OPER WIEDERAUFNAHMEN
WOLFGANG AMADEUS MOZART
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL — Belmonte bricht in die Türkei auf, um seine Braut Konstanze, Blonde und Pedrillo aus der Gefangenschaft des Orientalen Bassa Selim zu befreien. Doch was sich der Liebhaber als Abenteuer für junge Helden vorgestellt hat, droht zunächst in einem Fiasko zu enden. Vor Ort sieht nämlich alles ganz anders aus: Der Bassa ist kein blutrünstiges Ungeheuer und die Gefühle zwischen den Liebenden sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Belmonte verschafft sich Zugang zu Bassa Selims Palast. Um den Plan einer nächtlichen Entführung nicht zu gefährden, betäubt Pedrillo den grobschlächtigen, aber eigentlich gutmütigen Aufseher Osmin mit einer guten Ration schweren Weines. Doch die Flüchtenden werden im letzten Moment entdeckt. Mit überraschendem Großmut verzichtet Bassa Selim, der in Belmonte auch noch den Sohn seines größten Feindes erkennen muss, auf Rache und lässt die Fremden ziehen. In seiner „Entführung aus dem Serail“ verschmilzt Wolfgang Amadeus Mozart (1756 –1791) Elemente des alten Singspiels und der Türkenoper mit Stilmitteln der Buffa- und der Seria-Tradition, bringt das Unterhaltende, aber auch die ambivalente Faszination des Orients effektvoll zur Geltung und erlaubt zugleich tiefe Einblicke in die menschliche Seele. Wie kaum je zuvor lotet seine Musik die Gefühlswelt der Figuren aus, ist sie imstande, ihren Charakteren auf den Grund zu blicken. Mit seinem Schluss ist Mozarts Werk nicht nur eine Versöhnung zwischen Bassa Selim und seinem Feind, sondern auch eine Versöhnung zwischen Ost und West – ein Aufruf zu Toleranz und Menschlichkeit. *** „András Fricsay führte Regie, peppte seine Inszenierung mit witzigen Seitenhieben gegen die oft allzu unrealistischen Handlungen von Opern auf, ließ hübsche Haremsdamen in Tüll verhüllt viel Körper zeigen.“ Brigitte Röbel, BILD Düsseldorf „Eine christliche Diaspora inmitten der Türkei durch eine Kirchen-Ruine (Bühne: Johannes Leiacker) darzustellen, gehört zu den Stärken der Produktion, zumal das große, romanische Kirchenfenster vis-à-vis zum orientalischen Wüstensand mit einer ins Kircheninnere ragenden Palme einen suggestiven Reiz ausübt.“ Lars Wallerang, Westdeutsche Zeitung
Deutsches Singspiel in drei Akten KV 384 Text von Christoph Friedrich Bretzner bearbeitet von Johann Gottlieb Stephanie d. J.
WIEDERAUFNAHMEN Sa 25.09.2010, 19.30 Uhr ↗ Theater Duisburg Fr 15.10.2010, 19.30 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf
WEITERE TERMINE SEPTEMBER ↗ Theater Duisburg Do 30.09.
OKTOBER ↗ Theater Duisburg Fr 08.10.
OKTOBER ↗ Opernhaus Düsseldorf So 17.10.
NOVEMBER ↗ Opernhaus Düsseldorf Sa 06.11.
DEZEMBER ↗ Theater Duisburg Mi 15.12. | Mi 22.12. MÄRZ ↗ Theater Duisburg Sa 05.03. | So 13.03.
Dauer: ca. 3 Stunden, eine Pause
— MUSIKALISCHE LEITUNG Wolfram Koloseus / Rainer Mühlbach INSZENIERUNG András Fricsay Kali Son BÜHNE UND KOSTÜME Johannes Leiacker CHOR Christoph Kurig — BASSA SELIM Peter Nikolaus Kante / Götz Argus KONSTANZE Anett Fritsch / Sylvia Hamvasi / Olesya Golovneva BLONDE N. N. BELMONTE Corby Welch / Jussi Myllys PEDRILLO Simeon Esper / Florian Simson / Johannes Preißinger OSMIN Thorsten Grümbel / Christoph Stephinger
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