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Entenfamilie mit acht Küken vermisst

Wo ist sie geblieben? Entenfamilie mit acht Küken vermisst!

Coronarentnerfreuden: Am Esstisch sitzen und Vögel oder Eichhörnchen im Garten beobachten. Manchmal sind da auch Enten. Was die da wohl suchen so weit weg vom Ententeich?

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Das Rätsel löst sich Mitte April. Wir trauen unseren Augen kaum, spaziert doch eine stolze Entenmutter durch unseren Garten gefolgt von acht gerade geschlüpften Entenküken. Wenn sie uns entdeckt, stellt sie sich schützend vor ihre Kinderschar oder versteckt sich im Gebüsch. Immer wieder verschwindet die Entenfamilie im wuchernden Efeu an unserem Gartenhaus, wo sich, wie sich später herausstellen wird, ein liebevoll gebautes Nest befi ndet. Off ensichtlich ist die Entenmutter auf der Suche nach einem Ausgang aus unserem völlig eingezäunten Garten. Zum Brüten ein ruhiges Plätzchen, aber jetzt gilt es einen Weg zum Wasser zu fi nden.

Eine kleine Tragödie direkt vor unseren Augen, zumal sich bald herausstellt, dass unser Garten alles andere als entensicher ist. Plötzlich sind es nur noch sieben Küken, wo ist Nummer acht geblieben? Die viel beschäftigte Entenmutter hat das Fehlen nicht bemerkt. Ob es eine der Elstern erwischt hat, die auch in unserem Garten leben? Nach einigem Suchen fi nden wir es am Treppenabsatz zu unserer Garage. Es ist die Stufen heruntergefallen und kommt nicht mehr raus. Eine 'Rettungsrampe' ist schnell gebaut, aber das Küken auch auf den rettenden Weg zu bringen erweist sich als schwieriges Unterfangen. Als es endlich geschaff t ist und die Familie sich vereint in ihr Nest zurückzieht, gilt es zunächst eine Entensicherung, um den gefährlichen Abgrund zu bauen. Nur wenig später droht neue Gefahr. Hat die Familie doch zumindest einen Weg in den Nachbargarten gefunden. Aber, auf der Terrasse sitzt Flocke, vielleicht kennen Sie sie aus dem Hundeporträt aus dem letzten Homberger, auf ihrem angestammten Platz in der Sonne. Flocke ist begeistert. Spielkameraden sind immer willkommen. Eine Begeisterung, die die Entenmutter natürlich nicht teilt. Laut krakeelend ergreift sie voller Angst die Flucht. Das wäre geschaff t. Doch wie sich herausstellt, sind nicht alle Küken in die richtige Richtung gefl ohen. Ein Hilferuf der Nachbarin: Ein Küken sitzt mitten auf dem Wohnzimmerteppich gegenüber von Flocke, die doch noch auf einen Spielkameraden hoff t. Als es Menschen sieht versteckt sich das Küken in der hintersten Ecke und ist nur schwierig einzufangen. So kann es nicht weitergehen: Unser Garten ist keine passende Entenkinderstube und überhaupt bestimmt haben unsere Besucher auch Hunger und Durst. Was fressen Enten? Ein Anruf bei der Enten-Hotline der Tierrettung hilft weiter. Frau Ohler, die Expertin, hat viel zu tun. Eine fl ache Schale mit Wasser, Haferfl ocken und klein geschnittene hart gekochte Eier sollen wir für das Erste hinstellen. Außerdem bekommen wir die Telefonnummer von jemandem, der über eine Entenfangeinrichtung verfügt. Über das Wasser freuen sich die Enten. Die Haferfl ocken scheinen sie nicht zu mögen. Vielleicht ist der Hunger noch nicht so groß. Auf dem Anrufbeantworter des 'Entenfängers' die Nachricht: Heute keine Not-Termine mehr. Unsere Entenfamilie scheint nicht die Einzige zu sein, die ein Problem hat. Jetzt hilft nur abwarten und hoff en, dass nicht auch noch eine Katze die junge Familie entdeckt, die sich wieder in ihr Nest zurückgezogen hat. Mittagsschlaf wie wir meinen. Als am späten Nachmittag die Enten noch immer nicht wieder auftauchen, wagen wir einen Blick in das Nest. Es ist leer. Die Enten sind und bleiben verschwunden. Vielleicht haben sie doch irgendwo ein Loch im Zaun gefunden. Einerseits Erleichterung - jetzt brauchen wir keinen 'Entenfänger' mehr, andererseits aber auch Sorgen - der Weg zum Ententeich ist lang und unterwegs lauern viele Gefahren. Immer wieder schauen wir in den nächsten Tagen erfolglos am Teich nach, ob unsere Entenfamilie angekommen ist. Hat sie vielleicht in einem Homberger Gartenteich ein Zuhause gefunden? Wer hat sie gesehen? Aktenzeichen XY ungelöst. Letzte Spur Grevenhauser Weg 56. Hinweise an thbaierl@gmx.de. Der Homberger hoff t auf eine Fortsetzung des Entenkrimis in der nächsten Ausgabe. Petra Baierl

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