Wandel begleiten: Jahresbericht der DW Akademie 2011/2012

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Lateinamerika

SITUATION IN LATEINAMERIKA Nirgendwo sonst ist die Konzentration auf reiche Verlagshäuser so hoch wie in Lateinamerika. In vielen Ländern sind sie in den Händen der Oberschicht und der Opposition. Die Antwort der Regierungen: Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa und sein bolivianischer Amtskollege Evo Morales versuchen mit umstrittenen Mediengesetzen die Macht der privaten Medien zu beschneiden und sie mit den staatlichen Medien gleichzustellen. Der Streit um die lauteste Stimme birgt nicht nur in Ecuador und Bolivien Konfliktpotenzial. Auch in anderen Teilen der Region bringen neue Regierungen und Medien alte Machtverhältnisse ins Wanken. Reporter ohne Grenzen sprechen bereits von „Polarisierung und Medienkrieg“, die Informationsfreiheit gehört mittlerweile zu den brisantesten politischen Konfliktthemen in Lateinamerika.

Ab Mitte 2012 wird die Universität das Um-

im täglichen Lehrbetrieb. In Zukunft soll die

tät wurde kürzlich mit neuen TV Kameras,

welt-Diplom anbieten. Rund 20 Journalisten

Ausbildung der Studierenden des Bereiches

Radiostudios und 20 neuen Schnitt­plätzen

bekommen dann die Chance, eine Zusatzaus-

Kommunikationswissenschaften noch ver-

ausgestattet. Damit, so Olmos, wollen Aka-

bildung zu machen. Martha Irene Sánchez

bessert werden.

demie und Universität jetzt vor allem auf

hat sich beworben: „Damit die Gesell­schaft

die Praxis setzen. „Für Nicaragua ist das

die Umweltproblematik versteht, müssen wir

eng mit der UdeM zusammen. Die Fakul-

Seit 2009 arbeitet die DW Akademie

etwas Neues“.

als Journalisten erstmal die Themen verstehen. Ich denke, dass sich durch das Diplom

KooperationsPARTNER

die Umweltberichterstattung deutlich ver-

Die Universidad de Managua (UdeM) ist seit

bessern wird.“ Die Ausbildung dauert insge-

2009 ein engagierter Partner der DW Akademie

samt 320 Lehrstunden, verteilt auf fünf Mo-

in Nicaragua. In einem ersten Schritt hat sich

nate. „Da es eine Ausbildung für berufstätige

die Hochschule technisch modernisiert, um eine

Journalisten ist, bieten wir sie ausschließlich

praxis­o rientierte Journalismus-Ausbildung mög­

freitags und samstags an“, so Jorge Morales

lich zu machen. Mittlerweile produziert die UdeM

von der UdeM. „Außerdem sind die meisten

im Rahmen des Journalismus-Studiengangs meh­

Sender so klein, dass sie ihre Leute nicht län-

rere TV-Sendungen. Die UdeM ist eine private

ger als zwei Tage entbehren können.“

Universität, an der vor allem Studenten aus

Neben der akademischen Zusatzaus­

unteren Gesellschaftsschichten eine Chance

bildung für bereits berufstätige Journalisten

bekommen sollen: Rund 70 Prozent aller Studie­

unterstützt die DW Akademie die UdeM auch

renden erhalten Förderstipendien.


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