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Johanna Dielmann-von Berg Chefredakteurin
Anfang 2025 haben wir es in Hausärztliche Praxis angekündigt: Auch für Sie als MFA, VERAH und PCM wollen wir mehr Inhalte anbieten. Nun halten Sie die erste Praxisteam in der Hand, die wir überwiegend mit dem Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) erarbeitet haben. „Praxis leicht gemacht“ lautet dabei unser Ziel. Praxisteam soll Sie im Alltag unterstützen, ob bei medizinischen Fragen oder Herausforderungen, die sich in der Praxisführung und Abrechnung bieten. Im ersten Quartal haben wir Sie zu Ihren Themenwünschen befragt vielen Dank für Ihre rege Beteiligung. In jedem Praxisteam finden Sie daher künftig mindestens eine Praxishilfe wie Spickzettel, MusterFormular oder Checkliste auf Ihren Alltag zugeschnitten. Dieses Mal teilt Hausarzt Ruben Bernau seine Vorlage zur Aufnahme von neuen Heimbewohnenden mit Ihnen (S. 20).
Dreiviertel der Befragten wünschen sich zudem Fortbildungen. In dieser Ausgabe finden Sie daher einen Beitrag zu einer CMEFortbildung zur Lagerung von Impfstoffen (S. 16), Fortbildungen des IHF (S. 14) und einen Einblick, wie Sie sich als besonders qualifizierte MFA in der Praxis weiterentwickeln können (S. 10 und 24).
Um Praxisteam noch mehr an Ihre Bedürfnisse anzupassen, brauchen wir Ihre Hilfe. Wir laden Sie ein: Gestalten Sie Ihr Praxisteam mit! Schicken Sie uns Ihre Fälle und Fragen aus dem Praxisalltag, Ihren #Praxishack (S. 3) oder auch ein Lieblingsfoto (S. 25) per E-Mail an info@medizinundmedien.eu,
Ihre
Ihr Draht zu uns
Schicken Sie uns Ihre Fälle, Fragen, #Praxishacks oder Themenwünsche an info@medizinundmedien.eu
03 _ #PraxisHack: Anleitung für Schnelltests
Medizin
04 _ News: Wissen to go
06 _ Notfälle: Darum ist die Nummer 19222 nicht optimal
10 _ TISS: Mit der eigenen Sprechstunde Ärzte entlasten
12 _ Adipositas: 7 leichte Tricks zum Abnehmen
14 _ Fortbildung – Termine
15 _ Asthma: Poster für Ihr Wartezimmer
16 _ CME: Impfstoffe lagern
18 _ News: Wissen to go
20 _ Heimaufnahme: Vorlage für Dokumentation und Verordnung
22 _ GOÄ Nr. 2 oft vergessen
24 _ HÄPPI – MFA und PCM perfekt eingesetzt in der Einzelpraxis
Impressum Supplement in Hausärztliche Praxis 11/2025.
Redaktion: Anne Bäurle, Johanna Dielmann-von Berg, Jana Sauer, Anke Thomas In Zusammenarbeit mit dem Institut für hausärztliche Fortbildung.
Anzeigenverkauf: Barbara Kanters Kontakt: kanters@medizinundmedien.eu, (02203 5756 - 2100)
Artdirector: Gabi Kellner
V.i.S.d.P.: Johanna Dielmann-von Berg
Die Herausgeber der Zeitschrift übernehmen keine Verantwortung für diese Inhalte. © mm medizin + medien Verlag GmbH
25 _ Ihre Fotos
von Verena Heimpel, MFA und PCM in Weitnau im Allgäu
Bei Schnelltests, etwa auf Streptokokken oder Influenza, bestellen wir immer die günstigsten. Die Folge: Der Ablauf der Tests ist jedes Mal anders. Gibt es einen Teststreifen oder eine Kassette, wie lange muss ich bis zum Ablesen warten, wie wird welches Ergebnis angezeigt? Das führte dazu, dass Beipackzettel von allen Teammitgliedern oft mehrfach gelesen werden mussten.
Wir haben nun folgenden Hack: Kommt ein neuer Schnelltest in der Praxis an, nimmt sich eine Kollegin diesen einen Nachmittag lang vor, erfasst die genaue Durchführung und erstellt einen Ablaufplan: Schritt für Schritt, mit Fotos zu jedem einzelnen Handgriff, so simpel und praxisnah wie möglich. Das wird dann einlaminiert und im Labor an die Wand gehängt. So können typische Fehler durch falschen Gebrauch vermieden werden. In einem Ordner sammeln wir alle Anleitungen der Hersteller, die bei uns immer wieder mal zum Einsatz kommen. Hier sind sie nach Alphabet sortiert und werden je nach Bedarf herausgeholt, nur neue Schnelltests müssen dann neu erarbeitet werden. Tipp für Kolleginnen: In unserer Praxis erstellen die Azubis die Ablaufpläne und stellen diese dann in der Team-Sitzung vor, das ist eine gute Vorbereitung auf die mündliche Prüfung. Aber natürlich kann jede MFA einbezogen werden! Ich persönlich finde es auch eine schöne Abwechslung, sich mal so in eine Fragestellung vertiefen zu können. jas
Heute: Schritt-für-Schritt-Anleitungen für alle
50 Euro für Ihren liebsten #PraxisHack
Ihr Team hat einen Trick für ein gängiges Problem im Praxisalltag? In jedem Heft stellen wir einen Praxis-Hack vor. Senden Sie uns Ihren Tipp, gern auch mit Foto, an: info@ medizinundmedien.eu Eine Veröffentlichung belohnen wir mit 50 Euro. Damit von den Tipps möglichst viele Teams profitieren, teilen Sie die vorgestellten Ideen gern in den sozialen Medien unter #PraxisHack
Hack [hǽk]
Substantiv, maskulin // ein technischer Kniff, eine innovative Problemlösung oder ein ungewöhnlicher Trick, der den Alltag bedeutend erleichtert.
Die angehenden MFA Katharina Schwarz und Elina Weimer (links) erstellen einen Ablaufplan für einen Schnelltest. Als Berufsschullehrerin für Laborkunde und Abrechnung lässt Verena Heimpel auch ihre Schülerinnen die „How to”-Anleitungen erstellen: Sie fördern die Fähigkeit, sich in einen Praxisablauf hineinzudenken, diesen verständlich weiterzugeben und zu präsentieren.
mehr Brustkrebserkrankungen wurden in einer Studie durch den Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI) beim MammografieScreening entdeckt. Für die Studie wurden mehr als 463.000 Mammografien ausgewertet, bei der einen Hälfte mithilfe einer KI, bei der anderen Hälfte durch Radiologen. Unter 1.000 Frauen mit KIBefundung wurden 6,7 Brustkrebsfälle entdeckt, unter 1.000 Frauen ohne KI 5,7 Fälle, also ein Fall weniger pro 1.000 Frauen das macht einen Unterschied von 17,6 Prozent. red
Menschen zwischen 15 und 49 Jahren weltweit ist mit den Herpes-simplex-Viren 1 und 2 (HSV-1 und -2) infiziert, insgesamt 846 Millionen Menschen. Herpes-Viren verbleiben ein Leben lang in bestimmten Zellen des menschlichen Körpers und können immer wieder Erkrankungen wie Lippen- und Genitalherpes auslösen. bae
Fünf Risikofaktoren
Menschen, die im Alter von 50 Jahren fünf Risikofaktoren für Herz und Gefäße aufweisen – Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinwert, Über- und Untergewicht oder Adipositas, Diabetes und Nikotinkonsum – verkürzen ihr Leben um mindestens zehn Jahre. Das ist das Ergebnis einer Studie, für die ein Team Daten von zwei Millionen Erwachsenen aus 39 Ländern ausgewertet hat. Aus den Daten berechnete das Team das Risiko für ein Herz-Kreislauf-Ereignis sowie das Sterberisiko – für Menschen mit und ohne diese Risikofaktoren.
Ergebnis: Bei Frauen im Alter von 50 Jahren mit allen fünf Risikofaktoren tritt ein Herz-Kreislauf-Ereignis wie ein Herzinfarkt im Schnitt 13,3 Jahre früher auf als bei Gleichaltrigen ohne diese Risikofaktoren. Bei Männern sind es 10,6 Jahre. Auch die Lebenserwartung sinkt: Frauen sterben durchschnittlich 14,5 Jahre, Männer 11,8 Jahre früher. Das Team berechnete aber auch, was passiert, wenn man gegen die Risikofaktoren vorgeht: Im Vergleich mit Menschen, die im Alter von 50 Jahren nichts unternehmen, führt etwa der Wegfall des Risikofaktors Nikotin im Alter zwischen 55 und 60 Jahren zu einem Plus von mehr als zwei Lebensjahren. Auch wenn ein Bluthochdruck erfolgreich gesenkt wird, wirkt sich das positiv aus. Diese beiden Faktoren anzugehen, lohnt sich der Studie zufolge am meisten, um die Gesundheit eines Menschen zu verbessern. red
Kleinkinder und Keime – eine riskante Beziehung
Kinder, die schon früh sehr viele Infektionen durchmachen, haben ein höheres Risiko für mittelschwere und schwere Infektionen und für eine Antibiotikabehandlung in ihrer weiteren Kindheit. Das zeigt eine Studie, in der 614 gesunde Kinder über drei Jahre beobachtet wurden. Im Schnitt machten die Kinder in dieser Zeit 16 Infektionen durch. Je nachdem, wie oft sich die Kinder von Geburt bis zum Alter von drei Jahren infizierten, wurden sie in zwei Gruppen eingeteilt: Kinder, die weniger als 16 Infekte durchgemacht hatten, wurden in die Gruppe mit geringer „Infektionslast“ eingeteilt; Kinder, die mindestens 16 Infekte durchgemacht hatten, in die Gruppe mit hoher Infektionslast. Dann wurde erfasst, wie viele Infektionen und Antibiotikaverschreibungen es bis zum Zeitpunkt von Vorsorgeuntersuchungen im Alter von 10 bzw. 13 Jahren gab.
Ergebnis: Während in der Gruppe mit geringer Infektionslast bis zum Alter von 10 bzw. 13 Jahren 87 mittelschwere bis schwere Infektionen verzeichnet wurden, waren es in der Gruppe mit hoher Infektionslast 181, also mehr als doppelt so viele. Eine AntibiotikaTherapie wurde 623 Mal in der Gruppe mit geringer Infektionslast benötigt, aber 799 Mal in der Gruppe mit hoher Infektionslast. bae
Im Schnitt 16 Infekte hatten Kinder im Alter von 3 Jahren durchgemacht.
Wenn die Haut sich verfärbt
Bis zu zehn Prozent aller Menschen in Deutschland leiden an Durchblutungsstörungen in den Armen und Beinen, die auf Arterienverengungen oder eine Venenschwäche zurückzuführen sind. Welche Hautverfärbungen auf welche Erkrankung hinweisen, und was dann zu tun ist, daran erinnert die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG):
• Blue-toe-Syndrom und Leichenblässe: Sollten sich Zehen blau verfärben, kann eine kritische Erkrankung vorliegen, etwa Herzschwäche, eine Venenthrombose oder eine arterielle Durchblutungsstörung. Auch wenn ein Fuß leichenblass wird, begleitet von Gefühls- und Beweglichkeitsstörungen, kann es sich um eine kritische Durchblutungsstörung handeln. Betroffene sollten sofort an eine Gefäßchirurgie verwiesen werden.
• Weiß-blau-rot: Das „Tricolore-Phänomen“ tritt vor allem bei Frauen auf. Damit zeigt sich das sogenannte Raynaud-Syndrom, so die DGG. Der Farbwechsel werde oft durch Kälte oder emotionalen Stress getriggert und verlaufe in drei Phasen: Ein Gefäßkrampf löse eine Sauerstoffminderversorgung aus, die Haut werde blass. Daraufhin weiten sich die Venen, was zu einer bläulichen Verfärbung führt. Zuletzt folgt eine verstärkte Durchblutung, die Haut wird rot. Die Therapie: Auslöser wie Kälte meiden.
• Bronzefarbene Flecken am Unterschenkel deuten auf eine Venenschwäche hin. Blut staue sich in den Beinen und der Druck lasse den Blutfarbstoff Hämoglobin ins Gewebe austreten, das die Haut bräunlich verfärbe, berichtet die DGG. Bei einer Venenschwäche ist eine Kompressionstherapie nötig, zudem können operative Maßnahmen empfehlenswert sein.
• Vorsicht bei schwarzen Hautstellen! Treten Nekrosen an Zehen oder Füßen auf (etwa bei Diabetikern), sollten sich Betroffene sofort gefäßchirurgisch versorgen lassen. red
Ein Pflaster gegen Herzschwäche
Ein „Pflaster” aus Herzzellen könnte Menschen mit einer schweren Herzschwäche helfen: Das Pflaster, das aus 40 bis 200 Millionen Herzzellen besteht, wird dabei auf den Herzmuskel aufgebracht, was die Pumpleistung des Herzens dauerhaft erhöhen soll. Bislang erhielten nach Angaben der Uniklinik Göttingen 15 Menschen ein solches Pflaster, zum Beispiel eine 46jährige Frau mit fortgeschrittener Herzschwäche und weiteren Erkrankungen wie Typ2Diabetes. In drei Monaten sei bei ihr die Pumpleistung der linken Herzkammer – die bei Gesunden bei etwa 60 Prozent liege – von 35 auf 39 Prozent gestiegen, berichtet die Uniklinik. red
Wann ist ein Mensch adipös?
An der Definition von Adipositas, die sich auf den Body-Mass-Index (BMI) stützt, gibt es Kritik – auch weil manche Menschen zwar adipös, aber weitgehend gesund sind. Fachleute schlagen daher vor, neben dem BMI auch Daten zur Körperfettverteilung einzubeziehen. Aktuell gilt ein BMI > 30 bei Europäern als Hinweis auf Adipositas. Die Experten raten, statt nur dem BMI zum Beispiel auch Taillenumfang und das Verhältnis Taille-Hüfte zu messen. Außerdem sollte auf Symptome für einen schlechten Gesundheitszustand generell geachtet werden. Bei Menschen mit einem BMI > 40 könne aber ohne Weiteres von Adipositas ausgegangen werden. bae
Herzstillstand, Apoplex, epileptischer Anfall, allergische Reaktionen – nahezu jede MFA oder VERAH hat schon einen Notfall in der Praxis erlebt. Um optimal auf Notfälle vorbereitet zu sein, hat Sibylle Stäudle zahlreiche Tipps parat.
„Haben Sie schon einmal Notfallsituationen in Ihrer Praxis erlebt?“, möchte Sybille Stäudle von den 30 Teilnehmerinnen des IHF-Webinars Notfallmanagement wissen. Nahezu jede weiß etwas zu berichten: Vom epileptischen Anfall am Empfangstresen über den Patienten, der bei der Lungenfunktionsprüfung oder während der Blutentnahme kollabiert bis hin zum eigenen Chef, der mit Herzstillstand plötzlich in der Praxis zusammenbricht.
Für derartige Situationen ist ein Ablaufplan ungeheuer wichtig. „Wie sieht so ein Ablaufplan in Ihrer Praxis aus?“, möchte Stäudle von den Teilnehmerinnen des Web-Workshops wissen. Dabei legt Stäudle folgenden Fall zugrunde: ein 64jähriger männlicher Patient mit Verdacht auf Herzinfarkt, 178 cm, 82 kg stellt sich mit seit zwei Stunden andauernden retrosternalen Schmerzen mit Ausstrahlung in den linken Arm vor; subjektive Dyspnoe. Die Eltern leiden an einer KHK. Es liegt eine arterielle Hypertonie mit Einnahme eines ACE-Hemmers vor. HF: 88/min, kräftige, einzelne ES, RR 140/70 mmHG, Neurologie o.B., Haut: kaltschweißig, später reanimationsbedürftig. Beim Patienten wird sofort Troponin bestimmt und der Notfallkoffer bereitgestellt, führt eine MFA aus. Außerdem wird der Notarzt benachrichtigt. In der Zwischenzeit werden Transportschein und Krankenhausweinweisung ausgestellt. Dann erfolgt die Übergabe an
den Notarzt. Der Notfallkoffer wird im Anschluss wieder gecheckt und aufgefüllt. Wie die Abläufe in Gänze aussehen, sind in der Regel im QM der Praxis hinterlegt, sagt Stäudle. „Wie rufen Sie den Notarzt?”, hakt sie nach. An der Anmeldung wird der Rettungswagen und der Notarzt über die 19222 angerufen, sagt eine MFA. Besser ist es, lautet der
Sybille Stäudle IHF-Referentin
Tipp von Stäudle, nicht die Rettungsleitstelle anzurufen, sondern immer die 112! Bei einer echten Reanimationssituation würde auch diese auf die 112 verweisen.
Mehrere Vorteile der 112
Die 112 hat dabei mehrere Vorteile: Ruft etwa parallel ein anderer die 112 an, ist man mit der 19222 immer hinten dran, sagt Stäudle. Außerdem: Wird die 19222 über das Handy angerufen, muss immer eine Vorwahl gewählt werden. Sollte zum Beispiel gerade eine andere Person die Aufgabe des Anrufens übernehmen, ist es auch für sie leichter, schnell die 112 anzurufen.
Damit jeder schnell schauen kann, was im Notfall zu tun ist – vor allem auch für weniger erfahrene MFA oder Auszubildende, sollten die acht wichtigsten
8 Schritte
1. Der Anruf beginnt mit: Hier Praxis Dr. ….
2. Wir rufen an wegen eines Patienten/Kindes wegen
a. Bewusstlosigkeit
b. Reanimation
c. Atemnot
d. Allergischem Schock
e. Herzinfarkt
3. Wir benötigen auf Anordnung von Dr. …..einen Notarzt/ärztin
4. Ort, Straße, ggf. Besonderheiten der Anfahrt
5. Telefonnummer
6. Warten auf Rückfragen und Bestätigung
7. telefonische Erreichbarkeit sicherstellen
8. Rückmeldung an Arzt/Ärztin
Basis- und erweiterte Maßnahmen zur Wiederbelebung unter: www.hausarzt.link/3isgT
Schritte für das Telefonat mit der Rettungsleitstelle festgehalten und zum Beispiel am Empfang gut sichtbar aufgehängt werden (s. Kasten links).
„Was ist die wichtigste Frage, die Sie der Rettungsleitstelle stellen?”, möchte Stäudle weiter wissen. Obwohl die Antwort einfach erscheint, kommt keine der Teilnehmerinnen auf: „Kann ich jetzt aufegen?“. Es kann zum Beispiel durchaus sein, dass die Rettungsleitstelle sagt: „Nein, bleiben Sie noch dran, bis der Rettungsdienst ankommt”, meint Stäudle. Oder: „Wir begleiten Sie in der Reanimation.“ Wichtig sei auch mitzuteilen, wie die Praxis telefonisch erreichbar ist.
Haben Sie ein Schlagwort vereinbart, um dem Team zu signalisieren: Es gibt einen Notfall?, möchte Stäudle von den Teilnehmerinnen wissen. „Wir haben in allen Räumen eine Notfallklingel“, meint eine MFA. Andere berichten von Notfalllampen. Stäudle rät zu Codewörtern und zwar möglichst solche, die die anderen Patientinnen und Patienten nicht erschrecken. „Ich hatte mal den Fall, dass ein anderer Patient im Wartezimmer sich so aufgeregt hatte, dass er auch noch umgekippt ist“, warnt Stäudle.
Empfehlenswert können auch zwei Codewörter sein: Eines für „normale“ Notfallpatienten, ein zweites für psychiatrische Notfälle oder persönliche Belästigung, so ein weiterer Tipp der Referentin. Schließlich gibt es immer mehr fordernde Patienten und mit einem Codewort kann ein Teammitglied signalisieren: In dieser Situation möchte ich nicht allein sein.
Inhalte des Koffers parat?
Bezüglich des Notfallkoffers will die Referentin wissen: „Würden Sie sagen, Sie sind fit im Notfallkoffer – etwa wie zieht man Adrenalin auf, wie gibt man die Medikamente, wo sind die Medikamente genau?“ Das bejahen nur zwei der Teilnehmerinnen. Stäudle empfiehlt, ein Bild vom Notfallkoffer mit den Notfallmaterialien aufzuhängen. Dazu sollten extra Folien erstellt werden mit Infos zu: Was wird in wie vielen Millilitern aufgezogen, was wird wann gegeben in welcher Medikationsstärke? etc. Hierzu empfiehlt eine Workshop-Teilnehmerin die App des DBRD (Deutscher Berufsverband Rettungsdienst), in der viele Infos hinterlegt und unter anderem auch die Medikamente für den Notfall gelistet sind. Die Verantwortung für die Gabe von Medikamenten liegt natürlich bei der Chefin oder dem Chef, sagt Stäudle. Hilfreich ist es, wenn unter Anleitung die Situationen (etwa Aufzie-
Die genannten Tipps und Informationen geben einen kleinen Einblick in das Modul Notfallmanagement des VERAH-Curriculums des Instituts für hausärztliche Fortbildung. Das Modul umfasst rund 16 Lehrstunden mit Übungen und wird in Präsenz oder als Webinar angeboten.
Abb.: Innerklinische Reanimation
kollabierter / kritisch-kranker Patient
Auf Sicherheit der Beteiligten achten
um Hilfe rufen und den Patienten beurteilen
Sichere Lebenszeichen?
Reagiert der Patient? Atmet er normal? Medizinisches Fachpersonal soll zeitgleich den Carotis-Puls tasten
Nein oder im Zweifel (Kreislaufstillstand)
Hilfe und Equipement*
Reanimationsteam rufen Equipement holen
Hochwertige CPR*
Qualitativ-hochwertige CPR mit Sauerstoffgabe und Atemwegshilfen durchführen
Bei jeder Rhythmuskontrolle Helferwechsel bei der Thoraxkompression
Defibrillation*
Paddles anschließen / AED einschalten Defibrillieren, falls notwendig**
Erweiterte lebensrettende Maßnahmen wenn ausreichend trainiertes Personal anwesend
Übergabe
Übergabe an das Reanimationsteam im SBAR-Format
(medizinischer Notfall)
Hilfe und Equipement*
Reanimationsteam/Medizinisches Notfallteam rufen; wenn notwendig, Equipement holen
Beurteilung*
ABCDE-Untersuchung – erkennen und behandeln Sauerstoff mit hohem Flow geben (orientiert an SpO2, falls möglich), Monitoring anschließen IV Zugang
Reanimationsteam/Notfallteam rufen (falls noch nicht geschehen)
Übergabe
Übergabe an das Reanimationsteam/ medizinische Notfallteam im SBAR-Format
* Maßnahmen parallel durchführen, wenn genügend Personal verfügbar ist
** Manuellen Defibrillator verwenden, wenn geschult und Gerät vorhanden
Quelle: Algorithmen der Reanimationsleitlinien
Legende: CPR = Cardio-pulmonale Reanimation, AED = automatisierter externer Defibrillator, SBAR = S (Situation), B (Background/Hintergrund), A (Assessment/Einschätzung), R (Recommendation/Empfehlung)
Quellen:
Deutscher Rat für Wiederbelebung: Reanimation 2021: a) Leitlinien kompakt: www.hausarzt.link/ZPhLC (2) Algorithmen der Reanimationsleitlinien: www.hausarzt.link/2jEKC
1. Nicht nur Notfallsituationen müssen regelmäßig geübt werden. Jeder sollte auch wissen, was im Notfallkoffer wo ist.
2. Mit Ablaufplänen können auch unerfahrene Kräfte schnell nachsehen, was zu tun ist.
hen eines Medikaments im Fall XX) in der Praxis für den Ernstfall geübt wird.
Üben, üben, üben...
Wichtig ist in jedem Fall, dass jeder weiß, wo etwas im Notfallkoffer zu finden ist, so Stäudle. Damit neue Kräfte oder Auszubildende im Notfall alles parat haben, kann anfangs zum Beispiel einmal pro Woche der Koffer aus- und wieder eingeräumt werden. Dann können die Zeiträume nach und nach verlängert werden. Das ist zwar etwas mühselig – in der Notfallsituation kann aber jeder der Chefin oder dem Chef sicher und schnell das anreichen, was benötigt wird. Ohnehin muss der Inhalt des Notfallkoffers immer wieder auf Haltbarkeit der Produkte gecheckt werden.
Um in der Hektik schnell das Richtige zur Hand zu haben, rät Stäudle zu Boxen mit verschiedenen Farben beispielsweise grün für anaphylaktischen Schock, blau für Atemprobleme, rot für Herzprobleme etc. zu befüllen.
Sollte eine Reanimation nötig sein, sollte immer das Praxismitglied mit der geringsten Erfahrung die Herzmassage starten, sagt Stäudle. Während die „unerfahrenere Kraft“ pumpt und zum Beispiel die Chefin die Beatmung kontrolliert und die unerfahrene Kraft anleitet, kann die erfahrenere Mitarbeiterin den Notdienst anrufen und alles weitere in die Wege leiten. Dann wird nach zwei Minuten gewechselt. All das sollte im Ablaufplan hinterlegt werden.
Uhrzeit des Notfalls notieren
Zu den Nacharbeiten gehört zum einen eine Supervision, um der posttraumatischen Belastung entgegenzuwirken. Auch die Dokumentation ist wichtig – zum Beispiel: wann ist der Patient umgekippt? Damit diese auch nicht vergessen wird, rät die Referentin dazu, einen Marker im Notfallkoffer zu hinterlegen. Mit diesem kann ein Teammitglied die Uhrzeit des Vorfalls auf die Hand schreiben. Wichtig sei alles im Nachhinein gut zu Papier zu bringen und immer auch zu schauen, ob die Abläufe verbessert werden können. AT
schaffen Freiräume und Zufriedenheit
Praxen sind nicht nur während der Grippe- und Erkältungssaison am Limit. Für viele Praxisteams sind Stress und hohe Belastung Alltag.1 Besonders MFA sind durch ungeduldige Patienten, ein hohes Patientenaufkommen oder Zeit- und Personalmangel belastet. 2 Durch ihre hohe Arbeitslast können viele MFA ihren Patienten nicht mit der Sorgfalt begegnen, die sie sich wünschen. 3 Gleichzeitig erhoffen sie sich mehr Verantwortung und Weiterbildung. 4 Eine Antwort darauf könnte sein, verbesserte Arbeitsabläufe zu etablieren.1 Wie und warum kann gerade das Impfen dazu beitragen?
Verbesserung ausgerechnet durch Impfungen?
Impfungen sind nicht erst seit der Pandemie mit Mehraufwand verbunden.5 Vor allem unklare Prozesse und Verantwortlichkeiten erzeugen hier Zusatzarbeit. Dort setzt ein Impfmanagement mit klaren Verantwortlichkeiten und Prozessen an. Es minimiert Aufwände und erlaubt eine Integration des Themas in den Praxisalltag. Gleichzeitig können MFA mehr Verantwortung übernehmen, haben klare Abläufe und sind zufriedener in ihrem Job. Außerdem lässt sich die extrabudgetäre Vergütung von Impfungen optimal für die Praxis nutzen.
Klare Abläufe und Verantwortlichkeiten
sich der Impfstatus jedes Patienten verwalten und einsehen, welche Impfung wann fällig wird. Sie erlaubt eine Automatisierung von der Terminvergabe über Erinnerungen bis hin zu Bestellprozessen und Lagerverwaltung. Infolgedessen lassen sich die Abläufe in der Praxis definieren und optimieren. Dabei sind klare Zuständigkeiten und Aufgaben wichtig: Wer hat den Bedarf der Patienten im Blick? Wer prüft den Impfstatus und übernimmt die Erstansprache? Wie erfolgt die Aufklärung? Welche Infomaterialien werden genutzt? Wer bereitet die Impfung vor? Wie erfolgt die Dokumentation? Wer kümmert sich um Bestände und Bestellungen? In einer klaren Arbeitsteilung können qualifizierte Impf-MFA einen Großteil dieser Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen.
„Bei allen Patienten an Impfungen zu denken, ist natürlich Arbeit. Durch klare Abläufe und Zuständigkeiten können wir das aber einfach in unseren Alltag integrieren. Wir sehen in der Software, wer welche Impfung wann braucht. Patienten lassen sich so individuell und selbstbewusst durch uns und unsere Ärzt*innen ansprechen. Da wir alle Impfstoffe vorrätig haben, können wir gleich impfen und die Patienten optimal schützen. Das kommt gut an und unsere Patienten sind stolz darauf, wenn sie alle Impfungen haben. So macht Impfen Spaß und ist für uns als Praxisteam sehr befriedigend.“
Nina, tätig als MFA in einer Hausarztpraxis in Duisburg
Die Entlastung beginnt mit der Priorisierung des Impfens; so lassen sich Routinen etablieren, die viel Zeit und Aufwand sparen. Das Fundament sind digitale Prozesse: Über eine Impf-Software lässt
Klar und umfassend kommunizieren Der zweite Eckpfeiler ist eine klare und regelmäßige Patientenansprache zum Thema Impfen und Impfpass. Plakate oder Flyer – an der Anmeldung, im Wartezimmer oder auf der Toilette – sind ein Baustein, müssen aber durch persönliche Ansprache am Empfang, im Labor sowie im Behandlungszimmer ergänzt werden. Auf Terminzetteln und in Bestätigungsmails lässt sich das Thema ebenfalls in Erinnerung rufen, genauso wie auf der Website oder bereits bei der Terminvergabe. Auch Arztbriefe, etwa bei Facharztüberweisungen, bieten die Möglichkeit, das Thema in den Fokus zu rücken. Im Ergebnis führt die hohe Präsenz des Themas zu weniger vergessenen Impfpässen, geringeren Aufklärungsaufwänden und mehr Anfragen durch die Patienten selbst.
1 Das Praxisteam definiert klare Verantwortlichkeiten
2 MFA bedenken Neupatienten und Bestandspatienten
3 MFA erinnern bei Terminvergabe: Impfpass mitbringen
4 MFA prüfen Impfausweis (Software, interne Lösung)
5 MFA weisen auf notwendige Impfungen hin
6 Arzt klärt über Impfungen auf
7 Es wird sofort geimpft bzw. ein fester Termin vereinbar t Auffrischimpfungen nicht vergessen
Sprechen Sie gerne Ihre Kontaktperson im GSK-Außendienst an!
Sie interessieren sich für eine Schulung zum Thema „Impfen“? Nutzen Sie die Angebote der Impfakademie (GSK).
Für wen ist welche Impfung wann empfohlen? Nutzen Sie den interaktiven Impfkalender der Impfakademie (GSK).
Ob Erkältung oder Magen-Darm-Grippe – Menschen mit leichten Infekten können auch gut von erfahrenen MFA, VERAH oder PCM mit versorgt werden.
Mit der Teamgestützten Infektsprechstunde (TISS) werden Infektpatienten nicht automatisch zur Ärztin oder zum Arzt durchgestellt, sondern von speziell geschultem Praxispersonal in einer von ihnen durchgeführten Sprechstunde betreut. Die erfahrenen Kräfte übernehmen Untersuchungen, dokumentieren Befunde, leiten erste Maßnahmen ein und entlasten damit die reguläre Sprechstunde.
Voraussetzung dafür, sagt der in Schriesheim niedergelassene Hausarzt Dr. Alexander Tecl, sind eine gute
Information der Patienten, dass Infektsprechstunde auch durch nichtärztlich Mitarbeitende stattfindet
„Ist es für Sie in Ordnung, dass sie von Frau/Herr X behandelt werden?”
„Falls erforderlich werden wir Dr. Y hinzuziehen.”
Falls ja, Einverständnis dokumentieren
Praxisstruktur, klare Zuständigkeiten –und natürlich Praxispersonal mit fachlicher Qualifikation und persönlichem Interesse an Medizin sowie der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Während der Infektsprechstunde – ganz wichtig – sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt in Reichweite sein, rät Tecl.
Der Weg zur souveränen TISS-Mitarbeit beginnt mit Hospitationen – in der eigenen Praxis und idealerweise auch extern. Wenn in der Praxis mehrere Ärz-
Praktische Tipps aus dem TISS-Seminar
Dokumentation: Untersuchungsbögen mit Ankreuzfeldern helfen bei der Dokumentation und verringern den Schreibaufwand.
Zustand der Patienten per Fragen einschätzen: Was bedeutet für Sie„Atemnot“ konkret? Können Sie problemlos Treppen steigen? Wie fühlt sich „krank sein“ an? Kommen Sie ohne Probleme vom Bett ins Bad?
Feedback festhalten: Hat die empfohlene Maßnahme geholfen? Patienten beim Folgekontakt gezielt danach fragen.
Red Flags erkennen: Atemnot, kalter Schweiß, auffällige Blässe – hier ist sofortige ärztliche Mitbeurteilung erforderlich. Achtung bei Menschen mit COPD, warnt Tecl.
tinnen und Ärzte arbeiten, ist es auch gut, bei allen mal reinzuschnuppern.
Denn jede Ärztin, jeder Arzt arbeitet ein wenig anders. Erfahrung ist das A und O für die spätere Durchführung der Infektsprechstunde, meint Tecl – etwa hundert Hospitationen seien sinnvoll. Wichtig sei vor allem, Routine in den Untersuchungen zu bekommen.
Zur Einführung der TISS rät Tecl eigene Listen zum Ankreuzen zu erstellen, bei denen Standardfragen abgehakt werden. Das dient auch der äußerst wichtigen und schnellen Dokumentation - zum Beispiel der Symptome und geht bis hin zu einem schriftlich festgehaltenen Feedback der TISS-Patienten: Wie geht es Ihnen? Hat die Behandlung geholfen?
Lockmittel für Patienten
Aber wie bekommt man die Patientinnen und Patienten dazu, die Infektsprechstunde aufzusuchen und nicht auf einen ärztlichen Kontakt zu bestehen? „Wir haben damit so begon-
nen, dass MFA Patienten mit leichten Infekten angeboten haben: Sie können heute um XX Uhr in die TISS kommen. Oder Sie können morgen einen Termin beim Arzt erhalten“, erzählt Tecl. Das würden viele Patienten auch annehmen. „Lassen Sie sich nicht unterkriegen, wenn eine Patientin oder ein Patient nicht in die TISS will“, sagt Tecl – solche wird es immer geben. Treten Sie selbstbewusst auf – eine gute Kommunikation ist sehr wichtig. Klare Ansagen wie: „Ich bin keine Ärztin, aber ich schaue mir das gerne mit Ihnen an“ schaffen Transparenz und Vertrauen. Neben Organisatorischem und Rechtlichem (z.B. WANZKriterien) gibt Tecl den Workshopteilnehmerinnen im TISSSeminar medizinisches Wissen mit auf den Weg: Er erklärt ausführlich, was bei einer Erkältung anzuschauen ist (Zunge, Rachen, Mund, Hals, Ohren etc.), wo anatomisch was sitzt, worauf zu achten und was abgetastet/gefühlt werden sollte: Hautfarbe, Augenringe, Schleimhäute, Lymphknoten geschwollen?, Temperatur, Schweiß (kalt, warm) etc. AT
Quelle: IHFSeminar zur Durchführung einer TISS
Dr. Alexander Tecl Hausarzt in Schriesheim, Baden-Württemberg
TISS - kompetente Unterstützung durch das Praxispersonal
Die Fortbildung zur Teamgestützten Infektsprechstunde (TISS) ist noch ein recht junges Angebot des IHF.
Das zweiteilige Curriculum eignet sich für MFA, VERAH, NäPA und PCM/PA. Der zweite Teil kann auch separat besucht werden. Das gilt für erfahrenere Mitarbeitende wie PCM oder PA.
Wann Telefon ausreichend, wann Praxis erforderlich?
Telefon Praxis
leichtes Krankheitsgefühl Temperatur > 39°C lediglich AU-Bescheinigung gewünscht Atemnot COVID-positiv, leichte Beschwerden Multimorbidität Patient wünscht keinen Arztkontakt Asthma, COPD, Immunschwäche
AU-Verlängerung, da Beschwerden besser, aber noch nicht gut
Infekt > 7 Tage
Viele Praxisteams werden derzeit mit Anfragen zu Abnehmspritzen überhäuft. Dabei kommen diese nur für manche Menschen infrage und wichtige Verhaltensänderungen geraten ins Hintertreffen. Sieben Tipps, wie Hausarztpatientinnen und -patienten gut Gewicht verlieren.
„Ohne Veränderungen im Denken und Verhalten ist der Gewichtsverlust nicht von Dauer“, betont Dr. Manuel Magistro. Nicht nur in seiner Hausarztpraxis sind die Anfragen zu den Abnehmspritzen stark gestiegen wird beim Hausärztinnen- und Hausärztetag in Stuttgart deutlich. Dabei sind Medikamente erst die vierte Therapiestufe bei Adipositas, erinnert er. Zuerst komme die Ernährungsumstellung, ergänzt durch mehr Bewegung. Hier hat der Allge-
mein- und Ernährungsmediziner für MFA praktische Tipps zur Beratung von Patientinnen und Patienten parat:
1. Mahlzeiten reduzieren: Statt sechs besser nur drei Mahlzeiten am Tag. Denn durch ständiges Snacken bleiben die Insulinspiegel hoch, was den Fettabbau blockiert. „Auch wer zu viel außer Haus ist, snackt häufiger und auf Dauer geht so die Mahlzeitenstruktur verloren.“
Obst ist zum Essen da, nicht zum Trinken: In Smoothies steckt mehr Energie als man denkt.
Dr. Manuel Magistro
LINK-TIPP
Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP): www.hausarzt.link/bphoa
3 statt
6 Mahlzeiten
Jede Erhöhung des BMI um 5
über dem Normalgewicht steigert die Gesamtsterblichkeit
doi: 10.1016/ S0140-6736(16)30175-1
2. Kleinere Teller wählen: werde das Essen intuitiv nach der Tel lergröße dosiert und nicht nach dem Hunger. Die Energiezufuhr liegt damit schnell über dem Bedarf.
3. Weniger verarbeitete Lebens mittel: Fertigprodukte haben meist eine hohe Energiedichte. Das Sätti gungsgefühl tritt aber erst ein, wenn das obere Drittel des Magens erreicht ist. „Eine gesunde Ernährung besteht daher aus volumenreichen und energiearmen Lebensmitteln – also lieber Kartoffel statt Pommes“, erklärt Magistro.
4. Energiedichte sichtbar machen: Oft helfe es, den Patientinnen und Patienten zu zeigen, wie viel Energie in einzelnen Produkten steckt. „Füllen Sie zum Beispiel in eine leere 750ml Flasche Volvic Tee 10 Zuckerwürfel.“
5. Light-Getränke sind keine
Alternative: Damit Insulin ausgeschüttet wird, reicht allein süßer Geschmack, weist Magistro auf Studien hin. Zudem würden Menschen so nicht vom süßen Geschmack entwöhnt.
6. Wasser statt Sodas: Oft unterschätzt werde, wie viel Energie in Sodas, Säften und Smoothies steckt. Wem Wasser zu fad schmecke, solle besser Beeren oder Zitrone ins Wasser geben als zu Sodas und Säften greifen.
„Obst ist zum Essen da, nicht zum Trinken“, rät Magistro. Denn als Smoothie nehme man gepresst gleich mehrere Früchte zu sich, dieselbe Menge würde
Je höher man in der Pyramide steigt, desto weniger sollte man von den Lebensmitteln essen.
man nicht essen. Grundsätzlich seien etwa Beeren, Zitrusfrüchte, grüne Äpfel besser als etwa Banane oder Traube (s. Ernährungspyramide).
„Sprechen Sie nicht von Diät, hier denken Menschen an etwas Kurzfristiges. Sagen Sie lieber Ernährungsumstellung“, sagt Magistro. Evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen auch für Menschen mit unterschiedlichen Grunderkrankungen fasse der LEKuPLeitfaden (s. LinkTipp) zusammen. Dennoch gebe es immer wieder motivierte Menschen, die trotz der Umstellung nur wenig Gewicht verlieren, berichtet der Hausarzt. Hier könnten eine Formuladiät oder Abnehmspritzen eine Option sein. „Eine Formuladiät für 14 Tage zu Beginn hilft, die Insulinspiegel generell zu senken“, berichtet Magistro aus Erfahrung. Er rät zu Produkten mit Molkeprotein, die auf 100g weniger als 16g Kohlenhydrate haben. Zudem sollte eine ballaststoffreiche Gemüsemahlzeit
mit etwa 200 Kalorien am Tag gegessen werden, um den Darm in Takt zu halten. Abnehmspritzen (Liraglutid, Semaglutid, Tirzepatid) kämen bei Personen mit einem BMI ab 30 oder BMI ab 27 und einer Begleiterkrankung infrage. Sie zeigten gute Erfolge, seien aber teuer für die Betroffenen, da Kassen diese aktuell nicht bezahlen. Gerade zu Beginn treten häufig Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder fauliges Aufstoßen auf. Wer nicht mehr spritzt, nimmt in der Regel wieder zu. Daher könne man versuchen, die Behandlung auszuschleichen, dies sei aber nicht von der Zulassung abgedeckt, betont Magistro. „Spritzen verändert auch nicht das Problem der Western Diet, also den hohen Konsum von energiedichten Lebensmitteln. Dafür müssen wir im Kopf umdenken.“ jvb
Quelle: Magistro M. Betreuung von Patient:innen mit Adipositas in der Hausarztpraxis. Seminar beim Hausärztetag BadenWürttemberg, 15.3.25
Psychosomatische Grundversorgung für MFA 18. September 2025 Bad Kissingen
VERAH Kongress 19.–20. September 2025 Bad Kissingen
MFA 2.0: Praxisnah – Fit für die Hausarztpraxis online
Mittwoch 7.5.2025 Patientenbetreuung und Kommunikation
Freitag 9.5.2025 Praxisorganisation, Datenschutz und Delegation
Freitag 16.5.2025 Digitalisierung und Telematik
Mittwoch 2.6.2025 Abrechnungs- und Formularwesen
VERAH Kongress 2.–5. Oktober 2025 Mallorca
Montag 28.6.2025 Patientenbegleitung bei allgemeinmedizinischen Krankheitsbildern
Mittwoch 16.7.2025 Geriatrisches Basisassessment
Samstag 26.7.2025 Hygienemanagement
Samstag 26.7.2025 Impfmanagement
Mittwoch 2.7.2025 Notfall in der Hausarztpraxis! – Erste Hilfe für MFA
Prüfungsvorbereitungskurse online jeweils drei Stunden am 30.7., 27.8., 22.10. und 28.11.2025
Kompaktseminare VERAH
Start 23.6.2025 München
Start 11.8.2025 Dresden
Start 20.8.2025 Hannover
Start 25.8.2025 Saarbrücken
Start 25.8.2025 Frankfurt am Main
Start 1.9.2025 Münster
Start 8.9.2025 Hamburg
Start 15.9.2025 Stuttgart
Start 22.9.2025 Nürnberg
Start 8.9.2025 Duisburg
Start 29.09.2025 München
Start 27.10.2025 Kassel
Start 3.11.2025 Karlsruhe
Start 3.11.2025 Schriesheim
Start 10.11.2025 Berlin
Start 10.11.2025 Neu-Ulm
Start 10.11.2025 Würzburg
Start 10.11.2025 Paderborn
Start 10.11.25 Freiburg
Start 24.11.25 Hof
Start 1.12.25 Delmenhorst
Weitere Fort- und Weiterbildungen für MFA und VERAH: www.ihf.de
Der griechische Begriff „Asthma“ bedeutet „Beklemmung“ oder „Keuchen“, verwendet hat ihn schon der Arzt Hippokrates vor mehr als 2.500 Jahren. Asthma ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen in Deutschland, typisch sind die chronisch entzündeten und verengten Atemwege. Die Erkrankung wird klassischerweise in allergisches und nicht-allergisches Asthma unterteilt. Ersteres kommt eher bei Kindern und jungen Erwachsenen vor und ist eine allergische Reaktion auf einen äußeren Auslöser wie Pollen. Letzteres wird nicht durch ein Allergen ausgelöst, sondern zum Beispiel durch eine Infektion.
Lungenbläschen befinden sich in der menschlichen Lunge. Hier wird der Sauerstoff aus der Atemluft in den Organismus aufgenommen. Menschen mit Asthma fällt das Atmen wegen der verengten Atemwege schwer, außerdem erreicht weniger Luft die Lungenbläschen.
Bei Asthma sind die Atemwege chronisch entzündet und verengt, die Atemmuskulatur ist verkrampft.
Richtig inhalieren!
Damit ein inhalierbares Medikament in ausreichender Menge in der Lunge ankommt, ist die richtige Inhalationstechnik entscheidend, die man regelmäßig überprüfen sollte.
Im A3-Format ausgedruckt wird aus der Infografik schnell ein Wartezimmerposter! Alle Infografiken: www.hausaerztliche praxis.digital/tag/Infografik
Liter Luft pro Minute schleust ein gesunder Mensch durch seine Lunge und nimmt dabei
0,3 Liter
Sauerstoff auf.
1-JahresDiagnoseprävalenz (Angaben in Prozent)
Diagnoseprävalenz nach Geschlecht und Altersgruppen 2019 (Asthma)
FRAUEN
GESAMT MÄNNER
Altersgruppe
Von Asthma sind insgesamt mehr Frauen betroffen, meist wird die Diagnose bei ihnen im mittleren Alter zwischen 45 und 79 Jahren gestellt.
Bei Männern hingegen gibt es einen deutlichen Diagnosegipfel bei den 10- bis 14-Jährigen.
Bei zwei Dritteln der Impfkühlschränke treten Probleme mit der Temperatur auf. Das zeigt eine Studie des Instituts für Hausarztmedizin der Uni Bonn, das 75 Kühlschränke untersucht hat. Daher stellt das Institut für Praxisteams die kostenfreie CME-Fortbildung „KeepCoool“ zur Verfügung.
„Keep Coool“ ist eine interaktive Fortbildung, die sich auch ans Praxispersonal richtet. Sie wurde vom Institut für Hausarztmedizin der Uni Bonn entwickelt und kann online kostenfrei absolviert werden (s. LinkTipp). Für den richtigen Umgang mit Impfstoffen sollten Praxisteams laut Prof. Birgitta Weltermann und Laurena Röglin vom Institut für Hausarztmedizin Routinen für fünf Bereiche definieren [1]: Kühlkette, Ausstattung, Lagerung, Monitoring und Zuständigkeiten.
Von der Produktion beim Hersteller bis der Impfstoff verabreicht wird, muss er konstant vor Frost, Erwärmung und Licht geschützt werden. Diese sollten Ihnen daher immer in Kühlverpackungen geliefert werden und original verpackt sowie unbeschädigt sein. Verstauen Sie die Impfstoffe dann sofort im Kühlschrank.
Für Praxen gilt dabei eine Spanne von 2 bis 8 Grad als optimal. Tipp: Peilen Sie 5 Grad an, damit auch leichte Schwankungen noch innerhalb des Korridors bleiben, raten Weltermann und Röglin. Zudem sollte die Temperatur des Kühlschranks täglich gecheckt werden. In Tabelle 1 haben die beiden Expertinnen die Gefahren zusammengefasst, wenn Impfstoffe nicht adäquat gelagert werden. Halten Sie bei falscher Lagerung Rücksprache mit dem Hersteller oder dem PaulEhrlichInstitut, ob der Impfstoff verworfen werden muss. Wichtig: Frost kann unsichtbare Haarrisse in der Ampulle verursachen, in der Folge können Erreger die Infektionsgefahr erhöhen.
2. Kühlschrank und Thermometer richtig wählen
Kühlschrank und Thermometer müssen besondere Vorgaben erfüllen, um Impfstoffe aufbewahren zu können. Geraten wird zu Medikamentenkühlschränken, weil hier die Temperatur kaum schwankt. Für Haushaltskühlschränke gilt es zu beachten:
• nur ohne Eisfach
• Temperatur von 2 bis 8 Grad einstellbar
• Gemüse- und Türfächer entnehmen Merke: Solche Geräte erst nutzen, wenn die Temperatur an zwei Tagen hintereinander im Korridor liegt. Verwenden Sie entweder ein Thermometer mit Minimal- und Maximaltemperatur oder einen Thermometer-Datenlogger (Abb. 3) und positionieren Sie
Abb. 2: Temperaturzielbereich für Impfstoffe: +2°C bis +8°C [1] Zielbereich
Tab. 1: Folgen fehlerhafter Temperaturen bei der Impfstofflagerung (nach PEI, 2012) [1]
Impfstoff Lagerung (°C) Folgen fehlerhafter Temperatur
Lebendimpfstoffe (z. B. MMR-, Varizellen-, Gelbfieber-, Typhus-Lebendimpfstoff)
nicht adsorbierte Totimpfstoffe (z. B. einige Influenza-, Tollwut-, Meningokokken- und Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoffe, Typhus-Polysaccharid-Impfstoffe)
Adsorbatimpfstoffe (z. B. DTaP-Kombinationsimpfstoffe, FSME-, Meningokokken- und Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe)
diese mittig im Kühlschrank (Abb. 4). Was Thermometer können sollten, finden Sie in der Checkliste (s.u.). Achtung: Nutzen Sie keine Alkohol-, Quecksilber-, Bimetall- oder Infrarotthermometer.
3. Impfstoffe übersichtlich lagern
Lassen Sie die Impfstoffe in ihrer Originalverpackung. Räumen Sie sie aber zum Beispiel in zusätzliche Behälter, die Sie beschriften können (Abb. 4). Merke: Frühestes Ablaufdatum kommt nach vorne – prüfen Sie die Verfallsdaten beispielsweise monatlich. Heißen Impfstoffe ähnlich, verwenden Sie unter-
2–8 zu warm: mangelnde Wirksamkeit
2–8 zu warm: möglicherweise eingeschränkte Wirksamkeit
2–8 zu warm: möglicherweise schlechtere Wirksamkeit zu kalt: schlechtere Verträglichkeit und eingeschränkte Wirksamkeit durch die irreversible Bildung größerer Partikel
schiedliche Behälter. So können Sie diese etwa im Kühlschrank auseinander platzieren, um diese nicht versehentlich zu vertauschen. Eine Inventarliste oder Software hilft, die Menge der gelagerten Impfstoffe im Blick zu behalten.
4. Temperatur täglich prüfen
Mindestens einmal am Tag sollten Sie die Temperatur kontrollieren, idealerweise sogar morgens und abends. Protokollieren Sie die Ergebnisse und speichern sie diese für drei Jahre, raten die Expertinnen. Merke: Lernen Sie das Kühlverhalten des Kühlschranks kennen. Bei Schwankungen passen Sie die
Temperatur in kleinen Schritten an –zwischen den Schritten sollte jeweils ein halber bis ein Tag liegen. Dokumentieren Sie jede Anpassung.
5. Impfbeauftragte benennen Für die genannten Aufgaben sollten im Team zwei bis drei Personen verantwortlich sein, davon eine Ärztin oder Arzt sowie ein bis zwei MFA. Neben Bestellung und Bestandsprüfung überwachen sie Routine- und Notfallabläufe und schulen das gesamte Team. red
Quelle: 1. Weltermann B, Röglin L. Keep cool – Impfstoffe richtig lagern. Hausärztliche Praxis 7/25, S. 32-35
Abb. 3: Beispiele für empfohlene Kühlschrankthermometer [1]
längstes Haltbarkeitsdatum
kürzestes Haltbarkeitsdatum
Abb. 4: Beispiele für Impfstofflagerung und Thermometerposition in der Mitte des Kühlschranks [1]
Checkliste Thermometer
elektronische Messung
Genauigkeit bis auf ±0,5 Grad
Kalibriert
Luft-Temperaturfühler oder Temperaturfühler in Glykol-Flüssigkeit
Den vollständigen CME-Beitrag und Link zur Schulung finden Sie hier: www.hausaerztlichepraxis. digital/cme
Veranstalter: Institut für Hausarztmedizin, Uniklinikum Bonn
Neue Webseite mit vielen Infos zum MFA-Beruf
ePA für alle auch in der Privaten Krankenversicherung
Seit dem 27. Mai will der Konzern Meta seine Künstliche Intelligenz (KI) „Meta AI“ mit öffentlichen Posts von Nutzern auf Instagram, Facebook und anderen Diensten trainieren. Zu erkennen ist Meta AI am blauen Kreis etwa bei Whatsapp. Wer nicht will, dass seine Posts verwendet werden, muss aktiv widersprechen. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erklärt, um welche Daten es geht und wie Nutzende widersprechen können. red
Die ausführlichen Informationen und Links des vzbv finden Sie unter: www.hausarzt.link/WaTwt
Viele Teams freuen sich über Zuwachs und engagierte, junge Menschen, die gerne in einer Praxis mitarbeiten möchten.
Um für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) zu begeistern, hat die Landesärztekammer Hessen (LÄHK) die neue Webseite „Beruf mit Zukunft - MFA“ ins Leben gerufen. Neben beruflichen Infos, Ausbildungsaufbau, Vergütung, beruflichen Perspektiven und was Auszubildende mitbringen sollten, hält die Seite auch Bewerbungstipps und eine Jobbörse mit Gesuchen aus Arztpraxen parat. Ob der Beruf gut zum jungen Menschen passt, lässt sich im Übrigen prima über Schnuppertage oder ein Schülerbetriebspraktikum herausfinden. red
Die Webseite „Beruf mit Zukunft - MFA“ (Abbildung siehe unten) finden Sie unter: www.hausarzt.link/aPCTF
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist in der Privaten Krankenversicherung (PKV) eine freiwillige Sache. Dennoch bieten bereits einige PKVen ihren Versicherten eine ePA an. Weitere schließen sich dem im Laufe des Jahres an, so dass bis Ende 2025 die große Mehrheit der Privatversicherten über eine ePA verfügt, erklärte PKVVerbandsdirektor Florian Reuther Anfang Mai. Statt elektronischen Gesundheitskarten setzen PKVen digitale Identitäten – sogenannte GesundheitsID – und eine App fürs Smartphone ein. at
Fragen und Antworten dazu stellt der PKVVerband online unter www.hausarzt.link/L72tv bereit.
für mehr Durchblick
Welche der folgenden Maßnahmen werden in Ihrer Praxis umgesetzt?
(Mehrfachnennungen möglich)
mit der Arbeit in der Praxis ist bei MFA deutlich gestiegen
Laut einer Umfrage des PKV Instituts sind MFA und ZFA (Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte) im Vergleich zu 2022 zufriedener mit ihrer Arbeit. Jede zweite Befragte (50,8 Prozent) bewertete die berufliche Situation positiv, 17,3 Prozent meinten sogar, sie seien „sehr zufrieden”. Dies bedeuet ein deutliches Plus gegenüber 2022 (damals 40,7 Prozent zufrieden, 14,4 Prozent sehr zufrieden).
Der Grund für das gestiegene Wohlbefinden ist wahrscheinlich: Viele Praxisleitungen setzen laut PKV Institut inzwischen gezielt auf Mitarbeiterbindung durch Wertschätzung, flexible Arbeitszeiten, Fortbildung und ein starkes Miteinander (siehe Grafik oben rechts). Auch regelmäßige Feedbackgespräche und klare Strukturen würden die Zufriedenheit fördern. Ärztinnen und Ärzte, so das PKV Institut weiter, spielen dabei eine wichtige Rolle: Dort, wo sie sich Zeit für ihr Team nehmen, wachsen Vertrauen und Engagement. Häufigster genannter Grund für Unzufriedenheit war für die befragten Praxismitarbeiterinnen zunehmender Egoismus, Anspruchsdenken und sinkender Respekt gegenüber dem Praxispersonal. Viele Patientinnen und Patienten würden immer unhöflicher, ungeduldiger und fordernder und ließen ihre Frustration über politische Themen und Begrenzungen im Gesundheitswesen ungebremst an den MFA und ZFA aus.
Das PKV Institut hatte eine Umfrage aus 2022 wiederholt und 192 MFA und ZFA zu Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in ihrer Praxis und ihrer eigenen Zufriedenheit befragt. at
Quelle: PKV Institut GmbH
Fragen zur ePA: Hier gibt’s Praxisinfos und kostenfreien Service
Nach und nach kommt die elektronische Patientenakte (ePA) in den Praxen an. Jede Menge Informationen hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband für Praxisteams zusammengestellt. Dazu gehören zum Beispiel Antworten auf häufige Fragen, für die Praxis wichtige Informationen sowie Praxisplakate und Patienteninformationen zum kostenlosen Download.
Diese finden Sie unter: www.haev.de/ePA
Ein vom IHF entwickelter Heimaufnahmebogen kann von MFA, VERAH oder PCM im Kontakt mit Heimen eingesetzt werden, um strukturiert Informationen zu neuen Patientinnen und Patienten aus einem Pflegeheim zu erheben.
Wenn eine Hausarztpraxis neue Patientinnen und Patienten im Heim übernimmt, benötigen Ärztinnen und Ärzte viele Informationen. Diese können auch erfahrene MFA, VERAH oder PCM sammeln. Der Heimaufnahmebogen des Instituts für hausärztliche Fortbildung (IHF) und des Magazins Hausärztliche Praxis soll dabei unterstützen: Beim Erstkontakt mit einem neuen PflegeheimBewohner, der von der Hausarztpraxis betreut werden soll, können alle relevanten medizinischen, pflegerischen und organisatorischen Informationen systematisch erfasst werden.
Auf einen Blick: Diagnosen, Medikamente, Vollmachten...
Von Diagnosen und Medikamenten über soziale Hintergründe bis hin zu Vollmachten und Kontaktdaten: Der Aufnahmebogen schafft einen vollständigen Überblick, der die anschließende Versorgung erleichtert, sagt Ruben Bernau, erster stellvertretender IHFVorsitzender und Facharzt für Allgemeinmedizin in Hambergen. Der Bogen kann dabei auf die individuellen Besonderheiten der eigenen Praxis zugeschnitten werden, betont Bernau. Die über den Bogen erhobenen Informationen sind auch wichtig für die Abrechnung oder die Verordnung von Heil und Hilfsmitteln: Kann der Pa
tient selbstständig frühstücken? Sitzt er im Rollstuhl? Liegt eine Inkontinenz vor? An derartigen Informationen ist eine Dauerdiagnose geknüpft, die wiederum zum Ansatz der Chronikerziffer berechtigt.
auf die Bedürfnisse einer Praxis zugeschnitten werden.
Kürzel MFA: ......................................................... Datum: .........................................................
Name: ..................................................................... Geburtsdatum: .....................................
Patient/in-Nr.: .....................................................
Nächste geplante Visite durch VERAH/Arzt/in am: ................................................................
1. Biographie und Angehörige Früherer Beruf: .......................................................................................................
Familie, Kinder / verantwortlicher Ansprechpartner:
Checkliste
Auch für Verordnungen sind die Infos wichtig: Ein „Klassiker“ bei den neuen Heimpatienten sind diejenigen, die eine Kurzzeitpflege nach einem Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung benötigen, erklärt Bernau dazu. Kommt etwa die VERAH vom Heimbesuch mit solch einem Fall zurück, kann die Ärztin oder der Arzt – je nachdem, was nötig ist – Physio-, Ergotherapie oder Logopädie verordnen, so Bernau weiter. Das heißt, es liegt ein langfristiger Heilmittelbedarf vor, der bei Angabe des richtigen ICD-Kode (Hirninfarkt - I63.0 bis I64) ohne Regressfurcht nach Schema F verordnet werden kann (Tipp: Heilmittel-Spicker herunterladen unter www.hausarzt.link/heilmittel-spicker). Außerdem wird mit dem ausgefüllten Bogen die Dokumentationspflicht erfüllt. Grundsätzlich, weist Bernau darauf hin, ist der Bogen als ein dynamisches Dokument zu verstehen: Er wird mit jeder Visite ergänzt und aktualisiert, je nach Entwicklung der Patientensituation. Ziel ist ein kontinuierlich gepflegter Informationsstand, der digital ins Praxisverwaltungssystem (PVS) übernommen werden kann.
Passend zum Heimaufnahmebogen bietet das IHF auch noch eine Einverständniserklärung an, die ebenso kostenfrei heruntergeladen werden kann (s. Kasten). Auf diesem bestätigt
2. Vollmachten und Verwaltungsdaten
Betreuungsvollmacht: ja, vorhanden Betreuer/in: ................................................................................................ nein
Patientenverfügung: ja, vorhanden nein, aber gewünscht
Vorsorgevollmacht: ja, vorhanden nein, aber gewünscht Pflegegrad: .............................. besteht nicht
Behindertenausweis/GdB: .............................. Merkzeichen: ................ Befreiung von Zuzahlungen: ja nein ( Kopie/Foto für die Akte?)
DSGVO unterzeichnet: ja noch nicht
Einverständnis für Therapie unterzeichnet: ja noch nicht
3. Medizinische Anamnese Diagnosen:
Allergien / Unverträglichkeiten: Fremdbefunde/bisheriger Hausarzt/in und ggf. anderer Spezialisten:
Basisdaten: RR: ................. mmHG HF ................. BPM rhythmisch
Einverständnis zur Durchführung einer diagnostischen oder therapeutischen Maßnahme
Einverständniserklärung
Der Bogen erleichtert den Überblick zur Pflegesituation.
der Patient, dass er mit diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen (z.B. Impfen, Injektionen, Blutabnahmen durch medizinisches Fachpersonal) einverstanden ist. AT
Der Heimaufnahmebogen ist ein effektives Werkzeug zur Strukturierung hausärztlicher Pflegeheimvisite. Der Bogen kann auf die individuellen Besonderheiten einer Praxis zugeschnitten werden. Den Bogen und die Einverständniserklärung finden Sie zum kostenlosen Download unter:
www.hausarzt.link/CYMvB
Dr. med. Heiner Pasch Hausarzt, Abrechnungsexperte
GOÄ-Abrechnung: Mehr als nur bei einem Wiederholungsrezept
GOÄ Nr. Leistung
2 Ausstellung von Wiederholungsrezepten und/ oder Überweisungen und/oder Übermittlung von Befunden oder ärztlichen Anordnungen – auch mittels Fernsprecher – durch die Arzthelferin und/oder Messung von Körperzuständen (z.B. Blutdruck, Temperatur) ohne Beratung, bei einer Inanspruchnahme des Arztes
Beim Leistungsinhalt der GOÄ Nr. 2 (Wiederholungsrezept) kann es durchaus vorkommen, dass die Abrechnung dieser Position vergessen wird. Denn zum Leistungsinhalt gehören die folgenden Aufgaben:
• Ausstellung eines Wiederholungsrezeptes ohne Arztkontakt und/oder
• Ausstellung einer Überweisung ohne Arztkontakt und/oder
• Übermittlung von Befunden durch die MFA und/oder
• Übermittlung von ärztlichen Anordnungen durch die MFA und/oder
• Messung von Körperzuständen ohne Arztkontakt, z.B. Temperatur, Blutdruck.
Die Ursache dieses Vergessens ist oft der Hektik des Praxisbetriebs oder der
Ungeduld der Behandelten geschuldet. Manchmal wird die Eingabe der Nr. 2 aber einfach auch so vergessen. Der Grund dafür kann beispielsweise darin liegen, dass bei der Übermittlung ärztlicher Anordnungen die Patienten anschließend noch einen Termin vereinbaren oder sich mit der MFA, VERAH oder PCM noch über medizinische oder private Dinge unterhalten wollen. Ebenso kann bei Anforderung eines Hausbesuchs die Nr. 2 dann abgerechnet werden, wenn vorab schon Befunde mitgeteilt werden oder ärztliche Empfehlungen bis zum Eintreffen des Arztes oder der Ärztin gegeben werden. Auch die Blutdruckmessung en passant ist eine Situation, in der die Abrechnung gerne mal übersehen wird. Da Versicherte sich allerdings häufig
nur an die Terminvereinbarung erinnern, ist es zwingend notwendig, die Vermittlung von Verhaltensregeln oder von Befunden durch eine Praxismitarbeiterin in der Patientendatei – möglichst mittels Kürzel – zu dokumentieren. Nur so kann später die Abrechnung der Nr. 2 im Problemfall auch begründet werden.
Quellen:
1. www.gesetze-im-internet.de/go__1982/ anlage.html (GOÄ)
2. Kommentar zur Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) Begründet von Dr. med. D. Brück, (Version 4.28, Stand Juni 2021)
3. Der Kommentar zu EBM und GOÄ, begründet von Wezel/Liebold, Stand April 2025
4. www.springermedizin.de/goaeebm/15083006
Autor: Dr. med. Ulrich Scharmer In Zusammenarbeit mit dem Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF e. V.)
Verlag: mm medizin + medien Verlag GmbH
Preis: 29,80 EUR
Auflage: 3. vollständig aktualisierte Auflage, April 2025
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Name Vorname PLZ Ort
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Die AGB zur Bestellung finden Sie unter www.medizinundmedien.eu/agb/
Merve Kilicaslan hat im Frühjahr ihr PCM-Studium erfolgreich abgeschlossen.
Merve Kilicaslan ist MFA, VERAH und hat im Frühjahr ihr Studium zur Primary Care Managerin (PCM) abgeschlossen. Sie arbeitet in einer HÄPPI Pilotpraxis und leitet dort eine eigene Infekt-Sprechstunde. Die Arbeit macht ihr großen Spaß. Das HÄPPI-Konzept bietet nicht-ärztlichem Fachpersonal viele Möglichkeiten.
Immer mehr Menschen medizinisch versorgen – viele Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten jetzt schon am Anschlag. Zur Entlastung hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband das Versorgungsmodell „HÄPPI“ (HÄPPI = Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell) entwickelt. In einer von zehn ausgewählten baden-württembergischen HÄPPI-Pilotpraxen arbeitet Merve Kilicaslan. Ihr Chef, Dr. Jan Fedorcak, ist davon überzeugt, dass gut funktionierende Teamarbeit ein Plus für alle bedeutet und die Versorgung verbessert. Neben Merve Kilicaslan arbeiten noch zwei weitere VERAH in der hausärztlichen Einzelpraxis in Schwäbisch Hall, eine weitere MFA durchläuft gerade die Ausbildung zur VERAH. Konsequentes Delegieren an fachlich sehr gut ausgebildetes Personal ist für Fedorcak das A und O in der Praxis. So führt Kilicaslan bereits seit einigen Monaten eigenständig eine Infektsprechstunde durch.
„WIR SIND EIN SUPER TEAM“, SAGT KILICASLAN, VON ANFANG AN HABE SICH DIE ZUSAMMENARBEIT IN DER PRAXIS WIE „FAMILIE ANGEFÜHLT“.
Nach der Ausbildung zur MFA hat sie die Weiterbildung zur VERAH und anschließend auch noch das Studium zur PCM (Primary Care Managerin) absolviert.
Mit der Auswahl zur HÄPPI-Pilotpraxis im vergangenen Jahr, erinnert sich Kilicaslan, habe sich das Team noch intensiver mit der Frage beschäftigt: Wie können wir die Aufgaben bestmöglich verteilen? Eigentlich können alle alles – jede ist aber für bestimmte Aufgaben verantwortlich. So liegen die DMP, Impfen, Blutabnahme, das QM, Bestellungen, EKG, Langzeit-RR in den Händen der MFA. Die VERAH führen auch eigenständig Hausbesuche durch – nur in wenigen Fällen muss Fedorcak selbst zu Patientinnen und Patienten fahren.
HÄPPI-PRAXIS
Wie das HÄPPI-Konzept (Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell) funktioniert und welche Kernziele es verfolgt, lesen Sie im Beitrag unter: www.hausarzt.link/3WcCN
Bevor Kilicaslan mit der Infektsprechstunde betraut wurde, war sie bei vielen Arzt-Patienten-Kontakten dabei. Ihren Wissensdurst stillt sie zusätzlich, indem sie in einer Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung nebenher arbeitet. Heute kommen Menschen mit Erkältungen, Blasenentzündungen oder anderen leichten Erkrankungen zu ihr. Die Entlastung für mich ist sehr groß, sagt Fedorcak. An manchen Tagen versorgt Kilicaslan zehn Personen oder mehr. Wenn sie sich unsicher fühlt, bespricht sie sich mit dem Hausarzt. Und was meinen die Patientinnen und Patienten dazu? Bisher, sagt Kilicaslan, reagieren sie sehr positiv. Kilicaslan kann das Studium zur PCM nur sehr empfehlen. Es sei eine Herausforderung, aber man könne auch sehr viel Kompetenzen dazugewinnen. AT
Schicken Sie uns Ihre Bilder: info@medizinundmedien.eu
Rolf Kühl, Wittmund: Schlechtes Wetter gibt es nicht. Unsere Enkeltochter Ada am Strand von Juist.
Ferdinand Niessen, Olsberg: Biene im Garten.
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