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Im Dialog zum gemeinsamen Verständnis
Im Dialog zum gemeinsamen Verständnis!
In und rund um Homberg gibt es sie noch: Bauern und Bäuerinnen, Landwirt*innen; Familien, bei denen über Generationen die fachliche Arbeit, die Liebe zur Natur, der Erhalt des Familienbetriebs nicht nur ein Job, sondern Lebensaufgabe und Berufung ist. ................ "Die Landwirtschaft in Homberg…"… wer ist das???
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Gern stellen wir Ihnen in dieser und den kommenden Ausgaben des HOMBERGERs einige, der noch existenten Familienbetriebe in und um Homberg vor. Den Anfang in dieser Ausgabe macht der Familienbetriebe Printz.
Viele Homberger nutzen bereits die vielfältigen Angebote unserer Familienbetriebe, u. a. zur Freizeitgestaltung. (…" auf dem Rücken der Pferde…"), bauen in Gartenparzellen Gemüse an oder nutzen die Einkaufsmöglichkeiten 'ab Hof' für regionales und saisonales Obst und Gemüse. Kein Betrieb gleicht dem anderen! Eines aber gilt für alle: sie produzieren regionale hochwertige Lebensmittel, pfl egen die Landschaft, speichern klimarelevantes CO und zeigen bereits jetzt mit unterschiedlichsten Maßnahmen Verantwortung für Biodiversität und den Schutz natürlicher Ressourcen trotz ständig abnehmender Fläche und sie wünschen sich einen wertschätzenden Dialog auf Augenhöhe!
Wichtig sind uns allen praktikable Maßnahmen zum Schutz der Natur, hier nur einige Beispiele der auch in Homberg gängigen Praktiken:
Frühjahr / Frühsommer:
- Der Rückschnitt von Hecken ist zum Brut- und Gelege schutz ist verboten - Zwischenfrüchte auf dem Acker sollen so lang wie möglich stehenbleiben, sie bieten Deckung und Äsung für Wildtiere - Anlage von Ackerrandstreifen, Auszeichnung von Gelegen der Bodenbrüter auf dem Acker - Rehwild: Die Wiesen müssen und werden vor der Mahd abgesucht. Dies geschieht mit Hilfe ausgebildeter Jagd hunde, Wildretter oder auch Drohnen mit Wärmebildkameras
Sommer:
- Ausfallendes Getreide aus den Mähdreschern bietet Vögeln, Nagern und anderen Tiere eine weitere Nahrungs grundlage.
Gute Maßnahmen für Wildtiere:
- Ernteverzicht von Teilschlägen - Stehenlassen von Raps- oder Getreidestoppeln - Anlage von Blüh- und Schutzstreifen (die weder von Mensch noch Hund betreten werden dürfen) - Langsames und vorsichtiges Ernten zum Schutz der Tiere
Wir Homberger Landwirt*Innen freuen uns auf einen guten Austausch...sprechen Sie uns und unsere Landwirtskollegen gern an!
Hartmut und Jan Elsiepen, Gerhard Grashaus, Janosch Grote und Jutta Kuhles
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Im Dialog zum gemeinsamen Verständnis!
'Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet.' (Robert Swan)
Landwirtschaftlicher Betrieb Gustav Printz, Ratingen-Homberg, Mettmann, Ackerbau und Sonderkulturen
Wir betreiben einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb mit Sonderkulturen und Ackerbau im Kreis Mettmann. Unsere Erzeugnis Palette umfasst verschiedene Getreidesorten, Zuckerrüben, Raps, Ackerbohnen sowie Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren, welche wir in der Direktvermarktung anbieten. Unbewirtschaftete Dauergrünlandfl ächen und Waldfl ächen gehören ebenfalls zum Betrieb. Für uns ist die Natur Nahrungsmittellieferant und Lebensraum für uns Menschen und alle anderen Arten von Lebewesen. Die Vielfalt und der Artenreichtum der diesen Planeten so bunt, interessant, und lebenswert macht, sind uns sehr wichtig. Deshalb versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unsere Umwelt zu schützen. Das fängt zum Beispiel damit an, dass wir nie Klärschlamm und keinen Kompost als Dünger für unsere Flächen verwenden. Wegen zu hoher Plastikbelastung schadet der Kompost die Böden und Bodenlebewesen. Die Kompostieranlagen schaff en es nicht die Plastikteilchen, die viele Menschen so achtlos in der Biotonne entsorgen, heraus zu sortieren.
Wir schaff en und pfl egen Lebensraum für Pfl anzen Tiere und Insekten z. B. durch:
• Dauergrünland, welches aus der Bewirtschaftung ge nommen wurde • Waldfl ächen die nicht kommerziell genutzt werden • Blühfl ächen die wir als Nahrungsspender für Insekten anlegen • Ackerfl ächen mit weiter Fruchtfolge • Saumstrukturen (Hecken, Gehölze usw.) • eine Streuobstwiese (1 Hektar) mit alten Obstsorten • Insektenhotel und Nistkästen
So fi ndet man in unserer Obstwiese Wildbienen, Schmetterlinge, Glühwürmchen, Feldhasen, Rehwild, Mäuse, Schleiereulen, Marder, Füchse, Dachse, Wildkräuter, Singvögel und vieles mehr. Die Obstwiese wird nur einmal im Jahr zur Pfl ege gemäht, für einen weitestgehend ungestörten Lebensraum, sodass sich dort auch jedes Jahr kleine Rehkitze verstecken.
Wir versuchen Pfl anzenschutzmittel einzusparen, da, wo es möglich ist. Z. B. setzen wir in unseren Erdbeeren keine Bodenherbizide und Insektizide ein, welches zu einem Mehraufwand führt. Das heißt, Unkräuter müssen per Hand gezogen werden. Auch im Ackerbau versuchen wir den Einsatz von Pfl anzenschutzmitteln auf ein Minimum zu begrenzen.
Wir sind ein konventioneller landwirtschaftlicher Betrieb und leben von und mit der hiesigen Fauna und Flora, wir sind daher interessiert diese zu erhalten und zu schützen. Oben im Bild sehen Sie ein selbst gebautes Insektenhotel, welches wir an unserem Himbeerfeld aufgestellt haben. Unserer Umwelt zuliebe machen wir noch sehr viel mehr im Kleinen sowie im Großen.
Umso mehr ärgert es uns, wenn wir das Verhalten vieler Mitmenschen beobachten, die achtlos ihren Müll in unseren Feldern entsorgen, von der Zigarettenkippe bis hin zu ganzen Anhängerladungen Alle, die beim 'Dreck-weg-Tag' geholfen haben, wissen, was wir meinen! (Steff en Printz im April 2021)

© Steff en Printz
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