Deutsche Oper Berlin: Saison 2019/20

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PREM IERE 8. September 2019 WEITERE VORSTELLUNGEN 14./18./21./24./28. September 2019 und 17./20./26. Juni 2020

LA FORZA DEL DESTINO DIE MACHT DES SCHICKSALS

Giuseppe Verdi [1813 – 1901] Oper in vier Akten Libretto von Francesco Maria Piave und Antonio Ghislanzoni

Musikalische Leitung Paolo Carignani /  John Fiore [Juni] Inszenierung Frank Castorf Bühne Aleksandar Denić Kostüme Adriana Braga Peretzki Chöre Jeremy Bines Dramaturgie Jörg Königsdorf Donna Leonora María José Siri / Liudmyla Monastyrska [Juni] Don Carlo di Vargas Markus Brück /  Etienne Dupuis [Juni] Don Alvaro Russell Thomas /  Marcelo Álvarez [Juni] Preziosilla Judit Kutasi [Juni] Pater Guardian Marko Mimica / Tobias Kehrer [Juni] Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin

Als erste »moderne« Oper, die aus Ideen und nicht aus einzelnen Nummern bestünde, ordnete Verdi selbst seine 1862 uraufgeführte FORZA DEL DESTINO ein. Tatsächlich bezieht das gesamte Werk seine Antriebskraft aus der Polarität zweier entgegengesetzter Gefühlswelten, die die Hauptfiguren geradezu obsessiv beherrschen: Auf der einen Seite die vermeintliche Schuld am Tod von Leonoras Vater, die auf ihr und ihrem Ge­ liebten Alvaro lastet. Auf der anderen Seite der Rachedurst, der Leonoras Bruder Carlo dazu treibt, die beiden über alle Grenzen hinweg zu verfolgen. Über drei Stunden hinweg entspinnt sich eine bedingungslose Verfolgungs­ jagd, die die drei Hauptfiguren durch eine Welt führt, die immer mehr aus den Fugen gerät. In wüsten Massenszenen erleben wir eine enthemmte Gesellschaft, in der nur noch das blanke Überleben zählt und die Gewalt jegliche Moral ersetzt hat. Selbst die Autorität der Kirche, in deren Armen Leonora und Alvaro Schutz suchen, erweist sich als brüchig und ist der »Macht des Schicksals«, der Energie des Bösen unterlegen. Die letzte Inszenierung dieses Werks an der Deutschen Oper Berlin ist Legende: Hans Neuenfels’ radikal aktualisierte Version polarisierte 1982 das Publikum. Nun setzt sich ein weiterer großer deutscher Regisseur mit dem Stoff auseinander: Frank Castorf, der ein Vierteljahrhundert mit seinen Inszenierungen an der Volksbühne Theatergeschichte schrieb und sich in den vergangenen Jahren u.a. mit seinem Bayreuther RING DES N I B E LU NG E N stärker dem Musiktheater zugewandt hat, legt mit LA FOR ZA DE L DESTI NO nun endlich auch seine erste Opernregie in Berlin vor.

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. 3 Stunden 30 Minuten / Eine Pause


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