Integrierter Unternehmensbericht 2015

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Unter dem Motto „Auf dem Weg nach Morgen“ engagiert sich der Lebensmitteleinzelhändler Lidl seit Jahren dafür, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Herstellerbetrieben seiner Textil- und Schuh-Eigenmarken zu verbessern. So auch in den Textilzulieferbetrieben in Bangladesch: Im Auftrag von Lidl führt GIZ International Services dort seit 2008 Trainingsmaßnahmen für Textilhersteller und deren Beschäftigte durch. Auf Basis internationaler Sozialstandards geht es beispielsweise um höhere Löhne, Überstundenregelungen, Gesundheit sowie Arbeitervertretungen und Versammlungsfreiheit. Mit dem Engagement von GIZ International Services hat sich in den Zulieferbetrieben von Lidl bereits viel geändert. In rund 80 Fabriken gibt es jetzt Komitees, in denen Management und Beschäftigte sich gemeinsam unter anderem auf Überstundenregelungen einigen, aber auch dafür sorgen, dass Sicherheitsbestimmungen, etwa zum Brandschutz am Arbeitsplatz, gewährleistet sind. In Bangladesch gibt es auch keine medizinische Grundversorgung. Deshalb bieten Lidl und GIZ International Services seit 2009 mit einem mobilen Ärzteteam Basis-Gesundheitsdienstleistungen während der Arbeitszeit an. Für die Beschäftigten der Lidl-Zulieferbetriebe ist dieses Angebot kostenlos, da es wie alle anderen Unterstützungsmaßnahmen zu 100 Prozent durch Lidl finanziert wird. Zwischen 2009 und 2014 wurden so über 40.000 Personen medizinisch behandelt, mehr als 36.000 gegen Tetanus geimpft. Für die REWE Group wiederum setzt GIZ International Services in Costa Rica und Panama soziale, ökologische und Bildungsprojekte um, die der Handelskonzern aus seinem „Bananenfonds“ finanziert. Im Rahmen der PROPLANET-Nachhaltigkeitsstrategie werden durch den Fonds Umwelt- und Lebensbedingungen in den Produktionsländern verbessert sowie eine verantwortungsvolle Bananenproduktion gefördert. Verwaltet wird der komplett von der REWE Group finanzierte Fonds von der GIZ. Im Fokus der Projektarbeit stehen besonders Kinder und Jugendliche. So werden in den Gemeinden, die an die Bananenplantagen angrenzen, neben Jugendzentren zum Beispiel Kinderkrippen gefördert, um alleinerziehende Mütter zu unterstützen. Außerdem werden Sport- und Freizeitprojekte durchgeführt. Es werden aber auch Gesundheitsstationen besser ausgestattet und Projekte für Abfallmanagement und Recycling unterstützt. Die Projektvorschläge kommen von lokalen Organisationen, wodurch die Menschen vor Ort mitentscheiden. Ein weiteres Ziel der Projektarbeit ist, lokale Organisationen in die Lage zu versetzen, Projekte für ihre Gemeinden selbstständig und nachhaltig umzusetzen. Dazu entscheidet ein Beirat über die Vergabe der Mittel und wird dabei durch den Rat eines Gremiums aus Nichtregierungsorganisationen unterstützt. In Panama konnten so aus Fondsmitteln 34 Hektar Weidefläche aufgeforstet und zu einem „biologischen Korridor“ umgewandelt werden. Rund 500 Schulkinder haben dabei gelernt, was praktischer Umwelt- und Ressourcenschutz bedeutet und welche Bedeutung der Mangrovenwald für das Ökosystem hat. E-Mail: nele.bohn@giz.de (Lidl) E-Mail: xenia.szladek@giz.de (REWE Group)

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