Filmmuseum Mai 2018

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PORTRÄT: JULIETTE BINOCHE Mit Juliette Binoche ehrt das Kino des Deutschen Filmmuseums eine der prägendsten Schauspielerinnen der vergangenen Jahrzehnte. 1964 in Paris als Tochter zweier Schauspieler geboren, kam sie früh in Kontakt mit dem Theater und gelangte Mitte der 1980er Jahre zum Kino. Anhand ihrer Karriere lässt sich eine kleine Geschichte des europäischen und US-amerikanischen Arthouse-Films erzählen: Nach Nebenrollen in Filmen von Jean-Luc Godard, André Téchiné und Jacques Doillon war vor allem die Zusammenarbeit mit ihrem zeitweiligen Lebensgefährten Leos Carax prägend. In den 1990ern folgte mit Rollen in DAMAGE (GB/FR 1992, R: Louis Malle) und THE ENGLISH PATIENT (US 1996, R: Anthony Minghella) der internationale Durchbruch. Seither pendelt die Oscar®-Preisträgerin erfolgreich zwischen Hollywood und Weltkino. LA VIE DE FAMILLE Der Mann, der weint Frankreich 1985. R: Jacques Doillon. D: Sami Frey, Mara Goyet, Juliet Berto, Juliette Binoche. 98 Min. 35mm. OmU

Dienstag, 01.05. 20:30 Uhr Donnerstag, 03.05. 18:00 Uhr

Ein Mann lebt in Aix-en-Provence mit seiner Freundin und deren 15-jähriger Tochter (Juliette Binoche) – getrennt von seiner Exfrau und seiner elfjährigen Tochter. An den Wochenenden darf er die Tochter besuchen, und er beschließt eines Tages, mit ihr nach Madrid zu fahren. Dies ist der äußere Rahmen für ein intensives BeziehungsPsychogramm, das Doillon kunstvoll entfaltet. Man hat den Eindruck, dass es in jedem Augenblick um alles oder nichts geht, und doch ist der Film von einer großen Leichtigkeit.


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