Ausdrucksstark 02/2016 - das Kundenmagazin der Druckerei DCT

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Ausdrucksstark das dct-magazin ~ ausgabe 2.2016

Besonders SONDERFARBEN IM OFFSET- & DIGITALDRUCK

formschon PRINT IM MASSANZUG: KONTURSCHNITT

nachgefragt PROFESSOR AUWI STÜBBE EXKLUSIV IM INTERVIEW »Design verfolgt keinen Selbstzweck, es bleibt nicht einfach nur ästhetisch. Es erzählt.«

e t f u d l a t o T Brillanter Druck sieht nicht nur gut aus. Duftendes Papier betört die Sinne und fügt der optischen und haptischen Anmutung von Printmedien eine neue Rezeptionsdimension ­hinzu. Der Mittelbogen dieses Magazins zeigt, wohin der Trend geht. Im dazugehörigen Interview verrät Reflex-Papierexperte Wolfgang Finklenburg die Details hinter dem Duftpapier.



Auftakt TOUCH THE FUTURE! LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

so lautete das Motto der weltweit führenden Leitmesse der Druckbranche, die in diesem Jahr vom 31. Mai bis 10. Juni wieder Fachbesucher aus dem gesamten Print-Kosmos an ­ den Rhein geladen hatte. Im Fokus der Experten auf der ­drupa 2016: Zukunftstechnologien, die den Druckmarkt nach vorne bringen. Das Schlagwort „Print 4.0” treibt die wachen Geister unserer Zunft um und eröffnet neue Geschäftsfelder. Smarter Digitaldruck, innovative crossmediale Technologien und die Überwindung der Schwelle zwischen Analog und Print sind und bleiben die Themen der Zukunft, die von Traditionsdruckbetrieben wie auch modernen Medienhäusern gleichermaßen engagiert angepackt werden. Die neue Erkenntnis der drupa 2016 ist daher eine alte: die Print-Media-Branche ist im Umbruch. Wandel ist ihr stetiger Begleiter. Und vielleicht auch ihr bester Berater. ­ Denn mit sich verändernden Märkten, Technologien und ­medialen Rezep­tionsgewohnheiten der Zielgruppen ­erfindet sich auch das ­ Traditionshandwerk Druck immer wieder neu. Claus Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzender der Koenig & ­ Bauer (KBW) AG und drupa-Präsident misst der Automation und digitalen Vernetzung von Drucksaal bis ­ ­Service höchste Bedeutung bei. Sein Fazit: „Die Druckindustrie ist Vorreiter der Industrie 4.0. Die Produktion ist weit­ gehend vernetzt, Workflows sind digital – auch im analogen Druck.” Print bleibt damit maximal beweglich. In seiner Agilität liegt das Außergewöhnliche. Die entscheidende Konstante bleibt Qualität in Haptik und Optik. Samt­ weiches Papier, die glänzende Kaschierung, der goldene Touch oder ein dezenter Duft überzeugen die Sinne und ­treffen dabei mitten ins Herz des Betrachters. Die 2. Ausgabe der Ausdrucksstark zeigt Ihnen deshalb ausgewählte Facetten

DCT-Geschäftsführer Peter Pratsch von besonderem Druck: in seiner Farbgebung, der Papierwahl, den Veredelungen und seinen multisensorischen Eigenschaften. Riecht für Sie nach Zukunft? Stimmt. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! Ihr

Peter Pratsch DCT-Gründer und -Geschäftsführer

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T C A F DRUCK, DER ES BESSER WEISS

D R A BO

Weiß macht beim Drucken richtig F­ urore. Wird es unter farbige Flächen gelegt, entsteht ein satterer Farbeindruck. Ganz besonders gilt das beim Bedrucken von Acryl oder Glas. Hier beschert die weiße Grundierung den eingesetzten Farben eine intensive Brillanz und Deckung. Weißdruck geht im UV-Direktdruck oder digital.

Lese lieber ungewöhnlich! Die Werbeprofis von Draftfcb haben mit einem Sonderdruck der sprichwörtlichen Art einen Löwen in Cannes abgeräumt. Für den argentinischen Verlag Eterna Cadencia haben sie ein Buch drucken lassen, das sich nach Öffnen durch den Einfluss von Licht und Luft innerhalb von zwei Monaten selbst auflöst. Schnellleser dürften an diesem Konzept sportliche Freude haben.

Schlau verpackt Bedruckte Plastiktüten und Kartons be­herrschen den Handel weltweit. Der Sporthersteller Puma hinterfragte das Prinzip der Einmal-Verpackung und ließ einen intelligenten Schuh­ karton entwerfen, der in einem ­ ­ bedruckten Textilbeutel integriert ist. Das Druck­ Sparkonto verbuchte infolgedessen Einsparungen von 8.500 T Papier, ­ 20 Mio. MJ Elektrizität, jeweils 1 Mio. L Heizöl und Wasser und 275 T Plastik. Bedauerlich: Bei den Schuhfans kam der Beutel nicht so schnittig an wie die Sneakers selbst. Puma kehrte daher im letzten Jahr zurück zum guten alten ­Karton.

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»BESONDERER DRUCK«

Wackelprints Der Lenticulardruck bringt ­ Motive auf Rasterfolie mit Stablinsen auf und er­ ­ zeugt so Drucke mit 3D-Effekt, Wechselbildern und Morphing- oder ­ Animationseffekten. Das Krönchen setzt dem Druckverfahren die F­ly-Eye-­ Folie auf. Es handelt sich dabei um eine ­Folie mit halbkreisförmigen Linsen, die dem Motiv Flügel verleihen. Die opti­ ­ sche Verblüffung: Es schwebt vor dem Hinter­grund und wird vom Auge mit einem m ­ aximalen Tiefeneffekt wahr­ genommen.

Zaubertinte Der Solarenergie-­ verband Austria Solar hat vorgemacht, wie einfach guter Druck verblüffen kann. Seinen Geschäftsbericht 2011 ließ der Verband mit Spezialtinte drucken, die erst sichtbar wird, wenn Sonnenlicht darauf fällt.

Saubertinte Engagement in eigener Sache und das bis ins Detail beweist auch der FSC Deutschland, der seinen ­Geschäftsbericht 2013 mit Lebensmittelfarbe drucken ließ.

Eine Cola für Caro, Lisa und Franz Die Personalisierung von Druckproduk­ ten hat weite Kreise gezogen. Vom Nutella-Glas über die Ritter-Sport­ Schokolade bis zur Cola-Dose ­ haben Markenhersteller in den letzten ­Jah­­ren ihre Zielgruppen auf Du und Du ange­ sprochen. Das druckreife ­Ergebnis für die „private Cola-Dose”: 870 % mehr Aktivität auf facebook, mehr als 120 Mio. media impressions. (Quelle: der-bank-blog.de). Auch Nutella hat den Trend aufgenommen und das persönliche Glas kreiert. Stand heute wurden bislang 9.713.598 Nutella-Etiketten personalisiert … und damit auch mindestens genauso viele Gläser verkauft!

Visitenkarten-Nugget Süßer Druckgenuss Fondpapiere für Pralinen lassen sich mit allen Raffinessen der Drucktechnik bedrucken und für Pralinen und Tortenkreationen verarbeiten. Das sieht nicht nur erstaunlich professio­ nell aus, das schmeckt auch köstlich.

Wussten Sie, dass es Visitenkarten aus echtem Gold, Silber und Platin gibt? Die kostbaren Kärtchen werden in Kleinst­ auflage ein- bis vierfarbig b ­ edruckt und im schicken Kartenkästchen verpackt. Bleibt nur zu überlegen, wem man die Preziose schlussendlich überreichen möchte. Eindruck macht dieser Druck allemal!


wissen WARUM DIE KUH LILA IST

Laut Neuromarketing-Experte Dr. Hans-Georg Häusel hängt das von drei Wirkungsebenen ab, die der Farbe ihre Bedeutungskraft verleihen. 1. der individuelle Erfahrungshorizont, zum Beispiel definiert durch die Lieblingsfarbe. 2. die Überlieferung von Farbbedeutungen, etwa in Redewendungen wie „grün vor Neid sein”. Und 3. die Bedeutung der Farbe vor dem kulturellen Hintergrund. Am Beispiel: Weiß wird bei uns mit ­Unschuld, Reinheit und Jugend gleichgesetzt, während es in Teilen Asiens Trauer bedeutet. Häusel hat eine Limbic Map® erstellt, die Farben in verschiedenen Emotionswelten ver­ ortet. Je nachdem, wie die eigene Zielgruppe emotional einzu­schätzen ist, sollte das Corporate Design einen entsprechenden Farbkosmos aufgreifen, in der sich die Zielgruppe wiederfindet. Violett, da wären wir wieder beim eingangs erwähnten Wiederkäuer, steht in der Limbic Map® übrigens für Abenteuer. Sicher ist: Kleine Schokofans würden das ­unterschreiben. Bleibt die Frage nach der wissenschaftlichen Belegbarkeit solcher Ansätze. Die Farbgebung ist im Rahmen der Markenführung durch Corporate Design einer der wichtigsten, weil eben kaufentscheidenden und Glaubwürdigkeit fördernden Aspekte. Wissenschaftliche Studien der letzten Jahre ­belegen, dass 90 % der spontan gefällten Urteile über ein Produkt auf seiner bzw. der Verpackungsfarbe basieren. Offenkundig spielt es dabei eine maßgebliche Rolle, dass der Charakter

des Produkts in direkter Korrespondenz zur Farbwahl steht. Am einfachen Beispiel erklärt: Ein Bestatter mit einem rosaoder orangefarbenen Logo wird sich gegenüber der farblichen Erwartungshaltung seiner Zielgruppe eher schwer tun. Das hat auch damit zu tun, dass das Gehirn Wiedererkennbarkeit und damit Berechenbarkeit liebt. Was wir wieder und wieder sehen, gefällt uns irgendwann und normiert unseren Blick. Dieser Umstand lässt anfänglichen visuellen Außenseitern immerhin die Chance, sich zu etablieren. Studien der Stanford-Professorin Jennifer Aaker haben ­gezeigt, dass die Farben von Corporate Design, Produkten und Ver­packungen den angestrebten Charakter einer Marke unterstützen sollten, um die Akzeptanz bei der Zielgruppe zu m ­ aximieren. Auf diesen Prozess können zielgruppen­ spezifische ­ Aspekte wie das Geschlecht der Kunden ein­­ zahlen. Männer bevor­ zugen in der Tendenz die Farben Blau, Grün und Schwarz, während Frauen Blau, Grün und Lila ­favorisieren. Hinzu kommt eine kulturelle Präferenz für bestimmte Farben. Was also gilt es bei der marketingstrategischen Farbwahl für Marken und Produkte zu bedenken? Farbgebung ist ein aufwändiger Prozess ohne eindeutige Regeln. Den Blick auf die Zielgruppe, ihre Erwartungshaltung, den jeweiligen Markt und den Charakter von Produkt und Marke gilt es miteinander in einen farblichen Ton zu gießen. Eine interessante Erkenntnis gibt die Forschung dabei noch mit auf den Weg: Farben mit ausgefallenem Namen verkaufen sich besser und verleihen ihrer Marke mehr Authentizität. Das zeigen sehr anschaulich „Serenity” (Hellblau) und „Rose Quartz” (Rosa), die beiden Pantone Colors of the Year; aber auch Lebensmittel-, Kosmetikund Modehersteller bedienen sich einer geradezu poetischen Farbnamensgebung, um ihre Produkte als besonders trendig zu lancieren. Die Kür ist gelungen, wenn schließlich aus der Logofarbe das Nivea-Blau, Telekom-Mangeta oder Coca-ColaRot geworden ist. Denn dann wird die Farbe selbst zur Marke. © Foto: shutterstock.com

Neulich im Streichelzoo. Eine Vierjährige zieht am Ärmel ­ihrer Mutter und deutet auf den Wiederkäuer vor sich. Mama, ­warum ist die Kuh braun? – Wieso denn nicht? – Aber Kühe sind doch lila! Erstaunen macht sich breit. Die Eltern sind ­bestürzt darüber, wie sehr die Konsumwelt die Vorstellungen ihres Sprösslings prägt. Andererseits zeigt das Beispiel auch, wie stark sich positive Eindrücke (Schokolade!) in unserem Gehirn festsetzen. Und wie groß die Macht der Farbe dabei ist. Farbpsychologen und Marketingstrategen haben dem Thema Farbgebung seit jeher große Bedeutung beigemessen. Das Neuromarketing hat die Welt der Farben und ihre Wahrnehmung im Kopf genau unter die Lupe genommen. Hat ein sonnengelbes Produkt tatsächlich bessere Chancen, spontan gekauft zu werden? Und wieso gibt es am meisten schwarze Autos und so gut wie kein violettes Werkzeug?

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fokus DAS GEHT NIEMALS DIGITAL! ODER DOCH? SONDERFARBE TRIFFT FEINSTPAPIER. UND DAMIT DIREKT INS „PAPIERGEFÜHLSZENTRUM” IM GEHIRN. SONDERFARBEN MACHEN EBEN BESONDERS SCHÖN DRUCK. ABER WER KANN ES EIGENTLICH BESSER: DIGITAL- ODER OFFSET-DRUCK?

Brillanz hat mit Annäherung zu tun. Annäherung an das ­perfekte Ergebnis. Das ist im wirklichen Leben nicht ­anders als im Drucksaal. Während die Farbräume RGB und CYMK die Annäherung an den gewünschten Farbwert über die ­Mischung der zugrundeliegenden Basisfarben bewerk­ stelligen und ­deswegen Prozessfarben genannt werden, ­machen Sonderfarben den Farbauftrag in einem Durchgang. Die ­bekanntesten Modelle sind HKS, ­ Pantone und RAL. Ihren ­ Vorteil kennt Lutz Lindner, Drucker Offset und Digital bei DCT, der ­ mit ­Ausdrucksstark einen Gang durch den Drucksaal ­unternimmt: „Weil ­Sonderfarben nicht gerastert aufgetragen werden, ­gestalten sie sich besonders über ­größere ­Flächen hinweg als satter und ruhiger.” Insbesondere bei Farbwerten, an die man sich mittels CMYK nur simulativ ­annähern kann, ­machen Sonderfarben Punkt, Satz und Sieg. Ein immenser ­Vorteil von Unternehmenspublika­tionen in der ­eigenen Hausfarbe, die von Shanghai bis Bad ­Godesberg gleich ­aussehen sollen. „Aus diesem Grund ist es ratsam, die e ­igenen ­Corporate Colours in den verschiedensten F­ arbmodellen festzulegen”, rät Lutz Lindner. Auch Metallic- oder Neon-­Effekte produzieren Sonderfarben mit l­euchtender Eleganz. Das hat Gold und ­Silber die Bezeichnung Effekt­­farben eingebracht. Ob es qualitative Unterschiede zwischen ­Sonderfarben im ­Digital- und im Offsetdruck gibt, lässt sich h ­ eute ­pauschal nicht mehr beantworten. Lindner verweist auf die neue HP ­Indigo 10000, die als ­Digitaldruckprimus ­Offset­qualität produziert und im DCT-Druck­saal ihre ­beeindruckende ­ ­Größe zur Schau stellt. „­ Sonderfarben ­ werden in den ExtendedGamut-Farb­raum ­umgerechnet. Die ­Pantone­Indi­chrome-Simu­lation ­liefert auf dieser ­Maschine eine ­Sonderfarbqualität wie im ­Offsetdruck.”

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Die „­kleine Schwester” der ­brandneuen ­HP-Indigo-­Maschine, die w ­ enige Meter nebenan steht, beherrscht n ­eben dem Pantone-Druck – hier ohne Indi­ ­ chrome-­ Simulation – zwei ­weitere Finessen. „Auf der HP ­Indigo 5500 können wir mit Deckweiß und I­nvisible Ink ­drucken”, erläutert Lindner und zieht ­ einen ­ matt-­ cellophanierten Musterdruck hervor, der erst unter Schwarzlicht seinen wahren Inhalt preisgibt. Ein erstaun­licher Effekt, denn mit bloßem Auge ­betrachtet, sieht man dem geschmei­ digen Stück Papier nichts von seiner Geheimnis­trägerei an. Auch der Deckweiß-Druck macht Augen. „Wir setzen D ­ eckweiß aus verschiedenen Gründen ein”, so Lindner. „Zum Beispiel, um einen Mischeffekt zu vermeiden. Wenn Sie einen roten Karton mit Gelb bedrucken und dabei kein Orange erhalten möchten, verhindert Deckweiß als Primer die Farbmischung. ­Zudem sorgt es auf transparenten Materialien wie Auf­kle­bern oder anderen PVC-Produkten dafür, dass die Druck­ farben ihre ­ Brillanz und Konturschärfe behalten.” Das Cover der ­aktuellen Ausdrucksstark wurde mit Deckweiß auf FedrigoniFeinst­ papier Soho Indigo Sirio Color Nero 290 g/qm produziert. „Für den Kreide­ ­ effekt eignet sich Deckweiß natürlich hervorragend.” Lutz ­ ­ Lindner verweist auf den ­Stapel mit schwarzem Papier, das vom Edel­papierhersteller Fedrigoni eigens für die ­ ­ Verwendung in High-End-Digital­ druck­ maschinen ­ hergestellt wird. Das ­ Unternehmen ist ­Italiens ­größter Papierher­steller und in 80 Ländern der Erde vertreten. „Wir beziehen auf ­ ­ Kundenwunsch das ­ gesamte ­Fedrigoni-Portfolio der über 3.000 FSC-­zertifizierten­­ Natur- und Feinstpapiere, Design-, B ­ ilderdruck- und ­geprägten P ­ apiere sowie der speziellen D ­ igitaldruckpapiere.”


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Hier geht es bunt zu: das 7-Farb-Mischwerk der HP Indigo 10000

KBA Metronic Genius 52 UV, 5-Farb+Lack Der Gang durch den DCT-Drucksaal führt in den Offsetdruck. „Mit unseren Offset-Druckmaschinen können wir sämtliche Sonderfarben auf so ziemlich jeder Oberfläche, Grammatur und Materialqualität drucken – hier sind dem Kundenwunsch kaum Grenzen gesetzt. Es gibt zusätzlich Besonderheiten wie UV-Sonderfarbe, die auf der UV-Druckmaschine KBA­ Metronic Genius 52 UV, 5-Farb+Lack verarbeitet wird”, erläutert ­ Lindner und zeigt einen ­ Musterdruck, ­ dessen UV-Farbauftrag ­ besonders lichtbeständig und ­ daher ideal für den Außeneinsatz ist. Ein w ­ ­eiterer V ­orteil des Offsetdrucks liegt in der Verwendung von Folien­ farben für Sondermaterialien, die durch eine ­ schnellere Trocknungszeit punkten. Und das Qualitätsmanagement? ­ DCT hat 2015 erneut das LIVING PSO!-Zertifikat der IPM­ Müller und Resing GmbH erhalten. Der zertifizierte Service reicht vom ­optimierten Datenhandling mit Colormanagement

Lutz Lindner, Drucker Offset und Digital bei DCT über f­arbverbindliche Proofs bis zur Einheitlichkeit in der ­Farbwiedergabe bei unterschied­lichen Druckprodukten. Der Gang durch den DCT-Drucksaal ist beendet. Wie lautet nun die Faustregel, wenn es um herausragenden Sonder­ farbdruck geht? Digital oder Offset? „In der R ­ egel entscheidet die A ­ uflage. Beide Verfahren sind bei uns maschinell so gut besetzt, dass die Unterschiede bestenfalls marginal sind”, ­resümiert ­Lindner. Ab zirka 300 Exemplaren, je nach Druck­produkt, lohnt sich der Offsetdruck. Bei Kleinst- und Kleinauflagen brilliert die digitale Produktion. Für beide gilt: In der Kombination aus Feinstpapier, Schmuckfarbe und ­Veredelungen on top liegt eine Druckextravaganz, die heute keine Trennlinie mehr zwischen Digital- und Offsetdruck mehr ziehen lässt.

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dialog WIR HABEN DAS PAPIER UM EINE DIMENSION ERWEITERT RIECHEN SIE DAS? DER DUFT, DER IHNEN AUS DER AUSDRUCKSSTARK ENTGEGENSTRÖMT, WOHNT IM PAPIER, AUF DEM DIESER TEXT GEDRUCKT IST. ÜBERRASCHEND, ODER? WAS DUFT MIT UNS MACHT, WIE ER INS PAPIER GELANGT UND WIE DAS MARKETING DAMIT FAST ALLE SINNE ANSPRICHT, BERICHTET WOLFGANG FINKLENBURG, VERTRIEBSDIREKTOR DES PAPIERHERSTELLERS REFLEX, IM VIER-AUGEN-GESPRÄCH.

entfaltet sich, sobald das Papier mit Luft in Kontakt kommt und hält sich ­unseren ­Versuchen zufolge je nach Verwendung und Duft mehrere Jahre.

Papierexperte mit dem richtigen Riecher für neue Trends: Wolfgang Finklenburg, Vetriebsdirektor bei Reflex LIEBER HERR FINKLENBURG, DUFTPAPIER IST JA EIGENTLICH NICHTS NEUES. WAS MACHT IHR PAPIER DENN SO ­BESONDERS? Wolfgang Finklenburg (WF): Das können Sie riechen. Der ­Vorteil von purescent liegt in der Art, wie der Duft im ­Papier eingebunden ist. Duftlack verändert seine Duftnote mit der Zeit und verfliegt relativ rasch. Ein in Mikrokapseln­ aufgetragener Duft, der ­ mechanisch freigesetzt wird, hat ebenfalls eine kurze Lebensdauer und nimmt beim R ­ ubbeln selbst ­ Geruch an. Außerdem stellt sich das Gehirn bei „­Rubbel­düften” schon darauf ein, was es jetzt gleich zu ­riechen ­bekommt. Ein unverhofft auftretender Duft hat einen weitaus größeren ­ Überraschungseffekt. purescent haben wir so e ­ntwickelt, dass die Duftpigmente mit den Strich­ pigmenten des Papiers eine Verbindung eingehen. Der Duft

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IN WELCHEN DÜFTEN IST DAS PAPIER DENN ERHÄLTLICH? WF: Was Sie hier riechen, ist Green Leaf, ein sehr dezenter Duft, der an die Frische und Grasigkeit von grünem Tee ­erinnert. Daneben haben wir mit Winter Spice und Eau de ­Cologne nur noch zwei weitere Düfte entwickelt, denn ­unser Ziel ist eigentlich, individuelle Duftkompositionen für ­unsere Kunden zu ­ erarbeiten. Green Leaf ist aber bereits über ­unseren exklusiven Vertriebspartner IGEPA erhältlich. Für alle weiteren Duftwünsche entwickeln wir mit unseren Kunden die ­ jeweils passende Komposition. Dazu klassifizieren wir mit dem „­Karussell der Düfte” unterschiedliche Gerüche und ­legen den Charakter eines Dufts nach seinen Merkmalen und Ingredienzien mit Unterstützung unseres Parfümeurs fest.

,,Wir verkaufen eine Emotion.''« ALS PAPIERHERSTELLER HABEN SIE SICH DAZU ALSO EXTRA EXPERTEN INS BOOT GEHOLT? WF: Ganz klar. Wir arbeiten mit Parfümeuren und Aromastoffherstellern zusammen, um exklusive und hochwertige Düfte zu kreieren, die man auch gerne riechen möchte. Generell sind wir dadurch in der Lage, jeden möglichen Duft abzubilden. Da die Geschmäcker verschieden sind, liegt der Fokus natürlich auf eher dezenten Düften. Dabei gibt es relativ einfache, die uns in vielen Nuancen vertraut und angenehm vorkommen, wie etwa Rosenduft. Es gibt aber auch komplexe, wie den Duft von frischem Brot, der nur sehr schwer nachzubilden ist.


WARUM SOLLTE ETWAS GEDRUCKTES DENN NACH FRISCHEM BROT RIECHEN? WF: Stellen Sie sich vor, Ihr Bäcker um die Ecke bewirbt sein Weihnachtsgebäck mit einem aromatisierten Flyer, der nach frischem ­ Lebkuchen duftet. Studien belegen: Duft ­ verstärkt die Wirkung von Werbe­ mitteln maximal. In unserem Gehirn ist das älteste Areal für die Wahrnehmung der ­ Düfte ­zuständig und spricht damit etwas ­Ursprüngliches in uns an. Der Bäcker wird mit seiner Aktion also größeren Erfolg ­haben als mit normalen Papierflyern. Wir haben von einem Reiseanbieter gehört, der ein Mailing mit Sonnencremeduft verschickt und damit enorme Responsequoten erzielt hat. Der direkte Vergleich zeigt: Duft ist ein Handlungs- und Markenverstärker.

FÜR DEN MARKETINGSTRATEGISCHEN EINSATZ IST DAS EIN IMMENSER VORTEIL. WIE LÄSST SICH DAS PAPIER DENN VERWENDEN? WF: Aktuell gibt es mit 150 und 250 g/qm zwei Grammaturen, die sich etwa für Broschüren, Leporellos, Grußkarten oder Umschläge eignen. An einer leichteren Grammatur z.B. für Briefpapier arbeiten wir künftig. Das Papier lässt sich n ­ ormal bedrucken, wobei man bei der Gestaltung auf ­möglichst viel

Die Positionierung und Klassifizierung von Gerüchen ­bieten eine grobe Übersicht der Duftlandschaft, die vom persönlichen Geschmack und Riechvermögen sehr emotio­ nal wahrgenommen wird. Quelle: reflex-paper.com Weißraum achten sollte, damit sich der Duft auch entfalten kann. Falzungen sind dem Duft zuträglich, weil er im Papier sitzt und an der Falzkante „geöffnet” wird. Einzig von voll­ ­ flächigen Lackierungen raten wir ab, weil der Duft­ darunter g ­ efangen bleibt. Und was die Verarbeitung anbetrifft, muss man mit einer marginal längeren Trocknungszeit rechnen, ähnlich wie bei Transparentpapier. Apropos: Wir ­ haben fest­gestellt, dass sich der Papierduft ideal in unseren Transparentpapierumschlägen Spectral und T2000 hält. Sie sind ­gewissermaßen ein Dufttresor. WAS IST AUS IHRER SICHT DAS WESENTLICHE AM NEUEN DUFTTREND? WF: Das Maß macht den Erfolg. Ausgewählte Druckobjekte, einzelne Druckbögen, ein duftender Umschlag machen den Unterschied. Mit purescent verkaufen wir kein Papier. Wir verkaufen eine Emotion. Schließen Sie einfach mal kurz die ­Augen und lassen Sie Ihre Nase „sehen”. MACHEN WIR GERNE! HERZLICHEN DANK FÜR DAS INTERESSANTE GESPRÄCH!

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© Foto: Reflex GmbH & Co. KG

VIELE GROSSE UNTERNEHMEN SETZEN DÜFTE DESHALB SCHON GEZIELT EIN. ADRESSIEREN SIE MIT IHRER ENTWICKLUNG BESONDERS DIE MARKTFÜHRER? WF: Nein. Unser Papier eignet sich für den punktuellen­ Einsatz im Rahmen einer einzelnen Marketingaktion genauso wie für den kontinuierlichen und flächendeckenden Einsatz, zum Beispiel in Form von Hangtags an Kleidungs­ stücken eines Textilherstellers. Duftmarketing ist bereits ein Teil ­ des multisensorischen Brandings geworden. Wir bieten mit ­unserem Papier nun die Möglichkeit, diesen Duft zu transpor­ tieren und außerhalb der Verkaufsräume zu nutzen. Und es ist wirklich überraschend, wo Düfte überall eingesetzt­ werden. A ­ ngefangen an der Obsttheke im Supermarkt, wo Zitronenduft für eine Assoziation von Frische sorgt, über den ­ Autohersteller, der Lederduft im Neuwagen einsetzt, um Hochwertigkeit zu unterstreichen, bis zum Airport, wo ­verschiedene Gates unterschiedlich beduftet werden. Düfte erreichen uns ­unmittelbar und ganz tief. In der Verbindung mit Duft haben wir das Thema Papier also um eine sinnliche Dimension erweitert.


aktuelles MUSS ES SO RICHTIG GUT WERDEN? BRILLANTER DRUCK BETÖRT DAS AUGE. FÜR ALLE, DIE MEHR WOLLEN, ZIEHEN DIE ZAHLREICHEN VEREDELUNGSARTEN SÄMTLICHE REGISTER UND MACHEN AUS DRUCKEN HAPTISCH-OPTISCHE KUNSTHANDWERKE.

Sie kennen sicher den Spruch von der nicht wiederkehrenden Chance für den ersten Eindruck. Geprägt, kaschiert oder lackiert stimmen Papier und Karton Auge und Hand auf etwas wirklich Besonderes ein: Ihre Botschaft. Für den DCT-Veredelungsexperten­ Oliver Krämer liegt die Raffinesse in der Kombination. Für ansehn­lichen Schutz und ein Quantum Handschmeichelei sorgt zunächst die Folienkaschierung. „Folie hat ­besonders praktische Eigenschaften, die noch dazu gut aussehen”, betont Krämer. „Sie bewahrt die Farbe vor Abrieb, beugt Fingerabdrücken besonders auf dunkeln Untergründen vor, schützt vor Feuchtigkeit und lässt 3D-Lack hinterlässt im Digitaldruck schon ab Auflage 1 sich abwischen.” Die Möglichkeiten sind so vielfältig einen prägenden Eindruck wie griffbereit: Glanzfolie, Mattfolie, Farbfolie, Struktur­ folie, Soft-Touch-Folie (siehe Ausdrucksstark-Cover 1.2016). Die gewählte Oberfläche und weitere Verede- Strukturprägung, Relief- oder Blindprägung – für lungen bestimmen den Ton, und der reicht von Mozart ­jeden Prägedruck wird das jeweils auftragsspezifische bis Punkrock. Klischee mit entsprechender Oberfläche angefertigt. ­ Das Tolle am Prägedruck ist sein unmittelbarer Effekt: „Auch Lacke verlängern die Lebensdauer von Druck- Man möchte ihn anfassen, und er wirkt zugleich besonsachen”, so Krämer, „ihr wahres Können liegt aber in ders hochwertig”, so Krämer. Die Auswahl der Präge­ der effektvollen Betonung von optischen Akzenten folien spannt den Bogen von Gold- und Silberfolien über wie Typografie oder grafischen Elementen.” Lack setzt matte Farbfolien bis zu individuellen Ausarbeitungen. Drucken ein visuelles und haptisches Krönchen auf, und steigert vollflächig oder partiell eingesetzt ihre Generell gilt: Möglich ist, was richtig Druck macht. ­Gesamtanmutung. Ein Feelgood-Effekt, den UV-Lack, „Veredelungen sind so individuell wie der Druck, dem Glitterlack, Relieflack, Thermochromlack oder Struktur­ sie das Finish verleihen. Ihre Kombination eröffnet alle lack bestens beherrschen. Wo Blick und Hand beim denkbaren Spielarten: etwa Mattfolie mit p ­artieller Blättern verweilen, hält die Veredelung für den Inhalt ­ Lackierung, Strukturprägung mit Lack oder Gold­ Hof. Das gilt besonders für die Königs­ - prägefolie mit partiellem Glitterlack. Oft reicht schon klasse der Verfahren. Wenn nämlich e ­ twas ein kleiner Veredelungsakzent, um das Druckprodukt sprichwörtlich hervorstechen soll, ist massiv aufzuwerten.” Und das lohnt sich immer. Es gibt Präge­ ­ druck gefragt. „Ob Flachprägung, schließlich keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

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shop news HÜBSCH KANTE ZEIGEN Da wir von Kreativen und P ­ roduktionern aber immer häufiger nach einer individuellen Lösung gefragt werden, haben wir die freie Form nun ins Portfolio ­ ­aufgenommen”, so Pratsch. ES GIBT UNZÄHLIGE MÖGLICHKEITEN, AUS EINEM GEWÖHNLICHEN DRUCK ETWAS BESONDERES ZU MACHEN. UNTER DEN VEREDELUNGEN IST DER KONTURSCHNITT SO ETWAS WIE DIE MASSKONFEKTION IN DER PRINTWELT.

Dass Inhalt und Form im besten Sinne korrespon­ dieren sollten, ist eine Küchenweisheit des Marketings. ­Dabei verkommt das mediale Format jedoch häufig zur „­Backform” für überbordenden Content. „Der Ansatz, der bei vielen Printproduktionen zum Tragen kommt, lässt Drucksachen nicht selten vom Format her gedacht werden”, hält DCT-Geschäftsführer Alexander Pratsch fest. „Das wird dem Inhalt aber nicht immer gerecht.” Es geht auch anders. Die Imagebroschüre eines Obstlieferanten in Form eines Apfels, der Serviceflyer einer Zahnarztpraxis in Form eines Backenzahns oder der Abfuhrkalender der Stadtreinigung in Form einer Mülltonne – der Konturschnitt verzahnt Innen und Außen ideal. „Bei DCT24.de haben wir mit dem Form­ flyer mit eigener Stanzkontur ein Druckmittel, das in jeder ­Hinsicht Augen macht”, verspricht Pratsch. Der Flyer ist in den End­formaten DIN A3 bis A5 auf Papieren mit höheren Grammaturen und verschiedenen Verede­ lungen verfügbar. Besonders praktisch: Mit nur einer ­Bestellung können mehrere Sorten geordert werden. „Zu unserem Sortiment gehören mit Flyern in Herz- oder Ostereiform, kreisrunden Flyern und Türanhängern bereits die Klassiker unter den ­Formdrucken.

Was anders aussieht, wird genauer betrachtet – ­insbesondere für Angebotsflyer ist das der S ­ chlüssel zum E ­ rfolg. Und genau das ist angesichts der Print-­ Konkurrenz nicht zu unterschätzen. Der weitere Plus­ ­ punkt: Flyer mit Konturschnitt profitieren von einer längeren Lebensdauer auf dem Schreib- oder Couchtisch des Adressaten. Und damit zirkuliert auch die ­ darin transportierte Werbebotschaft um einiges länger. Der Tipp vom Experten: „Einfache und klare Formen eigenen sich für die Konturstanzung am besten. ­Gerade mit Blick auf den darin befindlichen Text lassen sie sich form­vollendet produzieren und ihr Umriss wird sofort erkannt.” Damit ist das ganz Ausgefallene aber nicht aus dem Spiel. „Natürlich produzieren wir individuelle Druckaufträge mit Konturschnitt auch auf allen erdenk­lichen Bedruckstoffen und in unterschiedlichen Größen”, so Pratsch. „Wir beraten unsere Kunden ­ dafür eingehend und finden im Zusammenspiel von End­format, Material und Druckverfahren die optimale Lösung.” Und die zeigt in jedem Fall schick Kante.

Druck mit Profil: Bei DCT24.de gibt es den Konturschnitt in Kürze auch für Broschüren

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trends ZUERST KOMMT DIE STORY, DANN DAS DESIGN DIE GRENZEN ZWISCHEN DEN DESIGNWELTEN SIND FLIESSEND GEWORDEN. AUSDRUCKSSTARK TRAF SICH MIT PROFESSOR AUWI STÜBBE, DEM 1. VORSITZENDEN DES COBURGER DESIGNFORUMS OBERFRANKEN E.V. UND KURATOR DER COBURGER DESIGNTAGE, UM NACH AKTUELLEN DESIGNTRENDS UND DER BEDEUTUNG VON GUTEM DESIGN ZU FRAGEN.

LIEBER HERR PROFESSOR STÜBBE, DER ÜBERGANG VOM PRODUKT- ZUM OBJEKT-, WEB- UND PRINT-DESIGN IST SCHWELLENLOS. WAS MUSS DESIGN HEUTE LEISTEN? Prof. Auwi Stübbe (AS): Die Lebenswelten und Zugänge zum medialen Angebot der Menschen werden immer vielfältiger. Die Zielgruppen suchen heute sehr viel stärker nach medialen Identifikationsmöglichkeiten. Deswegen werden ­ z.B. ­immer häufiger Nischenmagazine verlegt, die sich auf genau eine Zielgruppe einschießen. Damit diese kleineren ­Auflagen und spezifischeren Inhalte aber Bestand haben, ist eine hohe G ­ estaltungsqualität gefragt. Das Design wird zur Stell­schraube für die adäquate Adressierung. Es bestimmt die ­Wertigkeit und Akzeptanz von Medien und Objekten. Vereinfacht gesagt, ist Design eine universelle Sprache, mit der man gegenüber der anvisierten Zielgruppe passgenau kommunizieren und ­relevant bleiben kann.

­ eschichte. In der Designberatung fangen wir daher z­ uerst G mit dem Entwickeln einer Story an, aus der wir dann die ­Gestaltungsparameter ableiten. Das Design trägt die Tonalität der Story und arbeitet somit den Charakter von Produkten und Marken auf ganz entscheidende Weise aus. Damit verfolgt es aber keinen Selbstzweck, es bleibt nicht einfach nur schön oder ästhetisch. Es erzählt.

STELLEN WIR DIE „HENNE-EI-FRAGE”: WAS IST ZUERST DA – GESTALT ODER GEHALT? AS: Die Gestaltung ist hinter die Story von Produkten und Marken zurückgetreten. Der moderne Mensch sucht nach ­ Iden­­­ ti­ fikation mit einer authentischen oder berührenden

DIE 28. COBURGER DESIGNTAGE SIND EBEN WIEDER ERFOLGREICH ZU ENDE GEGANGEN. WELCHE ZIELE VERFOLGEN SIE MIT DIESER VERANSTALTUNG? AS: Die Coburger Designtage sind die wichtigste Veranstaltung des Coburger Designforums Oberfranken e.V., dem ich

ZWECK IST DAS STICHWORT. WIE DEFINIEREN SIE NACHHALTIGES DESIGN? AS: Da habe ich eine relativ radikale Position. Nachhaltigkeit beziehe ich stark auf die Materialien, die das jeweilige Design ausmachen. Für mich ist es eine philosophische Frage, ob ein Produkt schön sein kann, das Mensch und Umwelt vergiftet. Das ist einer der Gründe, weshalb wir uns bei den Coburger Designtagen generell auf das Thema Kreislaufwirtschaft ­konzentrieren. Im Bereich Print halte ich giftfreie Druck­tinten RÜCKEN DESIGNER UNTERSCHIEDLICHER DISZIPLINEN DAMIT und den wachsenden Boom von Recycling- und holzfreien ENGER ZUSAMMEN? ­Papieren für einen entscheidenden Trend der Zukunft. Früher AS: Unbedingt. Durch die Arbeit mit Werkzeugen wie­ galten solche Themen als eher unattraktiv. VerantwortungsPhotoshop und anderen Programmen können sie sich heute volle Produkte hatten da noch einen dem Zweck nachgeordviel ­besser und einfacher verständigen. Auf dieser g ­ leichen neten Look. Heute haben sich die Sehgewohnheiten und Basis wächst ein enormes kreatives Potenzial und – es ­Ansprüche der Menschen verändert. Auf diese Weise konnte mag ­ paradox ­ klingen – eine sehr viel größere kreative ein Thema wie Nachhaltigkeit auch in der Mitte der Gesell­Heterogenität. schaft ankommen.

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Das Planungsteam der Designtage um Professor Auwi Stübbe (2.v.l.)

„Nestbau” bei den 28. Coburger Designtagen

vorsitze. Wir wollen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen für Design sensibilisieren. Dazu schlagen ­ wir die Brücke zwischen regional ansässigen Nachwuchs­ designern aller Disziplinen und Unternehmern. Mit den ­Coburger D ­ esigntagen widmen wir uns in der Alten P ­ akethalle des ­ Coburger Güterbahnhofs jedes Jahr designerischen Kernthemen, darunter z.B. Cradle to Cradle® Design, Urban Gardening, E-Mobilität, 3D-Druck und anderen innovativen Technologien und Materialien. Vom Workshop über den Wettbewerb bis zum Kulturevent ließen sich in diesem Jahr wieder mehr als 10.000 Besucher kreativ inspirieren. Unser Ziel ist es, durch die Designtage und unser wachsendes Netzwerk, Coburg und Oberfranken zu einem Kompetenzzentrum für ­Design in Deutschland werden zu lassen. DABEI WÜNSCHEN WIR IHNEN VIEL ERFOLG. HERZLICHEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

Weitere Infos unter: www.coburger-designtage.de und www.c-d-o.de

© Foto: Coburger Designtage (Frank Wunderratsch, Martin Settele) und Coburger Designforum Oberfraken e.V.

Hier wird Farbe bekannt: Coburg als Kompetenzzentrum für Design in Deutschland

Prof. Auwi Stübbe … … ist einer der Wegbereiter des Designstandorts Coburg. Der gelernte Schreinermeister kam über ­ das Architekturbüro Prof. Heinle & Wischer Stuttgart und die Gründung der Magazin GmbH Stuttgart 1972 ­Anfang der 1980er-Jahre als Professor nach Coburg. Dort begründete er die Designtage, wirkte jahrelang als Dekan und engagiert sich heute als 1. Vorsitzender des Coburger Designforums Oberfranken.

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austausch DCT TREND LOUNGE „Brillanter Druck macht Augen”, so lautete das Motto bei der vergangenen DCT Trend Lounge im Herbst 2015. Rund um das Thema Digitaldruck hatte das Druckunternehmen fünf hochdotierte Keynote-Speaker eingeladen, um die ­Gäste aus Agenturwelt, Industrie und Wirtschaft über die neuesten ­ Trends zu informieren. Das Erfolgsformat wird in ­ diesem Herbst fortgesetzt. Am 20. Oktober 2016 öffnet die DCT Trend Lounge zum zweiten Mal ihre Türen. Auch in diesem Jahr geht der Blick nach vorne. Unter anderem werden Experten von Metapaper und Ricoh zu Gast sein, um über neue Individualisierungsmöglichkeiten im Druck und ­zukunftsfähige Druckinnovationen zu berichten. „Wir ­freuen uns wieder auf hochkarätige Sprecher aus der Druck- und

Auch in diesem Jahr hat DCT Experten aus der Medienund Marketingwelt zur DCT Trend Lounge geladen

­ edienbranche, die unseren Gästen wirkliche Neuheiten M ­vorstellen. Praxisbezug und Innovationskraft sind für uns das A und O der Veranstaltung”, unterstreicht Dirk M. Seidl, der das Expertenevent federführend betreut. Die Anmeldeseite der DCT Trend Lounge ist ab sofort online und informiert über das aktuelle Programm unter dct.de/trendlounge2016.

innovation ICH KANN JA GAR NICHTS SEHEN! Der österreichische Dramatiker Johann Nestroy hat ­gesagt: „Die Phönizier haben das Geld erfunden – aber warum so ­wenig?” Eine durchaus berechtigte Frage. Wer als Kind ­versucht hat, den großen blauen Schein einfach in den ­Kopierer zu ­stecken, wird gemerkt haben, dass sich des Dichters Klage so leicht nicht beseitigen lässt. Das aufwändig gestaltete Stück Papier beherbergt nämlich so manchen Sicherungsmechanismus, der simples Kopieren ­unmöglich macht. Invisible Ink UV Red ist so ein Zauberstoff. Sichtbar wird sie nämlich erst unter UV-Licht und bietet damit für Druck­sachen aller Art erhöhte Sicherheitsstandards. Ideal eignet sich ihr Einsatz für hochwertige Eintrittskarten zu ­besonderen Events und Veranstaltungen. Aber auch als versteckter Gutscheincode, exklusives Passwort oder witzige Werbebotschaft zeigt sie

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Der Invisible-Ink-Effekt zu sehen unter www.dct.de/ invisible-ink: oben unter Normallicht, unten unter Schwarzlicht ihre Reize. Die rötliche UV-Tinte wird einfach als Sonderfarbe angelegt und wie jede andere Farbe beim Drucken verarbeitet. Kopierschutz inklusive, denn ohne das richtige Licht ist von der Zaubertinte tatsächlich keine Spur zu sehen.



Impressum Redaktionsanschrift: DCT GmbH Druckerei Nicolaus-Zech-Straße 64-68, 96450 Coburg Tel.: 09561 8345-0 Fax: 09561 8345-45 ausdrucksstark@dct.de

Ausdrucksstark - Das DCT-Magazin 1. Jg., Nr. 02.2016 Herausgeber: DCT GmbH Druckerei V.i.S.d.P.: Peter Pratsch

Produktionsangaben: Drahtgebundene Broschüre DIN A4 Umschlag gedruckt auf HP Indigo 5500: 1/0 farbig mit Sonderfarbe Deckweiß auf Soho Indigo Sirio Color Nero 290 g/qm von FEDRIGONI

Innenteil

gedruckt auf Heidelberger XL 105-5: 4/4-farbig (Euroskala) auf Soporset Premium Offset 120 g/qm von IGEPA

Innenteil Duftpapier gedruckt auf Heidelberger XL 105-5: 4/4-farbig (Euroskala) auf Duftpapier purescent 150 g/qm von Reflex

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