so Knie und Hüfte der Läufer schonen. Die Gewinnerin lernte am Tag der Preisverleihung das Evonik-Werk in Hanau kennen und freute sich: „Es ist eine ganz besondere Auszeichnung für mich, dass ich mit meinen Ideen die hochkarätige Jury von Evonik überzeugen konnte. Gerne beteilige ich mich auch in Zukunft mit Impulsen im Innovationsumfeld.“ Den dritten Platz erreichte Martina Chavez del Mar aus Ibbenbüren mit ihrer Idee für Markierungen an Häfen zur Steigerung der Sicherheit der Passanten.

Bis zum 11. November läuft der Wettbewerb „Schreiner arbeiten mit Holz – Wer arbeitet mit Carbon?“ im Innovationskraftwerk. Der Carbon Composites e. V. (CCeV) und dessen Spitzencluster MAI Carbon sowie die „Initiative Junge Forscherinnen und Forscher“ suchen eine neue Berufsbezeichnung für Fachkräfte, die mit Carbon arbeiten. Mehr unter www.innovationskraftwerk.de/Wettb ewe r b / M A I - C a r b o n / Berufe


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Netzwerk Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ knüpft Netzwerke und schafft Synergien, die zu guten Ideen, Innovationen und gemeinsamen Projekten mit Partnern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft führen.

Buchpräsentation

60 Jahre „Rat für Formgebung“ Design veredelt Produkte, erfreut das Auge und sieht einfach gut aus. Aber das ist noch nicht alles. Design wird mittlerweile auch verstärkt als wichtiger Wirtschaftsfaktor wahrgenommen. 1953 wurde infolge eines Beschlusses des Deutschen Bundestags vom Bundesverband der Deutschen Industrie und einigen führenden Unternehmen der „Rat für Formgebung“ ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder, zu denen unter anderem die Staatliche Porzellan-Manufaktur Nymphenburg oder die Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) gehörten, wollten mit diesem Schritt auf die Kritik an deutschen Produkten reagieren. Ziel war es, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und dabei auf anspruchsvolles Design zu setzen.

Foto: Rat für Formgebung

Heute nimmt Deutschland eine wichtige Position im Design-Export ein. 2013 feierte der Rat für Formgebung sein 60-jähriges Jubiläum. Die Deutsche Bank und Volkswagen engagierten sich zu diesem Anlass als Exclusive Partner. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie sowie des Deutschland – Land der Ideen e. V. Ulrich Grillo steuerte einen Essay zum Jubiläumsband „Nachhaltig. Erfolgreich. Die großen deutschen Marken“ bei und beschäftige sich mit dem Thema „Design im Dienste der Wirtschaft“. Neben ästhetischen Belangen, denen Design Rechnung trägt, wird Design vermehrt zum Instrument der Kommunikation von Marken und ihrer Positionierung im globalen Markt. Auch kann es dabei helfen, Produktionsprozesse zu optimieren sowie Materialien und Produkte effizienter, umweltgerechter und kostengünstiger zu gestalten. Als Alleinstellungsmerkmal trägt es zum Erfolg im globalen Wettbewerb bei, bietet es doch die Möglichkeit, sich konkret vom Wettbewerber abzuheben und den entscheidenden Unterschied zu machen. Die Formgebung kann Botschaften wie innovative Technik, Qualität, Effizienz oder Funktionalität transportieren und damit eine Marke formen und stärken. Und wer kennt sie nicht, die großen deutschen Marken wie Daimler, Siemens oder auch Hans Grohe, die seit über hundert Jahren Unternehmensgeschichte schreiben. Junge Unternehmen wie der Leuchtenhersteller Occhio oder der Teppichproduzent Carpet Concept treten die Nachfolge deutscher Design-Klassiker an und demonstrieren ganz im Sinne des Rats für Formgebung das erfolgreiche Design aus Deutschland, das weltweit Beachtung findet. In der Publikation „Nachhaltig. Erfolgreich. Die großen deutschen Marken“ finden sie alle ihren Platz.

Nachhaltig. Erfolgreich. Die großen deutschen Marken. Die Geschichte des Rat für Formgebung ist die Geschichte seiner Mitgliedsunternehmen. Als Organisation der designorientierten Wirtschaft verbindet der Rat für Formgebung die großen deutschen Unternehmensmarken aus den unterschiedlichsten Bereichen der Wirtschaft. Mit der Jubiläumspublikation werden erfolgreiche Markengeschichten präsentiert. Porträts zu über 130 Unternehmen zeigen die Vielfalt deutscher Marken mit einprägsamem Design.


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Vor Ort

Fotos: rechts: Deutschland – Land der Ideen/Juliane Eirich; unten: © cienpiesnf – Fotolia.com

Demokratie feiern! Politik zum Anfassen, Demokratie zum Feiern – dies war die Botschaft des ersten deutschen Politikfestivals des Respublica e. V. Nach skandinavischem Vorbild will der Verein Lust auf politische Mitgestaltung machen und zeigen, dass jeder einzelne Einfluss nehmen kann. Im brandenburgischen Paretz – in Dorfscheune und Storchenhof – ging es deshalb zwei Tage lang ums Mitreden, Mitmachen und Mitfeiern. Diskussionen über Solidarität in Europa, bürgerschaftliches Engagement und Zukunftsvisionen von Deutschland im Jahr 2030 standen dabei ebenso

auf der Agenda wie aktive Mitarbeit in Werkstätten zu Themen wie Menschenfeindlichkeit oder Bürgerbeteiligung. Besonders gelungen: die „Bürgermesse“ – ein ständiges Format, das Bürgergesellschaften, Parteien und Stiftungen zum Gespräch zusammenführte. Gefeiert wurde natürlich auch: Beim großen Dorfbrunch, politischen Liedersingen, beim Fußballturnier oder bei der Dorfdisko am Tag der Deutschen Einheit – nie ganz unpolitisch und immer eine gute Möglichkeit, einander kennenzulernen und sich auszutauschen.

Das Politikfestival in Paretz bot den zahlreichen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm, bei dem sich auch die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ präsentieren konnte.


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Nachgefragt

Fotos: oben: Heraeus; unten links: © LVDESIGN – Fotolia.com; unten Mitte: Heraeus Noblelight; unten rechts: © luchshen – Fotolia.com

Was wurde aus dem QRC® Infrarot-Strahler? Vor drei Jahren wurde der QRC® Infrarot-S trahler als „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen ausgezeichnet. Wie hat sich Ihr Projekt seitdem entwickelt? Wir haben mit dem damals neu entwickelten Strahler inJürgen Weber, Projektleiter und Entwickler zwischen viele Andes Infrarot-Strahlers bei Heraeus Noblelight/ wendungsgebiete Heraeus Quarzglas erobert. Zu Beginn wurde der innovative Infrarot-Strahler mit dem Nanoreflektor hauptsächlich in der Photovoltaikindustrie eingesetzt, wo er half, Wärmeprozesse im Vakuum oder unter Hochtemperatur stabiler und zuverlässiger zu machen. Inzwischen kommt er auch in anderen Branchen zum Einsatz: Immer dann, wenn die Umgebungsbedingungen ganz besondere Anforderungen an Wärmequellen stellen. Etwa bei der Erwärmung von hochreinem Wasser oder dem Verarbeiten von Kunststoffmaterialien für den Automobilbereich. Was waren Ihre größten Erfolge? Ganz besonders stolz sind wir darauf, dass wir das Quarzglas so verarbeiten können, dass wir unsere QRC® Infrarot-Strahler heute

ganz exakt einem Produkt nachformen können. So kann man Kanten, Ecken oder schmale Bereiche ganz gezielt erwärmen. Das spart Energie und Kosten und lässt Automatisierungen auch bei Prozessen zu, die früher manuell durchgeführt werden mussten. QRC-Strahler haben sich zudem als Ausgangspunkt für einige weitere spannende Entwicklungen in ganz anderen Bereichen erwiesen, etwa die Entkeimung von Wasser oder die Herstellung von Produkten aus Edelmetall. Arbeiten Sie derzeit an neuen Projekten oder an einer Weiterentwicklung Ihrer Idee? Wir arbeiten sowohl an neuen Produkten als auch an der Weiterentwicklung des QRC-Strahlers. Eine Richtung ist beispielsweise die Entwicklung von Systemen, die individuell auf die Bedürfnisse eines Kunden zugeschnitten werden können. Was empfehlen Sie Menschen, die ihre Ideen in die Tat umsetzen wollen? Eine gewisse Hartnäckigkeit sollte man als Entwickler schon besitzen und nicht gleich beim ersten Rückschlag aufgeben. Ich empfehle, im Team zu arbeiten, nicht als Einzelkämpfer! Und dabei dann auch internationale Blickwinkel mit einzubeziehen. Das macht vieles möglich und nicht zuletzt wird die Arbeit dadurch sehr abwechslungsreich und interessant! www.land-der-ideen.de/365-orte/preistraeger/qrc-infrarotstrahler

Die Einsatzgebiete des Infrarotstrahlers sind sehr vielfältig: vom Automobilbereich über Photovoltaikindustrie bis hin zur Wasserentkeimung.


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Gratulation

40 Jahre und kein bisschen müde Anfang September jährte sich die Gründung des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) zum 40. Mal. Nichts Geringeres als die Zukunft der Stadt stand dabei auf dem Programm des Symposiums, das anlässlich der Feierlichkeiten stattfand: „Neue Herausforderungen brauchen neue Lösungen“ hieß es dazu. Seit seiner Gründung beschäftigt sich das Institut mit den Herausforderungen, denen sich Stadtverwaltungen und Kommunalpolitik täglich stellen müssen. Dabei geht es um ganz praktische Fragen: Wie viel Geld muss für die Instandhaltung von Straßen, Schulen, Kindergärten oder Sporthallen eingeplant werden? Wie kann auf die Auswirkungen der demografischen Entwicklung reagiert werden? Wie kann die Mobilität in der Stadt gewährWie werden sie aussehen, die Städte der Zukunft? leistet werden, so

dass sie ökonomisch machbar, ökologisch verträglich und sozial gerecht ist? Mittlerweile ist das Institut ein fester Beratungspartner für die Kommunen. Es unterstützt Verwaltung und Politik durch Stadtforschung, Beratung und eine Vielzahl von Fortbildungsveranstaltungen im Difu und auch vor Ort in den Städten. Aber auch Bund, Län- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckder sowie viele weitere wichtige mann, ehemaliger GeschäftsInstitutionen greifen seit Jahren führer des Deutschen Instituts für Urbanistik auf die anerkannte Expertise des Difu zurück. Von September 2006 bis Oktober 2013 führte Professor Klaus J. Beckmann das Institut. Er zählt im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ zu den Mitgliedern des Fachbeirats, der die Jury bei der Auswahl der aktuellen Preisträger zum Thema „Ideen finden Stadt“ unterstützte.

Fotos: oben rechts: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert; oben links: © cienpiesnf - Fotolia.com; unten: Sabine Schründer

Nachwuchsjournalisten

Bankenpräsident Jürgen Fitschen ehrt Gewinner des Wettbewerbs „Jugend und Wirtschaft“ 2011 gehörte das Medienprojekt „Jugend und Wirtschaft“ des Bundesverbands deutscher Banken und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) zu den Preisträgern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. Schülerinnen und Schüler von rund 60 Schulen verfassen Zeitungsartikel zu selbst ausgesuchten und recherchierten Themen. Jeden Monat werden ausgewählte Beiträge im Wirtschaftsteil der F.A.Z. veröffentlicht. Am 11. September konnte der Präsident des Bankenverbandes Jürgen Fitschen die Preisträger des Jahrgangs 2012/2013 auszeichnen. In seiner Festrede sagte er: „Wirtschaft spielt in unserem alltäglichen Leben eine fundamentale Rolle. Nur derjenige, der weiß, wie Wirtschaft funktioniert, welche Prinzi-

pien ihr zugrunde liegen und warum, versteht die Welt, in der wir leben und kann sich sicheren Schrittes in ihr bewegen.“ Er dankte Schulleitungen und Lehrern da-

für, dass sie Freiräume für Projekte wie „Jugend und Wirtschaft“ schafften. Eine Übersicht der Preisträger bietet die Webseite www.bankenverband.de.

Die Preisträger des Projektes „Jugend und Wirtschaft 2012/2013“.


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Jubiläum

10 Jahre Messe Karlsruhe – 10 Jahre „Ideen verbinden“

Fotos: Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK)

Die Karlsruher Messe- und Kongress GmbH KMK ist Mitglied im Deutschland – Land der Ideen e. V. und wurde schon mehrfach als „Ausgewählter Ort“ ausgezeichnet. Im Oktober feiert die KMK das zehnjährige Bestehen ihres modernen Messegeländes. Schon Tage vor der feierlichen Eröffnung am 31. Oktober 2003 hatte sich das neue Karlsruher Messegelände einem Millionenpublikum präsentiert: „Wetten dass…?“ mit Thomas Gottschalk kam aus der neuen Arena. Auch andere große Unterhaltungssendungen oder aktuelle Berichterstattung von Großereignissen fanden dort statt. Die Messe bietet Ausstellern und Besuchern vier Messehallen mit insgesamt 52.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sowie 10.000 Quadratmeter im Freigelände. 18 neue Messethemen mit einer großen Bandbreite wurden im Eröffnungsjahr neu im Kalender integriert. Knapp zehn Jahre danach sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: 570 Veranstaltungen mit über 50.000 Ausstellern präsentierten tolle Ideen aus Deutschland und der Welt und zogen weit mehr als fünf Millionen Besucher an. Die Messe ist nicht nur Publikumsmagnet, sondern auch signifikanter Wirtschaftsfaktor für die Region. Innovative und zukunftsweisende Fachmessen und Kongresse mit neuen The-

mensetzungen, die in enger Kooperation mit Forschung und Wirtschaft angestoßen werden, zeichnen die Messe aus. Es ist gelungen, Trends zu erkennen und passende Messekonzepte zu etablieren. So wurden beispielsweise im Bereich Wissenschaft Messen entwickelt, die im Laufe der Jahre Institutionen werden und an Größe und Bedeutung gewinnen. Die erfolgreiche IT-Branche der Region ist der fruchtbare Boden, auf dem seit über 20 Jahren die Learntec, internationale Leitmesse und Kongress für professionelle Bildung, Lernen und IT, bestens gedeiht. Auch die Bindung effizienter Nischenmessen gehörte schon immer zur Strategie der Verantwortlichen. Leuchtendes Beispiel ist die art Karlsruhe, die 2004 die badische Metropole auf die Landkarte des Kunsthandels setzte. Mittlerweile ist sie fest etabliert unter den führenden Kunstmessen im deutschsprachigen Raum und stärkt Karlsruhe als wichtigen Standort der Kreativwirtschaft. www.messe-karlsruhe.de


www.land-der-ideen.de / Oktober/November 2013

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Termine im Land der Ideen Ihre Stimme für gute Ideen Innovative Bauprojekte, unterstützende Angebote für pflegende Angehörige oder pfiffige Ideen für urbane Landwirtschaft: Welche Ideen begeistern Sie? Wählen Sie Ihren Favoriten aus den zehn beliebtesten Ideen, die das Publikum in einer ersten Phase bestimmt hat. Auf der Webseite des Medien-Kooperationspartners „Die Welt“ findet die zweite Phase der Online-Abstimmung statt, an deren Ende der Publikumssieger des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/14 steht. Gemeinsam mit den Bundessiegern wird dieser in Frankfurt am Main geehrt. Bundesweit, bis zum 10. November 2013. Ehrung für Leuchtturmprojekte Die Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/14 sind zu einem feierlichen Empfang in den Räumen der Deutschen Bank in Frankfurt am Main geladen. Im Rahmen des Termins wird das Geheimnis gelüftet, welche der 100 „Ausgezeichneten Orte“ von der unabhängigen Jury zum Bundessieger gewählt wurden. Diese werden – gemeinsam mit dem Publikumssieger – von Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee, Deutsche Bank AG, und Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und Präsident des Deutschland – Land der Ideen e. V., geehrt. Anschließend wird es für alle Anwesenden in entspannter Atmosphäre die Möglichkeit zum Netzwerken geben. Frankfurt am Main,13. November 2013.

Spitzenmäßiges Management Herausragende Managementleistungen stehen Ende November im Scheinwerferlicht des Radialsystems. Für überzeugende Arbeit in diesem Bereich ehrt die Initiative LudwigErhard-Preis e. V. – Partner der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ – Kandidaten in vier Kategorien. Auf Basis eines intensiven Bewertungsprozesses wird die Auszeichnung an Organisationen und Unternehmen vergeben, die sich durch ein ganzheitliches Managementsystem und den nachhaltigen Erfolg ihrer Geschäftstätigkeit auszeichnen. Heiner Brand, ehemaliger Bundestrainer der deutschen Handballnationalmannschaft, wird die Key Note halten und den Abend um eine sportliche Perspektive bereichern. Anschließend wird ab 19 Uhr der Ludwig-Erhard-Preis verliehen, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie steht. Berlin, 29. November 2013.

Fotos: oben links: Deutschland - Land der Ideen/Bernd Brundert

Wirtschaft versus Kunst/Kunst versus Wirtschaft Dieser Dialog steht im Zentrum des Kunstpreises Entrepreneur 4.0 Award – dem Fotografie-Preis für Zukunftsgestaltung im Kontext der 4. Industriellen Revolution. Initiiert von dem Unternehmer Dr. Manfred Wittenstein in Zusammenarbeit mit der Fotografie-Agentur Immagis, soll der Wettbewerb in Wirtschaft und Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die gewachsene gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmer in Zeiten allseits geförderter Nachhaltigkeit generieren. Der als „Ausgezeichneter Ort 2013/14“ prämierte Mechatronikkonzern Wittenstein AG zeichnet in den Kategorien „Fotografen“ und „Nachwuchs“ Fotokünstler aus, die von einer interdisziplinären Jury gewählt werden. Die Öffentlichkeit kann zudem unter www.facebook.com/entrepreneur4.0 bis zum 15. Dezember online für den Publikumspreis abstimmen.

Going MINT! Mädchen für naturwissenschaftliche Themen zu begeistern und ihnen damit Berufsfelder im MINT-Bereich zu erschließen, ist das Ziel der Veranstaltung „Engaging Girls in STEM Education“. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) lädt das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus New York (DWIH) zu dieser Veranstaltung ein. Zu den Rednern der hochkarätig besetzten Veranstaltung gehören zum Beispiel Andrea Boese, Leiterin Diversität und Chancengleichheit DLR, und Johann-Dietrich Wörner, Vorsitzender des Vorstandes DLR. Bereits im September widmete das DWIH seinen Newsletter dem Thema STEM Education. New York, 11. Dezember 2013.

Querdenker-Kongress Die Querdenker-Erfinderclubs begeistern Schüler aller Jahrgangsstufen für Naturwissenschaft und Technik und werden Ende November als herausragende „Bildungsidee“ im Rahmen des Wettbewerbs „Ideen für die Bildungsrepublik“ ausgezeichnet. An diesem Wochenende veranstaltet die Querdenker-Stiftung in München ihren alljährlichen Kongress. Dort treffen dabei über 400 Impulsgeber, Trendpioniere und Zukunftsmacher aus Deutschland fach- und branchenübergreifend zusammen und erleben zudem die Verleihung der Querdenker-Awards in den Kategorien Marketing, Nachhaltigkeit, Innovation, Vordenker, Arbeitgeber, Zukunft. Die Ehrenpreise gehen in diesem Jahr an Günther Jauch, Peter Maffay und Maria Furtwängler. München, 21. und 22. November 2013.

Impressum Deutschland – Land der Ideen Land der Ideen Management GmbH Kurfürstendamm 21 10719 Berlin Tel.: +49 30 - 206 459 - 0 Fax: +49 30 - 206 459 - 168 E-Mail: kontakt@land-der-ideen.de www.land-der-ideen.de

V.i.S.d.P.: Ariane Derks Redaktion: Presseteam Land der Ideen Management GmbH Gestaltung: Jutta Schlotthauer

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